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Dhichothomy

von

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Bittere und traurige Wahrheit

Im sonnigen Italien passierte das Schrecklichste, was sich je ein Mensch vorstellen konnte.

Niemand wusste zu diesem Zeitpunkt, was dort geschehen war.

Nur allein die Volturi wussten es, denn sie taten es mit fast jeder Reisegruppe, die sie zu sich locken konnte.

Es war ein grausamer Trick, mit dem unschuldige Menschen ihr Leben genommen wurde, doch die Volturi hatten vor nichts Skrupel, denn es diente ja nur zur ihrer Freude und zum Stillen ihres Durstes.

Das man ab und an noch jemanden auf ihre Seite ziehen konnte, war nur ein positiver Nebeneffekt.

Sie tranken nicht nur die Menschen, sondern nutzten diese auch zur Vergrößerung ihrer Familie.

Isabella war so ein Mensch, der so zu sagen Glück hatte.

Ja sie hatte Glück, aber auch Pech zu gleich.

Wie sie sehr bald feststellen musste.
 

Während dessen tat sich in Forks nicht viel.

Die Eltern und daheim gebliebenen Schüler gingen ihren Alltag nach.

Niemand ahnte auch nur Ansatzweise, dass die Schüler alle, bis auf Bella, tot waren.

Keiner wusste, dass sie schon längst nicht mehr lebten.
 

Freudig hüpfte eine kleine Schwarzhaarige Elfe über den Schulhof.

„Edward, wie wäre es, wenn wir heute Abend ins Kino gehen?“ fragte sie hoffnungsvoll.

Alice, Edwards Schwester, war die beste Freundin von Bella.

Sie hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Edward abzulenken, da er die Tage ohne Bella, nicht wirklich überleben würde.

Die beiden waren während ihrer Beziehung noch nie so lange von einander getrennt gewesen und wenn Edward nur wüsste, dass er Bella nie wieder sehen würde, würde er sich bestimmt nicht von der guten Laune seiner kleinen Schwester anstecken lassen.

„Hast du schon einen Film ausgesucht?“ fragte er sie nur daraufhin.

Alice plante alles immer ganz genau, das wusste er nur zu gut, sodass sie wohl auch schon den Film ausgesucht hatte und die Karten vorbestellt hatte.

„Ja, aber lass dich überraschen“ grinste sie nur und tänzelte mit leichten, anmutigen Bewegungen zu Jasper, der neben Rosalie und Emmett stand, zurück.

Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und gemeinsam liefen die Vier in das Schulgebäude.

Edward hingegen ging zu seinen Freunden und lenkte sich mit Gespräche über belanglose Dinge ab.
 

Die Zeit kroch nur vor sich hin und immer mehr vermisste Edward, Bella.

Ausgerechnet heute hätte er die meisten Kurse mit ihr zusammen gehabt und musste diese leider alleine verbringen.

Er konnte sich gar nicht auf den Unterricht konzentrieren, denn er dachte immer wieder an seine wunderschöne Isabella.

Hatte sie jetzt Spaß?

Konnte sie ihr Wissen erweitern?

Würde sie sich melden?

Diese Fragen beschäftigten ihn den ganzen Vor- und Nachmittag.

Immer wieder glitt seine Hand zu seinem Handy, welches er tief versteckt in seiner Hosentasche hatte.

Der Display zeigte allerdings nie an, dass er eine Nachricht bekommen hatte.

Gut, sie war nun auch erst einen Tag fort, doch dachte er auch, dass sie ihn vermissen würde.

Beide hatten sich geschworen, dass sie sich untereinander melden würden, doch seine Sms am Vormittag blieb unbeantwortet.

Hatte sie ihr Handy vielleicht vergessen?

Oder hatte sie einfach nur keine Zeit.

Weitere Fragen, die sich in seinem Kopf einnisteten und einfach nicht verschwinden wollten.
 

Der Unterricht neigte sich so langsam zum Ende und alle Schüler freuten sich besonders darauf.

Noch nie war ein Tag schlimmer gewesen, als dieser, denn der größte Teil ihrer Freunde konnte nun die Sonne Italiens genießen und Spaß haben, doch wenn sie wüssten, was wirklich dort ablief, würden sie sich wünschen, dass diese Reise nie statt gefunden hätte.
 

Das erlösende Klingeln kam schnell, sodass Menschenmassen nach draußen an die frische, feuchte und kalte Luft strömten.

Alle liefen zügig zu ihren Autos und verließen das Gelände schnell.

Die Cullens machten sich auf den Weg nach Hause und die ganze Zeit plagte Edward ein komisches Bauchgefühl, welches sich zu gegebener Stunde bewahrheiten sollte.

Er wusste nicht genau, wieso und warum er dieses hatte, doch er machte sich auf einmal tierische Sorgen um Bella.

Noch nie hatte ihn die Ungewissheit über ihr Wohlbefinden solche Magenschmerzen bereitet, wie in diesem Moment.

Nur mit halben Gedanken fuhr er den gewohnten Weg, mit zügigen Tempo, nach Hause.
 

Währenddessen planten die Volturi, wie sie diese Massenabschlachterei als Unfall verpacken konnte.

Irgendetwas glaubwürdiges musste her, denn sie konnten nicht immer die gleiche Ausrede nehmen.

