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Auf den Hund gekommen

von

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...und seine Folgen

Zorro erwachte aus einem traumlosen Schlaf und gähnte herzhaft.

Dann öffnete er die Augen und sah sich um, runzelte die Stirn, als er registrierte, dass er nicht irgendwo an Deck des Schiffes lag, sondern in einer dunklen Gasse, auf dem kalten, harten Boden.

Gähnend rappelte er sich auf und streckte sich, indem er seine Pfoten vor sich auf den Boden stellte und seinen Rücken durchbog.

Er blinzelte verwirrt.

Pfoten? Moment!

Das, was er sah, sollten eigentlich Hände sein.

Aber es waren Pfoten, eindeutig.

Er schrie erschrocken auf, wunderte sich aber im selben Moment über seine Stimme, denn der Laut, den er von sich gab, hörte sich an, wie ein Fiepen.

Was zum Teufel war passiert?

Unverwandt blickte er auf seine Sachen, die am Boden lagen.

Er wusste, dass er die Sachen nicht hier lassen konnte, vor allem seine Schwerter.

Aber er hatte ja keine Arme...

Plötzlich hörte er Schritte auf dem Boden.

Im Schatten bewegte sich etwas und kam auf ihn zu.

Nein, das konnte nicht wahr sein!

“Hallo, Zorro!”, säuselte die junge Frau und band ihre langen, roten Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen.

Maria...verdammt, wo kam die denn her?

“Da staunst du, was? Ich habe dir doch damals versprochen, dass ich dich finden und mich rächen würde...nun, jetzt habe ich mein Versprechen wahr gemacht!”

Zorro starrte ungläubig an den langen Beinen hinauf die Frau an, mit der er damals seine erste und einzige Beziehung gehabt hatte.

Jetzt erinnerte er sich wieder, warum er schlussgemacht hatte: Die Alte hatte ne Schraube locker, aber ganz gewaltig!

Nachdem sie ihre Locken gebändigt hatte, grinste sie den schwarzen Schäferhund zu ihren Füßen an, der unbewusst zu knurren angefangen hatte.

“Knurren, bellen, beißen...bringt alles nichts! Selbst, wenn ich wollte, ich könnte dich nicht zurückverwandeln. Ich habe von der Amor-Frucht gegessen, die es mir erlaubt, Menschen in jedes mögliche Tier zu verwandeln. Dabei war ich bei dir noch sehr gnädig... Jedenfalls kannst nur du selbst dich zurückverwandeln! Denk darüber nach, wir werden uns wiedersehen!”, meinte sie und trat zurück in den Schatten.

Das konnte doch einfach nicht wahr sein!!!

Kläffend folgte Zorro ihr, versuchte, sie am gehen zu hindern, doch sie war plötzlich wie vom Erdboden verschluckt...

Das wurde ja immer schöner!

Scheinbar musste er wohl oder übel ein Hund bleiben, bis dieser scheiß Zauber sich von selbst löste.

Und zu allem Übel wusste er auch nicht, wie er zum Schiff finden sollte.

Doch er musste es versuchen, nur die Anderen konnten ihm jetzt helfen.

So nahm er die Sachen so gut es ging mit dem Maul auf und trottete los...
 

Nach langem Überlegen entschloss Ruffy sich, einen der Anderen um Rat zu fragen und ging weiter zum Schiff.

Doch schon, als er an Deck trat, kamen ihm die restlichen Crewmitglieder entgegen.

“Hey, Ruffy! Der Herd ist kaputt, wir gehen auswärts essen!”, rief Lysop ihm schon von der Kombüse aus zu,

Er seufzte leise.

Mit seinen Sorgen würde er seinen Freunden sicher nur die Laune verderben.

“Ich hab keinen Hunger, geht ohne mich!”, rief er zurück und begab sich unter Deck.

Alle blieben verwirrt stehen und sahen einander an.

“Ok, was war das bitte?”, fragte Nami in die Runde.

Lysops Gesicht war regelrecht zu einer erschrockenen Fratze festgefroren.

