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Ein wundersames Erlebnis

Sasuke x Sakura
von

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Ein wundersames Erlebnis

Ein Wunsch, ein Traum, ein Ziel.

Es war ein bestimmter Abend gewesen, der sich im Nachhinein als so besonders erweisen und neue Wege in ihrer beider Leben einführen sollte. Es war nur schwer zu glauben, wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen oder gar selbst miterlebt hatte.

Ja, dieser Abend sollte wahrlich etwas ganz besonderes sein…
 

+++
 

Die Nacht war bereits über Konohagakure eingebrochen, als Sakura von ihrem Training auf dem Weg nach Hause war. Erneut hatte sie ein anstrengendes Trainingsverfahren mit ihrem Team, dem Team 7, absolviert, wo sie gleich im Anschluss auf die Einheiten mit ihrer Meisterin Tsunade übertrat und dort ihre Stärken und Fähigkeiten weiter ausübte. Alles in einem war es jeden Tag keine einfache Sache, was sie da bewältigte – und trotzdem mochte sie es.

Sie nahm immer deutlicher wahr, wie gut es ihr tat, wie effektiv es war und vor allem, welchem Sinn und Zweck das alles diente. Und obgleich Sasuke bereits seit einem Jahr von Naruto und ihr überredet wurde nach Konoha zurückzukehren, bedeutete dies für sie nicht, sich nun auf die faule Lauer zu legen. Ein Ninja, eine Kunoichi zu sein, umfasste noch viel mehr.
 

Die Lichter der Laternen am Gehweg waren die einzige Quelle, die es ihr ermöglichten, etwas in dieser Dunkelheit zu erkennen. Allerdings warf es auch den Glanz von etwas Metallischem auf, welches unweit von Sakura auf dem staubigen Boden lag. Interessiert ging sie darauf zu, ehe sie es aufhob und es sich genaustens besah.

„Huh, ein Medaillon?“, flüsterte sie leise fragend in die Nacht hinein.

Auf dem in Silber und Gold gemeißeltem Edelstück war ein merkwürdiges und seltenes Muster abgebildet, fast schon glich es einem Tier, einer Art Fabelwesen konnte man meinen. Doch es gelang ihr nicht genau zuzuordnen, um was es sich da handeln konnte, dafür sah es für sie schlichtweg zu unbekannt aus. Sakura dachte sich nichts weiter dabei, als sie es in ihrer Hand behielt und es mit zu sich nach Hause nahm.

Sie konnte ja nicht ahnen, dass dahinter mehr stecken sollte, als sie es sich jemals erträumen ließ…
 

In ihrem Heim angekommen war das erste, was Sakura anstrebte zu tun, ein heißes Bad zu nehmen, in dem sie auch richtig entspannen und sich von den Anstrengungen des heutigen Tages erholen konnte. Es brauchte eine ganze Stunde, bis sie dieses ebenso frisch gewaschen verließ. Nach dieser kleinen Entspannungskur fühlte sich die Rosahaarige umso müder, sodass ihre nächsten Aktionen, sich anzukleiden und ihre Haare ordentlich zu richten und zu trocknen, nur halbherzig von Statten gingen. Sie war sichtlich erleichtert, als sich ihr endlich die Gelegenheit bot, sich ohne jegliche Bedenken ins Bett fallen zu lassen.

„Ich muss noch besser und stärker werden… Ich möchte nicht wie früher hinter Naruto und… Sasuke-kun stehen…“, nuschelte sie noch leise vor sich hin, bevor sie in einen tiefen und angenehmen Schlaf verfiel.

Was die Haruno dabei nicht bemerkte war, das helle Aufleuchten des Medaillons auf ihrem Schreibtisch, welches gleich nach ihren Worten diesen großen Lichtstrahl erscheinen ließ.
 

+++
 

Als Sakura am nächsten Morgen erwachte fiel ihr sofort etwas auf, was anders war als sonst und worüber sie nicht einmal lange nachzudenken brauchte: Für eine so frühe Uhrzeit war es bereits viel zu laut! Dabei schlief der Großteil der Einwohner doch noch, während sie da immer schon auf den Beinen war. Sie öffnete ihre Augen und – sie konnte sich nicht erklären, was genau es war – ihr kam es für den Bruchteil einer Sekunde so vor, als hätte sie die Welt gerade nicht mit denselben Augen erblickt, wie sie es sonst immer tagtäglich tat. Aber vermutlich hatte sie sich das nur eingebildet…
 

Sie wollte sich den Schlaf aus ihren Augen reiben, nachdem sie einmal ein herzhaftes Gähnen über sich ergehen ließ – hatte sie dabei vielleicht einen komischen Laut geäußert? –, als sie bemerkte, dass es ihr im Gesicht kratzte, je länger sie ihr Auge rieb. Doch auch dies schob sie gekonnt beiseite. Gerade hatte sie einfach keinen Nerv, sich mit so nichtigen Kleinigkeiten zu beschäftigen. Also machte sie sich daran, sich von ihrem Bett zu erheben…

Aber Moment, was war denn das?

Lief sie hier gerade wirklich auf allen Vieren rum, anstatt wie üblich erst die Beine vom Bett baumeln zu lassen und sich dann auf diese zu stellen?

»Ich kann mich doch nicht so schwächlich fühlen, dass ich selbst die Hilfe meiner Arme benötige, um mich abzustützen? Außerdem fühle ich mich prima, nichts an meinem Zustand auszusetzen!«, dachte sie sich, obwohl sie trotzdem fand, dass sie sich ungewohnt seltsam benahm.

Allerdings wollte es ihr zu ihrem Pech nicht gelingen, die Hände von der Matratze zu nehmen, sodass sie sich gezwungen sah, auch genauso vom Bett runter zu steigen.
 

Aber… nanu?

War sie da gerade etwa gesprungen? Dabei hatte sie doch lediglich vor, sich mühsam vom Bett runter zu schlängeln, aber doch nicht abzuspringen! Dennoch ließ sie es weiter über sich ergehen auf allen Vieren auf dem Boden rumzukrauchen, auch wenn es ihr in all ihrer Müdigkeit nun sogar so vorkam, als würde sie ihrer Tür nur zögerlich näher kommen. Dort angekommen streckte sie ihren Arm hinauf zur Klinke, um die Tür öffnen zu können, aber das erwies sich als schwieriger als erwartet – ihre Hand erreichte diese einfach nicht.

Zudem glaubte sie jetzt auch noch, anstatt einer normalen Menschenhand, die eines anderen Lebewesens gesehen zu haben. Also rieb sie sich erneut ihre verschlafenen Augen und öffnete diese nun ganz, da sie diese vorher noch halb geschlossen hielt und probierte es ein zweites Mal.

Doch bevor sie überhaupt die Chance erlangte nach der Klinke zu greifen, schreckte das Mädchen vor sich selber zurück. Das war doch nicht wirklich eine…
 

Nun senkte sie auch endlich den Blick auf ihren Körper, doch alles, was sie da zu sehen bekam waren ein schneeweißes Fell, lange Krallen sowie viel zu kleine Gliedmaßen.

Erschrocken stieß die Haruno einen kurzen Schrei aus, der ihr schon wieder so merkwürdig in seinem Klang vorkam. Lediglich in dem Unterschied, dass er ihrem Gedanken, der ihr gerade im Kopf herumschwirrte und so absurd war, einen Tick mehr an Glaubwürdigkeit verlieh.
 

»D-D-D-D-Das kann doch nicht…?! Bitte lass mich in meiner Vermutung falsch liegen! Ich muss mich irren! Ja genau, ganz genau so muss es einfach sein!«, versuchte sie sich panisch zu beruhigen.

Ob ihr das gelang war eine andere Frage. Hektisch lief sie, noch immer auf allen Vieren, zu ihrem Spiegel rüber, der auf Kopfhöhe an ihrer Wand hing. Sie wagte einen weiteren Versuch sich auf ihre zwei Beine zu stellen, es musste einfach irgendwie klappen!
 

Doch nichts dergleichen. Es gelang ihr nicht, so sehr sie das auch wollte. Sie sah keine andere Wahl, als es mit springen zu probieren. Vielleicht würde sie dadurch wenigstens ein kleines bisschen etwas von dem erreichen, was sie vorhatte: Einen Blick in den Spiegel.

Womit sie jedoch nicht gerechnet hatte, war die Feststellung, dass ihr das Springen erstaunlich leicht fiel. Kaum hatte sie es gewagt, so erzielte sie gleich beim ersten Mal Erfolg, wenn auch nicht so, wie sie es sich ursprünglich erhofft hatte. Schließlich stand es auch nicht in ihrer Absicht, gleich auf der Kommode zu landen.

Doch ihre panische, verängstigte Neugier trieb sie förmlich dazu, das kurz zu vergessen und sich zum Spiegel zu drehen, um darin ihr ‚angebliches’ Ebenbild zu begutachten…
 

»KYAAAAAAAAAA!!!«, schrie sie aufgebracht in Gedanken, was sich nach Außen hin jedoch nur durch ein lautes Miauen verdeutlichte.

