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Die Zukunft

von

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Die Wahrheit

Kapitel 2: Die Wahrheit
 

„Emjana, hast du Zeit? Wollen wir ein wenig spazieren gehen?“

Die Prinzessin blickte lächelnd auf und ihren besten Freund an.

„Ja, natürlich. Freda hat bestimmt auch nichts dagegen“, antwortete sie grinsend und stand auf.

Gemeinsam gingen sie und Legolas durch Minas Tirith.

In der letzten Zeit unternahmen sie viele dieser Spaziergänge, sie gingen quer durch die Stadt und unterhielten sich.

Sie sprachen über alles was sie beschäftigte und sie lachten gemeinsam.

„Legolas, weißt du etwas über die Geschehnisse in Lothlorien?“, fragte Emjana seltsam bedrückt.

Legolas blickte sie an und antwortete:

„Nein, als ich beim Bündnistreffen mit Haldir gesprochen habe, meinte er es sei alles in Ordnung.“

Grübelnd blickte Emjana auf den Boden.

„Es… geht etwas vor in Lothlorien. Ich weiß nicht was, aber etwas geschieht. Weshalb sollte Galadriel denn sonst nicht zum Bündnistreffen erschienen sein? Haldir sagte, dass sie Dinge in Lothlorien regeln musste…“

Legolas lächelte Emjana aufmunternd an und sagte:

„Mach dir nicht zu viele Gedanken, Emjana. Wenn es eine erneute Bedrohung für Mittelerde geben würde, hätte Galadriel es uns gesagt. Vielleicht gab es einfach Komplikationen…“

Emjana runzelte die Stirn.

Nur Komplikationen?

Das bezweifelte sie.

Sie spürte instinktiv, dass es etwas Schwerwiegenderes war.

Emjana hatte genug Schlechtes und Böses erlebt, um eine Gefahr zu erkennen.

„Was machst du heute noch?“, fragte Legolas, um das Thema zu wechseln.

Emjana zuckte mit den Achseln.

„Nichts besonders. Ich habe all meine Verpflichtungen erfüllt und Freda scheint zufrieden. Für den Moment.“

„Wollen wir heute noch ausreiten?“

Emjana blickte den blonden Elb mit hochgezogenen Augenbrauen an.

Legolas verbrachte in der letzten Zeit sehr viel Zeit mit ihr.

Eigentlich war er den ganzen Tag an ihrer Seite.

Seitdem Haleth ihr den Antrag gemacht hatte.

Sie genoss die Zeit, die sie mit Legolas verbrachte, aber manchmal fragte sie sich, warum Legolas in letzter Zeit so oft bei ihr war.

Klar freute sie sich darüber, aber es kam ihr schon komisch vor.

Vor nicht allzu langer Zeit hatten sie auch den einen oder anderen Tag miteinander verbracht, aber nicht jeden Tag.

Wie gesagt, erst seit Haleths Antrag hing Legolas förmlich an ihr.

Emjana wollte es ansprechen, aber im Moment hielt sie es nicht für den besten Zeitpunkt.

Noch bevor sie auf seine Frage antworten konnte, stand Freda plötzlich vor ihr und sagte:

„Prinzessin, Euer Vater möchte Euch sehen. Sofort!“

Überrascht blickte Emjana sie an.

Ihr Vater wollte sie sehen?

Hatte sie irgendeine Versammlung vergessen?

Nein, das konnte nicht sein.

Freda hätte sie bestimmt daran erinnert.

„In Ordnung. Danke, Freda“, antwortete Emjana und wandte sich an Legolas.

„Also, ich gehe dann. Mal sehen, was er möchte. Wir sehen uns heute Abend.“

Emjana drehte sich wieder zu Freda um und folgte der Etikettendame in den Thronsaal.

Dort wartete ihr Vater.

Aragorn, König von Gondor.

Er war alleine in dem Thronsaal.

Ganz alleine saß er auf seinem Thron in dem großen Thronsaal und blickte seiner Tochter entgegen.

Emjana dachte über ihre Beziehung zu ihrem Vater nach.

Sie war noch intensiver geworden.

Nicht nur die Ereignisse während des Ringkrieges, sonder auch die Zeit danach hatten Emjana und Aragorn zusammen geschweißt.

Die gemeinsame Zeit des Regierens, er als König und sie als Prinzessin, war anstrengend gewesen.