“Das ist merkwürdig. Der Käptn hat doch immer Hunger...” bemerkte Franky ohne eine erkenntliche Gefühlsregung, während Robin bestätigend nickte.

Chopper kratzte sich nachdenklich unter seinem Hut.

“Ich hab ihn gestern erst untersucht, wenn er krank wäre, hätte ich etwas bemerken müssen...”, erklärte er leise und blickte besorgt auf die Stelle, wo eben noch der Schwarzhaarige gestanden hatte.

Sanji, der sich bis jetzt im Hintergrund gehalten hatte, zog an seiner Zigarette und schnippte sie dann über Bord.

“Geht schonmal vor, ich rede mit ihm...”, meinte er und verschwand unter Deck, ehe seine Kameraden die Chance hatten, Widerspruch zu leisten.

Nach kurzem Zögern kamen sie der Aufforderung des Blonden nach und machten sich auf den Weg zu dem von ihnen ausgewählten Restaurant...
 

Leise betrat Sanji das Jungenschlafzimmer und sah sich nach Ruffy um, den er schließlich in seiner Koje fand.

“Hast du dich wieder mit Zorro gestritten?”, fragte er und setzte sich neben ihm auf die Bettkante.

Der Junge blickte nur starr auf die Decke seiner Schlafstelle und nickte leicht.

Der Smutje seufzte und nickte verstehend.

“Und er ist noch in der Stadt...”

Abermals antwortete sein Käptn mit einem Nicken.

“Hat er dir endlich gesagt, was er hat?”, fragte er vorsichtig.

Ruffy schüttelte den Kopf und setzte sich auf.

“Ich mache mir Sorgen...aber ich bin auch stinksauer auf Zorro...ich weiß nicht, was ich tun soll!”, erklärte er.

Der Blonde seufzte schwer.

“Ja, das ist nunmal dein Los als Käptn...du musst manchmal Entscheidungen treffen, die dir schwer fallen, um deiner Verantwortung gerecht zu werden...”

Der Junge blickte auf, Tränen standen in seinen Augen.

Langsam nickte er.

Sanji hatte ja Recht...aber es tat so weh...

“Ich mache dir einen Vorschlag, Käptn...”, begann sein Gegenüber.

Ruffy runzelte die Stirn und wartete ab, was sein Freund zu sagen hatte.

“Da du mir nicht verboten hast, ihn zu suchen, widersetze ich mich keinem Befehl, wenn ich jetzt in die Stadt gehe und mit ihm rede...vielleicht hilft es ja...”

Der Schwarzhaarige lächelte leicht und nickte.

Das war vielleicht wirklich der einzige Weg...
 

Die Anderen hatten inzwischen das Restaurant erreicht und suchten sich aus alter Gewohnheit einen Platz nahe am Hinterausgang.

Besorgt blickte Lysop sich alle paar Minuten um.

“Das ist ungerecht...bestimmt ist Ruffy traurig, weil Zorro wieder irgendwas gesagt hat!”, meinte er mit einem abfälligen Schnauben.

Die übrigen Crewmitglieder seufzten, sie konnten ihren Käptn gut verstehen.

Auch sie machten sich Sorgen um den Jungen, aber wussten sich keinen Rat.

“Ich bin mir sicher, dass Herr Smutje ihn wieder aufmuntert...und vielleicht kommt Herr Schwertkämpfer ja zur Vernunft, wenn er merkt, wie sehr er Herr Kapitän verletzt...”, meinte Robin nach einer Weile, als auch schon ein Kellner kam und ihre Bestellung aufnahm...
 

Zorro wusste immer weniger, wo er war und was er tun sollte.

Er hatte nur eine Chance, wenn er seine Crew fand.

Er musste ihnen zu verstehen geben, was los war, dann würden sie ihm sicher irgendwie helfen können!

Plötzlich erblickte er vor sich einen blonden, groß und schlank gewachsenen Mann in einem maßgeschneiderten Anzug, der an ihm vorbeirannte.

Schnell stürmte er Sanji nach und stellte sich ihm in den Weg.

