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Folge dem Schicksal

von

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5. Neuer Feind

Sesshomaru war sofort, als wir an unserem Lagerplatz angekommen waren, mit den Worten „Pass auf Rin auf“ verschwunden und ließ mich verdattert stehen. Dann jedoch überkam mich eine große Welle der Erleichterung.
 

Kurz sah ich mich hier um. Der Platz lag nahe dem Wald und man hatte einen guten Ausblick auf die Landschaft in der Ferne, die größtenteils aus weiten Wiesen und Feldern bestand. Bis dato hatte ich Natur nie in so einem Ausmaß erlebt, konnte man das hier doch keinesfalls mit den Parks in der Stadt vergleichen.
 

Ich setzte mich stillschweigend neben Rin, die damit beschäftigt war, Blumenkränze zu flechten. Sie sah kurz lächelnd zu mir auf, um sich anschließend wieder mit leuchtenden Augen ihrem Kunstwerk zu widmen.

Natürlich nahm ich die Aufgabe, ein Auge auf Rin zu halten, war. Nicht etwa weil ich Angst vor diesem Dämon hatte, versuchte ich mir einzureden, nein, ich fand das kleine Mädchen schlicht und einfach süß.
 

Ich war sonst nie ein Fan von kleinen Kindern gewesen, ich hatte sie eher als Störfaktor erachtet, aber Rins unschuldige und naive Art und ihre permanente Fröhlichkeit musste man einfach gernhaben.
 

Ihre Liebe zu Sesshomaru konnte ich zwar weder nachvollziehen noch verstehen, und sie sah zweifelsohne einen Ersatzvater in ihm.

„Willst du dich nicht nützlich machen? Warum mein Meister unbedingt einen Menschen, und dazu noch eine Frau mit auf Reisen nimmt, will mir nicht in den Kopf.“
 

Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich zu Jaken, der wieder Mal am Meckern war. „Du brauchst gar nicht so zu schauen, du wertlose Kreatur!“

Ok, das ging eindeutig zu weit. „Hör mal, ich habe es mir nicht ausgesucht, Teil eurer Gruppe zu werden. Also such dir eine sinnvolle Beschäftigung, geh Fliegen fangen, du Zwerg!“
 

Mit offenem Mund starrte er mich aus seinen großen gelben Augen an und sein Gesicht nahm ein tiefes Rot an. Gerade setzte er zu einer weiteren Schimpftirade an, da kam ich ihm zuvor: „Verdammt, zisch endlich ab!“

Er gab einen empörten Laut von sich, um kurz darauf beleidigt kehrt zu machen. Man konnte ihn noch eine Weile vor sich hin schimpfen hören, bis er sich zu dem Drachen Ah-Uhn setzte und begann seinen Kopfstab zu polieren.
 

Ich verdrehte die Augen und beschloss mich wenn möglich von ihm fernzuhalten, oder zumindest seine Anwesenheit zu ignorieren. Nervige kleine Kröte.

Seufzend sah ich in die Ferne und beobachtete ein paar Fasane, die auf den Feldern auf der Suche nach Nahrung waren.
 

Mir ging ungeheuer vieles durch den Kopf. Zum einen diese ganze Sache mit dem Zeitreisen, die vielen einzigartigen und ungewöhnlichen Wesen und zum anderen auch noch Sesshomaru, der mich für seine Zwecke missbrauchen will, um an ein blödes Schwert zu kommen.
 

Bis jetzt hatte ich alles Erlebte einfach hingenommen und nicht hinterfragt, was wahrscheinlich daran lag, dass ich es immer noch nicht ganz realisieren konnte.

Wieder gingen mir Kaedes Worte durch den Kopf. Eigentlich glaubte ich nicht an das Schicksal – ich mochte den Gedanken lieber, mein Leben selbst im Griff zu haben.
 

Und jetzt hatte ich rein gar nichts im Griff du war den Geschehnissen völlig ausgeliefert.

Ich legte mich auf den Rücken und sog scharf die Luft ein. Gerade so konnte ich ein Aufstöhnen unterdrücken.
 

