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Blood Deal

Even if saving you sends me to heaven
von

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Klammeraffe - zensiert

Antonin

Man konnte wirklich nicht behaupten, dass Antonin begriff, was sich gerade abspielte. Vielleicht halluzinierte er ja auch nur? Aber wenn nicht, dann hatte Cole ihn tatsächlich angelächelt und ihm einen Kuss gegeben. Und er war... fasziniert davon. Wenn das der Lohn für so eine Wunde war, dann würde er beizeiten höchstpersönlich ein paar Bullen drogensüchtig machen. Nein, würde er nicht. Aber es machte ihm erschreckend deutlich, was er nicht nur bereit wäre für den anderen zu tun, sondern auch was er bereit wäre für diese 'Belohnung' über sich ergehen zu lassen. Und möglicherweise hätte er sich jetzt wieder einen Idioten geschimpft, aber gerade blutete er vor sich hin, hatte eine anstrengende Aktion hinter sich und war einfach nur dankbar für ihre beiden Leben. Da konnte man solche Gedanken schon mal beiseiteschieben und das kleine Nachbeben, das Coles Lippen ausgelöst hatten, genießen.

Doch als er die Bitte hörte, wurde er erst mal wieder aus eher beruhigenderen Gedanken gerissen und er hob seine Hand weit genug, um das Handy aus der Tasche ziehen zu können. Er wählte über Kurztaste und legte das Handy zwischen Schulter und Ohr ab während er dem Klingeln lauschte.

"Ich bins", begrüßte er Nicholas. "Zieh dich zurück, wir sind durch. Ja, es lief glatter als erwartet. Ich melde mich. Danke", murmelte er in das Gerät und ließ es dann einfach an sich herunter in den Schoss fallen. Die Augen schließend, auf die leise Musik hörend und sich nur kurz fragend, ob Cole ihn wohl zu Nicholas zurückfahren würde?
 

Cole

Schließlich fuhr er bei sich zu Hause in die Tiefgarage. Er half Antonin aus dem Wagen, ging mit ihm zum Fahrstuhl und fuhr ganz nach oben. Es war das erste Mal, dass er eine andere Person mit zu sich nach Hause nahm. Das erste Mal seit nun mehr 10 Jahren. Aber es machte ihm nichts aus. Es war vollkommen in Ordnung. Es war als ob es immer so hätte sein müssen und in Zukunft immer so sein musste. Er wusste, dass Antonin nun seine Wohnung immer betreten durfte.

Er zog die Schiebetür zur Seite auf, schloss diese hinter ihnen wieder gewissenhaft. Dann zog er seine Jacke aus, streifte sich seine Schuhe ab, entledigte sich der Waffen und half Antonin bei den gleichen Dingen.

Corleone trabte ihnen entgegen und strich ihm um die Beine, Antonin mit einem majestätischen Blick musternd, bevor er Cole vorwurfsvoll anmaunzte und in Richtung Fressnapf ging, als wollte er ihm sagen, dass er ihn nun unbedingt füttern müsste. Aber dafür hatte er jetzt keine Zeit.

