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Fides graeca

von

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Prolog

Was würdest du dir wünschen, wenn du Alles, was du haben könntest, schon besitzt? Wenn du all das bist, was ein Mensch sein möchte? Was, wenn Unsterblichkeit und Kraft dir schon in der Wiege liegen und du sie nie zu ersuchen brauchst?

Das Leben könnte schrecklich langweilig sein oder schrecklich stumpf.

Was, wenn selbst der Tod, den du dir als Letztes wünschen könntest, dir vorauseilt?

So starr, so kalt und stumpf, dass selbst Gottes Segen mir nur einen Wunsch übrig lässt.


 


 


 

Meine Beine fliegen über die moosigen Treppen hinauf auf die oberste Etage des Friedhofes. In Anbetracht dessen, was ich spürte, war dies ein wager Betrug diesen Ort so zu nennen. Steine knirschten unter meinen Füßen und ich wusste bereits schon bevor ich hinschaute, was mit der Ruhestätte passiert war.

Für ein normales Auge nicht zu erkennen, so flüchtig wie ein feiner Geruch, doch ich musste es wissen.

Seit Jahren ging ich die Treppen hinauf und hinunter, beobachtete entzückt den marmornen Engel, der unter den Zipfeln der riesigen Tannen vom silbernen Mondlicht beschienen wurde. Übersinnlich anmutig und schaurig schön, so wie es sich für ihn gehörte. So imposant, dass es einen normalen Bürger in die Knie zwang.

Mein hartes Herz klopfte bei dem morbiden Anblick. Ja, es war ein Grab und eine Freudenstätte zugleich. Der Mond war stiller Zuschauer bei meiner Faszination und unsäglicher Wut. Es war wie Verrat, schwerer Verrat an ein Versprechen, was wir uns vor Jahren gegeben haben. Die Stätte war so tot wie die Titanic am Grund des Ozeans. Und genau das störte mich in meinen unerschütterlichen Glauben, dass ich alles hatte, was ich wollte und was mir versprochen wurde in diesem Vertrag.

Schon seit einer ganzen Weile hatte ich das Gefühl man hatte mich betrogen, als ich nächtelang auf den kalten Marmorbänken gesessen hatte und dieses Grab eingehend gemustert hatte. Mir war klar, dass etwas nicht stimmte. Mir war klar, dass dies alles unüblich für einen Verstorbenen war.

Der jung verstorbene Phantomhive hatte noch immer eine bindende Macht auf mich, sodass dieser Ort mich immer wieder ersuchte. So als würden mich unsichtbare Drahtseile an diesem Ort festhalten und mich auf die Knie zwingen. Diese Zeit hatte mich veranlasst diesen Ort vor dem Vermodern zu schützen, nur da ich ihn besuchte… als Einziges.

Doch nun… hielt mich Nichts, diese unglaubliche Anziehungskraft war verschwunden, als hätte es Jahre gebraucht ihn endlich aus diesen Körper zu reißen.

Einmal ging ich um das Grabmal herum, zweimal, dreimal, viermal. Es war weg, dieser Ort hatte einen Teil seiner Magie verloren, die Ciel Phantomhive versprüht hatte.

„Du bist gegangen.“ Das wurde eigentlich höchste Zeit, er hätte schon ewig keine Treue mehr von mir fordern können.

Ich schaue an den blauen Horizont, wie die Augen des Toten, der hier vor sich hinmoderte. Es war sternenklar, sodass man das Spektakel des Himmels mitverfolgen konnte.

Eine Sternschnuppe leuchtete in der Mitte der Nacht auf und verschwand am anderen Ende des Horizont. Wohin mich - mit weiterer geballter Kraft - schwere unsichtbare Drahtseile des Schicksals hinzogen. Der Weltschwerpunk, der für mich eh anders als für die der Menschen war, hatte sich verschoben.

An das andere Ende der Welt also.

So so, Ciel…

Wir haben noch einen Vertrag offen, den du gebrochen hast.

Ich weiß noch nicht wie… aber du verwunderst mich immer wieder.

Ciel.

In perpetumn - Auf Ewig

In perpetumn - Auf ewig
 


 

Ich sah nicht zurück.

Wer wusste schon, wer mich stoppen würde in dieser Gasse? Einige zwielichtige Gestalten würde es freuen.

Meine Nase roch moderndes Holz, meine Finger fühlten klammen Nebel und meine Ohren hörten das Matschen unter meinen Holzsandaletten. Meine Schritte waren schnell. Es war so, als würde mir jemand im Nacken sitzen, hinter jedem zu langsamen Schritt, den ich tat. Also legte ich an Geschwindigkeit zu - auch wenn der aufgeweichte Sand gefährlich war. Um mich herum roch es nach Opium, Moschus und Alkohol. Vielleicht sah mich auch eine Geisha zufällig vorbeilaufen - oder ihr Danna. Vielleicht sahen sie auch den Schatten, den ich seit einiger Zeit hinter mir führte. Endlich sah ich das Haus und ersehnte die Tür zu mir. Ich wollte nur noch Schutz. Seit ich das Haus verlassen hatte, fühlte ich mich noch beobachteter als im Haus meines Herren. Ich sollte vielleicht Abends die Besorgungen einer alten Dienerin lassen. Es hätte mir auffallen sollen, warum sie keinen jungen Burschen um diese Uhrzeit raus ließen.

Als ich die Tür erreichte, riss ich die dünne Tür auf und drückte sie genauso harsch wieder zurück.

Zurück!

Ich atmete tief ein und aus, um das Unbehagen wegzuschütteln. Hier wäre ich der Letzte, der Aufmerksamkeit erwecken würde. Mein Herr war wohl eher ein Opfer von Verfolgung als ich kleiner Diener.

„Kouji? Du bist schon zurück? Du bist ja regelrecht geflogen.“, scherzte Maori, eine ältere Hausdame.

„Ich dachte es wäre besser, ich würde mich um diese Uhrzeit nicht allzu lange draußen aufhalten.“

Dass ich wahrscheinlich rumgeschleudert wäre, hätte ich nicht so ein flaues Gefühl im Magen, verschwieg ich.

Das alles hatte einen guten Nebeneffekt. Mit dem schweren Korb lief ich in die Küche und begann, die Nahrungsmittel auf dem kalten Holzboden auszubreiten. Nicht, dass das Gemüse schlechte Stellen bekam und ich dafür Ärger bekam…

„Wenn ich damals so fleißig gewesen wäre wie du, dann hätte ich es sicher weiter gebracht.“

Ich hörte ihren Ausschweifungen nicht zu. Wahrscheinlich hatte sie wieder einen Zug zu viel Opium genommen. Das sollte ich dem Herren verschweigen.

Mein Gehör war bei dem Rascheln der Reismatten, dem Runtertropfen vom Tau und dem Pfeifen des Windes durch die Dielen des Hauses. Vielleicht hörte ich wieder dieses Wispern in diesen Geräuschen. Es schauderte mich. Vielleicht sollte ich weniger denken und mehr arbeiten…

„Komm, Junge. Ich mach das. Leg dich ruhig schon zu Bett. Du warst so fleißig.“ Das fehlte mir noch. Noch mehr Zeit zum Denken.

Ich sagte Nichts, legte das Gemüse beiseite und stand auf, um zu meinem Zimmer zu gehen. Einmal über den Nachtigallboden und dann rechts neben dem Bad war mein Kämmerchen. Jedoch ging ich weiter in den Garten zu dem Brunnen in dem es leise gurgelte. Ein Nachwehen nach dem heftigen Regenfall. Zwischen diesem und dem kleinen Zypressenbaum grub ich ein Loch - beziehungsweise grub ich ein Loch wieder auf. Unter der Erde hatte ich ein kleines Holzschächtelchen vergraben. Vorsichtig und leise öffnete ich den Deckel und schaute hinein.