Der Smutje blickte verwirrt auf ihn nieder, wollte den Hund erst wegjagen, doch dann erkannte er die Kleidungsstücke und natürlich die Schwerter und nahm sie ihm mit geschocktem Gesichtsausdruck ab.

“Zorro...”, flüsterte er und sah dann dem Tier in die Augen.

“Wo hast du das her?! Wo ist er? Komm schon, führ mich zu ihm!”, rief er verzweifelt, doch der Köter setzte sich einfach nicht in Bewegung

Er schnaubte und betrachtete die Sachen genauer.

Es war kein Blut daran, aber warum sollte Zorro sie ausziehen?

Schließlich würde der Schwertkämpfer sicher nicht nackt durch die Stadt laufen...

Besser, er ging zurück zu Ruffy, denn wenn der Schwertkämpfer in Schwierigkeiten war, hatte er allein kaum eine Chance ihm zu helfen.

Schnell rannte er zurück zum Schiff, dicht gefolgt von dem Hund, dem er aber zunächst keine Aufmerksamkeit schenkte.

Erst, als sie beim Schiff ankamen, funkelte er ihn wütend an.

“Verzieh dich!”, fauchte er, was der Vierbeiner nur mit einem Knurren quittierte, ehe er seelenruhig über den Steg an Bord trottete.

Sanji seufzte resignierend und folgte dem Hund, der sich auf den Weg unter Deck machte...
 

Ruffy lag immernoch in der Koje und starrte nachdenklich den Betthimmel an, als er bekannte Schritte auf den Dielen hörte.

Eilig setzte er sich auf und stieß sich dabei auf den Kopf, als der Smutje auch schon den Raum betrat, jedoch nicht allein.

“Hast du Zorro getroffen? Und wo kommt der Hund her?”, fragte er verwirrt und ging auf ihn zu, streichelte das Tier, das zu seiner Verwunderung zurückwich und blickte dann Sanji an.

Dann erkannte er, was sein Smutje in den Händen hielt.

“Sanji...was...?”

Der Blonde atmete tief durch und deutete auf den Hund, der sie ebenfalls musterte.

“Als die Töle mir über den Weg lief, hatte sie Zorros Sachen im Maul...”

Der Schwarzhaarige wurde augenblicklich kreidebleich...
 

Zorro dachte darüber nach, wie er den beiden zu verstehen geben sollte, wer er war, als sie auch schon begannen über ihn zu reden.

Warum sollte Sanji ihn getroffen haben?

Hatte Ruffy ihn etwa geschickt, um ihm wiedermal zuzureden?

Er brauchte doch keinen Babysitter und außerdem ging das ganze den Smutje nichts an!

Doch dann bemerkte er etwas anderes.

Sie schienen sich Sorgen zu machen, was er ja verstehen konnte, aber Ruffy entgleisten gerade sämtliche Gesichtszüge.

Wäre er dazu in der Lage gewesen, hätte er ihn auf einen Stuhl gesetzt und nach Chopper gerufen, denn der Junge sah aus, als stünde er kurz vor einem Zusammenbruch, als er die Sachen mit zitternden Händen entgegennahm und sie, zu Zorros Verwirrung an sich drückte.

“Wir müssen ihn finden! Vielleicht ist er verletzt oder in Schwierigkeiten!”, meinte er schließlich aufgeregt.

Sanji nickte und wartete, bis Ruffy Zorros Habe bis auf das Bandana, das er sich in die Tasche streckte auf dessen Nachtlager gelegt hatte, ehe er mit dem Jungen nach oben rannte.

Besser, er ging den beiden nach, dachte Zorro und folgte ihnen...
 

“Wo Sanji wohl mit den Beiden bleibt...”, überlegte Nami laut und blickte immer wieder zur Tür.

“Vielleicht verprügeln sie Zorro. So wie der in letzter Zeit mit Ruffy umspringt, hätt' er's verdient...”, mutmaßte Lysop und trank einen Schluck Bier.

“Wir wissen nicht, was mit ihm los ist, also sei mit solchen Äußerungen lieber vorsichtig!”, bemerkte Robin seufzend.