Er führte Antonin mit sich durch die Wohnung, vorbei an der Küche, dem Esstisch durch sein Schlafzimmer ins Bad. Dort holte er einen Verbandskasten aus dem Schrank, stellte sich vor den anderen, blickte ihn ruhig an. "Lass mich mal sehen...",murmelte er und machte sich daran, Antonin von dem Pulli und dem Hemd zu befreien, bis dieser schließlich mit nacktem Oberkörper vor ihm stand, blutverschmiert. Cole griff zu einer Kompresse und tropfte Desinfektionsmittel darauf, dann machte er sich daran, die Wunde zu säubern, die mittlerweile nicht mehr so stark blutete. Als er damit fertig war blickte er auf. "Ist zum Glück nicht so schlimm", lächelte er ehrlich erleichtert. Seine Augen hingen in denen des anderen. Erneut gab er dem Gefühl nach, den anderen küssen zu müssen. "Ich bin so froh, dass dir nicht mehr passiert ist", wisperte er schließlich gegen die Lippen des anderen. Dann machte er sich daran die Metallplatte von Antonins Herz zu lösen, zog schließlich sein eigenes Hemd über den Kopf und entledigte sich seiner Metallplatte. "Wir sollten unter die Dusche und das Blut loswerden...", erklärte er und fuhr fort Antonin und danach sich bis auf die Shorts auszuziehen. Eigentlich hatte er kein Problem damit, sich nackt zu zeigen, aber er wusste nicht, ob es Antonin nicht zurückschrecken lassen würde. Dann nahm er den anderen bei der Hand und führte ihn in die Dusche, die groß genug war, dass sie sich darin gut bewegen konnten. Cole nahm den Duschkopf und prüfte die Temperatur, bevor er sich daran machte Antonin das Wasser über die Haut fließen zu lassen, seine Hände über die Haut des anderen streicheln zu lassen, um diese zu säubern. Sein Blick folgte seiner Hand, betrachtete den schönen Körper des anderen. Er spürte, dass er Lust auf wesentlich mehr hatte, aber darüber sollte er jetzt nicht nachdenken.

Er befreite Antonins Körper von dem Blut, das dieser mehr als er abbekommen hatte. Dabei achtete er darauf, dass in die Verletzung kein Wasser floss, denn das tat nicht nur höllisch weh, sondern würde auch Entzündungen auslösen können. Daher ließ er auch das Gesicht des anderen aus, damit das Wasser nicht unkontrolliert in die Wunder fließen konnte. Dieses müsste sich der andere später am Waschbecken säubern. Und vielleicht übertrieb er es auch, aber er kostete diesen Moment einfach nur zu gerne aus. Zu gerne strich er über die Haut, den Körper Antonins.
 


 

Antonin

Offensichtlich fuhr er ihn nicht zu Nicholas, denn die Tiefgarage, in die sie einfuhren, erkannte er weder als seine eigene noch besaß Nicholas überhaupt eine. Im Aufzug fiel ihm abermals auf wie selbstverständlich er sich an Cole lehnte, ihn als seine Stütze akzeptierte und nicht nur brauchte sondern auch wollte. Merkwürdigerweise war das nicht halb so überraschend, wie es eigentlich sein sollte. Vielmehr hatte es sich eigentlich immer mal wieder angekündigt. Und auch wenn es ihm schon unangenehm und wohl auch ein wenig peinlich war, sich sogar aus den Schuhen helfen lassen zu müssen, so schwieg er einfach nur. Irgendwie schien es gerade richtig nichts zu sagen. Irreal, aber richtig.

Der Wohnung konnte er nur einen kurzen Blick zuwerfen bevor er sich in einem Badezimmer wieder fand. Allerdings war ihm das kleine Fellknäul aufgefallen, und er wohl diesem, wenn man den Blick des Tieres für irgendwas gebrauchen konnte. Im Badezimmer jedoch fiel sein Augenmerk sofort auf die Mosaike an den Wänden und er befand sie für schön und hierher passend. Zumindest bis seine Aufmerksamkeit wieder zu Cole glitt, der wohl gerade einen Verbandskasten aus einem der Schränke hier gezaubert hatte und sich die Wunde ansehen wollte.
 

