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100 pro Deutsch

Songficsammlung
von

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Bonus: Falco - Egoist/ P!nk - Please, don't leave me

Ein Bonus *freu* Ist nur zum Teil ne deutsche Songfic, deshalb Bonus. Ganz ehrlich, nie wieder Flaschendrehen. Viermal Pflicht und Zweimal Wahrheit reichen mir für mein restliches Leben.

Tja, das hier ist das Ergebnis einer meiner Aufgaben, aber nach dreimaligem umschreiben, weil es den Damen und Herren nicht gepasst hat, weiger ich mich, es jetzt auch noch Hetero zu machen. Ich bin nun mal Shonen-Ai Fan, wenn denen das nicht passt sollen sie mir nicht so eine Aufgabe stellen.

Ich hoffe man kann es lesen, aber wenn ich es jetzt schon geschrieben habe, wollte ich es auch hochladen, so schlecht finde ich es nicht.

Na, wer findet heraus, was ich machen musste? ^^
 

Track 3: Falco - Egoist
 

Krachend flog das gusseiserne Tor der Kaibavilla hinter dem Blondschopf zu. Es störte ihn nicht, dass es dabei einen Krach machte, der vermutlich jeden im Umkreis von zweihundert Metern aufweckte. Es war ja sowieso keiner da, den es hätte aufwecken könnte. Mokuba war auf Klassenfahrt in Tokio und der Hausherr war noch im Hauptgebäude der KC, obwohl es schon kurz vor Mitternacht war. Sollte er einen schlafenden Wachmann geweckt haben, war das nur von Vorteil, die sollten ja Wache halten.

Verstohlen wischte er sich die Tränen aus den braunen Augen und hielt wütend einen weiteren Schwall der salzigen Flüssigkeit auf. Joey hatte gewusst, wenn er sich auf die Beziehung mit dem blauäugigen Firmenchef einlassen würde, müsste er sich dessen Zeit mit Mokuba und der Firma teilen, doch er hatte ihre Liebe für stark genug gehalten. Bis jetzt war es auch knapp anderthalb Jahre gut gegangen, doch nun hatte Seto seine Geduld überstrapaziert. 38 Absagen in einem halben Monat, sprich 15 Tage, waren zu viel des Guten.

Joey musste sich jetzt einfach irgendwie ablenken, die Stille in der Villa brachte ihn noch um den Verstand. Und er wusste auch, wen er um diese Uhrzeit noch aus dem Bett klingeln konnte…
 

Keine zehn Minuten später stand er vor dem Spieleladen der Mutos und haderte mit sich, tatsächlich zu klingeln. Er hatte nicht das Bedürfnis, Yugis Großvater zu wecken, bei Yugi und Yami aber wusste er, dass er das ohne Probleme konnte.

Er verschränkte die Arme vor der Brust und versuchte ein Zittern zu unterdrücken. Im Herbst konnte es in den Nachtstunden schon empfindlich kühl werden und in seinem Bestreben aus der Kaiba’schen Villa raus zukommen hatte er nur eine leichte Windjacke angezogen, die gerade greifbar lag. Tja, so was nannte man dann wohl Eigenverschuldung, beglückwünschte sich Joey gedanklich.

Aus dem Haus schräg gegenüber des Spieleladens drangen recht eindeutige Geräusche herüber. Phrasen wie ‚Ich komme!’, ‚Schneller, schneller!’ und ‚Besorgs mir endlich!’ gelangten durch das offene Fenster an Joeys Ohren und ließen ihn sich vorkommen wie ein heimlicher Lauscher. Im Stillen keimte bei ihm die Frage auf, wann er das letzte Mal mit Seto Sex gehabt hatte. „Auf jeden Fall ist es zu lange her“ beantwortete er sich die Frage trotzig selbst und schenkte dem Zimmer, aus dem besagte Geräusche zu hören waren, einen bösen Blick. Das konnte vielleicht nerven! Vor allem wenn man gerade heftigen Liebeskummer hatte, so wie er.