Ohne, dass sie sich noch groß unter Kontrolle halten konnte, fiel sie geradewegs mit dem Rücken in Richtung Boden, ihre Augen kugelrund, weiß und voller Unglauben, aus denen die Tränen wie ein Wasserfall unaufhörlich herausströmten.

»D-Das ist doch a-alles nicht wahr! D-D-D-Das kann nie und nimmer echt sein…! Ich kann mich doch nicht einfach so über Nacht in e-eine Katze…i-in ein T-Tier verwandelt ha-haben…!! Das ist unmöglich! Das träume ich nur, ja, ein Traum, ein böser, überhaupt nicht netter, ein völlig absurder Traum!! Eine andere Erklärung k-kann es dafür nicht geben! S-Sowas ist unmöglich…!!!«
 

Es bedurfte einer halben Ewigkeit, bis sich Sakura wieder so halbwegs beruhigt hatte und sich traute, einen zweiten Blick in den ‚bösen’ Spiegel zu werfen. Sie kniff, kratzte und biss sich etliche Male selbst in der Hoffnung, so schnell wie möglich aus diesem Albtraum zu erwachen. Doch immer, wenn sie den Schmerz ihres eigenen Tuns spürte und das katzenartige Wesen im Spiegel noch vor sich auffand, schwand diese von Mal zu Mal immer mehr, bis sie fast ganz verschwunden war.

»Neeeeeeeiiiiiiiiiiiin~!!! Das kann doch alles nicht wahr sein, bitte sag mir einer, dass ich mir das nur einbilde, dass ich halluziniere!! Ich möchte keine Katze sein, ich möchte Ich sein, Haruno Sakura!«, schrie sie noch immer flehend und bettelnd in ihren Gedanken rum und ließ dabei nach Außen hin ein fipsiges Schluchzen von sich hören, während sie diesmal aber krampfhaft versuchte, ihren Tränen nicht freien Lauf zu lassen.

Aber da fiel ihr etwas ein. Sofort huschte sie zu ihrem Schreibtisch und besah sich des Medaillons, das sie gestern gefunden hatte.
 

»Könnte das wohl etwas damit zu tun haben?! Immerhin ist das hier alles ja erst zustande gekommen, nachdem ich es mitgenommen habe! Ist dieses Medaillon etwa wirklich…verzaubert?!«, kombinierte und schlussfolgerte sie, auch wenn es ihr noch so lächerlich und skurril vorkam – aber nach alldem, was sie jetzt über ihre Veränderung einsehen musste, fiel es ihr gar nicht so schwer, auch noch an so etwas zu glauben.

Mit einer Pfote ergriff sie die kleine Kette und legte sich diese um den Hals. Eventuell könnte sie diese noch gebrauchen, damit alles wieder zum Alten zurechtgelegt wurde. Es war wesentlich einfacher das Fenster zu öffnen als ihre normale Tür, bevor sie auf das Fensterbrett sprang, um sich der wenigen, bereits wachen Leute draußen zu besehen.

»Was soll ich denn jetzt nur tun? Nach einer halben Stunde treffe ich mich mit meinem Team, damit wir weiter trainieren können. Aber selbst wenn ich ihnen sagen würde, dass Ich Sakura bin, bezweifle ich irgendwie, dass sie mir das glauben würden…haa…«, seufzte sie planlos und ohne den Hauch einer Idee.

Trotzdem einigte sie sich schnell darauf, sich auf den Weg zu ihrem Treffpunkt zu machen. Vielleicht würde sie ja doch was bei den beiden Jungs bewirken können, Kakashi würde sich sowieso wie immer verspäten.
 

Also sprang sie von oben aus bis ganz nach unten auf den Gehweg und während sie langsam am Rande durch die Straßen lief, überlegte sie weiter nach einer Möglichkeit, das ganze Dilemma wieder rückgängig zu machen. Es war seltsam und gewöhnungsbedürftig, die Welt mit den Augen einer Katze zu betrachten, ebenso wie auf allen Vieren zu laufen und von allen Menschen ganz anders wahrgenommen zu werden. Eine neue Erfahrung, auf die sie trotzdem liebend gerne verzichtet hätte. Alles kam ihr plötzlich so unheimlich groß vor, so bedeutend. Selbst neben den kleinen Kindern schien sie noch verletzlicher und leicht zu überrumpeln zu sein. Es war schon fast ein wenig beängstigend, wie sie fand.
 

An ihrem Zielort angekommen, fand sie bereits, wie nicht anders erwartet, ihre große Liebe Uchiha Sasuke vor, wie er lässig am Baum lehnte und darauf wartete, dass der Rest der Truppe erschien. Irgendwie hoffte Sakura darauf, dass er sich darüber wunderte, warum Sie hier noch nicht aufgetaucht war. Denn für gewöhnlich war sie meist die erste, die sich bei Treffen mit ihnen blicken ließ. Als sie sich näher an ihn heranwagen wollte, sah sie, wie ein verschlafener Blondschopf mit müden Schritten zum Schwarzhaarigen angetorkelt kam.
 

»Wow, für seine Verhältnisse ist er aber echt früh dran! …Wie dem auch sei, Kakashi-sensei wird noch eine Weile brauchen, bis dahin kann ich ja bei den beiden probieren, auf mich aufmerksam zu machen. Einen Versuch ist es Wert!«

Sie machte sich erneut daran, auf die beiden zu zulaufen und als sie bei ihnen ankam und sich vor sie gesellte, wollte sie gerade etwas sagen, bis Naruto ihr zuvorkam.

„Nanu, wo ist denn Sakura-chan? Das kommt doch sonst so selten vor, dass ich mal vor ihr da bin. Ist sie vielleicht irgendwo hingegangen und hat dir Bescheid gegeben, Sasuke?“, fragte er seinen Teamkamerad nun neugierig und irritiert zugleich. Er wusste, das war sonst nicht ihre Art, sich so zu verspäten.

Der Schwarzhaarige schüttelte desinteressiert den Kopf, aber Sakura sah ihm an, dass auch er gern mehr darüber erfahren wollte, was es damit auf sich hatte.
 

Nun ergriff sie jedoch wieder die Gelegenheit, indem sie einmal aufsprang und damit die Aufmerksamkeit der Jungs auf sich lenkte.

»Hey, ich bin es, Sakura! So verrückt und unglaublich das auch klingt… Moment mal?!«, stoppte sie mitten in ihrer Erklärung als sie feststellte – wahrscheinlich hatte sie nicht gut genug darauf geachtet oder es gar verdrängt, was ihr gerade um einiges logischer erschien –, dass aus ihrer Kehle nur eine Ansammlung von Miau-Lauten entsprangen.

»W-Was?! Oh…oh nein! Ich kann ja gar nicht ordentlich sprechen! Klar, eigentlich vollkommen absehbar, immerhin bin ich im Körper einer Katze gefangen, aber… Wie soll ich denn jetzt klarmachen, dass hier Sakura vor ihnen steht?!?«

Es war zum Verzweifeln. Echt alles lief schief und überhaupt nicht so, wie es sich die Haruno vorgestellt hatte. Und nun kassierte sie auch noch verwirrte Blicke ihrer beiden Partner ein, die sich gleich darauf zu ignorieren versuchten

»Heeeeey!! Ihr könnt doch nicht einfach so tun, als wäre ich nicht da!!! Zeigt wenigstens ein bisschen Reaktion, wenigstens du, Naruto!!! «, fluchte sie nun.

Es war wahrlich zum verrückt werden.
 

Plötzlich und ohne Vorwarnung seinerseits duckte sich der Uzumaki zu ihr runter und begann sie – ihrer Meinung nach viel zu doll – gegen ihre Stirn zu poken, sodass sie dadurch kleine Schritte zurücktappte.

„Oi! Was hat denn eine Streunerkatze wie du hier verloren? Und warum miaust du uns die ganze Zeit so komisch an? Kann es vielleicht sein, dass du uns irgendwas damit sagen willst?“, gab Naruto von sich, die Augen zu Schlitzen verzogen.

Bei Sakura hingegen bildete sich eine Prise voller Hoffnung, die sie zudem mit einem Nicken untermalen wollte.

»Ja, ja! Du hast es erfasst, Naruto! Ich bin so stolz auf dich, du verst-«

Doch noch ehe sie ihm dieses Zeichen geben konnte, legte er wieder zum Sprechen an.

„Hehe, was guckst du denn so? Du hast doch nicht echt geglaubt, dass ich das ernst meine? Du verstehst doch nicht einmal, was ich dir hier gerade sage, also brauchst du dir auch keine Hoffnungen zu machen, dass ich dir was zu Essen gebe oder so! Also los, husch husch, mach die Fliege, geh weg.“, fügte er noch grinsend hinzu und wimmelte sie dabei von ihm ab. Allerdings führte das alles dazu, dass Sakura die Wut so weit in sich steigen ließ, dass sie schon geradezu zu kochen begann.
 

»Sag mal…was fällt dir eigentlich ein mich so zu verarschen, Naruto-bakaaaaa!!! «

An sich tat sie es wie immer: Sie holte mit der Faust aus, um ihm mit dieser mächtig eine zu verpassen, diesmal geschah dies jedoch in dem Unterschied, dass ihre Krallen ausfuhren und diese direkt auf das Gesicht des Blonden trafen und dieses mit frischen Kratzspuren markierten.

