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Wahnsinn hat zwei Gesichter...

von

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Abschluss, Kerker...

*~+Sasuke+~*
 

Als ich aufwachte, lag ich in einem weichen Bett und starrte fast ganze dreißig Minuten an die Decke, bis ich vergangenes realisiert, organisiert und abgespeichert hatte. Die Wände kamen mir bekannt vor und nach ein paar Minuten des Umsehens erkannte ich mein Zimmer. Anscheinend hatten mich Kakashi und Sakura, vielleicht sogar Lee, in mein Uchiha Anwesen gebracht... Ich fühlte mich etwas unbehaglich, jedoch sicherer als in diesem Hotel, wo ohne Probleme Naruto eingebrochen und wieder ausgebrochen war. Wieder starrte ich mehrere Minuten an die Decke.
 

Und erst dann hörte ich, wie sich eine Tür öffnete und ein leise fluchender Kakashi ins Zimmer trat. „Hi Kakashi.“, sagte ich leise und wunderte mich über meine gleichgültig klingende Stimme. Dieser erschreckte erst, bevor er ausatmete und sich dann bei mir beschwerte. „Dein Haus ist der reinste Irrgarten! Drei Mal hab ich mich verlaufen, nur weil ich aufs Klo wollte!“
 

Ich musste leicht lächeln. Dann wurde ich wieder ernst. „Was ist mit Naruto?“, fragte ich und richtete mich langsam auf. Mein Hals war ungewöhnlich steif und ich glitt mit einer Hand über diesen. Ein fester Verband verhinderte, dass ich die Wunde fühlen konnte, die mir Naruto zugefügt hatte. Außerdem klebte ein Pflaster quer über meiner Wange. Ebenfalls gut verarztet. Ich nahm an, dass Sakura alle arbeit geleistet hatte und hielt mich deswegen nicht länger mit dem Verband auf.
 

„Der Hohe Rat entscheidet gerade, was nun mit ihm passieren wird...“, machte Kakashi besorgt und setzte sich zu mir an die Bettkante. „Ich habe Sorge, dass sie ihn in die Kerker werfen...“, murmelte er und ich starrte auf meine Decke. „In die Kerker?“, fragte ich leise und er nickte. „Der Hohe Rat ist nicht für seine Zimperlichen Methoden in Punkto Antworten herausbekommen bekannt.“, erklärte Kakashi und ich ließ die Schulter leicht sinken. Sofort versuchte er mich aufzumuntern.
 

„Aber Tsunade sagte, sobald das erledigt ist, sagt sie Sakura bescheid und die gibt uns dann bescheid.“, sagte er hastig und ich hob für ihn den Blick. Auch wenn mir nicht danach zu mute war, so wollte ich ihm doch ein Gefühl vermitteln, das entfernt an ’Danke für das Gespräch’ erinnerte. Er lächelte schwach und ich war fürs erste zufrieden mit diesem Ergebnis. Erst jetzt fielen mir die Augenringe auf, die sich beinahe bis zu seinen Knien ausbreiteten. Augenblicklich hatte ich ein schlechtes Gewissen. Wahrscheinlich hatte er kein Auge zugetan, nachdem wir zurück waren. Aus Sorge wegen Naruto und mir...
 

„Geh nach unten ins Wohnzimmer und leg dich da hin.“, sagte ich und klang ein wenig schroff. Überrascht sah Kakashi mich an. Ich versuchte zu erklären. „Wenn du mich mit deinen Augenringen so ansiehst, werde ich ganz müde. Dabei hab ich eindeutig mehr geschlafen als du, also verzieh dich.“ Kakashi schien zu verstehen und stand auf. Ich dachte schon, er würde gehen, doch rasch wuschelte er mir noch durch die Haare, bevor er kichernd meinem Kissenwurf auswich. Manchmal war mein Sensei ein größeres Kleinkind, als ich...
 

Trotzdem musste ich lächeln und fühlte mich durch seinen unbeschwerten Abgang etwas wohler ums Herz. Vielleicht würde sich ja doch noch alles zum Guten wenden... Genau, als mir dieser Gedanke kam, zuckte ein spitzer Schmerz durch meinen Hals und ich verschluckte mich vor Schreck. Meine Hand tastete sich bis zu der Stelle vor und der spitze Schmerz wich einem dumpfen pochen. Ich wollte mich zurücklegen und noch etwas ruhe erhaschen, doch mit diesem Handicap war es beinahe unmöglich. Und außerdem hatte ich sowieso wahrscheinlich einen ganzen Tag lang durchgeschlafen, also stand ich langsam auf und tapste zu meinem Fenster.
 