Er erinnerte sich dunkel, schon einmal mitten in der Nacht hier unten gestanden zu haben und ein ähnliches Szenario mit angehört zu haben. Als er seine beiden Freunde daraufhin gefragt hatte, wie sie bei so einem Lärm schlafen könnten, hatte Yugi sich an seinem Wasser verschluckt, während der Pharao einen Lachanfall bekommen hatte. „Schallschutz“ hatte Yugi gemurmelt, hochrot im Gesicht und seiner dunklen Seite auf den Rücken klopfend, damit dieser nicht erbärmlich an seinem eigenen Lachen erstickte. Das wäre eine Todesanzeige geworden:
 

In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von unserem geliebten Freund Atemu oder auch Yami, dem 3000 Jahre alten Puzzlegeist und Pharao aus dem Alten Ägypten.

Die Welt hat er so oft gerettet: vor dem Größenwahn von Dartz, dem Psychodieb Bakura, der Finsternis von Zorc und nicht zuletzt vor dem schlechten Modegeschmack von Siegfried von Schröder und so vielen anderen kleinen und großen Bösewichten, doch den Gefahren der Neuzeit konnte er nicht entkommen.

Todesursache: Totgelacht.
 

Joey schüttelte gedanklich den Kopf. Er wollte weder heute noch damals Yugi unterstellen zu Lügen, doch er hatte das unbegründete Gefühl, dass der Schallschutz nicht eingebaut worden wahr, weil die Nachbarn von gegen über so laut waren… [1]

Kurz entschlossen zog Joey sein Handy aus der hinteren Gesäßtasche. Er konnte schließlich nicht die ganze Nacht hier auf der Straße verbringen. Schnell war Yugis Nummer angewählt, die er auch im Halbschlaf auswendig gekonnt hätte, und ließ es klingeln.

Nach dem dritten Läuten sah er oben in Yugis Zimmer eine Reaktion. Ein Licht wurde eingeschaltet und Yugis Silhouette hob sich dunkel vor dem hell erleuchteten Fenster ab. Es war ganz eindeutig Yugi, für Yami war die Gestalt einfach zu klein, außerdem kannte Joey seinen besten Freund schon so lange, dass er ihn auch am Gang erkennen konnte.

Das Zeichen, dass der Anruf angenommen wurde, ertönte und Yugi meldete sich. „Yugi Muto.“ Er klang kein bisschen verschlafen, viel eher außer Atem. [2]

„Yugi?“ Jetzt wo er die Stimme seines besten Freundes hörte und sich unweigerlich mit dem Grund seines Herkommens auseinander setzen musste, war ihm schon wieder nach Heulen zu Mute, was man seiner Stimme deutlich anhörte. „Joey, bist du das? Warum rufst du an?“ Yugi klang besorgt. „Yugi, ich… es… ich k-kann es n-nicht s… s-sagen.“ antwortete der Blondschopf schniefend, kämpfte immer noch mit seiner Selbstbeherrschung um nicht gleich richtig anfangen zu heulen wie ein Schlosshund. „Hat es was mit Seto zu tun?“ fragte Yugi besorgt. Er hatte gemerkt, dass, immer wenn man Joey in letzter Zeit auf seinen Freund ansprach, der Braunäugige zusammenzuckte. Außerdem war es immer Kaiba, wenn sein bester Freund um diese Uhrzeit anrief.

Das Schweigen am anderen Ende der Leitung war ihm Antwort genug. „Wo bist du?“ wollte er wissen. „Ich stehe vor eurer Haustür“ flüsterte Joey leicht beschämt. Yugi erriet es eher als dass er es hörte, aber er hatte sich schon so etwas gedacht. „Warte einen Moment, wir ziehen uns um und kommen dann runter.“ Und schon hatte er aufgelegt.

