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Wenn auch nur im Traum...

von

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Wenn auch nur im Traum...

Wieder habe ich ihn getroffen, auch wenn ich weiß, dass ich es nicht tun sollte. Entgegen jeder Vernunft habe ich mit ihm geredet – nun eigentlich ehr gestritten. Doch es ist nicht unangenehm, nein, ich bin glücklich, wenn wir zusammen sind. Wenn wir schreien und toben, uns beleidigen und umarmen, uns in leidenschaftlichen Küssen verlieren und die Welt vergessen. Wir sind uns so nah, wie es zwei Menschen nur sein können. Zwei Körper, ein Herz, eine Seele, eine Liebe.

Doch ist es nie von Dauer, denn die Zeit verrinnt so schnell. Keiner kann sie aufhalten und so sitze ich nun wieder hier allein, höre laut über Kopfhörer Musik und schau der Welt zu, wie sie an mir vorbei rauscht. Noch ist es dunkel und so lange die Lichter im Bus aus sind kann man die Sterne am Himmel sehen, die wie kleine Hoffnungsschimmer in der Schwärze der Nacht leuchten. So wunderschön, und so zerbrechlich in der Weite des Himmels. Wie immer denke ich an ihn. Wo er ist. Was er tut. Ob er an mich denkt, so wie ich an ihn. Er scheint so nah, als müsse ich mich nur umdrehen. Doch da ist niemand, der Sitz ist noch leer und wieder wird sich nur ein Fremder dort hinsetzen. Ein Fremder ohne jegliche Bedeutung für mich.

Trotzdem habe ich das Gefühl er sei noch da. Ich schließe die Augen, sehe ihn vor mir. Sein samtenes Haar, seine leuchtenden Augen, seine starke Brust und sein strahlendes Lächeln. Höre seine Stimme, die mir leise zuflüstert ich solle zu ihm kommen. Spüre die Wärme seiner Hand, die er mir reicht.

Doch dann öffne ich die Augen und er ist verschwunden, hängt nur noch wie ein Schatten in der Luft. Ein leises Echo, das langsam verhallt.

Leise nehme ich die Musik wahr, die wie perfekt zu meinen Gefühlen passt. Desperate von Stanfour – ja, ich bin verzweifelt. Vor Sehnsucht, vor unerfüllten Hoffnungen. Fühle mich klein und unbedeutend. Bin allein und verloren. Auf der Suche nach ihm – ohne zu wissen wo. Vielleicht ja auf der nächsten Party, vielleicht treffe ich ihn dort endlich wieder. Doch wirklich glauben tue ich nicht daran. Wie oft habe ich mir schon ausgemalt, ihn dort zu treffen, doch nie war er da. Jedes mal war ich enttäuscht. So wie ich es nach unseren Treffen bin.

Ich hänge ihm nach, jede Stunde, jede Sekunde meines Lebens. Bin still und träume vor mich ihn, stelle mir vor, dass er durch die Tür tritt und zu mir kommt. Dass er nach der Schule auf mich wartet, um mich auf einen wunderbaren Nachmittag mit ihm zu entführen. Ich habe kein Interesse an anderen Jungs, denn sie werden nie mit ihm mithalten können.

Doch je mehr Zeit vergeht, umso mehr realisiere ich, dass er nicht kommen wird. Ich erwache aus meiner Starre, lache und rede. Treffe mich mit Freunden, gehe auf Partys und flirte sogar manchmal. Doch ist er immer da, im hintersten Winkel meiner Gedanken. Jeden vergleiche ich mit ihm. Alles suche ich nach ihm ab. Immer in der verzweifelten Hoffnung, ihn doch noch zu finden. Aber jedes Mal ist es das selbe: Er kommt nicht. Und wahrscheinlich wird er nie kommen.

Ich sollte ihn vergessen. Sollte ihn aus meinen Erinnerungen, meinen Gedanken löschen. Alles von ihm eliminieren und durch andere ersetzen. Wenn ich das könnte würde ich es tun? Ich denke nicht. Denn für mich gibt es nur noch ihn.

Und so treffe ich ihn weiterhin jede Nacht. Gebe mich ihm ganz hin, verliere mich in seinen Augen, schmiege mich in seine Arme. Suche ihn und werde gefunden, jedes Mal aufs Neue. Liebe ihn, mit allem, was ich habe. Hasse ihn mit jeder Faser meines Körpers. Lasse ihn spüren, was er mir antut, verzeihe es ihm und erlebe die schönste Zeit meines Lebens. Ich wünschte, es könnte immer so sein. Doch endet es jeden Morgen. Und jeden Morgen scheint er so nah, dass ich wieder auf ihn warte und erst realisieren muss, dass er nicht kommt, dass er gar nicht kommen kann, denn er existiert nur im Traum.

Aber jede Sekunde mit ihm ist es Wert, selbst wenn ich dafür Stunden leide. Ich liebe ihn und das wird sich nie ändern. Er ist mein Freund, ich gebe ihn nicht auf, auch wenn ich es vielleicht sollte. Auch weiterhin werde ich ihn jede Nacht sehen, wenn auch nur im Traum...



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Yuugi_chan
2014-02-11T15:02:16+00:00 11.02.2014 16:02
Wow wunderschöner Oneshot ^^, der mir sehr ans Herz gegangen ist.


Von:  Sozl
2012-10-28T22:57:58+00:00 28.10.2012 23:57
Schöner Text :)
Von:  HyakuyaMikaela
2012-06-10T13:52:06+00:00 10.06.2012 15:52
Die Art, wie du einen Text formulierst, gefällt mir sehr gut!
Dein Schreibstil ist angenehm und unterhaltsam zu lesen. :-)

Bei dem Format allerdings wäre es vllt. besser, wenn man nicht unbedingt einen ganzen Text bzw. ganze Blöcke dicklich formatiert, einfach weil das anstrengender zu lesen ist; vor allem wenn es sich dauerhaft durchzieht.

> nun eigentlich ehr gestritten.
Gleich in der zweiten Zeile; ich denke, da war eher gemeint, oder? ;)

Aber jedenfalls mag ich die Umsetzung; ein toller Text aus 'ner (eigentlich) simplen Idee. <3
Von: abgemeldet
2011-10-25T09:25:35+00:00 25.10.2011 11:25
hmm...
Von: abgemeldet
2010-03-29T11:53:09+00:00 29.03.2010 13:53
hey,
Ich bins wieder^.^
Was soll man dazu sagen... Hmm habe viele ähnliche geschichten gelesen bzw. gehört^^
War mal schön wieder so eine geschichte zulesen...
Gute arbeit ;)
Von:  Jin-chi
2009-11-18T20:59:56+00:00 18.11.2009 21:59
Wunderschön!!
Du hast es so realistisch geschrieben, ich kann es nur Jedem empfehlen!!
Du hast einen tollen Schreibstil, ich liebe ihn XD ^^

Richtig supper, ich bin total platt!! OO

LG Jenny


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