Die Köpfe von Aro, Marcus und Caius arbeiteten auf hoch touren, auch wenn sie es lieber so hinnehmen wollten, mussten sie sich etwas einfallen lassen.

Nie durfte jemand auf deren Geheimnis kommen, so viel stand schon mal fest.

Deren Ruf und die Aussicht auf neue Reisegruppen würden sich sofort zerschlagen und sie müssten eine andere Methode finden.

Wieso sollten sie sich denn so viel Mühe machen, wenn es mit den Reisegruppen einfacher ging?

So viel Arbeit wollten sie sich definitiv nicht machen, also musste eine weitere Idee für eine Vertuschunsgaktion her.
 

Immer wieder planten sie die wildesten und spektakulärsten Aktionen, bis sie sich irgendwann einig waren.

Es sollte einfach nur etwas simples sein, dass für nicht zu viel Aufsehen sorgte und einfach nachzuvollziehen war.

Also hatten sie doch die perfekte Idee gefunden.

Die Vorbereitungen fanden schnell statt, nachdem die drei Ältesten ihre Untertanen eingeweiht hatten.

Felix und Alec sollten die Leichen erstmal irgendwohin schaffen, sodass sie ihnen nicht mehr im Weg liegen konnten, dann mussten sie sich an die Dame, die am Empfang saß und als einziger Mensch dort arbeitete, wenden und sie informieren, dass sie einige Sachen zu erledigen hatte.

Aus Angst und tiefstem Respekt erfüllte sie natürlich, die ihr aufgetragenen Aufgaben.

Sie hatte ständig Angst um ihr Leben und wusste genau, wie schnell dieses zu Ende sein konnte,

sei es aus einem Fehler ihrerseits oder einer Laune der Volturi raus, man konnte sich eben nie sicher sein, wie lange man noch lebte und auf welche Art und Weise man sterben würde.

Die Dame vom Empfang, war wirklich eine sehr hübsche Frau.

Sie hatte leicht gebräunte Haut, lange, lockige dunkle Haare, die ihrem Gesicht sehr schmeichelten, dazu strahlend grüne Augen, die meistens mehr sagten, als tausend Worte.

Sie war wirklich fleißig und erfüllte ihre Aufgaben immer mit vollem Einsatz.

Zudem war das Geheimnis, dass sie wahren musste, in guten Hände und tief verschlossen.

Besonders Aro vertraute ihr und wusste, dass sie eine sehr ehrliche Seele war.

Doch mehr als ein bisschen Mitgefühl hatte er nicht für sie übrig.

In seinen Augen waren Menschen für nicht viel als Nahrung zu gebrauchen, was Marcus und Caius auch nicht viel anders sahen, doch die Ausstrahlung der Empfangsdame, ließen Aro ein bisschen milde stimmen.
 

Sie erledigte alles, was ihr von Alec aufgetragen wurde und kam mit einem schlechten Gewissen und guten Nachrichten zurück zum Schloss.

Dort wurde sie schon freudig von Jane erwartet.

„Hast du alles besorgt und den Stein ins Rollen gebracht?“ ihre kühle Art ließen die Dame immer wieder erzittern.

Sie verlor nie den Respekt gegenüber von Jane, denn sie wusste, was ihr blühte, wenn es anders wäre.

Zu oft hatte sie schon die grausamen Schreie der Menschen gehört, die unter Jane´s Gabe leiden mussten.

Dies wollte sie auf keinen Fall selbst erleben.

„Ich habe alles erledigt. Der Bus ist bestellt, der Fahrer wird so gegen 21 Uhr da sein.“ antwortete sie schnell und versuchte ihre Angst zu verstecken.

„Gut, aber ich denke, dass wir den Fahrer vorher auch erledigen müssen. Wer will auch schon einige Leichen durch die Gegend fahren“ sie sprach eher zu sich, als zu ihr und verließ den Empfang um Aro Bescheid zu geben.

Dieser war wirklich richtig angetan von dieser Idee, denn schon seit Jahren gab es keinen tragischen Bus Unglück mehr in dieser Gegend.
 

Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt und in Voltera schien so langsam die ersten Menschen schlafen zu gehen.

Mit einem mulmigen Gefühl parkte der Busfahrer vor dem Schloss und öffnete zögerlich die Toren.

Die Empfangsdame hatte bereits Feierabend und würde von dem weiteren Geschehen nicht mehr viel mit bekommen.

Freudig wartete schon Felix und Jane auf den Busfahrer und führte ihn zu Aro.

Er folgte den beiden stumm, denn er hatte ziemlich viel Angst vor den beiden kühlen Personen.

Sie schwiegen und nur seine Schritte waren zu hören, was ihn mehr als nur wunderte, da sie ein sehr schnelles Tempo an den Tag legten.

Die großen Türen zum Saal wurden geöffnet und ungeduldig wartete Aro schon auf den Busfahrer.

„Wurde aber auch Zeit“ erklang seine laute Stimme und der Busfahrer zuckte merklich zusammen.

„Danke, fürs kommen“ sagte er zum Busfahrer und gab Felix ein Zeichen.

Dieser stürzte sich ohne zu Zögern auf den Mann und biss in seine Kehle.

Der Mann schrie wie am Spieß um sein Leben und hoffte innerlich, dass ihn irgendjemand helfen würde, doch dies war nicht der Fall.