Joey seufzte. Irgendwie hatte er jetzt doch ein schlechtes Gewissen, vor allem da Yugi wohl vorhatte, Atemu zu wecken. Er wusste wie sehr der ehemalige Pharao auf ungewünschte Störungen seines ‚Schönheitsschlaf’, wie seine Freunde so gerne frotzelten, hasste und das er dann schon ganz schön ungemütlich werden konnte, aber er brauchte jetzt einfach jemand, der ihm zu hörte und ihn etwas von seinem Schmerz ablenkte. Weder Yami noch Yugi würden einem Freund je ein offenes Ohr verwehren, egal um welche Uhrzeit, aber ersterer war im halbwachen Zustand wie gesagt nicht immer leicht zu ertragen.

Umso überraschter war er dann, als er als erstes in die besorgten, rubinroten Augen des Yamis sah, als die Tür geöffnet wurde, welche kein bisschen verärgert oder müde aussahen…
 

Wieder eine halbe Stunde später saßen die drei in einer nicht ausgelasteten Karaokebar, das einzige Etablissement welches um diese Uhrzeit noch geöffnet hatte und ihnen noch Platz bot. Yugi hatte sich geweigert in die Wohnung über dem Spieleladen zurück zukehren, aus Sorge seinen Großvater zu wecken. Joey war es gleich wo er sich die Seele aus dem Leib weinte und eine Karaokebar war wenigstens warm und würde ihm notfalls die nötige Ablenkung verschaffen.

„Irgendwie ist es hier zu still, sollte man hier nicht eigentlich singen?“ murmelte Atemu leise, doch zu seinem Pech hatte Yugi ihn gehört. Das Mikrophon auf der kleinen Bühne vor der Sitzecke war verwaist, Joey war noch nicht in der Lage sich zu amüsieren, Yugi tröstete seinen schluchzenden Freund und Yami hatte sich von Anfang an geweigert („Zu singen ist unter der Würde eines Pharaos!“). „Wenn dir die Stille nicht passt mach du doch den Anfang.“ meinte seine lichte Hälfte unschuldig. Yami schnaubte beleidigt, schaute aber überrascht auf, als Joey den entstehenden Streit abwendete in dem er aufstand und sich ans Mikro stellte. „Ist schon gut, ich fang an. Es bringt nichts nur über meine Situation nachzudenken, das ändert auch nichts an meinem Problem.“

Er wühlte sich durch die zur Wahl stehenden Lieder und wählte schließlich eines aus. Dabei war er so vertieft in sein Tun, dass er die Blicke, die sich die beiden Punks zuwarfen, nicht bemerkte. „Erste Phase, Unverständnis, durch zweite Phase, Verdrängung, abgelöst.“ seufzte Yugi leise auf und Yami stimmte ihm stumm nickend zu.

In der Zwischenzeit war Joey vorgetreten und räusperte sich. Mit verstellter Stimme fing er an zu reden: „Also mein Name ist Seto Kaiba und ich bin Firmenchef der Kaiba Corp., einer der größten Spielfilmen der Welt. Gleichzeitig bin ich noch ein unsensibles Arschloch, kalt, berechnend, geld- und machtgeil, egoistisch und meine Gefühlswelt passt auf einen Teelöffel. Ich möchte euch gerne noch etwas über mich erzählen:
 

