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Paper Plane

Eine Blume ohne Sonnenschein, ist bestimmt zu sterben...
von

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Der Unbekannte

Sanft segelte der kleine Papierflieger auf meiner Seite des Zaunes zu Boden. Was dieser Junge wohl geschrieben hatte? Zögernd öffnete ich das Papierflugzeug und las seine Worte. Als ich zu ihm herübersehen wollte merkte ich jedoch wie er wieder zurückgebracht worden war. Es war wirklich komisch, denn ich kannte diesen Jungen nicht. Aber dennoch war ich heute noch einmal zu ihm gekommen. Noch immer sah er mich mit seinen erwartungsvollen Augen an. Nicht nur Erwartung lag in seinem Blick. Auch Trauer und Sehnsucht nach Liebe. Nach einer zärtlichem Umarmung, jemandem der sich einfach für ihn interessierte. Noch einmal blickte ich auf den handgeschriebenen Zettel. Ob ich morgen wieder kommen würde? Er wollte also wirklich, dass ich wieder kam. Es war ihm wichtig.
 

Langsam wurde es dunkel und ich musste mich wirklich beeilen wieder ins Krankenhaus zu kommen. Krankenhaus? Ja, denn ich war schwer krank. Eigentlich durfte ich gar nicht nach draußen. Jeden Moment konnte ich mich erkälten. Und schon das genügte um meinen schwachen Körper zu töten. Würde mein Vater erfahren, dass ich heute schon wieder nicht in meinem Bett liegen geblieben war so würde er wohl wieder ausflippen und mich anschreien. So schnell es meine Beine zuließen ging ich wieder zurück zum Krankenhaus und schlich mich in meinem Zimmer. Doch es nützte nichts, mein Vater stand schon im Zimmer. Er hatte heute wohl früher Dienstschluss gehabt. Eigentlich sollte ich mich darüber freuen, meinen Vater endlich wieder zu sehen. Schließlich war er ein viel beschäftigter Mann. Doch ich freute mich ganz und gar nicht. Im Gegenteil, ich hatte Angst, dass er nun wieder schreien würde. Langsam senkte sich mein Blick.
 

„Warum warst du schon wieder weg? Willst du unbedingt sterben??!“, drosch es auf mich ein. Ich schloss meine Augen und lies dieses Gebrüll einfach so über mich ergehen. Nickte nur ab und an so als ob ich verstehen würde was er mir damit sagen würde, doch dem war nicht so. Ich würde nicht mehr lange leben wenn meine Werte sich weiterhin so verschlechterten. Sollte ich denn wirklich die letzten Monate, Wochen oder sogar nur Tage meines Lebens in diesem weißen Gefängnis verbringen? Immer am Tropf hängend, ohne die Welt zu entdecken so wie man es als junger Mensch noch will? Ich spürte wie der Tag an meinen Kräften zerrte. Langsam wurden meine Knie schwach. Doch ehe ich realisierte was geschah lag ich schon in den Armen meines Vaters. Er fing mich auf und brachte mich zum Bett. „Siehst du was passieren kann? Ich will dich nicht verlieren. Rin, du bist alles was ich noch habe..“, sagte mein Vater nun schon viel ruhiger aber dafür voller Sorge, als er mir durch das Haar strich.
 

Sofort kamen Ärzte und kümmerten sich wieder um mich, machten die Infusion wieder an meinem Arm fest. Ich nickte und sah ihn an. Doch sagen konnte ich nichts, selbst wenn ich es wollte. Ich musste meine Kräfte schonen. Außerdem war mir im Moment einfach nicht zum Reden zumute. Ich wollte einfach nur leben. Nicht darauf achten was ich tat. Nicht daran erinnert werden wie krank ich war. Doch dem war nicht so. Ich wurde eingeschränkt. Und genau das war der Grund dafür, dass ich ständig ausbüchste. Immer wenn mein Vater zur Arbeit ging ergriff ich meine Chance und lief nach draußen in die wunderschöne Natur. Langsam merkte ich wie mir die Augen zufielen. Der Tag hatte mich ganz schön geschafft. Also wunderte es mich nicht, dass ich so müde war. Mein Vater gab mir noch einen letzten Kuss auf die Stirn und sagte, dass er mich morgen früh wieder besuchen würde. Ich nickte nur müde und versuchte dann einzuschlafen…
 