Und obwohl er noch vor Tagen so furchtbar ausgerastet war, als jener den Bruchteil einer seiner Narben berührt hatte, so ließ er sich das alles kommentarlos gefallen. Unterstützte Cole wo es ging, bis er schließlich mit nacktem Oberkörper vor dem anderen stand. Da war nicht einmal die kleinste Nervosität oder Unsicherheit über die Situation in sich selbst zu spüren. Nicht wegen den Narben oder seinem Körper. Auch nicht wegen der Wunde, über die er sich zugegebenermaßen schon noch Gedanken machte. Das was ihm ein paar Bedenken verpasste war die Art und Weise wie das hier völlig normal zu sein schien. Als wäre es etwas ganz Alltägliches, dass Cole sich um seine Wunden kümmerte. Als wäre es ganz normal von ihm in seine Wohnung mitgenommen zu werden, wo er doch vor ein paar Stunden nicht einmal die Adresse verraten wollte. Und gerade dieses Gefühl von Normalität ließ ihn langsam zur Ruhe kommen, obwohl eigentlich das Gegenteil eintreten sollte. Was sollte es auch?

Cole war zur wichtigsten Person in seinem Leben geworden. Cole hatte ihn nicht da oben zum Sterben zurück gelassen. Cole war bereit, sich um ihn zu kümmern, obwohl er ihm das letzte Mal eine furchtbare Folter angedroht hatte, als das der Fall gewesen war. Und somit hieß er diese Normalität mit aller Kraft willkommen und schwor sich daran festzuhalten. Sie sich nicht mehr entreißen zu lassen. Weder durch sich selbst, noch durch Cole.
 

Auch wenn jener weit davon entfernt schien ihm irgendetwas wegzunehmen. Jener versorgte seine Wunde mit gezielten Bewegungen und verkündete dann mit einem weiteren Lächeln, dass es nicht so schlimm sei. Etwas, das Antonin selbst auch erleichtert ausatmen ließ, bis er abermals dessen Lippen auf den seinen spürte und jene gewisperten Worte ihm Schauder über die Wirbelsäule nach unten schickten. Ihn auf einen seltsamen Trip voller Zufriedenheit schickte, doch abermals fand er sich nicht in der Lage etwas zu erwidern. Er wusste nicht wie... nicht was... denn das Letzte, das er wollte, war, dass Cole jetzt wieder vor ihm zurückschrecken würde. Doch seine Augen wurden von Minute zu Minute wieder klarer und damit auch sein Verstand. Er nahm die ganzen Kleinigkeiten wieder deutlicher wahr. Den Ausdruck in den grünen Augen, den man fast als sanft bezeichnen könnte. Die Vorsicht, die jener walten ließ, als er ihm aus den restlichen Kleidungsstücken half und sich dann selbst auszog bis sie sich nur noch in Shorts gegenüber standen.
 

So in diesen Betrachtungen des ihm fast fremd aber dafür umso anziehender erscheinenden Mannes aufgehend, ließ er sich breitwillig mit in die große Dusche ziehen. Ließ zu, dass jener ihm das Blut vom Körper wusch, bemerkte, wie nicht nur das Wasser über seine Haut streichelte. Und es tat gut. Es tat so unendlich gut, dass er am liebsten geweint hätte.

Doch schließlich holte er sich selbst mit nicht unerheblicher Anstrengung aus seiner Regungslosigkeit und hob die Hand, um den Duschkopf zu stoppen. Er wartete bis Cole von seiner Tätigkeit an seinem Oberkörper aufblickte und sah ihm forschend in die Augen. Antonin wusste noch um die Grenzen. Er wusste, dass was er gleich tun würde, so ziemlich alle davon sprengen würde, und er wollte sich zumindest vorher davon überzeugen, dass sich dieses Risiko lohnen würde.

Also hob er seine freie Hand unter Coles Kinn, ohne den Blickkontakt auch nur eine Sekunde abreißen zu lassen. Und als hätte diese erste zaghafte Berührung etwas in seinem Inneren befreit, beugte er sich vor, um diesen faszinierenden Mann seinerseits zu küssen. Abermals nur ein kurzes Treffen ihrer Lippen bevor er einen leicht gequälten Laut von sich gab, die Duschbrause und das Kinn losließ, um Cole in eine feste Umarmung zu ziehen. Seine Wunde sei verdammt, jetzt war es wichtiger sein Gesicht an den Nacken des anderen zu pressen und ihn einfach fest zu halten. "Ich hatte so eine Scheißangst um dich. Keine getrennten Aktionen mehr", flüsterte er und atmete den seltsam vertrauten Geruch des anderen tief ein. Es war als würde endlich ein Teil in ihm wieder anfangen zu arbeiten und müsste sich jetzt vergewissern, dass das wirklich Cole vor ihm war.
 