Gott sei dank war mein Zimmer im ersten Stock. Dadurch bekam ich nicht die Stadtgeräusche ab. Okay, das klang jetzt übertrieben. Schließlich lag das Uchiha-viertel nun wirklich abgelegen vom Dorf. Also konnte man kaum von ’Stadtgeräuschen’ reden. Seufzend wandte ich mich vom Fenster ab und überlegte, dass mir vielleicht eine dusche ganz gut tun würde. Die Anbu Uniform hatte ich zwar ausgezogen bekommen und einen frischen Schlafanzug an, aber an die Unterwäsche hatten sich meine Teamkameraden nicht rangetraut. Und es war kein Geheimnis, dass ich ihnen dies auch überhaupt nicht übel nahm. Ein bisschen Privatsphäre konnte schließlich selbst ein Ohnmächtiger erwaten...
 

Also war mein nächstes Ziel die Dusche, doch auch dies war schneller erledigt als gewollt. Bereits nach einer Stunde stand ich schon in der Küche und bastelte mir ein Sandwich zusammen. Vielleicht schmeckte dieses Monstrum sogar. Ein biss jedoch verriet mir, dass ich bei der Zubereitung mit den Gedanken irgendwo anders gewesen war. Nur nicht hier bei diesem ’Ich wär so gerne ein Sandwich’ Gebilde.
 

Seufzend landete es im Müll. Dann setzte ich mich ans Fenster und stützte mein Kinn auf einer Hand, während die andere nutzlos im Schos lag. Ich hatte einen Ast direkt vor dem Fenster entlang führend, wo sich zu meinem Unglück gerade ein Vogelpärchen niederließ. Automatisch wurde ich daran erinnert, wie einsam es hier sein konnte. Wie still und leise es in diesen großen Gängen war. Urplötzlich hatte ich das Verlangen mich zu Kakashi zu gesellen.
 

Vielleicht würde mir in der Gegenwart eines Menschen wohler werden... tapsend suchte ich das Wohnzimmer auf und entdeckte einen schlafenden Kakashi, der sich tief in die Kissen meines breiten Sofas gemurmelt hatte. „Er hat keine Decke...“, murmelte ich und machte mich sofort auf die Suche nach einer. Nach ein paar Minuten war eine gefunden und zögerlich über meinem Sensei ausgebreitet. Dann setzte ich mich in meinen Sessel, drehte ihn zum Fenster und stützte wieder mein Kinn in einer Hand. Wieder ließ ich den anderen Arm im Schos liegen. Als jedoch die Stille einsetzten sollte, vernahm ich die ruhigen und gleichmäßigen Atemzüge Kakashis.
 

Oh, wie gut das tat... auch wenn ich die Luft anhielt – was ich oft tat, um mir der Stille bewusst zu werden – war immer noch ein weiteres Geräusch da, das mir sagte: Du bist nicht allein. Das Geräusch von Leben. Atmen. Ich holte tief Luft und ließ sie seufzend wieder aus meinen Lungen strömen. Wie es Naruto wohl gerade ging? Wahrscheinlich nicht gut. So wie Kakashi den Hohen Rat beschrieb, waren sie nicht zimperlich und Knallhart. Hoffentlich musste ich Naruto nicht im Kerker besuchen gehen...
 

Besorgt runzelte sich meine Stirn und eine steile Falte bildete sich zwischen meinen Augenbrauen. Ich konnte dies mit Sicherheit sagen, da ich immer genau über meine Gesichtszüge bescheid wusste. Wie sonst konnte ich diese Kalte Maske aufbehalten, wenn ich nicht immer genau wusste, wann meine Mundwinkel zuckten und wann meine Augenbraue nach oben wanderte. Nur wer sich seines Gesichtes bewusst wurde, konnte die verwirrenden Gefühle verstecken um sie still und heimlich zu verarbeiten.
 

Ich jedenfalls hatte genau zwei Jahre dafür gebraucht... genau zwei Jahre, indenen ich mich hier in diesem riesigen Anwesen versteckt hatte. Nur ich, meine Gefühle und die Schatten, die mir zuflüsterten, wenn ich alleine war. Sie erzählten von vergangenen Tagen. Von Guten und Schlechten Zeiten. Von Liebe, Kummer, Leid und Tränen. Sie erzählten mein Leben und ergötzten sich dann an meinem entsetzten. Schnell hatte ich herausgefunden, wie man sie sich vom Hals hielt. „Das geht mich nichts an.“, hatte ich einmal gesagt und ich sagte es immer noch, wenn die schatten wiederkamen und mir schmeichelnd ins Ohr flüsterten, wie sehr mich meine Mutter geliebt hatte und wie Stolz mein Vater gewesen war.
 

