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Axel's Story

Got it memorized?
von

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Der Schlüssel - Axels Entscheidung

Die Stille ist zurückgekehrt.

Axel hatte gar nicht bemerkt, dass sich die Stille in seinem Inneren über die Jahre langsam gefüllt hatte, doch nun traf sie ihn erneut, vielleicht sogar stärker als an jenem Tag, an dem er als Niemand die Augen öffnete, umgeben von den ersten Mitgliedern der Organisation 13.

Vielleicht auch etwas perplex war er Leiras Forderung gefolgt und hatte die Welt, die niemals war, verlassen, doch nun, im Jenseits von hier und jetzt konnte er endlich wieder klar denken.

Leiras Aura ist verschwunden…

Wohin weiß ich nicht. Wie lange weiß ich nicht. Vielleicht für immer. Vielleicht an einen Ort, den ich nicht erreichen kann.

Er versuchte Shady Shallow zu erreichen, doch ein dunkles Schild hatte die Welt verschluckt und unerreichbar gemacht. Axel erinnerte sich an die zerstörte Welt, die Leira ihm einmal gezeigt hatte. So lange her schien es. Zerstört durch Kingdom Hearts’ Macht.

Xemnas scheint jedoch tatsächlich stark genug, um jene Zerstörung zu kontrollieren, sobald er Kingdom Hearts öffnen kann, wenn er es mit genug Herzen gefüttert hat und es ihm aus der Hand frisst, widerstandslos seinen Befehlen folgend.

Und das wäre das Ende der Welten…

Wenn Sora es nicht verhindert…

Worauf Leira die Ganze Zeit gesetzt hat.

Das war eine Niete, würde Luxord wohl sagen.

Axel ließ von Shady Shallow ab.

Nein.

Noch nicht.

Kingdom Hearts ist vielleicht in Xemnas’ Händen, doch das heißt noch nicht, dass er die Träger der Schlüsselschwerter besiegen kann.

Sora ist gut, ich selbst hab es ja mehrmals im Schloss Oblivion bemerkt und inzwischen hat er wohl viel dazugelernt.

Er hat Demyx besiegt, Xaldin. Beide gute Kämpfer. Marluxia. Und Larxene. Und nun hat er Roxas zur Hilfe, Naminé, die in der Welt, die niemals war, auf ihn wartet, um ihn von Roxas zu erzählen.

…Aber was kann ich tun? Wie kann ich Sora helfen?

Auf jeden Fall werde ich ihm helfen.

Ich bin fest entschlossen…

Es ist vielleicht das einzige, was ich jetzt noch für Roxas tun kann. Nein, für Roxas und Xion.

Wenn ich Naminés Worten Glauben schenken soll, dann ist dies die einzige Chance, Roxas noch einmal zu sehen. Wenn überhaupt eine Chance besteht…

Ob ich nach Sora suchen soll?

Wenn darf ich nicht auf die Dunkelheit zurückgreifen, sonst wird Xemnas wieder auf mich aufmerksam – und somit auf Sora. Das kann ich beim Besten Willen jetzt nicht gebrauchen.

So überlegte Axel noch, was er zu tun hatte, als er Soras Anwesendheit spürte.

…Er ist nahe dem Jenseits von hier und jetzt, aber wie… natürlich, der Durchgang im Daten-Twilight Town, der aus dieser seltsamen Dunkelheit besteht und dem ich damals keine Beachtung geschenkt habe…

Das Portal ist aber anscheinend immer noch intakt war.

Auf seiner Suche nach Kairi und Riku musst Sora darauf gestoßen sein…oder Riku hat sogar nachgeholfen.

…Moment, es scheint fast so, als ob er noch etwas mitbringt…. Finsternis. Xemnas’ Finsternis. Lauernde Dämmerlinge.

Axel versteckte sich seinerseits in der Dunkelheit.

Kann ich ihnen jetzt helfen, ohne, dass Xemnas auf mich aufmerksam wird?

Schon kamen Sora, Donald und Goofy durch das Twilight Town-Portal in das Jenseits von hier und jetzt und sahen sich um.

„Wo sind wir hier?“, fragte Sora.

„Wohin sollen wir jetzt gehen?“, stellte Donald die passendere Frage. Axel nahm sich vor, in der Nähe zu bleiben.

„Riku!“, rief Sora in die Stille hinein. „Kairi!“

Die Dämmerlinge antworteten auf ihre Weise. Mit ihren mystischen Tänzen traten sie aus dem Nichts und näherten sich Sora. Es waren mehr, als Axel erwartet hätte, unter ihnen auch einige Meuchler, doch Axel wusste, dass es sinnlos war, sie um Beistand zu bitten.

