"Ein Kreis schließt sich"
Broken Memory (Teil 8)
Titel: Broken Memory
Teil: 8/9
Autor: cu123
Email: mail-cu@freenet.de
Fanfiction: Weiß Kreuz
Kommentar: *breitgrins* Wir gehen tatsächlich auf das Ende zu ^^
Pairing: mehr kommt nicht dazu ^.~
Disclaimer: not my boys, no money make… (wer würde für so was auch Geld zahlen… ^^’’’)
Zum besseren Verständnis:
„eindeutig wörtliche Rede“
//Schuldig spricht in fremden Köpfen//
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Geschehen in der Vergangenheit (kein flashback ^.~)
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nicht wirklich existierende Ebene (^^° keine besonders gute Erklärung, ich weiß >_<)
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////////// - Szenenwechsel (wir bleiben aber in der Gegenwart ^^)
Teil 8 „Ein Kreis schließt sich“
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Er schmiegte sich an Aya, so eng wie nur möglich, versuchte die Angst durch dessen Wärme zu vertreiben. Immer noch liefen Tränen seine Wangen hinunter, netzten das Hemd des Älteren und ihm wurde klar, dass er für seinen Freund weinte.
Ayas Körper, zunächst steif, entspannte sich spürbar und sanft begann eine Hand über seinen Rücken zu streichen. Er wurde getröstet, obwohl es andersherum hätte sein müssen. Allmählich kam er wieder zur Ruhe und die Worte kehrten zurück, die der Rothaarige eben gesprochen hatte.
‚Schuld? Warum nur…’ Er richtete sich leicht auf und setzte zu einer entsprechenden Frage an. Doch Aya hinderte ihn daran, indem dieser ihn wieder an sich zog, hungrig einen Kuss auf seine Lippen drückte. Überrascht erwiderte er ihn, ließ sich bereitwillig von den Hitzewellen überschwemmen, die Ayas Berührungen auslösten. Als sie schließlich innehielten, sah er, dass statt der Leere jetzt Trauer in den violetten Augen stand, nur ein winziges Licht kurz vor dem Erlöschen, unterdrückt – und dann war dort noch etwas.
Er kannte den Anderen jetzt schon so lange. Hatte ihn still verzweifelt, still zornig erlebt – und nun war er still entschlossen. Ihn umgab eine Schwere wie tiefes Meerwasser, man konnte darin ertrinken, selbst wenn man noch versuchte, zur Luft zu strampeln. Doch das Schlimmste war, dass sich dies nach innen zu richten schien.
Aya erlaubte sich nicht zu weinen, doch…
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„Er ertrinkt…“ Die Stimme des Jungen war leise, nur ein Flüstern. Und seine Worte verrieten, dass er diesmal nur zu gut verstanden hatte.
Der Andere erwiderte nichts, doch das Schweigen reichte, um Zustimmung auszudrücken.
Eine einzelne Wolke war am Horizont aufgetaucht, näherte sich der immer noch hoch am Himmel stehenden Sonne. Und auch wenn der leichte Wind so warm wie die ganze Zeit über war, ließ ein leichtes Frösteln den Jungen erschaudern.
„Was wird er jetzt tun?“
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/Diese Frage kannst du dir auch selbst beantworten…/ Er schwieg wieder, blickte aus dem Fenster, wo sich der Tag weiß in weiß vor ihm ausbreitete.
//Och, Ran-chan ist doch jetzt nicht eingeschnappt.// Schuldigs Stimme drängte sich wieder in seine Gedanken und genervt drehte er sich zu ihm um. Violette Augen funkelten den Orangehaarigen an – aber nur, bis er die Belustigung in dessen Gesicht erkannte. Er schüttelte den Kopf und rote Strähnen leuchteten im Licht der Wintersonne auf. „Macht dir das eigentlich Spaß?“, schaltete er auf eine normale Unterhaltung um.
Schuldig grinste und trat neben ihn. „Ich wollte deine Fähigkeiten wirklich nicht anzweifeln…“ Bei diesen Worten verstärkte sich das Grinsen noch – soweit das überhaupt möglich war. „Aber ja, es macht Spaß, ein bisschen mit dir zu spielen, Kätzchen.“
Er verstand nicht wirklich, was Schuldig damit sagen wollte, hatte aber das unbestimmte Gefühl, dass es eine Anspielung auf etwas war, an das er sich nicht mehr erinnern konnte.
„Zerbrich dir jetzt nicht deinen hübschen Kopf darüber, freu dich lieber auf heute Abend.“ Die Worte des Anderen rissen ihn aus seinen Überlegungen heraus und im nächsten Moment hatte er auch schon vergessen, woran sich seine Gedanken eben hatten festbeißen wollen.
Er sah direkt in Schuldigs Gesicht, auf dem jetzt kühle Vorfreude zu lesen war. Ohne dass er sich dessen bewusst geworden wäre, trat ein kaltes Glitzern in seine violetten Augen. Und ein schmales Lächeln spiegelte das seines Gegenübers wider.
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„Lasst uns gehen.“ Aya, die Selbstbeherrschung in Person, musterte sie noch einmal, bevor dieser sich umwandte.