„Wuhaaaa kuso!!!“, schrie dieser aufgebracht, rannte weg und drehte sich dabei mehrmals um seine eigene Achse.

Sasuke hingegen konnte darüber nur seufzen. Jemand wie Naruto würde sich wohl nie ändern. Als Sakura noch immer damit beschäftigt war, sich über den Blondschopf aufzuregen, kam der Uchiha auf sie zugelaufen, fasste dem Kätzchen unter die Arme und hob sie unerwartet zu sich hoch.

»Huh??«
 

Sakura war darüber mehr als nur überrascht! Sie spürte förmlich, wie ihr Herz mit einem Mal schneller zu schlagen begann, denn es war nicht zu übersehen, wie er sie von allen Seiten heraus musterte. Ob er ihre aufsteigende Röte trotz dieses Körpers sehen konnte?

Sein Blick blieb eine Weile an dem Medaillon haften, welches sie an eine Kette gehangen mit sich rum trug. Sie erkannte, wie er darüber zu grübeln schien, was es damit wohl auf sich hatte und warum ausgerechnet eine Katze eine solche bei sich hatte. Anschließend lenkte er seinen Blick jedoch wieder woanders hin und betrachtete nun aufmerksam die Augen des Geschöpfs, das er gerade in seinen großen Händen hielt.

»Hmm…diese Katze… Ihre Augen sind in ein ungewöhnliches Grün getaucht… Und warum kommen sie mir so bekannt vor, als hätte ich sie zuvor schon einmal gesehen? Ich kann mich an kein anderes Aufeinandertreffen mit einer solchen Katze erinnern… Na was soll’s, mich braucht das nicht zu kümmern. Die Frage ist vielmehr, wo Sakura so lange bleibt.«

Besagter Person sagte es nicht zu, als Sasuke sie dann losließ, auch wenn sie kurz davor war, selbst als Katze knallrot anzulaufen. Kein Wunder, so, wie er sie auch angestarrt hatte!
 

Kaum ein paar Minuten später erschien dann endlich ihr aller Sensei, Hatake Kakashi. Auch er wunderte sich sofort darüber, dass Sakura hier ‚eigentlich’ nicht anwesend war. Jedoch gab er die Anweisung, ohne sie anzufangen und falls sie später noch immer nicht auftauchen sollte, würde er sich schon darum kümmern und sich darüber erkundigen, was da los war. Sakura vermutete bereits, zu was das alles hinauslaufen würde, wenn sie sich nicht schnellstmöglich wieder zurückverwandelte. Doch wie sollte sie das anstellen, ohne auch nur den leisesten Hinweis für eine Lösung zu besitzen?
 

+++
 

Nachdem die Haruno sich aufgemacht hatte, nach Anweisungen zu suchen – an dem Fundort des Medaillons und dessen Umgebung, bei Tsunade, die sie allerdings hochkantig hatte rauswerfen lassen, sowie in vielen anderen Straßen und Ecken –, kehrte sie letzten Endes dahin zurück, wo auch ihr Team sich aufhielt. Erfolg hatte sie nicht erzielen können, außerdem nahte die Sonne nun sich immer weiter dem Horizont an. Normalerweise hätte sie jetzt zu Tsunade ihr Training absolvieren gemusst, aber dies war ihr ja dummerweise nicht ermöglicht.

Sie sah, wie sich ihre Freunde voneinander verabschiedeten und automatisch – da sie es schon in früheren Zeiten immer tat – gesellte sie sich zu Sasuke dazu, als dieser seinen Nachhauseweg anstrebte. Mit einem andauernden Seufzen lief sie lautlos neben ihm her, der natürlich auf der Stelle Notiz davon nahm. Es verwunderte ihn ganz und gar, warum die Katze hierher zurückgekehrt war und warum sie ihm nun stillschweigend folgte.

»Vielleicht hat sie einfach nur Hunger. Trotzdem seltsam, dass sie annimmt, ich hätte gerade etwas parat. Oder sie will mir etwas ganz anderes damit sagen…? Ach was, du interpretierst da zu viel hinein, Sasuke!«, sagte er sich und machte sich wieder daran, sie vollständig zu ignorieren und so zu tun, als wäre sie gar nicht erst anwesend.

Was wohl ihre Eltern dachten? Hatten sie überhaupt mitgekriegt, dass es sie nicht mehr so gab, wie sie sie kannten? Sakura hielt es für das Beste nach Hause zurückzukehren, andererseits bot sich ihr dort keine Möglichkeit an, mehr über diesen Zauber in Erfahrung zu bringen. Sie musste weitersuchen und sie musste einen Ausweg finden, koste es, was es wolle!
 

Es geschah ganz von selbst, dass sie an einer bestimmten Kreuzung Halt machte. Es war die Stelle, wo sie sich immerzu von Sasuke verabschiedete, wenn sie Tsunades Training auch zu Hause ausüben konnte oder mal frei bekommen hatte. Es überraschte den Uchiha, dass das kleine Wesen wie aus dem Nichts dort anhielt – dabei wollte er sie doch völlig ignorieren? –, was ihn aber dazu bewegte, selbst kurz stehen zu bleiben.

Sakura blickte betrübt zu dem Schwarzhaarigen hinauf, doch kaum hatte sie ihn angesehen, so setzte er seinen Weg auch schon fort. Ein weiterer Seufzer entwich ihr. Was hatte man ihr da bloß angetan…?
 

Plötzlich vernahm sie das Stoppen von Sasukes Gang – ja, sie hörte Geräusche um einiges lauter als sonst –, der schon meterweit von ihr entfernt stand. Sie konnte es nicht fassen, dass er gerade zu ihr zurückgelaufen kam! Zwar schien er nicht gerade begeistert von dem zu sein, was er hier tat, aber dennoch ließ er es grummelnd über sich ergehen. Nun geschah es zum zweiten Mal, dass Sasuke sie so hochhob, als er merkte, dass sie ihn nur verwirrt anstarrte anstatt auf seine Gesten zu reagieren, diesmal allerdings sie vorsichtig über seine rechte Schulter warf. Wie von selbst krallte sich Sakura mit ihren Nägeln in sein T-Shirt fest, um nicht runter zu fallen, während sich in ihren Augen die Tränen ansammelten über sein zuvorkommendes Hilfeangebot, welches sie so nicht erwartet hatte.
 

+++
 

Es dauerte nicht lange, ehe sie bei seiner Wohnung angekommen waren und er ihr gleich nach ihrer Ankunft Milch und klein gehackten Thunfisch aus der Dose in zwei verschiedene Schälchen goss und ihr diese im Wohnzimmer auf dem Boden legte. Das war nicht das erste Mal gewesen, dass Sakura sich in dieser Wohnung aufhielt, allerdings kam es bisher auch nur selten vor, da Sasuke nur ungern Gäste zu sich einlud.

Nachdem er sich um ihr Futter gekümmert hatte, worauf das kleine Tierchen Sasukes Ansicht nach aus war, ließ er dieses im Raum alleine stehen, denn selbst hatte er noch andere Dinge zu erledigen. Sakura sah ihm nur kurz hinterher, aber gleich darauf stürzte sie sich auf die Nahrung, die er ihr vorgelegt hatte. Zum Glück besaß Sasuke kein richtiges Katzenfutter! Sie hätte nicht gewusst, ob sie sich dazu errungen hätte, es zu essen. Außerdem hatte sie seit gestern Morgen kaum einen Bissen zu sich genommen, dafür war sie am Abend viel zu müde und am heutigen Tage viel zu beschäftigt gewesen. Zwar war es extrem seltsam, nicht mit Händen und Stäbchen zu essen, sondern nur mit Mund und Zunge, jedoch blieb ihr keine andere Wahl, wenn sie die Nahrung zu sich nehmen wollte.

Doch was war das? Hörte sie da tatsächlich das Geräusch von plätscherndem Wasser?
 

»Er…er duscht?! «

Natürlich, es war doch nur allzu logisch und eigentlich auch so vorausschaubar gewesen! Nach einem trainingsreichen, anstrengenden Tag war das kein Wunder, schließlich verlief das bei ihr ja nicht anders, wohl bei den wenigsten.

Jedoch überfielen sie innerhalb von nur wenigen Sekunden etliche Gedanken über das, was sich in besagtem Badezimmer abspielte, dass sie es sich nicht einbildete, dass Sasuke jetzt wirklich duschte, ganz frei von jeglicher Kleidung, nur knappe vier Meter von ihr entfernt! Sie könnte jederzeit in den kleinen Raum treten, wenn sie nur wollte, auch wenn sie wohl anfängliche Schwierigkeiten damit aufweisen würde, die Tür zu öffnen. Sie könnte jederzeit seinen Schatten beobachten, den der Vorhang ihr aufzeigte. Sie könnte jederzeit mit ansehen, wie er aus der Dusche stieg…

Moment mal! Was für Gedanken jagte sie hier eigentlich nach?! Sie war doch nicht pervers?! Oder warum zur Hölle dachte sie dann ausgerechnet an solche Sachen?!