Schließlich war ihr nicht entgangen, dass Zorro in unbeobachteten Momenten bedrückt Löcher in die Luft starrte, statt wie gewöhnlich zu schlafen.

Überall, mit Sinnesorganen ausgestattete Hände sprießen lassen zu können war schon nützlich.

“Aber, wenn Käptn und Vize sich nicht mehr verstehen, wird das bald das Ende ihrer gemeinsamen Reise sein. Sowas geht auf Dauer nicht gut, auf See muss man sich aufeinander verlassen können...”, erklärte Franky mit ernstem Blick.

Chopper saß derweil nur da und starrte in die Kerzenflamme.

Er wusste genau, seit wann der Schwertkämpfer sich so merkwürdig verhielt.

Wie konnte er das auch vergessen, nach der schrecklichen Entdeckung.

Nach dem Kampf war Ruffy so schwach gewesen, dass Zorro ihn hatte stützen müssen, das hatte er von der Tür aus gesehen.

Doch nach der Untersuchung hatte er nichts bemerken können, weil ja schon alle schliefen.

Erst am nächsten Morgen war Zorro Ruffy gegenüber zum ersten Mal ausfällig geworden.

Konnte das mit dem Ergebnis seiner Untersuchung zusammenhängen?

Hatte Zorro etwas von seinem Gespräch mit Ruffy mitbekommen?

Das war doch die einzige Erklärung, oder nicht?

Doch wieso sprach er dann nicht darüber?

Denn, wenn es einen Menschen gab, auf den Ruffy hörte, war es der Schwertkämpfer...

Aber diese Theorie überprüfen konnte er nicht, schließlich hatte er Ruffy versprochen, niemandem etwas zu sagen...
 

Nachdem sie zwei Stunden umhergeirrt waren, konnte Ruffy nicht mehr.

Schwer atmend stützte er sich an einer Mauer ab und schloss die Augen, um ein leichtes Schwindelgefühl zu unterdrücken.

Sofort eilte Zorro an die Seite des Jungen, fiebte unbewusst.

“Hey, du sollst doch suchen!”, fauchte Sanji den Hund an, doch dann sah er sich um und erschrak etwas bei dem Anblick des Jungen.

“Ruffy, bist du ok?”, fragte er und ging zurück zu ihm.

Der Schwarzhaarige nickte leicht, doch diesmal wusste er, dass ihm keiner glauben würde.

Zorro seufzte innerlich schwer.

Wenn das schon zu den Auswirkungen des Gear 2 gehörte, konnte die nächste Attacke tödlich sein.

Wenn dieser Zustand anhielt, konnte es sogar sein, dass der Junge gar nicht erst am nächsten Kampf teilnehmen konnte, was dem Schwertkämpfer bedeutend lieber gewesen wäre...

Auch Ruffy selbst war etwas schockiert über seine mangelnde Ausdauer.

War sein Herz schon so geschädigt?

Oder war es nur etwas überanstrengt und würde sich wieder erholen?

Der Gedanke, seiner Crew nicht mehr helfen zu können, sie nicht schützen zu können, machte ihn wahnsinnig.

Wenn sie Zorro gefunden hatten, würde er Chopper bitten, sich das nochmal genauer anzusehen...

“Setz dich einen Moment...”, meinte der Smutje besorgt, doch der Angesprochene winkte ab und stieß sich von der Mauer ab.

“Wir müssen Zorro finden!”, erklärte er in unmissverständlicher Tonlage und Sanji gehorchte widerwillig.

Zorro blieb einen Moment stehen und beobachtete, wie der Junge sich weiterzwang.

Es tat einen Stich in sein Herz...
 

Als es schon nach Mitternacht war, bezahlten Nami und die Anderen ihr Essen und erhoben sich, da wurde Lysop plötzlich kreidebleich.

Chopper folgte seinem Blick und erschrak.

“Smoker...was macht der denn hier?”, wisperte Nami und beobachtete, wie der Marinekäptn an der Theke ihre Steckbriefe vorzeigte.

Schnell verzogen die Piraten sich durch die Hintertür...
 

“Es hat keinen Sinn, so finden wir ihn nie...”, meinte Sanji frustriert seufzend und legte seinem Käptn eine Hand auf die Schulter.