Es war eine Zeit des Wiederaufbaus gewesen.

Städte und Dörfer wurden wieder aufgebaut und die Menschen brauchten viel Unterstützung und die starke und gerechte Hand ihrer Herrscher.

Emjana und Aragorn hatten sich die Aufgaben geteilt.

Oft waren sie gemeinsam in die Städte und Dörfer geritten und hatten geholfen Häuser neu zu bauen.

Durch diese Taten hatten sie viel Zeit miteinander verbracht und hatten oft und lange miteinander geredet.

Sie hatten über alles gesprochen, besonders in der Zeit direkt nach dem Krieg.

Zwischen ihnen war nun alles geklärt und das Vertrauen von Emjana in ihren Vater war umso größer.

Ihre Liebe zu ihm noch fester.

„Vielen Dank, Freda. Du kannst uns nun alleine lassen. Bitte.“

Emjana blickte auf.

Sie sah, dass Freda nur widerwillig ging.

Aber sie ging.

Aragorn stand auf und ging lächelnd auf seine Tochter zu.

„Wie laufen die Vorbereitungen für die Hochzeit?“, fragte er.

Ein Grinsen trat auf Emjanas Gesicht.

Ja, die Hochzeitsvorbereitungen…

Es war Freda, die die Planung übernommen hatte.

Sie scheuchte die Diener und Angestellten hin und her und so wie es aussah würden Emjana und Haleth wohl schon in zwei Wochen heiraten können.

Dabei war es gerade einmal eine Woche her, dass Haleth ihr den Antrag gemacht hatte.

Emjana hatte gedacht, dass es Monate dauern würde bis alle wichtigen Leute bescheid wussten.

Es waren ja nicht nur ihre alten Freunde, denen sie bescheid geben musste.

Nein, als Tochter des Königs musste sie zur ihrer Hochzeit auch alle anderen Königsfamilien einladen.

Sie wollte lieber im kleinen Kreise feiern, doch das war als zukünftige Königin nicht möglich.

„Sie laufen. Freda hält die Leute auf Trab.“

Auch Aragorn grinste nun.

„Ja, das glaube ich… Aber ich habe dich nicht hierher kommen lassen, um mit dir über deine Hochzeit zu sprechen. Leider“, sagte er.

Emjana blickte ihn fragend.

„Da du nun bald heiraten wirst, stellt sich die Frage: Wann willst du Königin werden?“

Überrascht blickte Emjana ihn an.

Wann sie Königin werden wollte?

Seine Stelle übernehmen?

„Ich meine, du bist jetzt 19 Jahre alt und wirst bald heiraten… Meinst du nicht, das es an der Zeit ist?“

Aragorn blickte sie liebevoll an.

Er wollte ihr diese Bürde nicht aufdrängen.

Sie konnte nein sagen und noch ein wenig ihr Leben leben, ehe sie das Amt der Königin und all die Verpflichtungen übernahm.

Doch Aragorn glaubte fest daran, dass Emjana bereit war.

Bereit für die Verantwortung.

Sie hatte viel erlebt und war reifer als andere junge Frauen und somit wirklich geeignet um Königin zu sein.

Emjana sah ihren Vater zweifelnd an.

Sie wusste es nicht

War sie bereit die Verantwortung für ein ganzes Land zu übernehmen?

Emjana seufzte und sah ihren Vater an.

„Ich weiß es nicht, Vater. Gib mir noch bis heute Abend Zeit. Ich verspreche dann werde ich dir eine Antwort geben.“

Ihr Vater nickte.

„In Ordnung, Emjana. Ich werde auf deine Entscheidung warten.“

Emjana drehte sich um und verließ den Thronsaal.

Aragorn blickte ihr wissend hinterher.

Mit schnellen Schritten lief Emjana zu ihrem Zimmer.

Sie brauchte Zeit.

Zeit ihre Gedanken zu ordnen.

Zeit über alles nachzudenken.

Ohne lange nachzudenken, streifte sie sich ihr Kleid ab und lief zu ihrem Kleiderschrank.

Sie holte sich eine Hose und ein Oberteil heraus und streifte diese dann über.

Emjana stellte sich vor den Spiegel und blickte hinein.

Blickte sich selbst an.

Ihre hochgesteckten Haare und das Diadem ihrer Mutter auf dem Kopf.

