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Predestined Fate

vorherbestimmtes Schicksal
von

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Einsicht

Altaïr befand sich abermals auf den Straßen Jerusalems. Die Ursache, ein weiterer Anschlag auf einen der Fadenzieher unter den Tempelrittern. Allerdings hatte er seine Sache diesmal so gut gemacht, das er gemächlich durch die überfüllten Straßen streifen konnte, ohne Aufsehen zu erregen, oder verfolgt zu werden. Sein Weg führte schließlich auf die Dächer der Stadt, die er inzwischen so gut kannte, wie keine andere. Der Eingang zu Maliks Büro war offen und so ließ er sich elegant nach unten fallen und begrüßte die angenehme Kühle in den steinernen Mauern und das leise Plätschern des Brunnens. Das schummrige Licht, der Abendstunden, dass durch das offene Dach herein drang reichte gerade um zu Erkennen, dass Malik in einige Unterlagen vertieft, auf einem Stuhl - an einem kleinen Schreibtisch, auf dem eine Kerze flackerte - saß und den anderen wohl noch nicht bemerkt hatte.

„Einen schönen Abend.“, wünschte er und trat mit einem kleinen Lächeln näher an den anderen heran, der die Unterlagen seufzend beiseite legte, sich mit seiner Hand an die Nasenwurzel fasste und sich dann eine seiner Schläfen rieb. Altaïr schmunzelte ein wenig, trat noch etwas näher, beugte sich dicht zu Malik. „Ich kann dir sicher helfen, deine Kopfschmerzen zu beseitigen.“, schlug er forsch vor und der Ältere sah ihn mit gehobener Augenbraue an. „In der Tat. Das kannst du.... du bist ziemlich... fordernd, seit dem letzten Mal.“, meinte Malik und der Jüngere lächelte. Sie hatten sich seit der Sache in Masyaf immer wieder getroffen, wann immer es ihre Aufgaben zuließen. Es war eine aufregende Sache eine die ihm zeigte, dass es mehr gab. Mehr als das Credo. Mehr als die Assassinen und er hatte gelernt auf die Zeichen zu achten, in sich zu gehen, vorsichtiger zu sein und er hatte viele Fehler eingesehen. Einen unter anderem viel zu spät. Es war ihm gerade wieder aufgefallen. Ein Fehler, der Malik seinen Arm gekostet hatte....

„Mir ist einiges klar geworden, in der Zeit mit dir...“, begann er schließlich und Malik sah ihn etwas irritiert an. „Dass du ein arrogantes Arschloch bist?“ Altaïr lachte leise. „Das … auch, aber vor allem, dass es mir Leid tut, was ich getan habe, dass ich in deiner Schuld stehe, mehr als einmal hast du mich vor Schaden bewahrt, mir mein Leben gerettet und ich vergelte es dir mit Hochmut... so dass du deinen Arm verloren hast, deinen Bruder. Ich kann das nie wieder gut machen.“, schloss er und er spürte einen unangenehmen Kloß in seinem Hals, Druck auf seiner Brust. Dass sie das Bett teilten, zarte Gefühle füreinander hegten... das konnte er kaum glauben, nach den Worten, die er gerade an Malik gerichtet hatte. Dass der Mann, dem er so viel genommen hatte und der ihm so viel gegeben hatte, etwas bedeuten sollte... Nach all dem. „Das... damit habe ich nicht gerechnet, nicht so plötzlich nicht so überraschend.“, gestand der andere nach einem Augenblick, musterte Altaïr der seinem dunklen Blick auswich. „Sieh mich an, Altaïr!“, forderte er ihn auf und nach einigen Zögern hob der Ibn La-Ahad den Blick, suchte den Maliks. „Du bist noch immer ein elender Dummkopf und Narr. Ich habe es dir längst vergeben. Es war nicht leicht, war es nie - aber das du gelernt und dich zum Guten verändert hast, das du dich bemühst, das ist mehr, als ich mir erhofft habe. Der Junge, der sich durch Unachtsamkeit diese Wunde zugefügt hat...“, er griff an das Kinn des Jüngeren, strich über die Narbe hinauf, über seine Unterlippe. „.. der Junge, den ich aus den Fluten gefischt habe und zuletzt den Mann, der mit einem Pfeil in der Brust im Stroh lag... Sicher ich war enttäuscht, wie sehr du dich durch Al Mualim verändert hattest, aber dennoch warst du immer der gleiche, enthusiastische Junge tief im Inneren, der es gut machen und niemanden enttäuschen wollte. Du hast nach all der Zeit wieder zu dir selbst gefunden, zu dem zukünftigen Mann, den ich damals in dir sah und es ist schön, dass du dir darüber klar wirst. Natürlich habe ich meinen Arm verloren. Aber ich habe dadurch auch dich wieder gewonnen...“, schloss er mit etwas belegter Stimme und Altaïr wusste nicht recht was er davon halten, oder dazu sagen sollte. Stumm sahen sie sich in die Augen und der Jüngere spürte noch immer die Hand an seinem Kinn, den Finger auf seiner Unterlippe. Und dann fiel ihm wie Schuppen von den Augen, was er in Malik gefunden hatte. Eine vertraute Seele, jemandem mit dem er alles teilen konnte.

„Ich liebe dich.“, entkam es ihm leise und Malik fing an zu lächeln. „Welch schöne Worte.“, er beugte sich aus seinem Stuhl nach vorn, ließ von dem Kinn des anderen ab, griff nach seiner Schulter, legte seine Hand schließlich in den Nacken Altaïrs und zog ihn fest zu sich heran, sodass sich ihre Lippen zu einem sinnlichen Kuss trafen. „Ich dich auch, du Narr.“, hauchte Malik.



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