Felix trank das komplette Blut und man konnte genau sehen, wie der Mann immer blasser wurde und das Leben aus ihn gewichen war.

Er sackte zu Boden, hing nur noch an den Zähnen von Felix, bis dieser ihn los ließ und er auf den Boden knallte.

„Ihr wisst, was ihr zu tun habt“ Marcus meldete sich nun zu Wort.

„Ja, wir werden alle in den Bus bringen, sie hinsetzen und es so aussehen lassen, als wäre der Busfahrer vom Weg abgekommen. Danach informieren wir die Polizei und die Presse, die direkt ein Drama daraus macht“ Jane hatte ein hinterhältiges Lächeln aufgesetzt.

„Gut, mehr wollte ich nicht hören“ sagte Marcus und verschwand gemeinsam mit Aro und Caius in einem anderen Raum, dabei wurden sie, wie immer, von ihren Ehefrauen begleitet.
 

Nachdem die Obersten den Raum verlassen hatten, machten die anderen sich sofort an die Arbeit, denn nun musste es schnell gehen.

Niemand sollte auch nur sehen, was sie nun machen würden und keiner sollte einen Verdacht schöpfen.

Mit vereinten Kräften trugen sie die Leblosen Körper in den Bus und platzierten sie nacheinander.

Der Busfahrer wurde erstmal an die Seite gelegt, damit Alec den Bus fahren konnte.

Sie brauchten nicht lange und schon waren sie auf den Weg in die Berge.

Alles lief nach Plan, sogar Regen hatte eingesetzt, was ihnen nur noch mehr zu Gute kam.

Es regnete nicht oft in Italien, aber wenn es regnete, dann so richtig.

Die Straßen waren rutschig und da sie den Bergen immer näher kamen, wurde diese auch immer schmaler.

Alec hatte einige Mühe, den Bus heile und im ganzen Stück an die ausgesuchte Stelle zu bringen, doch nach einigen auf und ab Fahrten, kamen sie endlich an.
 

„Setz den Busfahrer dahin“ befahl Jane.

„Wird gemacht“ grinste Alec.

„Haben alle ihre Positionen?“ fragte Jane.

„Ja, haben sie. Ach ja, wir müssen uns noch was wegen der kleinen Braunhaarigen einfallen lassen.“ bemerkte Felix.

„Ach die“ stöhnte Jane.

„Ja genau die. Also ich hätte da eine Idee“ mischte sich Alec wieder in das Gespräch mit ein.

„Die da wäre?“ fragte Jane.

„Wir müssen Sachen von dieser Bella in den Bus legen, damit man hinterher sagen kann, dass ihre Leiche irgendwie komplett verbrannt ist oder einfach nicht gefunden werden konnte.

Hast du was von ihr mit in den Bus gelegt?“ wollte Alec wissen.

„Ja. Ihr Koffer ist im Bus. Sie wird so oder so andere Kleidung tragen. Diese da braucht sie auf keinen Fall mehr. Ansonsten habe ich nur Kleinigkeiten in ihrem Zimmer gefunden.“ antwortete sie Alec schnell.

„Gut, dann hätten wir das ja alles geklärt. Kann es losgehen?“ Alec hatte sich wieder an Felix gewandt.

Ein Nicken seinerseits ließ darauf schließen, dass die Show beginnen konnte.

Alle rieben sich noch einmal die Hände und platzierten den Fuß des Busfahrers so, dass dieser aufs Gaspedal trat. Niemand würde hinterher feststellen können, dass die Menschen vorher bereits tot gewesen waren.

„Hast du das Benzin über den Bus geschüttet?“ fragte Jane noch mal sicherheitshalber Felix.

„Hab ich alles gemacht. Die knallen gleich gegen einen Berg und der Bus wird explodieren und dann die Böschung hinunter stürzen.“ erwiderte Felix kühl.

Keiner von ihnen interessierte das alles nur Ansatzweise, das spannende an der Sache war nur, dass sie etwas zerstören konnten.

Es war eine nette Abwechslung zu dem alltäglichen Leben in Voltera, die die drei immer besonders genossen.
 

Die drei entfernten sich vom Bus, sahen diesem genau zu, wie er immer mehr an Geschwindigkeit zu legte und gegen den Felsen des Berges prallte.

Es gab einen lauten Knall, einzelne Stücke des Felses lösten sich und fielen die Böschung hinab und auf die Straße.

Der Bus begann zu brennen und fiel ebenfalls die Böschung hinunter.

Aufgebracht telefonierte Jane mit der Polizei und meldete dieser einen tragischen Unfall.

Die Polizei setzte sofort alles in Bewegung und machte sich auf den Weg zum Unfallort.

Die Drei wollten nicht auf die Polizei warten, denn dies würde zu viel Aufsehen erregen.

Das Handy schmissen sie ebenfalls die Böschung hinunter und rasten in Vampirgeschwindigkeit zurück nach Voltera.

Sie brauchten nicht lange, nur wenige Minuten.

Stolz berichteten sie Aro von ihrer Arbeit und ernteten dafür ein Lob seinerseits.

Stolz machten sie sich auf den Weg zu einem Fernseher und verfolgten ungeduldig die Nachrichten.

Alec beobachtete das Radio und die Nachrichten, die dort jede halbe Stunde liefen.

Irgendwann mussten sie ja davon berichten, dessen war er sich sicher.