Dies passte nicht zu dem, was sie vorhatte.

Sie nahm das Diadem aus ihrem Haar und legte es sanft auf ihr Kopfkissen, dann begann sie damit sich die Haarnadeln aus dem Haar zu sammeln.

Nach einer scheinbaren Ewigkeit hatte sie es geschafft.

Lächelnd band sie sich die Haare zu einem Pferdeschwanz und dann begab sie sich zu den Pferdeställen.

Emjana wollte ausreiten.

Alleine.

Das tat sie immer, wenn sie über etwas nachdenken musste.

Lächelnd schickte sie die Stallburschen weg und sattelte ihr Pferd.

Sanft streichelte sie das schwarze Pferd.

Sie ritt noch immer das Pferd ihrer Mutter.

Seit mehr als drei Jahren.

Pferd und Reiterin hatten eine besondere Bindung zueinander, die Emjana nicht in Worte fassen konnte.

Die Prinzessin führte ihr Pferd gerade aus den Ställen als Legolas plötzlich neben ihr stand.

„Ich dachte, wir reiten gemeinsam aus“, sagte er lächelnd.

Emjana setzte zu einer Antwort an, doch der Elb war schneller als sie.

„Warte kurz, ich hole kurz mein Pferd und dann können wir aufbrechen.“

Er hatte sich schon umgedreht und war losgegangen als Emjana rief:

„Legolas, warte!“

Vor freudestrahlend drehte Legolas sich wieder um und blickte sie erwartungsvoll an.

„Ich würde gerne alleine reiten, wenn du nichts dagegen hast. Bitte.“

„Aber wieso?“, fragte Legolas und klang dabei sehr enttäuscht.

„Ich… Es gibt Dinge über die ich nachdenken muss und das alleine. Sei mir bitte nicht böse, Legolas.“

Der Blonde versuchte seine Enttäuschung zu überspielen, doch Emjanas Fähigkeiten zeigten ihr wie enttäuscht er war.

Sie verstand es nicht.

Sie wollte doch nur alleine ausreiten, nur dieses eine mal.

„Sei nicht böse, Legolas“, sagte sie leise und schwang sich in den Sattel.

Liebevoll blickte sie ihn noch einmal an.

Legolas erwiderte den Blick mit einem gezwungenen Lächeln.

Emjana gab ihrem Pferd die Sporen und ritt los.

Ohne auf ihre Umgebung und das Volk zu achten, ritt sie durch das Tor und ließ das Pferd in einen wilden Galopp fallen.

Sie liebte es einfach zu reiten, ohne Ziel und ohne die Zeit im Kopf haben zu müssen.

Doch dieses Mal hatte sie ein Ziel und auch auf die Zeit musste sie achten, doch trotzdem fühlte sich Emjana, wie so oft auf ihren Ausritten, frei.

Der Wind schlug ihr entgegen und ließ einzelne Haarsträhne wild umher fliegen.

Weit über ihr Pferd gebeugt ritt Emjana lächelnd in Richtung Mordor.

Eigentlich zu dem, was von Mordor übrig war.

Mordor hatte sich selbst zerstört.

Von der Stadt waren nur noch Trümmer übrig.

Nicht viel erinnerte an die Stadt der Finsternis.

Das einzige, was noch so gut erhalten war, dass man es erkannte war der schwarze Turm Saurons.

Es dauerte einige Zeit bis Emjana die zerstörte Stadt erreichte.

Sie stieg von ihrem Pferd und ging die letzten Meter zur Stadt.

Ihr Pferd ließ sie einfach stehen, sie wusste, dass es nicht weglaufen würde.

Dies war ein Teil der besonderen Bindung zwischen ihnen.

Sie ließen einander nie in Stich.

Mit einem komischen Gefühl im Magen ging sie durch all die Trümmer.

Es war schade, dass die Stadt zerstört wurde.

Auch wenn hier viel Böses geschehen war, war diese Stadt groß gewesen.

Groß genug, um all die Menschen, die eine lange Zeit ohne Zuhause verbringen mussten, dort unterkommen könnten.

Doch die Stadt war zerstört und ihr Vater wollte sie auch nicht mehr aufbauen lassen.

Emjana blieb in der Mitte der Stadt stehen.

Vor den Trümmern des Turmes.