Alles war, wie ich es zurückgelassen hatte. Die paar Münzen waren nicht viel, doch irgendwann würde es genug sein. Für was genau wusste ich nicht, aber es lag in meinem Gefühl, dass ich es später brauchen würde. Vielleicht hatte ich dann genug Münzen um fortzugehen… Eher unwahrscheinlich.

Ich zog ein paar Münzen aus meinem Yukata-Ärmel und legte es in die hölzerne Box, um es wieder zu verschließen und zu vergraben. Niemand sollte davon wissen.

Wer weiß, wie der Herr reagieren würde, wenn er wüsste, dass ich ihn bestahl…? Ich dürfte sicher nicht mehr in diesem Haus bleiben.

Um sicher zu sein, schaute ich nach links und rechts. Niemand war auch nur annähernd an diesem Garten. Also lief ich so leise wie möglich zurück in mein Zimmer und entzündete dort die Lampe. Ich sah sehr gut in der Dunkelheit, doch war ich mir so sicherer.

Jetzt, nachdem mich nach ein paar Tagen das Gefühl beschlich, dass mich etwas beobachtete…

Vorsichtig öffnete ich den Schrank mit den Tatami und zog meine Matte mit Kissen und Decke heraus. In diesem Bündel befand sich bereits der kleine Dolch - immer sicher unter meinem Kissen. Sonst würde ich wohl nie den Schlaf finden in diesem knarrenden Haus, indem es nie ruhig war.

Ich zog mir den Yukata aus und streifte mir das dünne Schlafgewand über, denn durch den Regen war der Sommer schwül und ließ Stoffe an dem Körper kleben.

Eher umständlich rutschte ich unter den feuchten Stoff und versuchte Ruhe zu bekommen. Aber solange der Wind pfiff, war das so gut wie unmöglich. Er schien wieder zu wispern und Sprüche zu murmeln. Eine Türen wurde unweit von meinem Zimmer aufgeschoben und ließ leises Kichern und angeheitertes Raunen erklingen. Eine der Frauen war also wieder mit einem Kunden im Bad neben meinem Zimmer gelandet. Ein Grund mehr für mich zu schlafen.

So lag ich nun auf meiner Matte und wartete auf den Schlaf, während Geräusche aus dem Nebenzimmer immer unwirklicher erschienen. Mein Körper war also müder als mein Verstand und zog mich langsam in den Schlaf. Ließ alle Geräusche zu einer Masse werden. So weich, wenn alles unwichtig wurde.

Vielleicht würde dieses Gefühl in mir auch langsam verschwinden.
 

Es riss mich aus dem Schlaf. So unverhofft und hart, dass ich kaum mein Zimmer richtig erfassen konnte. Es war in meinem Zimmer, das konnte ich fühlen. Meine Hand griff sofort unter mein Kissen, um den Dolch zu erfassen, der mich ein wenig in Sicherheit wog. Es war so nah…

Tock. Tock. Tock. Tock.

Wie rhythmisches Klopfen auf Holz. Aus Angst, etwas Grässliches zu sehen ließ ich die Augen zu. Es sollte nicht meine Angst sehen.

Tock. Tock. Tock. Tock.

Es kam mir so vor, als könnte ich danach greifen. Vielleicht konnte ich auch schon danach stechen. Probeweise zuckte mein Arm mit dem Messer nach vorn und traf auf Widerstand.

Es gab ein ekliges Geräusch von reißenden Kleidern und brechenden Muskeln.

Mein Atem ging schneller, mein Herz pumpte kräftiger. Wenn Jemand wirklich neben meinem Bett stand… warum hörte ich keinen Schmerzenslaut? Warum blieb es still? Angstschweiß rann von meiner Stirn. Es war, als würde ich auf ein Urteil warten, doch es kam Nichts. Das machte mich viel nervöser.

„Ciel!“

Die dunkle Stimme grub sich tief durch meine Knochen - wie ein scharfes Messer. Ruckartig flüchtete ich in die hinterste Ecke meines Zimmers und hoffte dort, in dieser abstrakten Situation, mehr Schutz zu finden.

Die Angst, die von mir Besitz ergriff ließ meine Augen zugedrückt, doch damit schaffte ich mir keine Vorteile.

Ich brauchte Hilfe, und zwar schnell. Wieso war denn keiner mehr wach? In diesem Haus war bis Morgens normalerweise Betrieb. Ich musste schreien. Vielleicht nach Maori, sie würde mir sicherlicht helfen. Doch nichts verließ meine Lippen. Adrenalin in meinem ganzen Körper ließ mich beben und schneller denken als ich es gewohnt war.

Tock. Tock. Tock.

Wieder kam es näher, es konnte kein Mensch sein. Ein Mensch würde Schmerzen empfinden bei dieser Verletzung.

Meine Hände suchten nach etwas, was mir helfen könnte. Doch ich fand nur die Halterung des Lichtes, welches ich in der Nacht nie ausmachte. Hilfesuchend umklammerte ich es und fühlte mich mit einer ‚Waffe’ gleich besser und fasste mehr Mut. Wenn ich diesen Gegenstand gut einsetzte, würde ich fliehen können. Ich wartete nur auf eine gute Gelegenheit. Aber wie sollte ich die wissen, wenn ich die Augen geschlossen hielt?

Mit aller Kraft kämpfte ich gegen den Kloß in meinem Körper, der sich Angst nannte. Ich musste der Gefahr ins Auge sehen, wenn ich das überleben wollte.

Mit allen Mut öffnete ich die Augen und schaute auf schwarze und im dämmerlichen Licht schimmernde Schuhe.

Doch ein Mensch.

Fester schlossen sich meine Finger um das Metall. Das würde mir nicht helfen, wenn dieser Jemand wirklich so schmerzunempfindlich war.

„Ciel.“

Die Angst vermischte sich mit Wut, Wut über diesen Mann, der mir meinen Frieden nahm.

Mit schnippischem Unterton lachte er kurz freudlos, konnte sein Unglück kaum glauben.

„Mein Name ist... KOUJI!!!“

Mit all seiner Kraft schleuderte er die Lampe dem Fremden entgegen, doch er hörte sie nur an der Wand zerbrechen und die Flammen lodern. Vor Schreck starrte er in die Flammen, er hatte den blassen Mann mit schwarzen Haaren und schwarzer Kleidung nicht getroffen, er hatte sich nur noch mehr in Gefahr gebracht.

Ihm war das Aussehen des Anderen nun völlig gleich, so unwichtig. Er verbrannte gerade sein eigenes Leben und dieser fremdländisch aussehende Mann engte ihn in die Ecke, damit er nicht aus den leicht zu verbrennenden Haus raus kam.

Tock. Tock. Tock. Tock.

Seine Schritte brannten sich in meinen Kopf und ließen mich wieder unruhig werden. Ich musste hier raus, musste hier weg. Das Feuer brannte bereits auf meinem Gesicht.

Meine Finger bekamen den Dolch zu fassen, der mir vor einigen Minuten nicht geholfen hatte. Jedoch stürzte ich nach vorne, um dem ausländischen Mann den Dolch in den Schuh zu rammen, so kräftig, dass ich spürte wie die Klinge selbst das Holz durchschnitt.

Ich brauchte nur diese Minute um zu flüchten, mich vor dem großen Mann zu retten und aus dem Raum zu stürzen. Selbst der Flur brannte, doch hörte ich kein panisches Stimmengewirr im Haus. Es war zu ruhig und da versiegte in mir die Hoffung. Wo war der Herr und Maori?

Tock. Tock. Tock. Tock.

Die Schritte kamen wieder heraus aus meinem Zimmer und ich begutachtete den Weg zur Treppe. Wie hoch standen meine Chancen dorthin und hinaus zu kommen?

