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MFT

My freaky terrorist
von

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Champagner am Strand

Wir küssten uns und es kam mir vor, als wäre dies mein erster richtiger Kuss. Ich hatte vorher noch nie erlebt, dass mich ein solcher Lippenkontakt so angemacht hätte. Wenn es nach mir gegangen wäre, dann wäre dieser Kuss niemals zu Ende gegangen. Aber Sei schien das etwas anders zu sehen, denn er löste sich plötzlich von mir und sah mich hochrot an.

“Verzeih Shi-chan, aber mir ist heiß und das nur nach einem bisschen Geknutsche.” Er schien die gleichen Gedanken zu haben, wie ich.

“Weißt du, ich bin eigentlich nicht der Typ, der sich gleich am ersten Abend so gehen lässt. Aber mit dir fühlt es sich gut und richtig an.”

Solche Worte hörte ich oft, aber Sei glaubte ich sie sofort. Plötzlich riss er die Beifahrertür auf und stieg aus. Ich tat es ihm gleich und stellte mich neben ihn. “Shi-chan, lass uns noch was trinken gehen. Weiter unten am Strand ist eine kleine Bar. Ein echter Geheimtipp unter uns Strandbewohnern.” Sei zog an meinem Arm und wartete nicht einmal meine Antwort ab. Die ganze romantische Stimmung war dahin und Sei bewies mal wieder seinen sprunghaften Charakter.

“Strandbewohner?” Meinte er damit, dass er hier Camping Urlaub machte?

“Ja, eines der Familienanwesen ist hier am Strand und ich wohne da in den Sommermonaten. Reiji ist es zu luxuriös, was ich gar nicht verstehen kann. Aber mir soll es recht sein.”
 

Eines der Familienanwesen? Wie viele besaßen die Aois? Ich wollte es gar nicht wissen, aber es beruhigte mich, dass sie nicht zusammen wohnten.

Wir liefen langsam den Strand entlang und ich sah schon die hell flackernden Lichter. Ich war mir nicht sicher, was ich davon halten sollte. Immerhin war schon diese SMS Party die reinste Qual.

“Du bist so still! Erzähl mir was über dich, okay?“ Und schon sah er mich wieder missmutig an.

“Was willst du denn wissen? “, sagte ich leicht mürrisch, denn es gab nicht viel, was ich ihm hätte erzählen können.

“Was ist deine Lieblingsbeschäftigung?”

Hatte ich so was?

“Sex.” Es war das Erste, was mir einfiel.

“Klingt gut! Irgendwelche besonderen Vorlieben?” Er sagte es völlig Ernst und das kam mir total surreal vor.

“Nein..” Ich sagte die Wahrheit, denn ich mochte wirklich alles. Gut, SM hatte ich noch nicht ausprobiert, aber das war nur eine Frage der Zeit.

“Wirklich? Alles? Das werden wir noch testen.” Sei kicherte und ich fragte mich, ob das sein Ernst war. Wahrscheinlich schon, so viel hatte ich über seinen Charakter gelernt.

“Wie steht’s bei dir?”

“Ach, willst du mich jetzt doch besser kennenlernen?” Sei legte den Kopf schief und grinste mich an. Wollte ich ihn wirklich näher kennenlernen? Das was ich bis jetzt gesehen reichte definitiv für ein ganzes Leben.

“Also, ich bin am Liebsten auf Arbeit. Dort hab ich meine Ruhe und keiner geht mir auf die Nerven.” Klar, die “Patienten” eines Pathologen, waren sicher die Genügsamsten von allen. Irgendwie makaber..

“Wenn ich nicht gerade, auf eine von Reijis bescheuerten Partys gehen muss, dann geh ich gern aus. Aber glaub bloß nicht, dass ich mich jeden Kerl an den Hals schmeiße!”

Ich zog eine Augenbraue hoch und seufzte. Mir schmiss er sich an den Hals und das nach nur ein paar Stunden.

“Glaubst du mir nicht? Eine treuere Seele als mich, findest du nirgends. Gut, Reiji ist seinem toten Ex noch immer treu, aber das kann man nicht vergleichen!”

Meine Reaktion schien ihm nicht zu gefallen zu haben, aber er war der wandelnde Widerspruch.