»Nyaaaaah Sakura, jetzt hör schon auf damit dir solche unsinnigen Ideen und Fantasien in den Kopf zu rufen! Das wird nicht vorkommen, darauf kannst du Gift nehmen! Er wird ganz brav und anständig fertig gekleidet rauskommen, so und nicht anders! Mach dir also keine übereilten Hoffnungen, und spannen wirst du schon gar nicht! Das hättest du wohl gerne, Shanarooooo!!«, ermahnte sie sich.

Sie vermochte kaum zu glauben, was sie da für Vorstellungen mit sich trug.
 

Nachdem sie die frische und auch köstliche Mahlzeit zu sich genommen hatte, nahm sie sich spontan vor, sich zu dem Fenster zu begeben und von dort aus in den dunklen, aber sternenreichen Nachthimmel zu blicken. Sie tat das gerne, vor allem wenn die Sterne und auch der Mond so hell auf die Erde herabschienen. Außerdem erinnerte sie die Nacht immer an Sasuke, sie waren sich ähnlich – so mysteriös und Geheimnis umwoben… Ob er ihn wohl auch mochte, diesen unendlich weiten Nachthimmel?
 

Als Sasuke sein Duschen beendet hatte, griff er sich ein etwas größeres Tuch, welches er sich um die Hüfte wickelte sowie ein kleines Handtuch, was er sich zum Trocknen auf die Haare legte. Er erwartete schon die Katze nicht mehr anzutreffen, sobald er fertig sein würde – schließlich war sie doch nur des Futters wegen hier - nahm er an. Deshalb war es für ihn umso verwunderlicher, sie noch immer im Wohnzimmer hocken zu sehen. Ihm war nicht klar, dass seine Schritte fast federleicht von Statten gingen, als er auf besagtes Tier zuging. Genauso wenig wie es Sakura klar war, dass er sich gerade ganz fies an sie heranschlich, obwohl sie das aufgrund ihrer nun verschärften Sinne eigentlich sofort hätte bemerken müssen, aber dafür viel zu gedankenverloren gewesen war.

Es geschah erst, nachdem der Uchiha seine Hand auf ihren Rücken legte und sie dort zu streicheln anfing, damit sie sich ruckartig zu ihm umdrehte.
 

„Du bist ja immer noch da. Eigentlich hatte ich erwartet, du würdest draußen wieder rumstreunen.“, gab er von sich, was Sakura im Moment jedoch kaum einen Deut interessierte.

Denn so, wie sie ihn gerade vorfand, so, wie er sich gerade hemmungslos vor ihr präsentierte… Gott, dieser Anblick!

Uchiha Sasukes nackter Oberkörper in seiner ganzen Pracht mit seinen breiten Schultern und diesem Nacken, der einen gerade dazu verlocken wollte, sich an ihm zu vergreifen. Diese feste männliche Brust und die auffällig hervorstechenden Muskeln auf seinem Bauch. Diese großen Arme, verfeinert durch eine große Masse an Muskeln und markanten Adern, die er an diesen besaß. Das Gesamtpaket wirkte so kräftig, so männlich, so fabelhaft, so…

»…unwiderstehlich lecker…«

Alles in einem ein nahezu – nein, ein in Sakuras Augen absolut perfekter Körper, der zudem auch noch mit etlichen Wasserperlen übersäht war, was ihn nur umso verführerischer aussehen ließ, als er es sowieso schon und auch mit Klamotten bereits tat!

Augenblicklich stieg Sakura so viel Blut zu Kopfe, dass sie beinahe befürchtete, noch im selben Moment in Ohnmacht zu fallen. Sasuke glaubte zwar kurz, eine Röte im Gesicht des Kätzchens erkannt zu haben, doch er stempelte dies gleich als Irrtum ab, da sowas ganz und gar unmöglich gewesen wäre. Stattdessen hob er sie so hoch, dass er ihr direkt ins Gesicht sehen konnte.
 

„Ich frage mich, was du hier suchst. Ich dachte immer, Katzen lieben die Freiheit.“, fügte er neugierig hinzu, doch da klingelte es plötzlich an seiner Tür.

Noch immer scherte die Haruno sich um nichts weiter als das, was sich bildlich da vor ihr bot. Nun sogar einen Tick mehr, wo sich ihr der Anblick seines trotz des Tuchs festen, knackigen Hinterns bot, als er aus dem Zimmer schritt…

Sakura wusste jetzt besser als je zuvor: Jemand wie Sasuke gehörte für den Rest der Menschheit eindeutig verboten!

Wie leblos lag das kleine Geschöpf nun auf dem Boden, nur manchmal zuckte das ein oder andere Bein, das Gesicht immer noch einer Tomate gleich. Sakura konnte nicht sagen, wie lange sie da so verharren blieb, aber irgendwann bemerkte sie wieder Sasukes Anwesenheit im Raum, der mit blauen Shorts und weißem schulterfreien Nachthemd zu ihr zurückkam. Es irritierte ihn, wieso sie fast schon wie eine Leiche auf dem Boden gelegen hatte – was für ihn ein Grund mehr war, sie auf ihren Bauch zu drehen und sich in derselben Position ihr gegenüber zu legen, sodass sich beide nun intensiv in die Gesichter schauen konnten.
 

Doch es überraschte ihn noch viel mehr, warum er jetzt plötzlich auch noch mit ihr zu sprechen begann!

„Mein Sensei war gerade hier, Kakashi ist sein Name. Er wollte sich darüber erkundigen, warum Sakura – das Mädchen aus unserem Team – heute nicht zum Training erschienen ist.“

Während er das so erzählte, streichelte er Sakura sachte über die Pfote und ebenso über ihren Kopf, was sie widerum als enorm angenehm empfand, auch wenn es komisch war, dass Sasuke ihr das mitteilte und so fürsorglich mit ihr umging. Aber am meisten fiel es ihr immer noch schwer, diesem eindringlichen und zugleich irgendwie bekümmerten Blick standzuhalten. Sie war es einfach nicht gewohnt gewesen.

„Er hat sich sowohl bei ihren Eltern, als auch bei Tsunade, der Hokage, erkundigt. Allerdings…ohne Erfolg. Ihre Eltern nahmen an, sie sei noch beim Training und die Hokage hat auch keine Erklärung für das Ganze.“

Ein merkliches Seufzen entfuhr ihm.

„Kakashi-sensei bekam von ihr Anordnungen, bis morgen früh zu warten, da sie vielleicht auch einfach nur was Dringendes zu erledigen hat oder wegen etwas anderem heute nicht aufgetaucht ist.“
 

Nun fuhr seine Hand zu ihrem Nacken, den er behutsam kraulte und ihr damit ein wohliges Schnurren entlockte. Sakura fing allmählich an zu begreifen, was Katzen an diesem Handeln so mochten, es war wahrlich zu angenehm! Aufmerksam lauschte sie den Worten des Schwarzhaarigen weiter.

„Aber mich stellt das nicht wirklich zufrieden. Es ist nicht Sakuras Art, ohne auch nur eine Ankündigung oder ähnliches einfach so zu verschwinden! Es ist ganz und gar nicht ihre Art…!“

Sakura sah, wie ernster und nervöser seine Stimme nun wurde. Es erstaunte sie mitzuerleben, was er da über sie sagte. Damit hätte sie nicht im Geringsten gerechnet, geschweige denn, dass er ausgerechnet mit einer Katze darüber redete.

„Ich glaube, etwas stimmt da nicht. Sei es auch nur wegen etwas Persönlichem…“

Nanu? Hörte sie da gerade die leichte Sorge in seiner Stimme und ebenso indirekt in seinen Worten mitschwingen?

»M-Macht er sich da gerade w-wirklich…Sorgen um…mich?! «
 

Auf irgendeine Art und Weise war das beruhigend und schön zugleich – wann erlebte man eine solche Gefühlsäußerung seinerseits denn mal mit? –, andererseits gefiel es ihr nicht sein sorgvolles Verhalten mit ansehen zu müssen, obwohl sie doch eigentlich vor ihm lag, exakt hier vor seiner Nase anwesend war. Augenblicklich erhob sie sich, schmiegte ihren kleinen Kopf in seinen Nacken und miaute ihm beschwichtigend zu.

»Sasuke-kun… Ich bin hier… Ich bin doch hier. Kannst du es denn nicht spüren?«

Sasuke genoss es, wie das weiche Fell des kleinen Tigers seine Haut kitzelte, er mochte dieses wohlige Gefühl auf Anhieb.

»Schon verrückt, ich habe gerade einer Katze von meinen Sorgen erzählt…Teh…!«
 

Eine Weile später entfernte sie sich wieder von dieser Region und stellte sich noch immer miauend direkt vor sein Gesicht.

