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Das Rudel des Wolfes

RL / SB
von

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Sein bester Freund

Sein bester Freund
 

Am nächsten Morgen wachte Remus früh auf. Er nahm sich eine frische Schuluniform aus dem Schrank, ging ins Bad und drehte die Dusche auf. Schon bald füllte heißer Wasserdampf das Bad.
 

Er hatte sich noch nicht vollständig ausgezogen, als die Tür plötzlich aufging. Erschrocken zuckte er zusammen.
 

"Keine Sorge, ich bin's nur."
 

Sirius zog die Tür hinter sich zu. Sein Blick verweilte auf Remus' nackter Haut. Remus hielt die Schlafanzughose, die er gerade ausgezogen hatte, schützend vor sich und wurde rot. Sirius' Mundwinkel zuckten.
 

"Du brauchst dich doch nicht vor mir verstecken."
 

Mit zwei Schritten ging er auf ihn zu und legte die Hand auf die Hose. Schüchtern erwiderte Remus seinen Blick. Sirius nahm ihm die Hose aus der Hand und legte sie auf dem Boden ab. Dann wandte er sich wieder ihm zu, legte ihm zwei Finger unter das Kinn und küsste ihn kurz und sanft. Seine Hand verweilte noch kurz auf Remus' Hüfte, dann ließ er los.
 

"Duschen?", fragte er und Remus wurde weich in den Knien. Natürlich hatten sie schon miteinander geduscht, sogar schon oft. In der Theorie hatten sie einander schon viele Male nackt gesehen, aber er hatte sich immer Mühe gegeben, nicht in dem Zusammenhang davon zu denken. Er nickte ruckhaft.
 

Schweigend zog er sich die restliche Kleidung aus, legte sie sauber auf dem Boden ab und stieg in die Duschkabine. Sofort umhüllte in der heiße Wasserdampf und er stellte sich unter den Strahl. Hinter sich konnte er hören, wie Sirius sein letztes Kleidungsstück auszog. Dann trat er zu ihm in die Kabine.
 

Eine Hand griff an ihm vorbei und nahm sich das Shampoo. Remus war sich nur allzu deutlich Sirius' Nähe bewusst und trotzdem versuchte er, sich nichts anmerken zu lassen und ganz normal zu duschen.
 

"Hast du 'nen Besen verschluckt oder warum bist du so steif?" Sirius piekste ihm in die Seite und er zuckte zusammen. "Ich werd dich schon nicht in der Dusche vernaschen." Er legte eine Hand auf seine Hüfte und drehte ihn zu sich herum, sodass er ihn ansehen konnte. Seine Haare waren nass und er grinste schelmisch. "Was nicht heißt, dass ich nicht ein bisschen probiere."
 

Merlin, hätte Remus noch röter werden können, wäre er es geworden, vor allem, als er feststellte, dass ihn Sirius' Worte nicht kalt ließen und sich die Hitze an einer ganz anderen Stelle zu sammeln begann. Schnell drehte er sich wieder um und fixierte seine Augen auf die Fliesen der Duschkabine, in der Hoffnung, dass Sirius es nicht bemerkt hatte.
 

Wieder einmal kam eine Hand in sein Sichtfeld, dieses Mal jedoch, um sich an der Wand vor ihm abzustützen; die andere Hand berührte ihn an der Seite und plötzlich spürte er, wie Sirius sich von hinten an seinen Rücken presste. Seine Beine zitterten vor Aufregung und er konnte ein Geräusch nicht ganz unterdrücken, als Sirius ihm einen kleinen Kuss auf den Nacken gab.
 

"Nervös?", flüsterte er ihm ins Ohr.
 

"Ja." Seine Stimme klang viel zu hell.
 

Die Hand an seiner Seite glitt tiefer, strich beinahe wie zufällig über seinen Hintern und wanderte dann nach vorne, bis sie auf seinem Bauch zu ruhen kam. Remus hielt vollkommen still.
 

Dann war Sirius plötzlich weg; seine Hände ließen ihn los und er trat einen Schritt zurück.
 

"Leider kann hier jeden Moment jemand reinkommen.", sagte er entschuldigend. Remus war hin und hergerissen zwischen Erleichterung und Frustration.
 

Während sie sich die Haare zu Ende wuschen, stahl er einen kurzen Blick auf Sirius' niedere Regionen und stellte fest, dass auch ihn die kurze Anmache nicht kalt gelassen hatte.
 

