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Angels Kiss

~ und es geht endlich weiter ~
von

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Testing Time

Ich weiß, ich weiß. Da meldet sich die Mika schon wieder mit ner neuen FF. Kann ja auch nix dafür, dass mir gerade wieder die Ideen durch den Kopf jagen und dann auf Papier gebannt werden wollen. Muss eben auch mal sein.

So, und nun genug gelabert. Auf geht´s mit der neuen FF von mir namens ‚Angels Kiss‘
 

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Er runzelte die Stirn. Warum musste er ihn die ganze Zeit anstarren? Eigentlich hatten sie doch vor, einen gemütlichen Fernsehabend zu veranstalten. So wie sie es doch öfter mal taten. Unter besten Freunden war das doch eigentlich völlig normal. Oder?

Leider schien sein bester Freund heute komisch drauf zu sein. Aoi starrte ihn die ganze Zeit an und grinste dabei auch noch so dämlich. Er seufzte und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

„Aoi?“, fragte er ihn dann doch, denn so langsam nervte es ihn wirklich. Er war doch kein Ausstellungsstück im Museum. Also sollte sich der Andere doch mal am Schlüpfer reißen und sich wie ein normaler Mensch benehmen.

Angesprochener zuckte merklich zusammen und grinste ihn verlegen an. „Hai?“, erwiderte er geistreich.

„Darf ich fragen, was du für ein Problem hast? Warum starrst du mich die ganze Zeit an?“ Uruha war manchmal wirklich direkt. Das war eben seine Art und eigentlich konnten sie alle gut damit umgehen.
 

Aoi zuckte mit den Schultern. Er wusste es ja scheinbar selbst nicht so genau. „Keine Ahnung.“, kicherte er und ließ sich nach hinten auf den weichen Teppich in Uruhas Wohnzimmer fallen.

Uruha hingegen runzelte die Stirn. „Aber irgendwas muss doch sein. Sonst benimmst du dich auch nicht so. Und wenn du das tust, dann hat das immer einen Hintergrund. Also?“ Ja, sein Freund konnte ihn manchmal ziemlich auf die Palme bringen mit solchen Aktionen.
 

Wieder bekam er nur ein Schulterzucken. „Na ja…“, gab der Ältere letztendlich doch von sich. „Ich frag mich nur, ob sich das anders anfühlt.“ „Hä?“ Der Brünette kam nicht ganz mit, was Aoi damit meinte. Gute Frage. „Was meinst du denn damit?“

Jetzt setzte sich der Schwarzhaarige auf und schaute Uruha breit grinsend an. „Du bist doch bi oder?“ Aoi war manchmal so sensibel wie ein Teelöffel. Also gänzlich ohne Schamgefühl ausgestattet. Doch Uruha nickte. „Is das ein Problem für dich? Oder warum stellst du mir so eine Frage? Damit hattest du doch sonst auch keine Schwierigkeiten. Oder stört es dich jetzt etwa doch?“ Eigentlich waren sie nun schon seit Jahren gut befreundet und er hatte es dem anderen schon am Anfang ihrer Freundschaft offen erzählt. Er hatte nie ein Problem damit. Sollte sich das etwa geändert haben?
 

Der Gitarrist schüttelte den Kopf. „Iie… das mein ich doch gar nicht. Ich frag mich nur, ob sich das mit einem Mann anders anfühlt als mit ner Frau. Du weißt schon. Das Küssen und eben der Sex. Du hast noch nie darüber gesprochen, aber mich würd das schon mal interessieren. Vielleicht sind ja Männer besser darin als Frauen. Das kann man ja nicht beurteilen, wenn man selbst nicht auf das gleiche Geschlecht steht oder?“ Heute war Aoi wirklich merkwürdig drauf, befand Uruha. Na ja, manchmal war er eben so.
 

„Und wieso willst du das jetzt wissen? Soll ich etwa aus dem Nähkästchen plaudern, damit du doch nur theoretisch weißt, wie das ist? Ich mein, was bringt dir das denn? Außer ein paar Erklärung eigentlich nichts.“ Seufzend ließ er sich nach hinten gegen die Lehne seines Sofas fallen und schloss die Augen. „Aber wenn du es unbedingt wissen willst, kann ich es dir ja erzählen.“ Und schon hörte er ein Klatschen. Der Ältere schien begeistert davon zu sein, dass er über seine Erfahrungen mit Männern sprach. Komischer Kauz. Aber immerhin war er sein bester Freund.

„Und jetzt sag mir genau, was du wissen willst.“, meinte er nur und wartete darauf, dass Aoi seine Frage etwas präziser stellte.
 

Aoi war begeistert. Auch wenn sie eng befreundet waren, Uruha hatte noch nie darüber gesprochen und er war von Natur aus ein sehr neugieriger Mensch. Okay, eigentlich stritt er das immer ab, denn seiner Meinung nach war er nicht neugierig, sondern wollte einfach nur alles wissen. Da bestand doch schon ein Unterschied.

Schmunzelnd deutete er mit dem Finger auf sich selbst. „Ich?“, hakte er nochmals nach und erntete ein Nicken seitens des Lead-Gitarristen. „Sag schon. Ich weiß ja, dass du eh keine Ruhe gibst, bis du alles weißt. Also schieß los. Aber sei dir sicher, dass ich die privaten Teile definitiv nicht beantworten werde.“ Und schon quittierte der andere dies mit einem enttäuschten Seufzen. Na ja, aber immerhin bekam er so mal die Chance, etwas mehr über die Liebe zwischen zwei Männern zu erfahren.
 

Er straffte die Schultern und räusperte sich. Es hätte nur noch die Nickelbrille gefehlt, die er sich auf seiner Nase zurechtrückte und alles wäre perfekt. Uruha kam sich schon vor wie bei einem dieser komischen Psychoonkels, die ihn von innen bis außen umkrempelten, um auch ja alles aus seinem Innersten ausquetschen zu wollen. Na toll, da hatte er sich ja mal wieder was eingebrockt.

Neckisch rieb er seine Hände aneinander und setzte sich nun im Schneidersitz direkt vor Uruha.

„Okay, dann will ich einfach alles wissen. Wie fühlt sich das an, wenn man in einen anderen Mann verliebt is? So wie bei ner Frau auch oder gibt´s da Unterschiede? Wie fühlt sich ein Kuss an? Anders? Oder normal? Und wie is das beim Sex? Wer liegt da oben und wer unten? Und wie geht das eigentlich? Das muss doch höllisch weh tun oder nicht? Und wer warst du? Uke oder Seme?“ Ja, er wollte wirklich alles wissen und Uruha verdrehte innerlich schon die Augen. Es war so klar gewesen.
 

Er beugte sich nach vorne und stemmte sich mit den Armen auf seinen Knien ab. Seinen Kopf bettete er auf seinen Händen und schaute Aoi eindringlich an. „Ich habe dir doch eben schon gesagt, dass ich die privaten Teile außen vor lasse und sie dir ganz sicher nicht auf dem Tablett brühwarm offenbaren werde. Das ist eine Angelegenheit, die nur mich etwas angeht. Auch wenn du mein bester Freund bist, sowas werde ich auch dir nicht sagen. Welchen Part ich einnehme, wenn ich mal mit einem Mann zusammen bin, entscheide ich immer noch alleine.“

„Also wechselst du die Positionen?“, unterbrach ihn der andere schon und Uruhas Augen weiteten sich. Aoi war echt ein Teelöffel.
 

„Gibt es eigentlich auch mal einen Moment in deinem Leben, in dem du auf das hörst, was man dir sagt? Oder schaltest du generell auf Durchzug?“, brummte der Brünette. Er hatte wirklich keine Lust, näher auf diese Frage einzugehen. Aber eines konnte er ihm sagen. „Aber ich beantworte dir gern die Frage mit der Liebe und dem Kuss.“ Jetzt war es an ihm, schelmisch zu grinsen.

„Also die Liebe zu einem Mann fühlt sich auch nicht anders an als die zu einer Frau. Warum auch? Liebe ist eben Liebe. Also kann es dort auch gar keinen Unterschied geben. Den wird es sicher nur geben, wenn die Liebe zu einem Menschen anders is als zu einem anderen. Zum Beispiel liebst du ja deine Familie auch anders als deine Freundin oder?“ Ja, mehr brauchte er dazu ja gar nicht sagen. Irgendwie war das doch logisch oder nicht? Ob nun Mann oder Frau, Gefühle waren immer gleich. Liebe war eben Liebe.
 

Aoi nickte bestätigend. Das hatte er verstanden und es klang auch wirklich nachvollziehbar. „Dann ist das mit dem Kuss auch nicht anders oder? Ich meine, wenn du eine Frau küsst, die du liebst, dann is das doch das Gleiche, als wenn du den Mann küsst, den du liebt.“ Okay, irgendwie hatte er zwar jetzt nicht wirklich gecheckt, was er da so von sich gegeben hatte, aber Uruhas Lachen sagte ihm, dass er entweder Recht oder Unrecht hatte. Abwarten. Mal sehen, was der dazu zu sagen hatte.

„Gar nicht mal so schlecht, Kleiner.“ Er war wirklich überrascht, dass sein Bandkollege auch mal etwas Sinnvolles von sich geben konnte. Okay, er sah etwas verwirrt aus, aber das lag vielleicht auch daran, dass er seine Worte selbst noch nicht so ganz verarbeitet hatte. Bei Aoi war das wirklich keine Seltenheit mehr.
 

Der Schwarzhaarige grinste breit. Also hatte der doch recht gehabt. Cool. Dann war er also doch nicht so doof, wie die anderen immer von ihm dachten.

„Und wie findet man heraus, dass man auf das gleiche Geschlecht steht? Ich mein, es gibt schon viele verführerische Kerle und der ein oder andere is schon so ein Sahneschnittchen, aber… wenn man den toll findet, is man dann gleich verliebt?“ Und wieder zeigte er seine ziemlich ‚geistreiche Seite‘.
 

Uruha seufzte. „Du bist echt ein Trottel. Wenn du andere Männer anschaust, heißt das nicht automatisch, dass du auf Kerle stehst. Frauen schauen auch anderen Frauen nach und vergleichen sich mit ihnen. Und was anderes wirst du sicher auch nicht tun. Oder? Ich denke nicht, dass du einen von denen anschmachtest.“ Da war er sich eigentlich ziemlich sicher.

Der Rhythmus-Gitarrist tippte sich nachdenklich ans Kinn und schaute an die Decke. „Hmmm… mal überlegen. Schmachte ich einen von denen an?“ Pause. Schweigen erfüllte den Raum. Aoi dachte nach, während Uruha ihn nur verwundert anschaute. Das war jetzt nicht Aois Ernst oder? Seit wann sollte der denn auf Männer stehen?
 

Und schon fixierten ihn die Augen des Schwarzhaarigen und Uruha erschauderte unweigerlich. Was war das denn jetzt? Wieso schaute Aoi ihn jetzt so an? Und warum gerade ihn? Es war schon etwas beängstigend. „Ano… Aoi? Was is los? Hab ich was im Gesicht? Oder warum starrst du schon wieder so?“ Kami-sama. Bei dem Kerl wusste man wirklich nie, was in seinem Kopf vorging.
 

Plötzlich fiepte er erschrocken auf. Aoi hatte sich vor ihn gekniet und sich zu ihm gebeugt. Sein Gesicht war direkt vor seinem und der Brünette schluckte. „Aoi? Was soll das werden?“ Sein Gegenüber lächelte ihn an. „Na ja, da du mein bester Freund bist, wirst du mir doch sicher bei meinem Problem helfen können oder?“ Hö? Hatte er das jetzt richtig verstanden? Aoi hatte ein Problem?

„Ano… musst du mir dafür so auf die Pelle rücken? Das geht auch, wenn du da drüben sitzen geblieben wärst.“ Ja, davon war er überzeugt. Aber scheinbar Aoi nicht. Also warum kam er ihm so gefährlich nahe?
 

Aoi schüttelte den Kopf. Nein, Uruha konnte ihm von dort aus ganz sicher nicht helfen. „Iie, von dort geht das schlecht.“ Uruhas Augenbrauen wanderten in die Höhe und er musterte den anderen genau. Aois Augen hatten so ein komisches Funkeln. Was war hier eigentlich los?

„Aoi?“ Vorsichtig stemmte er seine Hände gegen den Brustkorb seines Freundes und versuchte, ihn etwas von sich zu drücken. Zu seinem bedauern brachte ihm das nicht viel. Aoi hatte eindeutig die bessere Position. Also konnte er auch gleich aufgeben.

„Was soll das werden?“, fragte er und man konnte deutlich hören, dass er verwirrt war und nicht ganz begriff, was hier eigentlich ablief. Aoi hatte doch seine Fragen gestellt und er hatte sie beantwortet. Was wollte er denn jetzt noch?
 

Der Ältere kicherte. „Na ja, theoretisch hab ich das ja jetzt verstanden, aber wie sieht das mit der Praxis aus? Ich muss doch genau wissen, wie sich das anfühlt. Und wenn ich keinen Mann küsse, dann kann ich ja auch nicht wissen, wie sich das anfühlt. Du kannst ja viel reden, wenn der Tag lang is, aber probieren geht eben über studieren.“ Und bevor Uruha dazu etwas erwidern konnte, hatte Aoi auch schon das getan, was er damit beabsichtigt hatte.
 

Uruha zuckte zusammen. Aoi küsste ihn tatsächlich. Dieser Schuft würde das ganz sicher noch bereuen. Das schwor er sich. Aoi würde nicht so einfach davon kommen. Wie kam er eigentlich auf die Idee, ihn einfach so zu küssen? Für Uruha mussten da schon Gefühle hinter stecken, damit sich ihm jemand so nähern konnte. Und Aoi war sein bester Freund. Wieso also küsste er ausgerechnet ihn?
 

Aber alle seine anfänglichen Proteste und Rachepläne wurden kurz darauf zu Nichte gemacht. Seine Augen drifteten wie von selbst zu und der Druck gegen Aois Brust wurde immer schwächer. Kami-sama. Dieser Kerl konnte verdammt gut küssen. Die weichen Polster fühlten sich toll an. Warm und unglaublich zärtlich. So einen Kuss hatte er noch nie bekommen. Und schon gar nicht von einem Mann. Meistens spürte er das Verlangen des anderen. Aber bei Aoi war das anders. Schüchtern und zaghaft.

Wohlig seufzte er in den Kuss und schlang die Arme um Aois Nacken. Er zog ihn ein Stück näher an sich und wollte ihn einfach nicht mehr gehen lassen. Er war wie berauscht und es kribbelte überall.
 

Nach unzähligen Minuten lösten sie sich wieder von einander und Aoi schaute ihm direkt in die Augen. Lasziv leckte er sich über die Lippen und lächelte. Seine Wangen waren rotgefärbt und seine Augen glitzerten verführerisch. Uruha hingegen hatte die Augen noch immer geschlossen und genoss den letzten Geschmack des anderen, der noch auf seinen Lippen lag.
 

Aoi fing sich schnell wieder und kratzte sich verlegen am Hinterkopf, während er leise lachte. „Na ja, also schlecht is das nicht. Scheint ja wirklich nicht so schlecht zu sein, in einen Kerl verknallt zu sein.“, gab er mal so eben von sich. Jetzt kam Uruha auch wieder zu sich und runzelte die Stirn. „Nani?“, fragte er verwirrt.

Der Schwarzhaarige grinste ihn an. Dann senkte er den Blick. „Ich weiß, dass das doof klingt, aber… eigentlich…“ Ja, wie sollte er das jetzt sagen? Mit der Tür ins Haus fallen? Ihm sagen, warum er ihn diesen Schwachsinn gefragt hatte? Warum er diese Chance einfach genutzt hatte? Oder besser ausgenutzt hatte?
 

„Ich… ich glaub, dass ich wirklich in einen Mann verliebt bin.“, nuschelte er und Uruha hatte wirklich Probleme, ihn richtig zu verstehen. Doch als er das verarbeitet hatte, legte er ihm eine Hand auf die Schulter und lächelte ihn an. „Dann solltest du es ihm sagen. Und es ist doch nichts Schlimmes dabei, wenn man auf einen Mann steht. Ich tu das doch auch. Außerdem kann sich derjenige doch glücklich schätzen, wenn er dich als Freund hat. Also ran an die Bouletten und schnapp dir den Kerl.“, motivierte er ihn. „Du schaffst das und ich helf dir gerne dabei, ihn für dich zu erobern. Versprochen. Dafür sind Freunde doch da.“
 

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So, Kapitel 1 wäre dann erst einmal erledigt.

Weiter geht´s dann später. Mal sehen, ob Uruha dem armen Aoi denn auch helfen kann, um sein Herzblatt zu erobern. Aoi is sich jetzt glücklicherweise bewusst, dass er sich verliebt hat.

Man sieht sich also im nächsten Chapter.
 

LG

Mika

*Kekse dalass*

Planing

Weiter geht´s mit Angels Kiss.

Mal sehen, wie es dem armen verliebten Aoi ergeht, wenn Uruha versucht, ihm zu helfen.
 

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Aoi wusste nicht so recht, was Uruha nun anstellen würde. Irgendwie wurde ihm mulmig bei dem Gedanken daran, dass er jetzt nicht nur das Problem mit der Liebe hatte, sondern auch das Problem Uruha. Der Brünette war nämlich berühmt berüchtigt für seine Kuppelaktionen. Man erinnere sich nur an das Desaster mit den beiden alice nine. Member. Er hatte echt Mitleid mit Saga und Shou gehabt. Die taten ihm heute noch leid, wenn er daran dachte, was Uruha ihnen angetan hatte. Das war sicher peinlich ohne Ende für die beiden gewesen und der Gitarrist von Gazette hatte sich ein Loch in den Bauch gefreut.

Kai und der Rest der Gazettos haben sich gekonnt verdrückt, da sie in dem Moment nicht mit Uruha zusammen erwischt werden wollten. Und nun…
 

Nun würde er das Opfer der ziemlich unberechenbaren Aktionen seines besten Freundes werden.
 

Seufzend ließ er sich wieder auf den Boden sinken. Na toll, da hatte er sich ja was eingebrockt. Hätte er mal doch seine Klappe gehalten. Aber wenn er das getan hätte, wäre er nicht Aoi. Neugierig, dreist und doch ziemlich naiv. Dass er nun auch noch mit hoher Wahrscheinlichkeit verliebt war, war sicher auch nicht das Beste, was ihm hatte passieren können. Sein bester Freund würde die Sache auch nicht einfacher machen sondern eher noch verschlimmern. Das würde sicher noch in einer Katastrophe enden. Eine Katastrophe ohne Gleichen. Da hatte er jetzt wirklich ein Problem.
 

Während sich Aoi so langsam seiner ausweglosen Situation bewusst wurde, ratterte es auf Hochtouren in dem hübschen Kopf des Lead-Gitarristen. Uruha überlegte angestrengt, wer das Objekt der Begierde für Aoi sein könnte. Es musste ja jemand sein, den Aoi kannte. Der Schwarzhaarige verliebte sich nämlich meist auch nur in Frauen, die er schon länger kannte und sich sicher war, dass sie auch zu ihm passen würden. Und nun war es ein Mann.

In Gedanken ging er gerade die Möglichkeiten durch, die zutreffen könnten. Aber zu einem richtigen Ergebnis kam er nicht.

Da blieb nur eins…
 

Aoi auf den Zahn fühlen, um sein ‚Opfer‘ ausfindig zu machen.
 

Er zögerte nicht und erhob sich vom Sofa. Aoi bekam das nicht so wirklich mit. Er hatte die Augen geschlossen und seufzte immer mal wieder vor sich hin. Er hatte ein ungutes Gefühl dabei, Uruha das nun doch offenbart zu haben. Es war doch schon vorherzusehen, dass da mal wieder alles schief gehen würde, was schief gehen konnte. Das war nun einmal eines von Uruhas ungeahnten Talenten. Alles und jeden ins Chaos stürzen. Nicht er war der Chaot der Band sondern Uruha, der wirklich alles auf den Kopf stellen konnte.
 

Derweil näherte sich Uruha seinem besten Freund und hockte sich einfach mal frech über ihn, damit sein Gegenüber auch ja nicht auf die Idee kam, einfach flüchten zu wollen. Aoi musste ihm jetzt Rede und Antwort gestehen. So konnte er seinen Plan dann auch besser koordinieren. Er musste doch seinem allerbesten Freund den Gefallen tun und ihm in Sachen Liebe beistehen. Das war doch mal seine Chance.

Mit den Händen neben Aois Kopf stützte er sich direkt über ihm ab und grinste ihn breit an.

„Und nun sagst du mir, wer der Glückliche ist.“, hauchte er ihm anzüglich ins Ohr.
 

Erschrocken riss er die Augen auf und schaute direkt in Uruhas bernsteinfarbene Augen. Sein Herz wummerte heftig und das Blut schoss ihm sofort ins Gesicht. Kami-sama. Er hatte Uruha zwar eben geküsst, aber das gab dem noch lange nicht das Recht, sich ihm so extrem zu nähern.

Sein Blick wurde wieder sicherer und er drückte mit den Händen gegen Uruhas Brustkorb. „Was soll das?“ Und schon befreite er sich aus dem Griff des Gitarristen und setzte sich auf.

„Es is ja schön und gut, dass du mir helfen willst, aber…“ Er schluckte. War das nun eine gute Idee oder eine schlechte? Egal. Uruha würde die Wahrheit schon überleben.

„Ich habe keine Lust auf dein altbewährtes Chaos. Darauf kann ich getrost verzichten.“
 

Uruha blies die Backen auf und verschränkte die Arme beleidigt vor seiner Brust. Aoi war ja mal wieder sehr direkt. „Was soll das? Ich will dir doch nur helfen. Du kriegst das doch sonst eh nicht gebacken. Ich kenn dich doch.“

Nun war es an Aoi die Backen aufzublasen und zu grummeln. So saßen sich die beiden nun gegenüber und schmollten sich gegenseitig an. Irgendwie taten sie das gerne.

Aoi war der erste, der sich nicht mehr halten konnte, und lauthals losprustete, nachdem er mit beiden Händen auf Uruhas Wangen geklatscht hatte. Dabei gab der Gitarrist so lustige Geräusche von sich, dass Aoi einfach nicht mehr anders konnte und sich lachend auf dem Boden herum kugelte.
 

Es dauerte auch nur weniges Sekunden, ehe Uruha realisierte, was Aoi eben mit ihm gemacht hatte. Aber das Lachen des Schwarzhaarigen war ansteckend, so dass er einfach mit ihm mit lachen musste.

Prustend lagen sie auf dem Boden und lachten. Es wirkte nicht wirklich, als wären die beiden erwachsene Männer, sondern Teenager, die sich einen schlechten Witz erzählt hatten. Aber nein, bei diesen beiden handelte es sich definitiv um die beiden Gitarristen der berühmten Band The GazettE und sie machten mal wieder nur Blödsinn. Okay, also doch der Standard.
 

Nach schier endlosen Minuten beruhigten sie sich wieder und lagen nun nebeneinander auf dem weichen Teppich und starrten an die Decke. Aoi hatte die Arme hinter seinem Kopf verschränkt. Während Uruha sich ausgiebig streckte und seine Knochen dabei leicht knackten. „Gott, ich wird alt.“, stöhnte er und auch grinste breit. „Ja ja, bist halt nen alter Sack. Da dürfen die Knochen schon mal morsch werden.“, neckte er ihn und Uruha blies abermals die Backen auf. Dann piekte er dem anderen in die Seite. „Das musst du altes Wrack gerade sagen. Wer hat denn die Grenze zum Alt sein schon überschritten? Du zählst bereits zur Generation der Rentner, mein Lieber.“

Erst schaute er etwas bedeppert, doch dann musste er wieder lachen. Mit Uruha konnte man echt eine Menge Spaß haben und den hatte er auch gerade.
 

*
 

Es war mitten in der Nacht, als Aoi sich dann auf den Weg machte. Auch wenn Uruha ihm ein Nachtlager angeboten hatte, so wollte er doch lieber in seine eigenen vier Wände. Wäre er geblieben, hätte Uruha ihn sicher die ganze Nacht mit seinen Verkupplungsplänen belagert und er wäre alles andere als zur Ruhe gekommen. Zuhause hatte er wenigstens seine Ruhe und konnte die nun bevorstehende Katastrophe für einige Augenblicke vergessen. Er würde schon früh genug mehr davon haben. Jetzt wollte er das noch nicht, aber er stellte sich dennoch darauf ein, dass in der nächsten Zeit sein Leben auf den Kopf gestellt werden könnte.
 

„Domo arigatou für den tollen Abend.“, bedankte er sich bei Uruha und umarmte ihn noch einmal kurz, ehe er die Wohnung des Brünetten verließ. „Und danke für den netten Unterricht. Ich denk mal, dass ich meine Lektionen gelernt hab.“, grinste er und winkte ihm noch kurz zu. Dann flitzte er die Treppe hinunter und verließ das Haus.

Er trat in die kühle dunkle Nacht hinaus und zog den Kragen seines Rollkragenpullovers noch etwas höher. Es war wirklich kalt und man merkte, dass es langsam auf den Winter zuging. Auch wenn er diese Jahreszeit wirklich am liebsten hatte, war der Umschwung für ihn immer eine Herausforderung. Er war eben ein Sonnenkind, das in Mie aufgewachsen ist. Hier in Tokyo hatte er nicht das Glück. Aber solange im Winter die Sonne schien, war doch alles okay.
 

Gemütlich schlenderte er durch die Straßen und grinste breit vor sich hin. Okay, die Frage, ob er verliebt war oder eben nicht, war nun beantwortet. Wie sich ein Kuss mit einem Mann anfühlte, hatte ihm Uruha auch mehr als ansehnlich vermittelt. Nun fehlte noch der letzte Teil. Aber da würde er sicher nicht seinen besten Freund für missbrauchen. Wenn dann sollte es schon der Mann sein, den er für sich erobern wollte. Also musste er sich gedulden. Entweder würde Uruhas Hilfe was bringen, oder ihn in einen der tiefsten Abgründe stürzen, weil sicher die ganze PS Company von Uruhas Missgeschick erfahren würde. Dann würde er sich sicher den nächsten Gully suchen und darin verschwinden.
 

Es dauerte nicht lange und er kam bei seiner Wohnung an. Wurde auch Zeit. Morgen würde Kai schon genug von ihnen abverlangen. Der Leader war manchmal echt ein Arsch hoch zehn. Zumindest wenn es um diese verdammten Proben ging. Wobei… bei den Studioaufnahmen erging es ihnen noch viel schlimmer. Hinter diesem süßen Lächeln des Drummers steckte ein eiskalter Leader, der auch mal auf den Tisch haute, wenn seine Bandkollegen mal wieder alles andere als Bock hatten.
 

Schnell schlüpfte er aus seinen Schuhen und warf seine Jacke in die nächstbeste Ecke des Flurs. War ja schnuppe, wo sich das Ding ausbreitete. Das hier war ganz allein sein Reich und da konnte Ruki mit seinem Putzfimmel meckern, wie er wollte, hier hatte er das sagen und sein Chaos würde er sich auch nicht von dem kleinen Schlechtwetterzwerg versauen lassen. So wusste er wenigstens, wo was zu finden war. Nach dem Aufräumen hatte er mit dem Auffinden von Gegenständen dann doch so seine Probleme. Also lieber Chaos pur.
 

Mit einem Schwung verfrachtete er sich auf sein Bett und streckte alle viere von sich. Sein Gesicht vergrub er tief in seinem Kissen und grinste hinein. Solche Abende mit Uruha sollten sie mal wieder öfter machen. Hatte ihm wirklich Spaß gemacht und er spürte noch immer die leichten Bauchschmerzen von ihrem anhaltenden Lachen. Uruha hatte aber auch immer wieder Spitzen gelassen. Doch er selbst stand ihm in nichts nach. Man merkte eben, dass sie beste Freunde waren. Sie verstanden sich halt nicht nur beim Zusammenspiel ihrer Gitarren sondern auch auf menschlicher Ebene.
 

Der Schwarzhaarige hatte keine Lust, jetzt noch irgendwelches Trara zu machen und ließ seine Kleidung mal eben neben sein Bett fallen und kuschelte sich in seiner Unterwäsche in die flauschig warme Decke. Es war schön und wenn der Winter jetzt bald kam, würde sich doch hoffentlich auch die Person bei ihm befinden, die er gerne an seiner Seite gehabt hätte. Vielleicht klappte es ja mit Uruhas Hilfe. Okay, seine Zweifel waren eigentlich größer als seine Zuversicht. Na ja, egal. Dann würde er eben über Weihnachten und Neujahr wieder zu seiner Familie fahren und dort Spaß haben. Also gab es weder so noch so ein Problem.
 

Nicht lange und er schlief ein. Das Lächeln auf seinem Gesicht wich nicht eine Sekunde.
 

Während Aoi schon friedlich schlummerte, saß Uruha an seinem Schreibtisch und schmiedete die ersten Pläne. Er dachte sogar an Notfallpläne, damit auch ja nichts schief gehen konnte. Immer wieder rückte er seine Brille zurecht und kritzelte dann wieder etwas aufs Papier. Wenn er doch wenigstens auch bei der Arbeit so ehrgeizig wäre, dann würde Kai ihn sicher nicht immer wieder zur Disziplin rufen müssen. Aber der Drummer konnte das ja jetzt nicht sehen.

Allerdings stand der Brünette vor einem schwerwiegenden Problem, das die Umsetzung doch noch verzögern würde. Er wusste nicht, wen Aoi sich ausgesucht hatte. Und das war wirklich ein Problem. Er musste also unbedingt herausfinden, wen Aoi erobern wollte.
 

Nachdenklich tippte er mit dem Bleistift gegen seine Lippen. Angestrengt überlegte er, wie er den Schwarzhaarigen aus der Reserve locken konnte. Okay, erst einmal musste er den Personenkreis einschränken. Also zuerst mal die Jungs aus der Band.
 

Reita?

Hastig schüttelte er den Kopf. Nee, der kam ganz sicher nicht in Frage. Den würden keine zehn Pferde dazu bringen, sich in einen Kerl zu vergucken. Eher würde der von der nächsten Brücke springen. Und das wusste auch Aoi, also würde er sich den Gesichtstanga ganz bestimmt nicht aussuchen.
 

Ruki?

Kami-sama! Ganz sicher nicht. Den hielt doch kein normaler Mensch auch nur fünf Minuten aus. Der versprühte doch förmlich schon Gift und Galle, ohne dass man was dafür konnte. Lieber nicht. Da würde er Aoi sicher davon abhalten. Er wollte eigentlich keinen toten Gitarristen als Partner auf der Bühne und schon gar nicht als besten Freund. Das würde ja auch sicher nicht viel bringen.
 

Kai?

„Hmmmm.“, machte er nur und tippte abermals mit dem Stift gegen seine Lippen und zog dabei eine Schnute, die deutlich einem Entenschnabel ähnelte.

Wäre es möglich, dass er Kai auserkoren hatte? Warum eigentlich nicht? Mal abgesehen von seiner Strenge als Leader war er doch ein recht netter Zeitgenosse. Grinste andauernd… Okay, das konnte auch irgendwann nerven. Aber das war ja nicht unbedingt ein negativer Aspekt. Das Grinsen konnte man sicher auch irgendwie abschalten. Vielleicht hatte Kai ja so einen An- und Ausknopf für dieses Atomstrahlegrinsen. Dafür brauchte der Kerl echt einen Waffenschein.

Kai war lustig und verdammt zuverlässig. Gut, wenn es nicht gerade um seine eigenen Sachen ging. Handy, Schlüsselbund und Portemonnaie ließ er doch schon gerne mal irgendwo liegen, so dass meistens der Staff kam und ihm die Dinger hinterher trugen. Letztens hatte er sogar seinen Notizblock in Amerika liegen lassen, als sie zum Mastering ihres neuen Albums waren. Nur gut, dass Reita daran gedacht und es ihm hinterher in die Hand gedrückt hatte. Kai war und blieb ein Schussel, was seine privaten Sachen anging.
 

Umso länger er darüber nachdachte, desto mehr wuchs seine Zuversicht, dass es Kai war, den Aoi liebte. Warum eigentlich nicht? Und irgendwie würden die beiden doch auch super zusammen passen. Aber bevor er sich doch irrte, schmiedete er einen Plan, wie er sich davon überzeugen konnte, dass es auch wirklich ihr Leader war.

Und er hatte da auch schon eine ausgezeichnete Idee. Grinsend rieb er sich die Hände und rückte dann abermals seine Brille zurecht.

„Auf in den Kampf, Uruha! Das wäre doch gelacht, wenn wir dem guten Aoi nicht helfen könnten. Auf sie mit Gebrüll!“, feuerte er sich selbst an.
 

Na das konnte ja was werden. Nur gut, dass Aoi schlief und von diesem unglaublich perfiden Plänen seines besten Freundes nichts mitbekam.
 

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Wie versprochen das neue Chapter.

Hat gar nicht so lange gedauert, obwohl ich ja eigentlich auch an meiner anderen FF „Pleiten, Pech und Pannen“ weiter schreiben müsste. ;___;

Aber ich wird´s nachholen. Versprochen.
 

Seid gespannt, wie Uruhas Plan aussieht und was den armen Aoi noch erwarten wird.
 

Man sieht sich im nächsten Chapter.
 

Bye Mika
 

PS: Rechtschreib- und Grammatikfehler suchen ein neues Zuhause. Wer sie findet, darf sie auch behalten. Sie würden sich sicher freuen. ^^d

Practising!

Ich hab schon fleißig vorgearbeitet, so dass es im Moment auch recht gut vorwärts geht. Meine lange FF wird vorerst auf Eis gelegt, da es da noch ein paar Probleme gibt. Is aber nicht weiter tragisch. Ich versorg euch dann so lange mit anderem Lesestoff.
 

Und hier geht´s dann auch schon weiter mit Chapter three.

Wie viele es letztendlich werden, vermag ich nicht zu sagen. Kann sich kurzfristig ergeben. Mal schauen, wie ich lustig bin.

Viel Spaß dann beim Lesen. *wink*
 

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Hätte er gewusst, dass man einen Menschen auf diese Art und Weise wecken könnte, wäre er sicher kein Mensch geworden.

Er saß aufrecht in seinem Bett und das nasse Haar hing ihm im Gesicht. Welcher Idiot kam bitte schön auf die Idee, ihm einen Eimer eiskalten Wassers ins Gesicht zu schütten.

„Baka!“, keifte er auch sogleich und strich sich das nasse Haar nach hinten, um wenigstens ein wenig Durchblick zu bekommen. Sein Herz raste noch immer und von seinem am Körper klebendem Oberteil wollte er mal lieber nicht sprechen. Wütend schaute er auf und verstummte schlagartig.
 

„Du~!“, knurrte er und schnappte sich eines seiner Kissen, um es dem Störenfried mit einem gezielten Wurf ins Gesicht zu pfeffern. „Hast du nichts Besseres zu tun, als in meine Wohnung einzubrechen und mein Bett mit einem Eimer Wasser zu fluten? Das kannst du gerne bei dir in deiner eigenen Wohnung machen aber nicht hier. Das ist meine Wohnung und wie kommst du hier überhaupt rein?“, grummelte er und hievte seine nackten Beine aus dem Bett. Schlafen würde er jetzt eh nicht mehr können. Und sowas schimpfte sich bester Freund. Jetzt wusste er definitiv, dass das Chaos beginnen würde.
 

Uruha grinste ihn breit an. Er war ziemlich hibbelig. Vielleicht lag es aber auch daran, dass er die ganze Nacht über an seinen Verkupplungsplänen gearbeitet hatte, statt zu schlafen. Und jetzt war er voller Tatendrang. Er wollte jetzt alles in die Tat umsetzen.

„Komm endlich in die Gänge, du Schnecke. Die Probe wartet auf uns und ich hab eine Idee, wie wir deinen Schwarm für dich erobern können.“ Okay, spätestens jetzt bereute er es zu tiefst, Uruha überhaupt davon erzählt zu haben. Er war sich sicher, dass er diesen Tag nicht überleben würde. Zumindest nicht ohne selbst in Mitleidenschaft gezogen zu werden. Es war aber auch einfach zum Verrückt werden.
 

„Aoi~!“, murrte der Brünette, als sich der Bandälteste noch immer nicht aus dem Bett bemüht hatte. Der Kerl sollte seiner Meinung nach endlich unter die Dusche hüpfen und sich fertig machen. Er wollte endlich loslegen und seinem besten Freund zu seiner ersten homosexuellen Beziehung verhelfen. Das war so aufregend.

„Hopp, hopp.“ Er packte Aoi am Arm und zog ihn kurzerhand auf die Beine. Schnell war er hinter ihm und legte seine Hände auf dessen Rücken. Im nächsten Moment wurde der Schwarzhaarige von Uruha auch schon in seine Badezimmer gedrängt. „Du hast zehn Minuten, dann geht´s los.“, befahl der Brünette und Aoi konnte nichts anderes tun, als erst einmal herzhaft zu gähnen. Er war doch noch viel zu müde.
 

Uruha duldete keine Widerrede, so dass Aoi auch gar keine andere Wahl hatte, als sich dem anderen in diesem Moment unterzuordnen. Auch wenn er dazu eigentlich keine Lust hatte. Jedenfalls würden seine Kollegen heute damit leben müssen, dass er schlecht drauf war. Er war einfach noch nicht ausgeschlafen. Und wenn es sie dann zu sehr störte, konnte er ja immer noch Uruha die Schuld dafür in die Schuhe schieben, denn der hatte ja sein Bett und ihn gleich mit geflutet.

Mürrisch zog er sich aus und duschte erst einmal ausgiebig. Uruhas zehn Minuten konnte sich der Kerl schenken, denn wenn er duschte, dann richtig und genießend. Wenigstens das sollte er ihm am frühen Morgen gönnen.
 

Doch das tat dieser nicht, denn nach exakt zehn Minuten klopfte dieser verdammte Kerl auch schon wie verrückt an seine Badzimmertür. „Aoi~! Komm in die Gänge! Die zehn Minuten sind schon um!“, hörte er von draußen meckern. Er verdrehte nur die Augen und griff zu seinem Duschradio. Schnell hatte er es auf volle Lautstärke gedreht, damit er Uruhas Gemecker und Gemotze nicht hören musste. Der Kerl sollte sich glücklich schätzen, dass der noch lebte. Und den Bonus, dass er sein bester Freund war, hatte ihn auch davor gerettet, aus dem nächsten Fenster zu fliegen nach dieser Aktion.

Jedem anderen hätte er sofort eine kostenlose Flugstunde über Kanagawas Dächer beschert. Also hatte Uruha wirklich Glück gehabt.
 

Etwa eine halbe Stunde später kam er dann doch aus dem Bad. Er sah zwar schon etwas frischer aus, aber trotzdem war er noch nicht auf voller Höhe. Er hatte noch nicht einmal die Tür hinter sich geschlossen, da wurde ihm auch schon eine Tasse mit heißem Kaffee vor die Nase gehalten. Eine seiner feingeschwungenen Augenbrauen zog er hoch und musterte dann skeptisch das braune Gesöff. Ja, wenn Uruha Kaffee kochte, dann war es Gesöff. Kaffee sah erstens anders aus und zweitens sollte der ja schmecken. Bei Uruha hatte man entweder voll die Plörre oder man starb an einem Herzinfarkt, weil der Löffel schon im Kaffee stand, ohne dass man ihn halten musste.

Er fragte sich nur gerade, welche Variante er dieses Mal erwischt hatte. Hoffentlich nicht eine von beiden. Ab und an hatte man Glück.
 

Mit gekräuselter Nase schnupperte er an dem ‚Kaffee‘, ehe er kurz daran nippte. Sofort verzog er das Gesicht und warf Uruha einen finsteren Blick zu. „Du willst mich wohl umbringen, was? Ich hatte eigentlich nicht vor, schon den zweiten Herzinfarkt an einem einzigen Morgen zu erleben. Ich hänge an meinem Leben.“ Und schon hatte Uruha die immense Koffeinschleuder wieder in der Hand.

„Hey! Ich wollte dich nur munter kriegen, damit du fit bist für unseren ‚wie erobere ich meinen Schwarm‘ Plan bist.“, murrte Uruha und sah Aoi hinterher, wie dieser in seinem Schlafzimmer verschwand und die Tür kackfrech hinter sich zu schmiss. Das hieß dann wohl so viel wie: ‚Bleib ja draußen oder verabschiede dich von deinem Leben‘. Und Uruha wusste, dass man Aoi da ganz sicher nicht widersprechen sollte.
 

Seufzend ließ Aoi sich auf seinem Bett nieder. Genervt fuhr er sich mit den Händen über das Gesicht und dann durch das schwarze feuchte Haar. Hätte er Uruha doch nie davon erzählt. Das konnte ja nur in einer Katastrophe enden. Ja, bei Uruha sowieso nur.

Murrend erhob er sich und tapste zu seinem Kleiderschrank. Schnell hatte er sich das passende Outfit herausgesucht und angezogen. Schlicht und einfach. Genau wie Aoi es liebte. Enge blaue Jeans und dazu ein passendes schwarzes Muskelshirt. Darüber ein locker legeres Hemd. Reichte.

Einmal schüttelte er noch heftig den Kopf, damit auch die letzten Tropfen Wasser aus seiner schwarzen Seide verschwanden. Ein prüfender Blick in den Spiegel. Ein breites Grinsen später. Eine süße Kusshand danach. Und schon war er startklar.
 

Derweil saß Uruha mit verschränkten Armen und einem Schmollmund auf Aois Sofa und starrte böse blickend auf die Wand ihm gegenüber. Da wollte er seinem besten Freund helfen und der hatte nichts Besseres zu tun, als ihn andauernd anzufahren. Er sollte lieber dankbar dafür sein, dass er ihn so liebevoll geweckt hatte und ihm sogar Kaffee gekocht hatte, der ihn munter machen sollte. Aber nein, der feine Herr hatte ja auch noch Sonderwünsche.

Er bekam fast nicht mit, wie sein Freund aus dem Schlafzimmer kam.

„Dann los, du unglaublich anstrengender Weckdienst.“ Jetzt war auch Aoi endlich wach. Und das merkte man sofort, denn er wirkte gleich viel entspannter und war auch schon wieder zu kleinen Neckereien in der Lage.
 

Es dauerte nicht lange und die beiden kamen an der PS Company an. Heute war Probe angesagt. In ein paar Wochen sollte die DIM Tour beginnen und bis dahin mussten sie richtig fit sein. Nicht, dass er damit ein Problem hatte. Es lag viel mehr daran, dass bei der letzten Tour andauernd Probleme mit der Technik aufgetreten waren. Das Schlimme daran war nur, dass es meistens ihn getroffen hatte. Dem wollte er aber dieses Mal einen Riegel vorschieben.
 

Aoi warf sich auf das Sofa im Bandraum und streckte sich erst einmal ausgiebig. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass Uruha ihn tatsächlich zu früh hierher geschliffen hatte. Es war noch keiner da, noch nicht einmal Kai, der Pünktlichkeitsfanatiker. Warum musste der Kerl auch sein bester Freund sein?

Und Uruhas breites Grinsen, das ihm immer wieder begegnete, wenn er den anderen mal eben kurz ansah, ließ es eiskalt seinen Rücken hinunter laufen. Er wusste, dass ihm an diesem Tag nichts Gutes bevorstand. Aber er wusste, dass er sich auf einen verlassen konnte.
 

Genau diese Person betrat so eben den Raum und begrüßte sie mit einem fröhlich frechen Lächeln. Typisch Atomgrinser. Das konnte auch nur Kai sein. Da musste man doch automatisch gleich mit grinsen.

Jetzt sah Aoi seine Chance. Kai war seine Rettung. Seine letzte Hoffnung. Sein Leader-sama. Seine Bandmama. Er würde ihn sicher vor Uruhas Machenschaften beschützen.

„Kai~!“, sprang der Schwarzhaarige auf und rannte den Drummer fast um. Erst eine fette Umarmung, dann ein unglaublich süßer Dackelblick. Schon stand er hinter Kai, hielt sich an diesem fest und schaute über die Schulter des anderen zu Uruha.
 

„Nani?“ Perplex schaute Kai zu Uruha und dann leicht zur Seite über seine Schulter zu Aoi und wieder zurück. Er fragte sich gerade, ob er etwas verpasst hatte. Fragte sich nur was?

„Was is denn hier los?“, wollte er erst einmal wissen?

„Du musst mich beschützen.“, wimmerte Aoi und versteckte sich gleich noch etwas mehr hinter seinem Leader. „Und wovor?“, fragte dieser ihn auch sogleich. Der Gitarrist streckte die Hand aus und zeigte direkt auf Uruha, der schmollend vor ihnen stand und die Arme beleidigt vor der Brust verschränkt hielt.

„Uruha will mich umbringen.“ Okay, das war nun wirklich etwas übertrieben, aber dem anderen Gitarristen konnte man alles zutrauen, wenn dieser einen seiner hirnrissigen Pläne in die Tat umsetzen wollte.
 

„Will ich gar nicht!“, schimpfte der Größte. „Ich will ihm doch nur helfen. Und meine Pläne sind bombensicher. Das weißt du doch.“, verteidigte er nun sein Vorhaben. Doch Aoi blieb skeptisch. Uruha hatte ihn ja noch nicht einmal in seinen geheimnisvollen Plan eingeweiht und er sollte doch einer der Hauptdarsteller sein. Das war so unfair.

Und so legte er seinen Kopf auf Kais Schulter und beobachtete Uruha weiter. Dann wurde er misstrauisch, denn von einem zum anderen Moment veränderte sich die Mimik des Brünetten. Das war alles andere als gut. Nein, das war ganz und gar nicht gut. Er schluckte und im nächsten Moment wankte er. Er kämpfte um sein Gleichgewicht, dass er erst Augenblicke später wiederfand.
 

Als er das geschafft hatte, blickte er auf und seine Augen weiteten sich. Man konnte förmlich sehen, wie es in seinem Kopf zu rattern begann. Sein Herz schlug schnell in seiner Brust und seine Knie wurden weich. Verdammt weich. Nur schwer konnte er sich zusammenreißen und auf den Beinen stehen bleiben.

Da ging plötzlich die Tür auf und nun war er nicht mehr alleine mit seiner Reaktion. Gut, er hatte weiche Knie, aber Rukis und Reitas Gesichter sprachen auch Bände. Damit hatte wohl keiner gerechnet.
 

Der kleine Vocal hatte den Mund soweit offen, dass er damit schon hätte locker einen Sack voll Fliegen fangen können. Reita räusperte sich leise und rückte nervös sein Nasenband zurecht. Sie waren scheinbar alle mit der Situation überfordert. Selbst Kai blieb die Spucke weg.

„Ano…“, war Ruki es, der die Situation zu entschärfen versuchte. „Was is hier eigentlich los?“

Ja, das würde er auch gerne wissen wollen.
 

Kai hingegen war einfach zu geschockt und er spürte, wie seine Knie ebenfalls weich wurden. Sein Körper hing nun schlaff in den Armen des Gitarristen und seine Wangen waren nicht nur zart rosa sondern von einem unglaublich tiefen Rotton geprägt. Seine Augen waren glasig und sein Herz raste. Kami-sama! Was war das hier eigentlich für eine Nummer? Er hatte vor Schreck sogar sämtliche Unterlagen fallen lassen, die nun wild auf dem Boden verstreut lagen.

Noch nicht ganz auf der Höhe stieß er Uruha nun von sich und wankte zum Sofa, auf dem er auch sogleich Platz nahm. Wenn man das so nennen durfte.
 

Aois Herz sackte in die Hose. Sein bester Freund hatte eben vor seinen Augen ihren Leader geküsst. Uruha hatte einfach Kai geküsst. Einen seiner Bandkollegen und das, ohne mit der Wimper zu zucken. Von einem zum anderen Moment.

Was hatte das zu bedeuten? Und wieso tat er sowas? Und wieso gerade Kai? Hätte es nicht jemand anderes sein können? Nein, es war Kai.

Innerlich verfluchte er gerade seine Gefühle. Das durfte doch nicht wahr sein. Und Uruha hatte scheinbar keine Skrupel besessen. Das… das war einfach nur… unfair.
 

In genau diesem Moment zerbrach sein Herz entzwei.

Uruha hatte ihn enttäuscht. Und Kai ebenfalls, denn diesem schien es auch noch gefallen zu haben. Sein Gesichtsausdruck schien dies jedenfalls zu bestätigen, denn der Leader schien noch immer nicht ganz auf der Höhe zu sein.
 

Plötzlich durchfuhr ihn ein Ruck und er sprang auf. Im nächsten Augenblick hörte man nur noch die Tür zufallen. Mit einem lauten Knall. Einer ihrer Kollegen hatte sich aus dem Staub gemacht.

Es war Aoi, denn dieser konnte den Gedanken nicht ertragen von dem, was er gerade gesehen hatte.

Es war zu viel für ihn.
 

Er hasste Uruha dafür.
 

Er hasste Kai dafür.
 

Er hasste sich selbst dafür.
 

Dafür, dass er überhaupt Gefühle für ihn empfand.
 

Gefühle, die scheinbar niemals erwidert werden würden.
 

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Ja ja, der pöse Uruha. Mal sehen, was der Kerl dem armen Aoi noch antut. Wir werden sehen, was folgen wird.
 

An dieser Stelle möchte ich allen Kommischreibern und Favonehmern danken. Ich freu mich, wenn euch die FF gefällt.

Domo arigatou!

*sich verbeug*

Und Dank an meinen Ehemann *lol* für die lieben Worte von gestern.
 

LG

Mika

Revenge

^^°

Sorry, dass es nun doch wieder etwas länger gedauert hat, aber ich war am WE bei einer ganz lieben Freundin zum Geburtstag feiern.

An dieser Stelle nochmal alles Gute Mikus_Mikro und es war toll bei dir. Schade, dass wir fahren mussten, aber Takas Oma ging dann doch vor.
 

Und nun weiter im Text.
 

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Er rannte. Er rannte einfach ziellos umher. Irgendwann jedoch verlangsamte sich sein Schritt und er blieb dann endgültig stehen. Er spürte die Wärme, die sich in seinen Augen gebildet hatte und nun langsam darin brannte.

Gott, wie naiv war er eigentlich? Es war doch nur ein Kuss. Und so wie er Uruha kannte, war es wahrscheinlich auch nur wieder ein beschissener Scherz von ihm gewesen.

Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Wenn dem wirklich so war, dann würde er Uruha aber eine ordentliche Ladung zurück verpassen. Aber… wie sollte er rausbekommen, ob es nur ein Scherz gewesen war?
 

Einen Moment lang überlegte er, doch dann hatte er eine Idee. Ganz schnell waren die aufkommenden Tränen vergessen und hatten es nicht einmal geschafft, sich über seiner Wange auszubreiten. Das war eigentlich auch ganz gut so, denn für seinen Rachfeldzug an Uruha würde er diese ganz sicher nicht gebrauchen können. Und Rache war das, was er jetzt durchziehen würde. Uruha hatte auf seinen Gefühlen rumgetrampelt, jetzt würde er ihm zeigen, dass ihn das zwar geschockt hatte, aber ganz sicher nicht gänzlich aus der Bahn manövrieren würde. Nun war es an ihm, Uruha eine Lektion zu erteilen. Der Kerl sollte nicht denken, dass er seinen Sonderstatus nun behalten würde.
 

Währenddessen hatten sich Ruki und Reita zu Kai gesellt, der noch immer nicht so ganz da war. Uruha hatte ihren Leader ganz schön umgehauen. Kein Wunder. Kai stand nicht auf Männer und wurde dann auch noch frecher weise von eben einem solchen geküsst. Dabei wusste Uruha doch davon, dass der Drummer mit so etwas nicht umgehen konnte.
 

„Kaihai?“, versuchte es Ruki ein weiteres Mal, doch dieses Mal nahm er seinen Finger zu Hilfe und piekte immer wieder in Kais Wange. Leider brachte das genauso viel wie die unzähligen Versuche vorher schon.

Von der anderen Seite war es Reita, der immer wieder leicht gegen Kais Schulter boxte, um den Leader mal wieder in die Realität zu holen. „Erde an Kai! Hier spielt die Musik! Erde an Kai!“, untermalte er seine kleinen sportlichen Übungen an einem Sandsack genannt Uke Yutaka.

Irgendwann blinzelte der Schwarzhaarige dann doch mal wieder und schaute sich verwirrt um. Sein Blick blieb an Uruha kleben und sah, wie dieser sich zufrieden grinsend gegen das Fensterbrett gelehnt hatte und genüssliche eine Zigarette rauchte. Als sich ihre Blicke trafen, drehte der Kleinere sofort hochrot den Kopf weg und versteckte sich ein wenig hinter Ruki. Kami sama. Es war ihm so verdammt peinlich und dann noch ausgerechnet Uruha.
 

In dem Moment kam Aoi wieder in den Raum. Er grinste breit und ging zielstrebig auf Uruha zu. Dieser schaute ihn leicht verdattert an. Doch zu mehr kam er schon nicht mehr, denn da hatte er von dem Bandältesten auch schon eine deftige Ohrfeige verpasst bekommen. Seine Augen weiteten sich und er starrte Aoi entsetzt an. Wieder wurde ihm die Chance auf eine Frage verwehrt, denn nun packte der Kleinere ihn am Kragen und presste seine Lippen auf die Uruhas. Und jetzt war es an ihm, Uruha um den Verstand zu küssen.

Erst wirkte sein Kuss angewidert, dann wurde er sanfter und zunehmend sinnlicher. Er würde Uruha schon zeigen, was Sache war.
 

Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass Uruha diesen Kuss auch noch so intensiv erwidern würde. Mist, der Kerl schien den Spieß schon wieder umdrehen zu wollen. Und Aoi hatte den ersten Kuss mit seinem besten Freund schon wahnsinnig toll gefunden. Nun hatte er wieder die Initiative ergriffen und war erstaunt, wie schnell Uruha das verdaut hatte und ihn jetzt einfach frech zurück küsste. Das durfte doch wohl nicht wahr sein.
 

Die anderen Drei saßen auf dem Sofa und starrten sie an. Ja, sie starrten, denn was anderes viel ihnen auch nicht ein. Sie waren viel zu perplex, um irgendetwas Sinnvolles zu sagen oder zu tun. Mit einer solchen Aktion hatte keiner von ihnen gerechnet.

Irgendwann reichte es Reita aber und er räusperte sich. „Kami sama! Müsst ihr euch vor unserer Nase die Zungen in den Hals stecken? Nehmt euch nen Zimmer und pimpert da weiter!“, murrte er und erhob sich.

„Die Probe is scheinbar eh hinfällig. Ich verzieh mich.“, knurrte er und schnappte sich seinen Bass, um im nächsten Moment durch die Tür zu verschwinden. Er hatte keinen Bock auf dieses Theater. Und schon gar nicht, wenn es sich auch noch um zwei Kerle handelte.
 

„Warte!“, rief Ruki noch hinterher, ehe er den anderen beiden am Fenster noch einen finsteren Blick zuwarf. Kai klopfte er aufmunternd auf die Schulter und flitzte Reita hinterher. Auch er hatte keine Lust, dieses Desaster noch weiter ertragen zu müssen.

Der Leader hatte sich so langsam wieder gefangen und kramte nervös seine Sachen zusammen, die noch immer auf dem Boden verteilt lagen. Er hielt den Blick gesenkt, denn er war ein wenig mit der Situation überfordert gewesen. Uruha hatte ihn geküsst. Und dieser Kuss war unglaublich… na ja, wie sollte er das ausdrücken? Unglaublich… heiß… intensiv… und dennoch etwas widerlich gewesen. Auch wenn Uruha verdammt gut küssen konnte, so war er wirklich nicht scharf darauf gewesen, eine solche Erfahrung jemals machen zu müssen. Nun hatte er doch tatsächlich einen Mann geküsst. Okay, er war überrumpelt worden. Aber das würde er sich ganz sicher nicht noch einmal gefallen lassen.
 

Wütend stand er auf und marschierte schnurstracks auf Uruha und Aoi zu. Er holte aus und verpasste Uruha gleich noch auf der anderen Seite eine deftige Klatsche. Und die hatte sich ordentlich gewaschen. Kai war sonst ein friedliebender Mensch, aber das hier ging ihm eindeutig zu weit. „Du Baka!“, zischte er und verschwand dann ebenfalls.
 

Eigentlich war Aois Rachefeldzug noch nicht beendet gewesen, denn Kai spielte darin auch noch eine wesentliche Rolle. Nur leider war sich dieser nicht im Geringsten bewusst, dass er davon überhaupt ein Teil war. Also hieß es für ihn, Kai hinterher zu laufen und mit diesem darüber zu sprechen. Aoi wusste nämlich ganz genau, dass Kai nicht auf Männer stand und er diesen Kuss nicht gewollt hatte.

„Kai! Warte mal!“, rief er ihm nach. Im nächsten Moment ging die Tür nochmals kurz auf und ein finsterer Blick kreuzte den seinen. Allerdings hatte er den Eindruck, dass dieser nicht ihm galt sondern dem ‚Monstrum‘ hinter ihm. Er lächelte Kai an und ließ Uruha eiskalt stehen. Schnell schnappte er sich seine Gitarre und folgte Kai nach draußen.
 

Ein etwas irritierter Uruha blieb zurück. Seine Zigarette hatte sich verselbstständigt und war auf ein Minimum zusammengeschrumpft. Geistig abwesend wanderte seine Hand zu seinen Lippen und sein Zeigefinger fuhr leicht über seine Unterlippe. Aoi hatte ihn nun ein weiteres Mal geküsst. Einfach so und dann auch noch vor den Augen von Kai. War das nicht etwas unüberlegt gewesen? Er war doch in Kai verschossen, also warum tat er das? Er war etwas überfordert mit dieser ganzen Situation.
 

„Kai?“ „Mhmmmm…“, antwortete der Drummer nur. Man konnte deutlich hören, dass er angepisst war. Und das kam bei dem Sonnenscheinchen verdammt selten vor. Wenn man denn schon von selten sprechen konnte, denn es war eher nie der Fall gewesen. Uruha musste ihn ganz schön mitgenommen haben.

„Is alles okay mit dir?“ Dafür bekam er ein Grummeln, doch Kai schien bemerkt zu haben, dass Aoi eigentlich gar nichts dafür konnte, denn es war Uruha gewesen und nicht der Schwarzhaarige. Und so schenkte er ihm ein Lächeln. „Na ja, Uruha wird dafür noch bluten müssen. Der weiß genau, dass ich sowas nicht leiden kann.“ Daraufhin seufzte Aoi. Doch er erwiderte Kais süßes Lächeln, denn es steckte einfach an.

„Hast du Lust, heute Abend mit mir einen trinken zu gehen? Das haben wir schon lange nicht mehr gemacht und dann vergisst du das Desaster von eben vielleicht auch etwas besser.“ Und wieder ein Lächeln, das ihm geschenkt wurde. Kai war aber auch so verdammt süß. Okay, sagen wir mal so, er zeigte sein Grübchen beim Lächeln, doch seinen ‚Kawaii-Faktor‘ hatte er zunehmend abgelegt. Mit dieser neuen Frisur sah er schon verdammt sexy aus. Aoi mochte die Zöpfe an seinem Kumpel und irgendwie war er auch neidisch darauf, dass der Jüngere diese bekommen hatte und nicht er.
 

„Ich mach dir einen anderen Vorschlag.“ Aoi horchte auf. „Ich lad dich zu mir ein, koch uns was Schönes und dann könnten wir ja noch über ein paar Songs brüten. Was meinst du?“ Typisch Kai, dachte der Ältere. Der Kerl dachte selbst in seiner Freizeit noch ans Arbeiten. Gab es denn für den Jungen nichts anderes mehr im Leben als Arbeit?

Aber was sollte es? Diese Einladung konnte er einfach nicht abschlagen, denn er war eindeutig zu gerne bei Kai und wenn dieser noch kochte, dann war doch das Leben einfach nur perfekt.

„Ano… Kann ich dann mit dir über etwas Wichtiges reden, wenn ich heute Abend zu dir komme? Is wirklich wichtig. Das wär total lieb von dir.“, gab er nun verlegen von sich.
 

Kai lachte und legte grinsend den Arm um Aois Schulter. „Klar, Kleiner. Du weißt doch, dass du immer zu mir kommen kannst. Wir sind Freunde und wenn dir was auf dem Herzen liegt, dann sag es mir und wir finden eine Lösung. Egal welche. Kannste dich drauf verlassen.“
 

*
 

Und das tat er dann auch. Die Lösung war zwar wirklich merkwürdig und er wusste nicht, was er davon halten sollte, aber Kai war wirklich derjenige gewesen, der diese Lösung vorgeschlagen hatte. Und zu Aois Racheplan hatte das perfekt gepasst. Aber ob das wirklich authentisch war, wusste er selbst nicht. Na ja, er würde sich überraschen lassen müssen. Nun war es soweit und sie würden Kais Plan tatsächlich in die Tat umsetzen.
 

Er war nervös…
 

Er war aufgekratzt…
 

Er war mächtig durch den Wind…
 

Seine Hände zitterten…
 

„Kai?“, fragte er den Drummer, der neben ihm ging und seine schlechte Stimmung von gestern ruck zuck vergessen zu haben schien, denn dieser grinste breit von einem Ohr zum anderen. „Bist du dir sicher, dass das klappen wird? Ich meine… du… du hast diesen Vorschlag gemacht, aber… Ich will dir das nicht zumuten, denn…“ Kai legte nur einen Finger gegen Aois Lippen und hinderte diesen somit daran, noch irgendwelche Bedenken zu äußern. „Das wird schon und es ist völlig okay so. Ich hätte diesen Vorschlag nicht gemacht, wenn ich mir nicht sicher gewesen wäre. Also mach einfach mit. Wird schon schief gehen, Großer.“
 

Und wieder klopfte er ihm aufmunternd auf die Schulter. Das hatte er gestern Abend auch immer wieder getan und Aoi war irgendwie froh, dass Kai deswegen nicht sauer war und ihm sogar noch zur Seite stand. Ihn sogar tatkräftig unterstützen wollte. Nun war es soweit.

Plötzlich spürte er eine kräftige und zugleich zierliche Hand an seiner und drehte etwas irritiert den Kopf zu dem Jüngeren. „Keine Panik, wir schaffen das und dann wird der Kerl schon sehen, was er davon hat.“, war alles, was der Drummer noch sagte, ehe er Aois Hand fester drückte und ihn regelrecht mit sich in den Bandraum zog.
 

Alle waren schon anwesend. Reita hockte auf dem Sofa und schmökerte durch eine Motorradzeitschrift. Ruki hing Haare raufend über einem Notizblock und kritzelte ab und an mal etwas darauf. Scheinbar versuchte er erneut krampfhaft einen Songtext zu schreiben. Also alles beim Alten. Wie immer eben.

Uruha stand am Fenster und schnippte gerade seinen Zigarettenstummel aus dem Fenster, ehe er zum Spiegel trabte und sich erst einmal ausgiebig sein Gegenüber anschaute. Er grinste hinein.

Also wirklich alles beim Alten, stellte Aoi fest. Es war wie immer. Aber sicher gleich nicht mehr.
 

Die Tür viel mit einem leichten Knall zu und alle schauten zu Kai und ihm. Er schluckte. Gott, er war wirklich nervös.

„Was is denn hier los?“ Reita war der erste, der die fragenden Blicke und das etwas irritierte Mustern der drei bereits anwesenden Bandmembern unterbrach. Alle schauten direkt zwischen Kai und Aoi hin und her.

„Wir haben euch etwas mitzuteilen.“ Aoi konnte förmlich das Grinsen in Kais Innerem sehen und musste unweigerlich selbst innerlich schmunzeln. Jetzt würden sie die anderen erst einmal ordentlich schocken. Unbewusst drückte er Kais Hand fester. Dieser erwiderte den Druck ebenfalls.

„Aoi und ich sind zusammen. Und wer ein Problem damit hat, hat eben Pech gehabt.“ Das war eine klare Ansage gewesen.
 

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So, das war´s dann erst einmal mit Chapter 4. Bis zum nächsten Mal. *wink*
 

Und nochmals vielen vielen Dank für die lieben Kommis und die unfassbaren Favonehmern. *noch nie so viele nach so kurzer Zeit hatte*
 

Ich wünsch euch noch einen schönen Sonntag.

Bai

Mika

Rage

Und wieder mal ein Kapitel meiner unsagbar chaotischen Hirnwindungen. So bin ich eben.

Aber da es mir im Moment nicht so gut geht, is das Chapter auch nicht so gut geworden. *grummel*

Ich hätte es gerne anders gehabt, aber leider wollten meine Finger das nicht so tippen, wie mein Kopf das wollte. Is aber meistens so. Also geht es einfach weiter.
 

Viel Spaß beim Lesen. *wink*
 

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„Aoi und ich sind zusammen. Und wer ein Problem damit hat, hat eben Pech gehabt.“ Das war eine klare Ansage gewesen.
 

Das waren Kais Worte und man konnte förmlich sehen, wie die Kinnladen der anderen Drei Kontakt mit dem Erdboden aufnehmen wollten. Leider war ihnen das so doch nicht möglich. Tja, sie waren eben nicht in einem Anime oder Comic. Das hier war die Realität und da war es bekanntlich unmöglich, seinen Mund soweit aufzumachen. Okay, Ruki hätte es vielleicht irgendwann mal geschafft, denn der hatte ja bekanntlich die größte Klappe unter ihnen. Zumindest im privaten Bereich.
 

Aoi musste nun wirklich schmunzeln. Die Blicke der anderen waren aber auch zu köstlich.

„Aber sonst geht´s euch gut, ne?“, brummte der Nasenbandträger. Haben wir jetzt etwa auch noch Tunten in der Band? Reicht nicht ein Strapsenträger der wie ne Transe rumrennt? Nee, jetzt haben wir auch noch zwei Turteltäubchen, die sicher nicht die Finger voneinander lassen können. Kami sama, wo soll das bloß noch hinführen.“, maulte er und erhob sich. „Ich geh eine rauchen. Und wehe, ihr befummelt euch, wenn wir proben wollen. Dann könnt ihr getrost ohne mich weitermachen.“ Und schon zischte er ab. Die Hände hatte er in den Hosentaschen vergraben und schlurfte hinaus an die frische Luft. Gott, er hatte sich wirklich einen Chaotenhaufen zugelegt. Toll.
 

Verwirrt schaute Aoi dem Bassisten hinterher. Was war das denn jetzt bitte schön für eine Aktion? Er stand auf einen einzigen Mann und wurde deshalb schon von dem Kerl als Tunte bezeichnet? Also was sollte er ihn denn durchgehen lassen? Als Gesichtstangafetischist? Na schönen Schrank auch. So ein Blödmann. Aber das würde der noch zu hören bekommen. So ein Depp.