»Diese Augen mit dieser ungewöhnlichen Augenfarbe…Sakura… …Augenblick! Sakura hat doch exakt dieselbe Augenfarbe! Kann das denn sein?!«

Sakura bemerkte auf Anhieb, wie er ihr nun noch eindringlicher in die Augen sah, fast so, als wolle er aus ihnen die Wahrheit herauslesen oder die Antworten auf seine Fragen darin suchen. Doch der Gedanke, der Sasuke gerade kam, dass Sakura heute verschwunden war und stattdessen das kleine Tierchen hier auftauchte und dass dabei ein Zusammenhang bestehen könnte, war so absurd und aus der Luft gegriffen, dass er ihn ohne zu Zögern wieder beiseite schob.
 

»Was ihm wohl gerade durch den Kopf geht? Ich würde es zu gerne wissen.«

»Das ist nichts weiter als purer Zufall, Sasuke! Das eine hat mit dem anderen absolut nichts zu schaffen!«

Nun formte sich ein leichtes, aber dennoch liebevolles Lächeln auf seinem Gesicht, welches trotzdem noch etwas bedrückt wirkte, als er sie pattete.

„Du bist wirklich ein süßes Kätzchen.“, sagte er mit einem sanften Unterton, was Sakura dazu brachte, schnell zu erröten und schüchtern den Kopf zu senken.

»E-Er hat mich gerade ernst…haft s-süß genannt…!!«

Das kam nicht oft vor, ganz und gar nicht. Nein es kam, wenn man ehrlich war, nie vor, dass Sasuke bisher jemanden als süß bezeichnet hatte! Und auch wenn das rosahaarige Mädchen jetzt in der Gestalt einer Katze bei ihm anwesend war, so hatte er sie trotzdem als süß bezeichnet.
 

Als sich Sasuke kurz darauf jedoch erhob, um sich sein eigenes Essen in der Küche zu zubereiten, nutzte Sakura die Zeit, sich genauer in seiner Wohnung umzuschauen. Diese war nicht sonderlich groß – ganz genau so, wie sie es sich vorgestellt hatte –, doch für eine Person völlig ausreichend und für Sasuke noch angemessener. Allerdings erinnerte sie sein einsamer Anblick an dem Essenstisch ganz an sie selbst.

Da ihre Eltern oftmals arbeiten mussten und sie selbst von früh morgens bis spät abends nicht in ihrer Wohnung aufzufinden war, verbrachte auch sie das Essen meistens allein. Gern hätte sie ihm Gesellschaft geleistet, nicht nur heute. Am liebsten wäre sie tagtäglich für ihn da gewesen und hätte die Einsamkeit, die ihn umgab, vertrieben. Aber wenigstens war sie ja jetzt hier – wenn auch nicht ganz als sie selbst –, sodass sie beschloss, sich direkt neben ihm auf den Boden zu setzen. Sasuke nahm dies zwar wahr, ging jedoch nicht darauf ein.

Erst, als das Kätzchen Minuten später es sich auf seinem Schoß gemütlich machte, schaute er zu dieser hinab. Sakura war froh, ihn trotzdem nicht lange vom Essen abgehalten zu haben, sodass er dieses gleich darauf unbekümmert wieder fortsetzte.
 

Die nächsten zwei Stunden verbrachte der Uchiha damit nachzudenken, sich auszuruhen, ein wenig Nachrichten im Radio zu hören und an der Theorie seines Trainings zu arbeiten. In dieser Zeit war Sakura nur selten von seiner Seite gewichen, vor allem da sie so schnell bemerkte, dass ihn ihre Anwesenheit nur kaum oder unbedeutend wenig zu stören schien. Erst, als er sich aufmachte sich schlafen zu legen, trat eine deutliche Distanz seitens des kleinen Raubtieres in den Raum. Sasuke ahnte nicht einmal ansatzweise, was für Hemmungen gerade in ihr steckten, zu ihm ins Bett zu steigen. Sakura gab zu – sie konnte es einfach nicht leugnen –, unbedingt mit auf die weiche Matratze rauf zu wollen, doch sie traute sich schlichtweg nicht.

»Das kann ich nicht tun! Ich meine, das ist Sasuke-kuns Bett, da drin hab ich nichts zu suchen! A-Aber…ich würde da so unglaublich gerne hin. Ich meine, er hat immerhin keinen Schimmer davon, wer ich in Wirklichkeit bin. Da kann das doch nicht so schlimm sein, o-o-oder…?«
 

Sakura war wahrlich unschlüssig – sollte sie, oder sollte sie eher nicht? Welche Entscheidung war sicherer, vernünftiger? Der Schwarzhaarige wusste zwar nicht, was sich in ihrem Kopf abspielte, allerdings entging ihm nicht, wie fern sie ihm nun im Vergleich zu vorher stand. Also gab er dem kleinen Geschöpf ein Zeichen, indem er sie zu sich herwinkte. Auch wenn es einige Sekunden in Anspruch nahm, ehe sie seinem Ruf folgte – Sakura war zu überrumpelt von seiner Reaktion gewesen – und zu ihm aufs Bett stieg, wo er sie erneut zu kraulen begann.

»Ich wusste gar nicht, dass Sasuke-kun so auf Kätzchen abfährt und so fürsorglich und liebevoll mit ihnen umgehen kann! Hihi…vielleicht ist es doch nicht so schlecht, was hier mit mir geschehen ist.«, kicherte sie in ihre Gedanken hinein.

»Obwohl ich das wahrscheinlich dennoch nur für eine begrenzte Zeit aushalten würde, so schön es hier bei Sasuke-kun auch ist. Ich will nicht für immer in diesem Körper gefangen sein!«

Leise seufzend, ließ sie sich mit dem Bauch auf die Matratze sinken und stützte ihren Kopf auf seinen Unterarm ab. Unter seinem wohltuenden Kraulen vergaß sie zu denken, bis ihr sogar entging, dass sie ihren Schlaf noch vor ihm fand.
 

+++
 

Als der nächste Morgen einbrach, befanden sich beide Personen noch in genau demselben Raum und in genau demselben Bett wie am Abend zuvor. Nichts hatte sich verändert, nichts außer zwei klitzekleinen Dingen, die gar nicht so unbedeutend schienen, wie sie im ersten Moment für einen Unwissenden über die Ausgangssituation ausgesehen hätten.

Denn zum einen war die Haruno nun gänzlich an die Brust des Schwarzhaarigen gekuschelt – und man sie ihr deutlich an, wie bequem sie es da hatte und wie wohl sie sich dabei fühlte – und leckte diesem dabei katzenmäßig, aber unbewusst über den freien Teil seiner Haut, den sein T-Shirt knapp unter seinem Hals nicht bedeckte. Zum anderen – und dieser Aspekt war eindeutig von größerer Bedeutung – hatte sich der Körper der Rosahaarigen über Nacht wieder in seine ursprüngliche Form zurückverwandelt, ganz wie von Zauberhand und wie sie auf dieselbe Art und Weise auch schon die Gestalt einer Katze angenommen hatte.

Noch bemerkte keiner der beiden diese Veränderungen und verrückten Dinge, die sich hier abspielten. Noch verlief alles friedlich und in größter Ruhe, bis…
 

Bis Sasuke endlich den ihm unerklärlichen Druck auf seinem Oberkörper wahrnahm, wo noch hinzukam, dass etwas halbwegs Nasses an seinem Halsbereich in unregelmäßigen Abständen über seine Haut strich. Zögernd und leicht unsicher öffnete er seine Augenlider und erblickte sofort, als er an besagte verdächtige Stelle sah, einen auffallend rosa Haarschopf. Es bedurfte gerade mal drei Sekunden, in denen ihm alle möglichen Gedanken durch den Kopf flogen. Dass dieser ihm in gewisser Weise doch sehr bekannt vorkam, dass hier generell sich eine fremde Person in seiner Wohnung, in seinem Bett befand, dass diese es sich bequem auf seinem Körper machte und ihn allen ernstes gerade auch noch abschleckte!

Augenblicklich und ohne, dass er länger darüber nachdachte, richtete er sich so halb auf und krabbelte auf Händen und Füßen soweit nach hinten, bis sein Rücken prompt gegen die Wand hinter ihm stieß. Seine Augen waren sperrangelweit aufgerissen, sein Körper starr vor Schreck. Er wäre eindeutig krank gewesen, wenn er nicht sofort festgestellt hätte, wie stark und wie schnell sein Herz in just diesem Augenblick gegen seine Brust schlug, sodass er sich sogar dazu gezwungen fühlte, seine Hand an diese Stelle zu legen – in der Hoffnung, es würde sich alsbald wieder beruhigen.
 

»S-S-S-…Sakura?!? W-Was zur…Hölle m-macht...SIE d-denn hier…?!«

Sakura, die von alldem erst Notiz nahm, als eine urplötzliche Regung unter ihr aufkam, richtete sich nun bedröppelt auf, wobei ihr dabei zeitgleich die Decke vom Rücken runterrutschte. Verschlafen rieb sie sich ein Auge, ehe sie den noch immer zu Tode erschrockenen Sasuke bemerkte.

„Ah, Sasuke-kun! Ohayô!“, begrüßte sie ihn freundlich lächelnd und so, als wäre es das selbst unter diesen Umständen das Normalste der Welt.