Hinter mir hörte ich das leichte dumpfe Klopfen auf dem Holz, die schwarze Gestalt schwebte um die Ecke, war mir so nah.

„Ci-“

„NEIN!“

Alles in mir wehrte sich, sprang an die Wand, um die Lampe zu lösen und sie dem Ausländer entgegen zu schleudern. Jedoch schien alles an ihm abzuprallen. Das Feuer prasselte auf Holz und mir entwich ein erstickter Schrei. Mit was legte ich mich da an? Wo sollte ich hinlaufen wenn ich mir gerade selbst den Weg abgeschnitten hatte? Panik schüttelte mich und ließ mich auf den Boden niederknien. In diesem Moment merkte ich, dass ich verloren hatte.

Dieses Gefühl, was mir schon seit Tagen im Nacken saß, dieses Gefühl des Beobachtens zerbrach mich. Ja, das musste der Auslöser sein, der mich jagte und nun mit sich nehmen würde. Tränen der Verzweiflung rannen über meine Wangen und ich schaute ein letztes Mal meinem Feind ins Gesicht. Getarnt mit dem Aussehen eines westlichen Mannes musste hinter den roten Augen der Teufel stecken. Es war mir einerlei, was geschehen würde, ich wollte mich nur nicht in die Hände eines Monsters begeben. Egal wie viel er an Schönheit besaß, wie perfekt die Nase gebogen, wie schlank die Taille oder wie symmetrisch das Gesicht... es war ein Monster.

Weiße Hände streckten sich nach mir aus und rote Augen verschlangen mich. Es war wie der tiefe Schmerz von mehreren Lebzeiten, der mich durchzog.
 

Hattest du nicht gesagt, es würde nicht sehr weh tun?

Du Lügner!
 