Kai hingegen ließ sich davon alles andere als beeindrucken. Warum auch? Er hatte ein klares Ziel vor Augen und er hatte Aoi versprochen, ihm zur Seite zu stehen und ihm zu helfen, wo es ihm möglich war. Einfach würde das nicht werden und schon gar nicht nach dieser Reaktion des Blonden. Nun musste er sich wirklich ins Zeug legen, damit Aoi endlich seinen Schwarm bekommen würde. Da wartete also eine Menge Arbeit auf ihn. Aber er war es ja eh schon gewohnt. Also nix Neues im Hause der Familie Gazette. Und Leader sama würde schon zeigen, dass er alles im Griff hatte. Sonst wäre er nicht Leader geworden.
 

Ruki schaute ziemlich bedeppert nach der Ansage. Was anderes hatten sie eigentlich auch nicht erwartet. Ruki war zwar ein wirklich emotionaler Mensch, aber dass er von dieser Offenbarung alles andere als begeistert sein würde, wussten sie auch so schon. Aber es half alles nichts. Nun mussten sie da durch und die anderen eben auch. In der Not frisst der Teufel eben Fliegen. Und im Moment ging es nicht anders. Also guten Hunger.
 

Uruha brauchte am längsten, um sich wieder zu fassen und das eben Gesagte zu verarbeiten. Man konnte förmlich sehen, wie es in seinem Kopf ratterte. Dann zog er plötzlich einen Schmollmund und seufzte aus tiefstem Herzen. Sofort waren alle Blicke auf ihn gerichtet und sagten so viel wie ‚Ano… Was hast du denn jetzt für ein Problem? Geht´s dir gut?‘

Aber Uruha interessierte das nicht. Schmollend setzte er sich auf den Boden und verschränkte die Arme vor der Brust. Bei diesem Anblick wäre der kleine Sänger fast vom Sofa gefallen vor Lachen. Aber er schien den Ernst der Lage doch etwas besser einschätzen zu können, als es den Anschein hatte.
 

„Was is denn mit dir los?“, fragte er und verdrehte die Augen, als Uruha beleidigt zur Seite schaute. Hatten sie jetzt was verpasst?

Aoi war das nicht geheuer, also kam er auf den Brünetten zu und hockte sich vor diesem hin. Leicht pokte er ihm mit dem Finger in die aufgeblasene Wange. „Hey, warum schmollst du denn jetzt? Is es etwa so schlimm? Oder ist es wegen Reitas Worten eben?“

Uruha schüttelte nur den Kopf, dann wandte er sich um und sah seinem besten Freund ins Gesicht. „Rei hat doch völlig recht. Bin ich eben eine Strapsen tragende Transe. Na und? Steh ich zu.“ Er sagte das mit so viel Ernst, dass Aoi sich sicher war, dass er wirklich davon überzeugt war. Manchmal war Uruha wirklich ein Phänomen der Extraklasse.
 

Ein kleines Lächeln schlich sich auf die Lippen des Schwarzhaarigen. „Ist es so schlimm, dass Kai und ich jetzt zusammen sind?“ Bei diesen Worten wurde er doch etwas rot um die Nasenspitze herum.

Jetzt bekam er ein Nicken von dem Größeren und seine Augen weiteten sich. Wieso hatte Uruha plötzlich etwas dagegen, dass er mit Kai angebändelt hatte? Okay, es war eher so eine Art Scheinehe auf Zeit. Solange, bis Aoi wirklich den Menschen hatte, den er gerne wollte. Den er liebte. Aber dafür müsste er erst einmal herausbekommen, wie der andere dazu stehen würde, wenn er ihm sagt, dass er ihn liebte. Reis Worte hatten ihn schon ganz schön geknickt, aber wenn Uruha jetzt auch noch dagegen war, dann würde er sich doch bald vor den nächsten Zug schmeißen. Die Welt war manchmal wirklich kompliziert.
 

„Lass mich einfach schmollen, okay?“, murrte der Jüngere und zog die Beine eng an seinen Körper. Die Arme legte er darum und seufzte abermals herzzerreißend, wie Aoi fand.

„Und warum genau schmollst du jetzt?“, fragte er und schaute den Brünetten aus traurigen Augen an. Er wollte nicht, dass sein bester Freund wegen ihm schmollte. Das hatte Uruha eigentlich noch nie getan. Zumindest nicht wenn es um eine Beziehung ging. Da hatte sich Uruha doch sonst auch immer für ihn gefreut. Warum tat er es dann jetzt nicht?

„Ich bin sauer auf dich.“, knurrte er und Aoi musste schlucken. „Und… und wieso?“ Er wollte es wirklich gerne wissen. Schließlich hatten sie sonst keine Geheimnisse voreinander.
 

Uruha schaute ihn an und steckte dem Älteren die Zunge raus. Er wirkte gerade wie ein kleines bockiges Kind, das nicht bekam, was es haben wollte, weil seine Eltern es ihm verbaten. Aoi zog die Stirn kraus. „Sagst du mir vielleicht auch, warum du sauer auf mich bist? Und steck mir nicht die Zunge raus.“, murrte nun er und schnappte mit dem Daumen und Zeigefinger nach Uruhas Zunge. Schwupp, hatte er sie auch schon erwischt und hielt sie frech fest. Aoi kicherte. „Du siehst süß aus, wenn du deine Zunge mal stillhalten kannst.“, grinste er.

„Haha.“, konnte Uruha nur noch machen. Reden ging eher schlecht, wenn man seine Zunge außerhalb seines Mundes hatte. Und Aoi war so gemein und hielt sie weiterfest. Am liebsten hätte er ihm jetzt etliche Schimpfwörter an den Kopf geknallt, aber irgendwie… ja irgendwie war das im Moment eine schlechte Idee. Er würde sich eher vollsabbern oder Aoi mit seiner Spucke nass machen. Da blieb nur eins, Klappe halten, bis Aoi aufgab und so schmollte er einfach weiter.
 

So langsam verlor er die Geduld mit Uruha. Nach sage und schreibe fünf Minuten ließ er die Zunge dann doch wieder los du wischte sich seine Hand an seiner Hose ab. War wirklich nicht sehr angenehm sowas. Das nächste Mal würde er sich sicher ein Taschentuch danebenlegen. Okay, eigentlich hatte er Uruha ja auch schon geküsst. Da sollte ihm der Speichel des anderen an seiner Hand nun auch nichts ausmachen. Aber zurück zum Thema.

Aoi wollte noch nicht aufgeben. Uruha sollte endlich mal sagen, was nun sein Problem war.

„Und jetzt? Redest du jetzt mit mir?“ Nicht dass er irgendwann aufgeben wollte, aber Uruha ließ ihm bald keine andere Wahl mehr.

Doch da gab der Größte unter ihnen wieder etwas von sich. „Du bist so blöd, weißt du das?“ Der Schwarzhaarige schaute nun wirklich bedeppert aus der Wäsche. „Und sagst du mir dann auch, warum ich blöd bin?“ Eigentlich hatte er dem Brünetten ja nichts getan. Und so wusste er auch nicht, worauf Uruha anspielte.
 

Dieser zog erneut eine Schmollschnute und quetschte sogar ein paar Tränchen aus seinen Augen. Gott, Uruha konnte aber auch wirklich zu süß gucken. Aoi wäre fast weich geworden, wenn Ruki im Hintergrund sich nicht lautstark geräuspert hätte. Er und Kai standen immerhin noch im Raum und beobachteten das Schauspiel, dass die beiden sich hier lieferten.

Aber nur ein Blick von Uruha und selbst Ruki verstummte. Das war wirklich das Zeichen, dass Uruha sauer war.

„Ich geh eine rauchen.“, motzte der Kleinste daraufhin und stapfte grimmig vor sich hin brummelnd aus dem Raum. Gott, das war ja schlimmer aus im Kindergarten hier. Hoffentlich würde sich das hier bald legen. War ja nicht zum Aushalten. Transen, Tunten. Mal sehen, was noch kommen würde. Demnächst würde das Management ihren Bandältesten noch in Stofffetzen stecken, Uruha die Strapse verbieten und Kai dazu zwingen, nicht mehr zu grinsen während ihrer Shoots und Auftritte. Wo war er hier nur gelandet. Gazette machte scheinbar einen enormen Wandel durch. Irgendwas würde sicher noch kommen. Es war nur eine Frage der Zeit.
 

Der Drummer schaute auf seine Armbanduhr und seufzte. „Ich bin dann mal beim Management, wenn mich einer sucht. Ich hoffe, ihr rauft euch wieder zusammen.“ Kai kam kurz auf Aoi zu, hockte sich hin und gab dem Gitarristen einen süßen Kuss auf die Wange. „Bis nachher, Süßer.“ Und schon war Kai verschwunden. Nur eine knallrot angelaufener Aoi saß direkt vor Uruha, der ihn ziemlich entgeistert anschaute. Er hatte zwar mit einigem gerechnet, aber nicht damit, dass Kai ihr kleines Spielchen wirklich auch auf dieser Ebene spielen würde. Und ‚Süßer‘ hatte ihn noch niemand genannt. Okay, Uruha, aber da war sein Kumpel stockbesoffen und befummelte ihn sogar ungeniert. Komischerweise störte Aoi das noch nicht einmal. Uruha wusste eben, wie man andere Menschen um den Verstand brachte. Aber jetzt hatte er eine Beziehung mit Kai und die hatte der Leader vor wenigen Minuten offiziell vor ihren Bandkollegen preisgegeben.
 

Moment. Vielleicht war das auch der Grund, weshalb Uruha sauer auf ihn war. Uruha fummelte schließlich gerne und jetzt musste er sich zurückhalten, weil sein bester Freund in einer Beziehung steckte. Ihm ging doch tatsächlich ein Licht auf. Zumindest dachte er das.

„Bist du sauer, weil ich mit Kai zusammen bin und du nicht mehr mit mir fummeln kannst, wenn du einen über den Durst getrunken hast?“ Er wusste ja, dass der Brünette das eigentlich verdammt gerne tat. Er hatte ihm sogar mal gesagt, dass er seine Bauchmuskeln total schön fand und ihm so gerne durch die Haare wuschelte. Er sollte sogar sehr gut riechen.

Aber meist ist es auch beim Befummeln geblieben, denn Uruha war meist kurz darauf entweder ins Badezimmer geflüchtet, um seinen Magen und seine Blutbahnen ein wenig von dem Alkohol zu befreien, oder er war einfach eingepennt, während er alle Viere von sich gestreckt auf ihm lag, so dass er sich nicht mehr rühren konnte. Tja, war eben Uruha.
 

Der Lead-Gitarrist schaute ihn entsetzt an. „Fu…fummeln?“ Scheinbar hatte er noch nicht einmal mitbekommen, dass er solche Sachen mit Aoi angestellt hatte. „Ich hab doch noch nie mit dir gefummelt? Warum auch? Du bist mein bester Freund. Da fummelt man doch nicht.“

Okay, das war eindeutig. Der Kerl schien einen Blackout nach dem anderen gehabt zu haben, wenn er zu viel intus hatte. Demnächst würde er also darauf achten müssen, dass sein Freund nicht wieder außer Kontrolle geraten würde.
 

„Schon gut, Großer.“ Seufzend wuschelte der Ältere dem anderen durch die Haare. „Trotzdem würde ich gerne wissen, was dein Problem ist. Wir sind doch beste Freunde und hatten bisher nie Geheimnisse voreinander. Warum willst du es mir nicht einfach sagen? Ist es denn so schlimm für dich? Ich dachte eigentlich immer, du würdest dich für mich freuen, wenn ich jemanden finde, der mich so liebt, wie ich bin.“ Okay, dass es ein Fake war, ließ er besser außen vor, denn sonst würde ihr Schauspiel auch sofort aufgedeckt werden. Das wollte er nicht, denn es war schon lustig, wie die anderen so reagierten. Und wenn jetzt rauskam, dass sie das hier nur zum Schien taten, dann würden ihnen Reita und Ruki den Hals umdrehen, denn die hatten für solche Scherze wirklich keinen Nerv über. Reitas Reaktion war ja schon eindeutig genug. Also lieber den Fake aufrechterhalten.
 

Uruha schmollte noch immer und Aoi war drauf und dran, den anderen in seine Arme zu ziehen und beruhigend über den Rücken zu streicheln. Das taten sie doch öfter, wenn es dem anderen schlecht ging. „Was ist los? Hab ich was falsch gemacht? Hasst du mich jetzt?“, fragte er kleinlaut.

Als Antwort erhielt er ein heftiges Kopfschütteln. Okay, hassen tat er ihn nicht, aber was war dann das Problem? „Dann sag mir doch, was los is? Ich mach mir doch sonst nur Sorgen um dich.“ Gott, er kam sich vor wie Uruhas Mutter, die ihn betüdeln wollte, damit seinem kleinen Muttersöhnchen auch nichts passierte. Ihn eben vor allen möglichen Gefahren beschützen wollte.
 

„Kannst du dir das nicht denken?“, murmelte Uruha und vergrub sein Gesicht an Aois Halsbeuge, als dieser dann doch den Arm um ihn legte. Ein leises Schniefen drang an sein Ohr und er wurde wirklich gleich weich gekocht. Uruha sollte gefälligst damit aufhören. Gleich zerfloss er hier und würde mit dem anderen mit heulen. Das wollte er doch aber gar nicht.

„Iie… leider nicht, Ruha.“, antwortete er und spürte, wie Uruha seine Finger in sein Hemd krallte. Okay~, was hatte er hier eigentlich verpasst?
 

„Du hast alles kaputt gemacht!“, schimpfte der Brünette, hielt sich aber weiter an Aoi fest. „Du bist so ein Blödmann.“ Okay~ und warum das jetzt? Der Schwarzhaarige war einfach überfordert.

„Ich hab mir so viel Mühe gegeben und ganz viele tolle Pläne ausgearbeitet und du? Du schmeißt dich einfach an Kai rann, so dass alles umsonst war. Du bist so gemein!“
 

Aoi wäre fast aus den Latschen gekippt. Ach ja, daher wehte also der Wind. Uruha war sauer auf ihn, weil er seine ziemlich perfiden Pläne einfach mal über den Haufen geworfen hatte. Hätte er sich ja auch denken können.
 

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Ende von Chapter 5.

Ich konnte es einfach nicht lassen. *lol*

Ich fand die Idee witzig, dass Uruha beleidigt is, weil Aoi einfach ohne seine Hilfe an Kai rangekommen ist. Keine Ahnung, wie ihr das seht, aber passte irgendwie gut rein.

Demnächst wird Ruki etwas mehr in die Story eingebunden werden. Wenn Aoi schon Kai als Hilfe bekommt, wird Ruha sicher auch nicht ganz ohne bleiben ne? XDDD
 

Also dann, bis zum nächsten Kapi.

Und nochmals danke für die lieben Kommis und die unglaublichen Favonehmerzahlen. O_O
 

Eure Mika
 

PS: Rechtschreibung und Grammatik sind keine guten Freunde von mir. Aber ich geb sie gerne ab.

Testing Time - the second one

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Aoi wäre fast aus den Latschen gekippt. Ach ja, daher wehte also der Wind. Uruha war sauer auf ihn, weil er seine ziemlich perfiden Pläne einfach mal über den Haufen geworfen hatte. Hätte er sich ja auch denken können.
 

„Baka!“, keifte er los und verpasste Uruha eine deftige Ohrfeige. „Und sowas will mein bester Freund sein?! Vergiss es! Ich dachte, du gönnst mir auch mal etwas, aber scheinbar sind dir deine dämlichen Pläne wichtiger als mein Glück! Schönen Dank auch!“ Aoi erhob sich und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. „Wir sind geschiedene Leute, Herr Takashima!“ Damit war seine Rede beendet und er marschierte geradewegs aus dem Proberaum, um direkt an Reita und Ruki vorbei zu gehen. Doch er beachtete sie gar nicht erst. Auch Rukis Nachruf interessierte ihn recht wenig. Uruha war so ein Arsch. Der Kerl konnte ihm echt gestohlen bleiben. Sollte er sich sein Ego doch sonst wohin schieben.
 

„Verdammter Arsch!“, fluchte er noch einige hundert Meter vom Gebäude entfernt und die Passanten schauten ihn schon ziemlich argwöhnisch an. Aber auch das ging ihm so ziemlich an seinem Allerwertesten vorbei. Er regte sich einfach mal nur über Uruha auf und anders verdient hatte der das auch nicht. Was für ein Freund war der eigentlich?

Aber nicht mit ihm. Uruha sollte bleiben, wo der Pfeffer wächst. Das war nie und nimmer sein bester Freund. Der sollte sich einen anderen Idioten suchen, den er so anbocken konnte. Wie wäre es mit Reita? Der würde darauf eh nur brummeln und dann wäre die Sache erledigt.

Ach ja, mit Rei hatte man immer so seine guten Zeiten gehabt.
 

Seufzend setzte er sich auf eine Bank im Park. Irgendwie kam es ihm zwar kindisch vor, wie er reagiert hatte, aber würde das nicht eh jeder normale Mensch, wenn der beste Freund einem die Beziehung nicht gönnte und dann auch noch seinem gescheiterten Plan zu Nichte machte? Das war wirklich kein toller Freund. Für ihn jedenfalls absolut nicht. Er würde sich jetzt einen anderen besten Freund suchen. Einen, mit dem man Pferde stehlen und auch einfach mal abschalten konnte. Aber wer wäre da nicht besser geeignet als Kai?

Ja, und Kai hatte auch den Plan ausgeheckt, um Uruha von seinem Vorhaben abzubringen. Und das war ihnen ja scheinbar auch gelungen. Gott sei Dank. Er kannte ja die Auswirkungen darauf. Und die waren meistens nicht gut. Man musste sich nur an den einen Abend mit alice nine. zurück erinnern. Uruha hatte sich vorgenommen, zwei der Member zusammen zu bringen. Gut, dass es geklappt hatte, musste er sich ja eingestehen, aber es war trotzdem ziemlich eklig gewesen.

Er schluckte. Ja, der Lead-Gitarrist hatte ein Faible dafür, Leute verkuppeln zu wollen. Deshalb bereute er ja schon, dass er ihm überhaupt solche Andeutungen gemacht hatte. Und er hatte nicht vor, so wie Nao von Hiroto bekotzt zu werden. War sicher nicht gerade lecker. Und Nao schien auch alles andere als begeistert gewesen zu sein, denn sein Blick sagte alles. Und der arme Hiroto hatte sich bei seinem Leader tausendmal dafür entschuldigt.

Süß war allerdings, wie Nao darauf reagiert hatte. Er hatte das Nesthäkchen einfach zum Schweigen gebracht, in dem er ihn den ersten Kuss gestohlen hatte. Das musste man Uruha lassen. Okay, es war eher Naos Verdienst. Trotzdem wollte er nicht auch so enden. Er wollte den Mann, seinen ersten Mann, ganz alleine erobern und nicht mit solch perfiden Plänen. Es hatte ihn schon geschockt, dass der sogar Kai mit einbezogen hatte, obwohl dieser absolut gar nichts mit der Sache zu tun hatte. Der Schock saß dem Drummer sicher immer noch in den Knochen. Und trotzdem half er ihm.
 

*
 

Reita und Ruki tauschten Blicke aus und zuckten dann mit den Schultern. Okay, Aoi war schon mal wütend abgedampft. Fiel die Probe denn dann heute aus? Oder würden sie trotzdem von ihrem Leader ordentlich in Anspruch genommen werden? Na ja, Abwarten und Tee trinken.

Ruki zog noch einmal genüsslich an seiner Zigarette, ehe er sie auf den Boden schnippte und mit seinem Schuh erst einmal platt machte. Reita tat es ihm gleich und seufzte dann schwer.

Er lehnte sich gegen die Wand und starrte in den Himmel. „Irgendwie werd ich das Gefühl nicht los, dass Aoi merkwürdig drauf is. So war der doch noch nie. Und Uruha… Okay, darüber brauchen wir nicht reden. Wer freiwillig Strapse auf der Bühne trägt, der kann nicht mehr ganz normal sein.“, grinste er und erntete von Ruki einen leichten Stoß in die Seite. „Sei nicht so fies. Lass unseren armen Gitarristen in Ruhe. Wenn er die Dinger nun mal gerne trägt? Und außerdem würde ich an deiner Stelle den Mund nicht zu weit aufreißen. Du läufst mit so nem dämlichen Lappen im Gesicht rum. Nimmst du den eigentlich wenigstens unter der Dusche ab? Oder wie?“, schmunzelte Ruki und rechnete auch so gleich mit einer kleinen bedrohlichen Geste des Bassisten, doch die blieb aus. Scheinbar hatte er geschnallt, was der Sänger ihm damit sagen wollte.

„Und unsere kleine Tunte, wie du ihn so gerne bezeichnet, ist schließlich ein absolut genialer Lead-Gitarrist. Also halt die Backen still und komm mit. Wir haben noch ne Probe vor uns.“
 

*
 

Aoi hingegen hatte sich doch wieder erhoben und war nun schon wieder auf dem Rückweg zur PSC, da er ja einen Job hatte und das musste er bekanntlich von dem Privaten trennen. Allerdings würde er es dem Brünetten nun mit barer Münze heimzahlen. Auch wenn Kai ihm schon jetzt leid tat, aber er hatte ihm gesagt, dass er alles dafür tun würde, dass Aoi seinem Schwarm seine Liebe auch gestehen konnte. Jetzt würde er dieses ‚alles‘ mal wirklich in alles umwandeln und hoffentlich war der Drummer ihm deswegen nicht böse.
 

Mit einem ziemlich finsteren Blick betrat er den Proberaum wenige Minuten später wieder. Uruha ignorierte er gekonnt und widmete sich ausschließlich seiner Gitarre. Er stimmte sie, zupfte an den Saiten und wünschte sich gerade Kai hierher, damit er Uruha eins auswischen konnte.

Und wenn man vom Teufel sprach, war der ja bekanntlich nicht weit. Kai jedenfalls machte diesem Sprichwort alle Ehre, denn er öffnete gerade die Tür. Er schaute zwar eher ziemlich interessiert auf seine Papiere und achtete gar nicht darauf, was die anderen gerade taten. Im nächsten Moment hatte er plötzlich Aoi im Arm, der sich an ihn schmiegte und seine Lippen fest auf die des Leaders drückte. Vor Schreck ließ der Drummer glatt die Papiere fallen und schaute mit geweiteten Augen direkt in das Gesicht des Gitarristen.
 

Das hatte gesessen, dachte sich Aoi, denn nicht nur Kai war völlig von der Rolle. Auch die anderen – außer Reita – schauten ziemlich bedeppert drein. Der blonde Bassist verdrehte nur die Augen. „Nehmt euch nen Zimmer. Schwuchteln.“, knurrte er und zeigte den beiden die eiskalte Schulter. Ihn interessierte dieses Rumgeknutsche zwischen Kerlen absolut nicht. Viel zu eklig, befand er. Wie konnte man als Kerl nur einen Kerl küssen. Kannten die denn gar keine Hemmschwelle? Er hatte damals schon doof geschaut, als rauskam, dass Uruha nicht nur auf Frauen stand. Er hatte auch Wochen nach Uruhas ‚Geständnis‘ Probleme gehabt, den anderen mal etwas näher an sich rankommen zu lassen. Jetzt hatte er gleich drei von der Sorte. Hoffentlich bleib wenigstens sein Kumpel Ruki normal. Noch so einen und er würde sich freiwillig in eine ‚Hab mich lieb‘-Jacke stecken lassen. Nein, sogar liebend gern dann.
 

„Schon wieder auf Sexentzug?“, kicherte der Jüngste unter ihnen und grinste den Bassisten breit an. Dafür bekam er nur ein tiefes Grummeln und einen etwas finsteren Blick. Aber das war er ja eh schon gewohnt, so dass es ihn nicht sonderlich juckte.

„Ano, Kai-chan? Ich hab dir da mal was hingelegt.“, lachte er dann, denn der Drummer stand noch immer wie angewurzelt an seinem Platz. Die Augen waren stur geradeaus gerichtet und seine Arme fest an seine Seiten gepresst. Sein Herz schlug irgendwo zwischen Kehlkopf und Brustkorb. Was hatte er eigentlich getan, dass ihn jetzt auch noch der Zweite aus seiner Band küsste? Erst Uruha und nun auch noch Aoi. Das ging ja mal gar nicht.
 

Ruki hingegen war der Erste, der Kai versuchte aus seiner Trance zu befreien. „Hey, Kai-chan? Erde an Kai? Bist du noch anwesend oder schon ins Jenseits geflüchtet?“ Wild wedelte er mit der Hand vor dem Gesicht des Älteren. „Oder küsst Aoi so umwerfend? Dann will ich aber auch mal. Scheint ja wirklich wie nen Rauschmittel zu sein.“ Und schon wandte er sich an den Schwarzhaarigen, der ihn nun etwas irritiert anschaute und dann schluckte. Nein, hoffentlich nicht.

Ängstlich wich er zurück, doch Ruki folgte ihm, bis er in einer Ecke stand und nicht mehr entkommen konnte. „Ru…Ruki? Was… was soll das werden?“, stotterte er. Nicht, dass der Kleine jetzt auf dumme Gedanken kommen würde. Er hatte Kai doch auch nur geküsst, um Uruha eins auszuwischen. Der Mistkerl sollte sehen, was er davon hatte, wenn er ihn so behandelte. Bester Freund? Pah! Für ihn jedenfalls nicht mehr. Aber… er hatte eigentlich auch nicht vor, Ruki nun auch noch zu küssen. Uruha und Kai waren jetzt Absicht gewesen, aber Ruki stand ganz sicher nicht auf dem Knutschplan Aois. Und da sollte er auch nicht landen.
 

„Wonach sieht´s denn aus, Aoi?“, grinste er und man sah ihm deutlich an, dass er ernst meinte, was er wollte. Aber Aoi wollte das wirklich nicht. „Ka…Kai? Hilf mir. Bitte. Ruki dreht durch. Bitte.“, wimmerte er und versuchte, sich irgendwie aus der Ecke zu verdünnisieren. Aber das war gar nicht so leicht. Doch Kai schien immer noch irgendwo zwischen irgendwelchen Dimensionen zu schweben, die keiner von ihnen kannte. Er war immer noch nicht ganz anwesend.

Aoi hoffte inständig, dass er ihm helfen würde. Sie waren doch zusammen. Okay, als Fake, aber es sollte doch auch authentisch wirken, also sollte Kai ihm gefälligst zu Hilfe eilen und ihn davor bewahren, von einem anderen Kerl geküsst zu werden.
 

Doch es war nicht Kai, der ihm half, sondern Reita, der Ruki am Kragen packte und mit sich in die andere Ecke schleifte. „Lass dir ja nicht einfallen, auch nur zur Tunte zu mutieren. Sei wenigstens du ein ganzer Kerl. Ich warne dich. Aoi is bestimmt ein total mieser Küsser und Kai deswegen so fertig mit den Nerven. Also solltest du es lieber lassen, sonst springst du nachher noch freiwillig von der Brücke, weil du nicht auf mich gehört hast.“, warnte er ihn.

Aois Murren überhörte er einfach, denn es interessierte ihn nicht.
 

Uruha hockte die ganze Zeit an der Stelle, an der er vor einigen Minuten auch schon gesessen hatte, denn er bockte noch immer. Allerdings prangte jetzt auf seiner linken Wange ein Brandmal. Aoi hatte ordentlich zugelangt. Nun brauchte der Brünette noch nicht einmal die Wangen aufzublasen, denn er sah auch so schon aus wie ein Hamster beim Futtern.

Er beobachtete die Szene. Kai hätte er am liebsten den Hals umgedreht, weil er mit Aoi zusammen war, ohne dass er selbst etwas dafür hatte tun können. Außerdem fand er, dass Kai wirklich gut küssen konnte. Er hatte ja auch schon probieren dürfen. Da hatte Aoi wirklich Glück gehabt. Okay, Aoi konnte auch verdammt gut küssen. Das hatte er ihm mehr als bewiesen. Also war das eine Tatsache. Wie die beiden wohl im Bett waren?
 

Halt! Stopp! Bis hierher und nicht weiter! Uruha glaubte, fast den Verstand zu verlieren. Kai und Aoi waren gerade mal zusammen gekommen, da würden die beiden sicher nicht gleich in die Kiste springen. Oder?

Kami sama! Worüber er sich gerade so den Kopf zerbrach, war wirklich unglaublich. Unglaublich bescheuert. Was interessierte ihn schon das Sexleben seiner Bandkollegen? Eigentlich gar nichts.
 

Irgendwann kam auch Kai mal wieder zu sich. Er gab nur ein etwas merkwürdig klingendes ‚Oh‘ von sich, ehe er sah, dass alle seine Papiere auf dem Boden verstreut lagen und nur darauf warteten, von ihm wieder eingesammelt zu werden. Aber er konnte es immer noch nicht glauben, Aoi hatte ihn geküsst. Das war jetzt Nummer zwei. Mal sehen, wer ihn das nächste Mal so einfach aus der Bahn werfen würde. Und eigentlich war er doch hetero. Jetzt hatte er schon zwei Kerle geküsst. Und irgendwie… waren die Küsse nicht unbedingt die Schlechtesten, die er je bekommen hatte. Aoi und Uruha nahmen sich nicht viel. Und er konnte wenigstens einen Vergleich anstellen, denn er war der ‚Glückliche‘, der in den Genuss kam, auch mal den Fanservice von der Bühne zwischen den beiden am eigenen Leib zu erfahren. Daran konnte man sich glatt gewöhnen. Aber er hatte eine ‚Mission‘ und hoffentlich war das nicht Tom Cruise` ‘Mission Impossible‘. Wenn dann sollte das auch zum Ziel haben, dass Aoi seine Liebe auch ausleben konnte.
 

Seufzend bückte er sich und sammelte seine Papiere ein. „Probe fällt heute aus. Morgen is kurzfristig ein Shoot angesetzt worden. Einzelshoots und Pairshoots. Aoi und Uruha, Reita und Ruki und Aoi und ich. Steht schon fest. Änderungen sind mit dem Management abzusprechen. Mehr hab ich nicht zu sagen. Also pünktlich um acht Uhr vor dem Gebäude. Und wehe, einer von euch besäuft sich heute Abend und kommt mit Augenringen, wie sonst was.“ Dabei schaute er ganz besonders Uruha und Reita an. „Kein Wettsaufen, Reita und auch kein Sake heute Abend. Denk dran, Uruha, ich hab keinen Bock, morgen ne Schnappsleiche erklären zu müssen.“ Damit war für ihn alles geklärt.
 

Aoi schluckte, als Kai ihm das offenbarte. Er musste auch noch mit Uruha ein Fotoshoot über sich ergehen lassen? Und das gleich morgen? War sich der Drummer sicher, dass er das überleben würde? Er jedenfalls nicht, denn im Moment war er verdammt sauer auf den anderen Gitarristen. Und dann sollte er ihm auch noch so nah gegenüber stehen? Nein, nie im Leben. Lieber schmiss er sich vor einen Zug oder sprang von einer Brücke. Damit wäre er sicher besser klar gekommen. Aber so doch nicht.

„Kai?! Warte!“, rief er dem anderen nach, als dieser auf dem Weg war, seine Tasche zu packen und den Raum zu verlassen. „Muss das sein?! Ich hab keinen Bock darauf, mit dem da…“, er deutete auf Uruha. „…nen Shoot zu machen. Bitte! Das geht nicht!“
 

„Und ob das geht!“, war Kais Antwort, ehe er ganz verschwand.
 

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So, das war´s dann mal wieder von meiner Seite.

Kapitel 6 is am Ende angelangt. Ich weiß, is nen Cliffhanger vom Feinsten, aber so bin ich nun einmal. Ruki muss noch auf seinen großen Auftritt warten. Aber er bekommt ihn noch. Versprochen. Und Reita wird noch sein Fett wegbekommen. *muhahahahaha*
 

Also dann. Man sieht sich, schreibt sich, hört sich… Sucht euch was aus.

Bis denn dann
 

LG

Mika

Let´s go!

Dieses Mal ging es etwas schneller ^^°

Ja ja, wozu die Arbeit so alles gut ist.

Hab im Moment im Büro wenig zu tun. Dabei meint man doch, dass andauernd welche kommen wegen Führerschein. Na ja, gestern nicht.
 

Genug gelabert. Hier das neue Kapitel. Viel Spaß.
 

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Am nächsten Morgen wollte er eigentlich schon gar nicht mehr aufstehen. Er hatte ein flaues Gefühl im Magen und wenn er daran dachte, was ihn heute erwartete, drehte sich ihm dieser auch gleich um. Er hatte keine Lust darauf und schon gar nicht auf das Pairshoot mit Uruha. Dieser Mistkerl konnte ihm gestohlen bleiben. Nie und nimmer würde er das Shoot mit diesem Deppen machen. Nein, ganz sicher nicht. Und auch wenn er Kai den restlichen Tag damit belagert hatte, dass er eben nicht mit Uruha das Shoot machen wollte, so hatte diese Anstrengung eher keine Früchte getragen.
 

Das war seiner Meinung nach total unfair. Kai wusste doch, dass er im Moment alles andere als gut auf den Lead-Gitarristen zu sprechen war. Der konnte ihm gestohlen bleiben. Zumindest für die nächsten Tage, Wochen, Monate oder gar Jahre. Wie sagte man so schön? Verschissen bis in die Steinzeit und wieder zurück. Wenn nicht sogar noch ein ganzes Ende weiter. Und das würde er so schnell nicht wieder gut machen können. Ganz sicher nicht.
 

Seufzend schwang er sich aus dem Bett, nachdem der Wecke noch weitere dreimal hatte klingeln müssen, damit er ihn überhaupt beachtete. Und das hatte dieses Mal besonders lange gedauert, da er selbst wirklich keine Lust hatte, aufzustehen, denn er wusste, dass er mit seinem besten Freund – ups, Ex-besten Freund, zumindest auf Zeit – das Shoot machen musste.
 

Warum musste sich auch die ganze Welt gegen ihn verschwören? Was hatte er Kami sama getan, dass dieser ihn so bestrafte?

Gut, er war nicht immer lieb und nett. Im Kindergarten hatte er den Mädchen immer die Puppen geklaut und im Sandkasten vergraben. Er wollte eben früher mal Bestattungsunternehmer werden. Er fand, dass das ein cooler Beruf war.

In der Grundschule hatte er die Mädchen immer mit Papierschnipsel beworfen. War zwar nicht sehr einfallsreich, aber immerhin wirkungsvoll.

In der Mittelschule hatte er einen auf Gangster gemacht und sich immer über die Streber lustig gemacht. Tja, nicht die feine englische Art, aber wenigstens nichts, womit er hätte jemanden körperlich verletzen können, wie es andere in seiner Jahrgangsstufe taten.

Und in der Oberschule hatte er die Mädchen reihenweise an der Nase herumgeführt. Hatte Interesse gezeigt und sie dann nach dem ersten Kuss fallen lassen, wenn es ihm nicht gepasst hatte. Und das war meistens der Fall, denn nie hatte ihm einer dieser Küsse zugesagt. Er war eben der Herzensbrecher der Oberschule.
 

Aber das hatte er nun seit einigen Jahren hinter sich. Nun war er schon dreißig und das wurmte ihn ungemein. Das Schlimmste jedoch daran war, dass er sich gerade jetzt in einen Kerl vergucken musste. Gott, umso oller, umso doller, würde seine Mutter ihm jetzt an den Kopf werfen. Aber man gut, dass die gerade nicht anwesend war und auch von seinem Leid nichts wusste. Sie wäre wahrscheinlich auch tausend Tode gestorben, wenn sie hörte, dass ihr Sohn bi war. Damit hatte sie sicher ihre Probleme. Sie war ja schon dagegen gewesen, dass er sich so aufreizend auf der Bühne bewegte, als sie das erste Mal auf einem ihrer Konzerte war.
 

Also sollte das hier jetzt auch sein Geheimnis bleiben.
 

Wobei es ja eigentlich kein Geheimnis mehr war. Denn sowohl Kai als auch Uruha wussten davon. Aber beide wussten nicht, wer es war. Und so sollte es auch vorerst bleiben. Reita war eh gegen alles und jeden und Ruki freute sich eigentlich über jeden Mist. Dass er auf einen Mann stand, hatten die beiden jetzt aber sicherlich auch geschnallt. Aber die glaubten sicher, dass es Kai war. Vielleicht war es auch ganz gut so, denn vor Kai hatten sie wenigstens Respekt. Okay, ein wenig Respekt.
 

Nun stand er in seinem Badezimmer und betrachtete sich skeptisch im Spiegel. „Kami sama, du siehst schon wieder so verdammt beschissen aus.“, begrüßte er sein Spiegelbild. Nur gut, dass das ihm nicht auch so etwas Nettes an den Kopf schmeißen konnte. Glück gehabt.

Aoi fuhr sich mit den Fingern durchs schwarze, verstrubbelte Haar und gähnte noch einmal ausgiebig. Er hatte wirklich keinen Bock mehr. Warum musste das Shoot auch schon heute sein? Das war verdammt kurzfristig und absolut unpassend. Das war so unfair.
 

Nachdem er endlich nach einer knappen Stunde das Badezimmer verließ, war er schon fast munter geworden. Schminken und stylen brauchte er sich eh nicht, denn spätestens bei seiner Ankunft wurde er von vorne bis hinten betüdelt. Also überließ er das den Angestellten der PS Company. Die waren das Stylisten-Team und nicht er. Das leztzte Mal hatten sie ihn auch angemacht, wie er denn rumlaufe. Seit dem schminkte er sich vor Shoots und Videodrehs nicht mehr.
 

Langsam schlenderte er die Straßen entlang und rauchte genüsslich seine Zigarette. Er wusste, dass er zu spät war und Kai ihm sicher die Hölle heiß machen würde, aber das war ihm egal. Wenn man ihn schon so quälen musste, dann konnte er diese Quälerei auch noch ein kleines bisschen hinaus zögern. Oder?
 

„Du bist so ein Hirni, ReiRei.“, lachte Ruki. „Wieso musstest du auch gestern noch nen Spaziergang in der Sonne machen. Jetzt siehst du aus, wie nen Streifenhörnchen.“ Auch Kai lachte, obwohl das eigentlich nicht wirklich zum Lachen war. Reita hatte sich die Nase verbrannt, weil er in seiner Freizeit lieber ohne das Ding rumlief, damit ihn niemand erkannte. Tja, jetzt hatte er den Salat.

„Hör auf, so dämlich zu grinsen oder ich mach dich Gnom zu nem Kobold.“, knurrte der Blonde und warf dem Sänger einen fast tödlichen Blitz zu.
 

Man gut, dass er sich verspätet hatte. So bekam er nur noch die Hälfte mit von dem, was hier so ablief. Schulterzuckend betrat er den Probenraum und schaute sich um. Reita war gerade wieder dabei, sich seinen Gesichtstanga anzulegen, als auch Uruha den Raum von der anderen Seite betrat. Er musste wohl in dem kleinen Raum gewesen sein, wo sie ihre Sachen verstaut hatten. Na ja, war ihm auch egal. Er würde ihn heute eh keines Blickes mehr würdigen. Das schwor er sich. Und bei dem Shoot würde er ihm die eiskalte Schulter zeigen und seinen Fake mit Kai noch ein bisschen realistischer werden lassen. Nur gut, dass er Kai davon noch nichts gesagt hatte.
 

„So, Jungs. Da jetzt endlich mal alle da sind...“, der Leader schaute den Schwarzhaarigen grimmig an. „...Können wir ja das Wichtigste noch besprechen.“

Aoi schluckte. Okay, er hätte Kai nicht die Hälfte der Nacht klauen sollen. Und den Telefonterror hätte er lieber auch nicht gemacht. Jetzt bereute er es dann doch ein bisschen, denn Kai schien ziemlich schlecht gelaunt zu sein. Zumindest was ihn betraf.
 

„Sag mal, hattet ihr den ersten Ehestreit?“, mischte sich Ruki ein. Aoi und Kai schauten beide zu ihm und schluckten. „Sei nicht so unsensibel wie nen Teelöffel, Ruki.“, murrte Reita. „Lass die beiden doch. Zu einer richtigen Ehe gehört nun mal auch ein ordentlicher Zoff, da is die Versöhnung doch gleich noch viel schöner.“ Der Blonde wippte mit den Augenbrauen und konnte ein süffisantes Grinsen nicht verbergen. Aoi wusste genau, was das zu bedeuten hatte. Reita dachte mal wieder etwas Versautes. Der sollte aufpassen, dass er nicht irgendwann das Opfer war.
 

„Ruhe!“, motzte Kai und alle erstarrten förmlich. Okay, so hatten sie Kai wirklich noch nicht erlebt. Der war doch sonst immer ihr Sonnenscheinchen, ihr strahlender Stern am Horizont, ihr allseits begehrter Schutzengel und Helfer in den schrecklichsten Stunden. Jetzt wirkte er eher wie Reita. Und Aoi konnte es sich nicht verkneifen, ihm genau das an den Kopf zu werfen.

„Nu mach mal halblang.“, murrte er. „Ein ReiRei reicht uns schon, da brauchen wir nicht noch so einen Nase verbrannten Gesichtsschlüpferträger wie den.“

Darauf lachte Ruki nur lauthals. Aoi war manchmal aber auch unschlagbar. Reitas Gesichtsausdruck sprach Bände und sein Mund stand ihm offen.
 

Zu seiner Freude bemerkte der Schwarzhaarige, dass auch Kai wieder schmunzelte. Na wenigstens das hatte er wieder geschafft. Es gab also doch noch Hoffnung, dass er nicht mit einem Kopf kürzer das Haus wieder verlassen würde. Tja, manchmal musste eben auch der Bassist herhalten. Außerdem war der doch selbst schuld. Hatte er doch selbst für den Lacher gesorgt. Nur empfand er das nicht als Streifenhörnchen, wie Ruki es ihm noch lang und breit erklärt hatte, sondern er wie ein Nasenkrebs. War der Blonde eben auch mal für einen Lacher gut.
 

„Jungs, jetzt aber mal ernst. Es geht um das Shoot. Wie ihr wisst, haben wir eine feste Pairingkonstellation. Aoi und Uruha, Ruki und Reita und dann Aoi und ich. Am Ende machen wir dann das gemeinsame Foto. Die Einzelshoots kommen wieder zuerst. Wer möchte anfangen?“ Kai war mal wieder ganz der Leader und zu seiner Zufriedenheit muckte dieses Mal auch keiner. Brave Schäfchen, dachte er so und grinste vor sich hin.

„Ich, ich, ich!“, meldete sich Ruki gleich zu Wort. Gott, wie konnte man nur so erpicht darauf sein, sich mit Blitzlicht zudröhnen zu lassen. Das war ja schon nicht mehr feierlich. Aber es war Ruki. Der stand gern mal im Mittelpunkt und heute war er ausnahmsweise mal nicht so mies drauf.
 

„Okay, dann legen wir jetzt einfach eine Reihenfolge fest.“ Ein allgemeines Raunen ging durch die Runde. Nur Ruki strahlte, denn meistens war er nach der Festlegung der Erste, der sich in Pose schmeißen durfte.

„Also, wir fangen mit Uruha an, dann Aoi, Reita, Ruki und zum Schluss ich. Dann kommen die Pairings. Zuerst Reita und Ruki, dann Aoi und Uruha und zum Schluss wir beide.“ Er schenkte Aoi ein süßes Lächeln. Reita verzog gleich das gesicht und rollte mit den Augen. „Benehmt euch aber. Hab keinen Bock auf Gefummel vor der Kamera. Und auch kein Getätschel und Geflüster. Treibt´s in euren vier Wänden, wenn ihr´s so nötig habt.“
 

Zack, hatte der Blonde zwei Kopfnüsse kassiert. Eine von Kai und eine von Aoi. „Baka.“, grummelte der Gitarrist. „Du legst es förmlich drauf an, dass man dir weh tut und das sogar mit Freuden. Biste selbst schuld, wenn du immer der Depp bist.“, brummte Uruha und mischte sich zum ersten Mal seit dem gestrigen Tag wieder ein. Er schien nicht mehr ganz so geschockt zu sein von dem, was er gestern erfahren hatte. Vielleicht hatte die Ohrfeige doch was gebracht und der Kerl kam endlich zur Besinnung.
 

Aoi konnte ja nicht wissen, dass Uruha schon wieder etwas ausheckte. Und dieses Mal war er nicht alleine. Auch er hatte sich Hilfe geholt, denn er konnte es nicht ganz so hinnehmen, dass Aoi nun ohne seine Hilfe mit Kai zusammen war. Irgendwas musste da faul sein und er würde schon heraus bekommen, was das war. Sonst wäre er ja nicht Uruha.
 

„Macht euch fertig, gleich geht´s los. Uruha? Ab in die Maske und Aoi kann gleich mit. Wenn ihr fertig seid, sagt bescheid. Ich bin solange noch am Set.“, gab Kai bekannt und verschwand dann.

Aoi grummelte. Da hatte kai ihn schon wieder mit dem Störenfried alleine gelassen. Machte der Kerl das mit Absicht? Wenn ja, dann würde es noch böses Blut geben. Der wusste doch haargenau, dass er Uruha am liebsten den Hals umdrehen würde. Doch im Moment kam er irgendwie nie dazu. Vielleicht hielt ihn auch nur die Tatsache davon ab, dass zu tun, da Uruha ja eigentlich sein bester Freund war. Gut, in den nächsten Tagen und eventuell auch Monaten würde er definitiv das ‚ex’ noch davor führen. Aber man wusste ja nie.
 

In der Maske saßen sie nun beide nebeneinander und schwiegen sich an. Während Uruha schon geschminkt wurde, durfte er den ‚angenehmen’ Duft des Haarsprays genießen, dass in Unmengen in seine Haare gesprüht wurde. Sehr lecker. Seine Geschmacksnerven waren definitiv an diesem Tag taub oder völlig fehlgeleitet. Ein riesiger Nachteil des Star sein.

Uruha war derjenige, der die Stille dann doch brach und sich zu Aoi umwandte. „Sag mal, bist du sauer auf mich?“, fragte er und schaute ihn nachdenklich an. Es sah so aus, als würde der andere tatsächlich nicht wissen, was der Auslöser für die ordentliche Backpfeife am gestrigen Tag gewesen war.
 

Der Schwarzhaarige verdrehte die Augen. „Is dir schon einmal aufgefallen, dass du wirklich nicht ganz helle bist? Es kotzt mich an, dass es dir wichtiger ist, irgendwelche Pläne, die eh zum Scheitern verurteilt sind, in die Tat umzusetzen, als deinem besten Freund mal glücklich zu sehen, ohne dass er deine Hilfe benötigte. Gönnst du mir mein Glück etwa nicht?“ Und wieder musste der dem anderen verklickern, dass es ihn rasend machte, dass er diese Art von Mensch zu sein schien. Er hätte Uruha eigentlich nie so eingeschätzt. Aber seit dem Kuss zwischen ihnen war Uruha auch komisch. Er hatte sich vollkommen darauf versteift, ihn zu verkuppeln. Und der Kerl wusste noch nicht einmal, wer der Auslöser für sein Gefühlschaos war.
 

Schuldbewusst senkte er die Schultern und schaute auf den Boden. Okay, irgendwie hatte er ja recht. Er war einfach zu euphorisch gewesen. Er wollte doch nur, dass Aoi so schnell wie möglich glücklich wurde. Aber er konnte es auch nicht akzeptieren, dass er ihm nicht dabei geholfen hatte. Er war doch sein bester Freund. Oder etwa nicht? Da half man dem anderen doch, wo es nur ging. Und nun hatte Aoi seine Hilfe noch nicht einmal gebraucht.

„Gomen, Aoi... Ich war nur traurig, dass ich dir nicht geholfen habe. Ich bin...“, er stockte... „war dein bester Freund und hab dir nicht einmal dabei geholfen, glücklich zu werden. Das hat mich wirklich enttäuscht. Ich bin sauer auf mich selbst, weil ich noch nicht einmal mitbekommen hatte, dass du für Kai etwas empfindest.“ Das hatte er wirklich nicht.
 

Nun schaute Aoi ihn etwas entsetzt an. Okay~, jetzt war er der Depp, denn das hatte er gar nicht gemerkt.

Lächelnd legte er ihm eine hand auf die Schulter. „Schon gut, Großer. Und lass ja das ‚war’ weg, sonst verhau ich dich oder zieh dir deine Strapse lang.“, scherzte er. „Aber mach dir keine Sorgen, du bist und bleibst mein bester Freund.“ Plötzlich war alle Wut und Enttäuschung weg. Von einen auf den anderen Moment. War er in den Wechseljahren? War er schwanger? Nein, er war einfach nur erleichtert, dass sie sich scheinbar wieder vertragen hatten.
 

Aber das sollte sich noch schlagartig ändern. Das Shoot hatte noch nicht begonnen, aber das sollte noch nichts heißen. Denn man sollte ja bekanntlich nicht den Tag vor dem Abend loben. Und der Abend war noch ein ganzes Stück entfernt.
 

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Ende im Gelände. Zumindest für dieses Kapitel. Auf Arbeit schreiben is gar nicht so leicht, wenn ständig die Chefin reinkommt ^^°

Aber ich hab´s geschafft und sogar komplett dort geschrieben. *muhahahahaha*
 

Leider is es eher nen Cliffhanger geworden, aber Ruha und Aoi haben sich wenigstens wieder vertragen. Ein Lichtblick bei diesem bevorstehenden Shoot. *muhahaha*

*das aber sicher nicht lange so bleiben wird*

Also bis denne. *wink*

Having fun?

Ich weiß, ich weiß.

Das letzte Kapitel hatte ich schon auf Arbeit geschrieben und das hier nun auch. Kann ja nix dafür, wenn die mich in den Schongang stecken, weil ich mit ner Knochenhautentzündung nicht viel machen kann und ich gestern beim Doc meinte, ich will nicht zuhause bleiben. Und Schreiben geht halbwegs, ohne dass ich gleich durch Schmerzen vom Stuhl falle.

Da hab ich eben nichts anderes zu tun.
 

Und ich hör jetzt besser auf mit dem Gelaber. Wart ich eben lieber auf meinen Feierabend, der erst in knapp 3 ½ Stunden sein wird. ;____:
 

Also viel Spaß beim Lesen.
 

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Jetzt wurde es also ernst. Wie sehr er es doch hasste, immer wieder diesem Blitzlicht ausgesetzt zu sein. Gut, es war sein Job, aber konnte man das nicht auch ohne Blitzlicht? War das denn zu viel verlangt?

Scheinbar, denn gerade wurde Uruha von allen Seiten beleuchtet und geblitzt. War ja schlimmer als ein Blitzerphoto, wenn er zu schnell unterwegs war. Aber da musste er durch als Lurch, wenn er ein Frosch werden wollte.
 

Nun saß er hier auf dem Sofa und schaute dabei zu, wie Uruha immer wieder fotografiert wurde. Das schien ja gar kein Ende zu nehmen. Aber besser so, denn dann hatte er noch ein bisschen Zeit, um sich darauf vorzubereiten, dass er gleich auch an der Reihe wäre. Und er hatte so viel Lust wie ein Faultier im Urwald. Nämlich gar keine. Aber interessierte das wen? Nö, warum auch? Er hatte ja diesbezüglich nicht viel zu sagen. Kai war der Oberboss und hatte angeordnet, was er zu tun hatte. Na ja, würde er sich eben mal wieder in Pose schmeißen. War er ja eigentlich auch schon ziemlich geübt drin. Auf der Bühne benahm er sich ja auch nicht anders. Also warum nicht auch mal dieses Shoot dafür nutzen. Und vielleicht war das ja auch mal seine Chance. Die Chance, seinen Favoriten auf sich aufmerksam zu machen.
 

Und schon schlug seine Stimmung um. Der Gedanke gefiel ihm irgendwie, denn das war wirklich die beste Möglichkeit dazu. Hoffentlich klappte das auch. So konnte er wenigstens seine Reize mal ordentlich zur Schau stellen. Und damit würde er jetzt nicht unbedingt geizen.

Zu seiner Freude war Uruha auch gerade fertig, so dass nun er an der Reihe war. Auf in den Kampf, Aoi! Du schaffst das! Das waren gerade seine Motivationsrufe, die er sich innerlich immer wieder vorhielt. Ja, jetzt konnte er ja mal zeigen, dass er mit seinen dreißig Jahren noch knackfrisch war und locker mit seinen jüngeren Kollegen mithalten konnte.
 

Er ging auf Uruha zu, der ihm gerade vom Set entgegenkam und schlug mit ihm ein. Das machten sie immer bei einem Shoot, denn irgendwie schaffte Kai es immer wieder, dass sie beide direkt hinter einander an der Reihe waren. Also perfekte Organisation.

Nun stand er vor der Kamera und sah, dass sich nun auch Reita und Ruki zu Uruha gesellten. Sie waren also auch schon fertig. Kai war also jetzt in der Maske und wurde aufgemotzt. Gut, also war er ja jetzt nicht ganz so unter Druck, was sein Posing anging. Kai würde ihm die Hölle heiß machen, wenn er mitbekam, wie er sich in Pose schmiss. Der Braunhaarige fand das nämlich absolut nicht gut. Und Reita warf ihm dann immer an den Kopf, dass er nicht so ein Theater machen sollte, weil sie doch eh alle wussten, dass er sich nur beweisen wollte. Er war und blieb dreißig. Er konnte die Zeit eben nicht zurückdrehen. Pech gehabt.
 

Doch im nächsten Moment bekam er schon die Anweisungen vom Photografen, wie er sich hatte zu bewegen und zu stellen, damit die perfekten Bilder dabei rauskamen.

Okay, dann würde er dem blöden Kerl mal zeigen, was er so drauf hatte. Und schon allein, um Reita zu ärgern, machte er seinem Ruf als Poser der Band alle Ehre.

Lasziv leckte er sich über die Lippen, warf einen verdammt verführerischen Blick in die Kamera und positionierte seinen Körper immer so, dass man denken konnte, er würde hier ein Shooting für ein Erotikmagazin machen. Aber das war ihm egal. Er wollte Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit von einer ganz bestimmten Person. Und es war definitiv nicht Kai. Der war eh nicht da.
 

Sein Einzelshoot ging doch schneller rum, als ihm eigentlich lieb war. Das lag aber sicher auch daran, dass die Person, deren Aufmerksamkeit er damit haben wollte, ihn nicht mal eines Blickes gewürdigt hatte. Nein, das Gespräch mit den anderen beiden schien wesentlich interessanter zu sein. Toll, also mit seinem Körper hatte er nicht punkten können.

Seufzend ließ er sich auf eine Bank außerhalb des Sets fallen und zog seine Zigarettenschachtel heraus. Er musste jetzt unbedingt eine rauchen. Frustrauchen. Was anderes war das in diesem Moment nicht. Ja, er war gefrustet. Sein unglaublich toller Plan war nach hinten losgegangen. Dies war ein Moment, wo er sich dachte, dass er Uruhas unglaublich verwirrendes Gedankengut hätte gebrauchen können. Dann hätte er sicher einen Plan B im Petto gehabt. Aber nein, er konnte nicht so kompliziert und hirnrissig zugleich denken. Das konnte nur sein bester Freund.
 

Aoi ließ sich gegen die Lehne sinken und zog an seiner Zigarette. Den Blick hatte er gen Himmel gerichtet und seufzte. Ob er jemals die Chance dazu bekam, der Person so nahe zu sein, wie er es im Moment gerne hätte? Er zweifelte stark daran. Sonst hätte er ihm doch wenigstens mal ein kleines bisschen Aufmerksamkeit geschenkt. Aber nichts war passiert. Nicht mal ein verstohlener Blick. Das machte ihn wahnsinnig. Wie gern wollte er ihm nah sein und ihm endlich sagen, was in ihm vorging? Aber vielleicht würde das nur etwas zerstören, was er nicht zerstört wissen wollte. Also verwarf er den Gedanken, es dem anderen so schnell wie möglich zu sagen. Am besten er sagte es ihm gar nicht. Dann würde eben alles beim Alten bleiben. Wenigstens hatte er dann die Nähe zu ihm und musste nicht Gefahr laufen, von dem anderen weggestoßen zu werden, nur weil er Gefühle für ihn hegte, die über Freundschaft hinaus gingen. Nein, blieb er eben der einsame Wolf von Tokyo.
 

„Da bist du ja! Wir haben dich schon gesucht. Hast du vergessen, dass du mit Uruha der Erste bist, der dran ist? Die warten schon auf dich und Kai geht gleich die Decke hoch, wenn du nicht gleich kommst. Du weißt doch, dass er es nicht mag, wenn die Planung durcheinander gebracht wird. Also hopp.“, wurde ihm an den Kopf geworfen. Erst jetzt bemerkte er, dass er schon eine ganze Weile hier gesessen hatte. Die Zeit schien heute wirklich davon zu rennen. Nicht unbedingt gut, aber schlecht war das auch nicht. Ein Tag weniger, den er damit verbrachte, an ihn zu denken und alles Mögliche zu versuchen, ihn für sich zu gewinnen. Bei einer Frau wäre es ihm nicht einmal schwer gefallen. Da wusste er, wie er es angehen konnte. Und die meisten von denen schienen ihm noch nicht einmal widerstehen zu können.
 

Noch ehe er etwas sagen konnte, packte Ruki ihn am Arm und zerrte ihn weg. Aois letzte Zigarette fiel zu Boden und er trauerte ihr noch nach, als sie langsam kleine Rauchwölkchen von sich stieß und dann verstummte. Boah, am liebsten hätte er dem Kleinren dafür eine verpasst. Der wusste doch haargenau, dass er seine tägliche Dosis Nikotin brauchte und da war jeder Glimmstängel von Bedeutung.

Murrend ließ er sich mitschleifen. Na toll, jetzt kam also das Shoot, dass er bis vor ein paar Stunden noch mit Hass und Abscheu betrachtet hatte. Aber wenigstens hatte er sich mit seinem besten Freund wieder vertragen, da würde das Shoot sicher nicht mehr so schlimm werden.
 

Wenn er sich da mal nicht irrte.
 

Verwirrt starrte er das Set an. Hatte da nicht eben noch ein anderes gestanden? Oder irrte er sich da so sehr. Halluzinierte er vielleicht gerade? Oder war er jetzt völlig Banane? Er wusste das hier gerade wirklich nicht einzuordnen. Und das hier war ganz sicher nicht das, was er erwartet hatte. Nein, wirklich nicht. Aber... wir kam man auf die Idee, so ein Set aufzubauen, wenn es um ein Shoot einer japanischen Rockband, die auch noch nur aus Männern bestand, ging.
 

Zu seiner Erleichterung war er wohl nicht der Einzige, der von diesem Set alles andere als begeistert war. Und sogar Kai runzelte die Stirn. Also schien noch nicht einmal ihr Leader etwas davon gewusst zu haben, denn dieser tippte dem Photografen auf die Schulter und fragte ihn, ob das wirklich für ihr Shooting war. Der ältere Herr nickte und deutete auf das aufgebaute Set.

Alle fünf Gazettos schauten sich verwirrt an. Okay, das würde sicher ein verdammt merkwürdiges Foto werden. Und da waren sie sich dieses Mal alle einig.

Allerdings hatte Aoi ein viel größeres Problem. Zumindest aus seiner Sicht. Er war mit Uruha der Erste, der sich das Set antun musste. Und das würde sicher furchtbar peinlich werden.
 

Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter und zuckte zusammen. Erschrocken drehte er sich um und schaute direkt in Uruhas Gesicht. „Na komm, wir schaffen das schon. Is ja nicht so, dass wir so was nicht hinkriegen würden oder?“ Okay, eigentlich hatte der Brünette ja recht. Ja, sie hatten schon so einiges überstanden. Aber... nichts war so dermaßen peinlich wie das da.

Er schluckte. „Ano... sicher, dass wir das überhaupt überleben? Ich hab da so meine Zweifel dran. Das vorhin war okay, aber...“ Er seufzte. „...sind die Plüschtiere nicht etwas übertrieben? Und warum ein Bett mit solcher Bettwäsche? Das sieht aus, als würden wir nen Shoot machen für nen Kindermagazin.“ Uruha lachte darauf nur. „Ich glaube nicht, dass ein fünfjähriges Mädchen schon auf uns abfährt. Also lass uns das einfach hinter uns bringen und danach einfach abhaken. Wird schon schief gehen.“
 

Na, wenn er meinte...
 

Eine halbe Stunde später schien es nämlich auch Uruha mehr als peinlich zu sein. Das Schlimme aber war, dass Reita und Ruki ununterbrochen kicherten und Witze über sie rissen. Was konnten sie denn dafür, dass gerade sie beide sich so in Pose schmeißen mussten?

Aoi lag mit dem Rücken in die weichen Kissen gebettet. Sein Oberkörper war nur noch leicht mit seinem Hemd bedeckt. Uruha hockte über ihm und hatte auch nur noch das offene Hemd über seiner Haut. Was sollte das eigentlich werden?
 

Die ersten Fotos waren harmlos. Sie durften sich mit Plüschtieren und Kissen beschmeißen. Dabei hatten sie sichtlich Spaß gehabt. Was man auch überdeutlich an der Masse an Federn sehen konnte, die auf dem Boden verteilt waren. Nicht, dass man sie deswegen angeschnautzt hätte oder so, aber unheimlich war ihm das dann schon gewesen. Viel schlimmer war, dass er nun hier lag und die anderen sich lustig darüber machten, dass Uruha sich jetzt so lasziv über ihm räkeln sollte. Das war ganz und gar nicht witzig. Er hatte keinen Bock darauf, mit seinem besten Freund hier solche heißen Szenen hinlegen zu müssen. Wie absurd war das denn?

Allerdings hatte er auch keine Chance gesehen, sich dagegen zu wehren. Kai hatte ihn dazu verdonnert und Uruha schien dieses Spiel auch noch vollends zu gefallen. Sein Blick war jedenfalls eindeutig und Aoi bekam langsam Angst. Was würde noch kommen?
 

Dies Frage wurde ihm auch sogleich beantwortet, denn nun sollte Uruha sich auch noch zu seinem Gesicht beugen und ihn küssen. Hallooooohooooo? Wo bitte schön war da noch der Sinn drin? Außerdem gab es dem Photografen noch lange nicht das Recht, darüber zu bestimmen, wer ihn küsste und wer nicht. Uruha war sein bester Freund und auch wenn er ihn schon einmal geküsst hatte, so musste er es ja nicht auf ein weiteres Mal anlegen oder?

Nur leider war dieses hier gerade sein Job und da sollte man ja bekanntlich alles Private raushalten. Das hieß dann so gut wie ‚da musst du jetzt durch, ob du willst oder nicht’.
 

Verwirrt blinzelte ihn nun auch Uruha an. Der schien damit auch nicht so wirklich viel Freude zu haben. Er schien nervös, stellte Aoi fest und dann folgte er dem Blick des Brünetten, der sich mit dem Gesicht gerade abgewandt hatte und nun in eine völlig andere Richtung schaute. Der Schwarzhaarige schluckte, als er bemerkte, wo genau Uruha hinschaute. Okay, das war wirklich nicht gut. Auch wenn der Fake nur Spaß war und Uruha davon abhalten sollte, noch mehr Blödsinn im Bereich seiner Verkupplungskünste zu verzapfen, war es doch nicht zu übersehen, dass er sich von Kai die offizielle Erlaubnis holen wollte, den Bandältesten küssen zu dürfen.
 

Als er sah, dass Kai nickte und sich dann auch sofort wieder den anderen beiden widmete, war er alles andere als begeistert. Hätte Kai nicht einfach sagen können, dass er das nicht wollte? Warum hatte er das nicht getan? Wollte er ihn damit ärgern, weil er ihn gestern so überrumpelt hatte mit dem Kuss? War das die Rache dafür? Wenn dem so war, dann Gnade ihm Gott. Nein, Aoi wollte nicht von Uruha geküsst werden. Und schon gar nicht in aller Öffentlichkeit. Das war wenn dann eine private Sache und hatte ganz sicher nichts in einem Shooting für ein Magazin zu tun. Dabei wusste er noch nicht einmal für welches Magazin das überhaupt sein sollte.
 

Leider konnte er sich darüber keine weiteren Gedanken machen, denn diese verschwanden von einem zum anderen Moment. Ganz plötzlich waren sie wie weggefegt. Und warum? Ganz einfach. Aoi spürte die Lippen des Brünetten auf seinen. Sie massierten seine eigenen Lippen hingebungsvoll und der Schwarzhaarige war sichtlich irritiert darüber, denn wenn Uruha ihn schon so öffentlich küssen sollte, dann bitte auch nur hauchzart und für einen kurzen Augenblick.

Aber Uruha schien das ganz anders zu sehen. Eine Hand lag zärtlich an seiner Wange gelehnt, die andere stütze Uruhas Oberkörper etwas ab, damit er nicht vollends auf ihm lag, sondern weiterhin über ihm hockte, und seine Lippen bewegten sich unaufhaltsam gegen seine eigenen.
 

DAS war absolut unfair.
 

Unfair ihm gegenüber.

Unfair Kai gegenüber.

Unfair den Fans gegenüber.
 

Aber vor allem unfair seinen Gefühlen gegenüber...
 

Das Schlimmste jedoch war auch noch das, dass er sich noch nicht einmal wehrte. Nein, irgendwie schaffte er es nicht. Der erste Kuss zwischen ihnen war schon unheimlich toll gewesen und das unter besten Freunden. Jetzt küssten sie sich wieder. Nur mit dem Unterschied, dass dieses Mal Uruha derjenige war, der ihn küsste und das irgendwie nicht wie ein Freund.

Allerdings hatte er auch keine Chance. Der Kuss war wirklich unglaublich. Wo hatte Uruha das gelernt? Und warum gefiel ihm das auch noch so gut? Das sollte ihm doch gar nicht gefallen. Und schon gar nicht von Uruha. Er war sein bester Freund. Sein allerbester Freund. Da durften sie sich doch nicht küssen. Okay, er hatte das Gebot selber gebrochen, aber das war anders gewesen. Er hatte Uruha nur kurz geküsst. Und was machte der? Der brachte ihn hier gerade um den Verstand.
 

Um den Verstand, der sich gerade von selbst abstellte und ihn wohlig in den Kuss seufzen ließ. Wie von selbst drifteten seine Augen zu und er erwiderte erst zögerlich, dann immer intensiver den Kuss. Plötzlich vergaß er alles um sie herum. Hier gab es gerade nur Uruha und ihn und diesen unwiderstehlich zärtlichen Kuss. Kami sama! Wenn der nicht gleich aufhören würde, dann garantierte er für nichts mehr. Für absolut gar nichts mehr.

Er überhörte sogar die begeisterten Rufe des Photografen, der sie immer mehr anfeuerte. Und die verdammt erstaunten Gesichter ihrer Bandkollegen sahen sie auch nicht. Wie auch? Sie waren viel zu vertieft in diesen einen Kuss.
 

„Stopp!“, kam es dann plötzlich und die beiden Models vor der Kamera schreckten zusammen. Hier Blick wanderte in die Richtung, aus der der Ruf kam. Nun war er wirklich erstaunt. Das war jetzt nicht wahr oder? War es wirklich so, dass sie damit Aufmerksamkeit erregt hatten? Oder bildete er sich das nur ein.