Allerdings war sein Gesichtsausdruck mehr als merkwürdig, wie sie fand, ebenso wie die Tatsache, dass er gerade auf sie herabschaute und mit einem Mal unübersehbar rot um die Nase wurde. Nun wurde das Mädchen richtig stutzig. Sie verstand nicht, warum er sie so anstarrte, schließlich befand sie sich doch noch im Katzenkörper…oder?
 

Verwirrt lenkte sie jetzt den Blick nach unten und musste glücklich feststellen, dass sie wieder ihren richtigen Körper besaß. Natürlich, sie hatte ja auch mit normal menschlichen Worten gesprochen, warum fiel ihr das nicht sofort auf? Ein freudiges Strahlen breitete sich auf ihrem Gesicht aus, welches selbst für Sasuke sofort zu erkennen war.

„Ich fasse es nicht, es ist alles wieder beim Alten! Ich bin wieder Ich! Das muss ein Wunder sein, ich bin so glücklich…! Schau mal, Sasuke-kun, ich bin wied-“, stoppte sie dann, als sie nun bemerkte, wie seine Pupillen vor lauter Schreck – sie konnte es nicht genau definieren – immer kleiner, sein Blick immer verwirrter und fassungsloser wurde und seine Arme nun Hilfe suchend gegen die Wand gepresst wurden, als ob er diese nach etwas Greifbarem abtastete.

„Hmm??“, war das einzige, was man von ihr hören konnte.

Augenblicklich starrte sie ein zweites Mal auf sich herab, diesmal jedoch aufmerksamer und musste im Gegensatz zu vorher nun zu ihrem Pech feststellen, dass sie dummerweise überhaupt nichts anhatte. Nichts, rein gar nichts! Nicht einmal Unterwäsche war vorhanden, das ihre intimsten Regionen verdecken konnte.

Sie war völlig und bis aufs Ganze nackt!
 

Unwiderruflich schoss Sakura die Röte in die Wangen, während ihr Körper sich verkrampfte und nun auch ihr der Schock abzulesen war.

»W-W… Das kann doch nicht sein, WARUM BIN DENN NACKT SHANNAROOO!!!?«

Es geschah binnen Sekunden, in denen die Rosahaarige sich die Decke schützend vor ihren Körper hielt, sich das nächstbeste gelegene Kissen schnappte und ihm dieses mit zittriger Hand gegen den Kopf schlug.

„Guck doch endlich weg!!!“, schrie sie ihm dabei peinlich berührt entgegen.

Sie ahnte ja nicht, wie schwer es dem Uchiha denn fiel von diesem Anblick wegzukommen…

Aber sie hatte ja eigentlich Recht und er gestand es sich offen ein: Es war nicht richtig von ihm gewesen, sie so lange, so offensichtlich und dann auch noch so intensiv anzustarren und sogar zu mustern. Es gehörte sich einfach nicht! Deshalb kam ihm das Kissen echt Recht, sodass er noch immer keinerlei Anstalten machte, es aus seinem Blickfeld zu nehmen.
 

Erst, als ihm einfiel, dass ihm vorhin doch etwas Ungewöhnliches an ihr aufgefallen war, was ihn für den Bruchteil einer Sekunde skeptisch machte, zog er das Kissen ein Stück beiseite.

„Oi, dieses Medaillon da… Woher hast du das? Das gehörte gestern noch einer Katze, was also hat es jetzt an deinem Hals zu suchen? Ich meine…“

Es fiel ihm verdammt schwer, ihr lediglich in die Augen und ab und an zu der Kette zu schauen, ohne den Blick dabei noch weiter nach unten wandern zu lassen. Denn ein Teil ihrer Arme und Beine hatte sie nicht gründlich genug mit der Decke abgedeckt.

„…das kann doch nicht sein, dass da ein…Zusammenhang-“

„Ich habe es auch erst nicht für möglich gehalten, aber zu allem Übel musste ich dann doch das genaue Gegenteil feststellen! Ich habe versucht euch klarzumachen, dass Ich das Kätzchen bin, aber schnell musste ich einsehen, dass das aussichtslos ist..:“

Ein Seufzen glitt über ihre Lippen.

„Aber wie kann so etwas denn zustande kommen? Das ist doch ein schlechter Scherz!“

Auch wenn er das so sagte, schenkte Sasuke seinen eigenen Worten keinen Glauben, da alles logisch gesehen zusammenpasste, obwohl die Vorstellung darüber noch so abwegig war.
 

„Ich weiß es selbst nicht so genau, aber ich vermute, es hat etwas mit diesem rätselhaften Medaillon zu tun.“, erklärte sie und hob dabei die Kette an, sodass Sasuke nun sicher gehen konnte, dass es sich um exakt dieselbe wie gestern handelte.

Allerdings kamen ihm nun alle Ereignisse des letzten Tages in den Kopf geschossen, sodass er sich daran erinnerte, wie sich das Kätzchen bei seinen direkten Blicken immer verkrampfte, wie sie ihm gefolgt war, wie sie ihn halbnackt aus der Dusche kommen sah, wie er sich mit ihr über seine Sorge um das weibliche Mitglied des Team 7 aussprach…

»Das darf doch alles nicht wahr sein…!«, fluchte er innerlich und bemerkte dabei nicht, wie Sakura sich näher an ihn herantastete.
 

Erst, als er wieder aufschaute und sie unmittelbar vor sich entdeckte, schreckte er erneut auffällig zurück. Jedoch war er bereits mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt, was so viel bedeutete wie, dass es kein Entrinnen für ihn gab.

„Sasuke-kun?“, begann sie leise.

„Was…ist?“, kam nur zögerlich von ihm.

„Sag, hast du wirklich…nichts Verdächtiges an der Sache feststellen können? Also, dass da zwischen mir und dem Kätzchen…du weißt schon!“

Ihre entschlossene Miene wurde nun immer verschüchterter. Sasuke verstand trotzdem, worauf sie hinaus wollte.

„Ich…“

Eigentlich hatte er gerade vor, ihr mit einer Zustimmung zu antworten, denn es war wahr, dass er komischerweise eine Ähnlichkeit in ihren Augen ausmachen konnte, aber an eine Art Zusammenhang nicht geglaubt hatte. Zumindest unterbrach er sich auf dem Weg dazu rechtzeitig.

»Wie sieht denn das aus, wenn ich ihr das so sage?! Als würde ich ihr immerzu genaustens in die Augen starren oder sie gar immerzu beobachten! Nein, das kommt nicht in Frage, lassen wir das sein!«, ermahnte er sich selbst und änderte kurzfristig seine Entscheidung.

„Nein, nicht im Geringsten.“
 

Irgendwie enttäuschte Sakura diese Antwort, war sie sich doch so sicher gewesen, dass eine gewisse Regung seinerseits vorhanden gewesen war. Aber sie nahm es ihm nicht übel, nicht nur, weil er wohl sowieso nicht so sehr auf seine Teamkollegin achtete, sondern auch, weil die Geschichte allgemein schon so verrückt und unglaubwürdig klang.

Sasuke beschloss nun nach einigen Minuten des Schweigens, dass er aus seinem Zimmer verschwinden würde, sodass er das Kissen beiseite legte und sich zum Rand seines Bettes begab.

„Ich bringe dir etwas zum Anziehen.“, machte er ihr klar.

Jedoch rechnete er nicht damit, dass Sakura sich vorher noch vorhatte bei ihm zu bedanken, dass er sie für diese Nacht bei sich aufgenommen hatte. Das konnte sie schließlich nicht so einfach im Raum stehen lassen.

„Warte bitte kurz, Sasuke-kun! Ich möchte…“

Sie griff den Uchiha fest am Handgelenk, nachdem er aufgestanden war und wollte ihn daran hindern, sich von ihr zu entfernen. Dabei bewegte sie sich jedoch so ungeschickt zu ihm hin, dass sie es doch tatsächlich auf die Reihe brachte, sich in der Decke zu verheddern. Sasuke hatte sich gerade mal zur Hälfte zu ihr nach hinten gedreht, als er dann plötzlich vernahm, wie sie nach vorne zu fallen drohte und er es nicht mehr verhindern konnte, bis sie ihn dabei letztendlich mit nach unten runter zog.
 

Ein lautes Poltern, zusammen mit aufgeregten Schreien, ertönte aus der sonst so ruhigen Wohnung. Sasuke spürte einen schwachen Schmerz an seinem Hinterkopf, der hart auf den Boden geprallt war. Doch mehr als das noch spürte er die Nervosität und wieder aufkommende Röte, die sich in seinem Gesicht breit machte, als er die Augen öffnete und schnell bemerkte, in welcher Lage er nun steckte.

Sakura, dessen Körper nun vollständig auf dem des Uchiha lag, stützte sich nun mit dem Ellenbogen neben seinem Kopf ab und rieb sich mit der anderen Hand ihre große Stirn.

„Aiaiaiaiai~…“, murmelte sie ein wenig schmerzverzerrt vor sich hin.

Ihre zusammengekniffenen Augen öffneten sich unsicher und erblickten sofort das peinlich berührte, auffällig rote Gesicht des jungen Mannes, welcher sich liegend unter ihr befand.