 

~~~~~~~~~~
 


 

Stimmengewirr drang an mein Ohr, als ich die Bibel auf meinen Nachtschrank zurück legte.

Ich hatte geträumt, von einem fernen östlichen Land, weit weg von der Grausamkeit Deutschlands. Mit rosanen Blüten, die auf Holzbrücken und seichten Bächen fiel.

Seit der Krieg eingebrochen war, hielt ich es kaum in meinem goldenen Käfig aus. Tagelang krach, tagelang Schreie von fremden Frauen und Kindern. Es würde mich noch verrückt machen in diesem Zimmer und ich hoffte, dass mein Vater schnell mit mir hier verschwinden würde.

Ich nahm das Buch und ging zu meinem Bücherschrank, stellte die Bibel zu den Anderen.

Sie waren eine Obsession von mir, selbst diese, die nicht von der Kirche anerkannt wurden. Die Bibeln mit all ihren verschiedenen Verfassern war das wohl größte, grausamste und interessanteste Drama der Geschichte. Nichts von dem schien mir recht glaubhaft, außer was sich die Protagonisten gegenseitig antaten. Mein Leben schien mir wie ein Spektakel der Bibel. Ich hasste den Krieg, ich hasste den Mann, der ihn angezettelt hatte. Und nur durch diesen Mann war es uns erlaubt zu fliehen. Einem Wolf im Schafspelz.

Meine Finger wanderten über die festen Einbände aus Leder vom Paulus Evangelium, eine Bücherreihe weiter runter zu den Mythen und Sagen der Kelten, Germanen und Griechen. Sie alle waren unterschiedlich und doch irgendwie gleich, wie die Völker an sich. Es gab Grausamkeiten und Liebe, welche die Menschen vereinten. Also warum konnten sich Menschen nicht gleichberechtigt behandeln?

Vor dem Haus hörte ich laute scharfe Schüsse aufheulen und ich zuckte zusammen. Mit Bedacht legte ich das lange Haar über meine Ohren, um nur das Gefühl zu haben, dass ich weghörte. Ein Vorteil hatte es also solch langes Haar zu haben. Man konnte sich damit prima vor der Welt verstecken und alles ausblenden, was sich vor ihnen tat. Eine Eigenschaft, die ich mir antrainiert hatte, seit ich in diesem Haus wohnte.

Eine Frau heulte auf und Kindergeschrei hallte durch die baufälligen Straßen der deutschen Hauptstadt. Mir wurde flau im Magen, doch ich wusste, dass ich bald damit rechnen konnte, dass jemand in mein Zimmer trat. Also musste ich mich zusammen reißen. Ich lebte nicht für mich alleine, sondern für den ‚Führer’. Ein verächtliches Schnauben kam von mir selbst. Dieser Mann sah eine Frau auch nur als Gebärmaschine und nicht als intelligenten Mitspieler.

Nach diesem Prinzip wollten sie auch mich erziehen, doch irgendwie war ich immer anders und es schnürte mir manchmal den Hals ab. Als wartete etwas auf mich. Etwas, dem ich mich noch nicht gewachsen fühlte.

Und an diesem Tag war es besonders schlimm. Es kroch mein Bein hinauf, krabbelte über meinen Rücken und setzte sich in meinen Nacken.

Jemand wartete auf mich. Ich sollte ihm folgen. Jedoch war ich noch nie gut im Gehorsamsein.

„Schatz?“ Schnell packte ich einige meiner Bücher weg und brachte eine große Distanz zwischen mir und meinen heiligen Regalen. Meine Mutter machte sich immer Vorwürfe, wenn sie mich mit einem Buch in der Hand erwischte, besonders mit solchen. Sie sagte dann immer, dass sie mir jenes nicht beigebracht hätte und sich solche Bücher nicht ziemen für ein junges Mädchen wie mich. Doch was ziemte sich schon, wenn selbst die ernste Frage um Gerechtigkeit für mich verboten war.

Meine Mutter öffnete die Tür, als ich gerade mein Kissen neu aufschüttelte. Ihr Blick wurde weich.

Meine Mutter wollte nur das Beste für mich. Vielleicht dass ich einen reichen Mann fand, der mich heiraten wollte und dem ich viele Kinder gebar. In mir machten sich Gedanken breit, dass es niemals dazu kommen würde. Ich würde meine Mutter maßlos enttäuschen. Sie hatte das Alles nicht verdient.

„Schatz, hast du deine Sachen gepackt? Wir haben eine Kutsche und einen Butler gesendet bekommen. Wir können endlich fliehen vor den Aufständen.“

Fliehen vor den Schreien, die mich Nacht für Nacht heimsuchten.

„Nein, Mutter.“, waren meine einzigen Worte und irgendwie schienen sie mir im Hals stecken zu bleiben. Es schien nichts richtig zu sein in diesem Moment. Etwas erdrückte mich.

War es mein Gewissen, dass ich einer jener Menschen war, die nur weg sahen und Andere sterben ließ? War es der Gedanke, die Heimat zu verlassen?

Egal was es war, es ließ einen festen Klumpen in meinem Hals entstehen.

Meine Mutter lächelte nur zärtlich, wie sie es immer tat. So zärtlich, dass ich hoffte ihre Sanftmut geerbt zu haben.

„Beile dich, er kommt gleich hoch um deine Sachen in die Kutsche zu bringen.“ Ich achtete nicht auf ihr Verschwinden, doch ich hörte ihre Schritte aus dem Zimmer.

Es waren nicht viele Sachen an denen ich festhielt. Irgendwie war mir immer so, als hätten sie eh kein tieferen Sinn und sie würden mir nichts nützen. Doch die Bücher mussten mit, versteckt unter einem Berg von Kleidern. Mein Vater würde erleichtert sein und meine Mutter würde nicht weiter nachfragen.

Erleichtert wäre mein Vater deshalb, weil ich ein wenig Normalität an den Tag legte. Ich war ihm schon immer suspekt, angefangen mit meinen abnormalen Augen. Sie waren beide Blau, doch eines war wie die tiefe Nacht und das andere wie die hellen Wogen des Meeres. Mir erschien es so, als wäre ich gebrandmarkt. So als wäre vorausbestimmt, dass ich anders war als Andere.

Mein Koffer war gepackt, ich wollte nur noch einmal die Luft meiner Heimat riechen. Ich öffnete die Fenster, doch ich roch nur ein Gemisch aus Schießpulver und rinnenden Blut.

Ein leichte Böe fuhr durch mein blondes Haar und ließ meine Haut am Arm prickeln, so wunderbar fein wie ein sanftes Streicheln. So musste sich Freiheit anfühlen. So musste sich…
 


 

Ich werde Euch folgen, wo auch immer Ihr hingeht. Bis zum endgültigem Ende.

Selbst wenn ich in Stücke zerfallen würde, ich würde niemals von Eurer Seite weichen.

Ich würde Euch folgen bis zum Ende der Hölle.

Ich Lüge nicht, nicht wie diese Menschen.
 


 

Diese Worte, sie hallten in mir wider und ich konnte die passende Stimme nur erahnen. Sie schien schon immer in meinem Kopf zu sein. So als würde sie über mich wachen seit ich geboren war. Und doch machte sie mir immer noch Angst.

Konnte man vor etwas, was man nicht greifen konnte, welches man sich noch gar nicht klar sein konnte, Angst machen?

Mein rechtes Auge fing an zu jucken, anscheinend reizte der Rauch sie, der langsam in mein Zimmer hinein kroch.

Meine Ohren lauschten Schritte, als ich das Fenster rasch schloss. Wie unwichtig in dieser Situation.

Tock. Tock. Tock.

Es waren nicht die Schritte meiner Mutter, die auf dem Holz widerhallten. Der einzige Koffer, den ich mitnahm war schnell zur Hand. Zum Glück würde ein Butler mir helfen, denn die Bücher machten es mir unmöglich ihn lange zu halten.

Ein schwarzer Anzug erschien im Rahmen und im ersten Moment war ich erleichtert.
 

Mein Kopf tat weh, mein Auge brannte und durch meinen Kopf rasten Stimmen, dessen Sprache ich nicht sprach. Der Koffer in meiner Hand wurde zu schwer. Er fiel einfach auf den Boden.

„Miss, sie haben auf mich gewartet.“

Eine tiefe Stimme, die mich einlullte und gleichzeitig tausende von Nadeln in den Schädel rammte.
 

Ich werde Euch folgen wo auch immer Ihr hingeht.
 

Schritte hallten auf dem Boden und ich realisierte zu meiner Angst, dass es meine waren. Mein Verstand schrie mir Flucht entgegen, meine Nackenhaare stellten sich auf.

So selbstgefällig wie der Butler seufzte und den Kopf schüttelte, als wäre es ein Spiel.

„Dabei dachte ich, mein Herr würde besser auf etwas Bekanntes reagieren.“

„VERSCHWINDE!!“ Wie konnte es kommen, das meine Stimme so schnell aufstieg und wieder fiel?