 

Cole

Verwirrt blickte Cole auf, als er sah, dass Antonin die Dusche abgestellt hatte, ihm den Duschkopf abgenommen hatte. Er richtete sich wieder auf, während seine Augen in denen des anderen festhingen. Er spürte ein flaues Gefühl in seinem Magen, ähnlich dem, das er gefühlt hatte, als Antonin ihm bei Nicholas ins Ohr geflüstert hatte, ihm die Hand auf die Schulter gelegt hatte. Doch bevor er sich noch erklären konnte, was in ihm vor ging, spürte er die Hand des anderen an seinem Kinn, spürte die Lippen des anderen und ohne darüber nachzudenken erwiderte er den Kuss. Sein gesamter Körper reagierte auf diese Berührung mit einem Beben. Er wusste gar nicht mehr so genau, wann er das letzte Mal eine andere Person auf den Mund geküsst hatte. Für ihn bedeutete das ein Zeichen tieferer Zuneigung. Seine One-night-stands waren stets ohne diese Intimität abgelaufen. Falls jemand seinen Lippen zu nahe gekommen war, war er schneller weg, als jener begreifen konnte, was vor sich ging. Aber dieser Kuss fühlte sich so verdammt angenehm und vor allem richtig an... Und Cole wusste, dass es nicht jeder schaffen würde, in ihm das Bedürfnis zu wecken, mehr davon haben zu wollen. Nein, er wusste, dass dies nur ein einziger Mann schaffte. Dieser, der vor ihm stand, den er nun ansah, als er sich löste und der ihn in der nächsten Sekunde in eine Umarmung zog, die sein Herz noch freudiger aufhüpfen ließ. Zunächst so überrumpelt, dass er sich nicht bewegen konnte, hob er nun langsam die Arme und erwiderte die Umarmung, die Augen schließend, die Worte vernehmend, die eine unglaubliche Wärme in ihm hinterließen. Er schluckte leicht. Also hatte sich Antonin genauso um ihn gesorgt, wie er sich um diesen? Hieß das, dass es ihm generell nicht anders ging als ihm? Dass er das gleiche gefühlt hatte wie er? Dass er die gleichen Dinge begriffen hatte, wie er? Oder hatte Antonin schon viel früher begriffen, was zwischen ihnen stand? Cole wurde ein wenig unsicher. Er befand sich gerade in seiner Situation, in der er noch nie in seinem Leben war, die er noch nie in seinem Leben zugelassen hatte. Und so selbstsicher er normalerweise darin war, jemanden aufzureißen, jemanden ins Bett zu kriegen, jemanden von sich sexuell abhängig zu machen, bevor er ihn fallen ließ, so schwer fiel es ihm nun etwas zu sagen, Worte zu finden, die ausdrücken würden, was er empfand. Und es würde ihm sicher nicht leicht fallen, das alles überhaupt zu ändern.

"In Zukunft… zusammen...", murmelte er und er merkte, dass die ungewohnte, innere Wärme ihm ins Gesicht stieg. Mehr konnte er nicht sagen, mehr brachte er nicht über die Lippen, auch wenn er wesentlich mehr dachte. Aber da war noch zu viel in ihm, das ihn blockierte.

Aber vielleicht würde es so kommen, dass diese fremde Wärme in ihm das Eis nach und nach auftauen würde, in dem er sich eingeschlossen hatte. Vielleicht... Er würde sich bemühen, das Eis nicht zu beschützen.