»Wie…wie süß…«
 

Als sie aber ein zweites Mal feststellen musste, dass er immer wieder Mal zu ihr herabsah mit genau demselben Ausdruck, wie er es vorhin bereits getan hatte, erkannte sie nun auch endlich, wenn auch verspätet, was hier geschehen war.

Ihr nackter Körper, der mittlerweile nur noch untenrum spärlich durch die Decke geschützt war, lag gänzlich über dem großen und kräftigen ihres Teamkameraden, während sie mit ihren Unterarmen auf dem Boden über ihm gebeugt war und ihm somit einen einwandfreien Ausblick auf ihre Oberweite bot.

„E-Eh…?!“, brachte sie lediglich heraus und verstand nun auch seine Reaktion, was sie selber dazu brachte, zu erröten. Doch ebenso verspätet nahm sie nun wahr, wie ihre Beine genau zwischen den seinen sich befanden und damit auch ihr Unterleib auf seinem ruhte.

Sasuke wurde es immer deutlicher wie schwer es ihm fiel, mit sich und seiner Begierde zu kämpfen. Die dabei enorm aufsteigende Hitze in seinem Inneren machte es ihm darüber hinaus wahrlich nicht leichter, vielmehr das Gegenteil war hier der Fall. Es trieb ihn nahezu in den Wahnsinn!

Seit wann konnte Sakura ihn so in den Wahnsinn und an die Grenzen seiner Vernunft treiben?!
 

Er wollte ihr sagen, dass sie von ihm runter gehen sollte. Er wollte ihr sagen, dass sie sofort von hier verschwinden sollte – doch nichts dergleichen wollte sich als Worte formen und ausgesprochen werden. War der Wille dazu denn nicht groß genug?

Sakura selbst fühlte nun auch, wie sich etwas in seinem Körper regte und so peinlich diese Situation im Moment für sie auch war, so spürte auch sie, wie sich der Gedanke einfach über ihn herzufallen, immer mehr in den Vordergrund drängte. Es war schon immer schwer gewesen, jemandem wie Uchiha Sasuke zu widerstehen, vor allem wenn man diesen auch noch aufrichtig liebte.

Sein Blick, der jetzt auf ihren Lippen ruhte, war wie ein Auslöser für sie, es einfach zu wagen, ganz gleich was er davon hielt. Noch bevor er auch nur einen weiteren Atemzug nehmen konnte, legte sie ihre Lippen auf seine und forderte ihn sofort zu einem schnellen und gierigen Kuss auf.
 

Sasuke allerdings war zu überrascht und geschockt von ihrer unerwarteten Aktion gewesen, dass er erst nicht darauf einging. Es gefiel ihm nicht wirklich zugeben zu müssen, dass sich ein unglaubliches Gefühl in seinem Inneren breit machte und auch sein Herz auf einmal viel schneller schlug.

Deshalb wollte er wenigstens verhindern, dass sich dieses verstärkte, sodass er seine Hände an ihre Schultern platzierte und sie eine kleine Ewigkeit später vorsichtig von sich wegdrückte.

„Sakura! Was tust du d-“

Doch noch ehe er seine Frage bis zum Ende ausgesprochen hatte, drückte ihm Sakura erneut ihre – wie er es nun unweigerlich in seinen Gedanken beschrieb – wunderbar weichen Lippen auf seine. Während er wahrnahm, wie sie diese immer fester mit seinen vereinte, bemerkte er auch ihren ebenso weichen und angenehmen Busen, der mittlerweile gänzlich auf seinem Brustkorb lag.
 

Erneut schob er Sakura von sich weg, diesmal jedoch unentschlossener seinem Handeln gegenüber.

„Hör auf, Sakura! Ich möchte das nicht!“, warf er ein und versuchte dabei ernst zu klingen.

Allerdings missfiel ihm dies fast gänzlich und ebenfalls, streng und verärgert zu ihr aufzuschauen, denn die Rosahaarige bemerkte sofort, wie sich in seinen Augen vielmehr die Begierde und das Wohltuen widerspiegelten.

„Du lügst! Ich weiß, dass du es dir nur nicht eingestehen willst, ich sehe es dir doch an!“

Diese Aussage brachte den Uchiha völlig aus dem Konzept. Warum bitte hatte er nie zuvor bemerkt, dass Sakura ihn bereits so gut zu kennen schien, um wenigstens ein bisschen hinter seine Fassade blicken zu können? Oder war er wirklich so durchschaubar?

Letzteres allerdings konnte er sich kaum vorstellen, außerdem hatte sie ja doch Recht. Er war nicht ehrlich zu sich selbst gewesen, ihm gefiel das alles sichtlich!
 

Als sich gleich darauf nun schon das dritte Mal seine Lippen mit ihren verschlossen, machte er keine Anstalten mehr, sie von sich wegzudrücken, auch wenn er noch ein wenig unschlüssig mit sich selbst war. Letzten Endes aber entschied er sich dafür, es einfach über sich ergehen zu lassen und es zu genießen. Was hatte er schon groß zu verlieren?

Dazu nahm er ihr Gesicht in seine Hände und erwiderte ihren Kuss zärtlich und doch so leidenschaftlich zugleich. Bei beiden schlich sich nun ein Glücksgefühl ein, was sich in dieser Form bisher noch nie gezeigt hatte und beide es ohne Zweifel als ‚fantastisch’ beschrieben hätten. Und auch wenn dieser im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubende Kuss für Minuten anhielt, ließ es Sasuke trotz aller Lust nicht dazu kommen, dass sich ihre beiden Zungen allzu lange berührten. Denn ihm war bewusst, dann würde es ihm umso schwerer fallen, schlussendlich von ihr abzulassen.

Schnell drehte er sich mit Sakura, bis sie nun mit ihrem nackten Körper unter ihm lag, während er den Kuss zufrieden fortsetzte. Erst, als sowohl ihm als auch ihr die Luft zum Atmen zu knapp wurde, löste er sich widerwillig von ihr.
 

Sie sahen sich noch für eine Weile tief die Augen, schwer atmend, während Sakura gerade dabei war, ihn wieder zu sich runter zu ziehen. Er aber wusste dies zu verhindern, obwohl es nicht einfach war.

„Nein…das reicht jetzt…“, hauchte er ihr mitten in ihrer Bewegung entgegen.

Sakura allerdings verunsicherte dies, was er an ihrem kurzen Zucken ausmachte.

„W-Warum…?“

Er hingegen schüttelte nur den Kopf, anstatt ihr einen genauen Grund anzugeben. Dafür zog er sich nun von ihr zurück, bis er ganz auf beiden Beinen dastand – dabei immerzu darauf bedacht, nicht auf ihre unbedeckte Haut zu starren.

„Ich bringe dir jetzt etwas zum Anziehen.“, gab er von sich und verließ ohne weitere Worte sein Zimmer.

Er war immerhin nicht Uchiha Sasuke, wenn er es nicht einmal schaffen sollte, einem Mädchen zu widerstehen…fürs Erste jedenfalls. Dass es ihn dabei eine große Menge an Überwindung kostete, war eine andere Sache.
 

Nachdem er aus dem Raum getreten war, lehnte er noch für eine Weile mit dem Rücken an seiner Tür, und wenn man genau hinsah, konnte man erkennen, wie ein Grinsen der Vorfreude sich auf seine Lippen schlich.

»Noch nie hat es jemand geschafft mich so an meine Grenzen zu treiben. Das wird mit großer Sicherheit nicht in Vergessenheit geraten…«
 

Ich werde es mir merken…kleines Kätzchen.
 


 

______________
 

Ich hoffe, die Story hat euch gefallen. x3

Danke an Ravenday für's betan! :]