„Das geht nicht.“ Er sagte es, als würde er mich bitten ihm meinen Koffer zu reichen, demütig.

„Sie haben den Vertrag gebrochen.“ Egal was er sagte, es interessierte mich nicht, ich wollte nur, dass er ging. Ich wollte so weit weg wie möglich. Nicht, dass er weitere Schritte auf mich zu machte, wie jetzt.

„Gib mir das, was mir zusteht.“, zischte es mir entgegen. Wie Schlangen zischen. So grausam schön.

Doch ich hörte ihm nicht mehr zu, meine Augen fokussierten bereits meine Chancen zu entkommen.
 

„Vater unser, der du bist im Himmel

Geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme

Dein Wille geschehe.

So im Himmel wie auch auf Erden…“
 

Die Mundwinkel des schwarzen Mannes zogen sich nach oben und ich wusste seine Schwäche.

„Ciel, du müsstest wissen, dass es Gott nicht gibt.“

Es war sein Fehler mich zu unterschätzen, sich seinem Amüsement hinzugeben.

Ich nutze die kurze Zeit, um zum Flur zu gelangen. Er würde mich unterschätzen und mich laufen lassen, denn meine Flucht war zwecklos. Wieso war ich mir dem Allem so sicher? Wieso dachte ich noch, obwohl mein Kopf Überlebensinstinkt befahl.

Das tat er immer. Doch ich würde nicht lange davon rennen.

Am Ende der Treppe hörte ich meine Mutter schreien, als ich aus dem Haus rannte. Ich bat im Stillen um Entschuldigung bei ihr, dass ich sie so traurig machen würde.

Ich hörte die Menschen auf der Straße, ihre forschen und bösen Schreie. Es war wie jeden Tag um 11.00 Uhr… Menschen hatten Gewohnheiten.

Der schwarze Mann in meinem Zimmer sah es nicht kommen. Er sah nicht die in Reih und Glied aufgestellten Menschen, die Soldaten mit stinkenden Gewehren.

Ich hörte sie ansetzten, die Gewehre entsichern.

Es war nur ein kurzer Augenblick.

Ich starb unter ihnen… unter Juden.

Sie würden sich erschrecken arisches Blut vergossen zu haben.

Was willst du nun tun?

Dieser Tod war besser als DEIN Tod.
 

Sie haben es immer noch nicht kapiert… junger Herr.
 


 


 

Ich hoffe ihr seid nicht so verwirrt, dass Ciel plötzlich ein Mädchen ist. Ich hoffe ihr versteht die Übergänge in die verschiedenen Personen.

Es wäre ein bissel zu viel Zufall, dass Ciel immer wieder in dem Körper eines Jungen wiedergeboren wird. ^^°

Und ich hoffe ihr seid nicht allzu verwirrt: die beiden ersten Kapitel sind immer noch so etwas wie ein Auftakt zur wirklichen Geschichte.

Ich will die Geschichte nicht so einfach runter rattern.^^

Ars vivendi - Lebenskunst

Ars vivendi - Lebenskunst
 

Ich sah mich nicht um als ich wie ein Tier aus dem Geröll der Höhle kroch. Für Muttererde war ich sicher nur etwas wie eine lästige Fliege.

Meine Lungenflügel brauchten Luft, also hielt ich erstmal inne und betrachtete die Weite – aus Sand und Himmel. Die Sonne wurde langsam orange und würde bald untergehen. Also musste ich mich beeilen und ihn nicht auf diese Fährte locken. Hinter mir lag Las Vegas und vor mir eine Wüste, die mich verschlingen sollte.

Er würde es nicht finden, da war ich mir sicher. Er durfte es nicht finden. Dieses Geheimnis würde ich mit ins Grab nehmen.

Wie konnte es so weit kommen? Dass er mich aus der Stadt trieb?

Ich ließ Glücksspiele, Cocktails, Reichtum und heiße Männer hinter mir und rannte in die Dunkelheit. Komisch, es schien schon immer zu mir zu gehören. Gehörte zu den schönen Menschen und doch hielt mich der eiserne Griff.

Meine Beine waren schwer, obwohl der Körper solch Hitze und Strapazen gewöhnt war. Unter all dem weichen Sand sank ich leicht ein und es wurde nur noch mühsamer für mich. Die langen blonden Haare haben einst gestrahlt, als sie von einem Fotografen für einen Bericht der New York Times fotografiert wurden. Nachdem ich eine Grabkammer eines alten Pharao im Tal der Könige ausgegraben hatte. Und nun hingen sie strähnig und stumpf in meinem Gesicht. So als wolle man mir sagen, dass das schöne Leben für mich vorbei war. Ich würde nie wieder eine Schatzkammer von innen sehen, nie wieder den Wert einer antiken Kette schätzen können.

Ich war nie abergläubisch, doch seit das Jahr auf 2000 stand, da war es für mich vorbei. Ein leiser dunkler Schatten holte mich immer und immer wieder ein. Zuerst dachte ich es wäre ein Stalker, doch nach all den Jahren wusste ich, dass es nur eine ausgeburt der Hölle sein konnte. Nächte lang hielt es mich wach, flüsterte mir einen fremden Namen ins Ohr und hauchte mir in den Nacken.

Es spielte mit mir und ich spielte nun mit, denn ich wollte das es endlich vorbei war. Was bedeutet es zu kämpfen, ich hatte es erst gelernt als ich zur Waffe griff und das erste Mal spürte, wie dieses Etwas vorsichtiger wurde, mich einige Nächte schlafen ließ und mich dann verließ… für eine Weile.

Jedoch schien es übermächtig.

Schnell kroch ich in den Geländewagen zurück. Das, was ich tun wollte, war getan und nun konnte ich in Ruhe meinem Schicksal entgegen fahren. Ich setzte die Schutzbrille auf, um auch mit Sand in der Sicht fahren zu können. Der Gang war noch drin und der Motor an. Ich wollte keine Zeit verlieren.

Der Sand flog zu allen Seiten und der Wind brauste durch meine Haare als wären sie noch wie weiche Seide. Das Orange wandelte sich langsam in ein sattes Rot und ich hatte das Gefühl jemand Vergessenes zu vermissen. Jemand, den ich einmal gekannt hatte.

Hier in der Wüste suchte ich Freiheit und fand sie in einem seichten Windstoss, der meine Haut kribbeln ließ. In einer Weite, die so viel Platz ließ für einen selbst.

Der Wind schien sich zu drehen, ich spürte warmen Wind in meinem Nacken und ließ meinen Körper anspannen. Ohne mein Zutun drückte meine Fuß das Gaspedal zuerst ganz hinunter. Ich wollte nur noch ein wenig diesen Anblick genießen. Er brachte mir ein wenig Frieden.
 

Nach all den Jahren sind deine Augen noch immer gebranntmarkt.
 

Es war soweit. Das Brennen setzte ein und ich fuhr rechts ran. Zu bremsen war gerade unwichtig und umso länger der Wagen rollte desto länger konnte ich mir vorgaukeln die Kontrolle zu haben.

Vorsichtig lehnte ich mich zurück und wartete. Zu fliehen würde rein gar nichts bringen. Woher ich das wusste? Keine Ahnung.

Niemals hatte ich ihm ins Gesicht sehen können, habe ihn nie zuvor getroffen, mit ihm geredet oder dergleichen. Doch ich wusste es hatte keinen Sinn.

Ich lehnte den schweren Kopf auf die dreckigen Polster meines Geländewagens. Dieser Wagen hatte mich begleitet zu den Tempeln einiger Maaya Völker, Schatzkammern von reichen Lehnsherren in England und anderen Schätzen dieser Welt. Und nun würde er mich in das Nichts begleiten. Wie armselig, dass ich nur diese Wertschätzung besaß.

Plötzlich war es dunkel. So schnell war die Dunkelheit herrein gebrochen. Wie Arme umschloss es mich, ließ mein Leben an mir vorbei ziehen.

Der Harvardt Abschluss war für die Katz, die Investition in ein eigenes Geschäft und Büro für Artefakte plötzlich so sinnlos. Vielleicht hätte ich doch noch eine Familie gründen sollen anstatt dem ausschweifenden Leben zu fröhnen, so wie sich es meine Mutter gewünscht hatte. Doch nun war alles einerlei. Ich würde nun in die Arme von etwas Fremden gelegt, hätte all das eh nicht voraussehen können als ich anfing mein Leben zu gestalten.

Es fühlte sich an wie kalte Finger die meinen Hals zuschnürten und ein leises dunkles Wispern, das wieder einen fremden Namen in meine Ohr legte.

„Ciel.“

Egal wer diese Person war, er hatte mir das sicherlich eingebrockt.

Egal was dieses Etwas wollte, er verwechselte mich.

„Wer ist das?“, fragte ich mit rauer Stimme, denn die Luft wurde knapp. Rote Augen streiften meine und sie bargen so viele Erinnerungen. Doch wie konnten diese Erinnerungen meine sein?

