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Gazetto Inn

Ein Tag wie jeder andere. Oder ...?
von

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Takanori vs. Ryu

Ich klopfte an die Tür und trat ein. Einige meiner Klassenkameraden grinsten. Ich machte eine Verbeugung.

„Entschuldigen Sie, sensei. Ich habe verschlafen.“ Ich kratze mich am Hinterkopf.

Mein Japanischlehrer sah mich prüfend hinter den Brillengläsern an.

„Ja, ich sehe es. Kar-san, bringen Sie bitte Ihren Uniform und Ihre Frisur in Ordnung.“

Ich sah an mir herunter und merkte, dass meine Bluse falsch zugeknöpft war. Ich brachte sie in Ordnung, holte aus meiner Tasche ein Haarband und machte mir ein Dut.

„Sensei?“, ich schaute den Lehrer an und ignorierte die pfeifende Klasse, „Sie haben den Namen falsch geschrieben.“ Ich deutete auf die Tafel, die Klasse lachte. Der Lehrer verbesserte den Fehler.

Meine Beine gingen auf meinen Platz auf der Fensterseite zu. Yumi sah mich aus den Augenwinkeln an.

„Es war toll anzusehen, wie du auf die Schulmauer geklettert bist“, kicherte sie. „Ich wusste nicht, dass du morgens so viel Sport machen kannst.“

Ich grinste und sah Ryus Abwesenheit. „Wo ist denn Ryu?“

Automatisch veränderte sich Yumis Gesichtsausdruck. „Er fehlt. Ich frage mich, was er hat. Normalerweise sagt er mir immer bescheid, wenn etwas ist, aber …naja ...“

Irgendwie war ich froh darüber, dass Ryu nicht anwesend war, und versetzte mich in mein Energiesparmodus. Solange ich nicht gebraucht wurde oder etwas Lustiges passierte, würde ich diesen Modus nicht ändern.

Die Schule verging und ich konnte zu meinen Gazette-boys gehen.

Fast.

„Schon mal was von Privatsphäre gehört? Warum schnüffelst du in meinem Spint herum?“, fragte ich nach der Schule, als ich und Yumi alleine im Flur vor meinem Spint standen.

„Doch habe ich. Schau mal.“ Yumi hielt einen Brief hoch. „Noch ein Brief.“

„Schenke ich dir.“

Yumi lachte. „Vielen Dank. Bald habe ich eine ganze Sammlung von deinem Liebesbriefen.“

„Gib sie doch deinem Bruder. Er wird sich bestimmt freuen.“

„Das tut er doch immer, dieser Maso.“ Yumi schloss mein Spint und wir wanderten in die Freiheit.

Plötzlich nahm sie mich bei der Hand und sah mich mit ernstem und gleichzeitig verletztem Gesicht an.

„Huh? Yumi, was hast du?“

„Yasumi, du bist berühmt an dieser Schule, aber wusstest du, dass es Gerüchte über dich und Ryu gibt? Das ist auch der Grund, warum viele Lehrer und Schüler dich komisch anschauen.“

Für eine Sekunde war ich verwirrt.

„Wie bitte?“

„Was denkst du über Ryu?“

Ich dachte nach. Ryu …

„Hmm“, machte ich. „Ryu ist genau das Gegenteil von dir: ruhig, meist introvertiert, manchmal bärbeißig und ungeduldig. Er kann ziemlich gut Fußball spielen.“ Mehr fiel mir nicht ein.

„Liebst du ihn?“

„Nein.“ Meine Antwort klang emotionslos und ich verstand es. Ich drehte mich zu meiner Freundin an meiner Seite um. „Seit wann?“, fragte ich sie leise.

Sie verdeckte mit den Händen das Gesicht.

„Mir ist es gestern klar geworden. Yasumi, mir ist das so peinlich! Ich weiß nicht, wie ich mich jetzt in seiner Nähe verhalten soll. Seit gestern bekomme ich Herzklopfen, wenn ich an ihn denke...“

Ups ... Yumi hatte die Liebe echt erwischt.