Hier hatte sich das Schicksal Mittelerdes entschieden.

Hier war sie für kurze Zeit auf die Böse Seite gewechselt.

Hier hatte sie ihren Großvater getötet.

Einen Tyrannen, der sie nur benutzen wollte und sie nie geliebt hat, und doch war er ihr Großvater gewesen.

Auch wenn sie es die meiste Zeit ihres Lebens nicht gewusst hatte.

Bedrückt blickte Emjana von den Trümmern auf und in den Himmel.

Und auch ihre Mutter hatte sie getötet.

Erbarmungslos hatte sie ihr das Schwert ins Herz gestoßen.

Wenn sie die Augen schloss sah sie noch immer diese beiden Augenblicke vor sich.

Spürte die Angst ihrer Mutter und die Bosheit ihres Großvaters in den Augenblicken ihres Todes.

Emjana seufzte.

Die beiden hatten es verdient…

Sie hatten so viel Böses getan und hatten den Tod mehr als verdient.

Emjana hatte die Verantwortung übernommen Mittelerde zu retten.

War sie nun bereit die Verantwortung als Königin zu übernehmen?

Vor drei Jahren hatte sie keiner gefragt.

Sie hatte diese Verantwortung übernehmen müssen, es war ihr Schicksal gewesen.

Jetzt wurde sie gefragt.

Wollte sie schon Königin werden?

Oder wollte sie noch Zeit mit Haleth verbringen ohne Gondor regieren zu müssen?

Sie wusste es nicht.

Noch nicht.

Sie hatte ihrem Vater versprochen ihm am Abend eine Antwort zu geben.

Es war noch etwas Zeit und Emjana würde sich alles genau überlegen.

Die Prinzessin Gondors und Retterin Mittelerdes war so in ihre Gedanken vertieft, dass sie die Schritte hinter sich nicht wahrnahm.

Die Gestalt, die auf Emjana zukam ohne, dass sie Notiz davon nahm, hob einen schweren Stein von den Trümmern auf und blieb dicht hinter der Prinzessin stehen.

Zu spät spürte Emjana die Anwesenheit des Anderen.

Im letzten Augenblick versuchte sie sich umzudrehen, doch noch ehe sie sich in Bewegung setzen konnte, hob der Angreifer den Stein und schlug ihn Emjana mit aller Kraft auf den Kopf.

Dunkelheit umfing sie.

Sie wurde sofort ohnmächtig.

Wie in Zeitlupe fiel sie erst auf die Knie und dann auf die Seite.

Sie hatte eine große Platzwunde am Hinterkopf, dunkles Blut quoll aus dieser hervor und Emjanas Atmung ging immer langsamer.

Mit einem gehässigen Grinsen ließ der Angreifer den Stein fallen und drehte sich um.

Ließ die blutende Prinzessin einfach liegen.

Emjanas Bewusstlosigkeit kam einem Koma gleich.
 

„Oh, Emjana. Das darf doch nicht wahr sein.“

Verwirrt öffnete Emjana die Augen, doch noch im selben Moment schloss sie diese wieder.

Grelles Licht blendete sie und trieb ihr die Tränen in die Augen.

Sie stöhnte auf.

Noch einmal öffnete sie die Augen, diesmal langsamer.

Sie lag in einem strahlend weißen Raum.

Einen Raum, der weder Wände noch Decke hatte.

Wo war sie hier?

Was war geschehen?

Stöhnend setzte sie sich auf.

Ihre Augen hatten sich an das helle Licht gewöhnt, sie blickte sich um.

Erst da realisierte sie die gesprochenen Worte.

Wer war das gewesen?

Sie blickte zur Seite.

Das alles hier erinnerte sie an die Augenblicke, in denen sie tot war und mit Boromir gesprochen hatte.

Emjana keuchte erschrocken auf.

War sie etwa schon wieder tot?

„Nein, du bist nicht tot“, sagte die Stimme, die Emjana auch schon geweckt hatte.

Ruckartig fuhr Emjana herum.

Das hätte sie lieber gelassen.

Sie hatte rasende Kopfschmerzen.

Vor Schmerz schloss sie für einen kurzen Moment die Augen, doch schnell öffnete sie sie wieder.

Sie musste wissen wer mit ihr sprach.

Sie erblickte gleich mehrere Personen, doch bis auf eine erkannte sie niemanden.