„Meister, es ist Zeit zu gehen.“, umspielte mich die melodiöse Stimme. Ich störte mich nicht daran, dass es mich mit falschen Namen und falschen Titel anredete. Es gab sowieso nichts mehr, was noch wichtig war.

„Wohin?“ Was für eine Frage in Anbetracht der dämonischen Augen, die mich schwer werden ließ.

Und der fremde Mann lächelte nur. Lächelte so graziös, das es nicht menschlich sein konnte. Nichts an ihm war Irdisch. Von den schlanken Fingern um meinen Hals bis zu den Haarspitzen, die mich leicht kitzelten.

Es wurde um den Rand meiner Augen dunkel. Dunkler als die Nacht, die uns versteckte. Mein Kopf verließ diese Sphäre, hatte schon längst auf Wiedersehen geflüstert in die trockene Wüste, in der so wenig Leben steckte.

Meine Lider schlugen nieder und ich sah einen Ort, der mir so fremd und doch vertraut wirkte. Der große Garten, angefüllt mit den schönsten Blumen die es gab. Ich roch sie – jede einzeln – von Rose bis Enzian. Durch das Licht der hellen Sonne strahlten die Bäume satt grün und die Vögel badeten im kleinen Springbrunnen. In meine Nase kroch der Duft von kräftigen Earl Grey und die Süße von frischem Gebäck.

An den großen Büschen stand verloren ein blonder Schopf, der um einen umgeknickten Baum weinte. Dieses Benehmen ärgerte mich und doch schien es nicht zu mir zu gehören.

„Mein Herr, der Tee ist serviert.“

Diese Stimme. Der Verstand wandte und drehte sich in meinem Kopf, versuchte zu fliehen doch mein Herz fühlte sich sicher in dem schönen Garten voller Kunst und leben.

Eine fremde Hand hob die Tasse und ich verstand erst allmählich, dass es die meine war. Der Tee rann meinen Hals hinab und ich musste husten.

Keine Luft! Ich hatte keine Luft!

Der Tee fand seinen Tod auf dem Marmor der Terrasse.

Ich... fand meinen Tod auf dem alten Leder meines dreckigen Jeeps. So leise und einsam wie mein ganzes Leben zu sein schien.
 

Ich werde euch bis ans Ende der Welt folgen. Bis ans Ende eurer Tage, mein Herr.
 

Ich wusste deine Gründlichkeit zu schätzen. Doch manchmal verabscheute ich dich für diese Zielstrebigkeit. Ich würde mich nicht von einem dreckigen Dämon unterkriegen lassen mit seinem selbstgefälligen Lächeln. Meine Zeit war noch nicht gekommen, doch sie würde bald anbrechen.
 


 


 


 


 

Kein Windzug über meine verschwitze Haut, die Musik übertönte meine Gedanken. Flackernde Lichter ließen die tanzenden Körper wie in Ekstase erscheinen, wie bei einem alten Fruchtbarkeitsritual. Jedenfalls verhielten sich so die Menschen in diesem Gebäude. Zugedröhnt mit halluzinierenden Stoffen und angereichert mit Endorphinen, zappelten die Frauen und Männer wie bei einem Balztanz. Nichts Anderes hatte es zu bedeuten. Okay, für mich war so etwas bedeutungslos, so unsinnig. Doch die Menschheit feierte frenetisch das Ende. Sie wussten alle, dass die Politiker Mist gebaut hatten und wir die letzten Tage verbrachten vor dem Tag des jüngsten Gerichts. Man hatte doch nur darauf gewartet, dass die Zivilisation auseinander brach und die Politiker vergaßen das Volk zu vertreten und suchten nur nach Macht. Alles geriet außer Kontrolle und jeder war des Anderen Feind.

Und nun feierten die Leute unter ihnen ihre letzten Tage. Sie feierten den nahenden Krieg mit Alkohol, Sex und Drogen. Wie die Tiere, die wir doch eigentlich nur waren.

Auch ich feierte meine letzten Tage, doch sie wurden sicherlich nicht von hohen Tieren bestimmt. Mein Ende würde früher kommen, denn so viel Zeit ließ er sich nicht gerne. Dieser Bastard.

Ich ließ das Getränk neben mir unbeachtet, denn ich wollte nicht wissen, was der Barkeper hinein gemischt hatte. Es war auch egal das ich erst 16 war. In dieser Zeit gab man auch gerne kleinen Jungs Rauschmittel, damit sie besser schliefen. Einfach nur betäuben, damit man die Angst nicht merkte, die einem den Atem raubte und den Willen zum Leben. Ich musste diese Angst spüren, um zu wissen, wann meine Zeit war. Wann die Zeit war zu laufen. Und sie kam bald. Ich roch den elenden Hund fast schon.

„Naaaa, Hübscher?“, lallte es hinter mir und eine üppige schwarzhaarige Frau setzte sich neben mir auf einen der gemütlichen Sessel. Sie roch fürchterlich nach Schweiß und Drogen und der Anblick auf ihre nackten Schenkel ließ mich kalt. Sie war einer der letzten Personen, denen ich Beachtung schenken würde. Eine Frau brachte mich nicht weiter in meiner Situation und ich war eine Ego-Sau. Aus einer Zweisamkeit mussten für mich Vorteile rausspringen. Und diese Frau würde mir nichts geben können. Nichts, was ich bis jetzt gehabt, getan oder gefühlt hatte. Sie sah nicht so aus, als könnte sie mich mit Intellekt unterhalten oder sie mit Geld haushalten könnte.

Man fuhr mir durch das strohblonde Haar, welches im Flackerlicht schimmerte, und konnte nicht an mich halten. Mit einem groben Griff riss ich die fremde Hand von mir und sie zu Boden. Ihr wimmern interessierte mich nicht – es stieß auf taube Ohren. Diese Begegnung würde eh keine Bedeutung haben. Schon jetzt konnte ich mich kaum mehr an ihre Worte oder gar an ihre Stimme erinnern. Wirklich lächerlich.

Sie wimmerte und fluchte, mehr als Beleidigungen konnte sie mir eh nicht geben. Sie ließ mich wieder allein. Unter all den Anderen würde sie sicherlich ein Opfer finden. Es gab doch so viele, deren Leben ihnen nichts mehr bedeutete und es wegschmissen mit ein wenig Koks, Crystal oder wie man diese neuen Drogen auch nannte.

Hinter mir fand eine Prügelei statt, in der der Barkeper des oberen Floors versuchte den Streitschlichter zu Mimen. Dafür würde er bei dem Mix aus Testosteron, Alk und Hass sicher ein blaues Auge bekommen. Ihr Stimmengewirr war so laut, dass es selbst meinen Schutzschild für unbegründeten Lärm übertrumpfte. Es schien nicht weit von mir entfernt zu sein, denn ich roch regelrecht ihre blinde Wut. Sie wühlte auch mich ein wenig auf, wo ich doch so gut heute in Watte gepackt war. Die Wörter verstand ich nicht, nur die pure Bedeutung, die unterdrückte Wut und Verzweiflung die aus allen hier Anwesenden schrie. Ich sollte den Laden abfackeln bevor ich ging. Damit wäre allen geholfen.

„Ciel.“

Meine Muskeln krampften sich zusammen und meine Beine hoben mich, in jener Sekunde als sie auch schon den Namen gehört hatten, nach oben. Das Herz schoß mir in den Kopf und mein Körper zeigte rege Freude. Schlecht, dass ich ausgerechnet auf diesen Moment gewartet hatte. Auf diese aussichtslose Situation. Nichts war schlimmer als Absitzen.

„Ciel.“

Samtweich und flüsternd, dass mein Verstand genau wusste: ich musste fliehen. Gleichzeitig fragte sich mein Körper, was passierte wenn ich nicht rannte. Niemand hatte jemals einen Namen so viel Bedeutung gegeben wie dieser Hurensohn, soviel Betonung ohne ihn zu betonen.

Dafür hasste ich ihn.

Dafür würde ich ihn töten.

Meine Augen suchten auf der Anhöhe des zweiten Stocks, die eher wie ein Balkon ausgerichtet war hinunter zu den Tanzenden. Die schwarze Gestalt lehnte an einer der falschen Marmor-Säulen und schaute zu mir auf. Sein Lächeln erinnerte mich an alte Holzkästen aus alter Zeit, auf denen alte Kinderlieder auf großen Märkten gespielt wurde. An die Zeit als jeder ein Edelmann sein konnte, wenn die Schuhe nur genug glänzten und der Mantel fein war.

„Ciel.“, formte er stumm den Namen mit seinen dünnen Lippen.

Seit ich mich an diesen Namen erinnern konnte, vermisste ich in gewisser Weise den alten Prunk. Mir war der Opium lieber als das Extasy, der Absinth lieber als klebrige Coctails und wallende Kleider lieber als den wenigen Stoff, der einen mit Leichtigkeit entblössen ließ.