„Bis hierhin und nicht weiter!“, schimpfte Kai. „Das soll ein Shooting sein und keine Sexszene. Also beenden wir das hier und jetzt.“
 

Aoi schluckte. Sexszene? Was meinte Kai denn jetzt damit? Das war doch eben nur ein Kuss gewesen. Ein unschuldiger Kuss unter besten Freunden.

Halt!

Stopp!

Moment!
 

Kuss? Ja?

Beste Freunde? Ja?

Unschuldig? ...
 

Nein, das war dieser Kuss ganz sicher nicht. Dieser Kuss auf keinen Fall. Er spürte noch immer das prickelnde Gefühl auf seinen Lippen und das Kribbeln in seinem Bauch war auch nicht gerade gering. Und das kam nur von diesem einen Kuss. Kami sama! Uruha gehörte verboten. Zumindest sein Talent zum Küssen.

Im nächsten Moment sah er noch, wie Kai mit dem Photografen sprach. Er und Uruha schauten sich etwas verwirrt an. Aoi schoss sofort das Blut ins Gesicht. Irgendwie konnte er Uruha gerade nicht in die Augen sehen. Nein, das schaffte er gerade nicht. Wie sollte er ihm denn jetzt gegenüber treten? Sie hatten sich geküsst. Vor den Augen aller Anwesenden. Und er hatte es sogar genossen.
 

Aber....
 

Waren sie nicht beste Freunde? Und beste Freunde küsste man ganz sicher nicht so.
 

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Ende für dieses Mal.

Eigentlich hatte ich Taka versprochen, böse zu einem der Jungs zu sein und sie hatte mir auch bei der Auswahl geholfen, aber ich fand die Idee mit dem Bett und den unzähligen Plüschtieren einfach zu verlockend XDDD

Also verzeih mir, Taka-Schatzi. Hab dich lieb und werde auf deine Idee zurückgreifen. *muhahahaha*
 

Also bis denn dann.

Bai

Mika

Second revenge

Ich sollte vielleicht nicht erwähnen, an welchem Ort dieses Kapitel entstanden ist, was? >.<

Aber es ist Fakt. Ihr wisst es doch sicher eh schon.
 

Und deshalb geh ich da nicht näher drauf ein.
 

Aber eins wollte ich noch sagen: Es is ja schön, dass viele und das wirklich sehr viele diese FF lesen, aber über Kritik würde ich mich auch freuen, denn nur dadurch kann ich mich wirklich verbessern.
 

Und nun viel Spaß beim Lesen. ^^d
 

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Lautes Gelächter hallte durch den Raum. Es kam von den beiden Anderen, die noch immer auf dem Sofa saßen und nur zuschauen durften. Aber der gehässige Unterton gefiel ihm ganz und gar nicht.

„Schnauze!“, keifte Aoi, als er sich ebenfalls auf dem Sofa niederließ. Noch immer hatte er das offene Hemd an und auch sein brünetter Kollege sah nicht anders aus. Sie hatten gerade wirklich eine äußerst schmackhafte Show hingelegt. Zumindest sahen das der Photograf und seine Leute so. Sie allerdings nicht unbedingt.
 

„Haltet endlich die Klappe!“, schnauzte nun auch Uruha, dem es sichtlich auf den Geist ging, dass die beiden sich noch immer darüber amüsierten, wie sie dort diese Kussszene hingelegt hatten. Am liebsten würde er jetzt sehen, wie auch die beiden sich zum Klops machen mussten. Am besten noch einen Zacken schärfer als sie eben. Ja, das würde er ihnen gönnen und ein Blick zu dem anderen Gitarristen verriet ihm, dass dieser genauso darüber zu denken schien. Das wäre doch gelacht, wenn denen nicht auch so ein nettes kleines Abenteuer bevorstehen würde.
 

Und sie sollten nicht enttäuscht werden. Ganz und gar nicht.
 

Zu ihrer Zufriedenheit änderte sich an dem Set nicht viel. Es wurden nur ein paar Accessoires ausgetauscht und noch ein paar Plüschtiere durch andere ersetzt. Das Bett hatten die Staffs gar nicht erst angerührt. Es blieb genau so, wie Uruha und Aoi es verlassen hatten. Ganz deuten konnten sie es nicht, aber als dann Ruki und Reita noch mal in die Garderobe gerufen wurden, grinsten sich die beiden an und tauschten vielsagende Blicke aus. Hoffentlich würde jetzt der perfekte Rachezug gegen die beiden anlaufen. Denn sie hatten zwar die Kussszene gehabt, aber so wirklich schlecht war diese auch gar nicht gewesen.
 

Aoi rutschte näher an seinen besten Freund ran und lehnte den Kopf gegen dessen Schulter. Das hatten sie schon lange nicht mehr gemacht, aber irgendwie fehlte ihm das schon. Uruha war sonst wirklich kuschelbedürftig, auch wenn er es in der Öffentlichkeit eigentlich nie zeigte. Nach außen hin war er immer die Diva und der Lead-Gitarrist von The GazettE. Aber wenn sie untereinander waren, nur sie beide, dann war er wie ein verschmuster Tiger und kuschelte unglaublich gern mit ihm. Und zu seiner Schande musste er gestehen, dass es ihn nicht einmal störte. Und jetzt, wo er verliebt war, schien Uruha sich davor zu drücken. Aber jetzt nutzte er mal die Chance dazu.
 

„Ruha?“, fragte er und schaute ihn aus treudoofen Augen an. Ein liebvolles Lächeln lag auf seinen Lippen. Eines, dass Uruha schon von ihm kannte.

„Hm...“, kam es von dem Jüngeren und dieser schaute ihn ebenso an. „Ich glaube, wir denken gerade dasselbe oder?“, grinste dieser und der Schwarzhaarige nickte. Beide kicherten und wussten mal wieder genau, was der andere dachte. Irgendwie war das auch ab und an gespenstisch, aber dieses Mal wollten sie beide das Gleiche. Ruki und Reita sollten für dieses dämliche Gelächter bezahlen. Und wenn, dann aber auch richtig. Am besten mit Pauken und Trompeten. Das gönnten sie ihnen.
 

Und sie sollten wirklich nicht enttäuscht werden, denn Ruki und Reita betraten den Raum.
 

Und es folgte kein Gelächter. Zumindest nicht von ihnen selbst. Nein. Sie beide schwiegen und warfen finstere Blicke durch die Gegend. Jeder, der diesen erwiderte, wäre sicher gestorben, wenn das möglich gewesen wäre. Nur gut, dass das nicht möglich war, denn sonst wären wirklich alle in diesem Raum und am Set gestorben.
 

Uruha und Aoi warfen sich verheißungsvolle Blicke zu, musterten dann wieder die beiden und schafften es noch nicht einmal, sich zusammenzureißen. Sie waren verdammt sexy rübergekommen, in dem was sie getragen hatten und die Photos sahen wirklich alle fantastisch aus. Man hatte fast schon eine Art knistern sehen können, wenn sie nicht beste Freunde gewesen wären.

Aber das hier war wirklich die Krönung schlechthin.
 

Mürrisch setzten sich Reita und sein kleiner ‚Gespiele’ auf das Bett und schauten noch immer so verdammt finster drein. Aoi lachte und konnte sich einen Kommentar zu den beiden nicht verkneifen.

„Hey, ihr Süßen. Schaut nicht so grimmig, ihr verschreckt ja die süßen kleinen Kinderchen, wenn ihr so finster dreinschaut. Das pass gar nicht zu eurem Outfit. Ihr seht doch soooooooo süß aus.“, scherzte er und Uruha prustete los. Das war so typisch für Aoi. Aber die Worte haben gesessen. Aber das Beste daran war, dass er es wirklich getroffen hatte. Er wusste nicht, wie man auf die Idee kommen konnte, die beiden Brummbären in eine solch liebliche Maske zu stecken. Aber es war wirklich zum Schießen.
 

Wovon er sprach?

Ganz einfach.

Man beachte, dass Reita für gewöhnlich den Macho und Ruki den Schlechtwetterzwerg raushängen ließen. Jetzt hatte man sie in ein Häschen- und Pandakostüm gesteckt. Reita war das Häschen mit Gesichtstanga und Ruki der Panda mit den herausschauenden Löckchen. Sie sahen wirklich herzallerliebst aus die beiden. Aber es war sicher keine so gute Idee, die beiden darauf anzusprechen, dass sie süß aussehen würden. Jeder, der das auch nur in Erwägung ziehen würde, wäre sicher danach einen Kopf kürzer gemacht worden. Und dann war nicht mehr Ruki der Zwerg.
 

Aber es war durchaus amüsant, dass sie ihre Rache bekommen hatte, ohne dass sie etwas dafür hatten tun müssen. Allerdings beschäftigte Aoi jetzt eine Sache. Ihm stand noch ein Shooting mit Kai bevor. Was würde das denn dann werden? Innerlich stellte er sich schon auf das Schlimmste ein. Wer wusste denn schon, was kommen würde. Aber irgendwie hoffte er, dass es nicht ganz so schlimm werden würde wie das, was sich da gerade vor seinen Augen abspielte.

Ruki und der blonde Bassist hockten nun auf dem Bett und sollten sich aneinander kuscheln. Also doch eine Kinderzeitung, dachte Aoi so.

Aber die beiden schienen dem Photografen nicht das zu geben, was er gerne sehen wollte.
 

„Jungs! Nun lächelt doch wenigstens mal. Das hier ist doch keine Trauerveranstaltung. Also zeigt mal eure hübschen Beißerchen.“ Aoi hatte echt Probleme sich am Riemen zu reißen. Das war aber auch einfach genial. Als dann aber beide – Reita und Ruki – ein so dermaßen gespieltes Grinsen an den Tag legten, konnte er nicht mehr und lachte lauthals los. Er musste aufpassen, dass er nicht noch von dem Sofa fiel, auf dem er mit Uruha Platz genommen hatte. Nur gut, dass dieser ihn festhielt, obwohl er selbst aus vollem Herzen lachen musste.

Nur gut, dass Kai ihnen nicht gleich die Hölle wegen so etwas heiß machen würde, denn sein Schmunzeln verriet, dass auch er das recht amüsant fand. Und das war es ohne Zweifel.
 

Doch es schien auch ihn zu stören, dass die beiden sich sichtlich wenig Mühe gaben, den Anforderungen des Photografen gerecht zu werden. Die beiden Gitarristen lauschten den Worten Kais, der mit kräftiger Stimme in Richtung der beiden Models rief. „Reißt euch mal am Schlüpfer, ihr Zwei, sonst sitzen wir morgen noch hier!“, warf er den beiden an den Kopf und erntete dafür nur ein ziemlich unheimliches Grummeln. Doch im nächsten Moment erhob Reita das Wort.

„Glaubst du ich würde unter diesem mobilen Saunafetzen noch nen Schlüpper tragen?! Da haste dich aber geschnitten! Is so schon sauheiß hier drunter. Also sag mir nicht, das ich mich am Schlüpfer reißen soll, wenn ich nicht mal einen anhabe, Herr Uke!“
 

Erst herrschte Stille.

Tiefe Stille und nur ein einziger Laut war zu hören. Nur einer...
 

Es war ein dumpfer Aufprall. Und alle Blicke richteten sich dann auf ihn. Sofort rieb er sich den Hintern und verzog schmerzhaft das Gesicht. „Itai...“, murmelte er und versuchte, sich wieder aufzurappeln. Uruha half ihm, in dem er ihm die Hand anbot und ihn wieder auf das Sofa zog.

Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf. „Gomen, aber...“, er grinste breit und deutete auf Reita und Ruki. „Hast du da wirklich keine Unterwäsche drunter?“, fragte er nun an den Bassisten gewandt. Dieser zog genervt eine Augenbraue nach oben und musterte Aoi abwertend.

„Ich habe nicht gesagt, dass ich keine Unterwäsche trage. Ich habe lediglich erwähnt, dass ich ganz sicher keinen hässlichen Liebestöter trage. Von mehr hab ich nicht gesprochen.“
 

„Und was ist mit dem Lappen, den du im Gesicht trägst?“
 

Das war eindeutig nicht er gewesen und auch nicht Uruha. Von Kai würde so ein Ausspruch gar nicht erst kommen. Da blieb nur einer und das Gesicht des Blonden drehte sich auch sogleich in diese Richtung. Wieder herrschte Stille.

Betretenes Schweigen, denn das war unter der Gürtellinie und jeder wusste, dass Reita darauf absolut allergisch reagierte.
 

Still und heimlich betete Aoi gerade für den kleinen Sänger, dass er den nächsten Morgen noch erleben würde. Sie brauchten ihn doch noch. Er war ihr Frontmann und da machte er sich wirklich gut, auch wenn er kein Wort Englisch reden konnte. Okay, reden schon, aber man verstand ihn einfach nicht. Da lief das also auf das Gleiche hinaus. Vielleicht sollten sie sich jetzt schon Gedanken darum machen, einen neuen Sänger zu finden. Reitas Blick jedenfalls sagte alles und Ruki würde morgen vielleicht wirklich nicht mehr unter ihnen weilen.
 

Ruki schenkte Reita ein Grinsen. „Gomen ne, aber ich find schon, dass der Stofffetzen in deinem Gesicht ein Liebestöter is. Sicherlich mufft das Ding schon und abnehmen tust du es ja noch nicht mal unter der Dusche. Also is es definitiv nicht das, was man unter anregend verbuchen würde.“, schmunzelte er und legte den Kopf leicht schief, als er den Älteren neben sich ansah. Scheinbar wusste er nicht, dass er sich gerade um Kopf und Kragen redete, aber bei Ruki wusste man eh nie, was in seinem Kopf so vorging. Der einzige, der mit ihm locker mithalten konnte und ihn sogar in chaotischen Gedankengängen übertraf, war Uruha und der wusste, dass er mit dem Bassisten so nicht reden konnte. Uruha schien nämlich etwas an seinem Leben zu liegen.
 

„JUNGS!“, kam es nun lautstark von Kai. Und Aoi war sich sicher, dass das Rukis Rettung gewesen war. Reitas Blick sprach Bände und der Macho hätte dem Kleinen sicher gleich den Hals umgedreht.

Wäre aber sicher ein lustiger Anblick gewesen. Ruki, der Panda, wurde von Reita dem Häschen erwürgt. Makabere Vorstellung, aber immerhin war das möglich gewesen. Den beiden konnte man alles zutrauen.

„Jetzt ist genug. Ich habe keine Lust wegen so einem Blödsinn, den ganzen Tag zu verschwenden. Aoi und Uruha haben ihre Sache auch gemeistert und nun reißt euch zusammen. Noch ein Protest und ich kneble euch, so dass ihr keine andere Wahl mehr habt. Und jetzt ab!“ Hau, der Häuptling hatte gesprochen.
 

Die beiden Angesprochenen gehorchten dann sogar und ließen sich – eher unfreiwillig – in allen möglichen Posen ablichten.

Ruki auf Reita. Reita auf Ruki. Beide beim in die Hände klatschen. Beim Plüschtierweitwurf. Mit Flöte und Trompete in der Hand. Wie sie ihre Nasen aneinander rieben. Und sogar mit gespreizten Beinen, unter denen sie durchschauten, um in die Kamera zu grinsen. Es war schon ein krönender Abschluss gewesen. Nur schade, dass die beiden nicht auch noch so eine heiße Szene hinlegen mussten, wie Aoi und Uruha. Ja, das bedauerte Uruha, denn er wollte schon ganz gerne sehen, wie gelassen die beiden auf so etwas reagiert hätten.

Leider blieb dieser Wunsch unerfüllt.
 

Jetzt war Aoi wieder dran und er hatte mächtigen Hosenbammel. Konnte Kai nicht einen der anderen nehmen? Musste es gerade er sein? Er würde sich doch sicher wieder zum Klops vom Feinsten machen. Warum war Kami sama aber auch immer so gemein zu ihm? Er wollte das doch gar nicht. Hatte es nicht schon gereicht, dass er Uruha hatte küssen müssen? Okay, müssen vielleicht nicht unbedingt, aber Uruha schien die Situation ja auch noch schamlos ausgenutzt zu haben. Ändern konnte er daran jetzt eh nichts mehr. Was passiert war, war eben passiert.
 

„Aoi?“ Er spürte eine warme Hand auf seiner Schulter und schaute sofort auf eben diese. Dann direkt in das Gesicht desjenigen, dem diese Hand gehörte. Und es war kein Geringerer als Kai. Dieser lächelte ihn an und irgendwie musste er es automatisch erwidern.

„na komm, lass uns einfach mal sehen, was für einen Blödsinn die sich für uns ausgedacht haben. Ich bin echt gespannt. Hoffentlich toppen wir nicht noch Ruki und Reita mit ihren Plüschtieroutfits. Wobei...“ Er lachte ausgelassen. „Noch schlimmer als diese Bilder kann es nicht werden.“ Ja, Kai hatte sie schon gesehen.

Sie hatten ihn geschockt. Aber in zweierlei Hinsicht. Die Kuscheltierparade von den beiden Blondschöpfen war eher ein Lacher gewesen und es hatte ihn überrascht, wie süß die beiden doch aussehen konnten. Schöner wäre es gewesen, wenn man die beiden noch in Tütüs gesteckt hätte und Ballerina-like über das Bett hätte hüpfen lassen. Aber das wäre sicher gemein gewesen. Viel zu gemein. Da war das Häschen und der Panda ja noch nett gewesen. Sollten sich die Zwei wirklich glücklich mit schätzen. Er hätte ihnen noch ganz andere Sachen zumuten wollen.

Allerdings war er verdammt stutzig geworden, als er die Bilder der beiden ersten ‚Opfer’ gesehen hatte. DAS war definitiv nicht normal, was das anging. Uruha schien Aoi ja regelrecht auffressen zu wollen. Da musste er Uruha unbedingt eine Lektion erteilen. Der Kerl sollte nicht denken, dass er machen konnte, was er wollte. Auch wenn er mit Aoi nur zum Schein zusammen war, gab das Uruha noch lange nicht das Recht, ihn um Erlaubnis zu bitten und das dann auch noch schamlos auszunutzen. Nein, das würde er sich definitiv nicht gefallen lassen. Er hatte ja schon einiges über sich ergehen lassen, aber er würde sich hüten, Aoi so leicht aufzugeben. Den Plan hatte er mit ihm ausgeheckt, weil er ihm helfen wollte. Und wenn er sich etwas vornahm, dann auch richtig.
 

Aber wie sollte er Uruha nun davon abbringen?
 

Vor allem, wie sollte er ihn in die Schranken weisen?
 

Ging das bei Uruha überhaupt?
 

Wenn ja... wie?
 

Und da kam ihm die Idee. Und das musste einfach klappen. Eine andere Möglichkeit gab es doch gar nicht. Warum war er da nicht gleich drauf gekommen? Das war doch so offensichtlich?

Aber vielleicht dachte er nur mal wieder zu kompliziert. Viel zu kompliziert.

Jetzt würde er aber mal zeigen, dass auch er ein kleines Schlitzohr war und er in mancherlei Hinsicht auch mit dem hirnverbrannten Gedanken Uruhas mithalten konnte. Nun würde es auch kein Zurück mehr geben. Jetzt war Aoi geliefert. Sein letztes Stündlein und vor allem Uruahs letztes Stündlein hatte geschlagen.
 

Kais Gesicht zierte ein breites schelmische Grinsen, als er Aois Hand ergriff und ihn mit sich nahm.
 

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Ende! *muhahahaha*

Ja ja, ich weiß, ich bin gemein. Aber Rei und Ruki haben doch irgendwie auch mal ein bisschen Aufmerksamkeit verdient oder?

Dabei war ich zu Rei noch nett. Ich wollte ihn nämlich erst in ein Prinzessinnenkleidchen stecken und Ruki als Schoßhündchen. Da haben die Zwei echt Schwein gehabt, oder?
 

So, das wär´s dann, denn ich hab bald Feierabend. *freu*

Bis zum nächsten Chapter.

*wink*
 

Eure Mika
 

PS: Rechtschreibfehler freuen sich über ein warmes Zuhause XD

It´s not funny

So, mal wieder was Neues von mir.

Okay, was altes Neues ^^°

Ich präsentiere euch das nächste Kapitel. Wer die restlichen kennt, weiß, was jetzt kommt. Also lasst euch überraschen und lest einfach.
 

Viel Spaß dabei. *wink*

Mika
 

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Nun stand er da und musste alles über sich ergehen lassen, was noch kommen würde. Das war nicht wirklich sehr aufbauend und es machte ihm zusehends zu schaffen, dass er nicht wusste, was jetzt auf ihn zukam. Abwarten und Tee trinken, wollte er nun wirklich nicht, denn das war nicht seine Art. Aber mulmig war ihm trotzdem zumute. Was würde kommen? Und wie würde es enden?
 

„Setz dich schon mal, ich komme gleich.“, meinte Kai zu ihm und drückte ihn bestimmt auf das Bett. Aoi saß nun da wie bestellt und nicht abgeholt und musste sich nun doch in Geduld üben. Passte ihm zwar nicht, aber eine Wahl hatte er auch nicht. Ganz klasse. Warum eigentlich immer er? Hatte er irgendwie einen Magneten an sich, der alles immer auf ihn zog? Hoffentlich nicht, denn wer wusste schon, was die Zukunft so bringen würde?

Seufzend hockte er nun auf den weichen Polstern, die Hände im Schoß gefaltet und darauf wartend, dass Kai zu ihm zurückkam und sein Werk vollendete. Am liebsten wäre er jetzt einfach abgehauen.
 

Dann schaute er auf und wand sich hilfesuchend an seinen besten Freund, der genauso angestrengt zu überlegen schien, was nun auf den Rhythmus-Gitarristen zukam. Eigentlich wollte er das ja nicht, denn es machte ihn wahnsinnig, nicht zu wissen, was Kai vorhatte. Und warum er das nun tun wollte, konnte er sich auch nicht erklären. Aber Aois besorgtes Gesicht, ließ ihn daran zweifeln, dass sein bester Freund das auch mit sich machen lassen wollte. Und es war ihm zu wider, dass es genau diesen Anschein erweckte, wenn Aoi doch mit Kai zusammen war. Irgendetwas stimmte da nicht. Nicht, dass er Aoi sein Glück nicht gönnte, aber irgendetwas sagte ihm, dass es ganz und gar nicht das war, was Aoi sich gewünscht hatte.
 

Und dieses mulmige Gefühl wurde auch nicht besser, als er sah, wie Kai auf den Älteren zutrat und ihn so merkwürdig angrinste. Von weitem beobachtete er, wie Kai sich zu Aoi beugte und ihm etwas zuflüsterte. Aois Gesicht allerdings verriet ihm, dass es etwas ziemlich Privates gewesen sein musste, denn man konnte von hier aus klar und deutlich erkennen, dass Aoi eine sehr gesunde Gesichtsfarbe bekam. Was genau hatte Kai jetzt eigentlich vor?

Man konnte förmlich hören, wie es in Uruhas Kopf ratterte. Doch dann weiteten sich seine Augen, als er sah, wie Kai sich neben den Gitarristen setze und Aoi es sich auf dessen Schoß bequem zu machen schien. Was sollte das denn werden?
 

Aoi schluckte, als er es doch tatsächlich gewagt hatte, sich auf Kais Schoß zu setzen. Es war ein merkwürdiges Gefühl, aber auch nicht schlecht. Ungewohnt und doch vertraut. Aber wieso? Wie kam er darauf, dass ihm das hier so vertraut vorkam? Das ging doch gar nicht.

Und schon wurden ihm jegliche Gedanken dieser Art aus dem Kopf gespült, denn der Drummer hatte sich einfach daran gemacht, ihn zu küssen und schob sogar seine Hände unter das halb offene Hemd. Unterdrückt keuchte er in den Kuss. Kami sama war echt fies zu ihm heute. Erst Uruha. Jetzt auch noch Kai. Sollte er sich jetzt von allen Bandmembern zu Boden knutschen lassen?
 

Mit einem Ruck stieß er Kai von sich und erhob sich. Wütend stampfte er aus dem Raum und man konnte nur noch ein Knallen von Türen hören. Aoi war weg und er sah nicht gerade begeistert aus.

„Yuu!“, rief Uruha ihm nach. Dann drehte er sich kurz zu ihrem Leader und bombardierte ihn mit einem ziemlich finsteren Blick, ehe er aufsprang und seinem besten Freund folgte.

„Yuu! Warte doch mal!“, versuchte er, den Schwarzhaarigen aufzuhalten. Allerdings erwies sich das als gar nicht so einfach, denn der andere hatte einen Affenzahn drauf.

Letztendlich hatte er es doch geschafft und packte ihn am Handgelenk, um ihn sofort zurückzuziehen.
 

„Was ist los? Warum hast du so reagiert? Ich dachte, du magst es, wenn Kai dich küsst?“ Dass Kai noch etwas ganz Anderes gemacht hatte, schien dem Lead-Gitarristen noch nicht einmal aufgefallen zu sein. „Lass mich!“, knurrte der Ältere und riss sich los. Leider ohne Erfolg, denn im nächsten Moment hatte Uruha ihn gepackt und in seine Arme gezogen. Er hielt ihn fest und würde ihn auch so schnell nicht wieder loslassen.

„Komm schon. Was ist los?“, fragte er ihn und legte die Arme um den Körper des Kleineren. „Ich bin dein bester Freund und du weißt, dass du mit mir über alles reden kannst. Und eben hatte ich den Eindruck, dass dir der Kuss von deinem Freund zuwider war. Warum? Ich dachte, du bist glücklich mit ihm?“, äußerte er seine Bedenken und streichelte sanft über den Rücken des Schwarzhaarigen, um ihn zu beruhigen.

Das klappte auch ganz gut, denn Aois Wut schien langsam zu verpuffen.
 

„Ruha…“, murmelte er und krallte sich nun mit aller Kraft in das Hemd seines besten Freundes. Das Gesicht vergrub er in der Halsbeuge des Brünetten und spürte, wie sein Körper anfing, zu beben. Wie gerne würde er Uruha jetzt sagen, dass das alles nur ein Fake war. Aber was würde er dazu sagen? Würde er ihn verachten, weil er nicht mit ihm darüber gesprochen hatte? Würde er sauer auf ihn sein, weil er ihn wegen seinem immens dämlichen Plan so angemacht hatte?

Aber er war sein bester Freund. Sollte man da nicht auch Fehler verzeihen können? Doch… sollte er einen noch größeren begehen und Uruha sagen, wem er sein Herz geschenkt hatte? Wäre es denn ein Fehler? Oder wäre es genau der richtige Weg?
 

Aoi wusste es nicht und so beschloss er einfach, es weiterhin zu verschweigen. Doch das Spiel mit Kai würde er unterbinden, denn es machte ihn nur noch mehr kaputt. Kai sollte nicht böse auf ihn sein, aber er konnte einfach nicht Gefühle für jemanden vorheucheln, den er gar nicht liebte. Der Drummer war ein verdammt guter Freund und mit dieser Aktion wusste er auch, dass er sich auf ihn verlassen konnte, aber eben war er eindeutig zu weit gegangen. Nein, er sollte nicht denken, dass er Aoi so weit treiben konnte, dass er sich gänzlich vergaß. Das würde nur bei einer Person funktionieren und ganz sicher nicht bei Kai.
 

„Ano…“, wisperte er und löste sich leicht aus Uruhas Umarmung. „Gomen, aber… ich glaube, ich sollte mit Kai reden.“, murmelte er und bemerkte nicht einmal, dass sein Gesicht von Tränen gezeichnet war. Uruha lächelte ihn aufmunternd an und hob eine Hand an die Wange des Kleineren. „Kopf hoch, Aoi. Das wird schon wieder.“ Mit diesen Worten wischte er mit dem Daumen die letzten Tränen aus dem hübschen Gesicht. „Weißt du… dir steht ein Lächeln viel mehr als diese doofen Tränen. Also wirf nicht gleich die Flinte ins Korn.“, baute er ihn auf und hauchte ihm einen sanften Kuss auf die Stirn. „Zieh das einfach durch, dann hast du es hinter dir und kannst es einfach abhaken. Und keine Sorge, ich pass auf, dass es nicht zu weit geht.“
 

Nun war er doch erleichtert und froh, dass Uruha sein bester Freund war. Auch wenn dieser manchmal echt nur Blödsinn im Kopf hatte und gerne irgendwelche Techtelmechtel veranstaltete, so konnte man sich trotzdem auf ihn verlassen. Das hatte er ihm gerade bewiesen. Und er fühlte sich auch gleich wieder etwas besser. Nun würde er Kai mal zeigen, wo der Hammer hing. Nicht er würde sich das gefallen lassen müssen, sondern Kai war jetzt derjenige, dem er eine Lehre erteilen würde. Der Leader sollte nicht denken, dass er sich nicht gegen Dinge wehren konnte, die er nicht wollte. Also würde er den Spieß jetzt umdrehen.
 

„Danke, Kou.“, flüsterte er und drückte dem Brünetten einen kleinen Kuss auf die Lippen. „Du bist wirklich mein bester Freund.“, grinste er und marschierte dann erhobenen Hauptes zurück ans Set.

Zurück blieb eine etwas verdatterter Uruha, der sich unbewusst mit den Fingerspitzen an die Lippen fasste. Das konnte er jetzt irgendwie nicht ganz fassen. Aoi hatte ihm gerade einen Kuss gegeben? Einfach so? War der noch normal oder schon geschädigt? Na ja, egal. War ja nicht weiter wichtig. Und so folgte er seinem besten Freund zurück an Set.
 

Dort angekommen, klappte ihm fast die Kinnlade runter, denn das, was er da sah, war einfach unglaublich. Trocken musste er schlucken und riss sich dann zusammen. Uruha setzte sich neben Ruki und Reita, die scheinbar genauso überfordert waren wie er selbst. Das Bild, was sich ihnen bot, war einfach … ja, wie sollten sie es nennen? ... unglaubwürdig? Ja, das traf es doch ganz gut, denn es war wirklich unfassbar.
 

Kai war platt und konnte sich auch nicht wirklich dagegen wehren. Aoi hatte nun den Spieß einfach umgedreht. Dabei war er es doch, der den Gitarristen aus der Reserve locken wollte. Nun war er das Opfer und schaffte es einfach nicht, sich dem zu entziehen, was Aoi hier mit ihm tat.

Der Drummer lag nun, wie Aoi zuvor bei Uruha, in die Kissen gebettet und keuchte schon vor sich hin. Aoi hatte ihn voll unter Kontrolle und das irritierte die meisten Anwesenden in dem Raum. Wieso machte der Gitarrist das jetzt? War er vollkommen durchgedreht?
 

„Aoi…“, keuchte der Jüngere und versuchte, den anderen von sich wegzudrücken. Allerdings eher mit mäßigem Erfolg. Seine Wangen glühten und die mehr als gesunde Gesichtsfarbe ließ erahnen, dass es dem Leader doch etwas unangenehm war, dass er sich so hatte hinreißen lassen. Nun bereute er es dann doch etwas, dass er Aoi unterschätzt hatte. Nie hatte er damit gerechnet, dass sein Kollege so verdammt anrüchig werden konnte. Und schon gar nicht bei ihm. So langsam zweifelte er daran, dass das hier nur ein Spiel war, das sie führten, um Uruha davon abzuhalten, Aoi einfach verkuppeln zu wollen. Viel mehr hegte er den Gedanken, dass der Gitarrist nun die Führung übernommen hatte und er sie so unfreiwillig an eben jenen abgetreten hatte.
 

„Bitte… hör auf…“, wisperte abermals und wusste einfach nicht mehr, wo ihm der Kopf stand. Einerseits war es wirklich berauschend, wie Aoi ihn hier streichelte und ihn scheinbar unbewusst zu etwas trieb, was er zuvor noch nie gemacht hatte. Andererseits war es ihm verdammt unangenehm, dass nicht nur ihre Bandkollegen sondern auch sämtliche Staffs mitbekamen, was hier gerade abging.

„Komm schon, Aoi… Das ist nicht mehr lustig.“, flehte er und drückte wieder kräftiger zu. Doch auch das half nichts. Wieso war er in dem Moment gerade so kraftlos? Er wollte das nicht. Auch wenn es ihm gefiel, aber Aoi war sein Freund und nicht jemand, mit dem er intimer werden wollte. Und schon gar nicht so.
 

So langsam gab er es auf. Aoi schien wie im Rausch zu sein.

Doch im nächsten Moment spürte er, wie das Gewicht nachließ und er atmete erleichtert auf. Kami sama. Auf eine solche Erfahrung hätte er lieber verzichtet. Aber irgendwie war er ja auch selbst schuld gewesen. Langsam öffnete er wieder die Augen, die er geschlossen hatte, als Aoi sich einfach nicht mehr aufhalten ließ. Verwundert schaute er sich um. Uruha stand vor ihm und hatte ihm den Rücken zugedreht.

„Was soll das, Aoi!“, hörte er nur den Brünetten schimpfen. „Kai hat gesagt, dass du aufhören sollst. Was ist los mit dir? Bist du noch ganz dich? So kenn ich dich überhaupt nicht.“ Ja, so kannten sie ihn alle nicht. Aber was sollte er denn machen? Alle tanzten ihm auf der Nase rum und das nur, weil er gesagt hatte, dass er sich verliebt hatte. In einen Mann. In einen seiner Bandkollegen.

„Lasst mich doch alle einfach in Ruhe!“, brüllte er und machte sich dann vom Acker. Er wollte bloß noch weg von hier und am besten keinen der anderen sehen.
 

Mit einem donnernden Knall der Tür war er dann auch schon verschwunden.

Ruki, Reita, Kai und Uruha schauten sich verwirrt an. Nur Kai und Uruha kannten Aois Geheimnis, wobei Kai noch etwas mehr wusste, denn er hatte den Vorschlag mit der Scheinbeziehung gemacht und Uruha wusste nichts davon.

Nur leider war dem Brünetten das auch ein Dorn im Auge, denn nun hatte er sich Kai geschnappt und schaut diesen finster an. „Was hast du mit ihm gemacht?“, knurrte er. „Warum verhält er sich so? Das ist nicht Aoi. Seit er mit dir zusammen ist… und das ist eigentlich noch nicht lange… benimmt er sich völlig anders. Also rück raus, was du getan hast, dass er sich so sehr verändert. Das ist doch nicht zum Aushalten. Wir sind seine Freunde und du als sein Partner solltest dir mal Gedanken darüber machen, was bei euch falsch läuft.“
 

Derweil hatte Aoi sich umgezogen, seine Sachen geschnappt und ist abgedampft. Er hatte wirklich keinen Bock mehr auf dieses ganze Theater. Kai würde er klipp und klar sagen, dass er mit dieser blöden Idee nichts mehr zu tun haben wollte. Lieber würde er seinem Schwarm nah sein, als ihn durch eine solche beschissene Art und Weise aus der Reserve locken zu wollen. Das war nicht sein Wunsch gewesen. Nein, ganz und gar nicht. Dann würde er eben auf ewig vor sich hin schwärmen und warten, nein hoffen, dass es sich vielleicht irgendwann mal änderte. Aber wenigstens war das nicht so falsch wie diese dämliche Scheinbeziehung.
 

Seufzend schmiss er sich auf sein Sofa und blieb mit dem Gesicht im Kissen liegen. Toll. Ganz toller Tag. Aber wenigstens hatte er ein Trostpflaster bekommen. Und das war es ihm alle Male wert. Nur gut, dass es öffentlich war und wahrscheinlich alle gedacht hatten, es wäre nur für das Shoot. Nein, für ihn war es viel mehr gewesen. Und so würde er sich immer wieder vorhalten können, wie es war, wenn er doch irgendwann in den Genuss kommen würde, dieses wieder zu tun.

Aber er würde sich hüten, ihm zu sagen, was er fühlte. Nein, das konnte er einfach nicht. Auch wenn Uruha ihm andauernd sagte, er solle aus sich herauskommen, so war das alles viel zu leicht gesagt.
 

Er drehte sich um und starrte an die Decke. Er hatte das Gefühl, er verhielt sich gerade wie ein verliebtes Schulmädchen. Warum? Na ja, welcher erwachsene Mann im Alter von dreißig Jahren schaute verträumt an die Decke und kuschelte dabei mit einem seiner Stubenkissen? Normal war das sicher nicht. Und dennoch konnte er es nicht verhindern.

Und wieder drifteten seine Gedanken ab und zum ersten Mal fühlte er deutlich, wie sich die Lippen des anderen anfühlten. Sie waren weich und unglaublich zärtlich gewesen. War das ein normaler Kuss oder nur so ein 08/15 Ding? Wenn dem so war, dann wollte er nicht wissen, wie es sich anfühlte, wenn diese Lippen ihn voller Gefühl küssten. Sofort wurde er rot und kicherte leise vor sich hin.

Also doch ein verliebtes Schulmädchen. Aber er war erwachsen und er liebte einen erwachsenen Mann. Einen, der bisher immer an seiner Seite war. Zumindest in den letzten Jahren und… er konnte sich nicht wirklich erklären, wann er angefangen hatte, so für ihn zu empfinden.
 

Leider gab es da auch ein Problem. Ein ziemlich großes Problem sogar.
 

Welches?
 

Na ja, wie sollte das gehen, dass man seinen besten Freund mit jemanden zusammenbringen wollte, wenn man selbst diese Person ist und nur nichts davon weiß?
 

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So, wer es jetzt noch nicht geschnallt hat, dem kann ich dann auch nicht mehr helfen ^^°

Aber ich denke, dass es so ziemlich offensichtlich ist.

Ich wird mich dann mal wieder in meine Decke mummeln und mein Fieber ausschwitzen. Lasst euch aber nicht von mir anstecken.
 

*Kekse da lass*

Bis zum nächsten Kapi dann. *wink*

Eure Mika

Confusing

Sorry, dass es mal wieder so lange gedauert hat.

*sich schämen geht*

Im Moment is bei mir echt der Wurm drin ;__;

Aber ich geb mir Mühe, dass ich vor Weihnachten wenigstens noch Kapitel 12 schaffe. Also nicht böse sein auf mich.
 

Aber genug davon. Viel Spaß beim Lesen.
 

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Was sollte er denn jetzt davon halten? Warum gab Kai ihm keine Antwort auf seine Frage? War er sich seiner Gefühle für Aoi denn nicht sicher und ließ ihn deshalb immer wieder so hängen? War Kai es denn überhaupt wert, Aois Liebe für sich zu haben?

Langsam zweifelte er daran. Seit die beiden ein Paar waren, zog Aoi sich immer mehr zurück und veränderte sich immer mehr. Und er wollte das nicht. Aoi war sein bester Freund und das sollte er auch bleiben. Es gab nichts, was ihm mehr zuwider war, als die Tatsache, dass Aoi unglücklich verliebt war und sein Partner das dann auch noch ausnutzte. Und diesen Eindruck hatte er gerade von der Beziehung zwischen Kai und Aoi.
 

Finster schaute er den Schwarzhaarigen an. Seine Hand hatte er im Kragen des Drummers gekrallt und zog dessen Gesicht näher an seines. „Ich sag dir eins, Uke! Solltest du es wagen, ihm auch nur ansatzweise wehzutun, dann vergess ich mal ganz schnell, dass wir Freunde sind. Ich lasse nicht zu, dass meinem besten Freund das Herz gebrochen wird. Nicht ihm!“, fauchte er und man konnte das Blitzen in seinen Augen förmlich sehen. Es war beängstigend und das war Kai auch bewusst, denn er blinzelte und schluckte dann. So kannte er Uruha gar nicht. Normalerweise war der Gitarrist nicht so darauf aus, sich um andere zu kümmern und schon gar nicht sich in andere Beziehungen einzumischen. Das ging diesem für gewöhnlich am Allerwertesten vorbei.

Gut, Aoi war sein bester Freund, aber auch da hatte er sich nie wirklich reingehangen. Er hatte zwar gesagt, wie er das sah, aber das war dann auch alles gewesen. Das hier war um einiges bedeutender als die Dinge, die er zuvor gesagt oder getan hatte.
 

Nachdem der Drummer sich wieder gefangen hatte, erhob er sich und baute sich nun in seiner vollen Größe vor dem Gitarristen auf. Er konnte zwar nicht mit der Größe mithalten, aber wer behaupten würde, dass er nicht trotzdem Eindruck schinden konnte, der hätte glatt gelogen.

Mit einem kräftigen Stoß schubste er Uruha nach hinten, so dass dieser sich zwangsläufig von ihm lösen musste. „Nimm deine Pfoten von mir. Ich gehe mit ihm um, wie ich es will. Er ist mein Freund. Und damit musst du leben. Also sag mir nicht, was ich zu tun oder zu lassen habe. Das geht dich nämlich gar nichts an.“, zischte er und drängelte sich an dem Größeren vorbei.
 

Doch so schnell kam er von dem Brünetten nicht weg, denn dieser packte ihn am Oberarm und drehte ihn wieder zu sich um. Wieder lag ein Funkeln in den bernsteinfarbenen Augen des Älteren.

„Aber es ist mir nicht egal, denn Aoi ist mein bester Freund. Und solltest du ihm auch nur ein Härchen krümmen, kannst du was erleben. Ich lasse es nicht zu. Aoi hat es verdient, so geliebt zu werden, wie er ist. Und solltest du mit seinen Gefühlen spielen, verspreche ich dir, dass ich dir sämtliche Knochen brechen werde.“, gab er nun von sich und ließ Kai dann los.

Dieser grinste plötzlich breit und tippte mit seinem Finger gegen die Brust des Brünetten.

„Ach, und wie willst du das schaffen mit deinen Spargelärmchen? Ich glaube nicht, dass du das kannst. Und wenn es dich so wurmt, dass ich mit ihm zusammen bin, dann sag ihm doch, was du für ihn empfindest und sieh, wie er darauf reagiert. Ich glaube nicht, dass er sich deswegen von mir trennen wird. Er liebt mich und nicht dich.“
 

Dass Kai damit eigentlich nur provozieren wollte, konnte Uruha ja nicht wissen. Viel zu geschockt war er über die Worte, die Kai da von sich gab. Er sollte Aoi sagen, was er für ihn empfand? Aber er war sein bester Freund und mehr war da einfach nicht. So süß, wie er Aoi fand und so gern er mit ihm zusammen war, aber Liebe war es nicht. Er sorgte sich um ihn, wollte gerne bei ihm sein und ihn vor allem Übel beschützen. Und jetzt war Kai dieses Übel.

„Spinnst du!?“, fuhr er ihn an. „Was soll der Scheiß? Aoi ist in dich verliebt. Bist du so blind?“ Uruha wusste wirklich nicht, worauf der Drummer aus war.
 

„Bist du dir da so sicher? Ich nämlich nicht.“, war Kais Antwort darauf.

Doch noch bevor das hier in weiteren Streitereien ausarten konnte, gingen Reita und Ruki dazwischen. „Ihr seid solche Kinder.“, brummte der Sänger und drückte Uruha nach hinten, während sich der Bassist um Kai kümmerte. Sie sollten sich hier nicht die Köpfe einschlagen. Außerdem waren sie noch nicht einmal ansatzweise fertig mit ihrer Arbeit für heute.

„Ach, das muss der Richtige sagen, du Gnom.“, knurrte Uruha und riss sich von Ruki los. Er merkte gar nicht, wie sehr er in Rage war. Niemand redete so über Aoi. Für ihn würde er durchs Feuer gehen und das wussten die anderen doch ganz genau. Solange sie sich kannten, war Aoi sein bester Freund und das würde sich niemals ändern. Niemals.
 

Das war zu viel für den Kleinsten und zugleich Jüngsten in ihrer Runde und er verpasste dem Gitarristen eine saftige Ohrfeige und warf ihm einem mächtig gewaltigen Deathglare gleich hinterher.

„Sag das noch einmal und du warst die längste Zeit Gitarrist.“, schnaubte er und drehte sich weg. Ruki war eigentlich ein recht umgänglicher Mensch, aber sobald jemand ihn wegen seiner Größe blöd von der Seite anmachte, konnte auch er seine Beherrschung verlieren und Uruha hatte das gerade geschafft. Und das nicht gerade wenig. Nun würde er damit leben müssen, dass Ruki ihn in den nächsten Tagen nur noch mit imaginären Blitzen und Flüchen bombardierte. Aber da hatte er sich selbst reingeritten.
 

Reita war scheinbar der einzige, der noch ruhig blieb und so mischte er sich auch nicht weiter ein, sondern verließ die Streithähne. In der Tür drehte er sich nochmals um. „Ich geh zu Aoi und rede mit ihm. Das hier ist noch nicht beendet, also muss er nochmal herkommen. Und ihr beruhigt euch langsam mal. Is ja nicht zum Aushalten. Ach, und werdet euch endlich mal klar über eure Gefühle, denn Aoi ist derjenige, der am meisten darunter leidet.“

Welch weise Worte von einem Kerl, der sonst nie Gefühle zeigte und sich eher als Macho schlechthin gab.
 

Die anderen Drei schauten ihn ziemlich bedeppert an und man hätte meinen können, dass ihnen die Kinnlade bis zum Boden hing, denn mit so etwas hatten weder Uruha, noch Ruki, noch Kai gerechnet. Das war ja schon fast unheimlich, wie Reita da mit ihnen sprach.

Verwirrt schauten sie sich alle drei der Reihe nach an. Ruki zuckte nur mit den Schultern und war der Erste von ihnen, der sich die Hände in die Taschen steckte und davon dackelte. Er brauchte jetzt einen Glimmstängel, um seine Nerven zu beruhigen. Eigentlich hatte er ja angefangen, damit aufzuhören, aber das ganze Theater hatte ihn so wütend gemacht, dass er seine alte Droge wieder ausgraben würde. Wenigstens dieses eine Mal wollte er sie noch genießen. Dann sollte er wirklich mehr Willen zeigen und das Ding an den Nagel hängen.
 

Uruha und Kai blieben zurück. Sie würdigten sich allerdings keines Blickes. Kai hatte bei Uruha verschissen und anders herum war es auch nicht besser. Sie waren wirklich wie die kleinen Kinder. Aber das war ihnen in dem Moment nicht wirklich bewusst.

Dass sie sich besser zusammen tun sollten, um Aoi das zu geben, was er brauchte und wollte, kam ihnen nicht einmal ansatzweise in den Sinn. Zum Leidwesen desjenigen, den es betraf. Denn Aoi lag noch immer auf seinem Sofa und starrte Löcher in die Luft, während er sein Sofakissen fast schon zum Platzen brachte, weil er es so fest an sich drückte. Fehlte nur noch, dass er darauf ein Foto von Uruha klebte, um es dann abzuknutschen.

Man gut, dass er soweit noch nicht gesunken war. Er machte zwar viele Dummheiten, aber das war dann doch etwas zu viel des Guten.
 

Erschrocken fuhr er zusammen, als es plötzlich an seiner Tür klingelte. Das durfte doch wohl nicht wahr sein. Welcher Idiot wollte ihn denn jetzt schon wieder nerven. Darauf hatte er nun wirklich keine Lust. Also ignorierte er das Klingeln einfach. Sollte derjenige sich doch den Finger an die Klingel kleben oder eben dieser von seiner Hand abfallen, er würde sich hüten, jetzt auch nur einen einzigen Menschen in seine Nähe zu lassen. Er wollte sich heute in seiner Wohnung verschanzen und in seiner Melancholie und seinem Selbstmitleid versinken. Das brauchte er gerade einfach mal. Zeit für sich und Ruhe, damit er vielleicht doch damit klarkam, dass seine Liebe immer einseitig bleiben wird. Wie sollte er es auch schaffen, dass Uruha sich ausgerechnet in ihn verlieben würde? Das war wirklich unmöglich.
 

Auch wenn er versuchte, das Klingeln zu ignorieren, irgendwann ging es ihm dann doch auf den Geist und er musste etwas dagegen unternehmen, dass das auch noch Stunden so weiterging, denn scheinbar war da ein sehr hartnäckiger Vertreter an seiner Tür. Was der wohl verkaufen wollte, wenn der so lästig war und seine Klingel immer mehr und immer länger malträtierte? Aber er würde sich hüten, von dem irgendetwas zu kaufen. Dafür hatte er nun wirklich keinen Nerv.

Missmutig stand er auf, schnappte sich das Kissen und drückte es unbewusst fest an seine Brust. So ging er zur Tür und betätigte den Summer. Er wollte nicht genau wissen, welcher Hirni von Vertreter gerade jetzt etwas von ihm wollte, aber er würde ihn auf direktem Wege in die ewigen Jagdgründe schicken, damit der es auch nicht mehr wagte, ihn jemals wieder zu belästigen. Er war fest entschlossen.
 

Doch das verging ihm dann doch glatt, als er sah, dass es kein Vertreter war, sondern Reita, der mit ein paar Sätzen die Treppe hochgesprintet kam. Mit einem Lächeln begrüßte er seinen Kollegen. Doch Aoi war nicht zum Lächeln zumute. Er schaute eher ziemlich bedeppert drein.

„Hey, Alter. Alles klar bei dir?“, waren die ersten Worte des Blonden, als er vor ihm stand. Er wusste zwar, dass nichts in Ordnung war, aber er musste ja erst einmal Zugang zu dem Gitarristen bekommen, bevor er näher auf dessen Gefühlswelt eingehen konnte. Und er war nicht wirklich der sensibelste Typ. Deshalb musste er sich Schritt für Schritt vortasten, damit er nicht doch noch das Gegenteil dazu bewirkte.
 

Er nutzte Aois Verwirrtheit und schlängelte sich an ihm vorbei in dessen Wohnung. Im Flur blieb er kurz stehen und zog sich die Schuhe aus, ehe er den immer noch in den Hausflur starrenden Gitarristen am Arm packte und hinein zog. Die Tür fiel von alleine zu.

„Willst du weiterhin den Flur mit deinen Blicken durchbohren und das Haus dadurch noch zum Einsturz bringen? Lass das lieber, denn dann sind deine Nachbarn ziemlich sauer auf dich.“, schmunzelte er und schnappte sich Aoi. Schnurstracks ging´s ins Wohnzimmer, wo er den noch immer ziemlich abwesenden Schwarzhaarigen auf sein eigenes Sofa manövrierte. Er selbst ließ sich in einem der beiden Sessel plumpsen und streckte erst einmal die Arme in die Höhe.
 

Er hatte das Gefühl, dass die vorsichtige Tour gerade nicht viel bringen würde. Also doch der direkte Weg. Dabei wollte er sich doch extra Mühe geben. Das konnte er aber abhaken. So sah es jedenfalls aus.

„So, mein Guter. Und jetzt sagst du mir mal bitte, was mit dir los ist. Es ist ja nicht zu übersehen, dass du Probleme hast oder vielleicht auch nur ein ziemlich großes.“, seufzte er, beugte sich nach vorne, um sich mit den Ellenbogen auf seinen Knien abzustützen und den Kopf in seine Handflächen zu legen. So wirkte er doch gleich viel weniger brummelig, als er es für gewöhnlich war.

„Und sag nicht, dass alles in Ordnung ist, denn das wäre glatt gelogen. Das merk sogar ich. Also?“, hakte er nach, als er noch immer keine Antwort von Aoi erhalten hatte. Und er wollte es wirklich wissen, denn so konnte es ja auch nicht weitergehen. Also musste er ihm so lange auf den Zahn fühlen, bis der andere auch wirklich erzählte, was los war.
 

Doch noch immer keine Antwort. Reita seufzte. „Dir ist aber schon bewusst, dass du einfach das Shoot verlassen hast, obwohl wir noch nicht einmal fertig sind? Dass du mit Kai nicht zusammenarbeiten wolltest, war nicht zu übersehen. Aber was ist der Grund dafür? Wir dachten eigentlich, dass du glücklich mit ihm bist, aber das scheint ja nicht der Fall zu sein. Und da ist es doch wohl klar, dass wir nicht einfach zusehen. Und nun rück raus mit der Sprache oder ich folter dich. Du weißt, dass ich da keine Skrupel habe.“

Erst jetzt kam Aoi wieder zu sich, denn die Drohung Reitas war definitiv kein leeres Versprechen. Er wusste, dass der Blonde das auch definitiv durchziehen würde, wenn er nichts sagte. Und das wäre nicht das erste Mal, dass er sich der Folter Reitas entziehen wollte. So naiv wie die anderen Male wollte er dieses Mal nicht sein, denn das würde er sich bereuen. Er erinnerte sich nur zu gut an das eine Mal, als er partout nicht antworten wollte. Danach hatte er eine ganze Woche Muskelkater, weil der Bassist ihn durchgekitzelt hatte, dass er fast den Verstand verloren hätte. Darauf hatte er eigentlich keine Lust. Aber er wollte auch nicht darüber reden. Das wäre wohl um einiges schlimmer. Und so langsam hatte er auch nicht das Bedürfnis, noch mehr seiner Bandmitglieder da mit hineinzuziehen. Also schwieg er wirklich.
 

Reita verdrehte die Augen, als der Ältere ihm noch immer keine Antwort geben wollte. Was sollte er denn noch machen? Ihm sagen, was er davon hielt oder was er wusste? Und Aoi wäre sicher erschrocken darüber, was er alles wusste. Würde er ihm vermutlich nicht zutrauen. Da war er sich eigentlich ziemlich sicher. Aber er konnte ihn auch nicht so vor sich hinvegetieren lassen. Was wäre er denn da für ein Freund? Ein verdammt schlechter und darauf hatte er keine Lust. Er musste Aoi helfen und das würde er schon irgendwie in den Griff bekommen. Er wäre nicht Reita, wenn er jetzt schon aufgeben würde. Er hielt es ja auch in Interviews mit Kais Dauerlachen aus. Da wäre das hier doch ein Kinderspiel.
 

„Na komm. Ich weiß doch eh, was dir auf dem Herzen liegt. Is ja auch nicht zu übersehen. Ich versteh nur nicht, warum du dann mit Kai eine Scheinbeziehung führst. Das bringt doch absolut gar nichts. Wer hat das eigentlich vorgeschlagen? Ich hoffe nicht, dass du das warst, denn damit schneidest du dir eindeutig ins eigene Fleisch.“, seufzte er und fuhr sich durch das blonde Haar. Die Stylistin würde ihn dafür sicher umbringen, aber war ihm doch völlig Banane.

„Sag ihm doch einfach, was du für ihn empfindest. Deine Blicke verraten dich doch eigentlich schon. Und ich glaube nicht, dass es ein Hindernis ist, dass er dein bester Freund ist.“, gab der Bassist so beiläufig von sich.
 

Aoi riss die Augen auf und starrte Reita ungläubig an.

Er wusste es…

Aber woher wusste er es?

Hatte er sich so sehr verraten?

Hatte Uruha es dann vielleicht auch gemerkt und wollte ihm helfen, damit er sich von ihm löste und sich vielleicht einen anderen suchte?
 

„Ano… wo… woher willst… willst du das… wissen?“, stammelte er.

Reita grinste nur.
 

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Das war´s dann mal.

Muss mal schauen, wie ich weiterkomme. Aber Ruki bekommt auch noch seine Chance. Wir wollen ja noch ein bisschen was erleben mit den Jungs, hai? *muhahahahaha*

Persuasion

Und wie versprochen, das nächste Kapitel von „Angel´s Kiss“ XD

Bin stolz auf mich, dass ich es tatsächlich noch geschafft habe.

Und da es wirklich kurz vor Weihnachten ist, wünsche ich doch glatt mal allen ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

(Gut, nicht feucht, okay? ^^°)
 

Viel Spaß beim Lesen.

Eure Mika
 

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Reitas Grinsen wirkte unheimlich und ließ ihn erschaudern. Das war wirklich nicht das, was er von dem Bassisten erwartet hätte. Aber er hätte auch nicht erwartet, dass dieser hinter sein Geheimnis kommen würde. Doch dem war so. Reita wusste, dass er nicht in Kai sondern in Uruha verliebt war. Und dadurch wusste er auch, dass das mit Kai nur ein Fake war. Wie sollte er sich da jetzt wieder herausreden?
 

„Ano... Du irrst dich...“, versuchte er, den anderen zu täuschen. Dieses Geheimnis sollte doch niemand wissen. Wenn Ruki das rausbekommen würde, dann würde Uruha und sogar die ganze Company es wissen. Hundertprozentig. Und genau das sollte nämlich nicht passieren. Für Uruha war und blieb er immer der beste Freund und nicht mehr. Auch wenn er sich mehr erhoffte. Das wäre einfach nur Wunschdenken.
 

Reita erhob sich und hockte sich vor Aoi auf den Boden. Immer noch grinste er. Langsam hob er die Hand und schnipste dann einmal kräftig mit dem Finger gegen Aois Stirn. Dieser fiepte auf und verzog das Gesicht. „Autsch!“, schimpfte er und rieb sich die Stirn. „Was soll das? Ich hab dir nix getan!“, brummte er. Wenigstens war aber sein Gestammel weg und er ein wenig davon ab, Reita auf die falsche Fährte zurückzulenken.
 

„Du bist so ein hirnverbrannter Idiot. Warum leugnest du es und betrügst dich selbst damit? Natürlich ist es Uruha. Niemand anderen schmachtest du so sehr an. Ihn wolltest du mit deinem sexy Photoshoot beeindrucken. Niemanden sonst. Und ich versteh nicht, warum du nicht den Arsch in der Hose hast und ihm das einfach direkt vor den Kopf knallst? Das wird er schon abkönnen und du bist diese ewige Geheimnistuerei los. Das macht dich doch nur kaputt.“, seufzte der Blonde und zog Aoi in seine Arme. „Komm schon. Kopf hoch. Ich werd dir dabei helfen, den Kerl in den Hintern zu treten und sich in dich zu verknallen. Das wäre doch gelacht, wenn Super-Rei das nicht hinkriegen würde.“, lachte er und entlockte dem Gitarristen damit ein Schmunzeln. Seufzend legte nun auch er die Arme um den anderen und kuschelte sich an. Auch wenn Reita eigentlich nicht der Typ für sentimentale Momente war, so wusste er, dass er ihm zur Seite stand, wenn er solche Momente mal brauchte.

„Danke, Rei...“, murmelte er und versteckte sein Gesicht in dessen Halsbeuge.
 

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„Was willst du eigentlich von mir?“, fragte der Kleinere den Brünetten. „Du klebst mir seit einer Viertelstunde an der Backe und grinst mich an. Hab ich was an meinem Hintern, das dich so anzieht? Nen Magnet oder Zucker hab ich jedenfalls nicht in der Tasche. Also mach die Biege. Mein Hintern bekommst du nicht. Such dir nen anderen Bettgefährten. Ich hab keinen Bedarf.“ Ruki war leicht genervt. Leicht war vielleicht auch etwas untertrieben. Uruha wich ihm wirklich keine Sekunde von der Pelle und so was mochte der Sänger nun absolut gar nicht. Und er war sich ziemlich sicher, wenn der Gitarrist nicht gleich damit aufhören würde, würde er sich vergessen und ihm mal ordentlich das Gesicht verschönern.
 

„Ru~ki~?“ Uruhas Stimmlage verriet schon, dass er irgendetwas von ihm wollte. Hoffentlich nicht schon wieder so einen Müll wie die letzten Male. Da hatte er sich schon arg zusammenreißen müssen, um dem Brünetten nicht eine zu scheuern. Dieses Mal würde er sich nicht zurückhalten, wenn der Kerl wieder wegen so einem Scheiß kommen würde. Okay, der Kerl war eh schon wieder die Klette vom Dienst. Also würde er sicher wieder irgendwas aushecken. Und das war ein verdammt schlechtes Omen. Uruhas Pläne waren meistens vollkommen wirr und wahnwitzig, dass man schon von Anfang an wusste, dass es schief gehen würde. Und er bezweifelte stark, dass das jetzt anders werden würde.
 

„Was willst du?“, knurrte er und packte Uruha am Kragen, soweit es ihm möglich war. Aber die Größe spielte für den Vocal gerade absolut keine Rolle. „Ich hab dir gesagt, dass ich es nicht leiden kann, wenn du mich so anlaberst. Dein Tussengehabe kannst du behalten. Da steh ich nicht drauf. Damit kannste wen anderes belästigen. Mich nervt´s nur.“, wies er ihn erst einmal zurecht. „Bezirz den schwulen Bassisten von alice nine. Der steht eh auf dich und leckt sich die Finger nach dir. Dann tu dem doch den Gefallen und lass ihn ran.“
 

Beleidigt stemmte Uruha die Arme in die Hüften und legte den Kopf schief. „Was soll denn das heißen, huh? Ich bin zwar bi, aber deswegen noch lange nicht so nuttig, dass ich mit jedem dahergelaufenen Schönling in die Kiste springe. Und wenn du es genau wissen willst, dann sag ich dir, dass Saga nicht mein Typ ist. Der is eh nur scharf auf Shou. Also lass ihm seinen Traum und reite nicht auf meinen sexuellen Neigungen rum.“ Ja, Uruha mochte so etwas nicht, wenn man ihn nur auf seinen Faible für das gleiche Geschlecht degradierte. Er war ein ebenso faszinierendes Individuum wie seine Kollegen auch. Und da war es doch völlig egal, ob er bi war oder hetero.

„Ach... Und damit du´s weißt, Aoi steht auch auf einen Kerl. Also beleidige nicht den Kollegen, du Zwerg.“, holte der Gitarrist zum Konter aus.
 

Diese Anspielung war aber auch keine gute Idee, denn er wusste ja, wie Ruki auf seine Größe reagierte, wenn man ihn ‚Zwerg’, ‚Gnom’, ‚Winzling’ oder dergleichen nannte. Aber genauso hatte er doch jetzt von ihm auch gesprochen.

„Und wenn du jetzt wieder sauer wirst, dann weißt du ja, wie ich mich fühle, wenn du so über mich sprichst.“, schniefte er plötzlich gespielt und zog eine Schnute vom Feinsten. Das hatte er einfach am besten drauf und bisher konnte ihm da keiner widerstehen, auch nicht Reita und der war für gewöhnlich gegen alles Mögliche immun.
 

Ruki seufzte und fuhr sich genervt durch die Haare. Irgendwie hatte der Kerl ja recht. Aber es ging ihm trotzdem mächtig auf den Zeiger, dass er ihn auf Schritt und Tritt verfolgen musste. Das sollte der Typ gefälligst lassen.

„Wenn du willst, dass du den nächsten tag oder besser die nächsten Stunden noch erleben willst, dann renn mir nicht wie ein Schoßhündchen hinterher. Das ist Korons Job und nicht deiner, Tusse.“, zischte er und ließ sich in der Umkleide auf das Sofa fallen. Die Arme verschränkte er hinter dem Kopf und schloss die Augen.

„Also? Was willst du? Sag es oder verzieh dich. Ich bin nämlich ein sehr beschäftigter Mann.“
 

Ja, ja, wer´s glaubt wird selig, schoss es Uruha durch den Kopf. Der und sehr beschäftigt. Wie kam der denn auf diesen Müll? Der hatte sogar Zeit, für seine Trethupe nen überdimensionales, gepunktetes Ungetüm zu kaufen, was er dem armen Tier dann auch nur umband und sich nen Keks freute. Als er das Foto gesehen hatte, wurde ihm schlecht und er wollte schon den Tierschutzbund anrufen, um Koron aus den Fängen dieses ‚Monsters’ zu befreien. Aber da der Sänger es dann doch irgendwann eingesehen hatte, dass Koron diese Schleife alles andere als toll fand, hatte er sich doch am Riemen gerissen und es gelassen. Ohne das kleine Wollknäuel wäre Ruki sicher noch mieser drauf, als er es von Natur aus schon war. Das Risiko wollte keiner von ihnen eingehen. Gut, dass er ihm den kleinen Wirbelwind nach Sabu-chans Tod geschenkt hatte. Zu irgendwas musste er ja gut sein, meinte daraufhin Reita. Aber das war ja auch egal.
 

„Na ja...“ Nervös tippte er seine Zeigefinger gegeneinander und schaute ihn aus ganz lieben, bittenden Augen an. Nur blöd, dass Ruki das eh nicht sah.

„Na los, Uruha, sonst kannst du´s gleich vergessen, egal was es is.“

Mann, war der mies drauf heute. Aber das lag wohl daran, dass er später als geplant zuhause sein würde, um mit seinem Schoßhündchen zu kuscheln. Und das nur, weil das Shoot irgendwie voll daneben gelaufen war. Und es war ja auch noch nicht vorbei. Es standen schließlich noch die Gruppenfotos aus und das waren meistens sogar die wichtigsten Aufnahmen, da sie sehr oft noch für Promotionzwecke genutzt wurden.

Also sollte er wohl doch schnell mit der Sprache rausrücken, sonst würde es wohl doch noch Tote oder eben Halbtote geben. Bei Ruki wusste man nie so genau.
 

„Es geh um Aoi...“, murmelte er und zog wieder eine zuckersüße Schnute.

Ruki setzte sich auf und verdrehte die Augen. „Nicht schon wieder so eine Gefühlsduselei. Könnt ihr das nicht unter euch klären? Aoi steht auf Kai, Kai steht auf Aoi und du stehst auch auf Kerle. Gibt´s da jetzt ein Problem?“ Mann, das konnte ja was werden.

„Na ja, da gibt es wirklich ein Problem.“ Der Sänger horchte auf. „Welches da wäre? Dass du auch in Aoi verschossen bist? Oder was? Oder is es doch eher Kai, der dein Augenmerk Dank Aoi auf sich gelenkt hat?“ Für ihn waren Gefühle zwar nichts neues, aber er hasste es, wenn man ihn mit Dingen konfrontierte, die ihn eigentlich nichts angingen. Besonders, wenn es dabei um Gefühle anderer untereinander ging. Und das wäre jawohl eindeutig so ein Fall.
 

Uruha lief rot an und schüttelte vehement den Kopf. „Nein, ich bin weder in Kai noch in Aoi verliebt. Also is das völlig unnötig, dass du so was überhaupt denkst.“, wehrte er ab und ließ sich jetzt in einen der Sessel plumpsen, die gegenüber vom Sofa standen.

„Weißt du... Kai hat eben so was Komisches gesagt. Und nun bin ich mir nicht mehr sicher, ob Aoi wirklich in Kai verknallt ist. Ich meine... Kai zweifelt an Aois Gefühlen für ihn. Das hat er eben jedenfalls gesagt. Und nun wollte ich dich fragen, ob du mir helfen könntest, herauszufinden, in wen Aoi dann tatsächlich verliebt ist oder ob Kais Zweifel unberechtigt sind. Ich will doch nur, dass Aoi glücklich ist. Er ist mein bester Freund und er hat auch mal ein bisschen Glück verdient, oder nicht? Das würdest du doch auch für deinen besten Freund tun oder?“
 

Gute Frage, nächste Frage. Würde er das wirklich für Reita tun? Na ja, irgendwie schon. Aber das war doch eigentlich normal für beste Freunde oder etwa nicht?