Xemnas hat sie völlig unter Kontrolle. Sie alle. Gegen eine solche Übermacht scheint selbst ein Schlüsselträger wie Sora hilflos.

Aber wie soll ich ihm helfen? Das Feuer zu rufen zehrt an meinen Kräften, abgesehen davon fühle ich mich nicht imstande, viel kämpfen zu können. Selbst wenn die Dämmerlinge besiegt werden, Xemnas wird alles in Bewegung setzen, um mich dann zu löschen.

Er beobachtete, wie Sora einige Niemande besiegte.

…Vielleicht bewundere ich Sora sogar etwas.

Der Schlüsselträger hat immer ein Ziel vor Augen. Genau wie Roxas.

…Was habe ich selbst noch zu verlieren?

Roxas ist gegangen.

Xion wurde gelöscht.

Leira ist verschwunden.

Und Niemande sind dazu verdammt, dem Licht zu erliegen.

Als Sora mit den Worten: „Es hat keinen Sinn“ von den Dämmerlingen ablassen wollte, zeigte Axel sich.

„Nicht innehalten, sonst übermannt euch die Dunkelheit!“ Inmitten der Dämmerlinge sprang Axel und schlug zwei aus dem Weg.

Was denk ich nur da?

Sora ist derjenige, der überleben muss.

Was mit mir passiert ist doch völlig egal…

„Los jetzt!“, drängte er Sora, der sich noch nicht gerührt hatte.

„Warum?“, fragte Sora, ohne auch nur Anstalten zu machen, sich zu Bewegen.

Ist der Junge schwer von Begriff?

Die Dämmerlinge drohen ihn zu übermannen und er fragt ernsthaft nach dem ‚Warum’…?

Nicht auf lange Gespräche einlassen, schalt sich Axel und fuhr Sora nun etwas schärfer an: „Frag nicht! Lauf lieber!“

Er spürte das Gewicht der Dämmerlinge, die sich auf ihn stürzten. Verflucht, er hatte nicht aufgepasst. Sora verscheuchte die Dämmerlinge.

Wieso bei allen Dämonen flüchtet der Junge nicht?

„Alles in Ordnung?“ Axel raffte sich auf alle Viere.

…Vielleicht weil sich Sora Antworten von den Niemanden erhofft?

„Ich habe Kairi entführt“, fing Axel also ungefragt an, „Aber sie ist mir entwischt. Und danach hat Saix sie sich geschnappt. Er gehört der Organisation 13 an.“

Zu der ich ja jetzt nicht mehr zähle. Sora scheint sich trotzdem nicht an meinem schwarzen Mantel zu stören.

„Saix“, betonte Axel noch einmal. „Kannst du dir das merken? Dann geh und rette sie!“

Erneut griffen einige Dämmerlinge an, Sora wehrte sie ab. Donald und Goofy waren längst irgendwo im Gewühl verschwunden. „Lasst uns in Ruhe!“ Angriffslustig schwang Sora das Schlüsselschwert und Axel kam wankend wieder auf die Beine.

Der Held des Schlüsselschwertes braucht wirklich einen Fulltimebabysitter. Einen, der ihm mal beibringt, wann es Zeit zur Flucht war.

Und bis dahin muss ich wohl aushelfen, ob ich nun will oder nicht.

…Weil ich weiß, dass es Roxas ist, der irgendwo tief in Sora schlummert.

Selbst die Meuchler gegen sich hielt Axel zuerst die Dämmerlinge mit den Chakrams auf Distanz. Sora ging mit voller Energie ans Werk, doch Axel musste sich sehr zusammenreißen. Es war Xemnas’ Finsternis, die ihn schwächte, seine Kräfte eindämmte. Wie eine Fessel, die Xemnas über all die Jahre um ihn herum aufgebaut hatte und nun langsam zuzog.

Am Anfang versuchte Axel nur seine Chakrams zu benutzen und zusätzlichen Kraftverbrauch durch das Rufen des Feuers zu vermeiden, doch mit der Zeit merkte er, dass es unvermeidlich war. Immer öfter wich er zurück und zog bei einem kurzen Sprint eine Flammenwand hinter sich her, und als die Dämmerlinge zu aufdringlich wurden erzeugte er kleine Druckwellen. Doch die Hauptarbeit überließ er Sora, musste immer wieder verschnaufen, was die Niemande zum Angriff nutzten. Schließlich wich er ganz zurück in Soras Nähe, wobei sie sich gegenseitig den Rücken deckten. Es schienen immer noch nicht weniger Niemande zu sein.