Die ganze Welt dreht sich um mich

denn ich bin nur ein Egoist

der Mensch, der mir am nächsten ist

bin ich, ich bin ein Egoist
 

Die ganze Welt dreht sich um mich

denn ich bin nur ein Egoist

der Mensch, der mir am nächsten ist

bin ich, ich bin ein Egoist
 

Ganz oben auf der Liste

ja da stehe ich

Du musst mir schon verzeih'n,

aber ich liebe mich

das obwohl ich überaus und

durchaus kritisch bin

hab ich den ganzen lieben langen Tag

nur - mich im Sinn
 

Ich habe über meinem Bett

'nen Spiegel angebracht

damit mein eig'nes Spiegelbild

mir meinen Schlaf bewacht

und ich will niemanden wollen

nein - ich will, dass man mich will

bis ich kriege was ich brauche

halt ich niemals still
 

Die ganze Welt dreht sich um mich

denn ich bin nur ein Egoist

der Mensch, der mir am nächsten ist

bin ich, ich bin ein Egoist
 

Die ganze Welt dreht sich um mich

denn ich bin nur ein Egoist

der Mensch, der mir am nächsten ist

bin ich, ich bin ein Egoist
 

Liebe kommt von lieben

und ich fange bei mir an

und mit ein bisschen Glück

bist eines Tages du mal dran

ich gebe meinem Ego

täglich die spezielle Kur

nur meistens geb' ich mir gleich alles

und am liebsten pur ... sure
 

An jedem Tag an dem es mein Weltbild länger gibt

erkenne ich mich selbst

und ich bin neu verliebt

die Sterne schreiben meinen Namen

in das Firmament

damit er hell in Euren Augen brennt
 

Die ganze Welt dreht sich um mich

denn ich bin nur ein Egoist

der Mensch, der mir am nächsten ist

bin ich, ich bin ein Egoist
 

Die ganze Welt dreht sich um mich

denn ich bin nur ein Egoist

der Mensch, der mir am nächsten ist

bin ich, ich bin ein Egoist
 

Was ist er denn?

Was hat er denn?

Was kann er denn?

Was macht er denn?

Was red' er denn?

Wer glaubt er dass er ist?
 

Was ist er denn?

Was hat er denn?

Was kann er denn?

Was macht er denn?

Was red' er denn?

Wer glaubt er dass er ist?

Die ganze Welt dreht sich um mich

denn ich bin nur ein Egoist

der Mensch, der mir am nächsten ist

bin ich, ich bin ein Egoist

Die ganze Welt dreht sich um mich

denn ich bin nur ein Egoist

der Mensch, der mir am nächsten ist

bin ich, ich bin ein Egoist

Die ganze Welt dreht sich um mich

denn ich bin nur ein Egoist

der Mensch, der mir am nächsten ist

bin ich, ich bin ein Egoist

Was ist er denn?

Was hat er denn?

Was kann er denn?

Was macht er denn?

Was red' er denn?

Wer glaubt er dass er ist?“
 

Mehr als zufrieden mit sich stiefelte Joey von der Bühne zurück zur Sitzecke und Yugi nahm kopfschüttelnd seinen Platz ein. Seiner Meinung nach übertrieb der Blonde maßlos, aber wenn er es brauchte um sich abzuregen, würde er seinen Freund gewähren lassen.

Yami klappte grinsend sein Handy zusammen. Yugi sah ihn von der Bühne aus mit hochgezogener Braue an. Er bedeutete ihm, dass er es ihm später erzählen würde.
 

Um fünf nach eins zog der kleinste der Dreierrunde schließlich einen Schlussstrich unter die Veranstaltung, die ziemlich ins lächerliche abgedriftet war. Das letzte Drittel der Zeit, die sie in der Karaokebar verbracht hatten, war er Alleinunteralter gewesen, da Joey zu Phase drei, Resignation, übergegangen war und Yami sich lautstark zum Thema er und singen ausgelassen hatte, nachdem Yugi es einmal vorsichtig angedeutet hatte.

Sie bezahlten die Räumlichkeiten, traten vor die Tür und wurden von sofortigem Blitzlichtgewitter empfangen. In kürzester Zeit hatten die Reporter den armen Joey umkreist und stürzen sich nun auf ihn wie ein Raubtier auf seine Beute. Von allen Seiten hagelte es Fragen: „Mister Wheeler, stimmt es, dass sie sich von Seto Kaiba getrennt haben?“ „Was sagen sie zu den Vorwürfen, Seto Kaiba habe eine Geliebte?“ „Was haben sie in dieser Karaokebar um solch eine späte Stunde gemacht? Und ist Mister Kaiba bei ihnen?“ „Wann haben sie ihren Lebensgefährten zuletzt gesehen?“ „Können sie die Vermutung bestätigen, dass Mokuba Kaiba entführt wurde?“ „Mister Wheeler, wie...“