So einen schlimmen Unfall hatte es schon seit Jahrzehnten nicht mehr in Italien gegeben.
 

In Forks ahnte immer noch keiner was von der schrecklichen Tat der Volturi.

Keiner kannte diese und sie alle konnten wirklich froh sein, dass ihnen solch ein Erlebnis erspart bleiben würde.

Es war hier bereits schon Abend geworden und die ersten machten sich fertig fürs Bett.

Im Hause Swan lief alles ab wie immer, nur das ihre geliebte Tochter Bella fehlte.

Charlie und Renee sahen zusammen Fern, denn es lief wieder mal ein Football Spiel, welches sich Charlie einfach nicht entgehen lassen wollte, Renee hingegen saß still daneben und ging irgendeiner anderen Tätigkeit nach.
 

Währenddessen machten sich die Cullens bereit für den heutigen Kinobesuch.

Gut gelaunt stiegen sie in den Wagen von Edward und Rosalie und fuhren nach Port Angeles.

Dort gab es erst wieder ein Kino und es war dort auch bedeutend mehr los als in Forks.

Einige Schüler hatten sich schon dort versammelt und folgten dem Beispiel der Cullens.

Sie gingen entweder auch ins Kino oder Billard spielen.
 

Alice holte die Karten ab, die sie vorbestellt hatte und stellte sich an die lange Schlange an, die Popcorn oder andere Naschereien haben wollten.

Emmett, Edward, Rosalie und Jasper folgten Alice und leisteten ihr Gesellschaft.

„Was wollt ihr haben?“ fragte die kleine Elfe, bevor sie an der Reihe war.

„Nachos mit viel Käse, dreimal XXL Popcorn, drei riesige Colas, Erdnüsse....“ begann Emmett, der allerdings von Rosalie sofort unterbrochen wurde.

„Al, das übliche bitte einmal, sonst stehen wir ja noch morgen hier“ sagte sie entnervt.

„Okay, also wie immer das volle Programm und das am besten fünf mal“ wiederholte sie alles und richtete sich zu dem Verkäufer hinter der Theke, der ihr mittlerweile seine komplette Aufmerksamkeit widmete.

Alice bestellte fünf mal ein riesiges Menü für alle, sodass Emmett hinter her all die Reste essen konnte, die die anderen bestimmt nicht mehr runter bekommen würden.

Voll bepackt machten sich alle auf den Weg ins Kino und setzten sich in die hinterste Reihe.

„Welcher Film ist es denn nun?“ wollte Edward wissen.

„Ach lass dich doch einfach überraschen“ grinste die kleine Schwarzhaarige.

„Na gut“ gab sich Edward geschlagen und nahm einen großen Schluck von seiner Cola.

Der Vorspann begann und alle waren sofort versunken in den Film, der vor ein paar Minuten begonnen hatte.
 

Charlie und Renee lagen schon im Bett, als plötzlich das Telefon klingelte.

Stöhnend erhob sich Renee und schlürfte aus dem Schlafzimmer hinunter ins Wohnzimmer, wo die Telefonstation stand.

Sie knallte einmal gegen den Schrank, der sich dort an der Wand noch befand und schrie ein leises „Au“ ehe sie weiter nach dem Lichtschalter tastete.

Diesen gefunden und betätigt, kniff sie erstmals die Augen zusammen und griff dann nach den Hörer.

„Swan“ ziemlich verschlafen klang ihre Stimme, als sie sich mit ihrem Nachnamen meldete.

„Miss Swan, sind sie die Mutter von Isabella Swan?“ fragte eine männliche freundliche Stimme.

„Ja die bin ich“ Renee wurde immer wacher und auf einmal hatte sie ein komisches Bauchgefühl.

„Miss Swan. Ich muss ihn leider mitteilen, dass ihre Tochter bei einem schweren Busunglück ums Leben gekommen ist. Mein herzlichstes Beileid.“ seine Worte klangen ernst und traurig.
 

Wie erstarrt stand Renee dort und traute ihren Ohren nicht.

Hatte sie gerade richtig verstanden?

Hatte der Mann am anderen Ende der Leitung ihr gerade gesagt, dass ihre einzige Tochter ums Leben gekommen war?

„Miss, sind sie noch dran?“ rief der Mann panisch.

Immer noch völlig verwirrt hielt sie den Hörer am Ohr und wusste nicht, was nun los war.

„Ja, ich bin noch da“ stotterte sie in die Muschel.

„Haben sie mich gerade eben verstanden?“ fragte er noch mal vorsichtshalber nach.

Renee brachte keinen Ton über ihre Lippen, denn ihr Herz und Verstand waren sich nicht einig, was sie denken oder fühlen sollte.

Charlie wurde ein bisschen nervös, als Renee immer noch nicht oben war.

Er schälte sich aus seinem Bett, lief die Treppen hinunter und erstarrte, als er seine Frau dort im Wohnzimmer stehen sah.

Sie bewegte sich nicht und er war sich noch nicht einmal sicher, ob sie noch atmete.

Ein ungutes Gefühl machte sich in ihm breit und er nahm den Hörer aus der Hand seiner Frau.

„Chief Swan“ meldete er sich und wartete bis sich jemand meldete.

„Chief Swan, sie sind wohl der Vater von Isabella?“ fragte die Stimme abermals.