…So ist das sinnlos…

Genauso spüre ich, dass weder ich noch Sora, Donald oder Goofy solch einem Ausmaße lange Stand halten können.

„Mir war es lieber, als sie noch auf meiner Seite waren“, knurrte Axel.

„Und“, grinste Sora und drehte seinen Kopf zu ihm. „Bereust du es etwa bereits?“

Axel lächelte.

Genauso hätte Roxas wahrscheinlich auch reagiert…

Wenn…wenn es nun die einzige Chance ist? Soras Leben war zu kostbar, er ist der Einzige, der die Welten noch retten kann.

„Unsinn. Ich zeig dir, wie man mit den Kerlen umzuspringen hat.“

Wahrscheinlich ist es der einzige Weg.

Ein letztes Mal versammelte Axel seine Kraft, atmete noch einmal durch. „Schau gut zu!“ Noch während er das Feuer rief sprang er zwischen die Dämmerlinge, ließ die Chakrams von den Flammen ergriffen Kreise um ihn ziehen – dann setzte er seine letzten dunklen Kräfte frei. Wohl spürte er, dass alles in ihm flehte, aufzuhören, das Feuer zu löschen, das seine Energie fraß, doch jeder fallende Dämmerling festigte Axels Beschluss.

In diesem Leben hält mich nichts mehr.

Und wenn es Sora hilft – umso besser.

Viel spürte Axel nicht mehr. Es war eher eine Erleichterung, als die Stille langsam schwand. „Wahnsinn!“, hörte er Sora und fand sich auf dem Rücken liegend wieder. Der Schlüsselträger lief zu ihm.

Anscheinend…ja, anscheinend sind alle Dämmerlinge und Meuchler besiegt.

„Du…löst dich auf“, stellte Sora stockend fest, als er sich neben ihn hockte.

Ob tatsächlich noch etwas von dem alten Roxas in ihm vorhanden ist?

Axel wusste nicht, ob er es glauben sollte.

Ich will nicht wieder enttäuscht werden…

„Das passiert, wenn man seine ganze Existenz in einen Angriff legt. Kannst du mir folgen?“

Wieso bleibe ich in solchen Momentan bloß so ungewöhnlich ruhig?

Wieso spüre ich in unbedeutenden Momenten mehr, als in solchen, wo man eigentlich spüren sollte?

Ist das Niemanddasein vielleicht auch eine Art Schutz vor den ungemütlichen Gefühlen, dass ich noch nicht einmal jetzt etwas verspüre, wo meine Existenz doch verwirkt ist?

„Nicht, dass Niemande überhaupt existieren würden, was?“, murmelte Axel aus seinen Gedanken heraus, als ihm wieder einfiel, was er Sora eher auf den Weg geben sollte… „Aber ich schweife ab. Geh. Such Kairi.“ Sora sah ihn mitleidsvoll an. Hoffentlich würde er diesmal wirklich gehen. „Ach, und was ich ihr angetan hab – das tut mir echt Leid.“

Und das ist die Wahrheit.

„Wenn wir sie finden kannst du ihr das selber sagen.“

Axel grinste und wand sich ab, bevor er doch noch sentimental würde.

Alter Optimist. Glaubt Sora wirklich, was er sagt?

„Lieber nicht“, blockte Axel so ab. „Das käme nicht von Herzen, verstehst du? Denn ich hab ja keins.“ Er lachte sarkastisch und merkte, wie viel Mühe ihn das kostete.

„Axel“, fing Sora vorsichtig an. „Was hattest du eigentlich vor?“

Mit der Frage hätte Axel rechnen müssen.

Was hatte ich vor?

Er war sich nicht sicher und antwortete so, was ihm schon die ganze Zeit durch den Kopf ging: „Ich wollte Roxas wieder sehen.“ Wie erstaunt Sora aussah. Als ob er dies nicht erwartet hätte… „Er war…der Einzige, den ich mochte. Er gab mir das Gefühl, ein Herz zu haben…Fast schon komisch, nicht?“ Er sah Sora wieder an. „Bei dir ist es…genauso.“

Ebenso bei Xion…Leira…

Axel ermahnte sich selbst. Jeder Atemzug schmerzte.

Meine Zeit ist um.

Alles, was ich noch an Energie aufbringen kann, muss Sora den rechten Weg zeigen.

„Kairi ist im Schlosskerker“, sagte er ernst.

Zumindest wird Saix sie dorthin gebracht haben, denn es ist der einzige Ort, wo man jemanden wirklich einsperren kann…

„Geh jetzt.“ Unter Anstrengung hob er den Arm und erschuf ein Portal zu der Welt, die niemals war, dann spürte er, wie die Kräfte ihn endgültig verließen.

„Axel…“



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