Stille. Ruki wog gerade ab, ob er sich auf einen dieser von Uruha fabrizierten perfiden Pläne einlassen sollte, um ihm dabei zu helfen, Aoi zu seinem Glück zu verhelfen oder lieber nicht. War eine verdammt schwere Frage. Konnte ja auch eine Fangfrage sein. Bei dem Lead-Gitarristen wusste man ja nie so genau, woran man war.

„Und du bist dir sicher, dass es richtig ist, was du da tust? Oder hat das wieder irgendwelche Auswirkungen auf die gesamte PSC wie das letzte Mal?“, fragte er lieber mal zur Sicherheit nach. Wie gesagt, bei Uruha wusste man nie so genau.
 

„Nein, es geht nur um Aoi und Kai. Um mehr nicht. Aber ich denke, dass das schon ausreichend ist oder?“

Ruki nickte. Ja, das war mehr als ausreichend. Gut, dann würde er mal nicht so sein und dem Älteren helfen. Hoffentlich hatte er sich richtig entschieden. Ein bisschen Hosenbammel hatte er dabei ja schon.
 

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Reita hatte es geschafft, Aoi davon zu überzeugen, wenigstens das Shoot zum Abschluss zu bringen. Dann würde er mit Kai über ihre Scheinbeziehung reden. Das hatte Aoi ihm versprochen. Dafür hatte der Blonde aber auch eine halbe Ewigkeit auf den Bandältesten einreden müssen. Er meinte, dass es für alle Beteiligten das Beste wäre. Aoi würde sich nicht mehr so quälen. Kai würde endlich wieder ihr Leader sein und Uruha würde merken, dass er doch ne Chance bei Aoi hatte. Wenn der Depp das überhaupt schnallen würde. Er hoffte es zumindest.
 

Aber wenigstens waren jetzt alle wieder anwesend, so dass es endlich weitergehen konnte. Leider war der Tag aber noch nicht beendet und man sollte ja bekanntlich nicht den tag vor dem Abend loben. Der war nämlich noch lange nicht eingetroffen.
 

Am Ende des Shootings war der Fotograph dann auch einigermaßen mit ihnen zufrieden. Auch wenn er es lieber gesehen hätte, wenn die Aufstellung eine andere gewesen wäre. Aber man konnte ja nicht alles haben, also musste er sich mit dem zufrieden geben, was die Jungs ihm gaben. Ansonsten waren die Bilder wie immer.

Aoi und Uruha schmissen sich in sexy Posen, während Reita grummelig guckte, Ruki alle mit seinem Deathglare umlegte und Kai mal wieder die Grinsebacke mimte. Dabei sollte der Kerl das ja nicht tun. Kai sollte endlich diesen blöden ‚Kawaii-Faktor’ ablegen. Das hatte eigentlich das Management so vorgesehen und Kai wollte auch nicht mehr als das Sonnenscheinchen vom Dienst gesehen werden. Aber der Fotograph wollte das so, also bekam er das so. Konnte man nichts machen.
 

Sich streckend und erleichtert aufatmend verließen die Jungs das Set und verschwanden in den Umkleideraum. Sie wollten alle nur noch nach Hause und den Tag abhaken. War anstrengend genug. So sah das eigentlich jeder.

Nur Aoi nicht. Ihm bestand noch ein unangenehmes Gespräch bevor. Er hatte es Reita ja versprochen und er wusste, dass es ihm damit auch etwas besser gehen würde, wenn er das hier aus der Welt geschaffen hatte. Also musste er da durch als Lurch, wenn er ein Frosch werden wollte. Nur dass der Frosch in diesem Fall der Ritter in schillernder Rüstung für Uruha war. Das würde noch ein ordentlicher Kampf mit dem bösen Drachen werden. Aber er war ja mutig.
 

Er WAR mutig...
 

Aber leider nur bis zu dem Punkt, an dem er Kai ansprechen sollte, um ihn darum zu bitten, nachher auf ihn zu warten, weil er etwas Wichtiges mit ihm besprechen musste.

Und Aoi war nicht mutig genug, um genau das zu tun.
 

Alles war wie sonst auch. Jeder verabschiedete sich und machte sich auf den Weg nach Hause. Aoi war wie immer der letzte und begriff jetzt, dass er einen Fehler gemacht hatte. Er hatte einfach nicht den Mut, Kai vor den Kopf zu stoßen. Der Drummer hatte sich extra für ihn ins Zeug gelegt. Und jetzt sollte er ihn enttäuschen und sagen, dass ihm das gegen den Strich ging? Nein, das konnte er nicht. Und trotzdem war es ein Fehler. Einer, den er sicher bald bereuen würde.
 

Mit der Stirn schlug er gegen die Tür und beschimpfte sich selbst.

„Baka, Baka, Baka! Du bist echt der größte Idiot auf der Welt. Hast nicht mal den Arsch in der Hose, zu deinen Gefühlen offen zu stehen.“ Das waren die Worte, die er sich den ganzen Abend noch an den Kopf warf.
 

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Jupp, jupp.

Das wär´s dann für dieses Mal wieder.

Jetzt kommt also Rukis großer Auftritt *muhahaha* Also seid gespannt, was die Jungs noch so erwarten wird. *das ja selbst auch is* ^^°
 

Also nochmals ein schönes und gesegnetes Weihnachtsfest und genießt Heiligabend mit den Menschen, die ihr liebt. Und einen fleißigen Weihnachtsmann natürlich auch ^.^//
 

Und falls wir uns vor Silvester nicht mehr sehen, wünsch ich schon mal einen guten Rutsch ins neue Jahr. Aber nicht zu dolle, denn das gibt nur nen Kater. *muhahaha*

*sich an Max kuschel* *mein Kater is* ^^°
 

Ganz liebe Grüße

Mika

*noch nen paar Silvesterknaller dalass*

Explanation

Öhm... ja... Was soll ich hierzu großartig sagen?

Das neue Jahr is schon wieder alt und ich muss wieder arbeiten. ;__;

Na ja, egal. Hat ja auch was Gutes *grins*

*das gerade vor euch liegt*
 

Hai, hab mal wieder auf Arbeit Zeit gehabt und nen bisschen was zusammengeschustert. Nicht schön aber selten, ne? XDD
 

Dann werd ich mich mal wieder in die unsagbar „viel“ Arbeit stürzen und mich da richtig reinhängen.
 

Viel Spaß beim Lesen. *muhahahaha*
 

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„Vergiss es, Uruha. Da mache ich nicht mit. Auf gar keinen Fall.“, schimpfte Ruki und ließ den Gitarristen eiskalt auf dem gang stehen. Der tickte doch wohl nicht richtig. Man konnte ja schon viel Scheiße mit ihm bauen, aber auch er tat nicht alles. Ganz und gar nicht. Und Uruhas Plan war mal wieder unter aller Würde. Nein, das ließ er ganz sicher nicht mit sich machen. Da würde er sich hüten.
 

„Och, komm schon, Ru-chan.“, bettelte Uruha und wackelte dem anderen hinterher. Da hatte er schon so einen guten Plan und der Sänger wollte nicht mitmachen. Das war so unfair. Warum zweifelten die denn immer alle daran, dass er so ein Genie war im Pläne schmieden? Bei Kai und Aoi hatte es doch auch geklappt. Okay, so ganz in Ordnung schien die Beziehung ja auch nicht zu sein, denn sonst würde Aoi sicher nicht abhauen, nur weil Kai in geküsst hatte. Ihn hatte er doch auch geküsst und nicht einmal ansatzweise gemurrt. Wieso dann aber bei Kai?
 

„Büüüüüttteeeeee!“, versuchte er es deshalb immer wieder, doch der Vocal schüttelte immer wieder den Kopf. „Such dir dafür nen anderen Idioten, aber ich mach das ganz sicher nicht.“ Das waren die letzten Worte. Ruki hatte wirklich keine Lust darauf, sich zum Klops zu machen, nur damit Uruha Aoi und Kai wieder näher bringen konnte. Pah! Seiner Meinung nach war das eh nur nen Fake, was die Zwei da abzogen. Aber es wunderte ihn auch nicht, dass Uruha nicht dahinter kam. Der Gitarrist dachte einfach immer viel zu kompliziert. Da konnte man ihm nen Brett vorm Kopf hauen und der schnallte immer noch nichts. Tja, Uruha eben.
 

„Ich hab dir eben schon gesagt, dass ich das nicht tun werde. Und ich sag es dir auch gerne noch einmal wie eben seit einer geschlagenen Stunde schon: Nein, ich werde es nicht tun! Und nun hör auf mich zu nerven, bevor ich deinen brünetten Schopf in der nächsten Kloschüssel versenke.“, zischte er und verschwand hinter der nächsten Tür.

Ein geknickter Uruha blieb zurück. Toll, Ruki wollte ihm doch helfen. Was war denn so schlimm daran? Dabei war die Idee doch so grandios. Da konnte doch gar nichts schief gehen.
 

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„Du bist ein Idiot, Aoi. Warum kriegst du nicht die Backen auf und beendest diese dämliche Scheinbeziehung einfach? Es geht weder dir, noch Uruha, noch Kai gut damit. Und vor allem Kai hat Schwierigkeiten damit. Der Kerl is hete bis zum Abwinken. Weißt du, wie fertig der war, als Uruha ihn geküsst hatte? War schon nen witziger Anblick, aber ganz sicher nicht das, was der Gutste sich gewünscht hatte. Also hör endlich auf, den anderen etwas vorzumachen.“, seufzte Reita und verpasste Aoi einen Klaps am Hinterkopf. „Vielleicht hilft das ja, soll ja bekanntlich das Denkvermögen steigern und das hast du gerade bitter nötig, mein Lieber.“
 

Aoi senkte den Blick und ließ die Standpauke Reitas ohne Murren über sich ergehen. Was sollte er auch anderes machen? Der Bassist hatte doch vollkommen recht. Es war nicht gut, wenn das hier so weiterging. Er wollte nichts von Kai und dieser wusste das. Also warum fiel es ihm dann so schwer, Kai einen Korb zu verpassen? Einen gefakten Korb? Da war doch nichts dabei. Sie beide hatten von Anfang an ein klares Verhältnis geschaffen. Vor den anderen waren sie ein Pärchen und zuhause waren sie eben nur Freunde. Aber es fiel ihm echt schwer.
 

„Erde an Aoi! Erde an Aoi! Halloho? Bist du noch anwesend?“ Der Blonde kniff dem Gitarristen leicht in die Wange. Er hatte immer weiter auf den Älteren eingeredet, bis er gemerkt hatte, dass dieser ihm nicht mal mehr ansatzweise zugehört hatte. Und dem wollte er helfen?

„Wenn du schon in Gedanken woanders bist, dann denk gefälligst auch darüber nach, wie du das mit Kai regelst. Außerdem musst du sehen, dass es auch echt wirkt, denn sonst merkt Uruha sofort, dass ihr das nur zum Schein macht. Zoff dich doch einfach heftig mit ihm. Kai kann eh gut ausrasten, wenn er sauer ist.“ Und wie gut er sich damit auskannte. Kai machte ihm doch des Öfteren mal die Hölle heiß. Reita war da ein gebranntes Kind.
 

„Was soll ich denn machen?!“, fuhr er nun den Bassisten an. „Ich hab doch eh keine Chance bei Uruha! Warum sollte ich dann nicht einfach mit Kai zusammenbleiben? Vielleicht wir da ja doch was Ernsteres draus. Und Kai liegt doch auch nur am Herzen, dass er mir helfen kann. Warum dann nicht auf diesem Wege? Vielleicht verliebe ich mich ja dann in ihn.“, seufzte er und ließ sich auf seinem Sofa nieder.

Es war jetzt drei Tage her. Drei Tage, in denen er immer wieder versucht hatte, mit Kai zu sprechen und diesen Fake platzen zu lassen. Aber er konnte einfach nicht. Kai hatte sich doch so viel Mühe mit dem Plan gegeben und nun sollte er ihn einfach über den Haufen schmeißen? Was würde Kai dann nur von ihm halten?
 

„Aoi.“ Reita setzte sich neben ihn und legte einen Arm freundschaftlich um dessen Schulter. „Wie kannst du sagen, dass du irgendwann vielleicht Kai liebst, wenn du so dermaßen in Uruha verschossen bist, dass du schon fast nen Stempel auf der Stirn trägst? Und ich sag dir was.“ Er pokte ihm leicht in die Seite. „Kai wird dir nicht den Kopf abreißen. Das wäre nicht Kai. Der hat sicher dafür Verständnis und dann hecken wir eben einen neuen Plan aus. Zu dritt. Was meinst du? Da werden wir doch locker mit Uruhas komplizierter Denkweise klarkommen und bringen ihn auf den richtigen Weg.“
 

Wieder ein tiefes Seufzen seitens des Gitarristen, ehe er den Jüngeren ansah und dann nickte. Das wäre vielleicht wirklich die beste Idee. Reita und Kai würden ihm sicher helfen können.

Reita lächelte. „Geht doch, Kleiner. Ich ruf ihn gleich an und dann überlegen wir uns was. Bestell du schon mal das Sushi und stell Bier kalt. Das wird sicher eine lange Nacht werden.“, grinste er und zückte sein Handy, um sofort Kai in die Gänge zu bringen. Sie mussten das Problem jetzt endlich lösen.
 

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„U~R~U~H~A~!!!“, wurde durch die gesamte PSC gebrüllt und man hatte schon die Befürchtung, dass das Gebäude dank dieses extrem aufbrausenden Schreis einer gewissen Person in sich zusammenfallen würde. Nur gut, dass es das nicht tat. Aber es würde sicher bald einem ganz bestimmten Gitarristen an den Kragen gehen, wenn dieser sich nicht endlich beherrschen würde.
 

„Hai?“, kam es kleinlaut aus der hintersten Ecke des Proberaums. Mit einem schüchternen Blick trat der Gitarrist aus der dunklen Ecke hervor und blinzelte seinen Bandkollegen entschuldigend an. Doch Rukis Blick sprach Bände. An seiner Schläfe pochte eine Ader und sein Gesicht war hochrot angelaufen. Nicht vor Scham sondern vor Wut.

Seid nun mehr drei Tagen ging ihm der Gitarrist damit auf den Wecker, dass er ihm helfen sollte, seinen in seinen Augen immer noch perfiden Plan in die Tat umzusetzen. Doch er hatte sich bisher immer geweigert. Doch nun war das Maß voll. Uruha hatte es tatsächlich gewagt, ihn nicht nur mit Briefen zu überhäufen und Telefonterror zu schieben, nein, jetzt verfolgte er ihn sogar schon unter der Dusche. Das war wirklich zu fiel des Guten.
 

Wer sich jetzt fragt, wie Uruha das geschafft hatte, der sollte wissen, dass Ruki in seiner Dusche ein Radio hängen hatte, dass er beim Duschen dann auch auf voller Lautstärke vor sich hindudeln ließ. Sein Lieblingssender brachte zu der Zeit dann auch immer absolut geniale Musik, weshalb er sich angewöhnt hatte, immer zur selben Zeit duschen zu gehen.

Doch an diesem Morgen war da nichts mit Musik, die ihn an diesem Morgen wachrütteln sollte. Nein, da hatte Uruha es doch tatsächlich gewagt und den Sender auf seine Seite gezogen. Da dröhnte doch tatsächlich Uruhas Stimme hervor und belatscherte ihn doch erneut damit, ihm zu helfen.

Jetzt war das Maß aber gestrichen voll und er würde sich auch nicht zurückhalten und dem Gitarristen mal gehörig den Marsch blasen.
 

„Ohayou, Ruki-chan.“, wisperte der Ältere schüchtern und spielte nervös mit seinen Fingern herum. Er wusste schon, dass er Mist gebaut hatte, aber er brauchte doch Rukis Hilfe. Ohne ihn würde sein Plan doch nicht funktionieren.

„Lass stecken!“, fauchte der Kleinere und schritt oder besser stampfte wütend auf den Brünetten zu. Sofort packte er ihn am Kragen und zog ihn zu sich hinunter. Nun waren sie beide auf gleicher Höhe, doch in dem Moment wirkte Ruki doch gleich größer, als er tatsächlich war.

Finster blickte er ihm in die Augen.
 

„Takashima Kouyou!“, knurrte er mit grollend tiefer Stimme. „Wage es nicht noch einmal. Ich garantiere für nichts und nun lass mich endlich damit in Ruhe. Wenn du es unbedingt drauf anlegst, den Rest deines Lebens gefesselt und geknebelt zu verbringen, dann mach ruhig weiter. Ich tu dir gerne den Gefallen.“ Ruki war echt sauer. Mehr als das sogar, denn Uruha war wirklich viel zu weit gegangen.
 

„Aber, Ru-chan.“ Der Brünette zog eine Schnute und legte einen Dackelblick auf. „Ich brauch doch deine Hilfe. Wie soll ich denn Aoi zu seinem Glück bringen, wenn du mir nicht hilfst? Kai wir das sicher nicht tun und Rei is eh nur ne Hohlbirne. Bei dir weiß ich doch, dass du das auf die Reihe kriegst. Du bist ja nicht umsonst der große Taka.“ Und Uruha wusste genau, was er da bei dem Sänger auslöste. Er traf genau das Ego des Vocals und das würde er für sich nutzen.

„Was soll der Scheiß, Uruha!“, fauchte er dennoch. „Is mir Latte, wie du das hinkriegst, aber nicht mit mir.“
 

Uruha klimperte mit den Augen und schaffte es sogar, ein paar kleine Tränchen in seine Augen zu manövrieren. Mit diesem Blick wandte er sich an Ruki. „Aber ... ich dachte, dass du der Beste für den Job bist.“ Dann senkte er den Blick. „Aber scheinbar traust du dich das ja nicht.“, seufzte er.

„Was soll das denn heißen!“, kam es auch sofort von dem Jüngeren. „Warum sollte ich mich das nicht trauen? Nur weil du sagst, ich könnte das nicht? Du müsstest mich eigentlich so gut kennen, dass ich vor nichts Angst habe. Rein gar nichts.“
 

Strike! Genau ins Schwarze getroffen. Und er kannte Ruki. Er kannte ihn manchmal besser als dieser sich selbst. Genau deshalb hatte er ja an sein Ego appelliert und es hatte wie immer geklappt. Jetzt hatte er ihn an der Angel und würde so schnell nicht locker lassen. Jetzt würde Ruki nicht mehr entkommen können und sein Plan würde ganz sicher aufgehen. Aoi konnte sich auf etwas gefasst machen.
 

# # # # # # #
 

Dieser allerdings ahnte noch nichts von seinem Glück. Er saß nun mit Kai und Reita in seiner Wohnung und futterte Pizza. Kai hatte wirklich nicht lange gebraucht, um vorbei zu kommen. Und er hatte sich noch nicht einmal gewundert, dass Reita ihn angerufen und zu Aoi bestellt hatte.

„So, und jetzt raus mit der Sprache. Warum komm ich in den Genuss, mit euch beiden Pizza futternd und Bier trinkend den Abend zu verbringen? Irgendwas muss doch passiert sein.“ Ja, Kai war mal wieder sofort bei der Sache. Nicht lange um den heißen Brei herumreden, sondern gleich auf den Punkt kommen.
 

Nervös starrte Aoi sein Stück Pizza an, von dem er eben noch abgebissen hatte. Jetzt schmeckte es plötzlich nicht mehr, denn nun würde er Kai sagen müssen, dass er diese Scheinbeziehung nicht länger wollte. Nein, er ertrug sie auch irgendwie nicht mehr. Aber er brachte auch keinen Ton heraus. Ihm war das alles unangenehm.
 

Kai entging aber mal wieder nicht, dass Aoi etwas auf dem Herzen hatte. Aber das war nicht nur bei Aoi so. Bei den anderen merkte er so etwas auch sofort.

„Hey.“, begann er und klopfte Aoi besänftigend auf die Schulter. „Was is los? Alles okay? Oder gibt es wieder ein paar Probleme?”, wollte er wissen und der Gitarrist schaute jetzt wieder auf und genau in Kais schokobraune Augen. „Ano...“, stammelte er. „Ich... ich weiß nicht, wie ich dir das sagen soll, Kai-chan, aber...“ Wieder machte er eine Pause.
 

„Mann, Aoi.“, seufzte Reita und verdrehte nur die Augen. „Also, Kai, es ist so...“ Und Reita begann zu erzählen. Kai hörte ihm genau zu und Aoi wurde immer kleiner und kleiner. Schrumpfte innerlich immer mehr zusammen, je mehr Reita dem Drummer erzählte. Es war ihm unangenehm und am liebsten wäre er im Erdboden versunken. Sicher wäre Kai jetzt stocksauer auf ihn. Das wäre er sicher auch. Aber hoffentlich nicht zu sehr, denn Kai verteilte dann gerne mal Strafarbeiten vom Feinsten. Einmal musste er sogar die Klos von der Company putzen, weil er es übertrieben hatte. Und das war nicht die einzige Strafe, die er so kassiert hatte. Da gab es weitaus mehr. Und jetzt würde sicher wieder eine folgen. Darauf stellte er sich seelisch und moralisch schon einmal ein.
 

Kai hörte Reita wirklich bis zur letzten Minute zu und nickte nur gelegentlich, wenn Reita ihn fragte, ob er bis dahin mitgekommen sei. Der Drummer war erstaunt über die Tatsache, dass der Bassist noch mehr Durchblick hatte als er selbst, aber verwunderlich war es ja eigentlich auch nicht. Bisher hatte sich der Blonde ja immer aus allem herausgehalten. Vielleicht hatte er aber auch nur die Lage gecheckt, um dann im richtigen Moment einzuschreiten. Gar nicht mal so dumm, der Gute.
 

„So ist das also.“, seufzte der Schwarzhaarige und drehte sich zu Aoi, der zusammengesunken auf dem Boden saß und noch immer sein mittlerweile kaltes Stück Pizza anstarrte. „Warum sagst du mir das nicht gleich, Aoi?“, fragte er auch sofort an den Gitarristen gewandt. „Jetzt wird mir auch so einiges klar.“ Er rückte etwas näher an das Bündel heran, das neben ihm saß. Liebevoll zog er ihn in seine Arme und drückte ihn an sich.

„Keine Sorge, Großer. Wir kriegen das hin und wenn wir Uruha mit nem Holzhammer in Narkose versetzen müssen. Der wird schon bald bei dir sein.“ Aoi schaute auf und versuchte, in Kais Worten etwas zu finden, das ihn doch zeigte, dass Kai sauer auf ihn war. Aber da war nichts. Rein gar nichts. Nun war er doch etwas erleichtert und lächelte sogar ein klein wenig zurück.

„So doof, wie der sich im Moment anstellt, würde es mich nicht wundern, wenn er jetzt versucht, Ruki auf seine Seite zu ziehen.“, grinste Reita. Das wäre wirklich nicht verwunderlich.
 

Und wie recht er doch damit hatte, wussten sie alle nicht...
 

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Ano...

Uruha und seine Pläne, ich weiß. Aber mir geht es einfach nicht aus dem Kopf, dass er doch ein verkanntes Genie im Pläne schmieden ist. Ich erinner mich auch immer wieder gern an die Bonus-DVD der Nameless Liberty Six Guns Tour. Da haben wir uns beölt vor Lachen, weil er immer wieder ‚Yappa’ (keine Ahnung, ob das so richtig geschrieben is) sagt. Da könnte man glatt ne Strichliste führen XDD
 

Genug gelabert.

Bis zum nächsten Kapi. Bai bai
 

Mika

Pain and sorrow

Da am Samstag die Beerdigung von meinem Opa ist und ich danach sicher tierisch fertig mit den Nerven sein werde, habe ich mich heute noch mal hingesetzt und euch ein weiteres Kapitel geschrieben.

Hoffe, dass es euch gefällt.
 

Ich bedanke mich schon einmal für die vielen lieben Kommis. Freu mich immer wieder, wenn die Texte gut bei anderen ankommen. Domo arigatou gozaimashita! m(_ _)m
 

Eure Mika
 

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Worauf hatte er sich da nur eingelassen? Wie kam er eigentlich auf die bescheuerte Idee, Uruha bei seinem Plan zu helfen? Ach ja, sein Ego. So ein verdammtes Scheißteil. Warum musste er so was überhaupt haben. Uruha hatte voll ins Schwarze damit getroffen und nun hatte er es doch tatsächlich geschafft, ihn für diesen ziemlich dämlichen Plan zu gewinnen. Oder besser... er hatte ihn sozusagen dazu gezwungen. Aber ein Zurück gab es jetzt nicht mehr, denn er stand bereits auf Aois Wohnblock und wartete darauf, dass Uruha ihm ein Zeichen gab.
 

Der Brünette stand unten und schaute zu ihm hinauf. Er grinste und freute sich tierisch darauf, dass Ruki bei seiner ‚Mission impossible’ mitmachte. Er wusste halt, wie er den Zwerg rumkriegte und auf seine Seite zog. Klappte aber auch immer wieder. Und gerade jetzt konnte er ihn gebrauchen. Ruki war einfach am besten dafür geeignet und das bewies er ihm hier auch gerade. Nur hoffte er, dass es auch klappen würde.
 

Ruki hatte gerade ganz andere Sorgen. Er hoffte nur, dass er das hier überleben würde. Denn wenn nicht, dann konnte er Uruha auch nicht mehr den Hals dafür umdrehen, was er ihm hier zumutete. Wusste der Kerl nicht, dass er das hasste, wenn man ihn wegen seiner Größe aufzog? Gut, das tat der Gitarrist gerade nicht, aber er nutzte es schamlos aus.

Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend schaute er nach unten. Doch das hätte er lieber nicht tun sollen. Sofort kniff er die Augen zusammen und schluckte. „Bitte, Kami sama, lass mich das hier überleben und wenn es nur dazu dient, diesem verdammt Arschkeks in den Hintern zu treten oder eine noch bessere Rache zu üben. Aber bitte, lass mich hier nicht hängen.“, flüsterte er leise.

Dass sein Gebet gerade irgendwie vor Ironie nur so strotzte, fiel ihm nicht einmal im Traum ein.
 

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Aoi lag nun in seinem Bett und starrte an die Decke. Das kleine Licht neben ihm spendete ihm noch ein wenig Wärme. Immer wieder seufzte er. Warum hatte er eigentlich nicht den Arsch in der Hose und hatte selbst mit Kai darüber gesprochen. Nun hatte Reita das für ihn übernommen. Was für ein Weichkeks er doch eigentlich war. Auf der Bühne der Obermacker schlechthin und hier? Nen Weichkeks.
 

„Scheiß Leben!“, murmelte er und drehte sich zur Seite. Die Uhr verriet ihm, dass es schon weit nach Mitternacht war und er sich besser schlafen legen sollte. Liegen tat er zwar schon, aber er sollte ja schlafen, damit er morgen munter war. Morgen wollten sie nochmals ihren Plan durchgehen und eine sogenannte Generalprobe machen. Ob das so eine gute Idee war? Aber Reita und Kai schienen davon überzeugt zu sein.

Also sollte er sich auch nicht so viele Gedanken darüber machen, sondern einfach zuversichtlich sein. Würde schon schief gehen.
 

Wieder seufzte er und griff dann zu seinem Nachtschrank, um das Licht nun endgültig zu löschen und wirklich zu versuchen, eine Mütze Schlaf zu kriegen. Morgen würde es noch genug Aufsehen erregen, wenn alles so klappte, wie sie es sich vorgestellt hatten.

Tief kuschelte er sich in seine warme Bettdecke und schloss die Augen. Ja, morgen würde ein besonderer Tag werden. Hoffentlich auch ein guter.

Mit diesen Gedanken schlief er dann doch ein.
 

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Ruki schaute erneut nach unten und suchte den Blick Uruhas und wartete darauf, dass der verrückte Kerl ihm endlich das Zeichen gab, dass es losging. Er wartete nun schon seit sage und schreibe zwei Stunden darauf, dass er endlich zum Einsatz kam, denn er wollte das Ganze so schnell wie möglich hinter sich bringen. Wenn er jetzt noch länger warten müssen würde, dann würde er Uruha nicht nur in den Hintern treten, sondern ihn besser gleich noch um die Ecke bringen.
 

Er wollte schon die Hoffnung aufgeben, als Uruha ihm tatsächlich das Zeichen gab, dass er anfangen konnte. Gut, dann würde es jetzt endlich mal losgehen.

Langsam seilte er sich ab. Ja, Uruha hatte Ruki tatsächlich dazu gezwungen, auf Aois Dach zu klettern und sich dann an der Hauswand bis zu seinem Fenster abzuseilen. Sie wollte sehen, was Aoi macht, wenn man ihm ein wenig Angst einjagen würde.
 

Vorsichtig kam er dem Schlafzimmerfenster Aois immer näher. Als er nun doch davor hing, lugte er vorsichtshalber hinein, um sich zu vergewissern, dass der Schwarzhaarige auch schlief. Und das tat er auch. Alles war still und nichts rührte sich. Also konnte es ja wirklich losgehen.

Der kleine Sänger gab Uruha das Zeichen, dass alles okay wäre und bekam ein breites Grinsen, was man zwar nur schwer erkennen konnte, es sich aber auch hätte denken können.
 

# # # # # # # # # #
 

Der Rhythmus-Gitarrist schlief gerade seelenruhig, als es plötzlich an seinem Fenster klopfte. Erschrocken fuhr er zusammen und schaute sich um. Verwirrt blinzelte er in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Das Fenster.

Plötzlich huschte ein Schatten vorbei und Aoi wurde kreidebleich. Das war jetzt nicht wirklich das, was er vermutete oder?

Scheinbar doch, denn der Schatten huschte ein weiteres Mal am Fenster vorbei. Etwas geschockt runzelte er die Stirn. Eigentlich war er in dem Alter, in dem er nicht mehr an Geister oder Ähnliches glaubte, aber das hier war... Ja, wie sollte man sagen? ... Unheimlich?
 

Langsam und mucksmäuschenstill hievte er sich aus seinem Bett und stand auf. Vorsichtig tapste er auf nackten Füßen zum Fenster. Die Vorhänge waren zugezogen und nur sehr wenig Licht drang ins Innere seines Schlafzimmers. Trotzdem war ihm mulmig zumute und er hatte doch etwas Angst davor, was das da sein sollte.

Es machte ihn irgendwie auch nervös und skeptisch zugleich.
 

Mit einem Ruck öffnete er den Vorhang und starrte entsetzt hinaus. Ein heller Aufschrei erfüllte den Raum und er wich zurück. Ängstlich ging er zu Boden und rutschte weiter bis ans andere Ende des Raumes, um weiterhin entsetzt auf das Bild zu starren, was sich ihm dort bot. Heftig schüttelte er den Kopf und er spürte, wie sein Puls sich immer mehr beschleunigte. Er hatte Angst. Furchtbare Angst und diese hätte sicher jeder in einem solchen Moment.
 

# # # # # # # # # #
 

Wieder gab er dem Brünetten ein Zeichen. Dieses Mal, dass soweit alles erledigt war, wofür Uruha ihn gebrauchen konnte. Den Rest würde jetzt der Brünette übernehmen. Ruki war somit aus dem Schneider und zog sich zurück. Er kletterte die Wand mit etwas Mühe wieder hoch und kroch über den Sims, um sich das Sicherheitsgeschirr wieder abzuschnallen und seine Kleidung zu richten. Sein Auftrag war erfüllt und trotzdem würde er Uruha dafür killen. Oh ja, ganz langsam und besonders qualvoll.
 

Uruha war zufrieden. Der erste Teil des Plans war geglückt. Jetzt würde der zweite folgen und er würde nur darauf warten, dass jemand um die Ecke kam. Das würde sicher auch nicht lange dauern. Er selbst hätte sicher auch einen Schock fürs Leben, wenn er das mit angesehen hätte. Aber gut, dass er es nur geplant hatte. Also war er nicht derjenige, der jetzt gleich telefonieren würde. Gleich müsste Kai um die Ecke gebogen kommen, wenn er das Timing richtig eingeschätzt hatte.
 

Doch es passierte nichts. Es passierte eine halbe Stunde lang nichts und Ruki hibbelte schon von einem Bein aufs andere. Er wollte nach Hause und in sein Bett. Einfach nur schlafen. Er war so verdammt müde. Morgen würde er sicher wie ein Zombie aussehen.

Apropos Zombie. Was war jetzt eigentlich mit Aoi. Da oben regte sich nichts. Alles war still, das Licht aus und so als wäre nie etwas geschehen.
 

„Ano...Ruha?“ Der Sänger tippte seinem Kollegen auf die Schulter. „Bist du dir sicher, dass es Aoi gut geht? Ich meine... das war sicher ein verdammt großer Schock für ihn und scheinbar hat er Kai nicht angerufen. Willst du nicht lieber mal nach ihm sehen?“ Er machte sich nun doch etwas Sorgen um Aoi, denn sie hatten sich echt nen Ding geleistet.

„Meinst du nicht, dass es etwas heftig war, was du dir da so überlegt hast? Du weißt, dass Aoi auch sehr ängstlich sein kann. Und trotzdem hast du das geplant. Wieso? Was genau bezweckst du damit?“ Ihm bereitet das Kopfzerbrechen.
 

Uruha grinste Ruki an. Er hatte Ruki zwar in den Plan mit einbezogen, aber eingeweiht hatte er ihn nicht. „Sieh es mal so. Aoi sitzt da jetzt ganz alleine in seiner Wohnung und hat tierische Angst. Zumindest hoffe ich das.“, seufzte er. „Und wenn dem so ist, dann ruft er ganz sicher Kai an, der dann zu ihm kommt. Die beiden versöhnen sich wieder und Aoi kann wieder glücklich werden. Das ist alles.“

Ruki schüttelte nur den Kopf. Wie konnte man nur so doof sein?

„Mach was du willst, ich geh ins Bett. Und ich glaube nicht, dass Kai noch kommen wird. Also solltest du dir vielleicht überlegen, wie du Aoi das erklärst.“ Dann stieg er in sein Auto und fuhr davon.
 

Zurück blieb Uruha, der noch immer nach oben schaute und darauf wartete, dass Kai endlich kommen würde. Doch es geschah nichts. Irgendwann verlor er dann doch die Geduld und machte sich auf den Weg nach Hause.
 

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Aoi saß die ganze restliche Nacht in seiner Ecke und zitterte wie Espenlaub. Uruha wusste scheinbar gar nicht, was er damit angerichtet hatte...
 

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Am nächsten Morgen stand wieder eine Bandprobe statt, doch jemand fehlte. Aoi.

„Sagt mal... weiß einer von euch, wo Aoi steckt? Er weiß doch genau, dass heute Probe ist.“, seufzte Kai und ließ sich auf das Sofa nieder. „Ich dachte, du wüsstest das.“, meinte Uruha schnippisch. Irgendwie mochte er Kai gerade überhaupt nicht. Warum war der Trottel gestern nicht zu Aoi gekommen und hatte ihn getröstet? Er sollte sich doch mit ihm versöhnen und dann sollten die beiden miteinander kuscheln und so.
 

„Warst du gestern gar nicht bei Aoi?“, fragte er dann etwas verwundert. Kai schüttelte nur den Kopf. „Iie... warum sollte ich?“, entgegnete der Drummer auch sofort.

„Weil du sein Freund bist und dich gefälligst um ihn kümmern sollst?“, zischte Uruha. Der Schwarzhaarige tauschte nur einen kurzen Blick mit Reita aus, dann wandte er sich wieder an IHREN Gitarristen:

„Weil ich vielleicht nicht mehr sein Freund bin?“
 

Uruha stockte. Er war zum ersten Mal seit langem wieder sprachlos. Absolut sprachlos.

Aoi und Kai waren nicht mehr zusammen? Aber wieso?

„Und warum nicht mehr?“ Kai verdrehte die Augen. „Das geht dich gar nichts an. Wenn du Interesse an ihm hast, dann sag es ihm doch. Mir doch Latte.“
 

So schnell konnten sie gar nicht gucken, wie Uruha auch schon aus dem Raum gestürmt war. Das war jetzt nicht wahr. Es gab tatsächlich etwas, das er in seinem Plan nicht bedacht hatte. Kai und Aoi waren kein Paar mehr. Und warum sagte ihm das niemand? Jetzt hatte er wirklich Mist gebaut und zum ersten Mal gab er es auch offen zu.

Mit schnellen Schritten lief er zu Aoi. Es war ihm egal, wie weit es war, aber mit dem Auto wäre er jetzt sicher im Verkehr stecken geblieben. Also lieber einen Sprint hinlegen und laufen konnte er ja. Nicht umsonst ging er joggen, wenn es ihm möglich war. Und jetzt hatte er mal wieder Gelegenheit, seine Kondition zu beweisen. Aoi zuliebe.
 

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Reita und Kai schauten sich etwas verdutzt an und dann zu Ruki. Dieser schüttelte nur den Kopf. „Gomen, Jungs, aber das war mal wieder ein gescheiterter Plan unseres überaus genialen Uruhas.“, seufzte er und fuhr sich durch das blonde Haar. Dann setzte er sich zu ihnen und erzählte ihnen, was Uruha da abgezogen und wie er ihn in die Sache mit hineingezogen hatte.
 

„Sag mal, Ruki...“, begann Kai dann zu reden, als ihr Kollege endlich mit seinen Ausführungen am Ende war. Und das dauerte eine ganze Weile, denn Ruki hatte die Vorliebe aus einer Mücke einen überdimensionalen Elefanten zu machen. So auch dieses Mal. Und er ließ garantiert kein einziges Detail außer Acht.

„Was hat Uruha mit dir gemacht, dass du so einen Scheiß mitmachst?“ Der Drummer klang irgendwie etwas angepisst. Und das war er auch, denn es war wirklich unter aller Würde, was sie da abgezogen hatten.

Sein Gegenüber senkte den Blick. „Er hat mich drei Tage lang verfolgt und sich sogar in meine Dusche geschmuggelt. Ich hab´s einfach nicht mehr ausgehalten. Und dann... dann meinte er, dass ich es mir ja nicht trauen würde und...“ „Da hat dich mal wieder dein Ego gepackt und du musstest dem Kerl mal wieder beweisen, dass du vor nichts und niemanden Angst hast, richtig?“, vollendete Reita den Satz. Mann, wie bescheuert konnte man eigentlich sein?
 

„Hai... Tut mir ja auch leid.“, seufzte Angesprochener und schaute entschuldigend aus treudoofen Dackelaugen zu Kai und Reita. Beide seufzten synchron und schüttelten nur den Kopf. „Dann lass uns wenigstens den Schaden eindämmen, wenn ihr es schon auf so etwas angelegt habt. Aber Strafe werdet ihr beide dafür bekommen. Ganz sicher.“ Ja, Kai würde sich schon ordentlich was einfallen lassen und ganz besonders für Uruha. Der würde mächtig Fett wegkriegen.
 

„Da du dich ja so bereitwillig an solchen Aktionen beteiligst, wirst du doch sicher nichts dagegen haben, dass du uns jetzt mal hilfst. Wir werden Uruha mit seinen eigenen Mitteln schlagen.“, meinte der Bassist und schaute Ruki dabei eindringlich an. Dieser nickte sofort, denn so hatte er vielleicht eine Chance der Strafe seines Leaders wenigstens etwas zu entkommen oder eine mildere dieser Art zu kassieren.

„Er soll merken, wie das ist, wenn man das Opfer seiner Pläne ist.“ Kai und Reita grinsten sich breit an und Ruki wusste nicht, ob das jetzt gut oder schlecht war.
 

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„Aoi?! Aoi, bist du da?“, hämmerte er wie bekloppt gegen die Tür. Doch nichts rührte sich. Wieder klopfte er dagegen und wieder geschah nichts. Verdammt! Er hatte wirklich verdammt großen Mist gebaut. Dabei hatte er es doch nur gut gemeint mit seinem besten Freund. Jetzt würde er sicher von Ruki eins auf den Deckel bekommen, denn der hatte ihn ja auch gewarnt, was passieren könnte. Und er hatte es einfach ignoriert und ging davon aus, dass doch eh nur alles gut ausgehen konnte.

Tja, Pech gehabt. So war es dann leider nicht.
 

„Komm schon, Aoi. Mach diese verdammte Tür auf. Ich muss mit dir reden. Es ist wichtig. Komm schon!“ Immer wieder redete er auf die Tür ein. Irgendwann hörte er dann nur ein leises Klacken. Verwundert blieb er stehen und drückte dann leicht die Klinke runter. „Aoi?“, fragte er leise und öffnete die Tür. Langsam trat er ein und schaute sich um. Doch Aoi war nicht zu sehen. Also musste er wohl tiefer in dessen Reich vordringen.

„Aoi?“, wiederholte er den Namen seines Kumpels und hörte plötzlich nur noch ein leises Wimmern.

Sofort ruckte sein Kopf in die Richtung, aus der diese Laute zu ihm durchdrangen. Wie angewurzelt blieb er stehen und musterte die Gestalt von oben bis unten.
 

Er schluckte, als er sah, was er da angerichtet hatte.

Aoi saß wie ein Häufchen Elend in einer Ecke seines Wohnzimmers. Eine Decke sollte ihn ein wenig verstecken und in der Hand hielt er ein Küchenmesser. Sein Blick war starr nach vorne gerichtet. Sein Körper zitterte und sein Gesicht war kreidebleich. Man hörte nicht, was er sagte, aber man sah, dass sich seine Lippen andauernd bewegten. Außer ein Wimmern kam jedoch nichts.
 

Uruha verfluchte sich gerade dafür, dass er Aoi... seinem Aoi so etwas angetan hatte. Er hatte aus seinem Aoi ein wimmerndes Bündel gemacht.
 

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Ich weiß, ziemlich blödes Kapitel, aber es musste sein.

Uruha ist hier wirklich ein richtiges Arschloch und Ruki hilft ihm auch noch dabei. Aoi tut mir voll leid. ;___;

Aber ihm wird es bald besser gehen, versprochen. Kai und Reita werden ihm schon dabei helfen.
 

Also dann. Bis zum nächsten Mal. Aber nicht böse sein, wenn es dieses Mal etwas länger dauert.
 

LG

Mika
 

PS: Das mit dem ‚Weichkeks’ fand ich echt süß und hab Aoi doch gleich mal zu einem gemacht XDDD

Hach ja, meine Leser animieren mich immer wieder *lol*

What´s wrong with you?

Wie versprochen auch hier ein neues Kapitel.

Sorry, dass es dieses Mal wirklich verdammt lange gedauert hat T.T

*sich tausendmal entschuldigt*
 

Und da ich auf Arbeit hock, dachte ich, schreiben wir mal weiter. ^^°

Hab ja sonst grad nix zu tun hier XDD

Morgen is eh schon WE und da passiert hier auch nicht mehr viel. Is meistens so.
 

Also hab ich mal frech die Zeit genutzt und ein neues Kapitel geschrieben *muhahaha*

Viel Spaß beim Lesen. ^^
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

... Man hörte nicht, was er sagte, aber man sah, dass sich seine

Lippen andauernd bewegten. Außer ein Wimmern kam jedoch nichts.
 

Uruha verfluchte sich gerade dafür, dass er Aoi... seinem Aoi so etwas angetan

hatte. Er hatte aus seinem Aoi ein wimmerndes Bündel gemacht. ...
 

„Aoi?“, fragte er zögerlich und streckte die Hand nach ihm aus. Er hatte das Gefühl, dass er verdammt vorsichtig sein musste, denn er konnte nicht einschätzen, ob der Gitarrist ihn erkannte oder nicht. So wie sein Freund schaute, nahm er nicht allzu viel von seiner Umgebung war. Er war so ein verdammter Trottel.

„Hey, Großer.“, sprach er leise und ruhig auf ihn ein. In seinem Inneren sah das aber doch etwas anders aus. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und er hätte jetzt am liebsten genauso gezittert, wie Aoi es im Moment tat, denn er wusste, dass er daran schuld war.
 

Der Schwarzhaarige reagierte nicht. Weder sah er ihn an, noch stieß er ihn weg oder legte es darauf an, das Messer in seiner Hand zu gebrauchen. Uruha nutzte das und griff nach der Hand, in der sich das spitze Ding befand. Schnell nahm er es an sich und schob es unachtsam über den Boden. Bloß weit weg von ihm und Aoi. Er musste sich nicht noch damit verletzen. Aoi schien verletzt genug zu sein.
 

„Aoi?“, hakte er erneut nach und nun sah der Ältere doch auf. Die glasigen Augen und die großen Augenringe verrieten ihm, dass sein Gegenüber nicht wirklich viel geschlafen zu haben schien. Na gut, wohl eher gar nicht geschlafen zu haben.

Der Brünette konnte sich das gar nicht mit ansehen und schnappte sich den Kleineren, um ihn in die Arme zu ziehen und fest an sich zu drücken. „Komm schon, Großer. Ich bin´s. Dein trotteliger oller Uruha. Der, der immer so viel Blödsinn verzapft und jeden Mist mit dir mitmacht. Kennst du mich nicht mehr?“, versuchte er ihn aus seiner Starre zu lösen.
 

Aber nix.

Rein gar nichts passierte. Aoi starrte einfach an Uruha vorbei an die kahle weiße Wand hinter dem Jüngeren. Es sah fast so aus, als wäre er in einer Art Trance gefangen. Uruha vermutete aber eher einen Schockzustand.

„Nun komm schon!“, murrte er und drückte Aoi ganz fest an sich. Seinen Kopf legte er auf die Schulter seines besten Freundes und vergrub das Gesicht in dessen Halsbeuge. Er fragte sich gerade, wie er das wieder gutmachen könnte. Aber ihm fiel absolut nichts ein.
 

Er drückte ihn etwas von sich, damit er ihm in die Augen schauen konnte. Doch da war nichts außer dieser leere Blick. Das war nicht der Aoi, den er kannte. Nein, das hier war ein nervliches Wrack und er hatte ihn dazu gemacht. Langsam spürte er, wie seine Augen anfingen, zu brennen. Es bildeten sich Tränen in ihnen und er musste stark an sich halten, um ihnen nicht freien Lauf zu lassen.
 

Der Lead-Gitarrist hielt es einfach nicht mehr aus und schüttelte seinen Freund kräftig, doch dieser wehrte sich nicht ein bisschen dagegen. Das war doch nicht fair. Wieso reagierte er nicht mehr? Was sollte er denn noch machen? Ihm eine Ohrfeige verpassen? Nein, das konnte er nicht. Und er wollte auch keinen der anderen hier bei sich haben, denn sie sollten ihren Freund so nicht sehen. Nicht so, wie er hier im Moment in seinen Armen lag.
 

Demnächst musste er den anderen mal sagen, dass sie ihm eine scheuern sollten, wenn er wieder auf so eine schwachsinnige Idee kommen sollte. Wieso hatten sie das nicht eigentlich schon gemacht? Sie wussten doch genau, was für ein Depp er war und dass bisher alle seine Pläne in die Hose gegangen waren. Aber das hier war das Schlimmste, was er jemals angerichtet hatte. Wenn Aoi wieder zu sich kommen würde, dann würde er ihn sicher nie mehr anschauen und ihn hassen. Ja, das war wirklich das Schlimmste. Sie waren doch beste Freunde.
 

Noch immer überlegte er, was er machen könnte, um den Schwarzhaarigen aus diesem Zustand herauszuholen. Was machte man denn, wenn jemand einen Schock erlitten hatte, damit dieser wieder zu sich kam?

Worte halfen ja anscheinend nichts. Aber was half dann?

Ein zweiter Schock?

Da ging ihm doch ein Licht auf. Vielleicht würde das ja wirklich helfen. Aber... wie sollte er ihn denn schocken? Ein Blick in Aois Gesicht verriet es ihm auch sofort. Und er zögerte keinen Augenblick mehr. Aoi sollte wieder zu sich kommen. Jetzt würde er ihm einfach mal den Schock seines Lebens verpassen.
 

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„Was meint ihr? Wäre das ein guter Plan?“, fragte Kai die anderen und Ruki schüttelte den Kopf. „Nein, Kai, das ist kein guter Plan. Ein abwesender Gitarrist reicht doch schon. Wenn jetzt beide nicht mehr aufkreuzen, sind wir Geschichte. Das haben wir eigentlich nicht vor. Aber...“ Der Kleinste senkte den Blick. „Irgendwie müssen wir es schaffen, dass der Kerl es endlich schnallt. Das ist das größte Problem.“, seufzte er und schaute frustriert in die kleine Runde.
 

„Hast recht.“, gab Kai dann auch gleich zu. „Aber bring mal einen Uruha dazu, sich zu verknallen, wenn der doch eh nur Verkupplungsaktionen für andere plant. Der würde es nicht mal kapieren, wenn man ihm ein Brett vor den Schädel knallt.“, mischte nun auch Reita sich ein. „Es wird verdammt schwer werden, den zur Vernunft zu bringen.“

Ja, das fanden sie alle und Ruki bereute es zutiefst, dass er bei Uruhas Aktion mitgemacht hatte. Aber ändern konnte er das Ganze jetzt auch nicht mehr.
 

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Seine Hand lag im Nacken des anderen und die andere in dessen Rücken, um ihm Halt zu geben, denn er wusste nicht, wie er darauf reagieren würde. Die Aktion war spontan, aber er hoffte, dass es irgendetwas brachte. Und wenn auch nur einen klitzekleinen Lichtblick.
 

Doch noch bevor er das Ganze hier sogar noch genießen konnte, wurde er weggedrückt und mit einem finsteren Blick angestarrt. Jetzt waren diese Augen nicht mehr so leer, wie vor wenigen Sekunden noch. Jetzt zeigten sie Emotionen.

„Was soll der Scheiß?!“, wurde er auch sogleich angefahren und mit einem kräftigen Stoß nach hinten geschubst, so dass er nun auf seinem Hosenboden saß und die Augen doch etwas zusammenkniff, um den Schmerz kurz verklingen zu lassen.
 

Aoi war wieder da. Auch wenn es eine unsanft geendete Aktion war, so hatte sie ihr Ziel dann doch nicht verfehlt.

„Ich... du hattest einen Schock. Und...“ Nun sah er zu Boden. „Ich war schuld daran.“, sprach er leise weiter.

Der Schwarzhaarige legte den Kopf schief und schaute ihn nun doch etwas verwundert an. „Ich versteh nicht ganz, was du meinst. Erklär´s mir mal bitte. Was ist eigentlich passiert? Ich erinnere mich lediglich daran, dass ich gestern Abend ins Bett gegangen bin und einen ziemlich blöden Traum hatte. Und jetzt hockst du hier vor mir und...“, er wurde rot. „Küsst mich einfach.“, seufzte er und fuhr sich mit beiden Händen über das Gesicht.
 

„Wieso tust du das?“, brummte er dann doch. Hatte Uruha nicht die ganze Zeit gedacht, er wäre in Kai verliebt? Was heckte der Kerl denn nun schon wieder aus? Da konnte doch mal wieder nichts Gutes bei rauskommen.

Als er auch nach fünf langen Minuten keine Antwort bekam und Uruha ihn nur ziemlich dümmlich anstarrte, reichte es ihm und er packte den Brünetten an der Schulter.
 

„Soll ich dich jetzt etwa auch küssen, damit du nicht blau anläufst und das doofe Gesicht endlich sein lässt?“, murrte er und schnippte mit dem Finger gegen Uruhas Stirn. „Erde an Gitarristen. Erde an Gitarristen. Leben Sie noch oder sind Sie schon verreckt?“, grinste er und winkte mit einer Hand vor Uruhas Gesicht herum.

Dieser schluckte und starrte Aoi ein weiteres Mal an. Wieder murrte der Ältere und hatte dann endgültig die Nase voll.

Mit einem lauten Schrei warf er sich auf den anderen und startete seine berüchtigte Kitzelattacke.
 

Uruha fiepte erschrocken auf und fiel nach hinten weg. Aoi saß plötzlich auf seiner Hüfte und kitzelte ihn überall. „A~O~I~!“, kreischte der Brünette und wand sich unter den kitzelnden Händen, die plötzlich überall auf seinem Körper gleichzeitig waren, obwohl das gar nicht möglich war.

„Was ist denn, Ruha-chan?“, fragte dieser scheinheilig und ließ nicht ab von ihm.

„Hö.... hör ... a... auf!“, stammelte dieser und lachte, was das Zeug hielt. Er war doch so verdammt kitzlig und Aoi wusste das sehr genau.
 

Dieser lachte unbeschwert mit. Scheinbar hatte er alles vergessen, was die Nacht zuvor geschehen war. Vielleicht war es auch besser so, dass er sich an nichts erinnern konnte. Aber trotzdem störte Uruha diese unerwartete Attacke doch ganz schön, denn er musste japsend nach Luft schnappen, damit er nicht doch noch blau anlief. Aoi war aber auch erbarmungslos mit ihm.

„Aoi... bitte... hör... hör auf... ich... ich sterb gleich.“, lachte er und versuchte, immer wieder den geschickten Fingern des anderen auszuweichen.

„Du gibst also auf?“, fragte Aoi mit einem verdammt breiten Grinsen im Gesicht und sein ‚Opfer’ nickte sofort. „Hai... ich... geb auf.“
 

Nun erbarmte er sich dann doch und nahm die Hände von Uruha. Doch noch blieb er auf der Hüfte des Brünetten sitzen. Er hatte gar keine Lust, sich jetzt zu erheben. Die Aussicht von hier war doch einfach viel zu gut dafür.

Er beobachtete genau, wie Uruha mit geschlossenen Augen und bebendem Brustkorb unter ihm lag und krampfhaft versuchte, wieder Sauerstoff in seine Lungen zu pumpen. War gar nicht so schlecht. Wären sie jetzt mit etwas anderem beschäftigt, würde ihm dieser Anblick gleich noch viel besser gefallen.
 

Als Uruha sich dann doch endlich wieder beruhigt hatte, öffnete er die Augen und sah zu dem Schwarzhaarigen auf. „Du bist so ein Uruha-Quäler.“, schmunzelte er. „Das kriegst du irgendwann noch mal zurück, mein Lieber. Und das mit Pauken und Trompeten.“, warnte er ihn schon einmal, doch der Ältere ließ sich davon nicht beeindrucken und hob beide Hände an. Geschickt bewegten sich seine Finger und das Grinsen verschwand noch immer nicht aus seinem Gesicht. „Soll das eine Drohung sein?“, fragte er und wippte anzüglich mit den Augenbrauen. „Die Herausforderung nehm ich nur allzu gerne an.“
 

Oh oh. Hätte er doch mal lieber seinen Mund gehalten, dann würde er sich jetzt sicher sein, dass Aoi ihn verschonen würde. Aber jetzt war es wohl zu spät, denn Aoi setzte erneut an und wollte ihn kitzeln.

Doch dann klingelte plötzlich das Telefon und Uruha segnete denjenigen in Gedanken, der ihn gerade vor einem erneuten Lachkrampf bewahrte.

Aoi seufzte und erhob sich dann, um auf allen Vieren zu seinem Handy zu krabbeln, das er allerdings erst einmal suchen musste. Er folgte unaufhaltsam dem Klingeln. Schließlich fand er es dann doch noch und nahm ab.
 

„Moshi moshi?“, fragte er kichernd ins Telefon, denn er beobachtete Uruha dabei, wie er versuchte, seine Haare wieder etwas zu richten, denn sie standen zu allen Seiten lustig ab. War man von dem Gitarristen eigentlich gar nicht gewöhnt, aber Aoi wusste ja, woran das lag. Innerlich freute er sich auch, dass er der einzige war, der wusste, wie kitzlig Uruha eigentlich war. Nur ihn hatte er das mal verraten und er nutzte das gerne mal zu seinem Vorteil aus.
 

„Aoi?“, kam es vom anderen Ende der Leitung.

„Hai? Was gibt´s denn, Kai-chan?“ Der Drummer klang irgendwie besorgt. Aber warum? Was war denn los bei ihm? „Was ist los, Kai? Wieso klingst du so komisch? Ist was passiert? Deine Drums wieder im Eimer?“, scherzte er und veranlasste den anderen erst einmal zum Schweigen. Kai konnte irgendwie nicht ganz glauben, was bei Aoi gerade los war.

„Nein, du Nase. Mein Drumset is völlig in Ordnung. Aber ich hab grad so meine Zweifel, ob bei dir alles in Ordnung ist.“, seufzte der Leader.

„Klar, alles bestens. Alles fit im Schritt. Alles Roger in Kambodscha.“ Ach ja, er hatte irgendwie gute Laune.

Wieder nur Stille am anderen Ende. „Kai? Bissu noch da?“, runzelte der Gitarrist die Stirn. Als er keine Antwort bekam, legte er einfach auf und zuckte nur mit den Schultern.
 

„War das Kai?“, kam es dann vom anderen Ende des Raumes. Uruha hatte sich soweit gerichtet, dass er einigermaßen normal aussah, und hatte es sich dann auf dem gemütlichen Sofa Aois bequem gemacht. Er konnte zwar noch immer nicht glauben, dass Aoi ganz der Alte war, aber besser so als dieses bibbernde Bündel von vorhin.
 

Der Rhythmus-Gitarrist nickte. „Keine Ahnung, was der hat. Irgendwie war er voll komisch drauf.“ Der Jüngere runzelte die Stirn. „Vielleicht wollte er nur wissen wie es geht, nachdem ihr euch getrennt habt. Is doch nett von ihm.“, meinte er dann eher beiläufig und der Schwarzhaarige zuckte erneut mit den Schultern. „Na ja, lange waren wir ja nicht zusammen, aber... es war auch nicht das, was ich mir unter einer ernsten Beziehung vorstelle. Außerdem... glaube ich, dass es nicht wirklich Liebe ist, was ich für ihn empfinde.“ Er musste ja schließlich den Schein wahren. Noch durfte er nicht sagen, dass diese ‚Beziehung’ nur dazu dienen sollte, den Brünetten eifersüchtig zu machen. Aber das hatte ja auch nicht wirklich was gebracht.
 

„Und wieso warst du dann mit ihm zusammen? Ich dachte, du liebst ihn? Du hast doch gesagt, dass du nun weißt, dass du verliebt bist. Deshalb hast du mich doch geküsst gehabt. Oder etwa nicht?“ Irgendwie stieg er da noch nicht so ganz dahinter. Aoi hatte ihn doch geküsst, weil er herausfinden wollte, wie sich das anfühlt, wenn man einen Mann küsste. Das hatte er doch getan und gleich danach gemeint, dass er sich jetzt sicher wäre, verliebt in einen Mann zu sein. „Ist Kai denn nicht derjenige, in den du verliebt bist? Wolltest du mit ihm nur die Aufmerksamkeit eines anderen erregen?“
 

Aoi schluckte. Okay, manchmal war Uruha echt ein Elefant im Porzellanladen, aber dann gab es auch Momente, wo er sogar logische Schlussfolgerungen ziehen konnte. Aber warum musste ein solcher Moment gerade jetzt sein? Hätte er nicht noch etwas warten können? Nein, der Kerl hatte echt ein Timing, das einem Hören und Sehen verging. Und genau das war gerade der Fall.
 

„Wie kommst du darauf?“, fragte er und versuchte dabei, so lässig wie möglich zu klingen. Doch scheinbar gelang ihm das nicht sehr überzeugend, denn Uruha legte nur den Kopf schief und zog eine seiner feingeschwungenen Augenbrauen hoch. „Verarschen kann ich mich allein, Aoi-chan. Komm schon. Rück endlich mit der Sprache raus. Sonst muss ich doch wieder meine Verkupplungstricks anwenden. Will dich doch schließlich glücklich in den Armen deines Liebsten sehen.“

Jetzt war Aoi mehr denn je am Verzweifeln. Der Kerl machte ihn noch wahnsinnig. Bald würde er sich freiwillig in die Klapse einweisen lassen. Leider wusste er aber auch, dass Uruha jetzt erst recht nicht aufgeben würde.
 

Wie brachte man also einen Kerl wie den dazu, sich das ganz schnell aus dem Kopf zu schlagen?
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Fragt mich nicht, wieso ich hier so eine Wende reingebracht hab, aber...

Ein lustiger und fröhlicher Aoi gefiel mir dann doch etwas besser. Aber wird schon noch eine Rückblende auf das geben, was vorher passiert ist. ^^//

Versprochen.
 

Jetzt mach ich mich erst einmal wieder an die Arbeit, sonst schöpft Chefin noch Verdacht ^^°

Wäre nicht so gut für mich.
 

Ich wünsch euch allen ein schönes Wochenende. Bis zum nächsten Mal.
 

Bai bai

Mika

Alkoholic?

Und wieder melde ich mich mit nem neuen Chapter ^^

Mal sehen, was ihr davon haltet. Hab mich echt schwer getan dieses Mal T^T

Da Chefin nicht da ist, hab ich es doch einfach mal wieder hier getippt.

Jetzt muss ich mich aber wieder dem nervenaufreibenden Widerspruch widmen, der vor mir liegt.
 

Viel Spaß beim Lesen
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

... Wie brachte man also einen Kerl wie den dazu, sich das ganz schnell aus dem Kopf zu schlagen? ...
 

Er hatte sich noch den ganzen Vormittag mit Fragen löchern lassen müssen, bis ein Klingeln ihn erlöst hatte. Diese Mal war er es, der Kai segnete. Er hatte ihn vor einem nervenden Uruha gerettet, der garantiert nicht aufgehört hätte, wenn Kai nicht darauf bestanden hätte, nun endlich mal proben zu wollen. Und wenn der Leader seiner Arbeit nachgehen wollte, dann hatten sie alle zu spuren, denn einen missgelaunten Drummer konnten sie ganz und gar nicht gebrauchen. Kai konnte nämlich echt anstrengend sein, wenn er schlechte Laune hatte oder sauer auf sie war. Kam zwar selten vor, aber wenn dem so war, dann war mit ihm absolut nicht gut Kirschen essen.
 

Und so hatten sie sich dann doch auf den Weg zur PSC gemacht, um Kai nicht doch noch zu verärgern. Aoi kam das ganz gelegen, denn so entkam er der unentwegten Fragerei seines besten Freundes. Auch wenn diese dann doch noch bis zum Proberaum anhielt. Erst als er die Tür öffnete, verstummte der Brünette. Gott sei Dank. Noch länger und er hätte sich ne Packung Oropax organisiert, damit er am besten gar nichts mehr hörte.
 

„Na endlich!“, brummte der Drummer. „Haben es die Herren der Schöpfung auch endlich mal geschafft?“, grinste Reita und erhob sich auch sogleich, um sich seinen Bass umzuhängen. Er hatte zwar keine Ahnung, wieso Aoi plötzlich wieder so ‚normal’ war, aber es war nicht zu übersehen, dass er irgendwie nicht mehr so geknickt aussah. Irgendwas musste jedenfalls passiert sein.

Kai hatte ja lediglich gesagt, dass Aoi irgendwie ganz wie der ‚alte’ Aoi geklungen und sogar nen blöden Scherz abgelassen hatte. Also schien doch alles in Ordnung zu sein. Aber er würde Uruha nachher dann doch mal noch fragen.
 

„Lasst uns dann mal anfangen. Wir haben schon viel zu viel Zeit verloren, Jungs. Das heißt heute länger.“, bestimmte der Leader und ein allgemeines Brummen ging von den anderen aus, denn eigentlich hatte keiner von ihnen Lust, den ganzen Nachmittag und dann auch noch den Abend von ihrem Leader geschunden zu werden. Das war pure Folter, denn jeder von ihnen kannte Kais Art.
 

Allerdings hatte Kai dann doch Erbarmen mit ihnen gehabt und entließ sie bereits nach einer Überstunde. Da waren die Jungs wirklich froh drüber. Und besonders Aoi freute sich, denn dann würde er schnell nach Hause flitzen und endlich Uruhas Fragerei aus dem Weg gehen. In der kleinen Pause hatte er in sogar beim Rauchen andauernd ausquetschen wollen. Das ging echt auf keine Kuhhaut.

Also packte er hastig seine Sachen in seine Tasche und hob nur schnell die Hand zum Gruß und verschwand aus dem Raum. Doch hatte er mal wieder nicht mit den langen, flinken Beinen seines besten Freundes gerechnet. Er hatte noch nicht einmal den Ausgang des Gebäudes in Sicht, da hakte sich der andere Gitarrist auch schon bei ihm unter.
 

„Aoi~?“, flötete dieser und grinste ihn breit an. Aber Aoi blieb nicht stehen, sondern marschierte schnurstracks weiter. Ob Uruha ihn jetzt wieder ausfragen wollte? Bitte nicht. Noch solche Folter und er würde morgen garantiert nicht mehr zur Probe erscheinen.

„Hai?“, fragte er dennoch geistreich und bekam ein ziemlich merkwürdiges Kichern von dem anderen.

„Lass uns heute Abend was trinken gehen. Nur wir zwei beide. Einfach mal wieder was unter besten Freunden. Das haben wir schon ewig nicht mehr gemacht.“ Uruha zog eine süße Schnute und klimperte mit den Augen, um seiner Bitte noch mehr Nachdruck zu verleihen.
 

Na super. Musste Uruha mal wieder diese Schiene fahren? Der wusste doch ganz genau, dass er da sowieso immer weich wurde. Es war nämlich immer wieder zu süß, wie ein Mann in seinem Alter noch so süß aussehen konnte, wenn er etwas haben wollte, aber eigentlich nicht kriegen sollte.

Leider klappte das immer bei Aoi. Er gab einfach viel zu schnell nach, wenn er mal wieder diesem Anblick ausgesetzt wurde. Nur Kai war eigentlich vollkommen immun dagegen. Keine Ahnung wieso, aber gerade wünschte er sich, das auch so locker wegstecken zu können, wie der Drummer.

Nur leider war dem nicht so und er würde keine weiteren zehn Sekunden brauchen, um doch nachzugeben und dem Vorschlag Uruhas uneingeschränkt Folge zu leisten.

„Is ja gut.“, brummelte er nur und wurde dann auch gleich fast erdrückt. Wer hier wohl das Kind in der Band war...
 

# # # # # # # # #
 

„Kai?“ „Mhmmm.“, machte der Drummer daraufhin nur und widmete sich weiterhin dem Durchwühlen seiner Tasche. Scheinbar suchte er mal wieder etwas. Nichts Neues also.

„Die Sache mit Aoi...“, begann der Sänger und nun ließ der Schwarzhaarige von seiner Suche ab und schaute Ruki mit einem fragenden Blick an, ehe er dann lächelte. „Is unheimlich oder?“, meinte er nur und erntete ein heftiges Nicken sowohl vom Sänger als auch vom Bassisten. Sie alle hatten es nicht so eilig gehabt wie Aoi oder Uruha. Wobei Uruha sicherlich nur wieder an Aoi hängen wollte wie eine Klette. Beste Freunde eben.
 

„Ich hab keine Ahnung, was da passiert ist, aber so gefällt er mir schon wesentlich besser als als Trauerkloß. Er lacht wenigstens wieder, auch wenn er heute etwas genervt von Uruha zu sein schien. Aber auch kein Wunder. Wenn ich die ganze Zeit belagert und mit Fragen bombardiert werden würde, wäre ich das sicherlich auch. Aoi konnte noch nicht mal in Ruhe seiner Zigarette frönen und ihr kennt ihn ja, wenn er das nicht kann.“, lächelte der Drummer und schaute nun wieder in seine Tasche.