Sacht strichen seine Finger über den Rücken des anderen. Antonin war so anders als er gebaut, viel muskulöser, viel trainierter. Aber es gefiel ihm ungemein, was er spüren durfte. Einen Moment genoss er einfach die Umarmung, schließlich löste er sich von Antonin, nur ein wenig, nicht ganz, aber ein Stück weit, besonders weil die Unsicherheit immer größer zu werden schien. "Aber jetzt bringen wir erstmal das hier zuende, mein Klammeraffe", murmelte er. Seine Unsicherheit verleitet ihn dazu die Situation mit Ironie zu überspielen. Cole angelte nach dem Duschkopf, um ihn wieder fest zu montieren, so dass nun das Wasser über sie beide rann. Kurz streckte er sein Gesicht in das Wasser, nahm wahr, wie das Wasser in erfrischte, dann blickte er wieder Antonin an, der sich noch immer halb in seinen Armen befand, weil er den einen Arm noch um dessen Hüften liegen hatte.

Auch über Antonins Gesicht lief jetzt das Wasser hinab und Cole ließ dieser Anblick erschaudern. Langsam legte sich wieder jede Unsicherheit und so beugte er sich vor und küsste den anderen erneut.

Aber nun musste Antonin versorgt werden.

Sacht hob er seine Hände und strich Antonin über das Gesicht, das Blut weg, das dort noch war. Seine Augen ruhten wieder in denen des anderen. Dann stellte er die Dusche ab, drehte sich um und öffnete die Duschkabine aus Glas, um hinauszutreten, ein großes Handtuch aus dem Regal zu nehmen und dieses zu entfalten. Damit trat er auf Antonin wieder zu und begann diesem sacht damit über das Gesicht zu streifen, um ihn so abzutrocknen. Dies setzte er auf dem Oberkörper des anderen fort, vorsichtig, um die Verletzung tupfend. Schließlich legte er Antonin das Handtuch um die Schultern, drehte sich nun selbst, um sich auch ein Handtuch zu nehmen und sich kurz abzutrocknen. Er zog dabei seine Shorts herunter, nun wissend dass es Antonin nicht stören würde. Mit dem Handtuch um die Hüfte blickte er Antonin an. "Trockne dich ab. Ich hol dir schnell etwas zum Anziehen, dann versorge ich deine Verletzung", erklärte er und sein Ton verriet, dass er keine Wiederworte duldete. Erst kam das wirklich Wichtige. Später würden sie noch genug Zeit haben. Aber was würde es ihm nutzen, wenn er entdeckte, wie unglaublich begehrenswert er Antonins Körper fand, wenn dieser an einer Blutvergiftung starb?

Und so kehrte er schließlich nur mit einer Jogginghose bekleidet zu Antonin zurück, reichte diesem eine von seinen neuen Shorts und eine Hose, legte ein Hemd für den anderen bereit. Solange sich jener anzog suchte er in seinem Badezimmerschrank nach einer Wund- und Heilsalbe, um Antonin schließlich die Wunde noch einmal zu desinfizieren und zu versorgen, bis der andere schließlich mit einem mehr oder weniger guten Verband vor ihm stand und Cole zufrieden nickte. "So", meinte er und legte weg, was er in der Hand hatte, bevor er Antonin wieder ansah und sehr nah an ihn herantrat. Kurz schwieg er und seine Augen sprangen zwischen denen des anderen hin und her. "Nun habe ich kein schlechtes Gewissen, wenn ich damit weitermache, wovon ich mehr vertragen könnte", raunte er und erneut küsste er Antonin.
 