“Schon gut, beruhige dich! So meinte ich das nicht!” Ich log, aber meine Gesundheit lag mir am Herzen.

“Das will ich auch gehofft haben! Willst du noch mehr wissen?” Hatte ich eine Wahl? Egal was ich sagen würde, er würde mich weiter zuquatschen, also nickte ich.

“Sehr schön! Ich hab mich mal in deiner Firma beworben, aber der Castingtyp wollte mich nicht! Ich hab ihn eins übergebraten!”
 

Ich blieb abrupt stehen und fing lauthals an zu lachen. Jetzt war mir klar, wo Kurosaki damals sein blaues Auge her hatte. Sei wollte wirklich als Pornodarsteller arbeiten? Gut, er war verdammt sexy…

“Was lachst du? Ist das nicht eine Unverschämtheit?” Ich fand es dermaßen niedlich, wie er da so stand, dass ich ihm über den Kopf wuschelte.

“Eh! Meine Frisur!” Er holte seinen Kamm hervor und richtete alles wieder.

“Sorry, aber der arme Kurosaki musste tagelang mit einem blauen Auge herumrennen und das zu meinem Geburtstagsdate.”

Nun sah Sei mich mit einer Mischung aus Wut und Traurigkeit an. Konnte es sein, dass er eifersüchtig war? Auf Kurosaki? Er kannte ihn ja nur vom sehen..und schlagen.

“Ähm, ich hab nichts mit ihm… Er ist mein Geschäftsführer und außerdem nicht mein Typ.” Herausreden und verneinen war momentan die beste Methode. Kurosaki wäre durchaus mein Typ, aber nur als Zwischenmahlzeit. Und da ich noch eine Weile mit ihm arbeiten musste, ließ ich es, ihm Avancen zu machen.

Ich bemerkte gar nicht, dass wir die Bar erreicht hatten. Sei grüßte freundlich einen der Kellner. Dieser führte uns zu einem Tisch, der etwas abseits lag.

Die Bar war unter freien Himmel, aber wenn es regnete, konnte man große Tücher aufspannen. Alles sah hochwertig und luxuriös aus und der Platz, an den uns der Kellner brachte, war wohl so etwas wie die VIP Lounge. Ledersessel mitten am Strand! Ich hatte schon viel gesehen, aber das warf selbst mich vom Hocker.

Wir nahmen Platz und schauten in die Karten. Sei sprach kein Wort und ich hatte den starken Verdacht, dass es noch immer an meinem nichtvorhandenen Verhältnis mit Kurosaki, lag.
 

Die Getränke waren verdammt teuer, aber das interessierte mich nicht wirklich. Als der Kellner wiederkam, bestellte ich ein Tonic und Sei eine Flasche Champagner. Wollte er die allein trinken? Naja, zuzutrauen wäre es ihm.

“Shi-chan? Kann ich dich was fragen?” Er sah verlegen aus und das stand seinem Gesicht überhaupt nicht.

“Ja, natürlich..”, sagte ich und spielte mit dem Teelicht, welches auf dem Tisch stand, herum.

“Was hast du gedacht, als du mich das erste Mal gesehen hast?” Ich stellte das Teelicht zurück auf seinen Platz, sah Sei direkt in die Augen und atmete tief durch.

“Was ich gedacht habe? Das du aus der Nähe betrachtet, dass schönste Wesen bist, was ich bisher in meinen Leben gesehen habe..”

“Aha.”, war das, was ich als Antwort bekam. Nicht viel, aber immerhin etwas.

Ich mochte solche Schmeicheleien nicht. Weder sie zu hören, noch sie auszusprechen, aber es war ja die Wahrheit. Sei sah mich mit einem Blick an, den ich zu gut kannte. Pure Glückseligkeit und ein riesiges Verlangen, spiegelten sich darin wieder und in mir löste es ebenfalls etwas aus. Unsicherheit..

Sollte ich alle Bedenken über Bord werfen und mich an einen Mann binden, den ich gerade mal ein paar Stunden kannte? Mein Körper war auf jeden Fall dafür und mein Herz schien auch nicht abgeneigt. Einzig allein mein Kopf, war dagegen.

Als der Kellner endlich die Getränke servierte, wurde ich schlagartig aus meinen Gedanken gerissen, wofür ich aber auch mehr als Dankbar war.