„Denkst du … denkst du, ich habe eine Chance bei ihm?“

„Natürlich!“, rief ich aus, sehr verwundert meine Freundin so unentschlossen zu sehen. „Du bist groß, hübsch und intelligent!“

„A... Aber neben dir verblasse ich ...“

Ich blieb stehen und starrte das fremde Mädchen vor mir an.

„Wer bist du und was hast du mit meiner Yumi gemacht? Die Yumi, die ich kenne, ist offen und selbstbewusst!“

Sie boxte mir freundschaftlich in den Arm.

„Weißt du, Ryu und ich sind Sandkastenfreunde und … Ich glaube, ich habe schon immer was für ihn empfunden und … und ...“

Ich schloss meine Freundin in die Arme.

„Yumi-chan, du hast bereits seine Aufmerksamkeit. Zeig nur mehr Schwäche und putze dich nicht überall heraus. Ryu ist nicht der Typ, der auf extrem offene steht.“

Wir knuddelten. Plötzlich riss sie sich los und war die alte.

„keine Zeit für Sentimentalität! Ab geht’s nach Hause. Ich habe Hunger!“

Unglaublich …Sie hat sich verwandelt!

„Ehm...Yasumi? Danke auch“, flüsterte sie ernst.

Und da! Schon wieder!

„Wenn du Kummer oder Probleme hast, kannst du zu mir kommen. Nein, du musst zu mir kommen und alles erzählen, sonst werde ich sehr sehr böse auf dich. Auch wenn es um Liebe geht, habe ich rund um die Uhr auf. Melde dich also!“ Yumi drehte sich weg und ging ihren Weg nach Hause.

Ich sah ihr nach.

„Es tut mir leid, Yumi“, sprach ich zu mir selbst. „Ich kann dir die Sache mit GazettE nicht erzählen. Niemand soll es wissen.“

Ich ging gedankenverloren meinen Weg in mein Dorf, als ein Auto hupte. Ich sah erschrocken den Fahrer an.

„Ryu!“, rief ich aus.

Mit einer gelassenen Handbewegung deutete er, dass ich einsteigen soll, ich nahm hinter ihm Platz, es herrschte Stille.

„Hör zu …!“ Ryu und ich sprachen gleichzeitig. Er gab mir das Wort.

„Danke, dass du Yumi nichts gesagt hast, Ryu.“

Er tippte gegen das Lenkrad. „Warum sollte ich ihr davon erzählen. Es ist dein Ding, ob du es ihr sagst oder nicht. Du bist diejenige, die einen Freund hat.“

Bei dem Wort Freund kribbelte es in meinem Bauch, doch dieses Gefühl wurde von Schuldgefühlen weggedrängt.

„Aber sag mir eins:“, er fuhr los, „Hat er dich in irgendeiner Art und Weise belästigt?“

Ich warf ihm durch den Innenspiegel ein Blick.

„Was meinst du damit?“

„Du weißt genau, was ich meine.“

„Wenn du das denkst, was ich von dir annehme, dass du es denkst, dann nein! So einer ist er nicht.“

Stille.

„Warum warst du nicht in der Schule?“

„Mir war nicht danach“, sagte Ryu total trocken und emotionslos, sodass er mich wütend machte.

„Du hättest aber wenigstens Yumi bescheid sagen können. Das Mädchen hat sich Sorgen gemacht!“

„Ach? Bei ihr ist die Sache schon morgen vergessen.“

„Dummkopf! Sie zeigt ihre Gefühle nicht offen. Kennst du sie nicht?“

Ryu hielt an und wir stiegen gleichzeitig aus.

„Du willst mich doch hereinbitten, oder etwa nicht?“

Ich sah ihn kalt an, er kam zu mir und schnupperte.

„Du riechst nach Mann“, stellte er fest.

„Du auch.“ Ich schob ihn unsanft weg und öffnete die Haustür.

„Yasuumiii!“

Etwas Strahlendes sprang mich direkt an, hielt dann aber inne.

„Uke-kun,Ich bin zu Hause.“ Ein erzwungenes Lächeln machte sich auf meinem Mund breit.

Wir betraten das Wohnzimmer.

„Oje …!“ Akira, der bis eben auf dem Sofa gelegen hatte, richtete sich auf.