“Lass uns zurück zum Schiff, vielleicht ist er ja schon zurück oder die Anderen helfen uns beim Suchen...”, schlug er leise vor.

Ruffy nickte langsam und ging mit ihm zurück zum Hafen, dicht gefolgt von dem großen schwarzen Hund, der ihn noch immer aufmerksam beobachtete.

Als sie das Schiff erreichten, kamen die übrigen Crewmitglieder gerade angerannt.

“Smoker ist hier und sucht nach uns!”, erklärte Lysop völlig außer Atem.

Geschockt wollte Ruffy wieder zurück in die Stadt rennen, doch Sanji hielt ihn eisern fest.

“Er ist bestimmt in Ordnung, Ruffy! Zorro wird sich irgendwo versteckt haben...”, versuchte er ihn zu beruhigen, doch der Junge war viel zu besorgt.

“Ach ja!? Und wo kommt das dann her?”, fragte er und hielt ihm Zorros Kopftuch vor die Nase.

“So wie ich Zorro kenne, ist der schwimmen gegangen und der Köter hat die Sachen stibitzt...immerhin wird er wohl kaum nackt hier rumlaufen und sich irgendwo verstecken, also findet Smoker ihn bestimmt nicht...”, meinte der Blonde.

Nami schluckte.

“Ihr habt ihn nicht gefunden? Und warum soll er nackt sein?”

Doch da bemerkte sie auch schon den Hund, der an Ruffys Hosenbein zog und ihn anscheinend zum Anlegesteg bewegen wollte.

“Ich weiß, das hörst du nicht gern...”, setzte Lysop an, doch der Strohhut schüttelte energisch den Kopf.

“Ich lass ihn nicht einfach hier zurück! Ihr könnt ja abhauen, aber ich lass ihn nicht im Stich!”, fauchte er.

“Wer soll Zorro helfen, wenn Smoker dich festnimmt?”, fragte Franky ruhig und mit vor der Brust verschränkten Armen.

Es war ja allgemein bekannt, dass der Marinekäptn bisher gegenüber dem Jungen klar im Vorteil gewesen war und noch schien der Junge keine Attacke auf Lager zu haben, die das änderte.

Alle Augen waren jetzt auf ihn gerichtet.

Ruffy starrte den Zimmermann eine Weile an und senkte dann den Blick.

Wieder ergriff ein Zittern von seinem Körper Besitz, als wollte er sich zweiteilen.

Erst, als er wieder das Ziepen an seinem Hosenbein spürte, kam er wieder zu sich und setzte sich wortlos in Bewegung.

Zur Erleichterung seiner Freunde in Richtung des Schiffes.

Während sie ihm folgten, neigte Sanji sich etwas zu Chopper.

“Besser, du untersuchst Ruffy nachher, er ist vorhin fast zusammengebrochen...”, meinte er und der Elch nickte.

Immernoch stumm trat der Käptn an den Bug und stützte sich mit den Ellenbogen auf die Reling, während die Anderen das Schiff aus dem Hafen manövrierten.

Der Hund unterdessen ließ den Jungen nicht aus den Augen, wich ihm nicht von der Seite, auch, als die übrigen Crewmitglieder nach und nach in die Kombüse gingen.

Chopper war der letzte, denn er wollte nochmal mit dem Jungen unter vier Augen reden.

“Ruffy...ich würde dich gern nochmal untersuchen...”, meinte er und der Käptn ging widerwillig zum Behandlungsraum.

Zorro folgte ihnen unauffällig.

Er wollte wissen, was mit dem Schwarzhaarigen war.

Doch schon nachdem Chopper kurz das Herz des Jungen abgehört hatte packte er das Stetoskop wieder weg.

“Wir müssen das weiter beobachten, bevor ich dir irgendwelche Medikamente verschreibe...aber du solltest dich auf jeden Fall ersteinmal schonen...”, erklärte er.

Der Junge nickte nur mit abwesendem Blick und ging hinaus, direkt zum Heck des Schiffes, um zu beobachten, wie die Insel immer kleiner wurde.

