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A Reason To Love

Eliwood x Ninian Fanfic
von

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Teil II: Die Hochzeit

Eliwood versuchte, seine Nervosität so gut wie möglich zu unterdrücken, was ihm ehrlich gesagt nicht gelang. Er befand sich in jenem Augenblick in seinem Gemach und lief auf und ab.

Es ist soweit… Marquis von Pherae… Oh, Vater… Eliwood hielt inne und sah zu einem Portrait seines verstorbenen Vaters Lord Elbert. Am Ende dieses Tages werde ich also Pherae führen. Ich werde dich nicht enttäuschen, Vater!

Sein Herz klopfte wie wild. Einige Sekunden stand er reglos vor dem Gemälde, ehe er in sich ging, die Luft tief einsog und diese langsam wieder ausatmete. Sogleich fühlte er sich ein klein wenig besser.

Doch war es allein der Gedanke, dass er nun bald Marquis von Pherae wurde, der ihm Grund gab, nervös zu sein? Gab es da nicht noch etwas anderes?

Wenn er so darüber nachdachte, stimmte das sogar. Heute würden er und Ninian heiraten.
 

Es waren nur wenige Wochen vergangen, seit Eliwood um Ninians Hand angehalten hatte. Das Volk Pheraes jubelte, als sie die frohe Kunde erreicht hatte. Vermutlich waren zahlreiche Mitbürger in diesem Augenblick mit Vorbereitungen für die große Feier an jenem Abend beschäftigt. Sie würden auf sein Wohl anstossen und auf eine wundervolle Zukunft trinken.

Zukunft…?

Eliwood neigte seinen Kopf, als jemand an seiner Tür klopfte. Aus seinen Gedanken gezerrt, rief er: „Ja, bitte?“

„Eliwood? Darf ich eintreten?“ Es war die Stimme von Ninian.

„Natürlich, komm ruhig rein.“

Auf Eliwoods Geheiß trat das hübsche Mädchen ein. Anscheinend hatte es sich noch nicht für die große Feier hergerichtet, denn sie trug ihr gewohntes Gewand. Aber schließlich war es bis zu der Feier noch Zeit.

Ninian sah zu ihm und musste kichern.

„Was ist so lustig?“, fragte Eliwood in spaßigem Ton.

„Man sieht dir die Nervosität an.“, antwortete sie und hielt sich ihre zarten Hände vor dem Mund, um nicht wieder zu kichern. „Deine Haare sind zerzaust… und du hast schon dein festliches Gewand an, obwohl es noch so früh ist.“

Verwundert stockte Eliwood. „…Oh?“ Es stimmte zwar, er trug ein edles Gewand in weißen und hellblauen Farben, sowie einen passenden weißen Umhang dazu, doch was war mit seinen Haaren? Er trat vor einen Spiegel und musste feststellen, dass sein kurzes Haar wirklich zerzaust aussah. Scheinbar war er sich beim Auf- und Ablaufen mehr als einmal durch die Haare gefahren. Sofort machte er sich dran, diese wieder einigermaßen herzurichten, während er Ninian erklärte, warum er sich jetzt schon in Schale geworfen hatte:

„So, wie ich mich kenne, werde ich später keine Gelegenheit dazu haben… Oder ich würde es vor lauter Aufregung sogar vergessen.“ Dabei lachte er, ihm selbst war wohl kein besserer Grund eingefallen.

Auch Ninian musste wieder kichern und trat zu ihm. „Keine Sorge. Ich bin mir sicher, dass alles reibungslos verlaufen wird.“

Eliwood nickte zu ihren Worten. „Wahrscheinlich. Aber ich werde bald derjenige sein, der Pherae führen wird. Es wird zwar keine leichte Aufgabe sein, doch mit dir an meiner Seite… Wir werden jede Schwierigkeit überwinden.“

Röte stieg in Ninians Kopf und sie blickte verlegen zur Seite.

Gerade da klopfte wieder jemand an der Tür. „Lord Eliwood!“ Dieses Mal war es die Stimme eines Soldaten.

Kurz blickte der junge Marquis zu Ninian, ehe er sich der Tür zuwandte: „Ja, was gibt es?“

„Ihr habt Besuch. Lord Hector, Marquis Ositia ist hier. Er wartet im Konferenzraum auf Euch.“

Angenehm überrascht blickte Eliwood drein. Hector war seit seiner Studienzeit in Ositia einer seiner besten Freunde. Zudem hatte der junge Lord ihm im Krieg gegen Nergal stets zur Seite gestanden.

„Sag ihm, dass ich gleich bei ihm bin!“

„Zu Befehl, mein Lord.“
 

„Ich kann es kaum glauben, Hector ist hier.“, murmelte Eliwood, als er und Ninian sich auf den Weg zu dem Konferenzraum machten.