Bald traten sie aus der Dusche und begannen sich abzutrocknen. Remus hörte Geräusche aus dem benachbarten Schlafsaal, offenbar waren die anderen beiden auch schon wach. Er beeilte sich mit dem Abtrocknen und griff gerade nach der Hose, die er sich herausgelegt hatte, als die Tür erneut aufging und Potter in das Bad trat.
 

Einen Moment lang schien die Zeit stehengeblieben zu sein. Keiner von ihnen hatte seit dem Streit miteinander geredet und so starrten sich Potter und Sirius einen scheinbar ewig dauernden Moment an, bevor Potters Blick zu Remus glitt.
 

In diesem Moment fiel Remus auf, dass er immer noch nackt war und er beeilte sich seine Shorts und Hose anzuziehen. Auch Potter hatte ihn schon oft nackt gesehen, aber seit er Bescheid wusste, war es einfach so anders.
 

Potter sah wieder zu Sirius. "Jetzt duscht ihr schon zu zweit?", fragte er. Sirius erwiderte seinen Blick kühl.
 

"Was Remus und ich tun, geht dich nichts an."
 

"Solange ihr nicht die Dusche versaut."
 

Remus konnte sehen, wie Sirius die Hände zu Fäusten ballte. Er konnte nur hoffen, dass die Situation nicht wieder eskalierte.
 

Aber offenbar hatte sich sowohl Potters, als auch Sirius' Gemüt über den vergangenen Tag abgekühlt, zumindest soweit, dass sie sich nicht mehr gegenseitig an die Kehle springen wollten. Dennoch war die Spannung im Badezimmer beinahe greifbar und Remus beeilte sich, sich die restlichen Kleidungsstücke anzuziehen. Als er fertig war, nahm er Sirius an der Hand und zog ihn entschieden aus dem Bad.
 

~~~~~*~~~~~
 

Tage und Wochen vergingen und immer noch herrschte zwischen Potter und Sirius eisige Funkstille. Im Unterricht saßen sie nicht mehr zusammen, beim Essen in der Großen Halle saßen sie an zwei Enden des Gryffindortisches. Ab und zu gerieten sie aneinander, jedoch niemals so heftig wie an dem Tag, an dem sie aufgeflogen waren. Pettigrew folgte Potter wie ein Schatten und Potter war immer öfter in der Nähe von Lily Evans zu sehen.
 

Remus beobachtete diese Entwicklung, ohne ein Wort darüber zu verlieren. Ein Teil von ihm wartete immer noch darauf, dass die beiden sich vertragen würden und Sirius ihn stehen lassen würde. Aber dieser Tag kam nie. Stattdessen verbrachten sie so viel Zeit miteinander wie nie zuvor: Im Unterricht wie auch beim Essen saßen sie zusammen, in der Bibliothek erledigten sie gemeinsam die Hausaufgaben, während sie sich manchmal gegenseitig Küsse stahlen, wenn niemand in der Nähe war. Sie gingen gemeinsam nach Hogsmeade oder spazierten um den See, während Sirius als Hund um ihn herumtollte. Und als der nächste Vollmond nahte, war es Sirius, der ihm Gesellschaft leistete, bis die Nacht vorüber war.
 

Und sie redeten viel. Erst viel später fiel Remus auf, wie wichtig ihm diese Unterhaltungen geworden waren.
 

Sie redeten über die Schule, über ihre Familien. Remus erzählte ihm, an was er sich von seiner Mutter noch erinnern konnte und Sirius berichtete ihm im Gegenzug von seiner eigenen Mutter, die laut seiner Erzählung ein richtiger Drache sein musste. Remus erzählte von seiner ersten Verwandlung und wie es sich angefühlt hatte, dass er Angst gehabt hatte. Und Sirius erzählte ihm, wie er es zum ersten Mal geschafft hatte, sich in einen Hund zu verwandeln und zunächst die Kontrolle über seine vier Beine erlernen musste.
 

Mit der Zeit fühlte Remus sich immer mehr an die Zeit in den Sommerferien erinnert, als Sirius sich noch vollkommen auf ihn konzentriert hatte und nicht zwischen seiner Freundschaft zu Potter und ihm hin und hergerissen war. Nur mit dem Unterschied, dass Remus sich zunehmend wohler in seiner Haut fühlte. War er vorher nervös und starr geworden, wenn Sirius ihn küsste, erwiderte er die Geste inzwischen ohne zu zögern und mit der gleichen Leidenschaft. Hatte er vorher voller Grauen auf den nächsten Vollmond gewartet, so wurde diese Zeit doch dadurch erleichtert, dass er Sirius an seiner Seite wusste. Hatte er sich vorher vor allem verschlossen, nicht willens, auch nur die kleinsten seiner Geheimnisse zu offenbaren, so öffnete er sich Stück für Stück.
 

Darüber reden half viel. Natürlich wusste er, dass er wegen seiner Krankheit kein Monster war. Natürlich wusste er, dass er keine Schuld daran hatte gebissen zu werden. Natürlich wusste er, dass er an dem Freitod seiner Mutter keine Schuld trug. Aber die Erinnerungen waren in seinem Kopf so lange gewuchert, dass es bald ein aussichtsloser Kampf geworden war, anders zu denken.
 

Erst eine zweite Stimme - die von Sirius - hatte ihn wieder vom Gegenteil überzeugen können. Erst Sirius hatte ihm gezeigt, dass es nicht nur ein Fluch sein musste, ein Werwolf zu sein. Und dass er unschuldig war, nicht nur zum Teil, sondern völlig. Ihn traf keine Schuld, nicht nur an seiner Krankheit, sondern auch an Mamas Tod.
 

Es war Nacht, als ihn die Realität einholte. Er hatte geweint, nicht um das, was vor so vielen Jahren geschehen war, sondern um seine Befreiung. Sirius hatte sich schließlich zu ihm gelegt, ohne sich darum zu scheren, was Potter wohl von ihm halten würde; er hatte ihn in den Arm genommen und über den Kopf gestreichelt, als wäre er ein kleines Kind, das Trost brauchte. Und vielleicht war er das auch in jener Nacht.
 

Sirius hatte ihm viel gegeben, ohne dass es ihm zunächst bewusst gewesen war. Umso schwerer wog sein Gewissen, der Grund für den Streit mit dessen besten Freund zu sein.
 