‚Aya…’ Es war ein Seufzen, das seine Lippen nie erreichte. Er hatte Yohji und Omi erzählt, was geschehen war und einhellig hatten sie die Mission abblasen wollen. Doch dabei spielte der Rothaarige – wie er schon erwartet hatte – nicht mit. Die Trauer in den violetten Augen war vollständig einer düsteren Entschlossenheit gewichen – und niemand von ihnen traute sich, Aya aufzuhalten.
Es war kalt, als sie das Haus verließen, der Wind peitschte ihnen Schnee ins Gesicht, ließ ihre Haut rot und taub werden, noch ehe sie den Wagen erreichten.
Ihr Auftrag führte sie an den Stadtrand – während im Auto gespanntes Schweigen herrschte, konnte er Blicke auf Häuser erhaschen, die immer trostloser wurden. Er war froh, als sie endlich da waren, hatte die Stille kaum noch ertragen. Tief atmete er die kalte Luft ein, versuchte Mut für seine folgenden Worte zu sammeln.
Omi und Yohji standen ein Stück abseits, als wüssten sie, dass er noch einen Versuch wagen wollte. Doch bevor er nur einen Satz herausbringen konnte, wandte sich Aya schon an ihn.
„Lass es…“ Die Stimme des Älteren klang fast sanft. „Ich werde alles erledigen, wie es geplant war – und ihr kümmert euch um die Kinder.“
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Ja, das hier war die Gelegenheit, sich zu beweisen. Er spürte Crawfords Blick im Rücken und drehte sich zu ihm um. „Noch irgendwelche Visionen, die ich berücksichtigen sollte?“
Der Schwarzhaarige schüttelte mit einem amüsierten Blitzen in den Augen den Kopf. „Es wird alles plangemäß laufen. Freust du dich schon darauf, Weiß kennenzulernen?“
Er lächelte den Älteren offen an. „Aber sicher doch… So wird aus dieser Aufgabe wenigstens eine kleine Herausforderung.“ Violette Augen funkelten bei den letzten Worten, kalt und erwartungsvoll.
„Gut so, Ran.“ Crawfords Hand lag jetzt an seiner Wange, der Daumen strich – ein Prickeln auslösend – über seine Lippen.
„Nur… warum habt ihr sie eigentlich am Leben gelassen, wenn sie euch so oft in die Quere kommen?“
Der Ältere setzte ein schmales Lächeln auf. „Wir spielen gerne etwas – und außerdem gab es da etwas, das ich von ihnen haben wollte.“ Crawfords Stimme war weich und dunkel, der Atem strich warm über seine Haut.
„Und jetzt hast du es?“
„Oh ja…“ Das Gesicht des Anderen war immer näher gekommen und begierig schloss er die Augen.
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Und dann küsste er ihn. Er spürte Kens Überraschung – bisher hatte er das nie vor Omi oder Yohji gemacht, auch wenn die zwei längst wussten, was sich abspielte.
„Warum lässt du uns dir nicht helfen?“ Braune Augen sahen ihn traurig an und er seufzte leise. Er hatte gewusst, dass diese Frage kommen würde, aber das hier war seine Aufgabe.
‚Wenn ich nicht einmal mehr meinen Job machen kann, welches Recht hätte ich dann noch weiterzuleben… Weder meine Eltern noch Aya-chan konnte ich retten – ich will nicht mehr versagen.’
Im ersten Moment, nachdem er den Telefonanruf angenommen hatte, war er wie erstarrt gewesen. Er wusste nicht mehr, was er fühlen sollte, Leere hielt ihn gefangen, nicht einmal weinen war möglich. Doch dann hatte ihn Kens Nähe zurückgerufen – der Grund, warum er nicht aufgeben wollte. Seine Schuld, er würde sie abtragen, indem er wenigstens anderen half, daran klammerte er sich entschlossen. Und den Schmerz verschloss er in seinem Inneren, bevor dieser ihn völlig überwältigen konnte.
Entschlossenheit erfüllte ihn jetzt, das Einzige, was ihn aufrecht hielt.
‚Ich muss und werde sie dafür bestrafen, was sie den Kindern und deren Familien angetan haben.’
„Wir hatten schon von Anfang an geplant, dass ich mich allein um die Kerle kümmere, alles ist darauf abgestimmt.“
„Aber…“
Bevor Ken weiterreden konnte, schloss er ihm mit einem weiteren Kuss den Mund. „Mir geht es gut…“, flüsterte er dann.
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„Wirklich? Kommt doch noch alles in Ordnung?“
Die Zahl der Wolken hatte zugenommen, ein weiß-grauer Schleier ließ das Blau des Himmels nur noch ab und zu hindurchlugen.
„Ich weiß es nicht…“, antwortete ihm der Andere und die Ungewissheit in dessen Stimme ließ ihn erbeben.
Erst jetzt bemerkte er, dass die Sonne nur noch als sich hell abzeichnender Kreis hinter den Wolken zu erkennen war, ihr Strahlen verloren hatte.