„STOOOOOOOOP!“ nun wurde es ‚Mister Wheeler’ zu bunt. Die Reporter wurden schlagartig ruhig und warteten begierig auf Antworten. „Nein, ich habe mich nicht von Seto getrennt, eine Geliebte hat er nicht, da er homosexuell ist, wenn schon einen Geliebten, in dieser Beziehung müssen sie ihn aber selbst fragen. Darf man sich heutzutage schon nicht mehr mit Freunden in einer Karaokebar treffen, ohne dass der feste Freund dabei ist? Ich habe Seto heute Morgen zuletzt gesehen, kurz bevor er zur Arbeit gefahren ist. Und wer erzählt den Schwachsinn, dass Mokuba entführt wurde? Er ist auf Klassenfahrt in Tokio. Und jetzt entschuldigen sie mich bitte, ich möchte gerne nach Hause.“ Doch die Reporter dachten gar nicht daran, ihn gehen zu lassen. Eine neue Welle von Fragen prasselte auf ihn ein.

Während Joey also so von den Reportern bedrängt wurde, ging es Yami und Yugi nicht anders – wenn auch sie eher körperlich. Im Bestreben, dem blonden jungen Mann ihre Fragen zu stellen, hatten die Reporter den König der Spiele und dessen Yami an eine Hauswand genagelt und pinnten die beiden jetzt ungewollt dort fest. „Wir müssen Joey irgendwie helfen!“ sagte Atemu leicht verzweifelt, er war eindeutig besser dran als sein Hikari, und stellte sich auf Zehenspitzen, um über die Köpfe der wogenden Masse hinweg ins Auge des Sturms, sprich zu Joey, zu spähen. „Ich würde ihm ja gerne helfen, aber dazu bin ich gerade in keinster Weise in der Lage“ schnauft der Kleinere und machte sich so dünn wie eben möglich. Hier außen am Rand lebte man ganz schön gefährlich, hier wurde gestoßen und gedrängelt, geschubst und notfalls auch geschlagen, aber weg konnten die beiden nicht.

Plötzlich ertönte ein übelkeiteregendes Knacken und ein gellender Schrei flog über Yugis Lippen. Keuchend ging er in die Knie und sank an der Hauswand hinunter. Er war erschreckend blass. Sofort kniete sich Atemu zu seinem verletzten Freund und auch die Reporter und Schaulustigen wurden nach diesem Schrei auf sie aufmerksam.

„Tut es sehr weh?“ fragte Yami mitfühlend, der sofort die Ursache der offensichtlichen Schmerzen sofort erkannt hatte: Der Fuß stand in einem seltsamen Winkel ab, der Knöchel war mindestens verstaucht, wenn nicht sogar gebrochen. Das klägliche Wimmern und der verzweifelte Griff in die Jacke seines Beschützers auf der Suche nach Halt waren Antwort genug.

Mit einem mörderischen Blitzen in den Augen richtete er sich auf und starrte die Person, die es gewagt hatte seinen Aibou zu verletzen, in Grund und Boden. Der arme Mann, der eigentlich nur auf dem Weg von der Arbeit nach Hause gewesen war und nur durch einen unglücklichen Strudel in die Menge mitrein gezogen wurde, schluckte nervös, den Blick auf die gefährlich pochende Ader auf Yamis Stirn gerichtet. „Verschwinde, Milchbubi [3], ehe ich mich vergesse!“ Atemus Stimme war gefährlich leise gewesen. Der Mann packte schleunigst seine Tasche und machte, dass er wegkam. „Und ihr Bagage“ seine Stimme wurde immer lauter „geht jetzt besser auch.“ Er schrie, und es klang wie der Urknall. Selbst die sonst so taffen Klatschreporter, die ständig mit Leuten wie Seto Kaiba zu tun hatten, nahmen die unterschwellige Drohung zum Anlass um abzuhauen. [4]