Rin, die meine gequälte Miene bemerkt hatte, setzte ein fragendes Gesicht auf, und als ich ihr meine zerkratzten und mit blauen Flecken und Blutergüssen bedeckten Arme zeigte, sprang sie sofort auf, rannte zu Ah-Uhn und holte aus einer der Satteltaschen eine kleine hölzerne Tube heraus. Sie hielt sie mir vor die Nase: „Sesshomaru-sama hat mir diese Salbe gegeben, weil ich so oft hinfalle. Sie hilft ganz schnell.“ Als ich nicht sofort reagierte, drückte sie mir die Tube in die Hand.
 

Vorsichtig trug ich die Salbe auf, wobei Rin mir half, die Blutergüsse und Kratzer am Rücken einzucremen, und sie ging mit äußerster Behutsamkeit vor.

Auf die Frage, wie es zu den Verletzungen gekommen war, behauptete ich, ich sei gegen einen Baum gerannt – mir fiel auf die Schnelle nichts besseres ein - was sie laut auflachen ließ. Das kleine Mädchen hielt sich den Bauch vor Lachen und ich sah lächelnd auf sie herab. Ich war schließlich kein Unmensch und nahm ihr die Illusion von Sesshomaru als guten Ersatzvater, den sie ihn ihm sah.
 

Zum Glück fragte sie nicht weiter nach, denn da wäre ich wirklich in Erklärungsnot gekommen.

Die Schmerzen linderte die Salbe zwar nur gering, doch sie wirkte angenehm kühlend auf der Haut.
 

Langsam und vor allem vorsichtig ließ ich mich in die Wiese sinken – Rin hatte sich wieder ihren Blumenkränzen gewidmet – und starrte in den wolkenlosen Himmel hinauf.

Es musste mir unbedingt gelingen mein Temperament in Bezug auf Sesshomaru im Zaum zu halten und meinen Stolz abzulegen. Aber es war so schwer aus seiner Haut zu kommen.
 

Ich hasste es einfach Schwäche zu zeigen und neigte in Situationen, in denen ich mich ausgeliefert fühlte, zu Überreaktionen, die mich meist nur noch mehr in den Schlamassel reinritten. So gut kannte ich mich inzwischen.

Dazu kam noch die Sorge um Cleo. Rin konnte mir auch nicht weiterhelfen, als ich sie nach meiner Hündin fragte, sie war bei dem Vorfall mit Jaken und dem Drachen Ah-Uhn beim Blumenpflücken gewesen, wie sie mir stolz berichtete. Das Mädchen schien regelrecht vernarrt in Blumen zu sein.
 

Und Sesshomaru hatte ich bestimmt nicht vor zu fragen.

Ich gab es nicht gerne zu, aber ich war endlos verzweifelt. Ich saß durch und durch in der Scheiße – entschuldigt den Ausdruck.

Sesshomaru wollte mich für seine Zwecke missbrauchen, nur um an dieses blöde Schwert von Inuyasha zu kommen. Wozu eigentlich? Waren ihm die zwei, die an seiner Seite baumelten etwa nicht genug? Er musste die Dinger ja nicht unbedingt sammeln?!
 

Ich würde ihn vermutlich nie durchschauen.

Meine Gedanken wurden durch ein Knurren unterbrochen.

Im ersten Moment dachte ich Cleo sei der Ursprung und hatte mich schon freudig umgedreht – Knurren hin oder her – doch anstatt meiner Hündin sah ich den sonst so friedlichen Drachen Ah-Uhn, der sich schützend vor Rin und mich aufgebaut hatte.
 

Sofort schrillten bei mir alle Alarmglocken. Jaken rannte zu uns und fing natürlich sofort wieder an zu meckern: „Du blödes Vieh, was ist denn jetzt schon wieder los?!“ Wütend sah ich zu ihm herab: „Jaken, halt einmal in deinem Leben deine verdammte Klappe!“ Empört starrte er mich an, blieb aber ansonsten still. Ich schickte ein kurzes Stoßgebet gen Himmel. Wenn nur alles im Leben so einfach wäre.
 

Vorsichtig lugte ich hinter Ah-Uhns Rücken hervor, konnte aber weit und breit nichts Ungewöhnliches entdecken.

„Hinter dir, Schätzchen.“ Ich riss die Augen auf und wirbelte erschrocken herum. Kurz konnte ich noch einen Blick auf einen großen schwarzgekleideten Mann erhaschen, bevor Ah-Uhn mir den Blick versperrte.
 