~~~~~*~~~~~
 

Der Januar neigte sich dem Ende zu und der Februar begann. Zwischen den ehemals besten Freunden hatte sich immer noch nichts geändert, stattdessen schien sich das Schweigen nur vertieft zu haben.
 

Sie lagen beide in der Hütte. In den letzten Wochen hatten sie sich immer öfters dorthin zurückgezogen, um für sich zu sein. Ein Wärmezauber sorgte dafür, dass sie nicht froren. Stattdessen war die Hütte wohlig warm geheizt. Sie hatten sich sogar die Mühe gemacht, die zerstörten Möbel in einem Raum der Hütte zu reparieren.
 

Sirius saß mit dem Rücken an das Kopfende des reparierten Bettes gelehnt. Er spielte mit einem Stück Pergament, das er zu einem Flieger gefaltet hatte und nun mit trägen Bewegungen seines Zauberstabes durch die Luft fliegen ließ. Remus lag auf dem Bauch, die Füße auf Sirius' Schoß, und las in einem Roman.
 

"Langweilig!", beschwerte sich Sirius nicht zum ersten Mal und ließ den Flieger auf Remus' Kopf hinuntersausen, wo er sich in dessen Haaren verfing.
 

"Nur noch dieses Kapitel.", antwortete er ohne aufzusehen und pflückte den Flieger aus seinen Haaren.
 

"Das hast du schon vor 'ner Stunde gesagt."
 

"Das waren fünf Minuten. Es sind nur noch ein paar Seiten."
 

Warme Hände sanken plötzlich auf seine Füße. Remus versuchte es zu ignorieren und das Kapitel zu Ende zu lesen, was zunehmend schwieriger wurde, als Sirius seine Daumen in seine Fußsohlen drückte.
 

"Worum geht es denn gerade in deinem Buch?", fragte Sirius.
 

"Sie haben sich gerade ihre Liebe erklärt", Sirius' Hände wanderten von seinen Füßen weiter zu seinen Waden, "und jetzt küssen sie sich."
 

"Wurde ja auch Zeit. Die haben ja fast das ganze Buch dafür gebraucht."
 

"Na ja, sie hatten einige Hindernisse zu überwinden."
 

Sirius schnaubte.
 

"Pah, Hindernisse. Es gibt keine Hindernisse in der Liebe."
 

"Wie kitschig von dir."
 

"Immerhin lese ich keinen Kitsch."
 

"Ich auch nicht, weil du mich ja nicht lesen lässt.", antwortete Remus, nur eine Spur Verärgerung in seiner Stimme.

Sirius schob die Füße von seinem Schoß und beugte sich über ihn.
 

"Du kannst später lesen."
 