Mit einer fließenden Bewegung nahm Atemu Yugi auf den Arm, der das sofort zum Anlass nahm seinen Kopf in die Halsbeuge zu kuscheln, und ging mit seiner Last zu dem mehr als überraschten Joey hin. Der Braunäugige blinzelte kurz, sah dann aber besorgt zu dem Bündel in Yamis Armen. „Was hat er?“ Der angesprochene warf einen kurzen Blick auf Yugi, wandte sich dann aber dem Fragesteller zu. „Nur einen gebrochenen Fuß, nichts was man mit ein bisschen Schattenmagie nicht wieder richten könnte. Aua! Wofür hab ich das denn jetzt wieder verdient?“ Von unten her funkelten ihn Yugis violetten Augen an. „Das tut verdammt weh! Eigentlich hättest du noch viel mehr verdient als das bisschen Zwicken“ fauchte der Kleine gereizt, aus seiner Stimme waren die unterdrückten Tränen ganz eindeutig heraus zuhören. Yami sah ihn entschuldigend an. „Es tut mir Leid, ich wollte deine Schmerzen nicht herunterspielen. Was hältst du da von: Ich trage dich jetzt nach Hause, heile da deinen Knöchel und dann gehen wir noch zusammen baden. Klingt das für dich wie ein Friedensangebot?“ Verlegen vergrub Yugi sein Gesicht an der Schulter seines Partners. „Mal sehen.“ nuschelte er und es war ein Wunder, dass seine Begleiter ihn überhaupt verstanden.

Nach Hause… Joey seufzte. „Ich will noch nicht zurück zur Villa.“ murmelte er traurig. Auch wenn er bereit gewesen war, Seto vor der Presse zu verteidigen, war er immer noch enttäuscht von dem Firmenchef und um diese Uhrzeit, es war zwanzig nach eins, war die Chance ziemlich groß, dass der wieder da war.

Zu seiner Verwunderung aber schmunzelte Atemu und zwinkerte ihm zu. „Geh auch nach Hause. Du musst müde sein…“
 

„… und ich verspreche dir, dort wird eine Überraschung auf dich warten.“ Die Worte hallten in Joeys Kopf, immer und immer wieder, fast so, als hätte ihn irgendjemand auf Endlosschleife gestellt. Er taperte über das dunkle Gelände der Villa und suchte nach einem erleuchteten Fenster, also einem Zeichen das sein Freund bereits zu Hause war. Alles lag dunkel vor ihm, also wohl eher… nein, stopp, aus dem Fenster des Wohnzimmers drang flackerndes Licht, Seto musste wohl den Kamin angemacht haben.

Er stand nun vor der großen Eichenholztür und kramte nach dem Schlüssel. Ob es ihm wohl aufgefallen ist, dass ich nicht da war, dachte er still bei sich. Endlich hatte er gefunden wonach er suchte und mit einem leisen Klack öffnete er die Tür, schlüpfte hindurch und schloss sie leise hinter sich.

Kaum hatte er in der Einganshalle durchquert, hörte er die Musik. Wispernd, lockend flüsterte sie in sein Ohr und er gab der Neugier nach. Was würde ihn im Wohnzimmer erwarten?

Langsam stieg er die Treppe hinauf und bog in den linken Gang ein, der ihn am schnellsten zu seinem Ziel bringen würde. Die Villa war zwar ein Irrgarten aus Gängen und Fluren die sich ähnlicher nicht sein könnten und

am Anfang hatte er sich hier ohne Führer hoffnungslos verlaufen, doch fast ein Jahr des hier Wohnens hinterließen auch an ihm ihre Spuren.

Schon kurz darauf sah er den Lichtspalt, der aus der angelehnten Zimmertür fiel. Vorsichtig drückte er sie weiter auf und was er sah, verschlug ihm tatsächlich den Atem. Er war nicht der Typ der Kitsch brauchte, bei Gott, dann wäre diese Beziehung gar nicht erst zu Stande gekommen, doch auch er mochte es, wenn Seto zeigte, dass er an ihn dachte oder ihm einmal in einem seltenen Anflug von Offenheit direkt sagte, dass er ihn liebte.