„Ja der bin ich. Stimmt irgendwas nicht mit meiner Tochter?“ sofort war er besorgt.

„Es tut mir Leid ihnen mitteilen zu müssen, dass ihre Tochter bei einem schweren Busunglück ums Leben gekommen ist.“ er sagte das Gleiche wie zu Renee.

„Nein“ nuschelte Charlie.

Er begriff schneller als Renee und wollte es genauso wenig wahr haben wie sie.

„Es tut mir wirklich sehr Leid Chief“ sagte er wieder.

„Danke“ brachte Charlie nur raus und legte auf.

Seine Arme schlangen sich um seine Frau, die immer noch wie in Trance im Wohnzimmer stand.

Einzelne Tränen bahnten sich ihren Weg über die Wangen der Swans.

Sie konnten es immer noch nicht glauben, hielten es für einen schlechten Scherz, den sich jemand mit ihnen erlaubte, doch sie würden es bald im Fernseher zu sehen bekommen.
 

Beide liefen wie in Trance zu der Couch, die sich im Wohnzimmer befand und schaltete den Fernseher ein. Sofort wurden sie mit den Bildern des Unfalls konfrontiert, die in den Nachrichten gezeigt wurden.

„Vor einigen Stunden erreichte uns die schreckliche Nachricht, dass ein Bus in Italien schwer verunglückt war. Alle Insassen sind gestorben, denn sie hatten keine Chance zu überleben.

In dem Bus saßen Schüler aus Forks, die eine Kursfahrt nach Voltera machen wollten.

Am Abend fuhren sie die Straßen durch die Berge entlang und mussten wohl vom plötzlichen, strömenden Regen überrascht worden sein. Der Busfahrer prallte frontal gegen einen Fels und wurde zurück geschleudert. Dadurch, das niemand die Bremse betätigen konnte, stürzte der Bus die Böschung hinunter. Alle Schüler, sowie die Lehrer und der Busfahrer sind verbrannt. Die Polizei geht davon aus, dass sie einen schnellen und halbwegs schmerzhaften tot hatten.

Es ist das erste dramatische Busunglück nach einigen Jahrzehnten. Die Feuerwehr und die Polizei versucht nun die Leichen und den Bus zu bergen.“ die Journalistin hatte eine kleinen Zwischenbericht geliefert.
 

Geschockt und von der Realität überrumpelt, sahen sich die beiden die Bilder an.

Sie konnten immer noch nicht glauben, dass ihre geliebte Tochter in diesem Bus gesessen haben sollte.

„Nein“ schrie Renee und bekam einen heftigen Heulanfall.

Sie konnte sich nicht mehr beruhigen und Charlie fühlte sich so hilflos, wie noch nie in seinem ganzen Leben.

Es war nicht so, dass ihn das alles nicht berührte, sondern im Gegenteil, aber Charlie Swan konnte noch nie gut Gefühle zeigen, er machte immer alles mit sich selbst aus und ließ die anderen meistens im Unklaren.

Er litt genauso wie seine Frau, wusste, wie sie sich fühlte, dennoch konnte er nun nicht mehr machen, als für sie da zu sein.

Renee konnte sich gar nicht mehr beruhigen und hatte einen Nervenzusammenbruch.

„Leg dich hin Schatz. Ich rufe jetzt Doktor Cullen an“ erklärte er Renee.

Widerwillig machte sie es sich auf der Couch bequem, nahm ein Kissen, umklammerte dieses und heulte weiter.

Sie hatte nun schon seit einigen Stunden geweint und Charlie versuchte sie immer wieder zu trösten, aber vergebens.

Er ging zum Telefon, wählte die allzu bekannte Nummer und hoffte, dass sie nicht sauer sein würden, wenn er sie jetzt aus dem Schlaf holen würde.
 

Überall in Forks hatten die Eltern einen Anruf bekommen und überall in der Stadt, waren die Eltern in tiefster Trauer und Fassungslosigkeit gefallen.

Alle riefen den Notarzt, um ihre Frauen, Kinder oder Ehemänner zu beruhigen.

Niemand konnte wirklich glauben, was ihren Kindern zugestoßen war.
 

Im Hause Cullen schliefen alle.

Der Kinobesuch war eine perfekte Ablenkung für Edward gewesen, allerdings hatte er dieses komische Gefühl wieder, als er zu Hause in seinem Bett lag und an Bella dachte.
 

Das Telefon klingelte in den frühen Morgen Stunden und Doktor Cullen ging sofort dran, bevor noch einer aus dem Haus geweckt wurde.

„Cullen“ meldete er sich, so leise und verständlich, wie er konnte.

„Carlisle. Ich bin es Charlie. Kannst du bitte sofort kommen? Renee hat einen Nervenzusammenbruch.“ sprudelte es aus Charlie.

„Was ist denn passiert?“ wollte er sofort wissen.

Niemand in Hause Cullen wusste was von diesem dramatischen und tragischen Unglück.

„Erkläre ich dir, wenn du hier bist“ überschlug sich Charlie fast.

„Okay. Ich bin sofort unterwegs.“ sagte Carlisle und legte dann auch schon auf.

Er sprang regelrecht aus dem Bett, zog sich eine Jogginghose und ein T-Shirt an, griff nach seinem Arztkoffer und machte sich auf den Weg nach unten.

Unterwegs begegnete er Edward, der aus der Küche kam.