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von:  Xiaolie
2015-02-20T14:22:29+00:00 20.02.2015 15:22
Also ich glaube ich muss dich nicht loben du weißt das du eine gelungen OS geschriebenen hast.
Trotzdem lass ich es mir nicht dir was da zu lassen.
Ich glaube ich habe noch nie eine ff gelassen in der irgendwer in ein Tier verwandelt wurde. Mal was anderes , sehr erfrischend.
Aber es hätte mich gefreut wenn du etwas über das Mediallion erzählt hättest. Z.B. eine Legende am Anfang wie und warum entstanden ist.
Ansonsten gute OS
Luna
Von:  Akazie
2010-01-25T18:45:11+00:00 25.01.2010 19:45
Inhalt/ Idee.
Also, jetzt lobe ich dich nicht, nur weil ich so eine ähnliche Fanfic habe - so viel möchte ich zu Anfang sagen u.u
Wie gesagt, die Idee ein Chara in ein Tier zu verwandeln gefällt mir (ich weiß, das überrascht dich jetzt sehr), besonders die neue Anpassung, die du sehr gut herübergebracht hast.
In ein Tier verwandelt zu werden, ist für jeden ein Schock und diesen Punkt hast du sehr gut rübergebracht. Man konnte Sakuras Gedanken folgen und als Sasuke noch kam, fing es an lustig zu werden. Das Zusammenspiel der beiden Charaktere gefiel mir, einfach, weil es Pepp in die Story gebracht hat.
Die Duschszene fand ich wirklich witzig, sowie andere kleine Dinge. Erst hieß es, dass Sasuke ihr Dosenfutter gab und dann war es auf einmal eine FRISCHE und köstliche Mahlzeit? Ich koch auch immer frisch aus der Dose, mehr sag ich dazu nicht XD
Über solche dämlichen Scherze kann ich wirklich lachen, obwohl sie vermutlichen keinen außer mir auffallen, weil sie so versteckt sind. Mein Lob aber, weiter so ;]
Nur ein paar Makel gab es: Man KANN sich nicht an einer Katze heranschleichen. Letztens habe ich auch iwo gelesen, dass ihr Gehörsinn selbst im Tiefschlaf funktioniert aber nun zu meiner Erfahrung. Seit ehm…13 Jahre habe ich Katzen im Haushalt, ich habe es schon oft versucht, aber man kann sich nicht an ihnen heranschleichen. Irgendein Ohr entdeckt dich immer u.u
Dazu steh ich der Aussage, dass Sasuke der Katze Milch gegeben hat, ein wenig kritisch gegenüber. Ich dachte, Kuhmilch bekommt Katzen nicht, weil sie ihnen auf den Magen schlägt. Deshalb gibt es ja extra Katzenmilch.
Und dann mal kurz auf Sasuke zu kommen. Man merkt, dass du dir Mühe gibst, seinen Charakter beizubehalten und das finde ich auch wirklich gut. Deshalb ein Tipp. An der Stelle, wo er das Kätzchen als “süß” betitelt, würde ich das Wort eher mit “niedlich” tauschen.
Ich weiß nicht, aber es wirklich auf mich immer so komisch, wenn ein “Eisblock” das Wort “süß” benutzt >.<
Sorry, ist eine Macke von mir.
Das war auch das einzige und jetzt zu Sakuras Gedanken. Ich musste richtig lachen, als sie überlegt hatte, ob sie in sein Bett drunterkrabbeln soll. Dazu noch ihre Gedanken mit dem “hihi” und fertig:
Ich find´s einfach nur lustig;p
Nur etwas war für mich schleierhaft. Als Sakura so nackt (als Mensch) in seinen bett lag und der erste Schrecken verflogen war, erschien es mir zu normal. Es ist halt immer noch eine seltsame Situation und auf einmal fragt Sasuke Sachen, die man im Moment gar nicht nachvollziehen war.
Da erwacht er mit einer nackten Sakura in seinem Bett auf und fragt sie zu erst einmal, woher sie ihr Medaillon hat, was sie um den hals trägst? Ich weiß nicht, aber mir wären sicherlich ganz andere Dinge eingefallen, die man Fragen hätte können XD

Rechtschreibung.
Du wechselst manchmal zwischen Singular und Plural, dann sind da wirklich viele Rechtschreibfehler drin. Warum suchst du dir keine Beta? ^^ Sie sind richtig nützlich und helfen einen, wo sie nur können. Wenn du keinen findest, mach einfach einen Aufruf in der Fanfic. Vielleicht meldet sich ja jemand und deiner Fanfic würde es garantiert nicht schade.
Ich persönlich finde es immer schlimm, wenn man sich wirklich Mühe mit der Idee und dem ganzen Drumherum gibt und es dann an der Rechtscheribung hapert.

Sprache:
Mir ist aufgefallen, dass du zu rhetorischen Fragen neigst. Ich liebe sie einfach.
Bloß nicht damit aufhören, sie sind ein geniales Stilmittel. So kann sich der Leser in die Hauptfigur hineinversetzen und wenn man nicht mit dem Protagonist mitfühlen kann, ist es in meinen Auge keine gute Geschichte.
Deshalb Daumen hoch für dich.
Jedoch gibt es auch ein paar Dinge, die nicht so dolle sind. Ein paar Sätze versteht man einfach nicht. Ich kann sie noch so oft lesen, ich versteh den Satz einfach nicht. Dann vermischst du auch die Zeiten und an einigen Stellen hätte ich mich für andere treffendere Ausdrücke entschieden ^^°

Meine Ratschläge.
- Nicht immer “welcher” schreiben, sondern dich auch mal zu einem “der” trauen. Das hört sich wirklich besser an ;]
- Weniger das kleine Wörtchen “doch” benutzen und zu Synonymen greifen, denn ich kann es wirklich kaum noch sehen ^^°
Du hast das Kapitel mit Word geschrieben? Dann drück mal “Strg” und “F” gleichzeitig, in dem erscheinenden Fenster schreibst du “doch” rein und dann schau dir mal an, wie oft es verwenden hast.
- Den Text sich ein paar Tage, nachdem du ihn geschrieben hast, durchlesen. Da sind nämlich eine Menge Fehler drin, die nicht hätten sein müssen. Passiert mir aber auch ständig. Ich kenn das Problem ^^°



Von:  _Juna93
2009-11-30T08:01:46+00:00 30.11.2009 09:01
Das war genial :D
uhi ich liebe diese OS :D klasse idee, klasse umsetzung^^
oh gott ich weiß gar nicht was ich noch sagen soll. ich fühle mich so geehrt :D Danke , danke, danke ♥

Ganz Liebe Grüße,
Sakura

Von:  Sakuna
2009-11-29T20:59:06+00:00 29.11.2009 21:59
Sakura als Katze. Wie Naruto Recht hat, das Sakura die Katze ist.
ich finde suss, das Sasuke sorgen um seine Teamkameradin macht.
Immerhin Sakura jetzt ihre alte Korper wieder, das ist ja die wichtigste.
Ich wurde mich freuen, noch eine solche tolle Ff zu lesen.

Sakuna
Von:  horo_koi
2009-11-07T21:13:32+00:00 07.11.2009 22:13
gefallen es war super... xD
einfach klasse...
wie es geschrieben ist und einfach alles...
nur schade das es so ein ende nahm...
eine fortsetzung wäre schon toll... ^^
Von:  Kijairi
2009-10-18T17:26:07+00:00 18.10.2009 19:26
Hallo, ich wollte alle Wichtel-Werke kommentieren und deins finde ich bis jetzt, ich weiß ja nicht was noch kommt, am besten ^^
Vllt kommt ja schon bald was neues On was mir noch besser gefällt als deins, wird aber schwerer *gg*
Von: abgemeldet
2009-10-13T17:11:25+00:00 13.10.2009 19:11
das ist ein wirklich super süßes os
ich finde es sooo süß~
wie du sasuke beschriben hast und seine haltung erst
>_<
Von:  XxGirlyxX
2009-10-11T22:35:37+00:00 12.10.2009 00:35
Das war echt super toll =)
Hast du alles echt toll beschreiben, man konnte in den Charakter der jeweiligen Person richtig hineinversetzen.
Die Idee fand ich auch echt klasse, und ich muss Ravenday zustimmen, zu Sakura passt einfach nur eine Katze. =)
Toll fand ich auch, wie du Sasuke beschrieben hast, wie er mit Sakura als Katze umgeht, und das auch er sich sorgen um Sakura gemacht hat.
Ich fands einfach echt super =)
Mach weiter so
gglg
Von: abgemeldet
2009-10-11T13:44:58+00:00 11.10.2009 15:44
Hey,
das war ja mal ein AHmmer OS!!!
Voll toll geschrieben und erstmal die Idee <333
Einfach nur toll!!!
Schreib ne Fortsetzung, bitte!!!
Das wäre echt klasse ;DD
glg
Korina
Von:  Ravenday
2009-10-10T21:03:30+00:00 10.10.2009 23:03
Wow...!
Wow, kann ich nur sagen!
Als ich es gebetat hatte, musste ich ziemlich schlucken, schon alleine deswegen, weil ich deine Satzstellungen mag und wie leicht du ins Detail gehst und dennoch nicht übertreibst. Die Handlungen sind alle nachvollziehbar und real, was man unter real bezeichnen kann bei einer Fantasy-FF! XD *Rofl*

Ich mag die Idee hinter dieser Geschichte, zu Sakura passt eben einfach nur eine Katze. Wenn ich sie mir als Hund vorstellen würde... Nein, das geht wirklich zu weit, das geht nicht XD Auch nicht als Vogel, das wär so... unspektakulär... XD Wie gesagt, tolle Idee, Wichtel wird sich freuen ^____^

Awww~~ Ich kann mich auch gar nicht so recht entscheiden, welche Szene ich am besten finde. Vielleicht die, wo sie sich selbst als Katze im Spiegel entdeckt? XD Oder als sie Sasuke bis zur Kreuzung folgte und stehen blieb und wie er sie dann einfach mitnahm? XD Oder wie sie sich leicht perverse GEdanken machte? Oder wie er mit ihr redete als Katze? Q///Q Oder gleich die krass romantische Szene, die ich einfach nur total genial beschrieben fand ^____^ Wirklich, ich hab mich richtig reinfühlen können, das will was heißen! *O* Ich dachte echt, jetzt geht's ab, aber nein... Kleinkindabbrecher! >_< Nein nein, diese FF hat einfach Anstand und ich finde das Ende, so wie es ist, einfach toll, es braucht kein Hentai...^___^ Es sei denn, du machst eine Fortsetzung ûu xD

Wirklich toll, ich mag das Oneshot sehr gerne, mehr davon~~ xD


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