„Sind die anderen nicht da?“, fragte ich, um die fremde Atmosphäre zu ändern.

Als Antwort jedoch, pochte mein Herz ein Tick schneller; Takanori betrat den Raum.

„Aoi und Uruha sind kurz weg.“ Takanori benutzte die Pseudonyme.

„Leute, das ist Ryu, ein Freund von mir.“ Und zu Takanori gewand: „Ihr kennt euch ja bereits.“

Stille.

Ryu und Takanori sahen sich an. Irgendwie feindselig …

„Wie war die Schule heute?“ Uke sorgte für Stimmung.

Ich setzte ein Lächeln auf die Lippen und berichtete: „Sehr lustig! In Chemie haben wir experimentiert und ...“

„Lass mich raten“, sprach mir Ryu ins Wort, „du hast wieder die Decke versaut.“

Ich schüttelte den Kopf. „Nein, diesmal den Boden. Ein paar aus meiner Gruppe haben meine Schwefelsäure nicht verdünnt und … naja … unser Reagenzglas ist weggeschmolzen. Die Lehrerin hatte dann das Problem alles weg zu machen.“

„Du verewigst dich echt überall.“

Ich grinste Ryu an.

„Wollt ihr Tee?“

Mit dem Einverständnis der Männer steuerte ich in die Küche, gefolgt von Uke.

„Besonders gut können sich die beiden nicht leiden, was?“

„Ich fürchte ja ...“ Ich seufzte.

„Wo sind sie sich denn begegnet?“

„Auf der Wildbahn“, scherzte ich, Uke lachte. „Takanori-kun hat mich gestern nach der Schule abgeholt, Ryu war dabei.“

Ich holte – eher versuchte zu holen - Tee aus einem der obersten Schränke über dem Herd.

Hinter meinem Rücken hörte ich Ukes Lachen. „Ich hole ihn schon.“

Über mir erschien sein Arm, hinter mir spürte ich seinen Körper, auf meinem Haar seinen Atem.

„D... danke.“ Ich entfernte mich von ihm und bereitete unseren Tee.

Ein vorsichtiges Lächeln lag auf seinem Gesicht. „Komm! Machen wir Stimmung!“

Uke zog mich ins Wohnzimmer.

„Hört mal her, Leute! Yasumi hat mir einen Heiratsantrag gemacht.“

Ich sah zu ihm fragend hoch, er beugte sich über mich und gab mir einen Kuss auf die Wange.

Es gab nicht genügend Zeit für mich , um verwirrt zu sein. Ich spielte einfach mit.

„Ihr habt es richtig gehört. Wir heiraten nächstes Jahr am 30. Februar und ihr alle seid herzlich eingeladen!“

Nahezu gleichzeitig legte die Männer vor uns den Kopf schief und schienen verblüfft zu sein.

Uke und ich fielen uns in die Arme und lachten. Wir hatten unseren Spaß, versuchten uns kurz darauf wieder zu beruhigen.

Was könnten wir nach dem Tee machen?

Mein Blick begegnete Takanoris und wir sahen uns eine endlos erscheinende Zeit lang an. Seine Augen ruhten auf mir, er schien mich zu studieren. Ich konnte den Blick von der Schönheit vor mir nicht abwenden und starrte ihn an, mein Bauch kribbelte. Sein Mundwinkel verzog sich zu einem schiefen Lächeln – Takanoris einzigartiges Lächeln -, ein Blitzlicht und ich sah verlegen weg zu Ryu, der das alles beobachtet hatte.

Ryu bewegte sich, stand auf und nahm mich bei der Hand.

„Ich muss mit dir reden.“

„Wenn du mit ihr reden willst, dann hier.“, hörte ich Takanori befehlend sagen, doch Ryu zog mich aus dem Haus.

Auf der Veranda spürte ich noch eine Hand in meinem. Ohne mich zu fragen wer mir und Ryu gefolgt war, wusste ich bereits die Antwort: Takanori, denn die Stelle die er festhielt brannte nahezu.

„Ich habe gesagt, du sollst hier reden.“

Die Männer zerrten mich in die entgegengesetzte Seite.