„Wo willst du hin Dad?“ fragte er besorgt.

„Zu den Swans. Renee geht es nicht gut.“ sagte er schnell, wollte gerade die Tür aufmachen und in die Garage gehen, als Edward sich seine Jacke griff und ihm zu verstehen gab, dass er ihn begleiten würde.

Carlisle widersprach nicht, denn dafür fehlte ihm die Zeit.

Gemeinsam stiegen sie in den schwarzen Mercedes von Carlisle und fuhren zu den Swans.
 

Die Fahrt verlief schweigsam, denn beide beschlich ein ungutes Gefühl, dass sich mit jedem Meter, den sie sich näherten, immer mehr zu bestätigen drohte.

Das Haus der Swans war schon zu sehen, Carlisle parkte schnell den Wagen, stieg zusammen mit Edward aus und rannte quasie zum Eingang.

Er klopfte einige Male an der Tür.

Diese öffnete sich sofort und Carlisle und Edward traten ein.
 

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Nachdem Carlisle Renee ein Mittel zur Beruhigung gegeben hatte und sie tief und feste schlief, setzten die drei Männer sich in die Küche.

„Charlie, was ist denn passiert?“ fragte Carlisle.

Er bemerkte sofort, dass irgendwas nicht stimmte, denn Charlie war mehr als Schweigsam gewesen und verhielt sich auch anders als sonst.

„Bella“ flüsterte er nur, bekam im Moment nicht mehr über seine Lippen.

„Was ist mit Bella?“ fragte Edward sofort.

Angst machte sich in Edward breit.

Angst vor der Wahrheit, die er jeden Moment erfahren würde.

„Sie ist tot. Sie... sie... es... gab ein Busunglück.. alle.. sind tot....“ stotterte Charlie.

Erst jetzt wurde ihm wirklich bewusst, dass seine Isabella nicht mehr am Leben war.

„Nein“ flüsterte Edward und einzelne Tränen schossen aus seinen Augen.

„Nein“ rief er etwas lauter.

Sein Herz zerbrach in tausend Einzelteile.

Er wusste nicht, wie ihm geschah.

Die ganze Zeit hatte er dieses ungute Gefühl gehabt, die ganze Zeit wusste er, dass irgendwas nicht stimmte und jetzt wurden seine schlimmsten Befürchtungen wahr.

Nie im Traum hatte er damit gerechnet, dass seine Liebe des Lebens so schnell von ihm gehen würde.

Sie war doch seine Seelenverwandte, war sein Leben, seine Luft zu atmen, sie konnte doch nicht einfach so von ihm gegangen sein.

Schmerz und Trauer überkamen Edward und er sackte zusammen, da er nicht mehr die Kraft hatte, sich auf seine eigenen Beinen zu halten.

Ihm wurde der Boden weggerissen, sodass er in ein tiefes schwarzes Loch fiel.

Carlisle konnte ihn noch so gerade eben festhalten und trug ihn zusammen mit Charlie in das Schlafzimmer von Renee und Charlie.

In Bellas Zimmer wollten sie ihn nicht bringen, denn das würde ihn garantiert umbringen.

Wenn die beiden nur wüssten, dass er schon bereits mit der Nachricht von Bellas Tod gestorben war, dann würden sie anders reagieren.
 

Sie ließen ihn schlafen, denn er brauchte jetzt ruhe.

Carlisle wollte solange bei Charlie bleiben, wie er ihn brauchte.

Seine Familie wollte er zwar benachrichtigen, aber war in einem Zwiespalt mit sich selbst.

Sollte er Edward mit nach Hause nehmen?

Einige Minuten kämpfte er mit sich bis er dann gemeinsam mit Charlie Edward ins Auto trug.

Er verabschiedete sich von Charlie, richtete noch sein Beileid aus, sagte ihm, dass die beiden sich immer an ihn und seine Familie wenden konnten und fuhr dann mit Edward nach Hause.
 

Es war schon mittlerweile früher Morgen und im Hause Cullen waren die ersten wach.

Rosalie schlief noch, genauso wie Emmett.

Nur Alice, Jasper und Esme waren bereits wach, was nicht verwunderlich war, denn die drei standen meistens als erstes auf und erweckten das Haus zum Leben.

Carlisle fuhr im vorsichtigen, aber dennoch schnellen Tempo den Weg zu seinem Anwesen hoch.

Edward schlummerte immer noch tief und fest, murmelte des öfteren Bellas Namen im Schlaf.

Das Auto kam zum Stehen und Carlisle eilte sofort ins Haus, denn alleine würde er Edward nie herein bringen können.

Er begegnete Jasper am Eingang und bat ihn, Edward mit ins Wohnzimmer zu tragen.

Jasper willigte ein, hatte denn noch ein ungutes Gefühl.

Auch wenn es unmöglich war und kaum einer verstand, fühlte Jasper, das irgendwas nicht stimmte.

Er spürte die Unruhe, das Chaos und die Trauer, die in Carlisle herrschte.

Auch Edward strahlte solche Wellen der Gefühle aus, auch wenn er schlief konnte Jasper es genau fühlen.
 

Sie hievten Edward auf die Couch, deckten ihn zu und gingen Schweigsam in die Küche.

„Carlisle was ist passiert?“ wollte Esme sofort wissen, denn auch sie spürte, dass etwas nicht stimmte.