„Es ist schön, alte Freunde wieder zu sehen.“, stimmte seine Geliebte ihm zu, „Er hat sicher mitbekommen, dass heute die Krönung stattfindet.“

„Das würde mich nicht wundern. Ich glaube, es hat sich bereits auf dem ganzen Kontinent herumgesprochen.“

In diesem Moment öffnete Eliwood die Tür zum Konferenzraum und sah sogleich seinen alten Freund wieder. Groß verändert hatte sich Hector nicht, er hatte immer noch sein kurz geschnittenes blaues Haar, welches nach hinten gekämmt war. Zudem trug er seine gewohnte Rüstung und ein purpurroter Umhang hing über seine kräftigen Schultern.

„Hector!“, rief Eliwood erfreut und trat auf den kräftigen Mann zu.

„Eliwood!“, grüßte dieser zurück und nahm den jungen Lord freundschaftlich in die Arme.

„Es freut mich, dich hier zu sehen, mein alter Freund.“ Eliwood lächelte.

„Natürlich, immerhin wird mein bester Freund nur einmal zum Marquis gekrönt.“, lachte Hector, „Das darf ich mir doch nicht entgehen lassen!“ Hector begann zu lachen, ehe er Ninian bemerkte, die noch an der Tür stand. „Ah, Ninian ist auch hier. Freut mich, dich wieder zu sehen.“

„Die Freude liegt ganz meinerseits.“, entgegnete diese nickend und lächelte dann.

„Du hast also den weiten Weg von Ositia nach Pherae gemacht, um bei meiner Krönung dabei zu sein?“, fragte Eliwood an Hector gewandt, „Du bist wirklich ein wahrer Freund, Hector.“

„Nicht nur das.“, meinte dieser und sah Eliwood und Ninian an, „Ich weiß auch, dass heute eure Hochzeit stattfindet. Dafür bin ich ebenso da. Ich gratuliere euch.“

„Vielen Dank.“, antworteten Eliwood und Ninian aus einem Munde.

Nach einer sehr kurzen Pause war auf einmal ein schelmisches Lächeln auf Hectors Zügen zu sehen. „Dann darf man ja auch auf einen baldigen Thronfolger hoffen?“

Erschrocken darüber, dass Hector solch ein Thema so plötzlich ansprach, zuckte Eliwood zusammen und stiess hervor: „H-Hector!!“

Selbst Ninian schien peinlich gerührt.

„Haha!“, Hector klopfte lachend so kräftig auf die Schulter Eliwoods, sodass dieser einen leisen Schmerzenslaut unterdrücken musste. Stattdessen quälte sich Eliwood zu einem schiefen Lächeln. „Immer noch der Alte…“
 

Nach einem längeren Gespräch unter guten Freunden fühlte sich Eliwood besser. Er konnte für ein paar Stunden den seelischen Druck vergessen, bald Marquis von Pherae zu sein. Doch als sich Ninian aufmachte, sich für die Feier herzurichten, wurde es schnell wieder schlimmer. Er würde sie nun so lange nicht mehr sehen, bis beide vor dem Altar stehen würden.

Oh Gott, daran durfte er gar nicht denken.

Es war nicht so, dass er Ninian nicht als seine Frau an seiner Seite haben wollte, nur der Gedanke daran, dass ihn alle ansehen würden, wie er mit ihr zum Altar trat… Hoffentlich würde er das ohne Patzer über die Bühne bringen.

Allerdings war er sehr gespannt darauf, wie Ninian in ihrem Kleid aussah. Vermutlich atemberaubend.
 

Die Zeit verging wirklich zäh, bis es endlich Abend wurde. Das Schloss war nun festlich beleuchtet und unzählige Leute machten sich auf den Weg, zum Thronsaal. So auch Eliwood, der von Marcus abgeholt wurde und dieser ihn zum Thronsaal führte.

Vor den geschlossenen Türen des besagten Thronsaales, konnte er Ninian erkennen, die ihm mit einigen Maiden entgegen kam. Beide Gruppen kamen zeitgleich vor den Türen an.

Ninian trug einen langen Schleier vor ihrem Gesicht, sodass Eliwood nicht ihr Gesicht sehen konnte, doch er wusste, dass sie ihn ebenso ansah. Er atmete nochmals tief ein und lächelte sie an.

„Wollen wir?“ Er reichte ihr die Hand.

„Ja.“ Entschlossen legte sie ihre zarten Finger über seine Hand und gemeinsam wandten sie sich den noch geschlossenen Türen zu.

Beide sahen erwartungsvoll zu, wie mit einem plötzlichen „Klick“ die Türen sich langsam teilten und den prachtvollen Thronsaal preisgaben. Er war überfüllt mit Menschen, die ihnen zuwinkten und nach ihnen riefen. Alte Freunde waren da, darunter natürlich Hector, aber auch einige Einheiten seiner alten Streitmacht. Zudem waren sehr viele Soldaten anwesend, um der Krönung ihres neuen Marquis beizuwohnen.