Und sobald sie mich dann dort hatten, wo sie mich haben wollten, begannen sie den Spieß umzudrehen. Redeten nicht mehr von schönen dingen, sondern tischten mir Lügen auf. Mit wehleidiger und spöttischer Stimme. Ich schüttelte den Kopf und sah wieder stur nach draußen, während Kakashis Atmung meine Nerven beruhigten.
 

„Ich sollte endlich mit all dem abschließen...“, flüsterte ich und ließ die Worte durch mein Bewusstsein fließen. Ich konnte ja nicht ahnen, wer sie schon Jahre vor mir ausgesprochen hatte...
 

*~+Naruto+~*

„Wir werden dich in den Kerker unter dem Hokagegebäude bringen lassen.“, sagte die alte Dame und ich verbeugte mich höflich, aber immer noch grinsend. „Welch Großzügigkeit.“, antwortete ich spöttisch und konnte allein an ihrem Geruch erkennen, dass sie mich am liebsten hier und auf der Stelle Hinrichten lassen würde. Ich brauchte den Blick nicht zu heben um zu erkennen, das Tsunade nun aufsprang. Die ganze Verhandlung über war sie Still geblieben, hatte nur geredet, wenn es von ihr verlangt wurde und hatte sich ansonsten auch sehr an die Regeln gehalten.
 

Ich da eher weniger. Zu jedem Vorwurf hatte ich etwas von mir gegeben. Hatte ihre Geduld ausgetestet und wurde einmal sogar mit Bannzetteln bestraft, die sich durch mein Shirt gefressen hatten. Jetzt klebte es genau auf meinem Brustbein und brannte höllisch. Na ja, aber wenigstens musste ich mir keine Sorgen machen, dass es sich durch die Haut bis auf die Knochen fraß. Meine Selbstheilung war so schnell, dass der Bannzettel es nur ungefähr einen Zentimeter tief in die Haut schaffte, bevor er wieder zurückgeschoben wurde.
 

„Doch nicht in den Kerker!“, rief sie aufgebracht und wurde von der strengend Hand der alten Dame unterbrochen. „Oh doch. Genau dorthin. Außerdem werden wir einen Mann schicken, der die aussage des Jinchuriki aufnehmen wird.“, sagte sie und nun wurde Tsunade bleich. Ich brauchte nicht zu Fragen was das hieß. Ich konnte es an den verdorbenen Seelen vor mir ablesen. Eine Harte Zeit stand mir bevor, aber vorher wollte ich noch etwas Spaß haben. „Verzeiht wenn ich frage...“, begann ich und verneigte mich wieder. „...aber ich würde gerne Fragen, wen sie vor mir schon alles diesen Mann aufgehalst haben? Kennen sie noch die Namen?“, fragte ich und die Frau schnappte empört nach Luft, doch ich ging noch weiter.
 

„Wurden diese Menschen auch dafür bestraft, was sie getan haben, oder dafür, was sie gestanden haben?“ Jetzt holte sogar Tsunade empört Luft. Allein an ihrer Tonlage, als sie sprach entnahm ich, dass sie zwar dem Hohen Rat nicht traute, jedoch ihre Entscheidungen für richtig hielt. Arme Naive Närrin... „Naruto! Zügle deine Zunge! Diese Menschen wurden alle zurrecht bestraft. Sie haben alle aus freien Stücken gestanden und ihre Strafe angetreten.“, sagte sie und ich beschenkte sie mit einem mitleidigem Blick. Doch die Alte Dame und die zwei Greise ließen sich nicht einschüchtern. „Wir werden sehen, wie du nach einer Woche in Haft und drei Tagen mit unserem Vernehmer zu denken und sprechen wagst...“, meinte sie nur und mit einer Handbewegung standen drei Wachen um mich herum.
 

Ich erkannte schnell, dass sie nicht zum Dorf gehörten. „In den Kerker mit ihm.“, sagte die Frau mit einer Wegwerfenden Bewegung und ich wurde unsanft am Kragen gepackt, über die Schulter des ersten Muskelträgers geworfen und dann mit drei Mann abgeführt. Ich fand das etwas übertrieben, aber wie ich immer so schön sagte: Vorsicht ist besser als Nachsicht.



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