„Wo sind die anderen drei?“ fragte Carlisle ruhig, aber dennoch bestimmend.

„Ich denke mal oben.“ erwiderte Jasper.

„Würdest du die Drei bitte holen, auch wenn sie noch am schlafen sein sollten?“ fragte er immer noch bestimmend.

Jasper nickte zu und machte sich auf den Weg nach oben.

„Schatz, was ist passiert?“ Esme sah mehr als besorgt aus.

„Das werde ich euch gleich sagen. Edward weiß es schon“ sein Blick wurde traurig und schien in weiter Ferne zu gehen.
 

Geräusche auf den Stufen verrieten, dass die Vier im Anmarsch waren.

Carlisle richtete sich sofort auf, stellte sich schützend an Esme´s Seite und legte einen Arm um ihre Taille. Sie würde es genau so schwer treffen, wie die anderen, dass wusste er, denn Bella war schon immer wie ihr eigenes Kind gewesen und wie die kleine Schwester der anderen.

„Ich möchte, dass ihr euch bitte hinsetzt“ bat Carlisle und wartete darauf, dass die vier gehorchen würden.

Widerwillig und mit fragendem Gesichtsausdruck setzten die Vier sich hin und warteten darauf, dass Carlisle begann.
 

Carlisle hingegen atmete einmal tief durch und sammelte sich nochmal, ehe er auch schon die traurige Nachricht übermittelte.

„Ich muss euch leider mitteilen, dass es einen schweren und tragischen Unfall in Italien gab“ er hielt inne und versuchte die Reaktion der anderen abzuschätzen.

Ein Kloß bildete sich in seinem Hals und wollte einfach nicht verschwinden.

Es tat ihm in der Seele weh, dass sie gleich wissen würden, dass ihre geliebte Schwester und Tochter nicht mehr unter ihnen weihte.

Schmerz durchzuckte ihn und sein Herz bekam kleine Risse, welche durch den Augenblick, in denen sie es wissen würde, nur größer werden würden.
 

Alice, Jasper, Rose und Emmett saßen wir in Trance auf ihren Stühlen und warteten auf die Nachricht.

Jasper spürte immer mehr, das irgendwas nicht stimmte, konnte es aber dennoch nicht zu ordnen.

Alice hingegen hatte eine leise Vorahnung, dass Bella etwas schlimmes passiert sein musste.

Alle Vier durchschauten ihren Vater, denn er hatte noch nie so gezögert, wie er es in diesem Moment tat.

Carlisle setzte wieder zum Reden an, schloss dabei die Augen, als er die schreckliche Nachricht aussprach.

„Bei diesem Unfall sind alle Schüler ums Leben gekommen. Der Bus war voll mit den Schülern aus Forks. Es tut mir so Leid, aber ich muss euch sagen, dass Bella verunglückt ist“ er atmete tief aus, versuchte die Tränen und Trauer, die er erst jetzt realisierte. Seine eigenen Worte ließen ihn es spüren und auch die Reaktion, als er sah, wie alle die Tränen in den Augen hatten und ihn ungläubig anstarrten, bestätigten ihn nur mehr, dass es wirklich die erschreckende und schmerzhafte Wahrheit war, die er ausgesprochen hatte.
 

„Nein“ keuchte Alice auf und sackte zusammen.

Ihre beste Freundin konnte doch nicht einfach so tot sein?

Das wollte und konnte sie nicht verstehen.

Alle waren sie geschockt, niemand wollte so recht glauben, was Carlisle so eben verkündet hatte.

Esme sackte weg und Carlisle hatte Mühe, sie fest zu halten.

„Das kann nicht sein“ nuschelte sie und weinte heftigst.

„Es tut mir Leid Liebling“ Carlisle nahm sie schützend und tröstend in seine Arme.

Es war ein tiefer Schlag für alle Cullens, als sie diese Nachricht bekommen hatten.

Alle lagen sich in den Armen, denn niemand war in der Lage auch nur annähernd aufzuhören zu weinen.

Jeder suchte die Nähe und den Halt des anderen.

In der Küche war der Schmerz, die Trauer und der tiefe Verlust eines geliebten Menschens greifbar zu spüren.

Die Gefühle spielten verrückt, niemand wusste, was er machen sollte, wie er reagieren sollte, ob sie es wirklich glauben konnten, denn Bella war ihre geliebte Freundin, die die ihren Sohn und Bruder zu einem besseren Menschen gemacht hatte.

Bella war der Engel der Familie, der ihnen alle genommen wurde.
 

In der Zwischenzeit erwachte Edward aus seinem Schlaf.

Verwirrt schaute er sich in sein Zimmer um, fragte sich, wie er hier hin gekommen war und was geschehen war.

Schemenhaft realisierte er wieder, was im Hause Swan vorgefallen war.

„Nein“ schrie er in sein Kissen.

„Ihr könnt sie mir nicht einfach nehmen“ er war wütend.

Wütend auf den Gott und wütend auf den Busfahrer, der zugelassen hatte, dass Bella gestorben war, stand Edward auf und verwüstete sein ganzes Zimmer.

Er stand unter Schock und musste sich abreagieren.

Benebelt und von seinen Gefühlen geleitet, rannte er aus seinen Zimmer, sprintete die Treppen hinunter, durchquerte den Flur, an der Küche vorbei, wo alle anderen immer noch in voller Trauer waren, griff nach seine Autoschlüssel und rannte zur Garage.