„F***!“, murrte er dann. „Wo ist dieser verdammte Schlüssel hin?“, schimpfte er. Tja, Kai suchte eben einmal was und das war immer. Dieses Mal schien es also der Schlüssel zu sein.
 

„Meinst du den hier?“, grinste Ruki und hielt Kais Wohnungsschlüssel hoch. „Den hattest du auf dem Sofa liegen lassen.“, lachte Reita und wuschelte dem Drummer durchs eh schon zerstrubbelte Haar. „Für dich sollten wir unbedingt mal diese lustigen Dinger besorgen, die Piepsen, wenn du auf den Knopf der Fernbedienung drückst. Dann findest du deine Sachen sicherlich auch alleine wieder.“ Reita konnte sich diesen Kommentar nicht verkneifen. Doch Ruki setzte gleich noch eins oben drauf. „Das ist ne schlechte Idee, Reita. Kai verliert doch sogar das Teil und dann?“

„Ha ha ha. Witz komm raus, du bist umzingelt.”, knurrte Kai und schnappte sich seinen Schlüssel. „Macht euch nur lustig. Wartet´s ab. Euch geht das auch bald so. Und Ruki?“ Mit einem mürrischen Blick wandte er sich dem Jüngeren zu. „Ich erinnere dich nur an deinen Gürtel damals, ne?“ Und damit verschwand dann auch der Leader aus dem Proberaum und ein lauthals lachender Reita und ein den Bassisten finster anschauender Ruki blieben zurück.

„Lach nicht so doof!“, fauchte der Schlechtwetterzwerg und verpasste dem Bassisten einen festen Schlag gegen den Hinterkopf, der allerdings nichts an dem Lachen änderte, sondern es eher noch schallender werden ließ.
 

# # # # # # # # # #
 

Erleichtert über die Tatsache, dass Uruha ihn wenigstens noch zwei Stunden Zeit gab, bevor sie sich treffen wollten, ließ er sich auf sein Sofa sinken und schloss für einen kurzen Augenblick die Augen. Er seufzte und wurde sich nun mehr und mehr bewusst, dass er heute mit seinem besten Freund in einen Club gehen würde. Das war schon komisch. Er und sein bester Freund gingen aus. Nur sie beide. In einen Club. Nur sie beide. Sie würden ein paar Drinks und Bier kippen. Nur sie beide. Sie würden tanzen. Nur sie beide.

Moment mal...

Nur sie beide? Ohne die anderen? Das würde ja heißen...

Aoi riss sofort die Augen auf und starrte an die Decke. Das war jetzt nicht wahr oder?

Er hatte ein Date.
 

Ein Date mit Uruha.

Mit dem Kerl, in den er tierisch verschossen war.

Mit dem Kerl, der ihm tierisch den Kopf verdreht hatte.

Ein Date mit Uruha.
 

Das musste er dann doch erst einmal sacken lassen. Dabei fragte er sich, ob er das als Date durchgehen lassen konnte? Konnte er? Aber Uruha sah das sicherlich nicht als Date an. Für ihn wäre es sicherlich nur ein Treffen unter Freunden. Einfach saufen, tanzen und Spaß haben.

Uruha war sich sicherlich nicht der Bedeutung bewusst, die Aoi diesem Abend beimaß. Wie denn auch? Für Uruha war er der beste Freund. Nur der beste Freund und das war nicht das, was Aoi sich so sehr wünschte. Da war er das erste Mal in einen Kerl verknallt und dann auch noch Uruha. Wie hatte er das nur wieder geschafft?

Irgendwer hatte mal gesagt, dass er der Champion in Fettnäpfchenzielsprung war. Und das hier war ein Fettnäpfchen gewesen, das eigentlich so klein war, dass es wirklich mehr als nur Glück, Talent und Zielsicherheit verlangte. Scheinbar hatte er das alles und beim lieben Gott solange gebettelt, bis er bei der Verteilung dieser Fähigkeiten wirklich eine ganze Menge davon bekommen hatte.
 

Eigentlich hatte er ja vorgehabt, nicht ganz so viel darüber nachzudenken und die Zeit bis zu ihrem Treffen – für ihn irgendwie noch immer ein Date – auszukosten, denn er sah sich schon neben Uruha sitzen und von Fragen überhäufen lassen zu müssen. Leider hatte er das nicht geschafft. Der einzige Moment, der ihm etwas Ruhe verschaffte, war das schöne heiße Bad, dass er sich noch gegönnt hatte, ehe er sich dann doch irgendwie in Schale schmiss. Keine Ahnung, warum er das gemacht hatte. Es war eher unbewusst. Sonst schlüpfte er einfach in ein einfaches Shirt und ne Jeans dazu.
 

Als er sich dann doch in seinem Schlafzimmerspiegel betrachtete, musste er schon sagen, dass er sicherlich voll overdressed neben Uruha aussehen würde. Sein Kumpel zog eigentlich auch lieber nur ne einfach Jeans und nen Tanktop mit einem leichten Hemd darüber an. Vielleicht sollte er das auch tun. Dann wäre er sicherlich auch unauffälliger.

Also hieß es noch mal raus aus den Klamotten und rein in die neuen Klamotten.

Am Ende trug er dann eine zerschlissene Jeans und ein enges schwarzes Shirt. Dazu hatte er seine heißgeliebte Kette umgelegt und die passenden Ringe herausgesucht. Das dezente Makeup betonte seine dunklen, braunen Augen und seine vollen Lippen. Das Haar hatte er leicht toupiert und fransig in sein Gesicht hängen lassen. Das gefiel ihm doch gleich viel besser. Ob er Uruha damit auch gefallen würde?
 

Darüber konnte er sich allerdings kaum mehr Gedanken machen, denn ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er sich nun echt sputen musste, um noch rechtzeitig vor dem Club aufzukreuzen, vor dem sie sich verabredet hatten. Da blieb also keine Zeit mehr, sich noch länger darauf zu konzentrieren, ob er gut aussah oder nicht. Okay, eigentlich sah er immer gut aus. Seiner Meinung nach zu urteilen war das definitiv so. Er musste sich nicht verstecken.
 

Noch etwa fünf Minuten zu früh am Treffpunkt lehnte er sich gegen die Wand und rauchte gemütlich die erste Zigarette an diesem Abend. Er hatte sich schließlich auch vorgenommen, weniger zu rauchen. Irgendwann musste er damit ja mal anfangen und warum denn nicht gleich heute. War doch eine gute Gelegenheit.

Tanzen, trinken und die Zeit mit Uruha genießen. Das war das Motto des heutigen Abends. Okay, vielleicht etwas blöd, dass man sich so etwas wie ein Motto zurechtlegte, aber irgendwie musste er ja seine aufkommende Nervosität bezwingen. Ja, er war nervös. Verdammt nervös. Das war er schon lange nicht mehr und schon gar nicht, wenn er mit Uruha in einen Club ging.
 

„Hey, Aoi!“, kam es da auch schon von der anderen Straßenseite und ein ziemlich breit lächelnder Uruha kam zu ihm geflitzt. Stürmisch wurde er umarmt und mit einem Schmatzer auf der Wange begrüßt. Na das war doch mal ein Anfang.

„Ich freu mich voll auf den Abend mit dir.“, grinste Uruha und knuffte dem Älteren frech in die Seite. „Siehst wirklich toll aus. Hast du vor, heute eine Schnitte aufzureißen? Oder warum hast du dich so fein rausgeputzt?“

Fein raugeputzt? Uruha dachte, dass er sich fein herausgeputzt hatte? Er sah doch völlig normal aus? Wenn er so gekommen wäre, wie er es zuerst vorgehabt hatte, dann hätte er das sagen können, aber doch nicht so.
 

„Lass uns reingehen. Ich brauch nen Drink.“, murrte der Schwarzhaarige nur und schnappte sich Uruhas Hand, um ihn zum Eingang zu schleifen. „Is ja gut, du alte Miesmuschel.“, schmollte der Größere und ließ sich von Aoi einfach mal mitziehen.

Aoi war so nett und bezahlte den Eintritt. Er konnte zwar nicht verstehen, weshalb man hier so einen immensen Preis berappen musste, aber er war eh hier, um sich zu amüsieren. Zumindest hoffte er, dass er das konnte. Ansonsten würde er sich hier sicher einen hinter die Binde kippen und vielleicht das Bedürfnis mit hinunter zu spülen, Uruha bei diesem Outfit an die Wäsche zu gehen.
 

Uruha sah aber auch fantastisch aus. Selbst in ziviler Kleidung und ebenso dezent geschminkt wie er selbst, verblasste seine grazile Schönheit nicht im Geringsten. Er sah wirklich hammermäßg aus. Die Haare im Nacken leicht gewellt. Das Deckhaar leicht toupiert und etwas mit Haarspray aufgestellt. Leichte Fransen fielen ihm ins Gesicht. Das Gesicht wirkte wie immer sehr feminin und die süßen, vollen Schmolllippen ließen wohl jeden ins Schwärmen geraten. Und ihn ja sowieso.

Aber das Schlimmste heute Abend würde der Anblick sein, den Uruha ihm zu bieten hatte. Musste der auch noch so eine hautenge Jeans tragen, die die perfekten Rundungen seines eh schon ansehnlichen Hinterteils auch noch betonten? Das war so unfair.

Doch das war ja noch nicht alles. Der Kerl wagte es auch noch ein enganliegendes Tanktop zu tragen, das nicht eine Sekunde Vermutungen über den Körperbau des Brünetten in Betracht kommen ließ.

Er war sich sicher, dass er heute den Blick von diesem heißen Kerl nicht abwenden können würde.
 

„Ich besorg uns einen Drink. Hast du nen besonderen Wunsch, Aoi-chan?“, flötete Uruha seinem Begleiter ins Ohr. Aoi drehte sich zu ihm und sah direkt in die Augen des anderen. Kurz rang er um Fassung, doch dann zuckte er nur mit den Schultern. Uruha würde ihm schon was Passendes mitbringen, da war er sich sicher.

„Okay, dann such uns mal nen Platz. Ich komm gleich nach.“, lächelte der Jüngere und verschwand in der Menschenmenge, die sie umgab, seit sie den Club betreten hatten.

Einen Platz finden? Das war hier doch fast unmöglich. Wo sollte er bei dem Gedrängel überhaupt etwas finden? Das war doch völlig unmöglich.
 

Nein, war es nicht, denn es gab da tatsächlich noch eine Ecke, die nicht besetzt war. Schnell hatte er sich durch die Masse gekämpft und den Platz für sie erobert. Er hatte sowieso noch nicht vorgehabt, auf die Tanzfläche zu gehen, denn er brauchte erst einmal einen Schluck Alkohol, um sich etwas lockerer machen zu können. Danach konnte er immer noch irgendwelche Weiber anmachen, um mit ihnen zu tanzen.
 

Es dauerte eine ganze Weile, bis sein bester Freund endlich wieder auftauchte und in der Hand zwei Cocktails trug. Den einen stellte er Aoi hin und den anderen vor seine eigene Nase.

„Mann, manche Kerle schnallen es echt nicht, wenn man kein Interesse hat. Das is echt zum Kotzen. Hab ich auf der Stirn nen Stempel, dass ich Single bin und auf Kerle steh?“, grummelte der Brünette und nippte an seinem Strohhalm.

Aoi peilte zwar noch nicht so ganz, was geschehen war, aber Uruha schien ziemlich angepisst zu sein.

„Was ist passiert?“, wollte er dann auch gleich wissen. Uruha sah von seinem Drink auf, die Lippen dennoch immer am Strohhalm. Erst dann löste er sich und begann zu erzählen.

„Ich stand an der Bar und hatte die Drinks für uns bestellt. Da taucht plötzlich so ein verdammter Idiot auf und grabscht mir an den Hintern. Ich hab ihm ne Ohrfeige verpasst und der hielt es nicht mal für nötig, zu verduften. So ein Lackaffe. Hat er eben einen Tritt gekriegt und nun wird er wohl eine Oktave höher sprechen. Selbst schuld.“

Verwirrt blinzelte der Schwarzhaarige und versuchte, zu verarbeiten, was Uruha ihm da gerade erzählt hatte. Dann konnte er nicht anders und musste lachen. Erst legte der Brünette den Kopf schief, ehe er dann auch mit einstimmte.
 

An diesem Abend lachten sie beide noch recht viel und Uruha schaffte es auch immer wieder, seinen Kumpel auf die Tanzfläche zu ziehen, auch wenn Aoi der Meinung war, dass er dafür schon viel zu viel getrunken hatte. Aber sein bester Freund kannte da kein Pardon und schleifte ihn immer wieder mit.

Es machte Spaß und Aoi konnte nicht leugnen, dass er es genoss, mit Uruha hier zu sein. Früher hatten sie das viel öfter gemacht und er nahm sich vor, das auch wieder so zu machen. Einfach einen schönen Abend mit seinem allerbesten Freund.
 

Auf ziemlich wackeligen Beinen hingen sie sich beide in den Armen und stützten sich gegenseitig auf dem Weg nach Hause. Uruha schien doch noch etwas klarer bei Verstand zu sein, denn er fand den Weg ohne auch nur eine falsche Richtung einzuschlagen.

Eigentlich hatte der Brünette vorgehabt, sich schon vor dem Wohnblock Aois von diesem zu verabschieden, denn auch er musste irgendwann mal in sein Bett, damit er morgen nicht von Kai noch eine Standpauke bekam, weil er so unkonzentriert wäre. Darauf konnte er gut und gerne verzichten.

Aber es stellte sich heraus, dass Aoi nicht einmal mehr die Treppen alleine schaffte. Wie viele Drinks hatte der Kerl eigentlich verdrückt? Uruha hatte nach dem vierten Cocktail aufgehört zu zählen. Aber es musste doch schon eine Menge gewesen sein.
 

„Kommschu noch mit hoooooch?“, waren Aois gelallte Worte und hing schon fast in den Armen des Größeren. Uruha seufzte nur und erbarmte sich dann doch noch. Er dankte Gott dafür, dass es in diesem Haus einen Fahrstuhl gab, denn sonst hätte er echt Probleme bekommen. Aoi hoch tragen wäre in seinem angetrunkenen Zustand nicht gegangen.

Aoi freute sich einen Keks und kicherte immer wieder. Zwischendurch kam dann ab und an ein Hicksen dazu, was den Älteren wieder kichern ließ. Er klammerte sich den ganzen Weg nach oben an den Brünetten und schaffte es noch nicht einmal, seinen Schlüssel aus der Hosentasche zu ziehen. Auch das musste Uruha übernehmen. So blau hatte er seinen Freund schon lange nicht mehr erlebt.
 

„Isch schaff disch nisch...“, lallte der Schwarzhaarige erneut, der nun schon zum zigsten Mal versuchte, das Schlüsselloch zu treffen. „Hülf misch ma...“, forderte er und sah Uruha mit glasigen Augen und einer Schmollschnute vom Feinsten an. Ein Seufzen war die Antwort und Uruha übernahm Aois ‚Job’.

„So, Großer. Den Rest schaffst du alleine. Bist doch schon ein großer Junge.“, grinste der Jüngere und wuschelte Aoi durchs zerzauste, schwarze Haar. Aoi kicherte darauf hin und klammerte sich noch immer an Uruha fest.

„Na los, du alte Schnapsdrossel. Ich will auch ins Bett und schlafen. Kai killt mich sonst morgen.“ Uruha war wirklich erstaunlich nüchtern.

„Dasch scholl er aber nisch...“, kam es da auch gleich von Aoi, der ihn traurig ansah.

„Dann geh jetzt ins Bett.“, bestimmte der Lead-Gitarrist und schob Aoi weiter in die Wohnung.
 

Aber der wollte das nicht. Er wollte eben nicht, dass Uruha ging. Das war doch so ein schöner Abend gewesen. Warum sollten sie das denn jetzt schon beenden?

„Will nisch...“, murrte er und klammerte sich extra fest an Uruha, damit dieser wirklich nicht auf die Idee kam, abzuhauen.

„Aoi...“, seufzte Uruha und hob das Kinn des Kleineren an, damit dieser ihn richtig ansehen konnte. „Du musst aber ins Bett und deinen Rausch ausschlafen. Also ab Marsch!“, bestimmte er und ließ nicht mit sich reden.

„Isch geh aber nisch insch Bett!“, kam prompt die Antwort. Uruha seufzte erneut. „Und warum nicht?“ „Weil isch nisch insch Bett wüll!“ Aoi war manchmal wie ein kleines Kind. „Aoi~!“, brummte der Brünette. „Ich will auch ins Bett und schlafen.“ Der Größere klang jetzt doch etwas entnervt. Der Schwarzhaarige hingegen schaute ihn immer noch von unten her an. Plötzlich wurde seine Miene ernst.
 

„Dann schlaf mit mir...“
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

Ano...

*schon mal in Deckung geh*

Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist, in diesem Chapter, aber ich wollte mal einen besoffenen Aoi schreiben. Irgendwie stell ich mir das lustig vor bei ihm. Bei Kai wäre das sicherlich auch so. Fragt mich nicht, wie ich darauf komme, aber die beiden lassen mich nichts anderes vermuten.
 

Na ja, egal.

Hier is erst einmal Schicht im Schacht.

Mal sehen, wann ich wieder was von mir hören lassen werde. Muss ich sehen. Hab ja noch so einiges für meinen Urlaub vorzubereiten. Nicht mehr lange und ich fliege in das Land der aufgehenden Sonne. *____*
 

Zurück zum Thema.

Beschimpft mich, steinigt mich oder sonst etwas, ich musste das einfach so schreiben und man soll ja die Spannung aufrecht erhalten, ne? XD
 

Bis zum nächsten Mal

Eure Mika

????????

Gott, das nenn ich mal Rekordzeit O_O

Gut, gefallen tut es mir nicht wirklich, aber is ja auch egal.
 

Wünsch euch trotzdem viel Spaß beim Lesen. ^^
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

... „Isch geh aber nisch insch Bett!“, kam prompt die Antwort. Uruha seufzte erneut. „Und warum nicht?“ „Weil isch nisch insch Bett wüll!“ Aoi war manchmal wie ein kleines Kind. „Aoi~!“, brummte der Brünette. „Ich will auch ins Bett und schlafen.“ Der Größere klang jetzt doch etwas entnervt. Der Schwarzhaarige hingegen schaute ihn immer noch von unten her an. Plötzlich wurde seine Miene ernst.
 

„Dann schlaf mit mir...“...
 

„Nein, Aoi, das tue ich bestimmt nicht!“

Geschockte starrte Uruha seinen besten Freund an. Das glaubte er jetzt nicht. Was sollte das denn jetzt werden? Tickte der Kerl noch ganz richtig? Er sollte mit ihm schlafen?

„Du spinnst.“, murmelte er und drückte Aoi von sich weg.

„Tu isch nisch.“, grummelte der Ältere und hielt sich an Uruha fest. Er konnte kaum mehr auf seinen Beinen stehen und ihm drehte sich irgendwie alles. Das lag bestimmt am Alkohol.

„Mir´s schlescht...“, murmelte er und hielt sich auch sogleich die Hand vorm Mund, um dann im Eiltempo ins Badezimmer zu hasten und sich lautstark ins Klo übergeben musste.
 

Aoi verbrachte noch eine ganze Weile vor seinem Klo und aß mal wieder rückwärts. Ab und an gönnte sein Magen ihm eine Pause und er schloss kurz die Augen. Allerdings drehte sich ihm dann alles und die Übelkeit kam sofort wieder. Das war ein Teufelskreislauf. Dabei hatte er doch einfach nur noch das Bedürfnis, in sein Bett zu krabbeln und zu schlafen. Leider war ihm das nicht vergönnt und so war es dann doch schon fast morgens, als er sich ins Bett schleppen konnte und einfach nur noch schlief.
 

# # # # # # # # # # # #
 

„Ohayou.“, begrüßte ein strahlender Drummer die anwesenden Bandmember von the GazettE. Allerdings fehlte da einer. „Wo ist Aoi?“, wollte er auch sogleich wissen und wandte sich mit dieser Frage gleich Uruha zu, denn der war derjenige gewesen, der den Gitarristen das letzte Mal gesehen hatte.

Uruha kratzte sich am Hinterkopf und seufzte. „Das letzte Mal hab ich ihn gesehen, da hing er über seiner Kloschüssel und aß erst einmal rückwärts. Keine Ahnung, wo er jetzt steckt. Vielleicht schläft er seinen Rausch noch aus oder bekämpft grad seinen mordsmäßigen Kater, den er unter Garantie hat.“ Und hoffentlich hatte er auch einen ordentlichen Blackout. Ja, das hoffte der Brünette, denn dann würde Aoi nicht mehr wissen, was er gesagt hatte.
 

„Das darf doch wohl nicht wahr sein!“, knurrte Kai und zückte sein Handy, das erstaunlicherweise sogar da war, wo er es hin gesteckt hatte. Sofort wählte er Aois Nummer. Na der konnte sich auf etwas gefasst machen. Niemand! Aber auch wirklich niemand schwänzte die Probe, nur weil er den Tag zuvor gesoffen hatte. Da war Aoi selber schuld und hatte seinen Job zu machen. Das hieß also, dass er jetzt noch eine Schonfrist bekommen würde. Aber nur solange, dass er es schaffen würde, in der vorgegebenen Zeit im Proberaum zu erscheinen.
 

Aoi drehte sich gerade auf die Seite, als von irgendwo her ein Klingeln ertönte. Murrend tatstete er neben sein Bett und schnappte sich den Wecker. Mit einem gekonnten Wurf, landete der an der Wand und Aoi wusste, dass er sich jetzt wieder einen neuen kaufen konnte. Störte ihn aber nicht im Geringsten, denn das kam doch öfter bei ihm vor.

Zu seinem Leidwesen musste er aber feststellen, dass es wohl doch nicht der Wecker war, der ihn mit seinem nervigen Geklingel wecken wollte. Das musste irgendwas anderes sein. Aber was?
 

Ganz vorsichtig öffnete er ein Auge und suchte das Zimmer ab, was er so erblicken konnte. Doch da war nichts, was er als Übeltäter hätte identifizieren können. Und seine Türklingel klang eindeutig anders und würde wahrscheinlich noch energischer bimmeln als das, was sich da jetzt lautstark bemerkbar machte.

Er konnte ja auch nicht ahnen, dass sein Zögern bzw. sein Absuchen des Zimmers den Leader am anderen Ende der Leitung nur noch mehr vor Wut kochen ließ. Aoi schien eh vollkommen vergessen zu haben, dass eine Probe am heutigen Tage stattfand.
 

Irgendwann hatte er das nervige Ding gefunden und erkannte es als sein Handy, das mehr als nur einen verpassten Anruf anzeigte. Gerade versuchte er mit seinem klitzekleinen Augen zu entziffern, wer es sich da zur Aufgabe gemacht hatte, ihn gleich fünfmal hinter einander anzurufen, als es erneut klingelte. Okay, jetzt würde er einfach mal rangehen und sich überraschen lassen, wer denn der Störenfried war.
 

Keine zwei Sekunden später bereute er es, das Display nicht genau analysiert zu haben.

„Shiroyama Yuu! Beweg deinen Hintern sofort hierher! Is mir egal, ob du gesoffen hast oder nicht! Du hast deinen Job genauso zu machen wie wir! Ich geb die zwanzig Minuten, dann stehst du hier im Proberaum!“, wurde ihm an den Kopf geschmissen und reflexartig hatte der Gitarrist wenigstens sein Trommelfell retten können, in dem er den Hörer so weit, wie es ihm möglich war, vom Ohr weg hielt. Kai konnte er auch so noch mehr als gut verstehen. Na da hatte er sich ja was eingebrockt. Verdammter Mist. Jetzt würde er garantiert noch eine Standpauke vom Leader bekommen, wenn er dort ankommen würde. Aber würde er dort jetzt absichtlich nicht auftauchen, dann würde Kai unter Garantie vor seiner Tür stehen und ihm den Kopf abreißen.

Also beeilte er sich, um die Nerven seines Leaders nicht noch mehr zu strapazieren und ihn so noch mehr zu provozieren. Das wäre das Schlimmste, was er sich selbst antun konnte.
 

Aoi schaffte es sogar in Rekordzeit vor dem Raum zu stehen. Er hatte sage und schreibe nur fünfzehn Minuten und sechsundfünfzig Sekunden gebraucht. Neu er Rekord. Bestleistung. Aber daran konnte er sich nicht lange erfreuen, denn als er die Tür öffnete, stand auch schon ein grimmig dreinblickender Leader vor ihm. Kai hatte die Arme in die Hüfte gestemmt und schien ziemlich angenervt zu sein.

Doch noch bevor der Drummer seine lautstarke Predigt loslassen konnte, spürte er auch schon eine Hand auf seiner Schulter. Leicht drehte er den Kopf zur Seite und schaute in Uruhas Gesicht.
 

„Komm schon, Kai. Er ist hier und hat sich sogar an deine Zeitvorgabe mehr als gehalten. Lass es gut sein, okay? Wir sind schließlich hier, um zu proben und nicht um unseren Gitarristen die Hölle heiß zu machen.“, sprach der Brünette beruhigend auf den Leader ein, der daraufhin nur seufzte und Aoi noch einen ziemlich enttäuschten Blick zuwarf. Dann war er auch schon hinter seinen Drums verschwunden und stellte seine Gerätschaften richtig ein, damit es auch gleich losgehen konnte.

„Danke, Ruha.“, nuschelte der Bandälteste und schaute seinen besten Freund verschüchtert an. Uruha lächelte nur und wuschelte ihm durchs Haar. Er mochte es, wenn Uruha das tat. Bei jedem anderen wäre er vermutlich sauer geworden.
 

„Und jetzt lasst uns endlich anfangen. Wir haben schließlich noch eine ganze Menge vor.“

Mit diesen Worten begann die Probe und wurde nur kurz von einer kleinen Pause unterbrochen. Kai war heute aber auch echt sadistisch und ließ seinen Jungs kaum Zeit. Auch die Raucherpausen hatte er heute nicht gestattet, so dass die Jungs auch gleich nach ihren Glimmstängeln griffen und mit Genuss ihrer Sucht frönten.

Doch einer hatte sich verdrückt. Und es war nicht Aoi. Der stand neben Ruki und Reita und unterhielt sich mit ihnen über ein paar neue Songs, die er so in der letzten Zeit ab und an mal auf Papier gebannt hatte. Kai war mal wieder mit irgendwelchen Plänen und seinem Terminplaner im Gange und Uruha hatte sich nach draußen verkrümelt.
 

Rauchend lehnte er an der Wand und schaute in den Himmel. Auch er hatte die Nacht kaum geschlafen. Das lag allerdings nicht daran, dass er die halbe Nacht vor seiner Kloschüssel hatte hängen müssen. Er hatte ganz andere Sorgen. Ihm gingen immer noch die Worte Aois durch den Kopf.
 

„Dann schlaf mit mir...“
 

Was sollte er denn davon halten? Aoi war sein bester Freund und er wusste, dass er verliebt war. Er hatte zwar mittlerweile wieder keine Ahnung, wer es denn nun war, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass Aoi verliebt war.

Seufzend schnippte er seine aufgerauchte Zigarette weg und atmete noch einmal tief durch. Ob er Aoi darauf ansprechen sollte? Aber wie sollte er das machen?

Oder sollte er es einfach lassen? Vielleicht hatte er das ja auch wieder vergessen? Eigentlich hatte er sich ihm gegenüber ja auch normal verhalten. Ob er wirklich ein Blackout hatte? Doch wie sollte er das herausfinden?
 

„Ach scheiße Mann!“, fluchte er und fuhr sich mit den Händen durchs Haar.

„Was ist scheiße?“ Sofort zuckte er zusammen und machte schon fast einen Hechtsprung zur Seite. Mit wummerndem Herzen, auf das er seine Hand gelegt hatte, schaute er sein Gegenüber an.

„Musst du mich so erschrecken?!“, pflaumte der den anderen auch gleich an. Noch immer Rang er um Fassung, denn das war ja mal echt ein Schock fürs Leben.

„Sei doch nicht gleich so bissig. Das steht dir doch gar nicht. Du bist viel zu hübsch dafür. Also guck nicht so grimmig, das gibt nur unnötig Falten.“, grinste der Kleinere und lehnte sich neben den Brünetten an die Hauswand.

„Und nun schieß mal los, was denn so scheiße sein soll?“
 

Doch Uruha schwieg. Er hatte wirklich wenig Lust mit ihm über ein solches Thema zu sprechen. Nein, das lag ihm ferner denn je.

„Willst du dich totschweigen oder wie? Du bist doch sonst nicht so. Gibt´s Stress mit der Band?“, wollte der andere wissen, doch der Gitarrist schüttelte nur den Kopf. „Lass gut sein, Saga. Ich hab keine Lust darüber zu reden. Man sieht sich.“ Und schon verschwand der Größere wieder und ließ den Bassisten eiskalt stehen, was dieser mit einem Murren und einem tiefen Seufzen abtat. „Also wieder mal Aoi. Is ja nichts Neues mehr.“, nuschelte er und rauchte genüsslich seine Zigarette. Auch seine Band hatte nur eine kurze Pause gegönnt bekommen.
 

Wieder oben angekommen, wurde Uruha auch gleich von Kai zur Seite gezogen. „Ich würd gerne mal mit dir reden.“ Uruha nickte. „Kann das bis nach der Probe warten? Ich hab grad keinen Nerv dafür. Okay?“ Nun nickte Kai und ließ den Größeren wieder an seine Gitarre zurück.

Und weiter ging die Probe. Allerdings war es jetzt nicht mehr Aoi, der sich andauernd verspielte oder seinen Einsatz verpasste. Nein, nun hatte der Lead-Gitarrist das übernommen und alle starrten den Brünetten an, als dieser die Gitarre abnahm und sich einfach nur noch auf das Sofa im Raum fallen ließ.

„Alles okay bei dir, Ruha?“, fragte Aoi und legte eine Hand auf Uruhas Stirn. Dieser schlug sie aber auch sofort wieder weg. „Ja, Mann, bei mir is alles okay, klar?“, fuhr er den Älteren an, der auch gleich zusammen zuckte.
 

Er war erleichtert, als endlich alle weg waren und nur noch Kai ihm gegenüber saß und noch die letzten Termine, die sie besprochen hatten, in seinem Planer festhielt.

Kai klappte diesen zu, als er fertig war und nahm seine Brille von der Nase. Uruha fand, dass Kai damit noch viel niedlicher aussah als so schon. Aber das sollte man einem Leader nicht sagen, der zwar süß aussah, aber eigentlich ein ziemlich perverser Kerl war. Ja, Kai war der schlimmste unter ihnen. Glaubte man kaum, aber es war wirklich so.
 

„Kouyou... Was war heute eigentlich mit dir los? Und was ist mit Aoi passiert? Er ist so anders und du auch. Ich würde schon gerne wissen, was hier abgeht, denn so wie es scheint, hat es auch große Auswirkungen auf die Band. Und du weißt sicherlich genauso gut wie wir alle, dass die Band unser Traum und unsere Zukunft ist.“, erklärte der Drummer und lehnte sich in seinem Sessel zurück.

„Also? Ich höre.“ Er sah Uruha dabei ganz genau an, damit er auch wirklich jede Mimik und Gestik des Brünetten mitbekam. Manchmal wollte man bestimmte Dinge nicht sagen und zeigte sie doch durch sein Verhalten.
 

„Na ja... Ich hab Aoi in seiner Wohnung gefunden...“, begann er zögerlich und senkte den Blick. „Ich weiß, dass es meine Schuld war, dass er an dem Tag nicht zur Probe kam. Ich wollte ihm einen Streich spielen, doch der ist voll nach hinten losgegangen.“, seufzte er. „Wie so oft also.“, lächelte Kai und Uruha nickte erstaunlicherweise sogar. Also war ihm wohl doch bewusst, dass er meistens wirklich nur Schnapsideen hatte.

„Als ich ihn gefunden hatte, saß er zusammengekauert in einer Ecke seines Wohnzimmers. Er... hatte ein Messer in der Hand und zitterte fürchterlich. Er sah schrecklich aus. Ich glaube, er stand unter Schock. Ich hab ihn dann versucht, zu beruhigen. Das war gar nicht so leicht. Aber... dann war er plötzlich wie ausgewechselt.“ Eine Pause folgte. „Er war plötzlich wieder ganz der ‚alte’ Aoi. Er lachte, machte Scherze und hat mich gekitzelt, bis ich nicht mehr konnte. Und dann hast du angerufen.“ Kai nickte sofort. „Da war ich schon misstrauisch, weil er wirklich so anders war als in der letzten Zeit.“ Nun nickte der Gitarrist.
 

„Aber gestern hatte ich ihn dann gefragt, ob er mit mir ausgehen wollte. Einfach mal wieder in einen Club und Spaß haben. Das haben wir früher auch immer gemacht.“ Der Drummer grinste. „Jetzt versteh ich, warum er so fertig aussah heute. Kein Wunder.“ „Ja, er hatte eine ganze Menge getrunken und dann hab ich ihn nach Hause gebracht. Ich hab ihm gesagt, dass er ins Bett gehen soll, doch er weigerte sich.“ Uruha schwieg. Er überlegte, wie er das jetzt weiter ausdrücken sollte. Das war gar nicht so leicht, denn es war etwas sehr Persönliches.

„Und dann?“ Völlig in Gedanken versunken schreckte er auf und sah Kai nun wieder an. „Hab ich gesagt, dass ich nur noch ins Bett und schlafen will.“ Wieder ein Schweigen zwischen ihnen.

„Komm schon, Ruha. Lass dir nicht alles aus der Nase ziehen.“, murrte der Schwarzhaarige und Uruha schluckte.

„Er hat gesagt, dass ich doch mit ihm schlafen sollte.“
 

# # # # # # # # # # #
 

Aoi schlenderte noch gemütlich durch die Straßen. Auch wenn die Nacht ziemlich beschissen gewesen war und er spürte, dass ihn die Erschöpfung immer mehr einholte, hatte er es nicht eilig, nach Hause zu kommen. Irgendwie brauchte er noch ein wenig frische Luft. Vielleicht sollte er aber auch einfach nur noch ein kleines Bierchen trinken gehen. Einfach so, um den Tag ausklingen zu lassen. War doch mal keine schlechte Idee.

Allerdings schaffte er es nicht mehr bis in eine Bar. Er hatte sich nämlich doch durchgerungen und war nach Hause gestiefelt. Das war auch gut so, denn kaum hatte er die Wohnung betreten, ließ er sich auf sein Sofa fallen und schlief sofort ein.
 

# # # # # # # # # # #
 

„Er hat bitte was?“ Kais Stimme klang nicht nur entsetzt, er war es auch. Uruha lächelte traurig. „Ich würd ja sagen, frag Aoi, denn der hat es ja gesagt, aber so wie es aussieht, hat er nen Blackout und weiß schon gar nicht mehr, was er gesagt hat. Er war wirklich ziemlich betrunken und wirsches Zeug geredet. Vielleicht is es ihm nur einfach so rausgerutscht. Ich hab keine Ahnung. Aber viel schlimmer ist, dass ich nicht weiß, wie ich mich ihm gegenüber jetzt verhalten soll? Ich bin echt überfragt. Er ist mein bester Freund und er ist in jemanden aus der Band verliebt. Kai, ich kann das nicht zulassen, dass er mir so etwas einfach ins Gesicht sagt.“ Der Brünette klang verzweifelt und Kai hatte Verständnis dafür, denn es würde sicherlich jedem so gehen, wenn einem der beste Freund mit einem Mal sagt, dass man mit ihm schlafen sollte. Also er wäre sicherlich aus den Latschen gekippt.

Nur hier wusste er auch ganz genau, warum Aoi das gesagt hatte.
 

„Sag mal... hast du vielleicht eine Ahnung, warum er gerade dir das gesagt hat?“, hinterfragte der Leader und bekam einen fragenden Blick seitens des Älteren geschenkt.

„Weil ich sein bester Freund bin? Weil er mich auch geküsst hatte, um herauszufinden, ob sich ein Kuss mit einem Mann genauso anfühlt wie der einer Frau? Weil er mich geküsst hat, um herauszufinden, ob er wirklich in einen Mann verliebt ist?“

So ganz konnte Kai dem letzten nicht ganz folgen, aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass Uruha echt auf der Leitung stand. Und das nicht alleine sondern mit einem tonnenschweren Panzer dazu, damit auch ja nichts durch die Leitung ging und sich in seinem Hirn festsetzen konnte.
 

„Uruha... Eigentlich dachte ich immer, dass du ein schlaues Kerlchen wärst, aber das scheint nicht so zu sein. Aber schön, dass du mir erzählt hast, was passiert ist. Und über das andere kannst du ja noch einmal nachdenken, wenn du Zeit hast. Mach dich nach Hause und nimm ein heißes Bad. Das entspannt dich wieder und beruhigt auch deine Nerven. Morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus.“, lächelte Kai und schnappte sich seine Sachen. Er sagte nichts weiter dazu, sondern ließ Uruha einfach alleine zurück.

Dieser saß auf dem Sofa und war jetzt doch sichtlich verwirrt. Was war das jetzt bitte für ein Abgang gewesen? Und wieso sollte er darüber nachdenken? Wusste Kai etwa mehr als er selbst? Aber wieso? Er war doch Aois bester Freund und noch nicht einmal ihm hatte er das erzählt. Wieso dann Kai?“
 

Super. So hatte er sich das Gespräch ganz sicher nicht vorgestellt gehabt, aber nun war es an der Zeit, dass Uruha endlich mal die Augen aufmachte. So blind konnte doch schon keiner mehr sein.

Aber gut... Das beruhte wohl auf Gegenseitigkeit. Aber mal sehen, was die nächste Zeit so bringen würde. Man sollte ja nie den Tag vor dem Abend loben und den hatten sie noch nicht erreicht. Die beiden würden schon noch auf den Gedanken kommen, wie sie wirklich zueinander standen.
 

„Ja ja, die Liebe. Manchmal muss man die Scheuklappen einfach abreißen und denen eine neue Perspektive ermöglichen. Hauptsache sie nutzen sie auch.“, lächelte der Drummer vor sich hin und stiefelte zu seinem Auto. Er würde sich jetzt richtig schön entspannen.
 

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Und wieder einmal ist ein Kapitel zu Ende und die Mika sicherlich gleich von Buh-Rufen überhäuft.

Kann ja nix dafür. Is eben nen Cliffhanger geworden. Müsst ihr durch und ich auch ^^°
 

Na ja, so lang wird die Story eh nicht mehr werden.

Soll nicht heißen, dass nur noch ein oder zwei Kapitel folgen. Nee, so is das nicht.

Aber sie wird auch nicht mehr ewig gehen.

Ich denke, dass es noch höchstens fünf Kapitel geben wird. Vielleicht kommt aber auch noch ne Wendung. *Schulter zuck* Lasst euch überraschen. Ich tu´s schließlich auch XD
 

Bis denn dann, ihr Lieben.

Eure Mika

Confession

Gomen nasai T^T

Es hat lange gedauert, ich weiß.

*sich in ne Ecke schämen geh*

Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen. Aber manchmal sind Schreibblockaden echt das Letzte. *meine Blockade tret*
 

Wünsch euch trotzdem viel Spaß beim Lesen.

P.S.: Macht Aoi bitte nicht nach, das gibt echt Schmerzen. *selbst getestet hat*
 

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...„Ja ja, die Liebe. Manchmal muss man die Scheuklappen einfach abreißen und

denen eine neue Perspektive ermöglichen. Hauptsache sie nutzen sie auch.“,

lächelte der Drummer vor sich hin und stiefelte zu seinem Auto. Er würde sich

jetzt richtig schön entspannen...
 

Ein ziemlich bedeppert dreinschauender Uruha blieb im Proberaum der Band The GazettE zurück und starrte noch immer auf die Tür, durch die der Leader gerade verschwunden war. Er fragte sich gerade ernsthaft, was Kai mit seinen Worten gemeint haben könnte. Was bezweckte der Drummer damit? Und wieso sagte er, er würde ihn für ein schlaues Kerlchen halten, im Moment aber eher nicht? Hatte er da etwas verpasst?
 

„Nani?“, wisperte er in den leeren Raum. Nur er und die Instrumente der anderen waren hier und trotzdem musste er seine Gedanken aussprechen. Er stand wohl gerade irgendwie und irgendwo auf der Leitung. Das war ihm schon bewusst, aber er wusste trotzdem nicht, worum es dabei ging. Konnte ihm nicht einfach mal einer einen Arschtritt geben, damit er vom Schlauch runterkam? Er wäre demjenigen wirklich sehr dankbar dafür gewesen. Im Moment peilte er nämlich absolut gar nichts. Und Aoi hatte ihm noch immer nicht verraten, wer denn nun derjenige war.
 

Vielleicht sollte er einfach noch einmal in die Höhle des Löwen gehen. Heute war sein bester Freund jedenfalls nüchtern und sicher auch erst einmal für die nächste Zeit vom Alkohol geheilt. Kein Wunder, denn es klang gestern Abend auch wirklich nicht gut, wie er da rückwärts aß. Nur gut, dass er sich schnell verdrückt hatte, sonst wäre ihm davon sicherlich auch schlecht geworden. Mit Aoi hatte er in diesem Moment jedenfalls nicht tauschen wollen. Nein, ganz und gar nicht.
 

# # # # # # #
 

Schnarchend und leicht sabbernd lag er nun auf seinem Sofa. Es war schwer zu beschreiben, wie genau er da lag, denn es war so ziemlich unnatürlich. Bei diesem Anblick fragte man sich wirklich, wie man so überhaupt schlafen konnte. Ein normaler Mensch hätte in dieser Position ganz sicher kein Auge zubekommen. Aber nicht Aoi. Der schlief wie ein Stein und fällte gerade den gesamten Regenwald.

Sein Kopf hing über dem Sitzpolster, ein Bein hing über die Rückenlehne, während der dazugehörige Arm den Teppich neben dem Sofa streichelte. Würde der Schwarzhaarige sich jetzt bewegen, würde er sicherlich ziemlich unsanft auf dem Boden seines Wohnzimmers landen. Aber er regte sich nicht. Lieber schnarchte er munter weiter und metzelte einen Urwald nach dem nächsten nieder.

Greenpeace hätte ihn dafür sicherlich verklagt.
 

Plötzlich schreckte der Gitarrist auf und plumpste mit einem lauten Knall zu Boden. „Itai!“, maulte er und hielt sich den Kopf. Das würde sicherlich eine schöne Beule geben. Na super. Gut, dass er in seine Alter noch keinen Haarausfall hatte, denn so brauchte er keine Angst haben, dass das jemand entdeckte. Ein hoch auf seine volle, schwarze Pracht.

Leider erlöste ihn diese Tatsache nicht von seinem leichten Kopfschmerz, der sich durch die kleine Konversation mit dem Teppich nun doch bemerkbar machte. Oh Mann, wäre er man doch lieber in sein Bett gegangen. Aber das Sofa war so viel näher dran gewesen.
 

Seufzend erhob er sich, rieb sich noch den Kopf und stapfte gähnend zur Wohnungstür. Mal sehen, wer ihn da seines Schönheitsschlafes beraubte. Dabei hatte er den nach der Fete mit Uruha gestern bitter nötig. Er kam sich nämlich gerade wirklich wie ein alter Mann vor. Und das mit seinen knackigen 30igern. Noch hatte er ein paar Jährchen Zeit, um sich als alter Sack oder Opi bezeichnen zu lassen. Tja, man war eben doch so alt, wie man sich fühlte. Und er fühlte sich gerade wie mindestens hundertfünfzig.
 

Gerade wollte er den Hörer der Gegensprechanlage abnehmen, als es erneut klingelte und er erschrocken zurück strauchelte. Mann, musste derjenige denn so ungeduldig sein? Jetzt dröhnte ihm der Kopf gleich noch mehr und seine Laune sank auch noch weiter in den Keller hinein. Noch besseres Timing hätte es wirklich nicht geben können. Wer auch immer das war, der musste jetzt seine miese Laune ertragen.

Aoi hob den Hörer an sein Ohr. „Wer is da?“, maulte er hinein und bekam keine Antwort. Doch ein leises Klopfen an der Tür verriet ihm auch gleich, dass der ungebetene Besucher bereits vor seiner Tür stand. Na ganz klasse. Würde er den Deppen jetzt einfach wieder rauswerfen und sich dann doch in sein kuscheliges, gemütliches Bettchen schmeißen.
 

„JA!“, brummte er und riss die Tür mit einem schnellen Ruck auf. Dem ungebetenen Gast schenkte er einen ziemlich finsteren Blick, denn er brauchte gerade absolut gar keinen Besuch. Doch sein gegenüber wich sofort ein paar Schritte zurück und schluckte deutlich sichtbar.

Der Schwarzhaarige legte den Kopf schief und kratzte sich dann verlegen am Hinterkopf.

„Gomen ne, Ruha-chan. Komm rein. Hab mit dir gar nicht gerechnet.“, seufzte er und lächelte beschämt, ehe er zur Seite trat und Uruha in seine Wohnung ließ.

Dieser tapste wie ein ängstliches Hündchen an seinem Freund vorbei. Er schien sich ganz klein machen zu wollen, denn Aois Blick hatte ihm unmissverständlich gesagt, dass das Timing alles andere als perfekt gewesen war.
 

„Entschuldige, wenn ich dich störe, Aoi.“, seufzte der Brünette und schlüpfte aus seinen Sachen. Er folgte Aoi dann ohne ein weiteres Wort in dessen Wohnzimmer und setzte sich auf das Sofa. Gestern hatten sie schon einmal hier gesessen. Aber jetzt war die Sache doch eine andere. Sollte er seinen Freund noch einmal fragen? Würde Aoi ihm endlich eine Antwort darauf geben? Was wäre, wenn nicht? Wie würde der Gitarrist dann reagieren? Sie waren doch beste Freunde und... teilte man nicht mit seinem besten Freund alles, was einen bedrückte? Wieso verriet Aoi ihm dann nicht einfach, in wen er sich verliebt hatte? So schlimm konnte es doch nicht sein. Nichts war schlimm, wenn man verliebt war. Selbst wenn Aoi sich in ihn verliebt hätte, wäre das doch noch lange kein Weltuntergang.
 

„Ach was, du störst nicht. Magst du einen Tee?“, fragte Aoi und lächelte den Größeren lieb an. Uruha nickte und senkte dann wieder den Blick. Wie sollte er damit nur anfangen? Sollte er ihm sagen, dass er es gemein fand, dass Kai wusste, wer Aois Angebeteter war, und er als sein bester Freund noch immer im Dunkeln tappte? Was würde Aoi dazu sagen? Es wäre doch auch unfair, wenn er als bester Freund Aois ebenfalls Geheimnisse vor ihm hatte oder etwa nicht? Und er wollte keine Geheimnisse vor Aoi haben. Vielleicht... vielleicht würde es etwas bringen, wenn er Aoi auch eines seine meist behütetsten Geheimnisse verriet. Davon wusste nur er und niemand sonst. Er hatte es dem anderen auch noch nie gesagt. Okay, dann wäre es ja eh kein Geheimnis mehr.
 

„Aoi?“ „Hmm...“, kam es aus der kleinen Küche, in der man Aoi rumwerkeln hören konnte. Der Schwarzhaarige kochte gerade Tee und er kannte doch Uruhas Lieblingssorte. Und genau deshalb hatte er ja auch immer etwas davon da. „Was gibt´s denn, Ruha?“, fragte er dann und lugte um die Ecke direkt ins Wohnzimmer, wo Uruha nun den Kopf hob und zu dem Teezeremonienmeister sah. „Ist irgendwas? Dann warte. Ich mach schnell den Tee fertig und dann können wir reden. Ja? Ich will ja nicht, dass der Tee nachher wegen mir so bescheiden schmeckt.“, lächelte er und der Kopf verschwand wieder in der Küche. Wieder klapperte es. Manchmal fragte er sich – so wie jetzt auch – wie Aoi eigentlich Tee kochte. Wieso klapperte es bei dem immer so entsetzlich? Nicht mal Kai klapperte so viel herum, wenn er am Kochen war.
 

Es dauerte nicht lange und ein breit lächelnder Aoi betrat das Wohnzimmer. In seinen Händen hielt er je eine Tasse und balancierte sie in Richtung Wohnzimmertisch. Gerade rechtzeitig erreichte er diesen, sonst hätte es mächtig gescheppert und der flauschige Teppich wäre im Eimer gewesen. Das wäre wirklich schade.

„Arigatou...“, bedankte sich der Lead-Gitarrist höflich und nahm seine Teetasse in beide Hände. Er duftete verführerisch. Also das musste man Aoi lassen, Tee kochen konnte er wie kein anderer. Auch wenn die Küche jetzt sicherlich einem Schlachtfeld glich.
 

„Und jetzt sag mir, was du auf dem Herzen hast, wenn du mich nach dem Desaster von gestern Abend doch noch besuchen kommst. Ich dachte nämlich schon, dass ich es mir nun endgültig mit dir verscherzt hatte. Tut mir leid, dass ich mich so daneben benommen habe.“, begann dann der Ältere einfach das Gespräch. „Weißt du... ich hab Dinge zu dir gesagt, die ich vielleicht hätte nicht sagen sollen, auch wenn...“ Nun senkte er den Blick. „... ich mich überhaupt nicht erinnern kann, was ich gesagt habe. Das waren bestimmt zu viele Cocktails.“, seufzte der Schwarzhaarige und Uruha legte den Kopf schief. Er musste dann aber doch grinsen.

„Schon okay. So viel dummes Zeug hast du ja nicht erzählt.“ DAS war allerdings nur die halbe Wahrheit.
 

„Weißt du, Aoi...“, begann dann Uruha und sah dem anderen nun fest ins Gesicht. „Ich weiß, dass ich dir damit vielleicht auf die Nerven gehe und du mir sicherlich keine Antwort geben wirst, möchte ich dich trotzdem ein letztes Mal fragen, in wen du dich verliebt hast. Aber das frage ich, weil ich dein bester Freund bin und dir wirklich helfen will. Und beste Freunde sollten doch keine Geheimnisse voreinander haben oder?“

Der Brünette wusste auch nicht, was er sonst noch tun sollte. „Und damit du nicht sagen kannst, dass ich ein Geheimnis vor dir hätte, sag ich dir etwas, das nur du dann weißt. Nicht einmal meine Familie weiß davon.“, seufzte er.
 

Nun war Aoi aber echt gespannt. Uruha hatte tatsächlich ein Geheimnis vor ihm gehabt? Aber wieso wusste er das nicht?

„Ano... Uruha? Du musst es mir nicht erzählen. Ich weiß doch, dass ich dir vertrauen kann und... eigentlich würde ich es dir schon gerne sagen, aber es geht nicht. Wirklich nicht. Tut mir leid.“, blockte Aoi dann aber auch gleich ab und nahm einen Schluck von seinem Erdbeertee. Er liebte diesen einfach, auch wenn Ruki ihn dafür hasste. Tja, auch Schlechtwetterzwerge mussten mal zurückstecken. Er konnte ja nichts dafür, dass Ruki so ein Erdbeerhasser war.
 

„Und wenn ich es dir trotzdem sagen möchte?“ Uruha wollte es einfach loswerden. Noch länger wollte er das eben einfach nicht mit sich rumschleppen. Außerdem hing dieses Geheimnis schon seit einer halben Ewigkeit zwischen ihnen und ihrer Freundschaft.

„Ich möchte es aber nicht wissen, Uruha. Du hast ein Geheimnis, das du für dich behalten solltest und ich eines, das ich besser für mich behalten sollte.“ Aoi stellte seine heiße Tasse wieder auf den Tisch. „Trotzdem will ich, dass du es weißt.“, startete der Jüngere einen erneuten Versuch. „Ich will es aber nicht.“, murmelte Aoi.
 

„Du bist doof.“, maulte dann der Brünette und verschränkte die Arme vor der Brust. Jetzt spielte er wieder die beleidigte Leberwurst und schmollte. „Wenn ich doof bin, was bist dann du? Ein Hornochse?“, grinste Aoi schelmisch. Uruha schaute bedeppert auf und hatte plötzlich wieder Aoi direkt vor seiner Nase. Das war doch schon einmal so gewesen. Bitte nicht schon wieder. Er würde sonst doch noch durchdrehen. Nein, das war ganz und gar nicht gut.

„Was... was wird das?“, stammelte er und wich ein Stück nach hinten. Das Grinsen des Älteren war irgendwie unheimlich und ihm schwante nichts Gutes. Immer wenn Aoi so grinste, gab es danach eine Katastrophe. Das war so sicher wie die Tatsache, dass Uruhas Pläne eh immer nach hinten losgingen. Also war das Desaster schon vorprogrammiert.

„A...Aoi?“ Uruha schluckte, Aoi grinste gleich noch breiter.
 

„Waaaaaah!“, hallte es durch die gesamte Wohnung und man konnte davon ausgehen, dass die Nachbarn Aois das ebenfalls laut und deutlich hören konnten. Aber das störte den eigentlichen Bewohner recht wenig, denn er wollte um jeden Preis verhindern, dass Uruha ihm etwas anvertraute, was er nur tat, weil er Aois Geheimnis wissen wollte. Nichts da. Nicht mit ihm. Also musste Uruha sich jetzt wieder einer Kitzelattacke beugen und das nicht zu knapp.
 

Dann schallte lautes Gelächter im Wohnzimmer. Uruha lachte, was das Zeug hielt und Aoi machte rein aus Solidarität mit. Konnte ja nicht schaden. Lachen war gesund und es vertrieb die finsteren Gedanken. Aoi war einfach nur froh, dass er Uruha hatte. Auch wenn er sich jetzt sicherer denn je war, dass er den Brünetten liebte, hieß das nicht, dass ihre Freundschaft darunter leiden musste. Solange Uruha es nicht wusste, konnte alles so bleiben, wie es jetzt war. Er wollte nicht, dass sich irgendetwas daran änderte. Es sollte einfach so bleiben.
 

„Aoi! Bitte!“, fiepte der Größere unter ihm und wandte sich. Er wollte nicht noch mehr gekitzelt werden. Das war doch die reinste Folter und Aoi wusste das ganz genau. Heftig strampelte er mit den Beinen und wedelte mit den Armen, damit Aoi endlich von ihm abließ. Leider endete das nur darin, dass sie beide mit einem dumpfen Knall auf dem Boden landeten. Etwas unsanft, aber Uruha war erleichtert, denn nun war Aoi es, der unter ihm lag und sich nicht wehren konnte. Jetzt hatte er die Chance, Aoi zu sagen, was er loswerden wollte.
 

„Gibst du jetzt auf?“, fragte er den Schwarzhaarigen, der verdattert auf dem Rücken lag und dessen Hände von denen des Jüngeren auf den Teppich gepinnt waren. Damit hatte er jetzt nicht gerechnet. Aber was besonders schlimm war, war, dass Uruha auf seiner Hüfte saß und ihm dadurch so unsagbar nahe war. Aoi schluckte und nickte dann. Eine andere Wahl hatte er ja jetzt eh nicht. Weg kam er definitiv nicht, denn gegen Uruha konnte er sich dank seiner Gefühle eh nicht erwehren.

„Also hörst du mir jetzt zu? Ohne mich zu unterbrechen? Ohne einen blöden Kommentar? Und ohne, dass du mich auslachst?“, fragte er und Angesprochener nickte ergeben.

Jetzt würde er also Uruhas geheimstes Geheimnis erfahren. Ungewollt. Einfach so.
 

„Aber... bist du dir wirklich sicher, dass du mir das anvertrauen willst? Ich meine... wir sind beste Freunde, daran zweifle ich auch nicht im Geringsten, aber... bin ich es den Wert, dass du mir so etwas Wichtiges anvertraust?“ Uruha schmunzelte und lächelte Aoi an.

„Warum solltest du es denn nicht wert sein? Du bist mein bester Freund und das schon verdammt lange. Wer sollte es da mehr Wert sein?“ Stimmte. Uruha hatte recht. Sie kannten sich schon so verdammt lange und sie waren von Anfang an ein super Team gewesen. Nichts hatte sie auseinander bringen können. Nicht einmal Uruhas dämliche Streiche.
 

„Dann... dann sag es mir...“, wisperte Aoi und kniff die Augen zusammen. Er wollte jetzt besser nicht in Uruhas Augen sehen. Wer wusste schon, was das für ein Geheimnis war, das er ihm jetzt offenbaren wollte? Hoffentlich war es nichts Schlimmes. Hoffentlich hatte es nichts mit ihm zu tun. Hoffentlich würde es ihre Freundschaft nicht doch noch zerstören. Er wollte Uruha nicht verlieren. Wenn er ihn schon nicht als Partner haben konnte, dann wenigstens weiterhin als seinen besten Freund.
 

„Möchtest du es wirklich wissen?“, hörte er ganz nahe an seinem Ohr und schluckte. Eine leichte Gänsehaut überzog seinen Körper, denn der warme Atem Uruhas streifte seine Haut. Sein Körper bebte und nun wollte er es wirklich unbedingt wissen. „Sag schon...“, hauchte er fast tonlos und er zitterte schon vor Neugier.

Doch dann verschlug es ihm die Sprache, denn damit konnte er nicht rechnen und hätte es sicherlich auch nie getan. Ganz und gar nicht.

Erschrocken riss er die Augen auf und stieß Uruha von sich weg.
 

„Wa... was... was soll das?“, stammelte der Schwarzhaarige und sah Uruha entgeistert an. Uruha hingegen lächelte sanft und nickte. „Ja, es ist so, Aoi. Dafür kann ich nichts, aber... du bist der Grund, weshalb ich auf Männer stehe...“
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Merkt man, dass es dem Ende entgegen geht? ^^°

Ich denke schon. Aber die FF is ja auch lang genug, gell?

Und ich lass mir auch noch einen schönen Schluss einfallen. Das ist ein versprechen. Nun werden wir erst einmal sehen, wie es mit den beiden Hübschen weitergeht.
 

Hier war es das erst einmal. Ob ich das nächste Kapitel noch schaffe, bevor ich in den Urlaub fliege, weiß ich so noch nicht, aber ich geb mein Bestes. Vielleicht schreib ich´s ja auch im Urlaub. Mal sehen.

Auf jeden Fall freue ich mich tierisch drauf.

Und wenn ich die Jungs live gesehen habe, krieg ich vielleicht wieder ne neue Inspiration. Könnte bei Vistlip ja auch so sein *muhahaha*
 

Also denn.

Bis demnächst.

Eure Mika

*wink*

Cute!

So, wie versprochen noch ein Kapitel, bevor ich in den Urlaub fliege. ^^

Hab mir mal wieder Zeit auf Arbeit dafür genommen. XD

Also alles beim Alten.
 

In der Zeit vom 3.7. bis 24.7. bin ich nicht anwesend und nach der Trennung von meinem langjährigen Freund werde ich am 29.7. dann in meine eigene Wohnung ziehen. Deshalb wird es wohl auch eine Weile dauern, bis ich wieder zum Schreiben komme.
 

Aber genug, viel Spaß beim Lesen. ^^

Feedback is gern gesehen.
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

... „Wa... was... was soll das?“, stammelte der Schwarzhaarige und sah Uruha entgeistert an. Uruha hingegen lächelte sanft und nickte. „Ja, es ist so, Aoi. Dafür kann ich nichts, aber... du bist der Grund, weshalb ich auf Männer stehe...“ ...
 

Heftig schüttelte der Schwarzhaarige den Kopf. Nein, das durfte nicht sein. Er sollte der Grund dafür sein, dass Uruha bi war? Nein, das bildete sich der andere sicherlich nur ein. Wie sollte er das denn geschafft haben?

Gut, Uruha war derjenige, der ihn bekehrt hatte und ihm war durch den Brünetten bewusst geworden, dass er auch an einem Mann Interesse haben konnte. Aber dieses Interesse beschränkte sich einzig und allein auf einen einzigen Mann und der saß jetzt unweit vor ihm und rieb sich das Hinterteil. War wohl doch etwas dolle der Schubser, aber wie hätte er auch anders reagieren sollen? Er wollte einfach nicht der Grund dafür sein, dass sein bester Freund auf Männer stand.
 

Langsam fing er sich wieder, nachdem er den anderen Gitarristen scheinbar stundenlang angestarrt hatte. „Wie meinst du das?“, wollte er dann doch wissen, denn es wurmte ihn ungemein, dass die Schuld bei ihm gesucht wurde. Manchmal stand eben auch ein Aoi auf der Leitung und peilte mal wieder gar nichts. Da waren sich die beiden Gitarristen der berühmten Band The GazettE also doch nicht so unähnlich.
 

„Is doch vollkommen klar, wie ich das meine.“, murrte Uruha und rieb sich noch immer das geschundene Hinterteil. Aoi hatte ihm aber auch einen ordentlichen Schubser verpasst. Da war es kein Wunder, dass sein Hosenboden darunter zu leiden hatte.

Mit zerknautschtem Gesicht erhob er sich wieder und klopfte sich leicht den imaginären Schmutz von der Hose. Dann sah er Aoi eindringlich an. „Ich meine es so, wie ich es gesagt hab. Du bist der Grund, warum ich auf Männer stehe. Is das so schwer, zu begreifen?“, wollte er dann von dem Schwarzhaarigen wissen.
 

Dieser war immer noch ziemlich neben der Spur und irgendwie bereute er es jetzt auch, dass er den anderen einfach weggestoßen hatte, denn er mochte es einfach zu gern, wenn er geküsst wurde und ganz besonders wenn Uruha derjenige war, der seine Lippen auf die seinen legte. Aber das Eigentor hatte er selbst geschossen. Nun würde Uruha vielleicht nicht mehr so leicht auf ihn zukommen.

„Also ... ano... erklärst du mir das vorher aber noch einmal? Iwie komm ich da nicht so ganz mit.“, nuschelte der Ältere und sah verlegen zu Boden. Er tippte seine Zeigefinger nervös gegen einander.
 

Uruha seufzte nur und setzte sich wieder zu seinem besten Freund auf den Boden. Er legte den Kopf schief und grinste dann. Eine Hand streckte er aus und wuschelte damit durch die schwarze Mähne des anderen. „Du bist manchmal echt ein kleiner Dummkopf. Aber gut, dann erklär ich´s dir mal. So schwer is das ja auch nicht. Aber du musst mir versprechen, nicht sauer auf mich zu sein, ja? Das hab ich nämlich gar nicht gern. Schon gar nicht von meinem besten Freund.“ Erwartungsvoll sah er den anderen an.

Aoi nickte und rutschte wieder ein Stück an Uruha heran. Immerhin war er sein bester Freund und sein heimlicher Schwarm. Da genoss man doch jegliche Nähe und Aufmerksamkeit, die man bekam, in vollen Zügen.
 

„Is aber ne lange Geschichte, Aoi-chan.“, lächelte Uruha und machte es sich auch recht bequem. Er liebte ja auch Aois weichen Teppich. Da konnte man so richtig schön bequem drauf faulenzen, weshalb sie doch verdammt oft, darauf lagen und einfach nur die Decke anstarrten. Meist schwiegen sie dabei oder unterhielten sich über irgendwelche Belanglosigkeiten. Und dann gab es auch Momente, wo sie zusammen hier saßen und über die Gitarrenparts nachdachten. Ruki schleppte nämlich zeitweise echt schwierige Songtexte an und sie mussten sich dann dazu was einfallen lassen. Bisher hatte es aber immer geklappt. Und zusammen war das auch um einiges leichter als alleine. Das waren die schönsten Momente für Uruha.
 

Aoi nickte auf Uruhas Worte hin und lächelte. Jetzt war er gespannt, was da jetzt nun bei rauskam. Jetzt würde er den Grund erfahren, warum er für Uruha der Grund war, auch dem männlichen Geschlecht die Ehrerbietung zu machen. Ein wenig nervös war er schon. Was ihn wohl erwartete?

Nun machte auch er es sich bequemer und legte sich der Länge nach auf den Teppich. „Ich hab Zeit, Uru-chan. Für dich sowieso.“, schmunzelte er.
 

Uruha kicherte darauf. „Das nehm ich jetzt einfach mal als Kompliment, ne?“, grinste er und legte sich dann neben den Älteren. Er drehte sich auch auf den Rücken. Noch konnte er dem Schwarzhaarigen nicht in die Augen sehen. Vielleicht nachher, wenn er seine Ausführungen beendet hätte. Jetzt ging das einfach noch nicht.

„Okay. Dann fang ich einfach mal an.“, seufzte er.
 

„Weißt du noch, wie wir damals zur ersten Probe zusammentrafen? Da war Kai noch nicht dabei. Yune war noch da. Wir hatten einfach beschlossen, gemeinsam eine Band zu gründen, kannten uns kaum. Okay, ich kannte Reita und Ruki schon lange, weil wir ja vorher auch zusammen gespielt hatten. Und dann kamst du dazu. Ich hab dich gesehen und gleich gedacht, dass du scheiße aussiehst mit dem Blond. Irgendwie mochte ich das absolut nicht an dir. Ich fand auch unseren Style am Anfang allgemein ziemlich blöd. Du glaubst gar nicht, wie ich diese Tussenkleider eigentlich gehasst hab.“, begann er mal wieder im Urschleim. Uruha hatte einen Faible für langatmige Erzählungen. Aber gut, sollte er weiter erzählen.
 

„Und dann kam der Bruch. Yune ging und Kai kam. Du kennst ja unser Sonnenscheinchen. Also ich hab ihn von Anfang an gemocht. Wie es bei euch aussah, wusste ich nicht, aber das war mir auch egal. Allerdings hatten die Fans echt Probleme mit dem Wechsel. Aber Kai hat nicht aufgegeben, so wie ich meinen Posten als Leader aufgegeben hab. Er hat das sogar freiwillig übernommen. Das war eine enorme Last, die er mir da von den Schultern genommen hatte. Außerdem hat er auch einen leichten Imagewechsel mitgebracht, was der Band verdammt gut tat. Aber am meisten beeindruckt hatte mich der Wechsel unseres Äußeren.“, seufzte er hingerissen und schloss die Augen.
 

„Da stand den einen Tag plötzlich ein schwarzhaariger Gitarrist, der einfach umwerfend aussah. Ich konnte es echt nicht fassen. Wir hatten uns von Anfang an zwar super verstanden, aber den Anblick wird ich so schnell nicht vergessen. Ich war baff. Frag mich nicht, wie du das gemacht hast, aber du sahst einfach so... verändert aus. Und dann hast du wieder gegrinst. Das Bild hat sich in mein Gedächtnis gebrannt und wird dort sicherlich immer bleiben.“, seufzte er erneut.

„Wenn ich ganz ehrlich bin, hab ich dich ab da immer beobachtet. Egal, was du getan oder gesagt hast. Ich hab alles in mich aufgesogen, bis ich dann gemerkt habe, dass da irgendwas nicht mit mir stimmte. Dann kam die Zeit, wo ich Ablenkung gesucht hatte. Tja, und dann kam es halt dazu, dass ich gemerkt habe, dass es auch Männer gibt, die mein Interesse wecken, aber...“ Nun machte er eine Pause und dachte nach. Wie sollte er Aoi das erklären?
 