Durch das einfallende Licht der Sonne wurde ich früh am morgen geweckt. Diese Nacht war wirklich schön denn ich Träumte von der großen Blumenwiese auf der ich die vorherigen Tage war. Und von dem Jungen. Len, war sein Name. Wie er mich so begeistert ansah, er war wirklich…süß. Heute würde ich wieder zu ihm gehen, so viel war klar. Nur wusste ich noch nicht wie mein Vater heute arbeiten musste. Langsam setzte ich mich auf und streckte mich. Doch dann fiel mit wieder der Brief ein. Ich hatte ihn vorsätzlich in meinem Schuh versteckt so, dass mein Vater ihn nicht sehen konnte. Denn er kannte diesen Jungen, wenn auch nicht bei dem Namen den er mir genannt hatte. Denn mein Vater arbeitete in genau diesem Gefängnis indem auch Len eingesperrt war.
 

Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dieser unschuldige Junge etwas verbrochen haben sollte das ihn in solch ein Gefängnis brachte. Noch einmal las ich den Brief den er mir geschrieben hatte. Doch plötzlich wurden meine Wangen ganz warm. Es war schön seine Worte zu lesen. Auch ich wollte ihm eine Freude machen. Er sollte auch einen Brief erhalten. Mühsam schleppte ich mich aus meinem Bett und ging mit langsamen Schritten zu dem kleinen Tisch in dem weißen Zimmer. Dort fand ich ein Blatt und einen Stift. Nur was konnte ich diesem Jungen schreiben? Es dauerte eine Minuten bis ich die passenden Worte fand. Ich schrieb und schrieb bis das ganze Papier mit Worten gefüllt war. Es klopfte an der Tür. Erschrocken warf ich einen Blick zur Uhr. Mein Vater, wer sollte es sonst um diese Uhrzeit sein? Schnell ging ich wieder ins Bett, versteckte den Brief unter dem Kopfkissen so, dass er ihn nicht finden konnte.
 

„Guten Morgen mein Schatz..“, meinte mein Vater um einiges glücklicher und freundlicher als noch am Tag zuvor. Ich lächelte ihm zu und tat so als wäre ich gerade erst aufgestanden. Gemächlich setzte ich mich auf und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Du weißt ja, ich muss los zur Arbeit..aber ich werde mich beeilen. Und versprich mir bitte das du heute im Bett bleibst, Kleines..“, meinte er leise aber dennoch mit Nachdruck. Ich sah kurz zu Boden, nickte dann aber schnell. Ich log. Doch mein ganzes Leben bestand aus lügen. Immer wieder erzählte mein Vater mir, dass ich bald wieder gesund werden würde, doch als ich selbst mit den Ärzten redete erzählten sie mir die ganze Wahrheit…



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Sabo
2009-11-04T19:55:25+00:00 04.11.2009 20:55
Ich lieb deinen Schreibstiel einfach nur >3<!
Ich weiß nicht wieso, aber deine FF's hab ich immer sooo schnell durch!
Ab und zu hab ich mal nen Schreibfehler gesehen, aber die macht jeder öö
ansonsten find cih die FF an sich einfach nur toll.
Die bisherige Story gefällt mir sehr gut und man merkt auch das die Geschichte auf den 2 Liedern basiert.
Die Idee geällt mir außerdem persöhnlich sehr gut x3
freu mich aufs nächte Kapitel!
Von:  Nando
2009-11-02T20:09:29+00:00 02.11.2009 21:09
schöne FF jaa ^^
auch wenn ich nich so wirklich ahnung davon habe
was hat len den angestellt und was hat rin für ne rkankheit?
is gut geschrieben ^^
Von:  Freemon
2009-11-01T18:37:14+00:00 01.11.2009 19:37
*-* ich finds toll
die schreibweiße begeistert mich *in kapietel vertieft ist*
auch die anderen beiden kapitel sind toll *schwärm*
echt klasse *p*


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