 

Antonin

Antonin entspannte sich unmerklich als Cole die Umarmung erwiderte. Ein weiteres Mal spürte er den Körper des anderen an seinem und kurz blitzte eine andere Szene in seinen Gedanken auf. Eine bei der sie sich ähnlich nahe gekommen waren, jedoch mit deutlich mehr Kleidungsstücken auf zumindest seiner Seite vorhanden. Das hier war so viel intensiver und um so viel besser, da er nicht mehr über die Konsequenzen nachdenken wollte. Er würde das Ganze hier einfach laufen lassen und sehen wohin es sie beide heute noch brachte. Ein Entschluss, der nur umso fester wurde, als er die sachten Berührungen des anderen auf seinem Rücken spürte, und am liebsten hätte er Cole auch nicht freigegeben, als jener sich von ihm löste. Doch da war noch jene Vernunft in ihm, das und das kleine Wörtchen 'Klammeraffe'. Ein versteckter Hinweis es doch sein zu lassen? Antonin erkannte zwar die offenen Grenzen, aber war das ein Hinweis, sie nicht zu überschreiten?

Anscheinend nicht, denn während er, abermals von den kleinen und größeren Wassertropfen fasziniert, dabei zusah wie sie über Coles Gesicht und Oberkörper glitten, küsste Cole ihn abermals. Und diesmal erwiderte er den Kuss auch, während ihm zusammen mit dem Wasser noch zusätzliche Schauer durch den Körper wanderten.
 

Als Cole dann noch die Hand hob, um ihm etwas aus dem Gesicht zu wischen, folgte er jener soweit es ging, bis seine Augen wieder zu Coles zurück wanderten. Und was er glaubte in jenen entziffern zu können, gab ihm ein gutes Gefühl für die ganze Sache. Was auch immer diese Sache überhaupt war. Doch als jener sich dann von ihm löste und aus der Dusche trat, nur um ihn danach sogar noch stellenweise abzutrocknen wusste er nicht so recht wohin mit seinen Gefühlen. Es war schön. Es war angenehm. Es war süchtig machend... kurz, es war beängstigend.

Doch er tat wie ihm geheißen und zog sich dann ebenfalls die klatschnassen Shorts aus, schließlich reichte eine Schusswunde. Auf eine Erkältung konnte er getrost verzichten. Und noch während er sich abtrocknete kam Cole auch schon wieder und reichte ihm frische Kleidung. Wovon er sich erst mal für die Shorts und die Hose entschied. Beides nicht wirklich perfekt passend, aber das war ihm im Grunde momentan sowas von furchtbar egal. Wie der sprichwörtliche Sack Reis in China. Das Hemd sparte er sich erstmal, wenn Cole noch an seiner Wunde herumdoktern wollte, wäre das eh nur hinderlich. Inzwischen gab es dort auch nichts mehr zu verstecken. Dafür war es gänzlich zu spät.
 

Als er diese Prozedur, Cole dabei ganz genau im Blick behaltend auch überstanden hatte erlaubte er sich ein erleichtertes Aufatmen. In der Dusche hatte die Wunde doch schon ziemlich gebrannt bei dieser Umarmung. Auch wenn es ihm das wert gewesen war, so waren versorgte Wunden doch immer besser als alles andere. Er bedankte sich ehrlich bei dem anderen Mann, bevor er ein wenig überrascht dreinsah als jener so nahe zu ihm trat. Die Grenzen sollten also wirklich überschritten werden? Nun, nicht dass er etwas dagegen hätte... Besonders nicht wenn ihm Coles Stimme doch geradewegs unter die Haut fuhr und dort mehr anrichtete als das bei jedem anderen vor ihm der Fall gewesen war.

Doch etwas, eine letzte Kleinigkeit hielt ihn noch ab. Etwas, das klar gemacht werden musste: "Dir ist bewusst", raunte er während er seine andere Hand zu Coles Nacken hob und von dort hoch bis in dessen Haare glitt, "dass ich morgen auch noch da sein werde? Ich werde hiernach nicht verschwunden sein."

Vielleicht wäre es nicht falsch, den anderen gar nicht großartig zum Nachdenken kommen zu lassen. Aber er fand es nur fair, diese Grenzen zu sichern und für sich als sicher zu deklarieren.



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