„Weißt du... irgendwie waren die wirklich nur Ablenkung. Als du mich... geküsst hattest, da war es so, dass... na ja, ich hab gemerkt, dass mit den anderen Männern irgendwie nicht so schön war wie mit dir. Und na ja... ich glaube, dass ich eben in dich verliebt bin.“, seufzte er und drehte den Kopf zur Seite, um den anderen ansehen zu können. Seine Wangen waren leicht gerötet und seine Lippen umspielte ein kleines, schüchternes Lächeln. Jetzt hatte er ihm gesagt, dass er ihn liebte. Was jetzt wohl kommen würde?
 

Nichts. Aoi starrte mit geweiteten Augen an die Decke. Irgendwie war das noch gar nicht so ganz zu ihm durchgedrungen. Uruha hatte was gesagt und das musste er erst einmal für voll nehmen und dann auch noch verarbeiten. War gar nicht so leicht.

Nur zögerlich drehte er den Kopf zur Seite und sah, dass Uruha ihn ebenfalls anschaute. Nun lagen sie hier beide auf dem Teppich seines Wohnzimmers, schauten einander an und stellten fest, dass der andere genauso verlegen aussah wie der andere. Beide rote Wangen, beide ein verlegenes Lächeln und beide schwiegen. Was wohl daran lag, dass keiner der beiden wusste, was er sagen sollte? Gab es denn da überhaupt etwas zu sagen?
 

Aber eins wusste Aoi jetzt. Nämlich, dass er einen Vorteil hatte. Er wusste, in wen Uruha verliebt war, aber Uruha wusste noch immer nicht, in wen er verliebt war. War schon eine ganz schöne Wendung in ihrem komplizierten Plan. Aber Aoi würde sich das schon zu Nutze machen. Warum denn auch nicht? Immerhin hatte Uruha ihm auch so ein paar Hindernisse in den Weg gestellt. Jetzt würde er das bei Uruha auch machen. Ob er denn um ihn kämpfen würde? Irgendwie reizte es ihn, das heraus zu finden. Nur musste er schauen, wie er das hinbekam. Er brauchte eine Idee. Aber welche?
 

# # # # # # # #
 

Kai hatte es sich gemütlich gemacht und genoss den Rest des Abends mit einem Glas Wein vor seinem Fernseher. Ob Uruha geschnallt hatte, was er ihm gesagt hatte? Oder ob er auch dieses Mal auf der Leitung stand? Ein bisschen Sorgen machte er sich da schon. Aber Aois Andeutung war doch eigentlich mehr als offensichtlich gewesen. Wie konnte man denn da noch immer nicht peilen, was Sache war?

Okay, Uruha hatte auch eine ziemlich komplizierte Denkweise. Vielleicht manchmal zu kompliziert. Vielleicht viel es ihm dadurch einfach nicht auf, was man ihm doch eigentlich schon direkt vor die Nase gestellt hatte. Noch deutlicher konnte man es doch schon gar nicht mehr machen. Oder vielleicht doch?
 

„Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht.“, brabbelte der Drummer in seinen nicht vorhandenen Bart. Es würde schon noch mit diesen beiden hoffnungslosen Fällen klappen. Ein blindes Huhn fand ja bekanntlich auch mal ein Korn. Und die beiden hatten es jetzt aber mal bitter nötig. Wenn sich da bis morgen nichts getan hatte, würde er das Ruder in die Hand nehmen und einen Offensivangriff starten. Dann würde es kein Zurück mehr geben. Aber immerhin besser als so, wie es jetzt im Moment war. War ja nicht mehr auszuhalten mit den beiden. Aber sicher würde das auch bald in geregelten Bahnen laufen. Ruki und Reita waren ja immerhin auf seiner Seite. Da durfte er doch zuversichtlich sein.
 

# # # # # # # # #
 

„Weißt du, Uru-chan...“, setzte Aoi an, der sich nun ganz zur Seite gedreht hatte, um Uruha ungehindert und aus einer bequemeren Position aus ansehen zu können.

„Das hast du echt süß gesagt, aber...“ Doch da hatte er auch schon einen Finger auf seinen Lippen und Uruha lächelte ihn süß an. „Ich weiß doch, Aoi. Und ich wird damit leben können. Ich will doch nur, dass du glücklich wirst, weißt du? Ich wird dir helfen, dass du denjenigen bekommst, den du liebst. Das hab ich dir versprochen und das halte ich auch. Also mach dir wegen mir keine Gedanken, ja?“
 

Verdattert sah er den Brünetten an und wusste jetzt nicht, was er dazu noch sagen sollte. Uruha wollte ihm ja noch nicht einmal richtig zuhören. Was für ein sturer Esel. Aber den würde er ihm schon austreiben. Lieb sah er nun den anderen an und hauchte einfach einen Kuss auf die Fingerspitze, die noch immer auf seinen Lippen lag. Uruhas Blick war einfach göttlich. Den musste er sich einprägen.

Doch da zog der Brünette diesen auch schon wieder zurück und starrte auf seinen Finger. Genau auf die Stelle, die Aoi eben geküsst hatte. Und zack, lief er knallrot an.
 

„Süß.“, dachte Aoi und grinste frech. Jetzt konnte er ja Uruha mal aus der Bahn werfen. Und diese Rollenverteilung gefiel ihm doch gleich noch viel besser.

„Und wie gedenkst du, das zu schaffen? Ich glaube nicht, dass du das kannst, Uru-chan. Außerdem würde dir das sicherlich auch ein bisschen weh tun oder? Das möchte ich nicht. Also lass gut sein, ja? Du bist mein bester Freund und ich brauch dich doch auch als diesen.“

Aoi rutschte näher an den anderen und kuschelte sich an ihn. Er spürte, wie Uruhas Körper sich anspannte bei dieser Geste und grinste in sich hinein. So kannte er die Diva gar nicht. Aber es war auch mal schön, zu sehen, dass auch der Lead-Gitarrist so eine schüchterne Seite hatte. Das war einfach nur niedlich.
 

Uruha seufzte und legte den Arm um Aoi. Wenigstens einmal wollte er sich fühlen, als würde der Ältere zu ihm gehören und das nicht als bester Freund.

„Irgendwie wird ich das schon überleben, Aoi. Ich bin dein bester Freund und möchte eben, dass du glücklich bist. Damit muss ich eben klarkommen. Aber solange du mir erhalten bleibst und wir uns eben auch wie beste Freunde verhalten, ist doch alles in Ordnung.“ Seine Stimme klang schon wehleidig und frustriert und das ließ Aoi dann doch seinen Vorsatz über Bord werfen.
 

Er stemmte sich kurz hoch und legte seine Lippen auf Uruhas.

Dann sah er ihm tief in die Augen und kuschelte sich wieder an ihn. Uruha war zu perplex, um etwas zu sagen.

„Wir sind beste Freunde und werden das auch immer bleiben, aber vorerst möchte ich etwas ganz anderes von dir, du Blitzmerker.“, kicherte Aoi. „Ich find´s nur immer wieder schlimm, dass du nie von selbst auf etwas kommst. Und nun sag endlich richtig, was du für mich empfindest. Ich hab mich nämlich in dich, Dummkopf verliebt.“, wisperte er und vergrub sein Gesicht in Uruhas Halsbeuge, damit dieser seine geröteten Wangen nicht sehen konnte.
 

„Aoi...“, kam nur noch von dem Brünetten.
 

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So, das war´s erst einmal von meiner Seite.

Kein schönes Kapitel, aber im Moment is bei mir eh so ein wenig der Stress ausgebrochen.

Deshalb nicht böse sein.
 

Ich hab’s auch net gebetat, also Fehler immer schön aufheben.

Nach dem Umzug in mein neues Reich, wird ich mich dann wieder ran setzen und weiterschreiben. Aber jetzt schalt ich ab und freu mich auf meinen Flug in den Urlaub mit meiner allerbesten Freundin.
 

Bis denn dann.

Bai

Mika

Desaster

Da meld ich mich mal wieder.

Hat zwar lange gedauert, aber endlich geht´s weiter.

Urlaub vorbei T^T

Umzug fast vollendet. *~*

Hochzeit abgehakt. >.<d

Und Einschulung überlebt. XDD
 

Mika kann sich also auch mal wieder auf andere Dinge konzentrieren. Vor allem, wenn die Chefin krank is.

*muhahahah*

Aber genug gefaselt. Jetzt geht´s weiter mit dem nächsten Kapitel ^^d
 

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... . „Ich find´s nur immer wieder schlimm, dass du nie von selbst auf etwas kommst. Und nun sag endlich richtig, was du für mich empfindest. Ich hab mich nämlich in dich, Dummkopf verliebt.“, wisperte er und vergrub sein Gesicht in Uruhas Halsbeuge, damit dieser seine geröteten Wangen nicht sehen konnte.
 

„Aoi...“, kam nur noch von dem Brünetten. ...
 

Das war vor einer Woche geschehen. Seitdem hatte sich allerdings nicht viel bei ihnen getan. Aber das lag ganz bestimmt nicht an Uruha. Der hatte Aoi fast nicht mehr gehen lassen. Allerdings hatte der Ältere sich dann doch von seinem Schwarm lösen können und ihn schon fast vor die Tür gesetzt. Er fand es ja süß, dass Uruha so anhänglich war, jetzt wo er wusste, dass auch er sich in ihn verguckt hatte, aber trotzdem wollte er jetzt nichts überstürzen. Uruha kannte sich immerhin mit Beziehungen zu einem Mann aus. Für ihn war das alles Neuland und er musste sich mit dem Gedanken auch erst einmal anfreunden. Das war gar nicht so leicht.
 

Am nächsten Morgen war dann wieder Probe angesetzt und Aoi hatte noch nicht einmal richtig den Raum betreten, da wurde er von Uruha schon regelrecht besprungen. Der Lead-Gitarrist war ihm auf den Arm gesprungen und klammerte sich jetzt wie ein Affe an ihn. Aoi war leicht nach hinten getorkelt und wusste gar nicht, wie ihm geschah. Und im nächsten Moment wurde er auch gleich mal von Uruhas süßen Schmolllippen begrüßt. Also das nannte man dann also einen Überfall der ganz besonderen Art.
 

Aber nach dieser stürmischen Begrüßung an dem Tag betrat Aoi den Proberaum immer vor Uruha oder nur ganz vorsichtig, damit der Gitarrist ihn nicht gleich mitbekam. Irgendwie war ihm das dann doch etwas unheimlich und er konnte damit wirklich noch nicht umgehen. Die Blicke der anderen verhießen auch nichts anderes. Nur Uruha schien keinerlei Probleme damit zu haben. Verständlich. Bei ihm wussten ja auch alle, dass er auf Kerle stand. Aoi hingegen war immer einer gewesen, der Reihenweise Mädels abgeschleppt hatte. Und nun sollte er wirklich mit dem Brünetten zusammen sein?
 

Der Gedanke war ihm einfach noch suspekt und so langsam kamen in ihm auch Bedenken auf. Immer mehr merkte er, was das für Konsequenzen mit sich ziehen konnte, wenn sie auffliegen würden. Außerdem konnte er mit Uruha nicht einfach so händchenhaltend durch die Straßen ziehen oder ihn küssen. Nein, sie waren zum einen zwei Männer und zum anderen auch noch berühmt. Wie würde das denn rüberkommen, wenn sie das einfach so tun würden? Da wäre doch das Image der ganzen Band im Eimer und ihre Karrieren würden sicherlich den Bach hinuntergehen. Uruha galt immerhin als Verführer der Band und Aoi der Poser. Nun würde es dann wohl die brandheißesten Schlagzeilen geben.
 

„Gitarristenpaar im Park gesichtet – heiße Ausblicke für Fans!“

„Uruha und Aoi von The GazettE heiß knutschend hinter der Bühne gesehen!“

„Fanträume werden endlich wahr – The GazettE haben das heißeste Pärchen in der Visual Kei Szene!“
 

Oh Gott! Nicht auszudenken, was das für einen Trubel geben würde. Nein, dieses Risiko wollte Aoi irgendwie nicht eingehen. Und... wenn er schon eine Beziehung hatte, dann wollte er diese auch normal leben können. Mit Uruha ginge das nicht. Aber... warum wurde er sich dessen erst jetzt bewusst? Jetzt, wo er und Uruha wirklich zusammen waren? Hätte ihm das nicht einfallen können, bevor sie sich ihre Liebe gestanden hatten?

Nein, Aoi musste ja auch immer erst handeln, bevor er sein Hirn einschaltete. Das musste er sich abgewöhnen, aber schleunigst. Nur war es dieses Mal eben noch genau so gelaufen, wie es nicht laufen sollte.
 

Gut, nun hatte er den Menschen an seiner Seite, in den er sich verliebt hatte und er wusste nun auch, dass es Uruha genauso ergangen war, aber war das trotzdem das, was er gewollt hatte?

Mit ihm würde er sich nie in der Öffentlichkeit bekennen dürfen. Mit ihm durfte er sich auf der Bühne nicht zu sehr treiben lassen. Mit ihm würde er immer auf der Hut sein müssen, um nicht doch irgendwann aufzufliegen. Nicht einmal das Management durfte etwas davon mitbekommen. Das hieß dann also, dass sie sich außerhalb der Band und ihrer Wohnungen niemals alleine treffen durften. Und was war das dann für eine Beziehung?

Vielleicht sollte er mit Uruha darüber sprechen und ihm klarmachen, dass diese Beziehung zwar ihre Bindung nach außen hin zeigte, sie diese aber nie öffentlich machen durften.
 

Und genau deshalb hatte er Uruha an diesem Abend zu sich bestellt. Er wollte mit ihm über diese Sache sprechen und... sie mussten eine Entscheidung fällen. Nur wusste er noch nicht welche. Ihm fehlte einfach eine Lösung für dieses ‚Problem’, was so gesehen eigentlich nicht mal ein richtiges war. Zumindest was ihre Gefühle füreinander anbelangte. Aber es war ein Problem, was ihre Zukunft und vor allem die Band anging.

Da war es ein verdammt großes Problem.
 

„Aoi~!“, wurdeer auch gleich begrüßt, als er die Tür öffnete. Wieder einmal rannte Uruha ihn um und schmiss ihn unsanft zu Boden, um ihn zu knuddeln und ihm quer über das Gesicht unzählige Küsse zu verpassen. Irgendwie war das innerhalb dieser einen Woche echt schon zu einem Ritual geworden. Uruhas Ritual. Geh ich mal zu Aoi und renn ihn um, damit ich ihn einfach mal abknutschen kann.

Zwar nicht unbedingt die schlechteste Idee, wie Aoi fand, aber immer noch eine ziemlich schmerzhafte, wie sein Hinterteil und sein Rücken immer wieder feststellen mussten. Ein ziemlich mieser Nebeneffekt.
 

„Ich hab dich vermisst, mein Hasipupsischatzimausileinchen!“, fiepte der Brünette und Aoi überlegte gerade ganz stark, wie alt sein Freund eigentlich war. Solche dämlichen Spitznamen hatten ihm noch nicht einmal seine Ex-Freundinnen verpasst. Und die waren eigentlich noch durchgeknallter als Uruha. Aber gut, dazu musste er jetzt nichts sagen. Es war eben Uruha, der da auf ihm hockte und ihn mit dieser ganz besonderen Schmollschnute ansah und mit dem Finger kleine unsichtbare Kreise auf seinem Brustkorb malte. Sah schon süß aus, aber trotzdem durfte er sich jetzt nicht von dem Gitarristen einlullen lassen. Das war ihm in der letzten Zeit immer wieder passiert. Heute hoffentlich nicht doch wieder. Das wäre verdammt schlecht.
 

„Ano... Ruha? Könntest du... Würdest du mich vielleicht aufstehen lassen? Du weißt genau, dass der Boden hier nicht unbedingt bequem ist. Außerdem besuch ich den in letzter Zeit ganz schön oft.“, dropte er und stützte sich mit den Ellenbogen ab, um wenigstens den Oberkörper vom kalten Boden wegzubekommen.

Uruha kicherte und stand dann auf. Hilfsbereit hielt er ihm die Hand hin, um ihn dann auf die Beine zu ziehen.

Verlegen kratzte sich der Brünette am Hinterkopf und grinste. „Tut mir leid, Aoi-chan.“ „Schon gut. Komm erst einmal rein.“, forderte er ihn auf und stapfte in sein Wohnzimmer. „Magst du vielleicht was trinken?“

Doch Uruha schüttelte den Kopf. „Nein, eigentlich nicht. Du wolltest mit mir reden und deshalb bin ich ja eigentlich auch hier.“
 

Plötzlich legte er einen verführerischen Blick auf und schlich auf den Schwarzhaarigen zu wie eine Raubkatze auf ihre Beute. „Und vielleicht ja auch für ein paar andere, unanständige Dinge.“, hauchte er ihm ins Ohr. Eine leichte Gänsehaut überzog den Körper des Angesprochenen und er schluckte. Uruha war manchmal echt unverbesserlich. Er hatte ihm gestern schon gesagt, dass er dafür noch nicht bereit war. Wenn man keine Erfahrungen mit einem Mann hatte, dann hatte doch wohl jeder eine Menge Respekt davor. Er war jedenfalls in dieser Sache noch voll die Schissbüchse. Und Uruha musste das respektieren. Hier ging es eh um etwas ganz Anderes.
 

„Ruha.“, gab Aoi nur von sich und versuchte, sich aus der Umarmung des Größeren zu befreien. War aber gar nicht so leicht. Der Brünette schien nicht zu wollen, dass er sich von ihm löste. Aber Aoi würde sonst nur wieder weich werden, wenn er es nicht schaffte.

„Ruha, nicht. Lass mich bitte los, ja? Ich muss unbedingt mit dir reden und...“ Nun wurde er rot. „So geht das einfach nicht.“, murmelte er dann immer leiser werdend, denn der andere hatte es sich zur Aufgabe gemacht, sich nun über seinen Nacken und den Hals zu küssen, während seine Hände langsam über den flachen Bauch und die Brust des Schwarzhaarigen wanderten. Er musste es doch auskosten, wenn er schon bei seinem besten Freund und nun auch festen Freund war.
 

„Worüber willst du denn reden, Süßer?“, raunte er ihm ins Ohr und leckte ihm über die Ohrmuschel, um im nächsten Moment leicht gegen die feuchte Haut zu pusten.

Aoi erschauerte unter dieser Geste und es fiel ihm immer schwerer, sich gegen Uruha zu wehren. Er konnte ja auch nichts dafür, dass sich das hier so gut anfühlte. Viel zu gut, musste er gestehen. „Ich bin ganz Ohr. Ich höre dir doch gerne zu.“ Leicht knabberte am Ohrläppchen des Gitarristen, dessen Augen einfach zufielen und er wohlig seufzte. So würde das nie etwas werden. „Besonders wenn du so süße Laute von dir gibst.“ Wie verrucht Uruhas Stimme doch klingen konnte. Das hatte er vorher noch nie bemerkt. Und trotzdem hatte er das Gefühl, dass der Brünette das jetzt ausnutzte.
 

„Es... es geht um uns...“, stammelte er mit hochroten Wangen. Er hatte sich leicht gegen Uruha gelehnt und seinen Protest schon wieder vollkommen vergessen. Wen wunderte es denn? Er war eben auch nur ein Mann und Uruha schien wirklich zu wissen, wie man einen Kerl um den Verstand bringen konnte. Er tat es jedenfalls bei ihm gerade. Das war so unfair.

„Uruha...“, versuchte er es ein weiteres Mal. „Bitte... Es ist wichtig.“, wisperte er, genoss dennoch diese sanften und verführerischen Berührungen von Händen und Lippen des Lead-Gitarristen. Verdammt! Warum war er auch so empfindsam, was solche Berührungen anbelangte? Da war er wirklich anfällig für. Das hatte meistens auf der Bühne schon ausgereicht, wenn er Rücken an Rücken mit Uruha gestanden hatte und sie die Halle gemeinsam rockten. Und jetzt waren sie alleine... unter sich und... Uruha war ihm wieder so nah.
 

Uruha grinste und hauchte erneut einen Kuss auf die weiche Haut. „Und warum sagst du dann nicht einfach, was dir auf dem Herzen liegt? Ich kann dir auch so sehr gut zuhören. Mich stört das nicht. So könnte von mir aus auch jedes Gespräch zwischen uns laufen.“ Ja, das war so klar gewesen. Aoi hätte es sich eigentlich auch denken können.

Murrend drehte er sich nun doch in den Armen des anderen und schaute ihn mit ernster Miene an. „Kannst du auch mal ernst sein? Es geht hier um uns. Und das ist verdammt ernst.“, brummte er und löste sich dann doch von dem Größeren.
 

Der Brünette guckte erst etwas verdattert, bis er dann nur mit den Schultern zuckte und Aoi einfach mal folgte.

„dann sag doch, was du möchtest. Ich weiß nur, dass es um uns geht. Was ist mit uns?“, wollte er dann wissen und ließ sich in einen von Aois Sesseln fallen. Im Gegensatz zu seinem Plumpser in den Sessel war die Bewegung, mit der er die Beine übereinander schlug, sehr elegant und anmutig. Der Kerl hatte es eben einfach drauf. Er war gespannt, was jetzt kommen würde.
 

„Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.“, verlautete der ältere der beiden, als er vor seinem Wohnzimmerfenster stand und nach draußen in die Dunkelheit schaute. Das erste Halbjahr war schon lange vorbei und das Jahresende rückte immer näher. Die Luft wurde kühler, das Wetter unstetiger. Und genau so fühlte er sich gerade.

„Mit was umgehen?“ Uruha stand mal wieder auf der Leitung. „Mit uns.“, kam es von dem Schwarzhaarigen, der sich bei diesen Worten zu Uruha umgedreht hatte. Man sah ihm an, dass es ihm schwer fiel.

„Wie meinst du das?“ Aoi seufzte. „So wie ich es gesagt habe, Uruha. Ich weiß nicht, wie ich mit dem umgehen soll, was zwischen uns ist. Ich meine...“ Er senkte den Blick. „Hast du vielleicht auch mal daran gedacht, was zukünftig sein wird? Ich meine... wenn das rauskommt, dann sind nicht nur wir betroffen, sondern die ganze Band und die Company. Wir riskieren damit nicht nur unsere Karriere. Wir setzen alles aufs Spiel nur deswegen.“, erklärte er. Okay, die Bedenken bezüglich des Liebeslebens zwischen ihnen ließ er erst einmal außen vor. Das konnten sie später klären oder es würde sich eh erledigen.
 

„Ist das alles, was du mir sagen wolltest?“ Uruha war aufgestanden und schaute nun zu seinem Gegenüber, das noch immer am Fenster stand und sich nicht mehr rührte.

„Nur weil du Angst davor hast, was sein könnte, willst du das hier aufs Spiel setzen? Nur deswegen? Glaubst du, Kai würde unsere Beziehung zulassen, wenn er nicht sicher wäre, dass es kein Risiko ist?“ Schritt für Schritt trat er auf den anderen zu und legte dann beide Hände auf dessen Schultern. „Glaubst du das wirklich? Ich meine... Ich wäre niemals darauf eingegangen, wenn ich nicht wüsste, dass wir das schaffen können. Warum auch nicht?“
 

Der Rhythmus-Gitarrist schaute auf und sah direkt in Uruhas warme Augen. Ein kleines Lächeln lag auf dessen Lippen und auch Aoi musste dieses erwidern. Leicht beugte er sich nach vorne und stieß mit seiner Stirn gegen Uruhas Brustkorb. „Ich hab doch einfach nur Angst, dass wir der Auslöser für das Ende von Gazette sind. Das will ich nicht. Die Band ist doch unser Leben. Wir haben so viel gemeistert und ich möchte noch so viel mehr mit euch erreichen. Sehr viel mehr. Aber schaffen wir das auch, wenn wir zusammen sind?“ Irgendwie zweifelte er immer noch daran.

„Dummkopf.“, schimpfte Uruha kichernd. „Du bist echt nen Baka, weißt du das? Wir haben bisher jedes Hoch und jedes Tief mitgenommen, was man so kriegen kann. Denk an den Zoff zwischen Ruki und Kai. Die beide haben sich auch zusammengerissen und weitergemacht. Unsere Band ist stark und... bisher haben wir doch auch als beste Freunde alles hinbekommen. Warum sollte sich das von heut auf morgen geändert haben?“ Wie philosophisch er doch heute sein konnte?
 

Und genau das schoss dem Kleineren auch gerade durch den Kopf. „ich wusste echt nicht, dass du so eine hohe Bildung hast, dass du wie ein Philosoph laberst. Machst ja glatt Miyavi Konkurrenz.“, lachte er und grinste sich eins. Doch im nächsten Moment bereute er diesen Kommentar auch schon, denn er bekam von Uruha erst einmal eine deftige Kopfnuss. „Aua!“, brummte der Schwarzhaarige und piekte Uruha dafür in die Seite. „Hau mich nicht. Ich steh nicht auf Schläge.“, schimpfte er und boxte daraufhin gleich gegen den Brustkorb des Jüngeren. „Du bist soooo gemein zu mir.“, schniefte er dann gespielt, was Uruha dazu veranlasste, die Augen zu verdrehen. „Und du bist soooo ein Kind.“, konterte er. „Na und? Bin ich eben eins. Und ich bin stolz drauf.“, motzte er dann und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. Seinen Kopf drehte er leicht zur Seite und hob die Nase ordentlich in die Luft.
 

Das veranlasste Uruha zu einem lauten Lachen und er stupste mit dem Finger gegen Aois Nase. Seiner Meinung nach eine verdammt süße Nase. Die Schmollschnute dazu zeigte noch deutlicher, dass er wirklich noch das Kind im Manne bewahrt hatte. „Schmollst du jetzt etwa?“, neckte er ihn und beugte sich dann vor, um ihm einen Kuss auf das sogenannte Stupsnäschen zu hauchen. „Du siehst süß aus, wenn du schmollst, Aoi-chan. Da mag man dich gleich noch mehr vernaschen. Hast du nicht doch Lust, ein paar Süßigkeiten zu kosten?“, fragte er dann anrüchig und Aoi lief erneut knallrot an. Er konnte sich schon denken, was der Gitarrist damit schon wieder meinte. Dass der aber auch immer nur das Eine im Kopf haben musste.
 

„Vergiss es!“, brummte er. „Nix mit Süßigkeiten. Du bist fett genug.“ Und schon zwickte er ihm in die Seite, um dann fiepend vor ihm zu flüchten, denn er wusste, dass Uruha es hasste, wenn er ihn ‚fett’ nannte. Uruha bestand darauf, dass er gertenschlank war. Da war er ganz die Diva, doch Aoi störte das gerade nicht. So konnte er den anderen wenigstens davon abhalten, doch wieder nur daran zu denken, wie er ihn flachlegen konnte. Pah! Nicht mit ihm.
 

„Komm schon, Dickerchen! Zeig mal, wie sportlich du wirklich bist! Oder kannst du schon vor Speckröllchen nicht mehr laufen!“, lachte der Schwarzhaarige und rannte über Sofa, Sessel, über sein Bett und quer durch die gesamte Wohnung. Immer auf der Flucht vor Uruha, der ihn mit hochrotem Kopf und einer vor Wut pochenden Ader an der Schläfe verfolgte. Der Brünette fand das gar nicht lustig, doch Aoi ließ sich davon kein bisschen beeindrucken.
 

Irgendwann jedoch lagen sie beide wieder einmal auf Aois weichem Teppich und keuchten heftig. Das war aber wirklich mal ein Kraftakt gewesen. Aoi drehte den Kopf leicht zur Seite und sah Uruha lächelnd ins Gesicht.

„Du meinst also, dass wir das schaffen werden?“ Nun drehte Uruha auch den Kopf, um nun seinerseits Aoi anzusehen. Der Blick zur Decke war ja auch nicht so interessant wie das süße Lächeln Aois.

„Warum sollten wir das nicht schaffen? Wir sind immer noch ein Team und... daran ändert auch nichts, dass wir nicht mehr nur beste Freunde sind, Aoi. Es gibt ja viele Hindernisse im Leben und dieses werden wir auch überwinden. Zusammen.“, lächelte der Brünette und rückte ein Stückchen näher. Einen Arm legte er um die Hüfte des Kleineren und legte seine Stirn an die andere.
 

„Bleibst du also bei mir?“, fragte er mit schüchternem Blick. Er hatte sich irgendwie immer noch nicht daran gewöhnt, dass er den anderen wirklich im Arm halten konnte. Jetzt würde Aoi es doch hoffentlich richtig zulassen.

Aoi lächelte verträumt und nickte dann. „Nichts lieber als das.“, wisperte er und nahm einfach mal Uruhas sündige Lippen in Beschlag. „Nichts lieber als das...“, wiederholte er seine Worte.
 

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Ich weiß. Nen Cliffhanger, ne? Aber der is noch von Bedeutung. Eine Person weiß gaaanz genau, wovon ich rede. Richtig, Chris? XD

Aber dafür dank ich dir und widme damit Snaked_Lows auch dieses Kapitel.
 

Mal sehen, wie es weitergehen wird. XD

Bis denn dann, ihr Lieben.

Eure Mika

Animals?

Jo, Leute ^^//

Mika is mal wieder back mit nem neuen Kapitel *muhahaha*

Und das liegt nur daran, dass meine Chefin heute und morgen net anwesend is. *grins* (Obwohl der Grund für ihre Abwesenheit nicht gerade toll is ;__; - An dieser Stelle noch ein herzliches Beileid an sie)
 

Genug gesülzt. Auf geht´s. Lassen wir mal wieder die Gaze-Jungs rocken. XDD
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

... Aoi lächelte verträumt und nickte dann. „Nichts lieber als das.“, wisperte

er und nahm einfach mal Uruhas sündige Lippen in Beschlag. „Nichts lieber als

das...“, wiederholte er seine Worte. ...
 

Er lag nun in den Armen seines Angebeteten und sie küssten sich. Das war einfach nur unglaublich schön, fand er. Uruha war einfach perfekt. So wurde er irgendwie noch nie geküsst. Okay, bei den Mädels, die er so hatte, war er ja auch immer derjenige, der sie geküsst hatte und nicht umgekehrt. Die Frauen schienen echt immer davon auszugehen, dass ein Mann die Initiative ergreifen sollte. Wie sollte das dann eigentlich bei homosexuellen Paaren laufen? Zwei Frauen würden sich dann wohl nie küssen und zwei Männer einfach nicht mehr voneinander lassen können. Oder wie?
 

Aber warum darüber den Kopf zerbrechen. Er wurde hier geküsst und erwiderte diese süßen Küsse nur zu gern. Wenn man schon so etwas genießen konnte, dann sollte man das auch in vollen Zügen. Und dieser Kuss war anders. Er war zärtlich und nicht so stürmisch wie zu seiner Begrüßung. Nein, Uruha schien ihn nicht überfordern zu wollen. Vielleicht lag es aber auch daran, dass der Brünette nun seine Bedenken kannte und sich nun darauf einstellte. War er ihm denn schon so wichtig geworden? Okay, als bester Freund wusste er das ja, aber wie war das als Beziehung?
 

Mit geröteten Wangen und einem mehr als verträumten Blick sah er Uruha direkt in die Augen. Ihre Gesichter waren sich nahe, doch sie berührten sich nicht. Ihre Nasenspitzen waren kaum zwei Millimeter auseinander und doch konnte er sehen, dass Uruhas Lippen feucht und rosig glänzten. Das kam nur davon, dass er diese Lippen hatte mit seinen berühren dürfen und das machte ihn schon stolz. Nur... Wie sollte er sich jetzt auf der Bühne verhalten? Er würde doch nur noch sehnsüchtig auf diese Lippen starren, wenn sie den Fans mal wieder mit ihren kleinen Neckereien einheizten?
 

„Woran denkst du schon wieder?“, wisperte Uruha, um Aoi nicht zu sehr zu erschrecken. Dieser schien nämlich gerade in seiner ganz eigenen Welt zu sein. Aber da sollte sein Freund sich nicht gerade jetzt aufhalten. Er sollte sich lieber um ihn kümmern? Er hatte doch eigentlich alles mit dem anderen besprochen. Was gab es da jetzt noch zu überlegen? Seiner Ansicht nach nichts? Aoi wusste doch nun, dass er ihm zur Seite stand und auch die anderen auf ihrer Seite waren. Was gab es denn jetzt noch?
 

Aoi zuckte leicht zusammen. Er war wirklich tief in Gedanken versunken gewesen und wurde durch Uruhas leise Frage wieder in die Realität zurück geholt.

„Na ja...“ Verlegen drehte er den Kopf zur Seite. Sollte er das jetzt einfach so sagen? Aber das war doch peinlich. Sowas sagte man doch nur einem Mädchen und keinem stattlichen jungen Mann. Und wer wusste schon, wie Uruha darauf reagierte? Sollte er? Oder sollte er besser nicht?
 

„Na komm schon. Was brennt dir auf der Seele?“ Uruha gab ja eh nicht so schnell auf. Das hätte er sich doch eigentlich auch denken können. Er kannte den anderen doch eh schon seit Jahren.

„Ich glaube...“, begann er zögerlich. „ Dass ich froh bin, Gitarrist zu sein.“, endete er dann und wurde zum Schluss dann doch immer leiser.

Der Brünette runzelte auf diese Worte hin nur die Stirn. „Und wieso das?“, hakte er auch gleich nach. Aois Gedankengang war ihm irgendwie nicht so ganz nachvollziehbar. Aber der würde ihn doch hoffentlich bald mal aufklären.
 

„Wäre ich Drummer wie Kai, wäre ich immer abgeschottet. Wäre ich Bassist wie Reita, wäre ich wahrscheinlich zu blöd, meinen Bass wieder aufzufangen, wenn ich das Bedürfnis hätte, ihn mal wieder hoch zu schmeißen. Oder ich leg mich andauernd lang, weil ich mich wie nen Kreisel auf der Bühne verhalte. Und wäre ich Sänger wie Ruki, würden alle Fans vor mir davon laufen oder die wildesten Geschichten über mich verbreiten, weil... Na ja... zu enge Hosen sollen ja nicht gut für die Potenz sein.“ Der Gitarrist wurde innerlich immer kleiner und kleiner, während Uruha ihn regelrecht anstarrte.
 

Was sollte er dazu jetzt eigentlich noch sagen? Er brauchte erst einmal ein paar Minuten, um zu begreifen, was Aoi da eigentlich von ihm wollte. Aber durchsteigen konnte er da trotzdem nicht. Was genau wollte der Ältere ihm damit sagen? Waren das etwa Aois Gründe, weshalb er lieber Gitarrist war? Das waren doch ziemlich dämliche Gründe.

Mit einem Blick, der für sich sprach, sah er dem anderen direkt in die Augen. „Und DAS sind deine Gründe, warum du Gitarrist geworden bist?“ Also so wirklich plausibel klang das definitiv nicht.
 

Aoi schluckte. Na ja, es war eher ein anderer Grund, aber den sollte er vielleicht nicht jetzt von sich geben. Warum? Erstens. Sie waren allein. Zweitens. Uruha lag neben ihm, ja schon fast auf ihm. Und drittens. Er kannte Uruha so gut, dass er das sicherlich gleich ausnutzen würde. Nein, also lieber nicht weiter darauf eingehen.
 

„Was machen wir denn heute noch?“ Einfach mal das Thema wechseln, auch wenn es nicht wirklich elegant war.

Uruha dropte und ließ seinen Kopf auf die Brust des Schwarzhaarigen sinken. Das war jetzt nicht sein Ernst.

„Du bist ein Idiot.“, nuschelte er.

Aoi grinste nur verlegen. Gekonnt umgelenkt, dachte er sich so, auch wenn es nicht sehr elegant und eher total unpassend war.
 

# # # # # # # # # # # #
 

Die anderen hatten sich mit der neuen Situation recht gut anfreunden können, auch wenn Aoi ihnen doch etwas leid tat. Der Bandälteste hatte immerhin einen verdammt quirligen Mann an der Backe. Gut, konnte ja sein, dass es dem Gitarristen gefiel, aber das verwarfen sie schon nach dem zweiten Tag wieder. Ihnen entging nicht, dass es Aoi scheinbar unangenehm war, wenn der Brünette ihn so stürmisch begrüßte. Und wenn Kai sich recht erinnerte, sah das bei ihren Zusammentreffen außerhalb der Band und der Öffentlichkeit auch nicht anders aus.
 

Meistens hatte der Älteste sich über Rückenschmerzen beklagt. Reita grinste darauf immer nur und bekam von Ruki einen ordentlichen Klaps auf den Hinterkopf. Seine Worte: Ein Schlag auf den Hinterkopf erhöht das Denkvermögen!

Kai belächelte das dann immer nur und wuschelte dem Schwarzhaarigen durch das weiche Haar. „Das wird sich sicherlich noch legen, Großer. Du kennst doch unsere Diva. Und er freut sich eben, dass er dich hat. Lass ihm doch diesen Spaß.“ Na, ob das Spaß für ihn war? Sicherlich nicht.
 

Aber am meisten freuten sie sich für die beiden. Irgendwie war es doch so verdammt offensichtlich gewesen, dass die beiden etwas für einander übrig hatten. Na ja, Liebe machte ja eben blind. Konnte man auch nichts dran ändern. Jetzt hatten sie sich wenigstens doch noch bekommen und sahen in Kais Augen auch einfach zu niedlich aus, wie Uruha sich manchmal wie eine Klette an Aoi hing. Eben ein wirklich herzallerliebstes Pärchen. Aber sagen würde er das besser nicht, er hing schließlich noch an seinem Leben. Da wollte er sich nicht den Hals umdrehen oder sich gar einen Kopf kürzer machen lassen.
 

Genauso erging es den anderen beiden Mitgliedern der Band. Trotzdem waren ihre beiden Dummköpfe endlich vereint. Allerdings machte sich der Leader ein wenig Sorgen. Sorgen wegen der Lifes. Ob das gut ging, wenn die beiden Fanservice betrieben? Uruha zog Aoi doch allein schon mit seinem Blick aus und der Schwarzhaarige sah den Brünetten immer wieder verträumt an. Sah fast aus, als wäre der Lead-Gitarrist seine erste Liebe. Die beiden verhielten sich wie frisch verliebte Teenager. Schrecklich, aber doch süß.
 

# # # # # # # # # #
 

„Ah ja, jetzt bin ich ein Idiot.“, kicherte er und pokte Uruha leicht in die Seite. „Aber ich bin gerne ein Idiot, wenn du das sagst. Dann bin ich nämlich dein Idiot.“ Nun kicherte auch der Größere. „Ja, mein ganz persönlicher, überdimensionaler Idiot. Und nun rück raus mit der Sprache. Deinen nicht sehr unauffälligen Themenwechsel habe ich ganz sicher nicht überhört.“, seufzte er und spielte mit einer Strähne des schwarzen Haares, das sich auf dem hellen Teppich ausbreitete.

„Aber wir können auch einfach auf dem Sofa hocken und fern sehen oder wir machen uns nach draußen und gehen was essen. Entscheide du, is schließlich deine Idee gewesen, mich hierher zu beordern.“
 

Der Kleinere lag nun fast gänzlich unter dem Brünetten und schielte zu Uruhas Hand, deren Finger sich mit seiner Kopfbedeckung beschäftigten. Eigentlich mochte er es gar nicht, wenn man seine Haare anfasste, aber irgendwie fühlte sich das bei Uruha so anders an. Angenehm und entspannend. Leise begann er zu schnurren und schloss die Augen. Davon merkte er selbst nicht wirklich viel, aber er war sich einer Sache sicher, jetzt wollte er ganz bestimmt nicht aufstehen. Das hier war viel zu gemütlich.

„Lass uns einfach hier liegen bleiben. Is grad so schön.“, murmelte er.
 

Uruha kicherte leise und spielte weiterhin mit Aois Haaren. Er fand sie einfach toll. So schön weich und das Schwarz stand seinem Freund einfach noch am Besten. Mit Grauen erinnerte er sich an die Zeit, als Aoi noch blond trug. Das gehörte einfach verboten. Aber dann sollte er besser auch nicht sein grauenhaftes Silber vergessen. Nie wieder! Das schwor er sich.

„Dann bleiben wir eben einfach hier liegen.“, hauchte er ihm zu.

Aoi lächelte. „Schön...“ Und wieder verließ ein Schnurren seine Kehle.
 

„Eigentlich müsstest du vom Tierkreiszeichen her eine Katze sein, so wie du schnurrst.“, schmunzelte er. Daraufhin öffnete der Ältere die Augen und schaute sein Gegenüber an. „Bin ich aber nicht. Aber ich versichere dir, dass ich nicht anfangen werde zu wiehern, nur weil ich im Jahr des Pferdes geboren bin. Du krähst schließlich auch nich, nur weil du nen Hahn als Tierkreiszeichen hast.“, schmollte er. Trotzdem fand er es süß, dass Uruha ihn mit einer Katze verglich.
 

„Und wenn ich krähe? Wieherst du dann für mich? Oder machst du mir den Hengst?“, lachte der Brünette und kam nicht umhin, Aoi lauthals auszulachen. Das Gesicht, was dieser zog, war aber auch echt zum Schießen. So vertrottelt hatte er ihn noch nie gesehen. Aber es gab ja bekanntlich immer ein erstes Mal.

„Schau nicht wie ein Pferd.“, scherzte er weiter. Es passte aber auch einfach wieder mal super. Da konnte selbst der schlagfertige Aoi nichts gegen sagen.
 

Murrend zog er eine Schnute und schaute erhobenen Hauptes zur Seite. Na ja, gelang ihm nicht so wirklich, aber dafür reichte es schon noch aus. War halt nicht so toll, wenn man unter dem anderen liegen musste.
 

*
 

An diesem Abend hatten sie sich immer wieder gegenseitig aufgezogen, bis sie es schließlich aufgegeben hatten. Letztendlich waren sie dann doch lieber zum Kuscheln übergegangen und Aoi hatte es sogar zugelassen, dass Uruha bei ihm nächtigte. Darauf war der Brünette mächtig stolz, denn das war wirklich ein Fortschritt gewesen.

Allerdings hatte er das auch gleich bereut. Warum?

Aoi hatte die Nacht quer im Bett gelegen. Alle Viere von sich gestreckt und leise vor sich hin schnarchend. Das war für Uruha ja mal absolut gar nichts. Da konnte er doch seinen heißbegehrten Schönheitsschlaf gar nicht richtig genießen. Und das sah man ihm am nächsten Tag auch an.
 

„Wie siehst du denn aus?“, kam es auch sogleich von dem blonden Sänger. Reita grinste nur wieder breit und konnte sich einen dämlichen Kommentar nicht verkneifen. „Is doch klar, Ru-chan.“ Da gab es die erste Kopfnuss für. „Aoi hat ihn ordentlich durchgenommen und jetzt kann er nicht mehr richtig laufen geschweige denn pennen.“ Und schon folgte die zweite, dritte und vierte Kopfnuss. Und von Kai bekam er dann gleich noch einen Drumstick als Geschenk gegen den Hinterkopf geballert.
 

Murrend und ziemlich bockig verzog sich der Bassist. Bah, die waren aber auch echt fies zu ihm heute. „Is doch aber so.“, brummelte er in seinen nicht vorhandenen Bart und spielte einen auf beleidigte Leberwurst.

Derweil wurde Uruha ausgiebig von Kai gemustert. Während Aoi aussah wie frisch aus dem Ei gepellt, konnte man von Uruha nur sagen, dass er körperlich anwesend war. Wo er sich geistig gerade aufhielt, war nicht schwer zu erraten. In seinem warmen kuscheligen Bett vermutlich.
 

„Ruha? Alles okay?“ Der Brünette nickte geistesabwesend. Dann schmunzelte Kai und klopfte dem Größten unter ihnen aufmunternd auf die Schulter. „Du hast bei Aoi gepennt, richtig? Dann ist es ja auch kein Wunder, dass du aussiehst wie der Tod auf Latschen. Aber ich glaube, damit musst du dich ab sofort abfinden, denn unser alter Opa hat da so eine Eigenart. Ich dachte, du wüsstest das als sein bester Freund. Hab mich scheinbar geirrt.“

Mit großen Augen sah Uruha den Drummer an. „Du... du hast es gewusst? Und...“ Gekonnt schniefte er und zog die Nase gespielt hoch. „Und du hast mich nicht davor gewarnt. Jetzt ist mein schöner Teint im Eimer. Ich werd hässlich!“, jammerte er dann und alle Anwesenden verdrehten nur die Augen.
 

„Ich sag dazu nur eins.“, kam es von Ruki. „D~I~V~A~!“
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Nicht lang, aber immerhin etwas geistig nicht so danebengegangenes Kapitel meinerseits. Bin heute nur am hin und her Rennen. Meine Kollegen treiben mich noch in den Wahnsinn. -.-°

Und das an so einem Tag, wo die Chefin mal nicht da is.
 

Aber immerhin gibt es was Tolles zu berichten. *Muhaha*

Mika hat wohl ab dem 01.10.2010 eine feste Anstellung im Straßenverkehrsamt. Is zwar nur ne einfach Verwaltungsstelle, aber ich hab dann seit Abschluss meine Ausbildung nen festen Arbeitsplatz. Vor allem fühl ich mich hier auch gut aufgehoben. Und Diana hat am gleichen Tag wie ich Geburtstag. Is nur ein paar Jährchen älter XD
 

Okay, dann bis zum nächsten Kapitel.

Anregungen und Co nehm ich gern entgegen. Würd mich drüber freuen, denn die FF macht Spaß.
 

Eure Mika

Jealous

So, das Kapi hier is schon länger fertig XD

Ja ja, Mika nutzt halt auch ihre nicht freie Zeit, um euch mit Lesestoff zu versorgen *muahahaha*

Nee, Scherz beiseite. Hab hier ja ne Stelle, die gelegentlich mal ne Pause einwirft, weil nichts zu tun ist. Da mach ich mich eben auf andere Art und Weise nützlich. Und das Ergebnis habt ihr jetzt vor euch liegen XDD
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

... „Du... du hast es gewusst?

Und...“ Gekonnt schniefte er und zog die Nase gespielt hoch. „Und du hast

mich nicht davor gewarnt. Jetzt ist mein schöner Teint im Eimer. Ich werd

hässlich!“, jammerte er dann und alle Anwesenden verdrehten nur die Augen.
 

„Ich sag dazu nur eins.“, kam es von Ruki. „D~I~V~A~!“ ...
 

Er war nervös. Unglaublich nervös. Es war ihr erstes Live seit der letzten Tour und... seit er wieder vergeben war. Eigentlich ja glücklich vergeben. Er hatte sich immer mehr damit anfreunden können, wirklich mit ihm zusammen zu sein. Auch wenn sein Freund doch in den letzten Tagen recht aufdringlich geworden ist und seine Annäherungsversuche immer intensiver wurden, ließ er es zu. Er wusste, dass er dem Brünetten trauen konnte. Uruha würde nie etwas tun, wenn er es nicht wollte. Bisher war das auch so. Hatte er ‚Stopp’ gesagt, hatte Uruha sofort aufgehört. Aber es war ja nicht so, dass es ihm nicht gefiel. Nein, es war wirklich schön, doch er hatte sich bisher nicht weiter als bis dahin getraut. Vielleicht war er auch einfach nur überängstlich.
 

Doch daran sollte er heute und besonders jetzt nicht dran denken. Er hatte Lampenfieber und das gewaltig. Nicht, weil er auf die Bühne musste, nein, er war nervös, weil er mit Uruha auf die Bühne musste. Was würde aus dem Fanservice werden? Würde er den Verstand verlieren? Oder wäre es Uruha, der nicht von ihm lassen konnte? Beides war wahrscheinlich. Wobei er eigentlich eher wusste, dass die Probleme von seiner Seite kommen würden.
 

„Alles okay bei dir, Aoi?“, fragte Ruki. Der Sänger betrat immer als letztes die Bühne. Kai war der erste von ihnen und heizte die Stimmung schon ein. Dann folgte Uruha, der die Fans mit lasziven Bewegungen und einem umwerfenden Lächeln begrüßte. Dicht gefolgt davon betrat Reita mit gehobenem Arm die Bühne und grölte etwas für die Fans eh unverständliches Kaudawelsch. Danach sollte er die Bühne betreten. Am besten so locker wie auch sonst. Konnte er das denn?
 

„Komm schon, Aoi. Das schaffst du locker.“, ermutigte der Sänger den Gitarristen und schubste ihn leicht in Richtung Bühnenaufgang. Nun hatte er keine Wahl mehr und musste gehen. So wie sonst auch. „Du schaffst das.“, murmelte er vor sich hin und kam auf die Bühne.

Er stellte auch schnell fest, dass er hätte Schauspieler werden sollen, denn man schien ihm seine Aufregung nicht anzumerken. Wie immer poste er mal wieder und stachelte die Fans an, was ihm einen mehr als tosenden Jubel einbrachte. „Geschafft.“, lobte er sich und bekam seine Gitarre umgelegt.
 

Da folgte auch schon ihr kleiner überaus blonde Vocal. Ruki erntete mal wieder am meisten Applaus. Aber das war auch irgendwie kein Wunder. Als Frontmann erntete man eben den meisten Ruhm. Und die Jungs waren echt stolz, dass sie den kleinen Schlechtwetterzwerg in ihrer Runde hatten. Warum sie ihn so nannten? Tja, auch die Jungs von The GazettE surfen gerne im Internet und Youtube ist auch in Japan nicht unbekannt. Seitdem sie dieses Video entdeckt hatten, war Ruki ihr Schlechtwetterzwerg und Reita ihr Peter Lustig. Uruha verpassten sie aber eher einen anderen Namen. Wäre nicht so gut gekommen, wenn sie ihrem eitlen Gitarristen so nennen würden.
 

Nun standen sie auf der Bühne und los ging es. Es war schon toll, mal wieder im Budokan spielen zu können. Aber das Highlight würde noch folgen. Der Tokyo Dome. Etwas Größeres gab es nicht in Japan und das zeigte ihnen, dass sie wirklich auf dem besten Wege waren. Sie waren eben The GazettE und mittlerweile weltbekannt.
 

Aoi hatte sich ganz umsonst Sorgen gemacht. Er spielte so wie immer und die anderen auch. Gut, Ruki hatte zwischendurch mal den Faden verloren und für einen Lacher der besonderen Art gesorgt, aber das lockerte seine Anspannung nur noch mehr. Auch wegen dem Fanservice hätte er sich keine Gedanken machen müssen. Es lief alles reibungslos.

Na gut, nicht ganz.

Uruha und er betrieben an diesem Tag verdammt wenig Fanservice. Er wusste nun nicht, ob das gut oder nicht so gut war. Für seine Nerven war es gut, das stritt er gar nicht erst ab. Aber für sein Ego war es doch eine Tortur.
 

Vor allem zu sehen, wie Uruha und Ruki dafür sorgten, dass die weiblichen Fans kreischten wie wild. Waren es nicht sonst immer sie gewesen, die das brachten?

Jetzt sprang Ruki immer auf Uruha an und umgekehrt. Gefiel ihm nicht wirklich und er merkte zum ersten Mal dieses intensive Gefühl der Eifersucht. Ja, er war eifersüchtig und das nur wegen einfachem Fanservice. Etwas, das zu ihrem Leben gehörte. Sie waren Musiker. Visual Kei. Die Fans träumten doch immer davon. Und was tat er? Er war eifersüchtig.
 

Und aus Trotz ließ er Uruha dann einfach links liegen, als dieser sich endlich mal dazu durchgerungen hatte, auch mal zu ihm zu kommen. Nein, so nicht. Erst mit Ruki flirten und dann doch irgendwann mal auf die Idee kommen, sich seinem Liebsten mal zu zeigen. Pah! Nö, heute nicht mit ihm. Da musste Uruha sich schon etwas Besseres einfallen lassen.
 

Nur leider war dieses Ignorieren die Grundlage dafür, dass der brünette Gitarrist keinen weiteren Versuch startete. Stattdessen konzentrierte er sich wieder auf ihren Kleinsten. Das war Aoi ein bisschen zu viel, weshalb er dann einfach seine eigene Show lieferte. Er wollte den anderen zeigen, dass er sich davon nicht unterkriegen ließ. Oh ja! Er war schließlich der Poser der Band, also durfte nun auch er die Sau raus lassen.
 

An diesem Abend merkte man wieder deutlicher, dass die Jungs Spaß an ihren Konzerten hatten. Es lief alles glatt und einfach nur perfekt. Kai strahlte mal wieder wie eine 1000 Watt-Birne, Reita machte wieder den Kreisel, Ruki zeigte seine perverse Seite und Uruha flirtete mit den Fans. Aoi konnte es nicht lassen, immer wieder seine Hüften kreisen zu lassen. Selbst am Ende der Show war er noch topfit. Auch die anderen. Sie trieften zwar wie die Schweine, aber ihnen war die Freude doch anzusehen.
 

*
 

„Jetzt eine kalte Dusche und ich bin glücklich.“, grinste der Schwarzhaarige und streckte sich genüsslich. Kai grinste und ließ sich erst einmal einen Eimer mit Eiswasser bringen. Auch wenn er mittlerweile auf Handschuhe umgesattelt hatte, hinterließ ein Konzert seine Spuren. Also lieber vorsorgen und die Auswirkungen etwas eindämmen.

Reita schmiss sich ebenfalls auf einen Stuhl und versuchte krampfhaft seine Schuhe auszuziehen. Er wollte sie loswerden.

Ruki hingegen nahm das Sofa in Beschlag und machte sich darauf lang. Er hatte neben Kai wohl am meisten ‚Arbeit’ geleistet. Trotzdem war es fantastisch gewesen und die Fans einfach toll. So konnte die Tour ruhig weitergehen.
 

„Ach, eine einfache Dusche reicht dir schon, um glücklich zu sein?“, schmollte Uruha, der als letztes den Umkleideraum der Band betrat. In der Hand hielt er eine Tüte. Für jeden hatte er einen kühlen Absacker besorgt. Mit einem eleganten Wurf und ebenso unelegantem Auffangen der kalten Bierdosen hatte er sie schnell verteilt. Nur Aois und seine behielt er in der Hand.

Aoi drehte sich zu ihm um und sah ihn skeptisch an. „Was ist? Schlimm? Ich will einfach nur aus diesen Klamotten und duschen. Und ja, die macht mich glücklich.“, grummelte er und ließ die anderen dann einfach stehen. Seine gute Laune war in den Keller gesunken. Uruha hatte ja lieber mit Ruki geflirtet, da sollte er nicht so ein Theater wegen einer Dusche machen.
 

„Ich geh duschen.“ Und damit ließ er die Tür zu den Duschen zufallen. Sollte Uruha doch schmollen. Er konnte das auch.

Schnell lagen die Klamotten in der nächsten Ecke und das Wasser rauschte. Aoi streckte den Kopf nach oben und ließ sich von den einzelnen Tropfen berieseln. Das tat ihm unglaublich gut, wie er feststellen konnte. Ja, duschen war schon was Feines.

Stück für Stück entspannten sich auch seine Muskeln und auch seine Laune besserte sich wieder. Was für Wunder so eine einfache Dusche bewirken konnte.
 

Er war so in Gedanken vertieft, dass er nicht bemerkte, wie sich die Tür öffnete und leise wieder ins Schloss fiel. Viel zu sehr genoss er das warme, angenehme Nass auf seiner Haut, das sämtliche Anspannung und den letzten Schweiß abspülte und in den Abfluss verbannte.

Wohlig seufzte er auf, als er das Duschbad dann auf seiner Haut verteilte. Es schäumte immer so schön und umschmeichelte mit seiner hellen Farbe den dunkleren Teint seines Körpers. Lächelnd fuhr er mit den Händen über seinen Oberkörper.
 

Plötzlich zuckte er zusammen. Zwei Hände lagen nun auf seinem Bauch und er wurde sanft nach hinten gezogen. Nun lehnte er gegen den anderen Körper und wusste nicht, wie ihm gerade geschah. „Was?!“, gab er nur von sich und bekam dafür einen Kuss in den Nacken gehaucht. „Ich bin´s. Keine Angst. Ich würde nicht zulassen, dass einer der anderen mit dir duschen geht.“, wurde in sein Ohr gehaucht.

Sofort wusste er, wer es war. Uruha.
 

# # # # # # # # # # #
 

„Was is denn mit Yuu los?“, kam es dann verwundert von Reita. Der Bassist schnallte mal wieder gar nichts. „Geht uns nichts an, ReiRei.“, grinste Ruki den Blonden an. „Kou wird sich schon um das Problem kümmern. Is ne Sache zwischen den beiden.“ Kai nickte. „Ja, lass sie sich ruhig mal aussprechen. Ich denke mal, dass es mit dem Auftritt eben zu tun hat. Werden wir ja irgendwann erfahren. Aber jetzt sollten wir vielleicht sehen, dass wir der Auseinandersetzung nicht auch noch in die Quere kommen. Also hopp, schnell umziehen und dann ins Hotel. Da können wir ja dann duschen gehen.“
 

Reita peilte noch immer nichts und zuckte so nur mit den Schultern. „Okay, is mir eh lieber. Da weiß ich wenigstens, dass das Badezimmer sauber is.“, grinste er dann anzüglich und machte sich wie die anderen daran, sich abzuschminken und umzuziehen.

„Grins nicht so dämlich.“, knurrte der Jüngste und verpasste Reita wieder eine Kopfnuss. Von denen bekam der Bassist in letzter Zeit eine Menge, wie Kai fand. Aber auch da würde er sich nicht einmischen.
 

„Solange sie morgen wieder fit sind, is mir egal, was sie da drin treiben. Morgen geht´s weiter mit der Tour und auch wenn wir nochmals hier sind, heißt das nicht, dass der Ablauf deswegen geändert wird.“, meinte der Drummer nur. Die beiden anderen verdrehten nur wieder die Augen. So süß wie Kai auch strahlen konnte und Scherze mitmachte, so streng konnte er auch als Leader sein und das passte ihnen meistens überhaupt nicht. Aber gut, dafür war der Strahlemann eben ihr ‚Chef’ in der Band.
 

Kurz darauf waren sie auch schon startklar und verließen mit einem zufriedenen Lächeln den Raum. Draußen wurden sie dann noch von ein paar Staffs aufgehalten und unterhielten sich noch angeregt. Besonders Kai, die Labertasche konnte sich irgendwie nicht losreißen.
 

# # # # # # # # # # # #
 

Es war wirklich Uruha. Diese Stimme und diese Wärme, die der andere immer ausstrahlte. Das konnte einfach nur der Gitarrist sein. Sein Gitarrist. Ja, auch wenn er doch etwas sauer war, kam er nicht umhin, sich doch an den anderen zu schmiegen und die Augen zu schließen. Er war eh viel zu verliebt in eben diesen.
 

„Was ist los mit dir? Bist du sauer auf mich?“, fragte der Brünette unsicher. Er wusste damit nicht umzugehen. Auf seine Annäherungen auf der Bühne war Aoi nicht eingegangen und das hatte ihn stutzig gemacht. Auch die Reaktion eben war mehr als ungewöhnlich für den Gute-Laune-Menschen Aoi.

Sofort bekam er ein Nicken als Antwort.

„Und wieso?“

„Weil du... so viel mit Ruki geflirtet hast. Du hast mich gar nicht beachtet, dabei bin ich doch dein Freund und nicht Ruki.“, murmelte der Ältere.

Uruha kicherte und hauchte erneut einen Kuss in den Nacken seines Freundes.

„Du bist süß, wenn du eifersüchtig bist.“
 

Nun öffnete der Kleinere seine Augen und blinzelte. Okay, eifersüchtig war er schon gewesen, das konnte er nicht abstreiten, aber wieso behauptete er, dass er süß dabei wäre.

„Ach ja? Süß also. Und was bist du dann? Du hast dich nur auf ihn konzentriert und irgendwann is dir wohl eingefallen, dass da noch jemand is. Sonst war ich es, dem du diese Aufmerksamkeit geschenkt hast. Und jetzt?“ Da sprach wirklich die Eifersucht aus ihm.
 

„Aoi...“, seufzte der Größere und drehte den anderen in seinen Armen herum. Mit einem traurigen Lächeln auf den Lippen schaute er ihm direkt ins Gesicht. „Glaubst du wirklich, ich hätte nicht lieber mit dir diese Dinge getan?“, fragte er und lehnte seine Stirn an die des Älteren. „Ich würde solche Dinge am liebste nur mit dir tun, aber das geht nicht. Außerhalb der Band und außerhalb unserer Wohnungen dürfen wir das nicht. Das weißt du doch. Und... es würde...“, nun wurde er doch leicht rot um die Nase. „Es würde garantiert auffallen, wenn ich mich nicht beherrschen könnte und dich einfach küssen würde. Und ich war drauf und dran, Ruki zu ignorieren und mich in deine Arme zu werfen, um dich einfach nur zu küssen.“
 

Uruha wusste einfach nicht, wie er es beschreiben sollte. Sie waren jetzt schon eine ganze Weile zusammen. Um genau zu sein, seit mehr als fünf Wochen. Immer wieder hatte er versucht, Aoi näher zu kommen, doch der andere hatte irgendwann immer wieder abgebrochen. Am Anfang hatte er sogar komplett abgeblockt. Wie sollte er sich denn da noch beherrschen können? Er war doch auch nur ein Mann und wenn er schon einmal mit seinem Herzblatt zusammen war, dann wollte er auch alles mit ihm tun. Aoi schien das aber einfach zu schnell zu gehen.
 

„Ich kann eben einfach nicht genug von dir bekommen, Yuu...“, wisperte er und konnte es nun wirklich nicht mehr lassen. Leicht drängte er den anderen gegen die kalte Fliesenwand in dessen Rücken und küsste ihn. Diese Lippen verführten ihn eben immer wieder.

Und so standen sie unter der immer noch laufenden Dusche und küssten sich. Aoi legte die Arme um Uruhas Nacken und zögerte nicht eine Sekunde, diesen Kuss zu erwidern. In seinem Inneren hatten Uruhas Worte doch bleibenden Eindruck hinterlassen. Also war nicht nur er mit solchen Bedenken auf die Bühne gegangen. Nein, auch Uruha hatte sich darüber Gedanken gemacht. Scheinbar genauso viele wie er selbst.
 

„Entschuldige...“, wisperte er zwischen zwei Küssen und zog den Brünetten noch näher an sich. Die kalten Fliesen konnte er gut und gerne ignorieren, denn der Mann, der ihm gerade wieder mal zeigte, wie verdammt gut er küssen konnte, spendete ihm genug Wärme.

„Ich hab dich lieb...“

„Ich dich auch.“

Und schon waren sie wieder in unendlich liebevollen Küssen und einer mehr als innigen Umarmung versunken.
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Irgendwie hab ich grad vor mir selbst Angst O_O

Da schreibt man was und dann endet das plötzlich so. Hab noch nicht einmal 2 Stunden gebraucht und das, obwohl meine Kollegen manchmal echt nervig sein können. Tür auf, Tür zu, Tür auf, Tür zu. <__<

Na ja, jetzt is es fertig und ich hab noch 3 Stunden Arbeitszeit für diese Woche ^^°

Vielleicht schaff ich ja noch das nächste Kapitel.
 

LG

Mika

Fanservice

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Fanservice - ohne adult -

@_@

Ich bin geschockt. Irgendwie lief das hier echt wie am Schnürchen.

OMG! Ich bin kreativ. Zumindest im Moment. Aber in letzter Zeit schreib ich solche Szenen immer gerne. Mal vom Lesen abgesehen, ne? XD
 

Also lassen wir doch mal wieder den Blick auf unser süßes, frisch verliebtes Pärchen wandern. *muhahaha*
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

...

„Ich hab dich lieb...“

„Ich dich auch.“

Und schon waren sie wieder in unendlich liebevollen Küssen und einer mehr als innigen Umarmung versunken. ...
 

Es kam ihm vor wie eine halbe Ewigkeit, die sie so innig ineinander verschlungen unter dem warmen Duschregen standen und sich einfach nur küssten. Trotzdem war es seiner Meinung nach einfach viel zu kurz, als der Größere es wagte, die Lippen von seinen zu lösen. Ein missmutiges Knurren huschte über seine Lippen und er sah Uruha eindringlich an. Sein Blick sagte deutlich, dass der Brünette ja nicht abhauen sollte. Der Moment war einfach viel zu schön für ihn. Er fühlte sich wie auf Wolke sieben. Okay, vielleicht auch noch ein paar Wölkchen weiter oben, aber das war nicht von Belang.
 

„Was?“, wisperte Uruha und stupste Aois Nase mit seiner eigenen an, während eine Hand ein nasse Strähne aus dem hübschen Gesicht strich. Wenn er Aoi schon ansah, dann wollte er sein ganzes Gesicht sehen. Es war eben einfach nur bezaubernd. Da musste man sich ja in ihn verlieben. Aber leider waren sie beide ziemliche Deppen gewesen. Doch jetzt waren sie glücklich und diese kleinen Eifersüchteleien waren doch auch ganz neckisch.
 

Aoi senkte den Blick und schaute nun direkt auf Uruhas nackte Brust. Unzählige Wassertropfen wanderten über die makellose weiße Haut und vereinigten sich an manchen Stellen, um noch schneller über den weichen Untergrund zu laufen. Es war ein faszinierender Anblick und er konnte es nicht lassen, mit einem seiner Finger der Spur eines solchen Tropfens zu folgen. Langsam wanderte seine Hand über die Schulter, zum Schlüsselbein, über die Brust und bis hinunter zum Bauch des anderen Gitarristen.
 

Verträumt seufzte er, als er seine Handfläche dann direkt auf Uruhas linke Brusthälfte legte. Er konnte deutlich den Herzschlag des anderen spüren und musste schmunzeln. Uruha schien genauso aufgeregt zu sein wie er selbst. Aber wieso? Oder war es, weil sie fast an Sauerstoffmangel gelitten hatten? Wer weiß? Wer weiß? Aber eigentlich war es auch völlig sinnlos, sich jetzt in einem solchen Moment mal wieder über die kleinsten Kleinigkeiten den Kopf zu zerbrechen. Er sollte sich entspannen und einfach mal diese Augenblicke genießen.
 

„Worüber zerbrichst du dir eigentlich immer wieder dein hübsches Köpfchen, Aoi? Stimmt irgendwas nicht?“ Uruha war unheimlich, stelle Aoi gerade fest. Wieso wusste der schon wieder, worüber er sich Gedanken machte? Oder besser, wie kam er überhaupt darauf, dass er gerade nachdachte?

„Ano... wie kommst du darauf?“, fragte er unsicher zurück. Der Größere kicherte verhalten und schnipste mit seinem Finger gegen Aois Nase.

„Das sieht man dir doch an der Nasenspitze an, mein Süßer.“, kicherte der Brünette und hauchte Aoi gleich darauf einen Kuss auf den Mund.
 

Ach ja, wo waren sie gerade stehen geblieben?

Stimmt, beim Küssen. Und genau da setzte nun der Jüngere einfach wieder an. Erst ganz vorsichtig und hauchzart, dann wieder intensiver und leidenschaftlicher. Solange, bis er spürte, dass Aoi auch darauf einging.