Damit nahm er ihm das Buch in der Hand, markierte die Stelle, an der Remus aufgehört hatte zu lesen und legte es beiseite. Remus drehte sich zu ihm herum.
 

"Bei dir hat man echt nie Ruhe, oder?", fragte er.
 

Sirius antwortete zunächst nicht, sondern zog ihn zu sich heran.
 

"Du hast mehr als genug Ruhe.", meinte er schließlich. "Eigentlich sogar zu viel Ruhe. Und zu viel Ruhe macht mich wahnsinnig."
 

Er küsste ihn auf den Mund, dann auf den Nacken. Remus ließ es einen Moment geschehen, dann schob er ihn von sich.
 

"Da ist etwas, worüber ich noch mit dir reden wollte."
 

Sirius zog die Augenbrauen zusammen.
 

"Kann das nicht warten?", jammerte er und fuhr fort, an Remus' Hals zu knabbern.
 

"Nein", er erschauerte unter den sanften Küssen, "kann es nicht."
 

Sirius seufzte, ließ aber von ihm ab.
 

"Was ist denn?"
 

Remus sah ihm in die Augen.
 

"Es geht um Potter.", fing er an, nervös an Sirius' Hemdärmeln herumspielend.
 

"Was ist mit ihm?", fragte Sirius knapp. Sie redeten nicht oft über ihn.
 

"Du vermisst ihn." Es war keine Frage.
 

"Ich verbringe gerne Zeit mit dir.", sagte Sirius ausweichend.
 

"Und ich auch mit dir." Remus strich ihm über die Hand. "Aber so kann es nicht weitergehen. Ich weiß, dass du mit der Situation nicht zufrieden bist. Ihr seid doch beste Freunde."
 

"Waren wir."
 

"Es war sicher ein Schock, als er es herausgefunden hat, das mit uns beiden. Aber wenn ihr nur miteinander reden-"
 

"Reden?", unterbrach Sirius ihn, nicht willens, ihn dabei anzusehen. "Reden ist nicht die Lösung für alles."
 

"Aber für vieles.", sagte Remus bestimmt. Er küsste ihn kurz auf die Lippen, sodass Sirius überrascht aufsah. "Mir hat Reden viel geholfen."
 