Mein Gewissen entschied sich anders und ich trank das Getränk auf Ex. Egal was drin war, ich würde diesen Rausch eh das letzte Mal spüren in meinem Leben.

Ich war ein Kamikaze-Krieger. Würde dieser Versuch misslingen, wäre alles vorbei. Entweder er nahm mir mein Leben oder ich mir selbst. Eine Reihenfolge gab es nicht.

Mit schnellen Schritten schlängelte ich mich durch biegende Körper, stieß mit dem ein oder anderen warmen Körper zusammen. Es interessierte mich aber nur minder. Diese einfältigen Menschen würden eh früher oder später sterben.

Ich würde es noch rechtzeitig zur Tür schaffen, denn er spielte gerne oder war mit seinen Opfern alleine. So konnte ihn nichts ablenken, so wie die vielen Menschen, die ihn behindern könnten.

Ich sah die Tür schnell und auch den Türsteher, der sich über meine Eile nicht wunderte. In dieser Stadt hatten alle was zu verbergen. Die Tür war so schwer, dass ich mit meinen jungen Armen meine gesamte Kraft brauchte, um sie aufzubekommen. Hier würden bei einem Notfall alle sterben. Warum hatte ich das mit dem Verbrennen nur so schnell vergessen? Ach ja, weil mich dieser Dreckskerl mit Vergnügen verfolgte.

Die Tür hinter mir ging mit einem schweren Krachen wieder zu und die laute Musik verstummte. Ein perfekter Ort für einen Massenmord, wenn man mich fragte.

„Ciel.“

Meine Schritte wurden länger und schneller in Richtung der verlassenen und vermoderten Gebäude, in denen schon lange keiner hauste.

Irgendwann spürte ich den Zugwind wie eine starke Brise und wusste, dass ohne Zutun mein Fluchtinstink rausgekommen war. Mit jedem Schritt schien er mir näher zu kommen, obwohl ich nicht an Geschwindigkeit verlor in dieser Zeit. Nicht mal als ich in eines der alten Gebäude rannte und in das Treppenhaus, immer weiter hinauf an den höchsten Punkt.

„Ciel, du weißt, dass flüchten nichts bringt.“

Mir war egal, was er mir ins Gewissen redete, ich hatte ein konkretes Bild und seine sanften Heucheleien würden mich nicht zum stehen bringen. Für die Flucht hatte ich gelernt aber für das Kämpfen war ich noch zu Jung. Ich hätte es anders angehen sollen. Doch ich war zu sehr mit Warten beschäftigt gewesen. Beschäftigt damit, die Stimme endlich wieder zu hören... um mich zu vergewissern, dass sie recht hatten.

Er hatte mich nicht verlassen.

Er würde mich nie verlassen.

Er wird immer mein schwarzer Schatten sein.

Ohne irgendwelche Schwierigkeiten erklomm ich die Treppen, stieß mit heißem Atem weitere Türen auf, um endlich aus dem Kreis zu kommen und sah schon das, was ich erwartet hatte... ein Fahrstuhl. Ein Schacht ohne irgendwelche Türen, die einen Körper halten konnten.

Für solch einen Moment waren meine Beine ausgebildet, doch in dem Moment, als ich die Tür aufpressen wollte, war mir klar, dass ich noch zu schwach war. Mein Ziel würde ich diesmal nicht schaffen, aber ich hatte ja noch andere Chancen. Und zwar nach dem hier. Aufregung ließ meinen Körper freudig werden und meine Augen feucht. Ich brauchte sie nicht mehr. Ich brauchte nichts mehr, was an mir war. Alles unwichtig.

Der heiße Atem, obwohl er vielleicht noch ein paar Meter hinter mir war, ließ meinen Körper den letzten Sprint ansetzten. Ich wusste, dass er wusste wie meine Strategie aussah.

Doch ich stoppte nicht bei dem letzten Schritt, sondern nahm extra Schwung für mein Entkommen.

Für einen Moment konnte ich fliegen, fühlte mich leicht wie ein Vogel und wünschte es würde ewig so bleiben. Bis der Boden kam und mich niederriss.

„Ciel, geh nicht.“

Sein Hauchen war so lieblich, dass die Dunkelheit den Singsang umrahmte und mich mit hineinzog. So friedlich kam mir der Tod nie entgegen. Er hauchte mit seiner Stimme.
 

Game Over, versuch es ein anderes Mal... du Wichser.
 


 

Wie ein Schatten stand er da und wartete den letzten Luftzug der Existenz des Anderen ab. Er überraschte ihn immer wieder mit unerwarteten Taten und deshalb ging er nicht. Es wurde von Mal zu Mal schwerer ihn aufzuspüren, ihn an sich zu nehmen, doch es machte auf jeden Fall mehr Vergnügen als die verhämende Arroganz eines anderen Menschen. Es tat der schwarzen Gestalt schon fast leid, den unverschämt tugendhaften und liebreizenden Körper nun deformiert zu sehen, doch er würde eine weitere Chance bekommen. Nicht dieses Mal, sondern ein anderes Mal.

„Ich warte auf dich.“, hauchten die dünnen Lippen mit einem kokettem Lächeln. Er würde sein werden und dann wäre sein Durst gestillt.
 


 


 

Sou, jetzt is das Aufwärmspektakel vorbei und es kann zum Hauptteil kommen. ^^

Wer sich fragt warum der Schreibstil plötzlich so grob ist... ganz einfach, es ist ne ganz andere Zeit in der dieser Charakter aufgewachsen ist, mit ganz anderen Hintergründen und alles. Er wird jetzt sicher nicht wie eine Nonne reden. XD

Ich habe übrigens Details über die 2. Staffel in Erfahrung gebracht und bis jetzt weiß ich noch nicht ob ich traurig sein soll oder fröhlich. ;o;
 

lg

Seika



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Kommentare zu dieser Fanfic (9)

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Von:  Nugua
2010-05-02T16:20:25+00:00 02.05.2010 18:20
Ich finde deine FF bisher ziemlich gut. ^^
Die Idee, Ciels Seele immer wieder auferstehen zu lassen, ist interessant, und das Design der neuen Charaktere, die seine Seele in sich tragen, ist dir auch ganz gut gelungen. Es ist schön, dass du jedes Mal eine andere Zeit und eine andere Kultur beleuchtet hast. Ich hab bemerkt, wie du dich bemüht hast, bei jeder neuen Zeitepoche ein paar Details aus der jeweiligen Kultur und die geschichtlichen Hintergründe einzuarbeiten. Bei dem Nachtigallenboden aus Kapitel 2 musste ich sofort an "Das Schwert der Stille" von Lian Hearn denken - ich nehme mal stark an, dass du die Idee daher hast. ;-)
Dein Erzählstil gefällt mir, besonders wie du die Umgebung im Prolog beschrieben hast, war schon. In den ersten beiden Kapiteln wirkte der Schreibstil aber manchmal ein wenig hektisch. Ich konnte dem Verlauf der Handlung nicht immer auf Anhieb folgen.
Wo ist die Figur gerade, warum macht sie dies und das, wo läuft sie jetzt hin, was soll diese Bewegung? Wie gesagt, manchmal wirkte es ein wenig wirr auf mich und ich musste den entsprechenden Abschnitt noch mal lesen, um zu begreifen, was gerade passiert. Das liegt vielleicht auch daran, dass man immer nur einen recht eingeschränkten Einblick auf das Leben und die Denkweise der neuen Charaktere erhält.
Ein grundlegendes Detail deiner Geschichte habe ich auch nicht ganz verstanden: Warum gelingt es Sebastian eigentlich nicht, die Seele zu bekommen? Und wie hat Ciel seinen Vertrag denn überhaupt gebrochen? Irgendwie kam das bisher noch nicht so richtig rüber ...
Im zweiten Kapitel heißt es ja "Hattest du nicht gesagt, es würde nicht sehr weh tun? Du Lügner!"
Ich nehme mal an, das bezieht sich auf die 24. Anime-Episode, wo Sebastian zu Ciel sagt, dass es nur ein bisschen schmerzen würde, seine Seele zu nehmen. Aber wenn dieser japanische Junge diese oben erwähnten Worte denkt, heißt das dann nicht, dass Sebastian die Seele doch bekommen hat? Das hatte mich doch ziemlich verwirrt. ^^' Vielleicht kannst du es mir ja mal genauer erklären. *g*
Wie auch immer, ich bin jetzt auf den Hauptteil gespannt!
Von:  Donald
2010-04-19T18:00:57+00:00 19.04.2010 20:00
Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel, immerhin solls dann richtig losgehen mit der Hauptstory =D
Endlich hast du auch einen deiner Lieblingsorte mit in die Fanfic eingebracht: Die Wüste.