Ich konnte gar nicht so schnell gucken, da war Seis Flasche schon fast leer. Aber er schien viel zu vertragen.

“Ich steh auf das Zeug.”, sagte Sei und zeigte auf die Champagnerflasche. “Trinkt sich wie Wasser.”

“Du scheinst viel zu vertragen.” Er nickte und schüttete sich den Rest in sein Glas.

“Sieht man mir nicht an, oder?” Sei schenkte mir ein bezauberndes Lächeln und für einen Moment war auch mein Kopf, von der der Idee begeistert, sich ewig an Sei zu binden.

“Auf jeden Fall, steht es dir nicht auf die Stirn geschrieben.” Ich lachte und er stimmte mit ein.
 

Plötzlich sprang Sei auf und zog mich mit. Ich wusste wieder einmal nicht, was das sollte, aber er würde mich sicher bald aufklären. Zumindest hoffte ich das.

Im vorbeigehen sagte er dem Kellner, dass er die Getränke mit auf die Rechnung setzen sollte und dann schleifte er mich weiter, gen Auto.

“Shi-chan! Mach hin! Ich will es nicht verpassen!”

Was wollte er nicht verpassen? Konnte er nicht, wie jeder normale Mensch, einfach sagen, was Phase war?

Keuchend und verschwitzt, kamen wir am Auto an und ich musste mich erstmal setzen. Der Fahrersitz war in diesem Moment der Himmel und Sei machte es sich neben mir bequem.

Er umarmte meinen Oberarm und legte seinen Kopf an meine Schulter. Mein Herz raste und ich wusste nicht, ob es an der körperlichen Betätigung, oder an Sei lag.

“Schau in den Himmel! Gleich starten sie das Feuerwerk.”, sagte er leise und ich seufzte. Wegen einem Feuerwerk, hatte er diesen Aufstand gemacht? Ich kam mir vollends verarscht vor.

“Was? Das ist romantisch! Es wird dir gefallen!” Er hatte meinen Seufzer richtig interpretiert und sah mir nun von unten in die Augen.

“Ich bin kein großer Romantiker. Das überlasse ich lieber anderen.” Ich zog eine Zigarette aus der Tasche und zündete sie mir aber nicht an.

“Gut, ich bin romantisch für Zwei.” Er bog sich alles zurecht, wie es ihm gerade in den Kram passte.
 

Als das Spektakel endlich anfing, erschraken wir Beide und Sei schmiegte sich noch enger an mich. Schweigend saßen wir da und sahen uns das farbenfrohe und wirklich schöne Feuerwerk an. Ich fand so was eher kitschig, aber Sei hatte Recht gehabt. Mir gefiel es wirklich und aus dieser Erkenntnis heraus, legte ich meinen Arm und ihn und legte meinen Kopf auf seinen. Sei griff nach meiner freien Hand und fing damit an herumzuspielen. Er war sich wohl nicht sicher, ob mir das gefiel und so umfasste ich seine und spielte mit.

Ich spürte, das Sei seinen Kopf drehen wollte und nahm deshalb meinen etwas weg, nur um ihn dann in seine Augen zu schauen. Wieder lagen Gefühle, wie Verlangen und Unsicherheit darin, aber diesmal war ich es, der keine Zweifel hatte. Ich spukte meine Zigarette aus, legte meine Lippen begierig auf seine und packte seine Hand. Ich fiel regelrecht über ihn her und konnte nicht aufhören. Das Feuerwerk knallte über uns und erleuchtete den Innenraum in den schönsten Farben.

Ich löste mich kurz von ihm und sah ihn an. Der Anblick war atemberaubend und ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Er fuhr mir mit den Fingern über die Lippen und es durchzuckte mich, wie als hätte ich in die Steckdose gegriffen.
 

“Ich will mit dir schlafen..Sei..”, keuchte ich wie von Sinnen und Sei nickte nur.
 

Champagner am Strand ~ENDE~
 

Ja, komischerweise steh ich bei fast alle Fics, soweit, dass es im nächsten Kapitel eine "adult" Szene geben wird. *Mystery* XD

Auf alle Fälle, wünsch ich viel Spaß beim lesen! ^^/



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