Sirius antwortete nicht, sondern zog ihn noch näher zu sich heran und legte seinen Kopf auf Remus' Schulter. Schweigend hielt Remus ihn fest, eine Hand in seinem weichen Nackenhaar vergraben. Sirius weinte nie und er tat es auch jetzt nicht. Es war eher eine Art von Erschöpfung, als die wochenlange Anspannung von seinen Schultern fiel und er sich enger an ihn herandrückte, in Vorbereitung auf den nächsten Tag.
 

~~~~~*~~~~~
 

Es geschah nicht am nächsten Tag, sondern noch am gleichen Abend.
 

Alle lagen schon in ihren Betten. Remus hatte die Augen geschlossen und versuchte einzuschlafen. Da hörte er plötzlich ein Rascheln, dann das Tapsen nackter Füße auf dem Boden. Potter grummelte schläfrig.
 

"Was-", hörte Remus ihn sagen.
 

"Psst, ich bin's."
 

Es war Sirius' Stimme. So wie es sich anhörte, stand er direkt neben Potters Bett. Jetzt war Remus hellwach. So leise wie möglich drehte er sich um und sah durch die Dunkelheit zu ihnen herüber. Er konnte nur Schemen erkennen, aber es war genug.
 

"Was willst du?", zischte Potter.
 

"Mit dir reden."
 

"Ich wüsste nicht, was das bringen soll." Damit drehte er sich von ihm weg.
 

"Warte!" Sirius packte ihn an der Schulter.
 

"Fass mich nicht an!" Remus konnte Sirius' Zusammenzucken beinahe spüren.
 

"Ist es das? Ekelst du dich vor mir?" Die Frage hing schwer in der Luft. Potter brauchte einen Moment, um zu antworten.
 

"Nein." Er setzte sich im Bett auf. "Das ist es nicht."
 

"Was ist es dann?", stieß Sirius aus. "Ist es, weil es Remus ist?"
 

"Nein, es ist-" Potter brach ab und atmete einmal tief ein und wieder aus. Dann sagte er: "Du hast es mir nicht erzählt."
 

"Ernsthaft? Du bist so sauer, weil ich es dir nicht erzählt habe?"
 

"Spiel das bloß nicht runter!", zischte Potter. "Wir haben uns immer alles erzählt, alles! Ich hab dir damals gebeichtet, dass ich auf Lily stehe und du hast mir jede Affäre mit jedem einzelnen Mädchen erzählt! Du hast mir von deiner scheiß Familie erzählt und dann - dann reißt du plötzlich von zu Hause aus und verbringst die Ferien bei Remus! Ausgerechnet Remus! Wie soll ich das verstehen, als dein bester Freund? Und jetzt finde ich plötzlich heraus, dass der Grund dafür ist, dass ihr miteinander vö- ich mein, miteinander schlaft."
 

"Tun wir nicht.", sagte Sirius leise.
 

"Was?"
 

"Tun wir nicht. Miteinander schlafen. Soweit sind wir noch nicht."
 

Der Laut, der Potter entwich, klang beinahe nach einem Lachen.
 

"Ich hab's ja gesagt, du wirst sesshaft. Ihr seit ein halbes Jahr zusammen und habt's noch nicht getan? Was ist los, funktioniert deiner da unten nicht?"
 

"Sehr witzig, James."
 

"Also was, wartet ihr auf den richtigen Moment?"
 

"So in etwa."
 

"Hm."
 

Sie schwiegen eine Weile. Sirius war es, der die Stille unterbrach.
 

"Ich möchte mich nicht mit dir streiten, James. Es war vielleicht nicht okay, dir nichts davon zu erzählen, aber … wir wussten nicht, wie du reagieren würdest."
 

"Wie soll ich schon reagieren, wenn mein bester Freund mir so etwas verheimlicht! Du hast sogar mit mir herumgespielt, indem du mir von diesem flachbrüstigen Mädel erzählt hast."
 

"Das war nur, weil du den Zettel gefunden hast!"
 

"Du hättest mir auch einfach die Wahrheit sagen können."
 

"Klar. Achso, James, den Zettel hat Remus mir geschrieben und gleich treffen wir uns wieder und stecken uns gegenseitig die Zunge in den Hals."
 

"Danke, ich wollte mir das eigentlich nicht vorstellen."
 

"Also ekelst du dich doch."
 

"Nein!" Potter seufzte. "Mann, es ist irgendwie schwer zu erklären."
 

"Versuch's."
 

"Es ist nur … okay, es ist ein seltsamer Gedanke, dass zwei Jungs … nun ja, dass zwei Jungs das machen, was normalerweise ein Junge und ein Mädchen machen. Aber es ist okay. Ich meine, wenn ihr beide Spaß dran habt. Auch wenn ich das nicht unbedingt sehen muss."
 

"Daher die Treffen im Klassenzimmer."
 

"Aber", fuhr Potter fort, "du hättest es mir sagen sollen. Hast du etwa geglaubt, dass ich nicht mehr mit dir befreundet sein will, nur weil du plötzlich auf Jungs stehst? Wir haben viel mehr als das durchgemacht. Der ganze Stress mit der Animagusverwandlung damals. Deine komische Familie. Dass Remus ein Werwolf ist. Wen interessiert's da, ob du schwul bist?"
 

"Ich glaube nicht, dass ich schwul bin.", meinte Sirius.
 

"Dir ist aber schon aufgefallen, dass Remus kein Mädchen ist, oder?"
 

"Idiot, natürlich ist mir das aufgefallen. Was ich meine … ich kann mir nicht vorstellen, mit irgendeinem anderen Jungen was anzufangen. Remus ist der Einzige."
 

"Dann brauche ich mir also keine Sorgen zu machen, dass du plötzlich über mich herfällst?", scherzte Potter.
 

"Ne, deinen haarigen Hintern will sowieso keiner sehen."
 

Potter boxte ihn spielerisch in die Schulter. Sirius rieb sich die Stelle.
 

"Also", fing er zögerlich an, "ist wieder alles okay zwischen uns? Es tut mir wirklich Leid, dass du es so herausfinden musstest."
 

Potter seufzte.
 

"Ich denke schon-"
 

Weiter kam er nicht, denn Sirius jauchzte und zog ihn in eine knochenbrechende Umarmung. Genauso schnell ließ er auch wieder los, etwas peinlich berührt.
 

"Sorry, ich-"
 

"Schon okay." Potter klopfte ihm auf die Schulter. "Wir sehen uns morgen."
 

Sirius stand auf.
 

"Dann gute Nacht."
 

"Nacht."
 

Remus war hellwach, aber er grinste zufrieden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  MikaChan88
2014-07-01T11:27:24+00:00 01.07.2014 13:27
einfach genial ^-^
gut das sich die 2 wieder vertragen
freu mich schon aufs nächste ^^

cu,
MikaChan


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