Das, was danach kam hast du wirklich sehr interessant gestaltet und es hat die Verzweiflung der Menschen verdeutlicht. Alkohol, Drogen... einfach alles aus dem Kopf verbannen, was einem Sorgen bereiten könnte. Und wieder einmal ist die Seele Sebastian entwischt.
Ich bin echt gespannt, wie es weiter geht.
Und Leute: DIESE FANFIC HAT VERDAMMT NOCHMAL POTENTIAL [gelesen zu werden!].
Damit verbleibe ich vorerst. Ich werde bei Letitia noch nen Weblog machen. :P
Ich liebe dich.
Von: abgemeldet
2010-02-12T12:11:27+00:00 12.02.2010 13:11
ich liebe diese idee und es ist bei mir , glaube ich, die erste ciel x sebastian geschichte, die ich hier lese
also : du hast meinen werdegang diesbezüglich nen bissel geprägt

ich mag wie du die chara-eigenschaften ausgebaut hast. sebastian ist kult und genau das bringst du gut rüber
und ciel ist süß, und doch mit sehr viel gefühl XDDD
ich mag deine geschichte sehr, hört man ja raus XDD

Wenn du lust hast, dann können wir unsere geschichten ja gegenseitig im auge behalten. Ich finde auf mexx kommen Geschichten eindeutig viel zu kurz, was eigentlich schade ist.
ich habe kleine gedichte von nicht mal 100 Wörtern geschrieben, und würde mich freuen, wenn ich deine meinung dazu wüsste
http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/510064/
Von:  SilverBird
2010-02-11T22:47:55+00:00 11.02.2010 23:47
Also ich bin total begeistert. Erst einmal hast du einen grandiosen Schreibstil.
Ich liebe deine Art und Weise, wie du die Geschichte zu Papier bzw. ins Netz bringst.

Des Weiteren finde ich es absolut klasse, dass Ciel´s Seele nicht immer wieder ein kleiner Junge ist, jedoch Merkmale von Ciel vorhanden sind (zweifarbige Augen)

Die Story baut, bis jetzt, so finde ich, ziemlich auf einer Schnitzeljagd auf. Sebastian sucht Ciel und das von einem Punkt zum nächsten.
Einmal davon ausgehend, dass die Beiden Charaktere, die jetzt auch schon starben, zum Todeszeitpunkt so alt wie Ciel, also 12 bis 13 Jahre alt waren und direkt nacheinander Geboren waren (Nr 1 Starb, Nr 2 wurde geboren) UND Sebastian ja (laut Anime) mehr als ein Jahr für Ciel den Butler mimte wartet der Dämon grob gerechnet seid 27 bis 28 Jahren auf seinen Lohn.

Womit einmal wieder bewiesen ist, dass Dämonen alle Zeit der Welt haben.

Genug gefachsimpelt.
*FF auf die Favo nehm*
Ich warte auf das nächste Kapitel
Von: abgemeldet
2010-01-12T17:05:57+00:00 12.01.2010 18:05
sehr originel muss ich sagen^^
du hast echt talent für solche fanfiktions, einbisschen drama, eine prise shounen-ai und voilà XDD

jedoch ist der übergang von einem leben in das andere etwas schwer zu begreifen gewesen O__o dachte am anfang ciel hätte das ganze bloss geträumt, aber dann ging mir so n krinnleuchter auf als die sache mit dem mädel kam XDD (ja natta braucht länger um sowas zu kappieren^^)

auch wäre es besser wenn du vlt die fanfiktion von jemandem checken lässt, wegen eventuelen fehlern^^ (bitte, bitte die kritik nicht als böse aufnehmen >___< ich versuche nur ehrlich meine meinung zu geben, damit du dich eben noch mehr verbessern kannst^^ wenn dir das nicht gefällt sag es mir bitte dann hör ich soffort auf,)

auf jeden fall mag ich deinen schreibstil noch immer sehr, und würde mich freuen noch mehr von dir zu lesen^^ *knuddel*
Von: abgemeldet
2010-01-12T16:48:46+00:00 12.01.2010 17:48
wie gesagt ich kenne die story von black buttler praktisch kaum, aber finde deinen schreibstil unglaublich beeindruckend O___O

eine sehr schöne altmodische (fast schon baroke) schreibweise^^ passt perfekt zu dem chara ( so wie ich ihn kenne) und zu der atmosphere die du zu vermitteln suchst. (wäre ja echt doof wenn der chara fröhlich lachend und slangblubbernd in diesem kapi durch die gegend tanzen würde XD)

nur ne kleinigkeit stört mich bei einem deiner vergleiche, nämlich das von der titanic^^;
ehrlich gesagt glaube ich kaum dass die menschen in der welt vom black buttler von dem schiff wissen, da es ja eine mehr oder weniger fiktive ist (wegen dem ganzen übersinnlichen element) es sei denn es wurde irgendwann in dem anime/manga erwähnt.

wie gesagt, es ist nur eine kleinigkeit und fällt nicht weiter auf (ich bin hier bloss so böse und passe auf alle einzelheiten auf XD werde mich auch später dafür schämend in die ecke stellen)

bin schon auf das nächste kapi gespannt und gehe es auch gleich fix lesen^^
Von:  Donald
2010-01-06T22:08:07+00:00 06.01.2010 23:08
Ich find die Idee immer noch Klasse! Allein schon Ciel's Seele immer wiedergebären zu lassen... Auch find ich es super, dass 'Ciel' nicht immer nur männlich ist. Wäre in diesem Fall auch weniger realistisch.

In beiden Leben verfolgt Sebastian ihn mit diesem monotonen 'Tock. Tock. Tock.'. Es lässt die Spannung steigern, da man sich in diesem Falle besser in die Person hineinversetzen kann. So nach dem Motto: Es stimmt etwas nicht. Etwas kommt auf mich zu. Wo soll ich hin?
Die Aufgewühltheit des Charakters übermittelst du einwandfrei.
Auch die kursiven Gedanken von Sebastian. Auch wenn du es nicht hören magst, es kommt mir trotz Allem immer noch wie 'Jäger' und 'Gejagter' vor.

Wie die Charaktere sterben war in beiden Leben ebenfalls anders, was darauf schließen lässt, dass du nicht so einfallslos bist á la: Ach, er wird eben nochma Kannibale und lutscht dem Kerl die Seele aus. [Ja, ich weiß. Was hat Seele auslutschen mit Kannibalismus zu tun? xD]
Wie dem auch sei. Die Gesamtidee ist was Neues. Ich bin auf die nächsten Leben sehr gespannt. Und vor allem auf das Leben in der Hauptstory. Was macht genau das Leben in der Hauptstory so spannend?
Die Fragen stellt man sich - natürlich nur, wenn man nicht schon einmal das Skript durchgegangen ist! ;D

Ich denke das nächste Kapitel lässt nicht lang auf sich warten.
Weiter so!
'Tock. Tock. Tock. Tock.' [He's after you! He wants to kill you! He wants your Soul.] Get it? Ok! See ya!
Von:  Lipwig
2009-11-17T19:16:57+00:00 17.11.2009 20:16
Ich muss schon sagen...kurz und wahnsinnig knackiger Prolog. Dein altmodischer Schreibstil passt perfekt zu der Gesichte die du erzählst. Er umspielt das ganze sozusagen.

Durch den Anfang hast du eine gewisse Spannung reingebracht. Man muss einfach weiter lesen, da man wissen möchte wer da durch die Gegend geistert. ^-^

Es ist wirklich schön mal was zu lesen,was sehr gut durchdacht ist und nicht schon von Anfang an klar ist: Ciel und Sebastian werden sogleich zusammen kommen. So Thema abgeharkt.
Das wir auf keinen Fall eine 0-8-15 Fan Fic. Ich bin sehr gespannt auf das erste Kapitel. Was Sebastian wohl so vorhat. *-*
Ich erbitte mir einen Auftritt von Finnian.
*grins*

Hab da lüb~
*knuffs*
Von:  Donald
2009-10-21T11:57:24+00:00 21.10.2009 13:57
Die Einleitungssätze sind einfach wunderbar. Die Wortwahl ist himmlisch und altmodisch. Ja, so würde ich Sebby auch einschätzen. Leicht geschwollene Sprache und auch leidend...

Im Allgemeinen sind die Umgebungsbeschreibungen mehr als schön und imposant gestaltet. Der reinste gedankliche Augenschmaus! xD [oder so ähnlich!] Die Fantasie kann man hierbei gut spielen lassen.

Die Gefühlswelt von Sebby ist nachvollziehbar und trotzdem nimmt er es locker... so kommt es zumindest rüber.

>So so, Ciel…
Wir haben noch einen Vertrag offen, den du gebrochen hast.
Ich weiß noch nicht wie… aber du verwunderst mich immer wieder.<
[daran hab ich das jetzt festgemacht]

Ich hoffe es geht so schnell wie möglich weiter! Schade nur, dass Niemand anderes deine schreiberischen Fähigkeiten würdigt und einen Kommentar hinterlässt. Wenn man sich andere FF's so durchliest... nun ja. Und ich kann mir vorstellen, dass hier mal etwas Anderes als Storyline benutzt wird.

Ich freue mich auf Weiteres.


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