Nun standen sie beide mit geschlossenen Augen noch immer unter der Dusche und küssten sich erneut. Tja, man konnte wohl nichts dagegen tun, wenn man frisch verliebt war und einfach nicht voneinander lassen konnte. Wer konnte es ihnen auch verübeln bei dem Partner, den sie hatten?
 

Niemand! Richtig.
 

# # # # # # # # # # #
 

„Glaubst du, die kriegen die Ehekrise wieder in den Griff, Kai?“, fragte Ruki unsicher, während sie durch die Gänge schlenderten. Kai grinste. „Aber sicher doch. Du kennst doch die beiden Hornochsen. Was sich neckt, das liebt sich. Bestes Beispiel.“ „Außerdem ist Versöhnungssex immer noch der beste Sex.“, war Reitas Kommentar. Schlecht nur für ihn, dass er mit den Armen in den Nacken gelegt vor den beiden ging. Zack hatte er erst einen Arschtritt und dann den nächsten kassiert. Selbst schuld.
 

„Ey, lasst das. Ich brauch mein sexy Hinterteil noch. Ich muss doch die Weiber verführen. Wie soll ich das denn machen, wenn ich da lauter blaue Flecke habe, ihr Ignoranten.“, schmollte er Bassist und rieb sich beide Pohälften.

Ruki zog eine Augenbraue hoch und räusperte sich. „Sexy Hinterteil? Das Flachbrett nennst du Hinterteil? Dann will ich nicht wissen, was eine Frau für einen Hintern haben muss, dass du sie scharf findest. Nen Elefantenhintern?“
 

Kai grinste nur vor sich hin. Die beiden waren wirklich ein Herz und eine Seele. Aber hoffentlich hatte er recht damit. Uruha und Aoi mussten das wirklich klären und... Er hatte nicht wirklich Lust darauf, dabei zu sein, wenn die beiden wirklich den von Reita besagten Versöhnungssex hatten. Nein, danke. Das war nicht das, was er sich für einen Konzertabschluss und einen Tourauftakt so vorstellte. Nee, nee. Lieber nicht. Seine Ohren brauchte er schließlich noch.
 

„Nee auf deinen Arsch steh ich nicht!“, kam es da auch schon entsetzt von Reita, der nun rückwärts lief, um Ruki finster anblicken zu können. „Ich hab wenigstens was in der Hose, das ich auch zeigen kann, aber du versteckst ja alles hinter diesen Hosenscheißerhosen. Dann beschwer dich auch nicht, dass du keine Ische abkriegst, du Lustmolch!“, war die prompte Antwort des Sängers und man sah, wie Reita die Wangen aufblies und beleidigt dreinschaute. „Ich muss ja auch nicht so was Enges tragen, will schließlich noch lange was von meinem kleinen Freund haben. Zu enge Hosen machen impotent, da kannste noch so nen großen Pimmel haben!“
 

Kai verdrehte nur die Augen. Konnten die zwei Streithähne nicht ein einziges Mal ihre Klappen halten und ihre Diskussionen auf ein anderes Mal verschieben? Musste doch nicht jeder hier mitbekommen, was die für Probleme miteinander hatten.

„Und ihr redet bei Uruha und Aoi von ner Ehekrise? Ihr seid noch viel schlimmer. Wie ein verheiratetes altes Ehepaar.“, kommentierte der Drummer nur die Zickereien der beiden.

Doch schnell bereute er diesen Kommentar, denn im nächsten Moment musste er schon um sein Leben rennen, denn nun hatte er sich die zwei Kampfratten selbst an den Hals gehetzt. Klasse gelaufen.
 

„Bleib stehen, du~!“ „Wir kriegen dich eh!“ Wie bekloppt rannten die beiden dem Leader hinterher, der nur kicherte und den beiden immer und immer wieder entkam. „Ja ja! Ich bin gespannt, wie lange ihr brauchen werdet. Bestimmt doch als altes verschrumpeltes Ehepaar!“ Kai hatte sichtlich Spaß an der ganzen Sache. War doch schön, wenn er den beiden mal einen Wink mit dem Zaunpfahl geben konnte. Echt lustig die zwei.
 

# # # # # # # # #
 

„Ruha...“, kam es leise gewispert. Der Brünette hatte sich daran gemacht, Aois Rücken zu streicheln und ihn so auch näher an sich zu drücken. Er liebte diesen Kerl und er wollte ihre nackten Körper aneinander spüren. Jetzt war die Chance für ihn. Soweit hatte Aoi ihn bisher nicht gehen lassen, doch jetzt hatte er auch irgendwie gar keine Wahl mehr. Unter der Dusche trug man ja bekanntlich keine Klamotten und aus der Ferienlagerzeit waren sie schon lange raus.
 

„Hai?“, hauchte der Größere seinem Liebsten ins Ohr und knabberte dann leicht daran. Er wusste ja, dass der Schwarzhaarige da doch recht empfindlich war. Auch dieses Mal bestätigte dieser ihm das, denn er legte den Kopf leicht zur Seite, um Uruha seinen Hals mehr entgegen zu strecken. Uruhas nutzte das auch gleich. Sanfte Küsse wanderten über das Ohr, verirrten sich an den Hals und wandelten sich in seichtes Schaben. Aois Haut ar verdammt weich und so verführerisch. Davon würde er niemals genug bekommen, das wusste er jetzt schon. Wie hatte er eigentlich so doof sein können und solange darauf verzichtet? Wie blöd konnte man eigentlich sein?
 

„Das... das ist schön...“, nuschelte Aoi und war schon fast wie Wachs in den Händen seines Freundes. Er schmolz förmlich wie Butter in der warmen Sonne. Er hätte nie gedacht, dass Uruha wirklich so zärtlich war. Gut, er kannte auch das gefühlvolle Spiel des Gitarristen mit seinem Prunkstück an Gitarre, aber er wusste, dass selbst die Saiten dieses Instrumentes niemals so berührt worden waren. Niemals. Und ihm schenkte er dieses gefühlvollen, zärtlichen Berührungen.
 

Eine wohlige Gänsehaut überzog seinen Körper und er schmiegte sich mehr an den Größeren. Er hatte noch gar nicht bemerkt, dass nicht nur sein Verstand auf diese süßen Gesten reagierte, sondern auch sein Körper deutliche Signale sendete. Es war schon erstaunlich, wie intensiv man Berührungen eines Menschen wahrnehmen konnte, wenn man ihn so lange kannte und sich dann doch in diesen verliebt hatte. Er dachte zumindest immer, dass sie sich in und auswendig kennen würden, doch dem war scheinbar nicht so.

Uruha war feminin angehaucht und hatte einen Faible für das männliche Geschlecht entwickelt, aber dass er wirklich so zärtlich und sanft sein konnte, war noch immer nicht fassbar für ihn. Trotzdem war es ein himmlisches Gefühl für ihn.
 

Uruha lächelte und machte unbeirrt weiter. Scheinbar war das wirklich die Gunst der Stunde und das sollte er wirklich nutzen. Wann würde er das nächste Mal eine solche Chance bekommen? Jetzt konnte er Aoi zeigen, was er bisher verpasst hatte. Auch die körperliche Liebe zwischen zwei Männern war nicht anders wie die eines heterosexuellen Paares. Und da sie sich liebten, war es doch auch kein Problem, sich auch körperlich näher zu kommen. Geküsst hatten sie sich schon oft und manchmal minutenlang. Oder sie lagen bei Aoi auf dem Teppich und kuschelten, während sie immer wieder kleine Küsse austauschten. Dabei sah Aoi dann immer so süß aus, hatte er in Erfahrung bringen können.
 

Sanft streichelte er die Seite des Kleineren auf und ab. Er bemerkte dabei, dass Aoi immer mal wieder zusammenzuckte. Scheinbar war er selbst in solchen Momenten kitzlig, aber wenn er vorsichtig war, würde das sicherlich kein Problem darstellen. Aoi sollte einfach nur genießen, was er ihm zu bieten hatte. Und das sollte eine ganze Menge sein, beschloss er. Doch erst einmal musste er den anderen soweit kriegen, dass er nicht doch irgendwann mitten drin wieder abbrechen würde. Also alle Geschütze ausfahren. Und das erste folgte dann auch gleich.
 

„Kou!“, keuchte er und wusste gar nicht, wie ihm geschah. Plötzlich durchzuckte es ihn wie ein Blitzschlag. Aber ein gewaltiger. Gleich würde er durchdrehen. Was los war? Ganz einfach.

Uruha hatte sich daran gemacht, sich bis zur Brust vorzuarbeiten, um neckisch an den Brustwarzen Aois zu nippen. Erst nur die Lippen, dann schabte er mit den Zähnen ganz leicht darüber, ehe er mit der Zunge dagegen stupste und letztendlich leicht daran sog. Aois Antwort auf diese Gesten war so ziemlich eindeutig, weshalb er sich in seinem Handeln bestärkt fühlte. Also dann mal weiter.

Langsam sank er auf die Knie und küsste den flachen und doch leicht muskulös angehauchten Bauch des Gitarristen, während seine Hände über dessen Brust, die Seiten und den Rücken fuhren. Er musste den Schwarzhaarigen ja auch verführen, bis er fast willenlos war und ihn nicht wieder unterbrechen würde.
 

Der Ältere konnte nichts anderes tun, als sich gegen die Wand zu lehnen und zu warten, was Uruha noch mit ihm machen würde. Er konnte sich kaum mehr auf den Beinen halten, denn sie zitterten dermaßen, dass er sicherlich jeden Moment wegknicken könnte. Auch sein Herz wummerte heftig in seiner Brust und sein Atem ging gehetzt. Soweit waren sie wirklich noch nie gegangen. Aber er würde lügen, wenn er behaupten würde, dass ihm das hier nicht gefiel. Es gefiel ihm sehr sogar. Es war einfach ... erregend.
 

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„Schluss jetzt!“, lachte Kai und lehnte sich entspannt gegen sein Auto. Ruki und Reita standen keuchend vor ihm. Die Hände hatten sie auf die Knie gestützt und japsten regelrecht nach Luft. Tja, man sollte einen Drummer in seiner Kondition eben nicht unterschätzen.

„Ich denke, ihr solltet euch lieber nach Hause machen. Ich werd dann auch mal. Und Ruki? Grüß Koron von mir.“ Und schon warf er dem Blonden ein kleines Päckchen zu. Ja, Kai hatte den Vierbeiner echt lieb gewonnen. Mal sehen, wann Ruki ihn wieder mit auf Tour schleppen würde. Dann würde Uruha sicherlich wieder kitschige Fotos von dem Kleinen machen, wie er von Ruki durch die Gegend geschleppt wurde. Koron war eben ein Handtaschen-Wauwau ohne Gleichen. Er war ja auch Rukis Hund. Da konnte man nicht unbedingt mit Größe rechnen. Wie das Herrchen so das Hündchen, hieß es doch. Passte also wie die Faust aufs Auge.
 

Dann stieg er endlich ein und machte die Tür zu. Schnell angeschnallt und Motor gestartet. Ach, da fiel ihm doch glatt noch etwas ein. Schnell war das Fenster heruntergekurbelt. „Ach so, Jungs. Versucht heute den Versöhnungssex etwas zu beschränken. Reicht, wenn die beiden da drin sich gerade austoben. Also macht´s gut!“ Kai winkte noch einmal und fuhr dann los. Sein Glück. Die beiden wollten sich nämlich gerade wieder auf ihn stürzen. Aber da raste der Drummer auch schon von dannen.
 

„Ich bring ihn um.“, knurrte Ruki und Reita nickte zustimmend. Das war Kais Todesurteil, ganz gewiss. Das schwuren sie sich beide.

„Spätestens nach der Tour ist er fällig.“, brummte der Bassist und nun nickte Ruki. „Aber so was von!“ Da waren sich ja zweie wieder einig. Versöhnung ja. Versöhnungssex nein. Sie waren ja auch kein Paar. Nur Kumpels. Zwei richtig gute Kumpels.
 

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Uruha kniete nun direkt vor dem Älteren und küsste sich über dessen Bauch. Leicht knabberte er an den Hüftknochen, was Aoi zittern ließ. Der Gitarrist klammerte sich schon fast an die Wand, um den Halt nicht ganz zu verlieren. Uruha hatte ihm vor einer Minute noch zugeflüstert, dass er sich einfach entspannen sollte. Aber WIE sollte man sich denn entspannen, wenn da jemand vor seinem besten Stück hockte, dich überall küsste und dazu noch einen perfekten Blick auf das hatte, was eigentlich sonst niemand zu Gesicht bekommt?
 

Gute Frage, nächste Frage.

Er hatte darauf jedenfalls keine Antwort. Das hier war heiß und erregend. Aber das hatte er ja sicherlich schon einmal erwähnt.
 

Im nächsten Moment riss er die Augen weit auf und kratzte mit den Fingernägeln über die Fliesen, die sich in seinem Rücken befanden. Ein lautes Stöhnen verließ seine Lippen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass das jetzt passieren würde. Aber es passierte gerade wirklich.

Nein, das tat Uruha nicht gerade mit ihm oder?
 

Doch ein Blick in tiefere Gefilde bestätigte ihm seinen Verdacht.
 

Schnell hob er wieder den Blick und schloss die Augen. Noch eine Minute länger und er wäre durchgedreht.
 

*
 

Langsam sank er auf den Boden und lehnte sich erschöpft gegen die Wand. Aus halb geschlossenen Augen sah er in Uruhas lächelndes Gesicht. In diesem Augenblick verschwand ein kleiner weißer Fleck von dessen Lippen. Sofort wurde er rot, war aber zu erschöpft, um sich jetzt noch für diese Peinlichkeit stärker zu schämen. Noch nie war ihm so etwas passiert. Aber es war ein tolles Erlebnis.

Uruha beugte sich nach vorne und gab ihm einen Kuss. Aoi lächelte selig und schmiegte sich leicht an ihn.

Dann hörte er noch die Worte Uruhas direkt an seinem Ohr.
 

„Du schmeckst noch viel besser als momiji manjuus.“
 

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Ennde im Gelände. Ich weiß, kurzes Adult, aber na ja, dafür is das Kapi ja doch länger als die anderen ^^°

Hatte ja auch ne Menge Zeit heute auf... Ach, ihr wisst ja schon, wo ich mich befinde. *lol*
 

Jetzt kann ich jedenfalls gleich Feierabend machen und zu meinen beiden Monstern Yuh und Umi fahren. Sie warten sicherlich schon sehnsüchtig auf mich, um mich mal wieder zu belagern. *muhahaha*

Aber ich lieb die zwei. Sie sind echt putzig und voll lieb. Mal abgesehen davon, dass die mich ab und an mal mit nem Kletterbaum verwechseln. Aber das verzeiht man ihnen auch gleich, wenn sie einen so süß anmauzen.
 

So, bin dann mal weg. ^^//
 

Bis denn, hier Süßen.

Eure Mika

Missunderstanding?

Chefin heute, Mittwoch, Donnerstag und auch Freitag ausm Haus *muhahaha*

Aber ich muss ja auch arbeiten. Is ja nicht so, dass ich dadurch nen Freibrief hab. Aber so komm ich wenigstens zum Schreiben.

Okay, wenn ihr das lest, sind garantiert schon ein paaaaaar Tage mehr vergangen XD

Aber ich muss ja auch vorschreiben, damit ihr immer mal wieder Stoff zum Lesen habt. *grins*
 

Lange Rede, kurzer Sinn!

Viel Spaß beim Lesen.
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

... Uruha beugte sich nach vorne und gab ihm einen Kuss. Aoi lächelte selig und schmiegte sich leicht an ihn.

Dann hörte er noch die Worte Uruhas direkt an seinem Ohr.
 

„Du schmeckst noch viel besser als momiji manjuus.“ ...
 

Er war gefrustet und genau so hockte er auch auf dem Sofa und zappte durch die Kanäle. Aber nichts. Rein gar nichts Interessantes gab dieser Kasten her. Musste man für solchen Schrott eigentlich noch Gebühren bezahlen? Das war doch einfach nur Abzocke vom Feinsten. Das war fast wie in der Politik. Ich laber Müll und kann sogar mein Gehalt selbst bestimmen. Vielleicht sollte er auch Politiker werden.

Doch so gefrustet, wie er gerade war, würde er wahrscheinlich nur fluchen und seufzen und das in einem ständigen Wechsel.
 

Warum musste sein Leben auch sooooo beschissen laufen?
 

Okay, so schlimm war es gar nicht, aber... er war nun mal ein Mann und wenn er dann auch noch abstinent leben musste, dann ging für ihn schon einmal die Welt unter. Nun hatte er einen Freund und war trotzdem noch sexuell frustriert. Wieso?

Aoi hatte sich seit ihrem kleinen Abenteuer unter der Dusche nicht mehr berühren lassen. Nicht einmal kuscheln war drin. Das war deprimierend und mental stürzte er sich gerade eine Klippe hinab. Warum auch nicht? Er hatte so einen verdammt heißen Kerl an der Seite und der? Der ließ ihn nur ein einziges Mal ran. Das war doch die pure Folter.
 

Nur leider musste er sich im Moment damit abfinden. Aoi war etwas auf Distanz gegangen. Er fragte sich zwar, warum das der Fall war, aber ändern konnte er es mit einer Vermutung auch nicht.

Seufzend lehnte er sich zurück und schaltete den Fernseher aus. Ihre Tour lief klasse. Na gut, bis Ruki seine Stimme plötzlich verlor. Mitten im Konzert. Tja, jetzt war erst einmal Pause angesagt. Mit einem Stimmenverlust bei einem Sänger war eben nicht zu spaßen.
 

Und jetzt? Jetzt war Auszeit und er hätte sich endlich wieder Aoi ein Stück annähern können. Nur leider machte ihm da der Gitarrist einen Strich durch die Rechnung. Das Schlimme war ja... an dem Tag hatte er Aoi nach Strich und Faden verwöhnt und wurde dann einfach mit einem Kuss und einem ‚Arigatou’ abgespeist. Aoi hatte sich einfach verkrümelt und überließ ihm seinem Schicksal. Der Ältere hatte die Dusche verlassen und war zurück in die Umkleide gegangen.

Das einzige, was er getan hatte, war, auf ihn zu warten.

Er selbst hatte sich dann ja seines Problems eigenhändig entledigen müssen. Leider. Das nannte man doch keine sexuelle Beziehung, wenn man seine eigene Hand die ‚Arbeit’ machen ließ, die man eigentlich vom Partner erwartete. Aber gut, würde er eben weiterhin warten müssen.
 

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„Es ist frustrierend, Kai.“, seufzte ein schwarzhaariger Gitarrist, der seinem Leader jetzt schon seit geschlagenen zwei Stunden am Rockzipfel hing und ihn mit seinem ‚Problem’ belästigte. Jetzt standen sie im Supermarkt und der Ältere hielt noch immer nicht seinen Mund. Wenn der Kerl so weitermachen würde, würde nicht nur an der Stirn des Drummers eine Ader pochen, sondern auch eine Faust in das hübsche Gesicht des anderen sausen. Doch noch hatte Kai Geduld. Und er wusste auch, wie er die noch etwas bekräftigen konnte. Einkaufen und danach kochen. Da konnte Aoi dann labern, so viel wie er wollte, denn da konzentrierte er sich auf wesentlichere Dinge.
 

„Wie oft willst du mir das denn noch vorkauen? Ich weiß nicht, wie viele Tage du schon auf der Lauer liegst, um mich morgens schon mit Kaffee zu locken und dann wieder mit dem Thema ‚Uruha’ zu belöffeln. Ist ja schön, dass du mich auserkoren hast, dir zu helfen, aber doch nicht in solch einer Angelegenheit. DAS ist wirklich zu privat und sollte unter euch beiden geklärt werden. Er ist deine Beziehung und nicht ich.“, seufzte der Größere und legte nun auch den Lauch auf den Tresen der Kasse. Er hatte alles, was er brauchte. Wenigstens ein Erfolgserlebnis heute. Ob er noch das eine haben durfte, Aoi zum Schweigen zu bringen?“
 

„Aber, Kahaaaai~.“, schmollte der Schwarzhaarige und blickte ihn durch seine Sonnebrille, die er natürlich immer und überall tragen musste, hindurch mit einem Dackelblick an, der sich gewaschen hatte.

Nur gut, dass Kai das nicht sehen konnte. Er hätte es aber auch nicht gewollt. Aoi war manchmal so ein Kind.

„Nichts ‚aber’. Ich werd dir ganz bestimmt keine Ratschläge in Sachen Liebesleben insbesondere Sex geben. Das macht mal schön unter euch aus. Und wenn du Fragen hast, dann google doch einfach mal. Da findest du bestimmt Antworten auf deine unzähligen und eigentlich ziemlich überflüssigen Fragen.“ Damit war für ihn die Sache gegessen. Jetzt würde er gar nicht erst darauf anspringen, wenn wieder ein Einwand von dem Älteren kam.
 

„Aber...“ „Nichts aber. Hier!“ Kai drückte dem anderen den schweren Einkaufsbeutel in den Arm und bezahlte, ehe er sich die kleinere Tüte nahm. „Halt jetzt den Mund und trag, dann kriegste auch was zu essen.“ Hau, der Häuptling hatte gesprochen.
 

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„Hast du schon eine Idee, wie wir ihm das heimzahlen können?“, krächzte Ruki, dessen Stimme zwar langsam wiederkam, aber doch noch ziemlich zu wünschen übrig ließ. Bisher hatten sie noch keine Gelegenheit gehabt, sich an ihrem Leader zu rächen. Doch das sollte sich ja bald ändern. Okay, noch war die Tour nicht zu ende. Erst am 26.12. hatten sie ihr Tourfinal und das auch noch im Tokyo Dome. Darauf waren sie ja besonders stolz.

Trotzdem musste ein Plan her, um dem Drummer zu zeigen, dass sie solche Sprüche nicht auf sich sitzen lassen würden.
 

„Tja, das is eine gute Frage. Das wird schwierig. Du kennst doch Kai. Der vergisst zwar viel, aber das, was er vergessen soll, vergisst er nie. Und irgendwie hat der immer seine Augen und Ohren überall. Da ist es ja fast unmöglich, dem was zu verheimlichen.“, seufzte Reita und legte seinen Kopf nach hinten auf die Sofalehne. Sie hatten sich in Rukis Wohnung getroffen, denn der Sänger sollte sich ja noch immer schonen und vor allem die Klappe halten. Was genauso schwierig war, wie einen Plan auszuhecken, den Kai nicht spitz kriegen würde.
 

„Ja, das ist ja das Problem. Ob... wir Uruha mal fragen? Der hat sicherlich eine Idee.“, schob Ruki dann plötzlich ein und Reita zog beide Augenbrauen hoch. „Ich weiß nicht, ob DAS eine gute Idee ist. Du weißt doch, wie dessen Pläne immer wieder zum Scheitern verurteilt sind. Bisher hat nur ein Plan gefunzt und alles andere ging mächtig in die Hose. Außerdem hat der gerade echt seine Depriphase. Weiß zwar nicht, warum, aber dann is er doch immer unausstehlich.“ Ruki nickte zustimmend. Dann mussten sie sich etwas anderes einfallen lassen. Aber was?
 

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„KAIIIII!!!“, bettelte der Ältere erneut, als sie die Wohnung betreten hatten und Aoi von Kai die Erlaubnis bekam, die schwere Tasche abzustellen. Wurde aber auch Zeit, denn das Teil war doch ganz schön schwer. Zumindest dachte Aoi das.

„Du musst mir aber helfen. Bitte! Du bist meine letzte Rettung. Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Ich trau mich noch nicht einmal, mit ihm zu kuscheln, seit... Na ja, du weißt schon.“ Nun sah er den Drummer mit hochroten Wangen an.
 

Kai seufzte und nickte. „Ja, das weiß ich. Ist mir nicht entgangen. Schließlich würdest du mir ja nicht auf den Zeiger gehen, wenn du kein Problem damit hättest, dass er dir einen geblasen hat.“ Gerade heraus und ohne Umschweife, was Aoi scheinbar noch ein Stück weiter schrumpfen ließ. Musste der Kerl das auch noch so offen sagen?

„Sag das doch nicht einfach so.“, nuschelte er. „Wieso nicht? Ist doch Fakt und du hast es mir auch lang und breit erzählt, obwohl ich solche Dinge gar nicht wissen will. Das ist euer Bier und nicht meines.“ Wie sollte er Aoi dazu bringen, ihn mit dieser Thematik endlich in Ruhe zu lassen?
 

„Im Wohnzimmer steht mein Rechner. Google ne Runde, während ich das Essen mache. Vielleicht wirst du ja dann schlauer, mein Lieber.“ Damit schob er den Gitarristen aus seiner Küche und schloss die Tür. Endlich etwas Ruhe vor dem Nervenbündel. Er würde sonst doch noch die Nerven verlieren und den Typen knebeln oder mit einem Holzhammer narkotisieren. Irgendwas in dieser Art würde ihm schon einfallen.
 

Bedeppert stand der Ältere nun mit dem Rücken zur Küchentür und peilte noch nicht einmal wirklich die Lage. Nur langsam ratterte es in seinem Kopf und seufzte. Kai hatte ihn gerade aus der Küche geschmissen, damit er an dessen PC ging und sich über die Möglichkeiten eines Sexlebens zwischen zwei Männern schlau zu machen. Öhm... ja, irgendwie war das doch voll peinlich. Jetzt würde er sämtliche Seiten von Schwulen durchforsten, um herauszufinden, was man machen konnte und vor allem wie man es richtig machte. Er schluckte. Sollte er? Oder sollte er besser nicht? Noch war er skeptisch, aber Kai würde ihn sicherlich wieder aus der Küche prügeln, wenn er wieder zu ihm kommen würde. Nein, blaue Flecke waren nicht gerade das, was man toll nennen konnte.
 

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Irgendwas musste er sich einfallen lassen. Aoi musste in seinen Armen dahin schmelzen und sich nach ihm verzehren. Aber wie stellte man das an, wenn der Partner noch nie eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft hatte? Aoi hatte bisher immer nur Frauen gehabt und... er wollte es da nicht drauf anlegen, dass sein Freund dann bei ihren Liebesabenteuern den aktiven Part übernahm. Zumindest nicht beim ersten Mal. Da ganz bestimmt nicht. Sein Hintern war ihm schon heilig und es sollte ja auch nicht so sein, wie Aoi sich das vielleicht vorstellte. Da war nichts mit einfach so mal Einlochen. Nee, nee.
 

Wieder seufzte er und starrte an die Decke. Wen könnte er denn da um Rat fragen? Ruki? Nee, der sollte mal lieber seine Klappe halten, damit sie bald ihre Tour fortsetzen konnten. Reita? Nie im Leben. Der würde ihn für so etwas doch glatt einhändig in den Boden stampfen. Kai? Na ob der ne Ahnung hatte, wie man einen Kerl angemessen verführte, um ihn willenlos zu machen? Eher nicht. Der brächte die wahrscheinlich nur dazu, bei seinem Atomgrinsen zu schmelzen. Also auch ne vollkommene Fehlanzeige.

Doch da hatte er einen Geistesblitz. Sollte er? Falsch sein konnte es ja nicht. So griff er zu seinem Telefon und wählte eine ihm doch recht bekannte Nummer.
 

„Moshi moshi.“, kam es nur leise aus dem Hörer.

„SAGAAAA! Ich brauch deine Hilfe!“
 

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Mit hochroten Wangen saß er auf dem Sofa und hielt sich leicht die Augen zu. Auf dem Bildschirm waren Männer zu sehen. Zwei. Beide nackt. Beide hemmungslos bei der Sache. Er hatte am Anfang doch sehr interessiert dabei zugesehen, was die da so gemacht hatten. Jetzt hatte er ja auch eine Vorstellung davon, wie es ablief. Trotzdem war das doch voll peinlich.
 

Da kam auch schon Kai ins Wohnzimmer und ließ vor Schreck fast das Tablett mit dem Essen fallen. Durch das gesamte Wohnzimmer hallten Laute, die hier eigentlich nichts zu suchen hatten. Gestöhne und Gekeuche und alles, was zu einem intensiven Liebesspiel so gehörte. Er schluckte.

„Ano... könntest du das bitte etwas leiser machen? Ich habe nicht wirklich Interesse daran, wie da zwei Männer miteinander rummachen. Reicht, wenn ich euer Geknutsche immer miterleben muss. Und wir reden mal lieber nicht über euer Techtelmechtel unter der Dusche letztens.
 

Aoi zuckte zusammen und war drauf und dran den Laptop einfach zuzuklappen. Aber Kai konnte auch ohne Sicht auf das Geschehen schließen, was da abging. Okay, war eigentlich auch nicht so schwierig.

„Jetzt hab ich noch mehr Schiss davor.“, seufzte der Ältere, als er Fenster einfach schloss. „Und wieso?“, wollte der Drummer dann auch gleich wissen und setzte sich auf seinen Platz gegenüber von Aoi. Der schob den Laptop etwas zur Seite und nahm sich seine Schale. „Das sah nicht gerade angenehm aus. So hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt.“, seufzte er. „Wie denn dann? War dir denn nicht klar, dass das nicht wie bei deinen Freundinnen funktioniert? Da is nichts mit schnell rein, raus und weg. Da gehört schon einiges mehr dazu.“ Aoi nickte. Kai hatte recht. Und jetzt würde er wenigstens einen Schritt weiter auf Uruha zugehen.
 

„Was ist eigentlich dein Problem, Aoi?“, sprach der Leader seinen Kollegen dann doch einfach auf das Thema an. „Nur die Sache, dass Uruha ein Mann ist?“ Aoi schüttelte den Kopf.

„Das ist es nicht... Ich... ich weiß nicht, was ich machen kann. Klar, er hat mich so... so ... na ja, intim berührt und es war ein tolles Gefühl, weißt du. Aber... schaff ich das auch bei ihm? Davor hab ich Angst. Ich will ihm doch auch das geben können, was er von mir erwartet.“

„Ich glaube nicht, dass er etwas von dir erwartet. Zu einer Liebe gehören auch Zärtlichkeit und Intimität. Was ist daran so schlimm? Wenn es ihm nicht gefällt, dann wird er dir das schon sagen. Da nimmt unser kleiner Casanova kein Blatt vor den Mund. Das kannst du glauben.“, grinste der Jüngere dann.
 

Wieder mal ein Seufzen. „Ich weiß doch, aber... ich hab einfach Schiss davor, etwas falsch zu machen und dann will er mich nicht mehr.“ „Du bist ne ganz schöne Schissbüchse. So kenn ich dich gar nicht. Wo is der coole Poser der Band The GazettE geblieben? Der Typ, der alle Mädchenherzen höher schlagen lässt? Der, der jede haben kann, wenn er nur will?“ „Ich will aber nur ihn.“, schmollte dann der Schwarzhaarige und sah Kai finster an. „Die Ischen sind mir egal. Sollen die sich doch an Reita schmeißen oder weiterhin dir nachschmachten. Für mich gibt es nur noch ihn.“ Da bestand er drauf.
 

Kai lachte. „Was du nicht sagst? Und warum hast du dann Angst davor, dass du etwas falsch machen könntest? Uruha liebt dich genauso wie du ihn. Da wird er dir schon nicht den Laufpass geben, nur weil du mal nicht alles richtig machst. Du lernst doch erst noch. Außerdem müsst ihr euch körperlich doch auch erst erforschen. Stück für Stück. Das gehört nun einmal zu einer Beziehung dazu.“ Aoi blinzelte und sah den anderen mit großen Augen an. Kai war doch echt der Beste. Jetzt fühlte er ich doch auch gleich viel besser. Er hatte ihm die Augen geöffnet. Dafür würde er ihm ewig dankbar sein.
 

Ohne zu zögern krabbelte er um den Tisch und warf sich Kai in die Arme. „Du bist der Größte, Leader-sama! Der aller, allerbeste Freund, den man sich vorstellen kann!“, strahlte er und knuddelte den Drummer kräftig durch.

Dieser musste einfach lachen und das aus vollem Herzen, bis er es schaffte, den anderen von sich loszueisen.
 

Plötzlich klingelte es. Kai sah Aoi an und dieser ihn, ehe ihre Blicke Richtung Tür gingen. Wer war das denn? Keine Ahnung, aber das würde Kai gleich herausfinden. Noch immer kichernd erhob er sich und tapste in den Flur, um die Tür zu öffnen. Verdattert sah er sein Gegenüber an. „Was machst du denn hier?“ Uruha schmunzelte. „Dich dabei stören, einen Groupie zu verführen.“, lachte der Gitarrist und deutete auf die zerstrubbelten Haare und die verrutschte Kleidung des Kleineren. Dieser schluckte. Wie verführen?
 

„Groupie? Verführen? Wie jetzt?“, kam es auch sogleich. Doch Uruha drängelte sich an dem Drummer vorbei und zog sich Schuhe und Jacke aus. „Na so, wie du gerade aussiehst, warst du mittendrin statt nur dabei. Also stell mir dein kleines Intermezzo doch mal vor.“, griente er breit und war dann einfach mal so frei, sich durch die Wohnung des anderen zu arbeiten.

Doch im Wohnzimmer stockte er.
 

„Aoi?“ „Uruha?“, kam es zeitgleich von den beiden und sahen sich mit großen Augen an...
 

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So, das wäre dann also wieder das Ende des Kapitels. Irgendwie mal wieder nen Cliffhanger, hab ich das Gefühl. *seufz* Aber irgendwie mag ich mit der Story noch gar nicht wirklich aufhören. Ich mag sie irgendwie sogar sehr gern. Besonders Aoi, den Nervbolzen XDD
 

Schauen wir mal, wie es weitergehen wird.
 

Bis zum nächsten Mal, ihr Lieben. ^^

New Idea?

Und weiter geht´s ^^°

War auch iwie klar oder? XDD
 

Jetzt mal was Persönliches von meiner Seite aus.

Yuh und Umi haben sich super eingelebt und das in nur zwei Wochen. Okay, sie waren schon nach zwei Stunden Anwesenheit auf die Pirsch gegangen und haben ihr neues Reich erkundet. Sie sind voll Liebe alle beide.

Yuh is frech wie Oskar und Umi voll der Fresssack. Passt irgendwie voll zu den Originalen. War ja auf dem Konzert deutlich zu sehen. XDD

Ich bin jedenfalls total happy, dass ich sie habe. Und ich bin dankbar für jede Minute, die ich mit ihnen verbringen kann. Und die Kuschelstunden sind einfach nur toll. *__*
 

Okay, genug geschwärmt. Weiter geht´s mit dem nächsten Kapitel. Für Ideen und Anregung bin ich jedenfalls sehr dankbar, denn irgendwie häng ich echt dolle an dieser FF. ^^° Unglaublich aber wahr.
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

...

Doch im Wohnzimmer stockte er.
 

„Aoi?“ „Uruha?“, kam es zeitgleich von den beiden und sahen sich mit großen Augen an...
 

Der Brünette sah ziemlich verwirrt aus, als er die beiden so sah. Wieso war Aoi hier und vor allem, warum sah er so aus? Die verstrubbelten Haare und die verrutschte Kleidung. Kai sah aber auch nicht anders aus. Nur… was um alles in der Welt war hier gerade gelaufen? Hatte er die beiden gerade bei etwas gestört? Wenn ja, dann wollte er mit den beiden nichts mehr zu tun haben. Aoi war immerhin sein Freund. Ja, seiner und nicht der von Kai.
 

Unsicher trat er ein paar Schritte zurück und schüttelte leicht benommen den Kopf. „Das… das ist nicht wahr oder? Sag, dass das nicht wahr is.“, verlangte er von seinem eigentlichen Freund, den er ziemlich enttäuscht ansah.

Aoi schluckte und versuchte, seine Gedanken etwas zu ordnen. So wie Uruha hier vor ihm stand, wirkte es so, als habe er in genau diese Situation etwas hinein interpretiert, was gar nicht da war. Es war nichts zwischen ihm und Kai. Er war hier gewesen, um Kai um Rat zu fragen. Den hatte er allerdings nicht wirklich bekommen. Im Internet hatte er auch zuhause nachschauen können.
 

Beschwichtigend hob der Älteste unter ihnen die Hände und schüttelte den Kopf. „Es ist nicht das, wonach es aussieht, Kouyou. Wirklich nicht.“, wisperte er und sah Uruha entschuldigend an. Wenn er das hier nicht gleich auf die Reihe kriegen würde, dann hätte er Uruha sicherlich schneller verloren, als ihm lieb war. Eigentlich wollte er ihn gar nicht erst verlieren. Uruha war ihm verdammt wichtig. Nicht nur als guter Freund sondern auch als seinen Partner.
 

„Ich… ich bin hergekommen, weil ich Kai etwas fragen wollte.“, nuschelte er leise vor sich hin. Er wusste ja nicht, wie er dem Gitarristen erklären sollte, was er ihn fragen wollte. Das wäre doch oberpeinlich. Dass er sich bei Kai eh schon zum Deppen gemacht hatte, schien ihm völlig entfallen zu sein. War gerade auch eher nebensächlich.

Langsam trat er auf den Brünetten zu und blieb ganz nahe vor ihm stehen. Er lehnte den Kopf einfach gegen den Brustkorb des Größeren und atmete tief durch. „Können wir das unter vier Augen klären? Ich will nicht, dass Kai dabei ist.“
 

Doch Aoi hatte die Rechnung ohne Uruha gemacht. Dieser stieß ihn von sich weg und sah ihn mit finsterem Blick an. „Glaubst du allen Ernstes, ich wäre so naiv? Glaubst du, ich würde nicht merken, was hier vor sich geht?“ Kai seufzte nur und sagte gar nichts dazu. Uruha ließ mal wieder einmal die Diva raushängen. Das kannte er schon zu genüge. Nur hoffte er, dass der Lead-Gitarrist sich dieses Mal doch etwas schneller wieder einkriegen würde.

Der Drummer fasste einfach mal einen Entschluss und schnappte sich beide, um sie beide einfach vor seine Tür zu setzen. Auf dieses Theater hatte er wirklich keine Lust. „Klärt das woanders, aber nicht hier!“, war sein letzter Kommentar, ehe er Aois Schuhe und seine Jacke in dessen Arme warf. Dann knallte die Tür zu und beide waren alleine. Das war dann wohl ein Rausschmiss à la Kai.
 

*
 

„Die können einem echt den letzten Nerv rauben.“, brummte er Leader und ließ sich wieder vor seinem Essen nieder. Sollten die zwei sich doch auf den Kopf stellen und mit dem Arsch Fliegen fangen. Das war ihm sowas von Brille. Damit wollte er nun wirklich nichts zu tun haben. Er war nur wirklich froh, dass er eine solche Ehekrise nicht durchmachen musste. Vor allem interessierte ihn dieses Thema nun absolut nicht. Er stand nicht auf Kerle und wollte genau aus diesem Grund auch nicht wissen, wie DAS zwischen zwei Männern eben ging. Nee, nee. Da blieb er lieber Single auf ewig. Er hatte ja eh genug mit seinen Pappenheimern zu tun. Das beste Beispiel stand da gerade vor seiner Tür. Hoffentlich würden Ruki und Reita ihm niemals solche Probleme bereiten. Die Hoffnung starb ja bekanntlich immer zum Schluss.
 

*
 

„Ich kann dir das erklären. Wirklich. Es ist nicht so, wie du denkst.“, versuchte Aoi, sich doch irgendwie aus der Affäre zu ziehen. Nur leider blockte Uruha auch gleich wieder ab. Manchmal war der Brünette einfach stur wie ein Esel. Eine richtige Diva eben.

„Ach? Und was denke ich?“, knurrte er und sah Aoi noch immer mit finsterer Miene an. In diesem Moment wurde Aoi immer kleiner. Der große Aufreißer und Poser der Band The GazettE schrumpfte innerlich auf Kindergröße zusammen. Bisher hatte das nur einer geschafft. Und das war Kai. Dann aber auch nur als Leader und da musste er schon echt Mist gebaut haben, dass er Kai zu einem solchen Ausraster bringen konnte. Bei Uruha schien er das allein durch dieses Missverständnis geschafft zu haben. Er war eben doch ein kleiner Trottel. Das musste er sich gerade selbst eingestehen.
 

Mit einem Hundeblick vom allerfeinsten sah er zu Uruha hinauf, während er sich seine Jacke anzog und in die Schuhe schlüpfte.

„Ich wollte Kai nur etwas fragen. Ehrlich.“, kam es kleinlaut von ihm.

„Und was wolltest du ihn fragen? Dass du wissen willst, wie man mit einem anderen Mann rummacht? Oder wie sich ein Seitensprung so anfühlt?“, schnaubte er und machte Kehrt. Hier wollte er nicht bleiben und schon gar nicht bei Aoi. Eben doch eine Dramaqueen.
 

„Du verstehst das vollkommen falsch! Ehrlich!“, rief er ihm nach, ehe er merkte, dass er ihm besser folgen sollte. Vielleicht würde Uruha ja doch verstehen, warum er bei Kai gewesen war.

„Kai und ich haben einfach nur wieder rumgealbert und dann hab ich ihn gekitzelt, weil er mich geärgert hat. Bitte, glaub mir das.“ Irgendwie hatte er das Gefühl, dass er dem anderen schon zu Kreuze kroch. Irgendwie war das verdammt erniedrigend.
 

„Aha.“, machte Uruha nur und ging zielstrebig einfach weiter. „Ich hab jetzt keine Lust auf dieses Geschwafel. Ich geh jetzt nach Hause. Bai.“ Verdattert blieb der Schwarzhaarige stehen und sah dem anderen hinterher. Was war das jetzt bitte für ein Abgang gewesen? Er hatte ihm doch gesagt, warum er so ausgesehen hatte. War das etwa verkehrt gewesen? Scheinbar schon, denn er schien ihm noch nicht einmal die Wahrheit zu glauben. Dachte er allen Ernstes, dass er mit Kai etwas hatte? Bloß nicht. Der war ihm viel zu streng als Leader und zu lustig als Partner. Wer wusste denn schon, wie der dann in einer Beziehung war? Das wollte er nun wirklich nicht wissen. Außerdem war er in Uruha verknallt und nicht in den Atomgrinser. Wäre ja noch schöner.
 

Ein paar Sekunden brauchte er schon, um wieder in die Realität zurück zu kehren. Verwirrt blinzelte er und sah noch, wie Uruha um die Ecke bog. Nichts da! Uruha sollte nicht denken, dass er so einfach davonkommen würde. Pah! Der Kerl sollte ihm erst einmal richtig zuhören, bevor er so einen Aufstand proben konnte. Aber er hatte auch schon eine Idee. Sollte Uruha jetzt doch ruhig denken, was er wollte. Er würde ihn schon vom Gegenteil überzeugen. Jetzt würde er Uruha mal mit einer genauso dämlichen Idee überfallen, wie er das gerne auch mit ihm machte. Man bedenke nur die letzte Aktion. Die Aktion, von der er noch wusste, was da passiert war.

Also erst einmal nach Hause und den Plan entwerfen, damit auch nichts schief laufen würde.
 

# # # # # # # # #
 

Er war sauer. Richtig sauer. Da machte er sich Gedanken darüber, wie er Aoi dazu bringen konnte, sich ihm wieder zu nähern und auch mal wieder ranzulassen, und was machte der? Der rannte zu Kai und ließ sich von dem befummeln. Was war das denn für ein Freund? Und ihm noch Liebe vorheucheln. Pah! Nicht mit ihm. Sollte der Kerl doch machen, was er wollte, aber ohne ihn. Jawohl! Das hatte er nicht nötig.

Erhobenen Hauptes machte er sich auf den Weg nach Hause. Dort würde er seine Ruhe haben und Aoi ganz schnell vergessen. Wenn er ihn nicht liebte, dann konnte er das auch. Würde er eben die Gefühle für den Gitarristen einfach abschalten.
 

*
 

Kaum eine Stunde später saß er in einer Bar und lallte vor sich hin. Er hatte sich einen Schnaps nach dem nächsten bestellt. Zuhause hatte sein Vorhaben nicht geklappt. Immer wieder musste er an den Schwarzhaarigen denken. Dabei hatte er gedacht, dass er ihn einfach mal abhaken konnte. Nichts da. Der Kerl schwirrte ihm immer noch durch den Kopf und schien sich nicht einmal zu genieren, ihn zum Heulen zu bringen.

Das hatte er dann nicht mehr ausgehalten und war gegangen. Erst war er im Park gewesen. Aber da war es ihm zu ruhig und zu langweilig. Dann hatte er sich vorgenommen, irgendwo einen Kaffee zu trinken. Doch dort war es ihm dann doch zu voll und zu laut. Am Ende war er dann hier in so einer billigen Absteige von Kneipe gelandet. Hier war es zwar auch voll und laut, aber hier hatte er einen richtig guten Freund gefunden. Sake!
 

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Aoi tüftelte gerade an seinem Plan, als plötzlich das Telefon klingelte. Fast wäre er vom Stuhl gefallen, so sehr hatte er sich erschreckt. Er war eben zu sehr in Gedanken gewesen. Er wollte ja auch, dass sein Plan aufging. Nur leider wurde er jetzt unterbrochen.
 

„Moshi moshi?“, fragte er und hing sich wieder über das Stück Papier, das vor seiner Nase auf dem Tisch lag.

„Hey, Aoi. Alles okay bei dir? Habt ihr die Sache geklärt?“ Der Gitarrist schüttelte den Kopf, bis ihm einfiel, dass Kai das gar nicht sehen konnte.

„Iie… Leider nicht. Er is einfach abgehauen und wollte nicht einmal richtig zuhören.“, seufzte er dann und ließ die Schultern hängen. Im nächsten Moment hörte Kai einen dumpfen Knall.

„Aoi? Alles in Ordnung?“, fragte der Jüngere besorgt. Wieder nickte Aoi. „Hai… meine Stirn wollte nur mal Bekanntschaft mit der Tischplatte schließen. Hab ihr diesen Wunsch mit Freuden erfüllt.“, murmelte er. Kai verdrehte am anderen Ende der Leitung nur die Augen. Das war so typisch. Aoi konnte selbst in einer solchen Situation nicht ernst bleiben. Da war es auch kein Wunder, dass Uruha ihm nichtzugehört hatte.

„Soll ich nochmal mit ihm reden?“ „Nicht nötig, Kai, danke. Ich hab schon eine Idee, wie ich das wieder geradebiegen kann. Mach dir da mal keine Sorgen. Ich hab ja den Mist verzapft, also muss ich auch mal ohne eure Hilfe da wieder rauskommen. Is ja ne Sache zwischen Kouyou und mir. Wird schon irgendwie werden.“ Optimismus klang eindeutig anders. Das merkte auch Kai sehr deutlich.
 

„Darf ich deine Idee wissen? Vielleicht kann ich dir da ein bisschen unter die Arme greifen.“, schlug der Drummer vor und war sich sicher, dass das wirklich besser für Uruha und vor allem für Aoi wäre. Er kannte sie beide gut genug, auch wenn er nicht so lange in der Band war wie die anderen vier.

„Na gut, aber bitte unterbrich mich nicht. Ich hab noch nicht alles durchdacht, okay?“ „Okay.“
 

Und so erzählte Aoi seinem Leader, was er sich vorgestellt hatte. Kai lauschte gespannt und unterbrach ihn wirklich kein einziges Mal. Irgendwie konnte er das auch nicht, denn er war einfach nur vollkommen irritiert und versuchte, sich das vorzustellen, was sein Kollege und guter Freund da so vorhatte.

Am Ende der Ausführungen Aois atmete der Jüngere einmal tief ein und dann wieder aus. Er war sich unsicher, ob das klappen würde.

„Aoi?“

„Hmm?“

„Bist du dir sicher, dass DAS klappen wird? Ich meine… das ist ganz schön gewagt und…“ Schweigen.

„Und was?“, hakte Aoi nach.

„Ach schon gut. War nicht wichtig.“ Kai wollte da lieber nicht näher drauf eingehen. Ihm war es unangenehm, dass er Aoi das überhaupt gefragt hatte. Doch jetzt kannte er den Plan des Gitarristen und wusste nun, dass nicht nur Uruha ein totaler Fail in Sachen Pläne war. Aoi konnte ihm da glatt das Wasser reichen. Wenn er ihn nicht sogar noch übertrumpfte mit dieser Aktion.
 

*
 

Zur gleichen Zeit hockte Uruha noch immer in der Bar. Allerdings wartete er jetzt auf seine Gesellschaft. Okay, wohl eher seinen Chauffeur nach Hause. Irgendwie hatte er es geschafft, Reita anzurufen und ihm sogar noch sagen zu können, in welcher Kneipe er sich befand.
 

„Moshi moshi?“

„Lei? Bissu dasch?“

„Uruha?“

„Nya…“

„Bist du betrunken?“

„Nö~ Isch glaub nisch.“ Ein Kichern.

„Und ob du das bist. Wo bist du?“

„Isch? Isch schitsch in ner toooo~taaaal tollen Bar. Hier gibsch schoviel Allohol, wie du willscht. Un die Leute schind schooooo net schu mir.“

Reita verdrehte nur die Augen. Also so dicht hatte er seinen Kumpel nun schon lange nicht mehr erlebt.

„Wie heißt die ach so tolle Bar denn?“

„Mo~ment…“, lallte Uruha und fragte erst einmal beim Wirt nach, wie dieser Ort hier überhaupt hieß. Gut, dass Reita das deutlich hören konnte. Uruha hätte er in diesem Zustand eh nicht mehr so richtig verstehen können.

Als dieser ihm dann auch den Namen sagte, wusste er, dass es richtig war, der Antwort des Wirtes zu lauschen. Uruha hätte er nie im Leben verstanden.

„Warte dort. Ich hol dich gleich ab. Okay? Also nicht weglaufen und stell keinen Blödsinn an.“, befahl er und Uruha am anderen Ende kicherte und salutierte. „Hai, Sir!“
 

*
 

Kai hatte noch eine ganze Weile versucht, auf ihn einzureden, doch er wollte sich von nichts und niemandem davon abbringen lassen. Er wollte mit Uruha reden und ihm erklären, was wirklich passiert ist und vor allem, was er von Kai gewollt hatte. Da war ihm eben jedes Mittel recht, selbst dieses. Und so gewagt fand er das gar nicht. Es war eben einfach mal etwas anderes und vielleicht war genau DAS der richtige Weg dafür.
 

Und so machte er sich wieder ans Werk. Sein Plan war schließlich noch nicht komplett notiert und ein paar Sachen musste er dafür auch noch besorgen. Vielleicht konnte er ja auch mal in der PSC nachfragen, ob er sich von dort etwas leihen konnte. Nee, lieber nicht. Die würden sonst alle nur wieder fragen, was er damit vorhätte. Das wäre nicht wirklich gut. Also würde er sich doch alles alleine kaufen, damit niemand Verdacht schöpfte. Nur Kai hatte er eingeweiht und das war vielleicht auch gut so. Er hatte ihm ja auch Hilfe angeboten und auf dieses Angebot würde er sicherlich noch zurückkommen. Ganz bestimmt sogar.
 

*
 

„Bist du vollkommen bescheuert?“, schnaubte Reita, als er Uruha schon fast aus der Bar trug. Es war gerademal später Nachmittag und Uruha war dicht wie sonst etwas. Das durfte doch wohl nicht wahr sein.

„Was wäre gewesen, wenn ein Fan dich so gesehen hätte? Die denken doch so schon, dass du ein Alkoholproblem hast. Das hier wäre sicherlich nur eine Bestätigung für sie gewesen. Warum hast du das gemacht?“ Der Bassist war wirklich ziemlich sauer auf Uruha. Dieser hing halb in seinen Armen und stapfte auf wackeligen Beinen zum Auto des Blonden.
 

„Aoi…“, nuschelte er nur und schniefte dann. Seine Nase zog er so hoch, dass man das Geräusch davon sicherlich noch zehn Meilen weiter hätte hören können.

„Was ist mit ihm?“ Reita hatte schon geahnt, dass da mal wieder eine Beziehungskrise steckte. Irgendwie war das meistens so, wenn sich jemand so dermaßen eine hinter die Binde kippte. Und das hier war wieder mal eine Bestätigung seiner Vermutung.
 

„Er… er… isch bei… Kai geweschen und… schie haben…“ Wieder ein Schniefen und nun krallte sich Uruha ganz fest an Reita, der daraufhin nur etwas verwirrt schaute. „Was haben sie?“ Jetzt ließ der Brünette sich gänzlich sinken. Kraftlos sank er auf die Knie und schluchzte. Reita hatte ihn nicht halten können und hockte sich gleich neben den Brünetten.

„Hey…“ Freundschaftlich legte er einen Arm um Uruhas Schultern. „Komm schon. Ich bring dich erst einmal nach Hause und dann reden wir okay?“ Uruha nickte und ließ sich von dem Bassisten aufhelfen. „Danke…“, lallte der Größere und wurde in das Auto des anderen gesetzt.
 

Reita ahnte schon, was Uruha ihm da sagen wollte. Aber irgendwie konnte er sich das nicht vorstellen. Erstens war Kai stockhetero. Zweitens war Aoi eigentlich immer treu gewesen. Und drittens war der Kerl doch so dermaßen in Uruha verschossen, dass es schon fast wehtun musste. Doch irgendetwas musste ja geschehen sein. Was es war, würde er schon noch rausbekommen.
 


 

# # # # # # # # # # #
 

Bis spät in die Nacht hinein hatte er geknobelt, getüftelt, gekritzelt und dann wieder das Papier zerknüllt, weil irgendetwas nicht gepasst hatte. Er hatte schon so seine Vorstellungen, wie er was machte, aber dann fand er immer wieder etwas, was nicht hinein passte und dann wieder eine weitere Option, die Uruha dazu veranlassen könnte, genau das Falsche zu sagen oder zu tun. Aber irgendwie musste das doch gehen.
 

Sein Wohnzimmer war übersät von zerknülltem Papier. Seine Augen waren winzig und ziemlich rot vor Müdigkeit. Seine Konzentration war schon im Eimer und seine Uhr sagte ihm, dass er in genau drei Stunden im Studio sein musste. An Schlaf war jetzt jedenfalls nicht mehr zu denken. Hätte sich zu diesem Zeitpunkt auch wirklich nicht mehr gelohnt.

Deshalb beschloss er, nur zu duschen und dann zu Fuß den Weg zur Company anzutreten. Zwar waren ihre freien Tage noch nicht vorbei, aber ewig konnten sie die Arbeit auch nicht ruhen lassen.
 

# # # # # # # # # # #
 

„Ohayou…“, kam es leise. Uruha kam gerade in die Küche. Er hatte einen riesigen Kater und sein Magen würde sich sicherlich auch bald einmal um die eigene Achse drehen. Lange würde das jedenfalls nicht mehr dauern.

„Ohayou. Gut geschlafen?“, kam es mit einem breiten Grinsen von einem überaus gut gelaunten Bassisten. Dafür hätte Uruha ihm gerade eine reinhauen können. Aber dann wäre ihm sicherlich noch schlechter geworden und er hätte seine Küche mit neuem Boden versehen. Nein, dann lieber keine scheuern.
 

„Kann man sehen, wie man will. Ich brauch ne Aspirin und nen Kaffee, sonst sterb ich gleich.“, murmelte er und ließ sich auf einen der Stühle nieder. Sofort bekam er das gewünschte ‚Frühstück‘ und kippte es hinter.

„Danke.“ „Kein Ding. Deinen Kater will ich aber heute auch nicht haben. Ich weiß noch nicht einmal, wie viel du überhaupt getrunken hast. Gereicht hat es aber allemal.“, seufzte Reita und setzte sich direkt gegenüber dem Brünetten an den Tisch. Uruha hielt er dann eine Tasse Kaffee unter die Nase.
 

„Ich würd ihn auch gerne abgeben, geht nur leider schlecht.“ Reita schmunzelte. „Ja, wäre schon was, wenn man das könnte. Aber so weiß man, was man hat, wenn man zu viel trinkt.“ Uruha nickte. „Aber ich brauchte das einfach nach der Sache gestern.“ Wieder nickte der Blonde. Uruha hatte ihm erzählt, was passiert war. Zumindest seine Sichtweise. Dafür würde er Aoi und auch Kai ordentlich rund laufen lassen. Uruha sollte nicht so leiden. Auch wenn er Aoi und Kai so etwas nicht zutraute, musste die Sache geklärt werden.
 

„Kopf hoch, Ruha. Das wird sich sicherlich bald klären.“, versuchte er, den Brünetten aufzubauen. Allerdings glaubte dieser nicht so wirklich daran.

Für ihn sprach gerade einfach nur Bruce Darnell sein „Drama, Baby, drama!“.

So fühlte er sich auch gerade. Wie in einem Drama.
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

So… Ich wollte Uruha mal als kleine Drama-Queen hinstellen und ne Diva sollte er auch mal so richtig sein. XD

Ich weiß, vielleicht etwas zu übertrieben, aber es is voll lustig, nen betrunkenen Uruha zu schreiben. Am liebsten mag ich die Szene, in der Uruha besoffen salutiert. *grins*
 

Jedenfalls wird Aois Idee doch eine recht lustige werden. Mal sehen, wie Uruha darauf reagiert. *sich schon jetzt weglach*
 

Das also von meiner Seite. Ich geh dann mal wieder meine Kuschelstunde einfordern. XD

Mal sehen, wer heute zum Kuscheln kommt. *~*
 

Liebe Grüße an euch und eine schöne Woche!

Und da Weihnachten bald vor der Tür steht, werd ich mich sicherlich noch vorher an ein oder zwei Kapitel setzen.
 

Bis denn dann

Eure Mika

Searching one man!

Es is voll ärgerlich, dass mir meine richtig tolle Idee nicht mehr eingefallen is T^T

Jetzt musste ich auf was anderes ausweichen und das ärgert mich noch mehr. Das nächste Mal sollte ich sie mir besser gleich aufschreiben und net einfach ins Bett gehen. >___< *sich hauen könnt*
 

Na ja, hier habt ihr dann aber trotzdem das nächste Kapitel.

Eure Mika
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

...

Für ihn sprach gerade einfach nur Bruce Darnell sein „Drama, Baby, drama!“.

So fühlte er sich auch gerade. Wie in einem Drama. ...
 

„Reita! Reita! Reita!“ Aoi flitzte wie ein wild gewordener Stier durch die Gänge. Er war auf der Suche. Und es war nicht zu überhören, wen er suchte. Laut genug war er jedenfalls. Das stand definitiv fest. Jedenfalls bekam jeder der Company mit, dass der Schwarzhaarige auf der Suche nach dem blonden Bassisten war.

Isshi schaute ziemlich genervt aus dem Aufenthaltsraum von Kagrra und brummte Aoi an. Dieser grinste nur und huschte an dem anderen vorbei. Er hatte jetzt keinen Nerv, sich mit dem Sänger auseinander zu setzen. Er brauchte jetzt Reita. Der musste ihm weiterhelfen. Kai ging ja schlecht. Der würde nur noch mehr Misstrauen wecken und genau das wollte er ja vermeiden.
 

„REITA~~~!“, brüllte er weiter und lief mal wieder ohne zu gucken in ein anderes PSC-Mitglied. Aber es war nicht irgendwer. Das wäre ja nicht so schlimm gewesen. Aber nein! Er hatte mal wieder das Glück genau den zu erwischen, den er jetzt nicht gebrauchen konnte.

Takeru! Diesen Wirbelwind mied er sogar und das sollte schon was heißen. Wenn man ihn als aufgedreht bezeichnete, dann war Takeru garantiert der Taifun und die Tsunami gleichzeitig. Nun hatte er aber den Salat. Ob er sich da wieder raus winden konnte?
 

„Ano… Aoi-sensei!“, fiepte der im Moment ziemlich komisch bunt aussehende Sänger und warf sich gleich mal an Aois Hals, um ihm immer wieder auf die Wange zu knutschen. Okay, Takeru war nicht nur durch geknallt sondern auch eindeutig schwul. Musste denn hier fast jeder in der Firma schwul sein? Wenn er sich das so genau überlegte, war in fast in jeder Band der PSC ein Schwuler bei. Bei ihnen war es Uruha, bei SuG Takeru, bei Alice nine. Saga, bei Kra war es Yuura, bei Kagrra Akiya… Tja, welche Band fehlte denn da noch? Ah ja, da war ja noch die neue Band ViViD. So gut kannte er sie noch nicht, um zu sagen, dass der oder der schwul wäre. Aber irgendwie hatte er im Gefühl, dass da auch noch was war. Wenigstens Screw waren alle hetero und fielen nicht über einen der anderen Members her.
 

Aber wenn er das etwas genauer betrachtete, würde er ja auch schwul sein. Also so rein hypothetisch, theoretisch. Immerhin war er mit Uruha zusammen. Mit dem „Sex oft wo legs!“-Kerl. Bei den Schenkeln würde wohl auch jeder schwach werden. Man gut, dass nicht alle diese zu Gesicht bekamen. Na das würde ja was werden. Oh oh! Dann lieber er. Nur hatte er gerade ein ziemliches Problem damit. Uruha war sauer auf ihn. Mächtig sauer. Ob er das wieder auf die Reihe kriegen würde?

Da fiel ihm doch glatt wieder ein, weshalb er hier so durch die Gegend raste und brüllte. „Gomen, Ta-chan. Muss weg!“ Das war alles. Er ließ Takeru einfach verdattert stehen und düste weiter. Er musste Reita finden. Unbedingt.
 

# # # # # # # # # #
 

Während Aoi also schreiend nach Reita suchend durch die Gänge flitzte, saß dessen Angebeteter mit dröhnendem Schädel im Probenraum und kniff die Augen zusammen. Boah, ihm war nicht nur kotzübel, nein, sein Schädel platzte auch gleich noch. Nicht einmal das Aspirin hatte geholfen. Ganz tolle klasse.

Murrend ließ er sich in die weichen Kissen sinken.

Da betrat der kleine Sänger der Band den Raum und sah mit hochgezogener Augenbraue seinen Bandkollegen wie ein Häufchen Elend auf dem Sofa lümmeln. Das sah irgendwie so aus, als hätte es da nen Ehekrach gegeben. Das konnte bei Uruha aber auch wirklich nur das sein. So wie der da hing sowieso.
 

Grinsend setzte er sich auf den Tisch direkt vor Uruha. Sein Gesicht bettete er in seinen Händen, die mit den Ellenbogen auf seinen Knien abgestützt waren. Kurz schwieg er und kicherte dann frech.

„Na? Ehekrise? Oder was hat dich dazu bewogen, dir die Hucke voll zu saufen? Nen Kater hast du jedenfalls ordentlich, wie man an deinen überaus fetten Augenringen unschwer erkennen kann. Man gut, dass wir heute keine Interviews geben müssen oder nen Photoshoot haben.“, lachte er und erntete dafür einen finsteren Blick, gefolgt von einem der kleinen Zierkissen.

„Dir auch einen guten Morgen, Herr Oberfiesling. Schön, dass es Sie so freut, dass es mir dreckig geht!“, zickte er ihn auch sogleich an.
 

„Was ist dir denn über die Leber gelaufen?“, fragte Ruki dann mit gerunzelter Stirn. Das schien doch eher etwas mehr zu sein, als er dachte. Normalerweise war Uruha in solchen Momenten nicht so angriffslustig. Aber das hier schien ihm ganz schön an die Nieren zu gehen. Und so seufzte er erst einmal tief.

„Was genau ist passiert? Du bist zwar sonst gerne mal die Diva, aber das hier grenzt ja schon an mordsmäßiger Zickerei à la Saga.“, blinzelte er und schaute Uruha dabei zu, wie dieser sich ein Kissen aufs Gesicht legte und hinein brüllte. Was war denn das gewesen? Okay, jetzt war es wohl doch Zeit für eine Krisensitzung.
 

# # # # # # # # # #
 

„Sag mal, Kai… Was ist in letzter Zeit eigentlich bei euch in der Band los? Ich hab den Eindruck, dass da alles drunter und drüber geht?“

Kai hatte sich zu Nao in den Proberaum von Alice nine. geflüchtet. Hier war es wesentlich ruhiger. Kein Wunder. Hiroto hatte Kopfhörer auf, klimperte auf seiner Gitarre und sang tonlos mit. Shou stand vorm Spiegel und zupfte seine Haare immer wieder richtig hin, weil ihm nicht gefiel, was er da zu sehen bekam. Saga hatte sein Handy in der Hand und grinste immer wieder anzüglich, wenn er eine Nachricht bekommen hatte. Im nächsten Moment tippte er dann aber auch schon eine Antwort. Kai wollte nicht wissen, was das für Nachrichten waren, die da hin und her gingen.

Und der letzte im Bunde, Tora, hockte mit angezogenen Beinen auf dem Sofa und spielte Playstation. Kai dachte nur immer, dass der Typ genauso schlimm mit der Playstation Portable war wie Aoi mit seinem IPad. Wobei… schlimmer ging es eigentlich nicht mehr.
 

Wenigstens mit Nao konnte er in Ruhe sprechen. In dem Proberaum von Gazette war das nie möglich. Meistens machte Aoi nur Mist, Reita brummte, Uruha zickte und Ruki wirbelte durch die Gegend. Aber hier schien das alles gelassener zu sein. Warum konnte das hier nicht seine Band sein? Ganz einfach. Es war Naos Band.
 

Seufzend fuhr sich der Jüngere durchs Haar und schüttelte nur den Kopf. „Na ja, du weißt ja, dass Uruha so mehr auf Männer steht, ne? Und Aoi is einfach so ein Trottel und versucht über Umwege und endlosen Umleitungen zu gehen, um das zu bekommen, was er gerne hätte. Statt er doch einfach nur mal die Klappe aufmacht, die er ja sonst eh immer nicht halten kann. Nun hat´s endlich mit den beiden geklappt und…“ „Das wurde aber auch Zeit. War ja nicht mehr auszuhalten.“, unterbrach der andere Drummer seinen Kollegen. Kai nickte. „Hai, seh ich auch so. Nur leider… Na ja… Aoi war gestern bei mir und wollte Dinge von mir wissen, die ich gar nicht wissen kann.“ Nao sah ihn mit großen Augen an. „Leader-sama und Band-Mami weiß mal nichts? Das erstaunt mich jetzt aber, Kai. Du bist doch sonst immer auf dem neuesten Stand. Das heißt nichts Gutes. War es denn so schwer, was er von dir wissen wollte?“ Der Kleinere konnte ganz schön neugierig sein. Okay… nicht nur konnte. Er war es und das scheinbar von Natur aus.

„Du glaubst gar nicht, wie schwer das für mich is. Der Kerl hat mir so lange in den Ohren damit gelegen, dass ich ihn vor meinen Rechner gesetzt habe, damit er selbst recherchiert. Mir wäre dann allerdings fast das Tablett aus der Hand gerutscht, als ich dann wieder in den Raum kam. Der Kerl hatte tatsächlich nen Sexvideo online gesehen. Und das auf MEINEM Rechner. Vor allem noch in voller Lautstärke. Ich will nicht wissen, was meine Nachbarn jetzt von mir denken.“, seufzte Kai.
 