Sie atmete erschrocken auf.

„Isildur?“, fragte sie keuchend.

„Ganz recht, Prinzessin.“

Nun komplett verwirrt erhob Emjana sich und trat näher an Isildur und die anderen heran.

„Aber… was ist geschehen? Bin ich tot? Schon wieder?“, fragte Emjana.

Isildur lächelte sie liebevoll an.

„Nein, Prinzessin. Du bist nicht tot. Du bist nur ohnmächtig.“

Emjana blickte ihren Vorfahren an.

Ohnmächtig?

Ja… Irgendwer hatte ihr einen Stein auf den Kopf geschlagen.

Emjana schwieg.

Isildur sprach weiter:

„Ich möchte ehrlich zu dir sein, Emjana. Ich und deine anderen Vorfahren haben dir nie gewünscht noch einmal auf diese Ebene zu kommen… Aber insgeheim haben wir es doch gehofft.“

Emjana blickte auf.

„Diese Ebene?“, wiederholte sie verwirrt.

„Die Ebene zwischen Leben und Tod“, antwortete Isildur.

„Und wieso habt ihr gehofft, dass ich noch einmal in diese Situation komme?“

Emjana verstand es nicht.

„Wir…“, begann Isildur.

Dann verstand Emjana.

„Ihr wart es, die Gandalf und mich damals zurück ins Leben geschickt haben“, stieß sie hervor.

Isildurs Lächeln wurde breiter.

„Genau. Wir hatten gehofft, dass du noch einmal in diese Ebene gelangst, damit wir dir dies sagen können. Doch gibt es noch etwas anderes, was wir dir sagen müssen.“

Ein trauriger Glanz trat in Emjanas Augen.

„Es braut sich etwas in Mittelerde zusammen, nicht?“, sagte sie leise.

Isildur nickte.

Er wirkte bedrückt.

„Was genau geschieht?“, fragte Emjana.

Fest blickte Isildur ihr in die blauen Augen.

„Wir wissen es nicht genau. Aber es ist etwas Böses. Etwas sehr böses.“

Emjana blickte auf den Boden.

Es ging wieder einmal los.

Irgendetwas geschah in Mittelerde.

Wieder einmal wusste niemand was genau passierte.

„Wird es wieder so schlimm wie vor drei Jahren?“

„Auch das wissen wir nicht.“

Emjana blickte wieder auf.

„Wir möchten dich bitten, alles zu tun um Mittelerde noch einmal zu retten. Wir wissen, dass es viel von dir verlangt ist und du eigentlich ein ruhiges Leben verdient hast.“

Emjana nickte verstehend.

Sie wollte ein ruhiges Leben.

Ein Leben ohne Krieg und böse Mächte vor denen man sich fürchten müsste.

Doch anscheinend war ihr dies nicht vergönnt.

Zumindest noch nicht.

Vielleicht warteten noch mehr Aufgaben auf sie und irgendwann hatte sie alle erfüllt und konnte in Ruhe und Frieden leben.

„Ich werde tun was in meiner Macht steht“, sagte sie entschlossen.

Ihre Vorfahren lächelten sie liebevoll an.

Sie hatten diese Antwort erwartet.

Emjana war eine starke, junge Frau.

Sie waren sich sicher gewesen, dass Emjana so antworten würde.

Isildur räusperte sich und sagte:

„Wir werden dich jetzt wieder zurück schicken. Ich hoffe, dass wir uns nicht so schnell wiedersehen werden.“

Emjana lächelte.

„Ich werde mein bestes geben“, antwortete sie.

„Schön, es ist wie beim letzten Mal. Schließ die Augen und lass dich fallen.“

Emjana tat es.
 

Sie erwachte.

Ihr Kopf hämmerte und sie war leicht benommen.

Langsam setzte sie sich auf und ihr wurde übel.

Sie kämpfte die Übelkeit nieder und betastete ihren Hinterkopf.

Die Platzwunde war noch immer da, wohl als Erinnerung an ihre Unachtsamkeit.

Wenigstens hatte sie aufgehört zu bluten.

Schwankend kam Emjana auf die Beine.

Sie fragte sich wer sie niedergeschlagen hatte.

Doch es wollte ihr einfach niemand einfallen.

Es konnte kein Uruk-Hai oder Ork gewesen sein.