Er musste hier weg, er musste von dem Ort weg, wo ihn alles an Bella erinnerte, wo er ihr sehr Nahe war, wo er mit ihr die schönste Zeit seines Lebens verbracht hatte, wo er ohne sie nicht mehr sein wollte.

Wie ein Irrer fuhr er durch die Straßen von Forks in Richtung La Push.

Er hatte ein genaues Ziel, ehe er selbst wusste, wo er hin wollte.

Seine Gefühle und sein Unterbewusstsein leiteten ihn.

Er war nicht mehr er selbst, denn er war gestorben, als er erfahren hatte, dein sein Herz, seine Liebe des Lebens, sein Stein in der Brandung, gestorben war.

Edward glich eher einen Schatten seiner Selbst.

Seine Augen waren ausdruckslos und von Schmerz geplagt.

Jegliche Energie war wie weggeblasen und er fühlte sich einsam und allein, wie noch nie in seinem Leben zuvor.
 

Die anderen vernahmen Geräusche im Flur, doch ehe sie reagieren konnten, flitzte Edward auch schon an ihnen vorbei.

Alice hatte mal wieder eine leise Vorahnung und ein ungutes Gefühl überkam sie.

„Edward“ schrie sie ihm hinterher, doch anscheinend hatte er es nicht mehr gehört.

„Wir müssen hinterher“ schrie Alice und griff nach Jaspers Hand.

„Meinst du nicht, dass er allein sein will?“ fragte dieser.

„Kann sein, aber ich habe ein ganz ungutes Gefühl“ erwiderte Alice und zog kräftig an seinen Ärmel.

Jasper gab nach und stand auf, die anderen folgten ihn sofort, wussten nicht, was sie sonst machen sollten, denn ihre Sorge um Edward, war einfach viel zu groß.

Sie stiegen in zwei Autos und teilten sich auf.

„Wo sollen wir denn suchen?“ fragte Rose.

„Ich denke mal, dass er an einem Ort sein wird, wo er ihr Nahe sein kann“ vermutete Alice.

„Aber welcher?“ Rose sprach die Frage voller Verzweiflung aus.

Alice überlegte einen Moment, dass konnte jeder an ihrer gerunzelten Stirn und den kleinen Falten, die sich dadurch bildeten, sehen.

„Die Klippen“ sie flüsterte bei diesen Worten und ein leichter Schauer lief über ihren Rücken.

Bevor noch irgendeiner was sagen konnte, trat Emmett auch schon auf das Gaspedal und fuhr los.

Er überholte Carlisle und Esme, die in Carlisle´s Mercedes saßen und raste den schmalen Weg entlang bis er wieder den sicheren Asphalt erreichte.

Das Tempo drosselte er dennoch nicht, sondern trat ein weiteres mal aufs Pedal.

Wie ein Irrer fuhr er durch Forks, erreichte in windeseile La Push und steuerte auf die Klippen zu.
 

Edward stoppte den Wagen, stieg aus und stellte sich am Rand der Klippen.

„Wieso hast du sie mir genommen?“ rief er in die Leere.

Die Wellen prallten gegen die Klippen, Wolken zogen sich zusammen und ein heftiger Wind peitschte gegen Edward und die Felsen.

Ein Unwetter zog heran, was genau zu Edwards Stimmung passte und die Unruhe in ihm beschrieb.

„Warum ausgerechnet sie?“ er brüllte weiter, musste die Fragen, die in ihm aufkeimten, einfach los werden.

„Was soll ich denn nur ohne mein Leben, ohne mein Herz machen?“ seine Stimme wurde immer lauter, verzweifelter und hallte an den Felsen wieder.

„Ich kann und will ohne sie nicht Leben. Wie könnte ich auch“ die Verzweiflung wurde immer größer und sein Herz zerbrach immer weiter in tausende Einzelteile.

„Sie war zu gut, um jetzt schon zu sterben“ er kniete nieder, schlug auf den harten Boden ein, auch wenn es noch so sehr schmerzte und seine Hände sofort blutig waren.

„Ich will nicht mehr“ wimmerte Edward und die Tränen flossen nur noch so in Strömen.

Der Regen setzte ein und war nun so stark, wie die Tränen, die Edward vergoss.

„Ich will nicht ohne dich Leben Bella. Hörst du? Ich will nicht!!! Was soll ich ohne dich machen? Wie soll ich ohne dich klar kommen? Wie soll ich ohne dich glücklich sein? Ich folge dir. Wir sind Seelenverwandte!!“ schrie Edward und hatte eine Entscheidung getroffen.

Er stellte sich am Rand der Klippen, schloss die Augen und murmelte was zum Abschied.

„Bella. Ich liebe dich. Ich bin gleich bei dir mein Engel“ waren seine letzten Worte.
 

In diesem Moment trafen die Cullens ein und sahen, wie Edward die Klippen hinunter springen wollte.

„Edward neiiiiiiiiiiiiiiiin“ schrie Alice, als sie noch halb im Auto saß.

Die Tür hatte sie bereits aufgerissen und wollte gerade heraus springen und zu ihm laufen.

Auch die anderen rissen die Tür auf und sprangen aus den Wagen.

Wie würde es jetzt nur weiter gehen?



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