Nao sah ihn erst mit großen Augen an, ehe lautes Gelächter durch den Raum hallte. Na das war doch mal eine richtige Lachnummer, aber es war auch typisch Aoi. Von dem hatte er sowas schon erwartet.

„Das ist Aoi, wie er leibt und lebt. Eigentlich hättest du es doch wissen müssen, dass sowas dabei herauskommt. Es ist immerhin Aoi und nicht unser kleiner unschuldiger Hiroto, der von nichts ne Ahnung hat.“, kicherte er.

Kai atmete einmal tief ein und dann wieder aus.

„Das ist aber nicht das Schlimmste gewesen. Wir haben noch rumgealbert, wie wir eben so sind. Wenn Aoi einmal anfängt, Blödsinn zu machen, dann muss man einfach mitmachen. Und frech wie er war, hat er mich einfach wieder gekitzelt.“ Der Drummer von Alice nine. legte den Kopf schief und sah Kai etwas irritiert an. „Und deshalb is bei euch der Wrum drin?“ „Nein, deshalb nicht. Aber das ist die Sache, die zu der anderen geführt hat. Aoi und Uruha haben grad ne Krise, weil Uruha denkt, dass zwischen Aoi und mir etwas wäre.“ „Wie kommt der denn darauf? Du bist doch stockhetero oder hab ich da was verpasst?“ Ungläubig blinzelte der Ältere den Jüngeren an.
 

Wie oft er in den letzten Minuten schon geseufzt hatte, wusste er nicht, aber er tat es gerade wieder. „Uruha kam gestern Abend noch vorbei, weil er wohl Aoi gesucht hatte oder so. Jedenfalls hatte ich ihm die Tür geöffnet. Und du kennst doch unsere Diva. Na gut, ich sag in diesem Fall besser Drama-Queen. Aoi und ich haben rumgebalgt und sahen auch dementsprechend zerzaust aus. Für Uruha schien es wohl so zu sein, dass wir was angestellt hätten. Der hatte uns noch nicht einmal ne Chance gelassen, uns zu erklären. Der is mit einem lauten Knall abgedampft wie ne Furie. Ich will nicht in Aois Haut stecken. Ich würde aber auch liebend gern aus meiner Haut raus, denn ich kenne Uruha nur zu gut. Vor dem muss man manchmal wirklich Angst haben.“ Kai wusste eben einfach nicht mehr weiter.
 

„Oh, das is echt ne heikle Angelegenheit. Mit Uruha is wirklich nicht zu spaßen, wenn der einen aufm Kieker hat. Da musst du dir echt was einfallen lassen.“, seufzte Nao und klopfte dem anderen Drummer aufmunternd auf die Schulter. „Kopf hoch, das wird wieder.“ „Wenn das mal so einfach wäre. Aoi hat sich was ausgedacht und… na ja, er hat es mir erzählt und irgendwie hab ich da ein ungutes Gefühl bei.“ Nao lachte. „Mach dir da mal keine Gedanken. So bescheuert wie Uruhas Pläne sind, können andere gar nicht werden.“ Kai kratzte sich am Hinterkopf und schluckte. „Dieser schon, Nao, dieser schon.“
 

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„Ich hab Aoi gestern mit Kai erwischt. In Kais Wohnung. Ich hab keine Ahnung, wie weit die beiden gegangen sind, aber allein die Tatsache, dass da was gelaufen ist, geht mir gegen den Strich. Mich lässt er immer abblitzen, wenn es mal drauf ankommt und Kai schmeißt er sich regelrecht an den Hals.“, knurrte der Gitarrist aufgebracht.

„Weißt du? Den einen Abend war es richtig schön. Ich hab ihn von oben bis unten verwöhnt und was hab ich bekommen? Ein Danke und gute Nacht. Nicht mal ansatzweise hat er versucht, mir einen zu bla…“ Und schon hatte er eine Hand auf seinem Mund. Mit roten Wangen sah Ruki den Brünetten an. „DAS will ich gar nicht so genau wissen, Uruha. Das gehört hier ganz sicher nicht her. Mehr Details brauchst du nicht zu erwähnen.“, murmelte der kleine Blonde und sah sein Gegenüber ernst an. Erst als Uruha verstehend nickte, ließ er ihn wieder sprechen.

„Na ja, du weißt, was ich meine. Und da komm ich gestern bei Kai vorbei und sehe, wie die beide total zerzaust und zerknitterten Klamotten im Wohnzimmer sind. Und dann waren die auch noch so frech und haben mir nen Gay-Porno gezeigt. Was soll ich davon denn halten?“, knurrte er und Ruki nickte. Ja, das war irgendwie ziemlich eindeutig. Er hätte sicherlich auch nichts anderes gedacht, wenn er das so gesehen hätte.
 

„Sie hätten mal wieder rumgeblödelt. Das hat Aoi zu seiner Verteidigung zu sagen gehabt. Rumgeblödelt. Und dabei zieht man sich halb aus oder wie? Ich steh zwar manchmal echt auf dem Schlauch, aber das war ja wohl mehr als offensichtlich. Auf so einen Freund kann ich verzichten. Dabei hat er mir die ganze Zeit die große Liebe vorgeheuchelt. Der brauchte nur jemanden, der ihm mal ordentlich einen blä…“ Und wieder die Hand. Ruki wollte sowas auch gar nicht hören. Dass Uruha außer sich war, war weder zu übersehen noch zu überhören.

„Warte erst einmal ab, was heute passiert. Vielleicht siehst du da doch etwas, was gar nicht da ist.“ Der Brünette sah seinen Sänger finster an. „Und ob da was ist!“
 

In diesem Moment ging aber schon die Tür auf und ein genervter Reita betrat den Raum. Na gut, erst einmal lugte er vorsichtig hinein, bevor er dann erleichtert aufatmend hinein kam und sich neben Ruki auf den Tisch setzte. Sofort wurde der Nasenbandträger angeschaut, als hätte er jetzt etwas ganz Wichtiges zu berichten. Reita seufzte nur.

„Reicht es, wenn ich das Wort ‚AOI‘ benutze? Der rennt hier brüllend durchs ganze Gebäude. Das Schlimme is, er sucht mich. Das kann nichts Gutes heißen. Da kriegt man echt Angst vor.“ Ruki kicherte. „Der große Macho Reita hat Angst vor dem Pausenclown Aoi? Haben die dich still und heimlich gegen einen Angsthasen eingetauscht? Oder was ist los?“

Der Bassist zuckte nur mit den Schultern. Er wusste nicht, was los war. Aber er wusste, dass es ganz bestimmt nichts war, was er unbedingt wollte. Bei Uruha und bei Aoi musste man vorsichtig sein. Man sollte sie sich weder zu zu guten Freunden machen, noch sie sich als Feind angeln. Das war beides eine gaaaaanz schlechte Idee.
 

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„REITA!!!!“ Noch immer suchte er den Bassisten. Noch hatte er ihn nicht gefunden und wenn er jemanden fragte, dann war dieser gerade erst gegangen. Aber wo war dieser verdammt Kerl geblieben? Irgendwo musste der doch stecken. Er hatte extra eine Zeichnung gemacht, damit Reita sich das auch vorstellen konnte. Aber er brauchte den Blonden, damit dieser ihm half, Uruha zu einem bestimmten Ort zu lotsen. Mit Kai würde das nicht funktionieren. Ruki würde sich viel zu schnell verplappern und sich selbst konnte er auch nicht nehmen. Er hatte doch diese Sache verbockt, da würde sein Angebeteter ihm sicherlich nicht so ohne weiteres folgen.
 

Mit hängenden Schultern watschelte er dann doch zurück zum Proberaum. Auf dem Weg dorthin sah er immer wieder auf seine liebevoll gezeichnete Planung. Er hatte sogar versucht, Uruha und sich zu malen. Hoffentlich würde der Plan aufgehen. Er wollte Uruha doch nicht verlieren. Und vielleicht fand Uruha es ja toll, wenn er das nur für ihn machen würde. Nervös war er schon, aber noch hatte er ja Zeit, alles nötige zu besorgen. Er brauchte auf jeden Fall ganz viele Kerzen. Große, kleine, mittlere Kerzen. Teelichter mussten auch her. Dann noch Duftkerzen und Rosenblätter. Es sollte ja schön romantisch sein, damit Uruha ihm doch glaubte, dass er nur ihn wollte und nicht Kai. Den doofen Kai. Okay, doof war er nicht, aber in dem Augenblick war er für ihn doof. Schließlich musste er wegen dem jetzt alles wieder ausbügeln. Das würde garantiert nicht leicht werden.
 

Im Proberaum angekommen schlurfte er zu seiner Gitarre und ließ sich neben dieser niedergeschlagen auf den Boden plumpsen. „Alles doof…“, murmelte er und schaute auf sein so liebevoll hingezaubertes Blättchen, das er sich jetzt wohl abschminken konnte. Dabei hatte er doch so gehofft, dass Reita ihm dabei helfen würde. Er hatte doch damals gesagt, dass er ihm helfen würde, wenn er Hilfe brauchte. Und nun? Nun fand er den Kerl noch nicht einmal.
 

„Aoi?“ „Aoi?“ „Aoi?“, kam es von allen dreien gleichzeitig. Es war schon fast synchron, aber eben nur fast. Jedenfalls hob der Schwarzhaarige jetzt seinen Kopf und sah in die Runde. Erst Ruki, der ihn angrinste, dann Reita, der die Stirn gerunzelt hatte und dann Uruha. Doch bei Uruha senkte er sofort den Blick und faltete hastig sein Papier zusammen, um es ebenso hastig in seine Gesäßtasche zu stecken. Der Brünette sollte ja noch nichts mitbekommen.
 

Doch dann erhellte sich seine Miene. Ihm wurde gerade klar, dass er den Menschen gefunden hatte, den er die ganze Zeit gesucht hatte. Reita. Überglücklich sprang er auf, umarmte den Bassisten und schnappte sich dessen Hand, um ihn aus dem Raum zu ziehen.

„Rei! Du musst mir helfen! Bitte! Es ist ganz wichtig! Es geht um Leben oder Tod!“ Aois Worte überschlugen sich regelrecht. Aber nach dieser Massenansammlung von Worten ohne Punkt und Komma hintereinander weg schaltete Reita sowieso sein Gehirn aus. Aoi würde es ihm eh noch tausendmal erklären, was er von ihm wollte.
 

Als er dann genug hatte, pappte er Aoi seine Hand auf den Mund und sah ihn ernst an. „Ruhe jetzt! Und hol mal Luft, damit du nicht gleich kollabierst. Is ja schlimm mit dir. Ich hör dir ja zu, wenn´s sein muss, aber dann bitte so, dass sich deine Zunge nicht noch verknotet beim Reden.“ Aoi nickte heftig.

„Ich hab einen Plan. Einen Plan, bei dem du mir helfen musst. Das ist wirklich wichtig. Wie gesagt, es geht um Leben und Tod.“, bekräftigte der Ältere noch einmal. Reita verdrehte nur die Augen. „Okay, es geht um Uruha, richtig?“ Wieder nickte der andere.

„Hai und ich hab einen Plan.“ „Das dacht ich mir. Hast es ja nicht umsonst tausendmal gesagt.“, seufzte der Blonde. Und wieder nickte Aoi. Dieses Mal mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen und gleichzeitig einem treudoofen Dackelblick.
 

„Hai. Hilfst du mir? Ich erklär dir auch alles und ich hab sogar eine Zeichnung gemacht. Guck!“ Und schon kramte er seinen Zettel wieder hervor, um ihm Reita vor die Nase zu halten. Dann plapperte er munter drauf los. Selbst nach der Probe klebte er Reita noch an der Backe und plapperte und plapperte und plapperte. Irgendwann hatte Reita auf Durchzug gestellt, was auch ganz gut war, denn Aoi ratterte seine ‚Eingebung‘, wie dieser das so gerne nannte, noch mehr als ihm lieb war, runter. Am Ende hatte er Aoi, noch bevor dieser seine Wohnung betreten konnte, nach Hause geschickt und ihm gesagt, dass sie das morgen noch klären konnten.

Er sah noch, wie Aoi die Straße entlang hüpfte und sich scheinbar einen Ast freute. Der kam ihm vor wie auf Drogen. So wie der ausgesehen hatte, hatte er die Nacht mit Kaffee und Keksen durchgemacht. Anderes konnte er nicht sagen.
 

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So, das war mal wieder mein geisteskranker Erguss vom heutigen Tag. Eigentlich sollte das Ganze ja schon vor Weihnachten in die Gänge kommen, aber da hab ich einfach ne Blockade gehabt.

Im nächsten Kapitel wird Aois Plan jedenfalls umgesetzt. Ihr dürft gespannt sein. Die ersten Tipps gab es ja schon. Kerzen, Kerzen und noch mehr Kerzen XD
 

Und da ich nächste Woche wieder Akupunktur habe, wird es sicherlich dieses Mal nicht so lange dauern. *lol*

Also dann.

Hoffe, dass es gefallen hat.
 

Eure Mika
 

PS: Schwarzleser net so gern gesehen...

Date?

Yeah! Neue Idee, neue Umsetzung.

Und ich warne schon einmal vor, dass der gute alte Aoi hier ziemlichen Bockmist verzapfen wird. *muhahaha*

Aber das werdet ihr ja sicherlich schnell feststellen. Der Ärmste hat es aber auch nicht leicht im Leben. Aber er versucht eben alles, um Uruha wieder milde zu stimmen. Und wie sagt man so schön? Im Krieg und in der Liebe sind alle Mittel erlaubt. ^^
 

Dann viel Spaß beim Lesen.
 

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...Er sah noch, wie Aoi die Straße entlang hüpfte und sich scheinbar einen Ast freute. Der kam ihm vor wie auf Drogen. So wie der ausgesehen hatte, hatte er die Nacht mit Kaffee und Keksen durchgemacht. Anderes konnte er nicht sagen…
 

Er hatte sich tatsächlich darauf eingelassen, Uruha zu helfen. Er fragte sich noch immer, wie er da nur zustimmen konnte. Okay, er wusste schon, dass Aoi sowieso nicht aufgegeben hätte, ehe er ihn mit ins Boot gezogen hätte. So langsam kam er sich wie ein Spielball vor. Erst Uruha, dann Aoi… Mal sehen, wann die anderen beiden bei ihm ankamen. Na ja, bei Kai war er sich sicher, dass er der Letzte wäre, der ihn um Hilfe bat. Wenigstens einer der Band, der auf seinen eigenen Füßen stand. Viel war das jedoch auch nicht wirklich.
 

Es war jetzt kurz nach zwanzig Uhr und er hatte sich mit Uruha verabredet. Zwar hatte es eine ganze Weile gedauert, bis er es geschafft hatte, den Brünetten zu einem geselligen Abend zu überreden, doch er hatte es geschafft und das war die Hauptsache daran. Er war gespannt, wie Uruhas Laune war. Hoffentlich überlebte er das hier. Wenn der Gitarrist schlechte Laune hatte, dann war mit ihm nicht gut Kirschen essen. Das kannte er zu Genüge von dem Größeren. Uruha war eben eine Marke für sich. Er fragte sich nur, wie Aoi das mit ihm aushalten konnte. Die beiden waren beste Freunde und bis vor kurzem sogar noch ein Paar. Jetzt versuchte der Bandälteste auch noch, den anderen Gitarristen zurück zu erobern. Ob das gut ging? Besser ja, denn sonst würde er den morgigen Tag sicherlich nicht mehr erleben und eigentlich hing er ja doch an seinem Leben.
 

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Zur gleichen Zeit an einem anderen Ort…
 

Aufgeregt wanderte er in seinem Wohnzimmer auf und ab. Wenn er so weitermachen würde, wäre da sicherlich bald ein Loch oder gar eine Spurrinne im Boden. Leider hatte Aoi zu diesem Zeitpunkt einfach keine Ruhe. Er wartete ungeduldig auf ein Zeichen. Dieses Zeichen war wichtig für ihn. Sehr wichtig. Hoffentlich klappte auch alles. Er hatte sich sehr viel vorgenommen und das sollte doch auch alles funktionieren. Es machte ihn einfach nervös, dass noch immer keine Nachricht gekommen war.
 

Was trieb der Kerl nur?
 

Er hatte doch alles so schön vorbereitet. Seiner Meinung nach war gerade alles perfekt. Er hatte wirklich alle Eventualitäten einkalkuliert und sofort einen Plan B im Hinterkopf, wenn es doch in eine andere Richtung laufen würde. Er würde nicht aufgeben. Diesen Kerl musste er einfach davon überzeugen, dass er sich geirrt hatte. Uruha hatte ja weder ihm noch Kai geglaubt, dass das alles ganz anders war, als der Brünette es gesehen hatte. Zumindest hatte Uruha sich das so vorgestellt, dass es nicht gut angekommen war. Sie hatten ja noch nicht einmal erklären dürfen, was wirklich geschehen war. Uruha hatte sofort auf Durchzug geschalten und alle Versuche, die Wahrheit zu erzählen, gleich im Keim erstickt. Nun war es an ihm, daran etwas zu ändern.
 

Mit klopfendem Herzen und schweißnassen Händen stand er vor dem Fenster, das zur Straße hin zeigte. Wie würde Reita ihn hierher bekommen? Würde das wirklich reibungslos funktionieren? Würde alles so klappen, wie er sich das vorgestellt hatte? Er wusste ja noch nicht einmal, wie Reita Uruha zu ihm bringen wollte. Der Bassist hatte lediglich gesagt, dass er sich darum kümmern würde, damit er sich darüber nicht auch noch den Kopf zerbrechen musste.

Eigentlich war das eher so, dass Reita nicht noch mehr von diesem dämlichen Schlachtplan wissen wollte. Der Blonde war nur froh, dass er Uruha nur abliefern musste. Der Brünette würde sicherlich genug leiden müssen, aber da war er ja auch nicht besser als Aoi. Der eine und der andere waren nicht wirklich große Talente darin, vernünftige Pläne zu schmieden. Dabei lag die Betonung besonders auf dem Wort vernünftige. Pläne schmieden war für die ein Kinderspiel. Ganz außer Frage. Aber dass diese dann auch noch Sinn machten, war da nie zu sehen.
 

# # # # # # # #
 

„Wo willst du eigentlich hin, Rei? Du weißt schon, dass ich keinen Bock habe heute. Wieso musstest du mich dazu nötigen, auf die Straße zu gehen. Du weißt ganz genau, dass es mir beschissen geht.“, maulte der Brünette.

„Dafür, dass es dir beschissen geht, hast du dich aber mächtig aufgebrezelt.“, brummte der Bassist. „Wir wollen einfach nur einen trinken gehen und du motzt dich auf, als würdest du den nächstbesten Kerl abschleppen wollen. Also ehrlich mal.“ Daraufhin bekam er nur ein ‚Tss!‘ und aufgeblasene Wangen eines beleidigten Uruhas. Jetzt fühlte er sich in seiner Ehre gekränkt.

„Du bist doof!“, schmollte er und Reita konnte nicht an sich halten. Er musste darüber einfach lachen. Uruha war echt ein Kerl der besonderen Art. In solchen Momenten konnte er Aoi sogar ein kleines bisschen verstehen, aber eben nur ein kleines bisschen.
 

Freundschaftlich legte er dem Größeren einen Arm um die Schulter und pokte ihm in die Seite. „Nicht schmollen, Kou-chan. Wir wollen doch ein wenig Spaß haben und ich denke schon, dass du heute nicht ganz leer ausgehen wirst, oder?“ Mal sehen, ob er Uruha aus der Reserve locken konnte. Wäre doch schon ein Anfang.

Der Jüngere schnaubte und stieß Reitas Arm weg. „Vergiss es! Ich hab keinen Bock auf so ne billige Nummer. Außerdem will ich im Moment eh keinen an mich ranlassen. Du weißt genau warum.“, knurrte er und verschränkte beleidigt die Arme vor der schmalen Brust.

„Ja, ja, Diva. Wieso redest du nicht einfach mit ihm, wenn es dich so sehr beschäftigt?“

„Weil er ein Arsch ist und mit einem meiner besten Freunde in die Kiste springt, obwohl er mit mir zusammen ist. Mich hat er immer wieder abgewiesen und Kai… den lässt er ran oder wie? Ich dachte, dass er mich lieben würde, dabei betrügt er mich.“ Jetzt schniefte er.
 

Reita seufzte. Das war so typisch. Uruha musste auch immer aus ner Mücke nen Elefanten machen. Eigentlich hätte er es sich auch denken können. Uruha war und blieb eine Diva und mittlerweile war er auch noch auf dem Drama-Trip. Nein, danke. Nur gut, dass er den Brünetten nicht den ganzen Abend erleben würde. Das war dann Aois Part und den sollte der ja gewissenhaft erledigen, sonst würde es ordentlich Schellte geben.

„Ich glaub nicht, dass Kai gerade der Richtige dafür wäre, sich über Sex unter zwei Männern zu unterhalten. Keine Ahnung, warum Aoi gerade zu ihm gegangen ist. Vielleicht hatte er davor Angst, direkt mit dir darüber zu reden. Kann ja…“ Da wurde er auch schon unterbrochen und wütende Augen blitzten ihn an. Wenn Blicke töten würden, wäre er sofort und auf der Stelle umgefallen. Nur gut, dass dies nicht ging.

„Ach ja?! Wieso sollte er vor mir Angst haben? Ich hab ihm einen geblasen und er lässt mich vollkommen hängen. Immer wenn ich ihn berühren will, geht er mir aus dem Weg. Ich bin doch auch nur ein Mann und will Sex. Kapiert das denn keiner?!“
 

Und zack hatte er Reitas Hand auf seinem Mund. „Brüll hier nicht so rum. Wir sind hier unter Menschen und von den Minderjährigen hier auf der Straße will ich gar nicht erst reden.“, wies er den aufbrausenden jungen Mann zurecht. Ging ja mal gar nicht.

„Weißt du was? Ich bring dich jetzt zu Aoi und dort redest du gefälligst nochmal vernünftig mit ihm. Wehe, wenn nicht, dann kannste von mir was erleben. Und du wirst ihn ausreden lassen und nicht gleich wieder anmotzen, wie du es sonst immer so gerne machst. Kapiert?“

Uruha schluckte und nickte nur. Reita hatte ihm am Kragen gepackt und klipp und klar gesagt, was er tun sollte. So hatte er seinen Kumpel noch nie erlebt. Da sollte er wohl doch besser spuren.
 

# # # # # # # # # #
 

Noch immer gab´s kein Zeichen und er wurde immer nervöser. Ob Reita das wirklich schaffen würde? Würde er Uruha dazu bringen können, sich zu ihm auf den Weg zu machen?

Plötzlich klingelte sein Handy. Erschrocken fuhr er zusammen und hechtete schon fast auf sein Hightech-Gerät zu. Ein breites Grinsen huschte über seine Lippen. Sein Puls beschleunigte sich gleich noch mehr. Reita hatte es geschafft. Er würde den Brünetten gleich bei ihm absetzen. Jetzt war er noch aufgeregter. Jetzt war die Stunde der Wahrheit. Also schnell alles in Position bringen, damit auch alles perfekt war.
 

Hastig raste er durch die Wohnung. Überall schaltete er die Lichter aus und entzündete die Kerzen. Keine Ahnung, wie lange er dafür gebraucht hatte, sie alle aufzustellen, aber er hatte sicherlich fast genauso lange gebraucht, sie anzuzünden. Hoffentlich fiel keine um, sonst würde die Bude sicherlich ruck zuck in Flammen stehen. Das wäre nicht gut, auch wenn es Wort wörtlich die Stimmung einheizen würde.

Heftig schüttelte er den Kopf. Mann, er war echt hibbelig ohne Ende. Wenn das mal gut ging.
 

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„Muss ich das jetzt wirklich machen? Ich meine… wir wollten einen schönen Abend erleben und nun soll ich dich einfach hängen lassen? Das geht doch nicht. Ich lass doch nicht eine Verabredung mit dir sausen, um meinem Ex zu verklickern, dass ich sauer auf ihn bin.“ Reita seufzte abgrundtief. „Du bist so eine lahme Ente, Kamu-chan.“, nuschelte er, doch leider hatte Uruha das gehört. Klar, er stand auf Enten, das gab anderen aber noch lange nicht das Recht, ihn auf diese Weise zu beleidigen.

Grummelnd lief Uruha nun neben ihm her und sagte kein Wort mehr, was Reita dazu veranlasste, die Stirn in Falten zu legen. „Mann, Kou. Das war nen Witz, klar? Ich möchte doch nur, dass ihr euch wieder vertragt. Aoi hat das sicherlich aus ganz anderen Gründen gemacht, als du jetzt vielleicht denkst. Aber um das zu klären, musst du schon mit ihm reden und ihn nicht die ganze Zeit ignorieren.“
 

Nur gut, dass er das Gespräch hier und jetzt beenden konnte, denn sie waren angekommen. Doch um sicher zu gehen, dass Uruha auch wirklich zu Aoi ging, begleitete er ihn noch bis nach oben und direkt vor die Tür.

Es war nicht zu übersehen, dass der Brünette unschlüssig war, denn er starrte nur die Tür an. Dem Kerl war echt nicht mehr zu helfen. Musste er eben tun, was getan werden musste. Er klingelte.
 

Uruha und Aoi zuckten fast gleichzeitig zusammen. Der eine, weil er nun keine Wahl mehr hatte und der andere, weil jetzt die Stunde der Wahrheit gekommen war. Uruha stand vor seiner Tür. Reita hatte es tatsächlich geschafft.

Aoi schluckte und trat langsam zur Tür. Noch einmal straffte er die Schultern, ehe er die Tür öffnete und direkt Uruha vor sich stehen hatte. Am liebsten wäre er ihm jetzt um den Hals gefallen, doch das wäre sicherlich ein ganz schlechter Zeitpunkt gewesen. Sie sollten vorher besser reden, bevor sie doch wieder einen Schritt weitergehen konnten. Er musste Uruha erst einmal davon überzeugen, dass zwischen Kai und ihm nie etwas gelaufen war. Okay, das Küssen war schon dabei gewesen, aber das war vor ihrer Beziehung, also konnte der Brünette nichts dagegen sagen.
 

„Hi.“, kam es kleinlaut von dem Größeren. „Hi…“, mehr bekam auch Aoi nicht raus. Er war unsicher, was er machen sollte. Uruha herein bitten? Wäre vielleicht die beste Variante, sonst konnten sie ja schlecht reden.

Leider war da jemand schneller. Reita gab Uruha einen kräftigen Stoß, so dass dieser direkt in Aois Arme fiel. Im nächsten Moment knallte die Tür ins Schloss und Aoi landete hart auf dem Boden. Jetzt tat auch noch sein Hintern weh. Ganz toll. Super gemacht, Reita. Das würde er noch büßen. Irgendwann zumindest.
 

*
 

Eine ganze Weile passierte nichts. Aoi lag halb auf dem Boden, Uruha halb auf ihm. Keine wusste, was er sagen oder wie er sich verhalten sollte. Es war komisch. Sie waren sich seit langem Mal wieder so nah und vor allem unter sich. Niemand anderes war hier. Nur sie beide.

Eines hatten sie jedenfalls gemeinsam. Ein rasendes Herz und unglaubliche Unsicherheit.
 

Was sollten sie jetzt tun?
 

Plötzlich fiel Uruha etwas auf, aber er war nicht sicher, ob er sich das nicht nur einbildete. Es fiel ihm schwer zu glauben, dass das real sein sollte. Aber warum sollte er sich das einbilden? Solche Träume hatte er auch noch nie gehabt. Das war wirklich merkwürdig.

„Ano… könntest du bitte aufstehen? Ich… mir tut der Hintern weh.“, murmelte Aoi und Uruha schreckte sofort hoch. Wie eine eins stand er nun vor dem Schwarzhaarigen. Seine Wangen waren gerötet. „Ent… Entschuldigung…“, nuschelte er und hielt automatisch dem anderen die Hand hin. Sofort nahm Aoi diese und ließ sich aufhelfen.
 

Allein die Berührung ihrer Hände war schon ein Erlebnis. Zumindest für den Älteren. Wie es in Uruha aussah, wusste er nicht und das war vielleicht auch gut so. Die Hand ließ er jedenfalls nicht los. Langsam zog er ihn vom Flur ins Wohnzimmer. Hier hatte er so einiges vorbereitet, um doch etwas Atmosphäre zu schaffen. Er hatte sich schließlich auch etwas vorgenommen. Etwas, was ihm wirklich viel bedeutete und wofür er all seinen Mut zusammen gekratzt hatte. Jetzt sollte ihn nichts und niemand mehr aufhalten. Hoffentlich verstand Uruha auch, was er mit dem Ganzen hier bezweckte.
 

Genannter stand wie angewurzelt in der Tür und schaute sich um. Aoi lächelte. Schien Uruha ja doch etwas zu gefallen. „Setz dich bitte. Ich hol uns was zu trinken.“ Sanft schob er den Brünetten zum Sofa und drückte ihn dann auf das Polster. Uruha war wie versteinert und konnte es einfach nicht fassen. Hatte Aoi das für ihn gemacht? Aber wieso?

Da kam Besagter auch schon aus der Küche zurück und hielt Uruha ein Glas hin. Es war Uruhas Lieblingschampagner. Davon hatte der Brünette eigentlich nie genug kriegen können. Er wollte ja auch, dass sein Schwarm sich doch etwas wohler fühlte.
 

Nur unbewusst nahm er das Glas Moet&Chandon entgegen. Noch immer schien er geistig abwesend zu sein, was Aoi kichern ließ. Schnell setzte er sich neben Uruha aufs Sofa. Nicht, dass er nachher doch den Mut verlor. Das wollte er nicht. Lächelnd hob er dem Brünetten das Glas entgegen. „Schön, dass du gekommen bist, Kouyou.“ Erst jetzt drehte der andere den Kopf zur Seite und sah Aoi an. Er schluckte. Er blinzelte und kippte sich dann den Inhalt des Glases auf ex hinter. Irgendwie verkraftete er das gerade nicht und griff dann auch gleich noch Aois, um dessen Inhalt auch so schnell wie möglich zu vertilgen.
 

Aoi machte große Augen. Das war´s dann wohl mit dem gemütlichen Begrüßungsdrink. Tja, dann eben zum nächsten Schritt. Er packte den Jüngeren an den Schultern und drückte ihn an die Sofalehne. Ohne weiter zu zögern platzierte er sich auf dem Schoß seines Angebeteten und legte seine Stirn gegen die Uruhas. Dieser sah ihn verdutzt an. Was machte der Typ da gerade mit ihm? Wieso hockte der jetzt auf seinem Schoß? Was sollte das hier alles werden? Und vor allem… warum um Himmels Willen trug Aoi dieses komische pinke Teil? War er jetzt zur Tussi mutiert? Oder wieso trug er ein leicht durchsichtiges rosafarbenes Negligé?
 

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So, endlich mal wieder nen Kapi geschafft. Sorry, Leute, wenn´s so lange gedauert hat. T^T

*sich schämen geht*

Hatte so viel um die Ohren und nichts lief, wie es sollte.

Heute hatte ich dann doch mal wieder eine kleine Muse und das Endergebnis habt ihr gerade gelesen.
 

Ich hoffe, dass es bis zum nächsten Mal nicht so lange dauern wird. Ich wird mir jedenfalls sehr viel Mühe geben.

Ach und… wenn ihr irgendwelche Fehler (ob Logik oder Rechtschreibung) findet, sagt mir ruhig Bescheid.
 

Und Dank an alle, die mir trotz der langen Wartezeiten treu geblieben sind. Ich liebe euch >////<
 

Eure Mika

Reverse

Endlich geht´s weiter. >___<

Sorry für die laaaange Wartezeit T^T
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

…Aoi machte große Augen. Das war´s dann wohl mit dem gemütlichen Begrüßungsdrink. Tja, dann eben zum nächsten Schritt. Er packte den Jüngeren an den Schultern und drückte ihn an die Sofalehne. Ohne weiter zu zögern platzierte er sich auf dem Schoß seines Angebeteten und legte seine Stirn gegen die Uruhas. Dieser sah ihn verdutzt an. Was machte der Typ da gerade mit ihm? Wieso hockte der jetzt auf seinem Schoß? Was sollte das hier alles werden? Und vor allem… warum um Himmels Willen trug Aoi dieses komische pinke Teil? War er jetzt zur Tussi mutiert? Oder wieso trug er ein leicht durchsichtiges rosafarbenes Negligé?...
 

Gerade wollte er den Schwarzhaarigen darauf ansprechen, als er auch schon in seinen Gedanken unterbrochen wurde. Aoi wollte jetzt keine Sekunde mehr verstreichen lassen und einfach nur beweisen, dass er mit Kai rein gar nichts hatte und auch nicht haben wollte. Für ihn war Uruha doch der Mann, den er liebte und Kai war nur der Kerl gewesen, den er gefragt hatte, wie er sich da verhalten sollte. Er hatte eben einfach nur gedacht, dass ihr Leader ihm helfen würde, wie er es doch sonst auch immer tat. Leider war das ja nach hinten losgegangen.

Jetzt musste er eben alles dafür tun, dass Uruha endlich mal vom Schlauch aufstand und begriff, dass er es war, um den es bei der Sache mit Kai gegangen war.
 

Ein kurzes Seufzen war zu hören und dann ein Murren und wieder ein Seufzen. Aoi musste schmunzeln. Scheinbar konnte sich der Größere nicht entscheiden, ob er den Kuss genießen oder gerade grummeln sollte. War schon niedlich, wenn er das so überlegte. Also würde er jetzt einfach weitermachen, bis sich sein Freund endlich dafür entschied, nicht mehr zu murren und es endlich zu genießen. Er jedenfalls genoss es, seine Lippen mit denen Uruhas zu vereinen. Uruha hatte einfach so schöne volle Lippen, die einfach zum Küssen einluden. Wer würde da denn nicht schwach werden? Und er doch sowieso.
 

Während er seine Lippen dazu benutzte, die des anderen zu massieren, hatten sich seine Hände ihren Weg in das weiche Haar des Brünetten gesucht und fuhren immer wieder hindurch. Es war einfach ein schönes Gefühl, diese weiche Seide zu durchwühlen.

Mit jeder Sekunde, die verstrich, schien auch der Widerstand Uruhas zu weichen, denn der angespannte Körper des Jüngeren lockerte sich. Uruhas Kopf sagte zwar noch immer, dass er das hier nicht einfach so geschehen lassen sollte, doch sein Körper und sein Herz wollten einfach, dass genau das hier einfach so weiterlief, wie es gerade war. Streicheln und Küssen und… vielleicht ja doch etwas mehr.
 

Aoi genoss es in vollen Zügen, gerade die Zügel in der Hand zu haben und seinen Freund doch ein wenig manipulieren zu können. Ob er ihn auch dazu bringen konnte, ihm endlich richtig zuzuhören? Aber wie weit musste er gehen, damit dies geschah? Eigentlich wollte er das schon geklärt haben, bevor sie weitergehen würden. Vielleicht sollte er es aber auch einfach sein lassen und nur noch das geschehen lassen, was jetzt auf sie zukam. Hoffentlich würde Uruha nicht doch noch irgendwann die Notbremse ziehen. Dann würde er sicherlich richtig auf beleidigte Leberwurst machen, denn jetzt hatte er wirklich den Mut gefasst, um so weit zu gehen. Okay, ein kleines bisschen Alkohol hatte ihn auch gelockert. Das hatte er eben einfach gebraucht.
 

Wie lange sie sich einfach so küssten und Aoi die Haare des Brünetten malträtierte, konnte keiner sagen, doch es musste schon eine Weile gewesen sein, denn Uruhas Haare standen in alle Richtungen ab und seine Augen waren ziemlich glasig geworden, stellte der Schwarzhaarige fest, als sie sich endlich wieder ansahen. Es war ein komisches Gefühl, in diese nun doch recht dunkel wirkenden Iriden zu sehen, die seine Augen regelrecht zu fixieren schienen. Auch spürte er die Hände des Größeren ziemlich deutlich an seinem Hinterteil. Hatte er Uruha so weit, dass er alle Bedenken vergaß und einfach nur noch das wollte, worauf das hier hinaus laufen sollte? Hoffentlich.
 

„Aoi…“, kam es da auch schon ganz leise. Der Ältere schluckte unsicher. Was würde jetzt kommen? Aoi atmete tief durch, ehe er nickt und ein kleinlautes ‚hai?‘ von sich gab.

Uruhas Blick wurde ganz plötzlich todernst und Aoi zuckte innerlich heftig zusammen. Hatte er sich zu früh gefreut? Würde Uruha ihm jetzt eine gnadenlose Abfuhr erteilen? Oder wollte er jetzt das Thema doch noch ansprechen? Würde die Stimmung dadurch jetzt nicht vollkommen zerstört werden? Dabei war er doch gerade so schön in Stimmung und so gewillt, sich Uruha hinzugeben und alles mit sich machen zu lassen. ‚Bitte, lieber Kami-sama, bitte lass mich jetzt nicht hängen.‘, dachte er so, als er auch schon aus seinen Gedanken gerissen wurde.
 

„Aoi?!“, drang die Stimme des Lead-Gitarristen schon lauter an sein Ohr und ziemlich eindringlich noch dazu. Sofort war er wieder an Ort und Stelle mit seinen Gedanken und sah Uruha verwirrt an. „Hai?“, kam es abermals kleinlaut von ihm.

„Sag mal… hier riecht es leicht verbrannt und… ich glaube,…“ Uruha deutete mit dem Finger an Aoi vorbei auf den Boden. „Ich glaube, du solltest ganz schnell das Feuer löschen.“ Aoi riss die Augen weit auf, als er mit den Augen in die Richtung sah, in die Uruha zeigte. Erschrocken fiepte er auf und begann sofort, wie ein Irrer durch die Gegend zu rennen. Er hatte es doch tatsächlich geschafft, dass er sich selbst in Brand gesteckt hatte. Wie blöd war er denn?
 

„Aaaaaaah!“, schrie er laut und lief auf und ab. Allerdings trug das nicht viel dazu bei, das kleine Feuerchen am Saum seines extra für Uruha gekauften Negligés zu löschen. Auch lief er Gefahr, den Rest der Wohnung anzustecken, weshalb Uruha in einer Kurzschlussreaktion das schwarzhaarige Nervenbündel schnappte, ins Badezimmer zog und sofort unter die Dusche schob. Im nächsten Moment pladderte schon Wasser über den Gitarristen, der seinen Bandkollegen total bedröppelt ansah. Aois Herz raste vor lauter Schreck und sein Körper zitterte. Er war wirklich ein richtiger Idiot. Ein Vollidiot.
 

Schniefend sah er zu Uruha hinauf, der vor ihm unter der Dusche stand und ebenfalls nass wurde. Der Brünette würde ihn jetzt sicherlich ausschimpfen, weil er so naiv und unvorsichtig gewesen war, obwohl er doch eigentlich erwachsen genug sein müsste, um zu wissen, dass das gefährlich war, was er da gemacht hatte. Leider kam diese Einsicht aber zu spät. Nun hatte er sich in Brand gesetzt und Uruha war böse auf ihn. Das war doch voll doof gelaufen. Jetzt würde weder Plan A noch Plan B funktionieren. Einen Plan C für diesen Fall gab es nicht. Wer rechnete auch schon mit so einem blöden Missgeschick? Er jedenfalls nicht.
 

„Tut… tut mir leid…“, nuschelte der Ältere und sah nun doch beschämt zu Boden. Wasser lief über seinen Körper. Aus seinem schwarzen Haar tropfte es und das Negligé klebte an seiner Haut. Auch Uruhas Kleider waren schon nach wenigen Sekunden vollkommen nass und schmiegten sich an den zierlichen Körper. Durch das helle Oberteil konnte man leicht die Haut des Gitarristen erkennen und auch, dass sich eine leichte Gänsehaut gebildet hatte. Das braune, eben noch in alle Richtungen abstehende Haar fiel Uruha nun direkt ins Gesicht und den Nacken. Als Aoi sich traute, wieder aufzusehen, stockte ihm der Atem bei diesem Anblick.
 

Irgendwie kam ihm das bekannt vor. Standen sie nicht schon einmal unter der Dusche zusammen und dann…

Sofort lief er knallrot an und drehte den Kopf leicht zur Seite, damit er den Jüngeren nicht ansehen musste. Kuso, dachte er nur. Wieso musste er gerade jetzt weiche Knie bekommen? Musste er jetzt daran denken, was Uruha damals mit ihm gemacht hatte? Das war nicht gut. Irgendwie war ihm jetzt mulmig und… so langsam bekam er doch Hosenbammel, wenn er daran dachte, was so alles hätte passieren können, wenn das kleine Feuerchen nicht dazwischen gekommen wäre.
 

Uruha jedoch legte eine Hand an Aois Kinn und drehte dessen Kopf so, dass dieser keine andere Wahl hatte, als ihn anzusehen. „Was ist?“, fragte er den Kleineren und sah ihm tief in die Augen. Da konnte Aoi gar nicht anders, als diesen Blick zu erwidern. Irgendwie wirkte Uruha gerade so… so anders.

„Ich… also… ich…“, stammelte er und wusste nicht so wirklich, wie er sich ausdrücken sollte. Brauchte er dann auch schon gar nicht mehr, denn Uruha nahm ihm die Entscheidung ab. Aoi spürte nur noch, wie weiche Lippen seinen Mund verschlossen und schloss seine Augen. Wieder wurden seine Knie weich und sein Herz raste gleich noch mehr. Wie ein Ertrinkender klammerte er sich mit seinen Händen an Uruhas Oberteil. Er hatte Angst, wirklich gleich in sich zusammen zu sacken. Erstens wegen seines idiotischen Fehlers. Zweitens wegen seiner Feigheit und drittens wegen dieses verdammten Kusses gerade.
 

„Huh!“, hisste er im nächsten Moment auf, als er plötzlich etwas Kaltes im Rücken spürte. Uruha hatte ihn gegen die Wand gedrängt, doch den Kuss löste er nicht eine Sekunde. Das war ein wirklich schönes Gefühl und doch war da etwas, das ihn verunsicherte. Hatte nicht eigentlich er vorgehabt, Uruha zu verführen? Jetzt kam es ihm vor, als würde das genau anders herum laufen. Uruha schaffte das ja meistens schon mit einem einzigen Kuss. Keine Ahnung, wie er das machte, aber er war meistens davon schon hin und weg. Ob er das auch konnte?
 

„Argh!“, kam es da von dem Größeren, der nun die kalte Wand im Rücken hatte. Aoi presste nun ihn dagegen, während seine Lippen sich Uruhas annahmen und sogar seine Zunge frech nach ihrem Gegenstück verlangte. Uruha schmunzelte in den Kuss hinein und gewährte ihm diesen Wunsch natürlich nur zu gern. Gleichzeitig machte sich der Schwarzhaarige daran, für Gleichberechtigung zu sorgen. Etwas ungeschickt nestelte er am Gürtel des Brünetten und bemühte sich, die Hose doch etwas eleganter von den straffen Schenkeln zu streifen. Leider klappte sowas im nassen Zustand nicht so leicht. Wie gemein.
 

Mit etwas Mühe, einem leichten Lachanfall seitens Uruha und einem leisen Fluchen Aois lag das lästige Teil dann triefend nass neben der Dusche. War die Stimmung durch diese Aktion kurz komplett um geschwungen, so hatte Uruha sofort dafür gesorgt, dass sich das wieder änderte. Er hatte jetzt wieder die Oberhand gewonnen und drängte Aoi in die passive Rolle. Er war eben lieber derjenige, der bestimmte, wo es lang ging, da musste sich auch Aoi beugen. Tja, nur leider hatte dieser nicht vor, das die ganze Zeit mit sich machen zu lassen. Abermals entbrannte ein kleiner Machtkampf zwischen ihnen, den dann doch der Größere für sich entschied. Das lag aber hauptsächlich daran, dass Uruha wusste, wie er sich Aoi doch recht gefügig machen konnte.
 

Es dauerte nicht lange, da standen die beiden nur noch in Shorts unter der Dusche. Noch immer konnten sich ihre Lippen nicht voneinander lösen, weshalb sie bereits leicht geschwollen waren. Das hielt sie aber nicht davon ab, sich den süßen und doch leidenschaftlichen Küssen weiterhin hinzugeben.

Man konnte Aoi immer und immer wieder seufzen hören und auch Uruha ließ das Ganze nicht kalt. So langsam wollte der Schwarzhaarige aber einfach nicht mehr nur diese Küsse von Uruha und auch die Streicheleinheiten, die er mittlerweile bekam, waren auch nicht mehr genug. Er wusste bereits, wie es sich anfühlte, wenn Uruha solche intimen Dinge mit ihm tat, doch jetzt wollte er einfach noch mehr. Sein Mut war wieder da, was allerdings zum großen Teil daran lag, dass Uruha seinen Verstand fast gänzlich ausgeschaltet und die Lust in ihm hervorgelockt hatte.
 

Ohne weiter nachzudenken, packte Aoi den Bund der engen Shorts mit dem allseits bekannten Aufdruck DIESEL und schob sie über den sehr ansehnlichen Hintern sowie die doch schon recht ausgeprägte Männlichkeit seines Freundes, um dann auch die Lippen endlich lösen zu können. Womit Uruha nicht gerechnet hatte, geschah dann auch noch. Während der Ältere den Stoff Stück für Stück weiter hinunter schob, ging dieser gleichzeitig weiter in die Knie. Uruhas Blick folgte den Augen Aois, die ihn bis zum Schluss fixierten, bis er dann ganz vor ihm kniete. Der Brünette schluckte, als Aoi sich abwandte und direkt auf das sah, was er vor sich hatte. Klein-Uruha. Okay, klein war vielleicht nicht der richtige Ausdruck.
 

Der Rhythmus-Gitarrist atmete tief ein und wieder aus, als er nun sah, worauf er sich da eingelassen hatte. Aber er hatte es sich vorgenommen und würde Uruha zeigen, wie ernst es ihm war. Sehr ernst nämlich.

Unsicher legte er seine Hand an Uruhas bestes Stück, um es etwas zu halten und dann einen ersten zarten Kuss darauf zu hauchen. Es war ein komisches Gefühl.

Das leichte Keuchen und der Anblick, der Uruha ihm aber bot, als er dann nach oben sah, ließ seinen Puls gleich noch schneller werden. Uruha hatte den Kopf leicht in den Nacken gelegt und Aoi sah nur, wie das Wasser über die sahneweiße Haut lief.
 

„Hmmm…“, machte er und leckte sich unbewusst über die Lippen.

Jetzt hatte er eine Bestätigung bekommen, dass seinem Freund gefiel, was er tat und es machte ihm Mut. Mut, einfach das zu tun, was ihm sicher auch gefallen würde und das war so einiges. Jetzt würde er Uruha mal zeigen, dass er mit Worten vielleicht nicht so gut seine Gefühle ausdrücken konnte, aber er nicht ganz so ungeschickt mit seinem Mundwerk war. Mal sehen, was sein Freund dazu sagen würde…
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

So, ich hoffe, dass es euch wenigstens ein bisschen gefallen hat.

Ich weiß, dass es lange her ist und nun nur so ein kurzes Kapi. Tut mir sehr leid, aber ich werd versuchen, mich zu bessern.
 

Drück euch alle.

Eure Mika

o(*^▽^*)o~♪

Kiss me twice (ohne Adult)

Nach unglaublich laaaanger Zeit meld ich mich zurück. Tut mir unendlich leid, dass es doch sehr viel länger gedauert hat, als es sollte. *sich in die Ecke stell und schäm*

Ich hoffe trotzdem, dass es euch gefallen wird.
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

„Hmmm…“, machte er und leckte sich unbewusst über die Lippen.

Jetzt hatte er eine Bestätigung bekommen, dass seinem Freund gefiel, was er tat und es machte ihm Mut. Mut, einfach das zu tun, was ihm sicher auch gefallen würde und das war so einiges. Jetzt würde er Uruha mal zeigen, dass er mit Worten vielleicht nicht so gut seine Gefühle ausdrücken konnte, aber er nicht ganz so ungeschickt mit seinem Mundwerk war. Mal sehen, was sein Freund dazu sagen würde…
 

Was sollte Uruha dazu auch schon sagen? Er war komplett überrumpelt und konnte noch nicht so ganz fassen, was Aoi da nun tat. Er kniete tatsächlich vor ihm und war dabei, ihm einen zu blasen. Das war unglaublich und doch fühlte es sich schon von der ersten Sekunde unbeschreiblich gut an. Der Ältere bewies ihm mal wieder, dass er nicht nur mit den Fingern an der Gitarre sehr geschickt war, sondern auch verdammt gut mit seinem Mundwerk umgehen konnte. Als er spürte, wie Aoi seine Lippen um sein bestes Stück legte, konnte er nicht anders, als aufzukeuchen und hinter sich an der Wand Halt zu suchen.
 

Vielleicht stellte er sich nicht unbedingt geschickt an, aber er gab sich alle erdenkliche Mühe, um das hier richtig zu machen und Uruha zu befriedigen. Das war immerhin das erste Mal, dass er so etwas tat. Er versuchte sich, daran zu erinnern, was der Brünette bei ihm getan hatte, was nicht wirklich leicht war. Wie auch, wenn man vollkommen in Ekstase war? Er war ja auch ziemlich weggetreten dabei und genau dieses Gefühl sollte Uruha nun auch erleben.


 

Mit einem frechen Grinsen und sich über die Lippen leckend erhob er sich, sah Uruha wieder ins Gesicht. Dieser sah ziemlich fertig aus. Nicht in dem Sinne, sondern eher ordentlich befriedigt und das erleichterte ihn. Okay, lag vielleicht auch an dem, was er gerade mit ihm getan hatte. Er war einen gewaltigen Schritt auf ihn zugegangen und er war stolz auf sich, dass er es getan hatte. Er bereute es jedenfalls nicht. So strich er dem Jüngeren das nasse Haar aus dem Gesicht und hauchte ihm einen Kuss auf die sinnlichen Lippen, schmiegte sich etwas an ihn. Es war ein wirklich schönes Gefühl. Noch bekam er keine wirklich Reaktion von Uruha, doch er war sich sicher, dass alles in Ordnung war.
 

Es dauerte noch ein bisschen, bis Uruha sich wieder regte und einen Arm um den anderen legte, ihn an sich presste und ihm endlich in die Augen sah. Ein Schmunzeln lag auf seinen Lippen. „Wow.“, meinte er nur und strich mit der Hand über den Rücken des Älteren. Hauchzart fuhren die Fingerspitzen die Wirbelsäule entlang hinauf bis in den Nacken, um ihn dort leicht zu kraulen, ehe sie dann wieder hinunter wanderten und die Hand sich auf Aois wirklich unglaublich knackiges Hinterteil legte. Oh ja, das konnte sich wirklich sehen lassen. Er sollte es jetzt öfter angrabschen und nicht mehr zögern. Aoi schien ja nun auch weiter aufgetaut zu sein, wenn er diesen Schritt schon gegangen war.

„Womit hatte ich das denn jetzt verdient?“, wisperte er.
 

Aois Körper war von einer wohligen Gänsehaut überzogen und ein hingerissenes Seufzen verließ seine Kehle, als er die Frage seines Freundes vernahm. Süß grinste er ihn an. „Ach, einfach mal so.“, scherzte er. „Nein, ich…“ Sein Blick wurde wieder ernst und er lehnte seine Stirn gegen die Schulter des Größeren. Noch immer prasselte das Wasser auf sie nieder, sorgte nun dafür, dass das dunkle Haar des Gitarristen in dessen Gesicht klebte, doch darauf nahm er jetzt keine Rücksicht. Kurz schwieg er, ehe er dann doch ansetzte.

„Ich… ich liebe dich, Kouyou und… bitte glaub mir… zwischen Kai und mir ist nichts und da wird auch nie etwas sein. Er ist einfach nur ein Freund und Kollege.“, murmelte er.
 

Uruha legte nun auch den zweiten Arm um den anderen, zog ihn ganz nah an sich heran. „Lass uns erst einmal raus hier.“ So stellte er auch sofort das Wasser ab, schob Aoi aus der Dusche und griff nach einem der Handtücher, die in dem Regal neben der Duschkabine lagen. Behutsam legte er es dem Älteren um und begann, ihn abzutrocknen. Etwas verdattert sah Aoi ihn an und wurde rot. Das war schon komisch, sich von jemand anderen abtrocknen zu lassen, aber irgendwie hatte es auch etwas Vertrautes und es war ja nicht so, dass Uruha jemand vollkommen fremdes gewesen wäre. So ließ er ihn einfach machen, bis er das Handtuch dann auf dem Kopf hatte und seine Haare plötzlich kräftig gerubbelt wurden. „Ey!“, protestierte er da auch gleich und bekam ein Lachen als Antwort. „Oh! Du lebst ja doch noch.“, kam es von Uruha. „Ich dachte, du wärst schon ganz woanders.“ Sofort blies Aoi die Wangen auf und sah ihn schmollend an. Schnell nahm er sich das Handtuch und rieb sich etwas das Haar ab, damit es nicht ganz so sehr tropfte.
 

Uruha tat es ihm gleich, konnte seinen Blick von dem anderen aber einfach nicht abwenden. Kein Wunder, wenn da ein nackter Aoi vor ihm stand, der sich nur die Haare trocken rieb.

Als Aoi das allerdings bewusst wurde, sah er ihn an und wurde knallrot. „Wa… was guckst du so?“, stammelte er. Und wieder lachte der andere, trat aber auch gleich ganz nah an ihn heran. „Was denn? Darf ich dich nicht anschauen? Ist eben einfach viel zu verlockend, wenn du hier so freizügig vor mir stehst und das Handtuch auf deinem Kopf ist und nicht um deine Hüfte liegt. Aber mir soll es recht sein, hab ich wenigstens ordentlich was zum Gucken.“, grinste er. Frech beugte er sich vor und legte seine Lippen auf die des ziemlich verdattert dreinschauenden Gitarristen. Dieser hatte einfach nicht gewusst, was er darauf jetzt kontern sollte. Doch die Lippen Uruha hatten eh jegliche Widerworte sofort verfliegen lassen. „Und jetzt komm, wir müssen noch ziemlich viele Kerzen auspusten, damit du die Bude nicht doch noch abfackelst, wie du es fast mit dir getan hättest.“ Der Brünette legte sich das Handtuch um die Hüfte und verließ das Badezimmer als erster.
 

Aoi blieb ziemlich überrumpelt zurück, bis zu ihm durchsickerte, was Uruha da eben gesagt hatte.

„Uwah!“, fiepte er und flitzte ihm gleich hinterher. Stimmte ja, da war noch was. Hoffentlich war noch alles okay und nichts stand in Flammen. Das wäre wirklich nicht gut.

Als er dann aber das Wohnzimmer betrat, war Uruha schon dabei, sämtliche Kerzen zu löschen und er stellte erleichtert fest, dass wohl außer seinem extra gekauften Negligé alles in Ordnung war. „Puh!“, seufzte er und half dann dabei, alles auszumachen. Nochmal würde er das nicht machen, das stand definitiv fest.
 

„Ich werde nie wieder eine Kerze anzünden, das schwör ich.“, murmelte er und ließ sich auf sein Sofa fallen. Uruha setzte sich neben ihn und schaute ihn von der Seite an. Er schmunzelte. „Na ja, so schlimm wird es wohl das nächste Mal nicht werden, denn dann ziehst du hoffentlich nicht mehr so ein schreckliches Teil an. Wie kamst du eigentlich auf die Idee, so ein Ding zu kaufen?“ Aoi war überrascht über diese Frage. Okay, die Frage war aber auch berechtigt. Wieso hatte er es getan?

„Eto… weil ich dachte, dass… na ja, dass es dir gefällt und ich dich damit… verführen kann.“ Ein Lachen hallte durch den Raum und der Brünette packte Aoi, zog ihn auf seinen Schoß. „Ach, Yuu. Mit so etwas verführst du ne Transe oder so aber doch nicht mich.“, meinte er. „Dir ist schon klar, dass ich auf dich stehe, weil du ein Mann bist und nicht so ein in pink getauchtes Etwas bist oder? Ich meine… ich steh zwar in Strapsen ab und an auf der Bühne und hab früher auch das ein oder andere Mal nen Rock oder nen Kleid getragen, aber das heißt nicht, dass ich das auch privat bevorzuge.“, stellte er mal eben klar. „So gut solltest du mich eigentlich kennen.“ Aoi räusperte sich und nickte. Ja, sollte er.
 

„Also keine sexy Unterwäsche mehr.“, nuschelte er. Uruha verdrehte die Augen, legte die Hände auf die Oberschenkel des Älteren. Die Stirn lehnte er gegen die Aois. „Du bist ne Nase. Natürlich steh ich auf sexy Unterwäsche, aber doch nicht solche. Ich mag deine engen Pants, die lassen deinen Hintern noch viel knackiger aussehen, als er eh schon is.“, anzüglich wippte er mit den Augenbrauen, was den Älteren rot werden ließ. Leicht buffte er ihm gegen die Schulter. „Das ist peinlich.“ „Nein, ist es nicht. Das ist sexy und macht mich mehr an, als nen tüffiges Negligé.“, kicherte er.
 

„Und jetzt Ende mit der Diskussion über den Kram. Lass uns lieber andere Dinge besprechen.“ Sein Blick wurde ernst. „Das mit Kai und dir, das ist… wirklich nur Freundschaft?“, hakte er noch einmal nach, wollte sich vergewissern. Sofort bekam er ein heftiges Nicken. „Ja, und Kollegen. Aber mehr nicht. Wir haben nur rumgealbert, mehr nicht. Du weißt doch, dass wir nur Blödsinn machen und weil ich ihn geärgert hab, hat er mich dann auch geärgert. Bitte glaub mir das.“ Wieder zog er eine Schnute und legte einen Dackelblick auf. „Ich lieb nur dich. Ich schwör´s und… ich… ich will ja auch langsam mehr mit dir tun, nicht mehr nur Knutschen und Fummeln, immerhin bin ich auch nur nen Mann. Hab eben auch meine Bedürfnisse, aber ich hab da schon ein bisschen Angst vor. Du kennst das ja schon, ich aber nicht.“, seufzte er. Der Brünette lächelte, strich seinem Freund das feuchte Haar aus dem Gesicht. „Keine Sorge, das klappt schon. Das eben war schon verdammt gut gewesen. Von mir aus können wir das gern öfter machen.“, zwinkerte er. „Aber mit dem anderen lassen wir uns eben noch Zeit. Auch wenn ich verdammt scharf darauf bin, solche Dinge mit dir zu tun. Du siehst nämlich verdammt heiß aus, wenn du dich so lustvoll räkelst.“ Und zack hatte er eine Kopfnuss von seinem ziemlich rot angelaufenen Freund. „Boah! Du Perversling! Du hast grad nen Blowjob bekommen und denkst schon wieder an Schweinkram? Wenn dann bin ich dran und nicht du!“, schimpfte er gespielt.
 

Keine Sekunde später lag er auf dem Rücken auf dem Sofa und wurde in die Polster gedrückt. Die Lippen Uruhas lagen auf seinen, küssten ihn hingebungsvoll und brachten ihn fast um den Verstand. Er hatte nicht einmal einen Laut von sich geben können, da wurde ihm der Mund schon gestopft. Seine Hände krallten sich in die Schultern des Jüngeren, der zwischen seinen Schenkeln lag und nicht den Anschein machte, etwas an dieser Tatsache ändern zu wollen. Aoi war vollkommen überrumpelt und schaffte es kaum, die Küsse zu erwidert, als er plötzlich eine Hand an seinem besten Stück spürte. Frech strich sie über seinen Schritt, packte einmal zu und beseitigte dann das Handtuch, das um seine Hüfte gelegen hatte. Sofort schoss ihm das Blut in die Lenden und die Wangen, während er immer wieder gegen die Lippen des Jüngeren keuchte.

Mit Wohlwollen stellte Uruha fest, dass Klein-Aoi sich bester Gesundheit erfreute und genau das tat, was er sollte. So legte er seine Hand um ihn und begann, ihn leicht zu massieren. Das brachte seinen Freund dazu, laut aufzukeuchen und ließ ihn süffisant in den Kuss grinsen. Oh ja! Wie war das? Er war dran. Dann würde er mal dafür sorgen, dass er dran war.
 

Langsam löste er sich von den Lippen Aois, nippte noch einmal leicht an ihnen, um sich dann über den Kiefer zum Hals zu küssen. Erst am Ohrläppchen legte er einen kurzen Halt ein, um daran zu knabbern und ihm etwas ins Ohr zu hauchen. „Hab ich dich.“ Seien Stimme klang verrucht und verursachte eine erneute Gänsehaut am ganzen Körper des Älteren. Diesem entwich ein Keuchen und der Brünette grinste sich eins, bevor er sich weiter auf Wanderschaft machte. Erneut küsste und leckte er sich über die weiche Haut. Auf dem Hals hinterließ er eine kleine Stelle, die man aber gut abdecken konnte, wenn es notwendig sein sollte. Am Schlüsselbein knabberte er hingebungsvoll, ehe er sich genüsslich den Brustwarzen widmete. Dabei ließ seine Hand nicht eine Sekunde von Aois Männlichkeit ab, die sich ordentlich bemerkbar gemacht hatte. Nein, sie stand wie eine Eins und schrie regelrecht nach Aufmerksamkeit, die sie natürlich bekam.
 

Als er am Bauchnabel ankam, versenkte er seine Zunge erst einmal darin, umkreiste ihn mehrmals, um dann noch tiefer zu wandern. Er genoss es in vollen Zügen, wie sich der andere nun unter ihm räkelte. Oh ja! Ein wirklich schönes Bild, was er ihm bot. Davon konnte er gern noch mehr haben, aber erst einmal war dieser Moment dran.

An den Hüftknochen schabte er leicht mit den Zähnen, hauchte mit den Lippen süße Küsse darauf und winkelte dann die heißen Schenkel an, um mehr Platz zu haben. Dann verschwand sein Kopf zwischen den Beinen Aois und ein lautes Stöhnen erfüllte den Raum. Aoi kippte den Kopf leicht in den Nacken, krallte sich mit den Händen im brünetten Schopf und an der Sofalehne fest.
 


 

Leicht legte er sich auf ihn und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Aoi sah ziemlich fertig aus, aber er mehr als befriedigt.

„Na? Immer noch nicht genug? Von mir aus können wir gern ins Schlafzimmer wechseln.“, anzüglich wippte er mit den Augenbrauen.

Aus glasigen Augen sah Aoi ihn an und grinste. „Du bist echt unmöglich. Ich brauch ne Pause. Später vielleicht.“, wisperte er und schloss wieder die Augen. „Immerhin bin ich älter als du.“ Uruha lachte. „Ja ja, alter Mann.“ „Hey! Ich hab gesagt älter nicht alt!“, protestierte er. „Aber die nächste Runde sollte dann wohl etwas anders laufen. Also Pause, bevor es weitergeht.“ Jetzt war er es, der anzüglich mit den Augenbrauen wippte und einen etwas überraschten Blick Uruhas erntete. „Was?“, lachte Aoi. „Du glaubst doch wohl nicht, dass hier Schluss ist.“
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Das war´s dann mal wieder von mir.

Keine Ahnung, wie es euch gefallen hat, aber es ging recht schnell, es zu schreiben, was mich ziemlich überrascht hat. Vielleicht gibt es ja bald wieder was von mir zu lesen. Also dann.
 

Eure Mika

Kiss me twice

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Von:  angie1804
2012-06-18T20:32:05+00:00 18.06.2012 22:32
^Hey hat mir super gefallen. Ich freu mich das es weiter geht.
Aoi ist so süß.Ich hoffe sie sind jetzt wieder fest zusmamen. ich mag die beiden so.
Von:  _kuroi_neko_
2012-02-24T11:54:51+00:00 24.02.2012 12:54
Also mir hats gefallen und ich warte gerne geduldig auf nachschub ^^
Von:  0-Ren
2012-02-23T18:43:16+00:00 23.02.2012 19:43
Hey,
wieder ein super kappi.
Aoi ist ja so trottelig süß!!!!!!^^
-sich selbst in Brand stecken-

freu mich schon auf's Nächste (hoffentlich mit kürzerer Wartezeit^^)

(^.^)v
Von:  SuGlover
2011-04-25T00:30:28+00:00 25.04.2011 02:30
ich mag urus art wie er so zickig ist :'D
huiii da hat sich aoi aber mühe gegeben *////*
ich bin mal gespannt wie das abläuft xD
tolles kapi *-*
LG SuGlover =)
Von:  SchattenTiger
2011-01-19T22:09:02+00:00 19.01.2011 23:09
Ui erster :D *haha* ein seeeehr leckeres kapitel ich hab kaum noch meine gummibärchen gefunden weil ich den blick nicht vom Bildschirm abwenden wollte xD was sind "momiji manjuus"? O.O
Von:  SuGlover
2011-01-11T14:59:05+00:00 11.01.2011 15:59
haha aoi nervt die ganze PSC schon xD ich würde auch so wie isshi gucken wenn so ein aoi die ganze zeit so rumrennt xD
huiiii takeru kam vor!!!! *-* zwar ganz kurz aber er kam vor! xD
uruha ist wirklich eine drama queen ^^'
da bin ich mal auf den plan gespannt :D bestimmt läuft da was schief xD
tolles kapi *____*
LG SuGlover =)
Von:  SuGlover
2010-11-28T15:06:49+00:00 28.11.2010 16:06
das neue kapi ist supeeeer *____* typisch uruha *hust* xD
omg da bin ich aber mal auf aois plan gespannt xD
LG SuGlover =)
Von:  Yoshiki_Deyama
2010-11-23T22:05:34+00:00 23.11.2010 23:05
Ach, da hat die Dramaqueen zugeschlagen! Warum können Männer nicht zuhören? Da wären die meisten Probleme gar keine Probleme! *seufzt*

Ich hab das interessant gefunden, dass Kai seine Freunde aus seiner Wohnung schmeist! Das erlebt man nicht oft, normal will er ja, dass es allen gut geht und hilft wo er kann. Mal eine neue Seite und das find ich super!

Bin schon gespannt wie es weiter geht!
lg ^__^
Von: abgemeldet
2010-11-23T17:34:41+00:00 23.11.2010 18:34
Yay, Uruha die Dramaqueen und Diva *lol*
Wieder mal ein tolles Pitel ^^
*weiterlesen will*
Ich find deinen Schreibstil so toll und auch, wie du die Charaktere von Aoi und Ruha darstellst.
Total toll.

Schreib schnell weiter >///<
Von:  SuGlover
2010-10-29T19:04:50+00:00 29.10.2010 21:04
huiiiiii neues kapi :D
omg wie süß aoi ist *____* ich finde das zu knuffig, und dann das vor dem laptop <333 xDDD
kai ist ne gute bandmamaaa<3 xD
ohjeee jetzt gibts bestimmt ärger zwischen den beiden x.x nicht das uru jetzt denkt er hat was mit kai o.O
LG SuGlover =)


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