Seit Saurons Niederlage gab es hier keine mehr.

Das Schnauben eines Pferdes veranlasste Emjana dazu aufzusehen.

Ihr Pferd stand neben ihr und stieß sie auffordernd an.

Emjana lächelte dankbar.

Ihr war noch immer schwindlig und den Weg aus der Stadt hinaus hätte sie nicht geschafft.

Unsicher stieg sie in den Sattel und ihr Pferd ritt los.

Es kannte den Weg und Emjana konnte die Zügel locker lassen.

Sie lag mehr auf ihrem Pferd als das sie saß und es war schon längst dunkel als die Prinzessin Minas Tirith erreichte.

„Emjana! Wo warst du?“

„Und woher hast du diese Platzwunde?“

Haleth und Legolas blickten Emjana besorgt an.

Schwankend stieg Emjana aus dem Sattel und wäre beinahe gestürzt, doch Haleth hielt sie im letzten Moment fest.

„Es… ist alles in Ordnung… Mir geht es gut.“

„Emjana, das ist nicht wahr“, sagte Legolas, während Haleth seine Verlobte an sich drückte.

Emjana drückte sich von Haleth weg und wiederholte:

„Mir geht es gut. Ich muss zu meinem Vater.“

„Emjana…“, sagte Haleth, doch Emjana ging mit schwankenden Schritten los.

Besorgt blickten Haleth und Legolas ihr hinter her.

„Was ist mit ihr passiert?“, fragte Haleth besorgt.

Legolas warf ihm einen leicht verächtlichen Blick zu und ging.

Haleth blickte ihm verständnislos hinterher.
 

„Vater, kann ich dich sprechen?“

Emjana hatte das Zimmer ihres Vaters erreicht und hatte es betreten.

Aragorn blickte lächelnd auf und trat ihr entgegen.

Er hatte

schon auf sie gewartet.

Erst dann bemerkte er wie blass seine Tochter war.

„Was ist passiert?“, frage er alarmiert.

„Das ist nicht so wichtig“, antwortete sie leicht lächelnd.

„Emjana, woher hast du diese Platzwunde?“, fragte Aragorn ernst.

Sie seufzte und schloss die Augen.

„Ich war in Mordor und habe nachgedacht, da hat mich irgendwer von hinten niedergeschlagen“, antwortete sie.

„Orks und Uruks?“, fragte Aragorn.

„Nein, ich weiß nicht wer, aber es waren keine Orks oder Uruks. Da bin ich mir sicher.“

Aragorn setzte zu einer Antwort an, doch Emjana unterbrach ihn.

„Vater, ich habe mich entschieden.“

Aragorn blickte sie an.

„Ich bin bereit Königin zu werden, aber erst nach meiner Hochzeit.“

Aragorn lächelte leicht.

Das hatte er erwartet.

„In Ordnung…“

Emjana fiel ihrem Vater in die Arme.

Zum einen, weil sie glücklich war und zum anderen, weil sie nicht mehr aus eigener Kraft stehen konnte.

Sie hatte zu viel Blut verloren.

„Vater, etwas geschieht in Mittelerde. Irgendetwas Böses. Ich kann es spüren“, flüsterte sie.

Aragorn hörte die Angst aus ihrer Stimme und drückte sie fester an sich.

Leicht wiegte er sie hin und her.
 

Frage: Wie stellt ihr euch Emjana als Braut vor?
 

Entstanden bei diversen Fernsehsendungen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-05-09T20:28:52+00:00 09.05.2010 22:28
Muuuuuh! Was soll denn das Legolas! Verächtliche Blicke, Enttäuschung und an Emjana kletten? Mystery Teil 2 o0 Aber ich hab da schon meine ganz eigene Theorie, aber so sehr kann ich mich doch in Legolas nicht geirrt haben oder?! Geheimniskrämerei in Lothlorien - wissen die von der neuen Gefahr und wollen nichts sagen oder spielen die das einfach runter? Ist es wirklich nur eine Komplikation oder der Anfang eines größeren Übels. Und die Thronbesteigung ist auch bald dran, Aragorn is ja auch schon sehr alt. Fragen über Fragen und hoffentlich kann Freda sie als Königin nicht mehr rumkommandieren, ey ich hass die Frau.

Emjana als Braut weisste ja schon wie ichs mir vorstelle^^


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