Der gutmütige Drache hatte sich erneut vor mich und die Kleine gestellt. Sein Knurren wurde immer lauter und furchterregender. Rin starrte ängstlich in die Richtung des Mannes und klammerte sich verstört an mich. Schützend legte ich meinen Arm um sie und ging mit ihr einen Schritt zurück. Wir mussten hier unbedingt weg!

Den Fremden schien Ah-Uhn in keinster Weise einzuschüchtern – im Gegenteil.

Kalt lächelte er das Tier an: „Du bist mir im Weg, Drache.“ Und mit einem einzigen Hieb schleuderte er Ah-Uhn von sich. Ich konnte ihn noch aufjaulen hören, bevor er mit voller Wucht gegen einen Fels unmittelbar in der Nähe krachte. Bevor ich es verhindern konnte, lief Rin dem Drachen sofort nach, Jaken ihr hinterher.
 

Ich blieb als einzige wie angewurzelt stehen. Meine Augen huschten hin und her und mir fiel es schwer einen einzigen Gedanken zu fassen. Was sollte ich tun?!

Doch eins wusste ich genau, ich durfte den Fremden auf keinen Fall in Rins Nähe lassen.
 

Aber der Fremde schien keineswegs an Rin interessiert zu sein, sein Blick galt einzig und allein mir. Sollte ich mich jetzt geehrt fühlen? Doch bevor ich meine sinnlosen Gedanken fortführen konnte, war er aus meinem Sichtfeld verschwunden. Panisch sah ich mich um, als mich auch schon zwei Arme von hinten umschlungen. „Hier bin ich.“, hauchte er mir ins Ohr. Sofort begann ich mich zu wehren, wobei ich Rins Rufe um Unterbewusstsein wahrnahm, doch ihn schien das augenscheinlich nicht zu stören.
 

„Lassen Sie mich verdammt noch mal los!“, rief ich in meiner Verzweiflung, doch der Mann lachte nur leise: „So zart und doch so widerspenstig. Gefällt mir.“

Er begann mit seiner Nase seitlich an meinem Hals Richtung Nacken zu streichen, wobei er schnuppernd die Luft einsog. Schlagartig verkrampfte sich mein Körper. Was hatte er vor?!
 

„Lassen Sie das!“ Doch er ignorierte meine Proteste einfach.

Er erreichte nun mein Schlüsselbein. Ich hörte ihn leise Worte flüstern, konnte ihn jedoch nicht verstehen. Vorsichtig strich er meine Bluse am Ausschnitt zur Seite. „Ah, das Zeichen. Ich wusste, ich hatte mich nicht geirrt.“
 

Verwirrt hielt ich inne. Zeichen? Meine er etwa mein Muttermal? Ich schielte umständlich zu meinem Ausschnitt herunter. Dort, über meiner linken Brust hatte ich ein tropfenförmiges Muttermal, ähnlich einer Träne. Doch das war schon das einzig besondere daran.

Sanft strich der Fremde darüber und mich überkam eine Gänsehaut. Nun wurde ich wirklich rasend.
 

Der Typ konnte mich doch nicht einfach so betatschen?!

„Hey, was soll das?! Finger weg!“, schrie ich völlig außer mir und versuchte um mich zu schlagen, doch sein Griff wurde nur noch fester, er nahm mir fast die Luft.
 

„Ganz ruhig, Schätzchen. Ein kleiner Biss, dann lasse ich dich in Ruhe.“ Ungläubig drehte ich meinen Kopf und sah ihn an. Wollte er mich verarschen?

Er grinste boshaft auf mich herab und entblößte so seine spitzen Zähne. „Es könnte etwas weh tun.“ Sein gespieltes Bedauern machte mich nur noch wütender. Er wollte schon zu einem Biss ansetzen – ich konnte seine Zähne an meine Halsschlagader kratzen spüren – als ihn eine Stimme aufsehen ließ: „Nimm deine Finger von ihr.“
 

Das war doch…?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Buffy12
2010-03-03T13:51:22+00:00 03.03.2010 14:51
bitte schreib schnell weiter das kap is super
freue mich sehr wie es weiter geht mit sesshomaru


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