Und der Anblick hinter der Tür übertraf seine kühnsten Erwartungen…

Hatte er draußen noch angenommen, das flackernde Licht käme vom Kamin, so wurde er jetzt eines besseren belehrt: hunderte von Kerzen standen auf jeder verfügbaren Fläche, Rosenblüten waren überall im Raum verteilt und versprühten ihren Duft… und mitten in diesem Lichter- und Blütenmeer stand Seto, den Blick auf ihn gerichtet, mit einer Hand am CD-Player.

Als Joey nun gänzlich in das Zimmer trat, wechselte die ruhige Melodie zu einem schnelleren Lied und er erkannte ein Lied, das Yugi vorhin gesungen hatte.

Auch Seto erhob jetzt seine tiefe Stimme, sah seinem Freund dabei fest in die Augen, und begann zu singen:
 

„Da da da da, da da da da

Da da da da-da da

I don't know if I could yell any louder

How many times have I kicked you out of here?

Or said something insulting?

da da da da-da

I can be so m

How did I become so obnoxious?

What is it with you that makes me act like this?

I've never been this nasty

Can't you tell that this is all just a contest?

The one that wins will be the one that hits the hardest

But baby I don't mean it

I mean it, I promise

Da da da-da da

Please don't leave me

Da da da-da da

Please don't leave me

Da da da-da da

I always say how I don't need you

But it's always gonna come right back to this

Please, don't leave me

I forgot to say out loud how beautiful you really are to me

I can't be without, you're my perfect little punching bag

And I need you, I'm sorry.

Da da da da, da da da da

da da da da-da da

Please, please don't leave me

Baby please don't leave me

No, don't leave me

Please don't leave me no no no

You say I don't need you but it's always gonna come right back,

It's gonna come right back to this.

Please, don't leave me.

No.

No, don't leave me

Please don't leave me, oh no no no.

I always say how I don't need you

But it's always gonna come right back to this

Please don't leave me

Please don't leave me”
 

Mit Tränen in den Augen und einem glücklichen Lächeln auf den Lippen trat Joey auf seinen Freund zu und schlang die Arme um seine Taille. „Dachtest du wirklich, ich würde dich verlassen?“ fragte er leise. Seto nickte nur stumm, er hatte alles gesagt was zu sagen war. „Dummkopf“ murmelte Joey liebevoll und schon hafteten seine Lippen an denen seines Freundes.

Seto seufzte genießerisch. Was hatte sein Freund ihm doch gefehlt, ohne dass er es bewusst wahrnahm. Irgendwie muss ich diesem verrückten Ex-Pharao ja doch danken, dachte Seto bei sich, auch wenn er das natürlich nie laut zugeben würde. Auch wenn der mit seiner Aktion nicht ungeschoren davon kam…
 

„… und du hast ihn echt dazu gekriegt, dass er DAS macht?“ Yugi klang mehr als nur ungläubig. „Wie das?“ Der Ausdruck in den violetten Tiefen wechselte von verwundert in misstrauisch, vor allem als er Yamis unschuldigen Hundeblick sah, fast als könne sein Freund kein Wässerchen trüben.

„Oh, ich hab ihm nur von dem Erfolg meiner Aktion damals erzählt [5]…“ sein unschuldiges Lächeln verwandelte sich in ein verschlagenes Grinsen „und ihm eine Revenge versprochen wenn er es macht, einen Kuss von mir wenn nicht. Dann habe ich beiläufig die Rache des Pharaos Hikari erwähnt. Ich glaube, dass war das Ausschlaggebende.