Chopper seufzte schwer und ging zu Bett, gegen den Schmerz, den sein Käptn fühlte, konnte er leider nichts ausrichten.

Der Hund jedoch folgte Ruffy, den Kleinen konnte er jetzt nicht alleine lassen...
 

Ruffy war nicht im Stande, sich von der Reling zu lösen.

Noch Stunden später stand er am Heck des Schiffes und starrte zurück, obwohl die Insel längst am Horizont verschwunden war.

Sein ganzer Körper war angespannt, zitterte.

Es war stockdunkel und kalt.

Er wirkte müde, aber seine Augen waren immernoch aufmerksam auf den Horizont gerichtet, als würde er hoffen, dass Zorro ihnen hinterher schwamm.

Der Junge konnte ja nicht ahnen, dass der Schwertkämpfer die ganze Zeit über neben ihm saß und besorgt zu ihm hoch blickte.

Dieser konnte kaum glauben, wie verloren und ängstlich sein Käptn wirkte.

So hatte er Ruffy noch nie gesehen...

Er wollte ihn auch nie so sehen, obwohl es ihn ehrte und irgendwie rührte, dass Ruffy sich wegen ihm solche Sorgen machte.

Langsam erhob er sich und zog mit den Zähnen kräftig am Saum von Ruffys Hose, bis der Junge verwirrt zu ihm hinab blickte.

Dann lächelte er leicht und seufzte schwer.

“Hast du Hunger? Komm, ich sag Sanji, er soll dir was geben...”, meinte er leise, denn er wusste, dass der Smutje noch auf war und verließ schweren Herzens seinen Platz.

Auch der Rest der Crew war da.

Als Ruffy mit dem Hund die Kombüse betrat, blickten die Anderen ihn besorgt und mitfühlend an.

Doch niemand brachte ein Wort heraus.

Der Junge sah zu Sanji und bat diesen leise, dem Hund etwas zu essen zu geben, was dieser auch gleich tat.

Seiner Meinung nach war das Vieh eine unnütze Töle, aber ihm war nicht entgangen, dass der Hund nicht von Ruffys Seite wich.

Nachdenklich betrachtete Lysop seinen besten Freund.

Dunkle Ringe hatten sich unter den großen braunen Augen gebildet.

So fertig hatte er Ruffy noch nie gesehen.

Und es war ja nicht das erste Mal, dass sich einer von ihnen in Gefahr befand und der Rest sich sorgen machte...
 

Widerwillig und ohne rechten Appetit hatte auch Ruffy etwas gegessen, war dann mit dem Hund unter Deck verschwunden.

Schwer seufzend trat er vor seinen Spint und holte sich warme Sachen heraus.

Dann ging er rüber zu Zorros Spint und legte dessen Sachen hinein.

Tränen standen in seinen Augen, als er nun das Bandana aus seiner Hosentasche zog und es ansah.

Kurz blickte er auf, starrte vor sich hin, als würde er nachdenken.

Dann band er sich zu Zorros Verblüffung das Tuch ums Handgelenk, lehnte sich an den geschlossenen Spint und schloss die Augen.

“Zorro...halt durch...bitte!”, flüsterte er.

Zorros Herz zog sich schmerzhaft zusammen.

Schuldgefühle plagten ihn.

Hatte er denn ganz vergessen, was seinen Käptn ausmachte?

Trotz seiner abweisenden Art dem Jungen gegenüber, machte dieser sich solche Gedanken, war so traurig...

Ruffy hatte es nicht verdient, so von ihm behandelt zu werden.

Er wollte nunmal seine Freunde in Sicherheit wissen.

Hätte Zorro mit dem Jungen gesprochen, statt ihm aus dem Weg zu gehen, hätte er ihm vielleicht ein Stück weit die Sorgen nehmen können.

Doch jetzt war die Last, die Ruffy zu tragen hatte, nur noch größer geworden...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  LinUchiha
2009-10-09T21:46:51+00:00 09.10.2009 23:46
Wie traurig *schnief*
aba es ist ein tolles
kap mach bidde schnell weiter^^


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