Wenn die so weiter ziehen, mache ich eine totale Zellteilung!

Ich sah hilfesuchend zu den anderen, aber Takanoris Körper verdeckte meine Sicht.

„Ich kann mit ihr reden wo ich will!“

„Ich habe das Recht, zuzuhören. Ich bin schließlich ihr Freund.“

Mein Bauch kribbelte, die Männer ließen mich gleichzeitig los und standen sich anfunkelnd gegenüber.

„Mach dir keine Hoffnung, Ryu“, Takanori spuckte wortwörtlich seinen Namen aus, „sie ist mein Mädchen.“

Mein Bauch kribbelte heftiger.

„Ich lasse es nicht zu, dass du sie ausnutzt!“

Takanori drehte sich lachend weg. „Ausnutzen? Ach Ryu“, Noch eine Ryu-Spucke, „du machst dich immer unbeliebter.“

Ryus Schultern bebten und er ging leicht in die Knie – und eine Alarmglocke läutete in meinem Gehirn.

Takanori sprach weiter: „Bist du etwa eifersüchtig, weil du sie nie ...“ - und da holte Ryu aus. Noch in diesem Moment, als ich dazwischen ging, flog auch schon mein Kopf zur Seite.

Etwas knackte, ich taumelte zurück und wurde von Takanori herzlich in die Arme genommen. Er sah geschockt aus.

Mit der Zunge die Zähne tastend, richtete ich mich auf und sah in Ryus erschrockenes Gesicht.

„Sag mal“, schrie ich ihn an, „bist du jetzt total irre? Wie kannst du dich nur so schnell aus der Ruhe bringen lassen? Und jemanden angreifen, der nicht auf dich gefasst ist, macht man nicht! Wo bleibt da dein Stolz?!“

Ryu rannte in sein Auto.

„Warte!“

Doch er stieg schon ein und fuhr los.

„Fahr wenigsten langsamer!“, rief ich ihm hinterher. „Idiot!“

„Yasumi“, der Mann hinter mir drehte mich zu sich uns studierte meine Wange, „warum hast du das gemacht?“

Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen, wir standen uns zu nahe.

„Ich bin deine Maid. Ich werde meinen Herrn beschützen.“

„Dummkopf“, kam es sanft aus seinen Mund. „Warum musst du dich immer einmischen …?“

Er streichelte meine Stirn, seine Finger glitten weiter, an meinen Wangenknochen entlang zum Kinn. Dann beugte er sich vor, bis sein Mund dicht an meinem war.

Ich konnte nicht richtig denken. War es denn schon soweit? Lange hatte ich den Mann vor mit begehrt und jetzt stand er vor mir und wollte mich küssen. Sollte ich mich gehen lassen?

Ach Ruki …

Ich riss die Augen auf und schnappte nach Luft.

Nicht Ruki!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  RitsukiKahn
2010-06-09T14:31:53+00:00 09.06.2010 16:31
Oh mann! Rivalen! Die sind ja so dumm, während die sich als Rivalen ansehen, merken die ja gar nicht, dass ein dritter sich an yasumi ranmacht!
Aber um ehrlich zu sein, ich finde Kai und Yasumi, als Paar, auch toll!

Das ist soooo toll! ^^ XD
Will weiter lesen!
Von:  JuneValentine
2010-06-07T21:41:12+00:00 07.06.2010 23:41
Ohoh...
Okay, Ryu ist mir jetzt irgendwie unsympathischer geworden.... A**ch! ò.ô
Aber das Ende... ist schrecklich!
Yasumi soll soetwas nicht denken! Sie solls doch zulassen, verdammt noch mal!
Immer hin kriegt nicht jeder Rukifan mal die Gelegenheit ihn knutschen zu dürfen~!
*träum*

Sonst eigentlich finde ich die Stelle süß, wo Yassi und Ruki sich die ganze Zeit anschauen und Yassi dann verlegen wegguckt *///*
*~bluuush~~*
>/////<

Bitte mach schnell weiter!
bzw. tipp schnell weiter ab! hop hop
*dräng dräng*
XD

LG
caribia


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