Yugi seufzte. „Kurz gesagt, du hast ihm gedroht, ihn bestochen und so den Marsch geblasen. Was habe ich von dir auch anderes erwartet?“ Ein erneutes, abgrundtiefes Seufzen. „Manchmal bist du wirklich kindisch, mein Yami.“ Der tadelnde Ton wurde von dem liebevollen Blick und dem sanften Kraulen im Nacken, welches er dem anderen zukommen ließ, vollständig zu Nichte gemacht. „Ich weiß.“ Yamis Stimme klang verdächtig wie ein Schnurren.

Er warf Yugi einen leicht anzüglichen Blick zu, schnappte sich dessen freies Handgelenk und zog ihn die Treppe hoch in Richtung ihres Schlafzimmers. „Schlafen kann von uns beiden heute Nacht keiner mehr. Was hältst du davon, wenn wir da weiter machen wo Joey uns vorhin gestört hat?“ Den letzten Satz hauchte er nur noch, während er seiner Stimme eine leicht erotische Note verlieh und Yugi damit eine feine Gänsehaut bescherte.

Und diesmal war sich dieser sicher: Sein Freund hörte sich wie eine Katze an, der man einen fetten Thunfisch und ein Schälchen Milch hingestellt hatte und die nun nach ihren Streicheleinheiten verlangte. Und er hatte nicht vor, seinem Kätzchen diese zu verwehren, auch wenn bei diesem Gedanke eine leichte Röte seine Wange zierte.

Es gab doch nichts Schöneres als ein bettelndes oder schnurrendes Kätzchen namens Pharao, vor allem nicht, wenn dieses Kätzchen auf dem Weg in Yugis Bett war…
 

[1] Nö, laut waren Yami und Yugi. ^___^

Wir verstehen uns? Schallschutz lässt nämlich nicht nur keinen Laut rein, sondern auch keinen raus^^
 

[2] Was die da wohl treiben O.O
 

[3] Milchbubi X__X Atemu, was benutzt du für Wörter!
 

[4] Irgendwie wollte ich Yami schon immer mal ein bisschen ausrasten lassen °__°

Ich glaube, dass er zwar ne scheißgute Selbstbeherrschung hat, aber ist die Grenze erst mal überschritten…

Zack! >< Dann möchte ich nicht unbedingt in der Nähe sein
 

[5] ich: So viel zum Thema ‚Singen ist unter der Würde eines Pharaos!’

Yami: *mir kopfnuss geb* Für mein Yu-chan mach ich doch alles *hg*

Yugi: *sweatdrop*

ich: *beule reib* Aua! *snif* Keiner hat mich lieb ;_;
 

So, das erste Mal, dass nichts angedeutet ist, sondern nur mit handfesten Paaren gearbeitet wird^^

Eigentlich sollte es ja haupsächlich um Puppyshipping gehen, aber ich finde fast, das Puzzleshipping überwiegt. Ist halt mein Lieblingspaur <3

Ganz ehrlich, hätte ich nicht einfach furchtbar Schiss, einen Lemon zu verbocken, hätte ich die letzte Szene ausgebaut ~__^

Ach ja, wer Atemus 'Aktion' lesen möchte, auf die am Ende angespielt wird, das war Aufgabe Nr. 2. Müsste nur noch überarbeitet und abgetippt werden^^ Wer Lust drauf hat, einfach melden.

So, es reicht jetzt, ich bin nicht mehr zurechnungsfähig. Ich glaub ich geh bald schlafen *__*

*Kekse für Kommischreiber und Leser da lass*



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-11-02T00:48:00+00:00 02.11.2009 01:48
Kommt denn Yamis 'Aktion' noch on? Würde mich brennend interessieren. Ich finde beide Paare kommen gut rüber in dem One Shot. Ich hätte mich zwar echt gefreut, wenn du Puppyshipping etwas ausgebut hättest, weil du ja Recht hast und es mein Lieblingspair ist, aber das ist ja meine persönliche Meinung ^^. Du kannst es ja machen wie du willst. Trotzdem ein ganz großes Lob für diesen One Shot, er ist wirklich gut geworden.


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