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Er unterdrückte ein Frösteln, während er durch die dunklen Räume schlich. Die anderen waren jetzt in den Kellerräumen, wo sich nach ihren Informationen die entführten Kinder aufhalten mussten. Unwillkürlich dachte er an einen ähnlichen Fall, der Omi so sehr mitgenommen hatte – und nachdem sie die Kerle erledigt hatten, schien nun eine neue Bande deren Job übernommen zu haben.
Wut kochte für einen Moment heiß in ihm hoch, dann siegte seine Entschlossenheit und er konzentrierte sich wieder voll und ganz auf seine Aufgabe.
Neben der Tür, hinter der sich seine Ziele verbargen, presste er sich an die Wand, lauschte angespannt auf die Stimmen, die leise zu ihm vordrangen. Sein Herz schlug in einem beschleunigten Takt und sein eigener Atem klang viel zu laut in seinen Ohren.
Es konnten nur zwei Männer sein – keine Gefahr für ihn und nachdem er noch einmal tief durchgeatmet hatte, stürmte er regelrecht in das Zimmer.
Dann erstarrte er.
‚Nein…’ Wie erwartet sah er die Zielpersonen, aber da war noch ein Mädchen.
Und sein Herzschlag schien auszusetzen.
Lange, zu zwei Zöpfen geflochtene Haare. Die Augen wie die seiner Schwester – jetzt voller Angst.
Er konnte sich nur zu gut vorstellen, was hier hatte passieren sollen, doch das Messer, das der eine blitzschnell gezogen hatte – blanker Stahl an blasser Haut – verbat ihm eine Reaktion.
„Und, was willst du jetzt machen, Junge?“ Höhnisch bohrte sich die Stimme in ihn, Hass ließ seine Gedanken verschwimmen. Mit einem Schrei lief er auf die Männer zu und widerstandslos glitt sein Katana Sekunden darauf durch festes Fleisch.
Schwer atmend hielt er inne, wandte sich dem anderen Mann zu, der jetzt entsetzt das Messer fallen ließ. Rotes Blut sprudelte aus einer klaffenden Wunde am Hals des Mädchens.
„Das ist deine Schuld!“
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„Das ist nicht wahr…“ Ein heiseres Flüstern war das Einzige, was die zusammengeschnürte Kehle des Jungen erlaubte – auch wenn er am liebsten geschrien hätte. Tränen brannten in seinen Augen, aber es schmerzte zu sehr, als dass er hätte weinen können.
Kalt leckten eisgraue Wellen um seine Füße, doch er spürte es nicht. Die Vorstellung des Mädchens lastete zu schwer auf ihm, die Worte hatten ein Bild vor seine Augen gerufen – so real, als wäre er selbst dabei gewesen.
Besänftigend wiegten ihn kräftige Arme und diesmal konnte er sich umdrehen, ohne davon abgehalten zu werden, barg sein Gesicht im Hemd des Anderen.
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Blicklos starrte er auf die zusammengesunkene Gestalt, sah hilflos zu, wie sich die Blutlache ausbreitete. Langsam, als wäre die Zeit eingefroren, ging er auf sie zu. Sein Kopf schien völlig leer, nur der Wunsch, dem allen entfliehen zu können, hatte sich festgesetzt.
Er bemerkte nicht, dass der Mann sich auch in Bewegung gesetzt hatte – aber plötzlich flammte ein gleißender Schmerz an seiner Schläfe auf, schickte von dort Blitze in seinen ganzen Körper und mit einem Aufstöhnen verlor er das Bewusstsein.
Als wollte ihm jemand diese Erlösung nicht gönnen, kam der Rothaarige kurz darauf zu sich. Die Pupillen der violetten Augen waren geweitet und feine Schweißperlen netzten die blasse Stirn. Nichts in seinem Gesicht verriet, dass er überhaupt wahrnahm, wie seine Hände in die klebrig-warme Flüssigkeit gerieten, als er versuchte, sich aufzurichten.
Automatisch tastete er nach der Waffe, die neben ihm zu Boden gefallen war, seine Finger umklammerten den Griff, als wäre das Katana der einzige Halt für ihn in dieser Welt. Und als hätte er daraus etwas Kraft geschöpft, gelang es ihm endlich, auf die Beine zu kommen.
Ohne einen Blick zurückzuwerfen, verließ er mit unsicheren Schritten erst das Zimmer, dann das Haus. Kalt umfing ihn die Luft und Dunkelheit hüllte ihn ein. Schneeflocken setzten sich auf rote Strähnen, schmolzen wieder weg, von der Körperwärme vertrieben.
Er atmete tief ein, als könnte er so die Leere in sich füllen – doch es half nichts.
Und ziellos lief er einfach los.
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TBC
Und damit wären wir wieder am Anfang angelangt… ^^ Endlich habe ich es geschafft den Bogen zu schließen *uffz* Was dann wohl heißt, dass es im nächsten Teil zum Aufeinandertreffen von Ran und Kenken kommt o.O’
Ich warte dann mal auf ein paar Commis *lieb sag* und sehe euch dann hoffentlich nächste Woche wieder ^^
Bye sagt cu ^-^ *winkz*