Gerade bei dieser Menschenmenge wäre Eliwood noch nervöser geworden, doch nun, da er Ninians Hand hielt, schritt er selbstbewusst voran und war bereit, sich seinem Schicksal zu stellen. Er würde nun Marquis von Pherae, und er würde sein Bestes geben, sein Land in eine glorreiche Zukunft zu führen.

Glücklich sah er zu seiner Herzensdame und lächelte sie an. Obwohl er immer noch nicht Ninians Gesicht erkennen konnte, wusste er, dass sie sein Lächeln erwiderte.

So schritten beide den roten Teppich entlang, bis sie vor die Stufen der beiden Throne traten. Die Throne, auf denen immer sein Vater und seine Mutter gesessen hatten und wo er nun in Zukunft sitzen würde.

Lady Eleanora stand vor den Thronen und wartete, bis Eliwood und Ninian vor der Treppe standen. Respektvoll neigten sie die Köpfe und knieten vor ihr nieder. Kurz darauf trat Eleanora würdevoll einige Stufen hinab und blieb vor dem zukünftigen Ehepaar stehen. Alle Anwesenden konnten erkennen, dass sie einen Rapier in ihren Händen trug. Ihr langes Haar fiel ihr über die Schultern, als sie dem jungen Paar zunickte und dann die Hand hob, worauf es mucksmäuschen still wurde.

„Seit dem Tod von Lord Elbert ist bereits ein Jahr vergangen.“, begann sie mit fester Stimme. „Zwar hat mich der Tod meines geliebten Gatten sehr mitgenommen, doch ich wusste: Das Volk braucht jemanden, zu dem es aufblicken kann! Seit diesem Tag habe ich über das Volk von Pherae gewacht, es geleitet und beschützt, so gut ich konnte. Doch ist meine Ära nun vorbei und Eliwood, Sohn von Marquis Elbert, wird nun die Nachfolge antreten. Erhebt Euch, Lord Eliwood.“

Eliwood tat wie geheißen und richtete sich wieder auf. Sein Blick traf die schönen Augen seiner Mutter, die mit den Tränen kämpfen musste.

„Werdet Ihr das Volk von Pherae führen und Euer Bestes geben, Euer Land in eine blühende Zukunft zu geleiten?“, fragte Eleanora ihn.

Entschlossen nickte der junge Mann. „Ja, das werde ich. Es ist mein fester Entschluss, Pherae so zu verwalten, dass niemand Angst vor Hunger oder Elend zu haben braucht. Jeder einzelne ist nicht mein Untertan, sondern mein Freund, ganz gleich ob Soldat, Vertraute oder gar Mitbürger. Und ich werde mein Bestes geben, sodass meine Freunde sich keine Sorgen um unsere Zukunft machen müssen!“

Viele Anwesenden jubelten zu Eliwoods Worten, einige nickten ihm zu, manche riefen begeistert seinen Namen.

Lady Eleanora schaute kurz in die Runde, dann nickte auch sie.

„So nehmt diesen Rapier in Eure Hand als Zeichen dafür, dass Ihr nun die volle Verantwortung für Pherae tragt.“ Sie hielt ihm die Waffe mit beiden Händen entgegen und wartete, dass er sie nehmen würde.

Vorsichtig liess Eliwood Ninians Hand los, um den Rapier an sich zu nehmen. Er umklammerte fest das Metall, zog die Waffe aus der Scheide und hielt sie hoch, auf dass jeder sie sehen würde. „Für unser Land! Für unsere Zukunft!“, rief er und laute Unterstützungsschreie ertönten seitens der Anwesenden.

Kurze Zeit später wurde es wieder leise, als Eleanora ihre Stimme anhob: „Und dieses Mädchen an Eurer Seite wird Euch auf Euren Weg unterstützen?“ Es war an Ninian, diese Frage zu beantworten. Leicht erhaschte Eliwood, der inzwischen den Rapier wieder zurück in die Scheide gesteckt hatte, einen Blick auf sie. Immer noch kniend nickte Ninian und sagte deutlich: „Ja, das möchte ich. Aus dem Tiefsten meines Herzens möchte ich das.“

„Dann erhebt Euch und nennt mir Euren Namen, damit alle Anwesenden wissen, wie sie Euch anzusprechen haben.“, sprach Eleanora. Natürlich wussten alle, wie Ninian mit Namen hieß, doch so war es eben Tradition.

Das Mädchen erhob sich und sagte deutlich: „Ninian.“

Zufrieden nickte Lady Eleanora und wandte sich nun an ihren Sohn: „Eliwood, wollt Ihr Lady Ninian als Eure Frau nehmen? Sie lieben und ehren, bis dass der Tod Euch scheidet?“

Nun ergriff der junge Mann Ninians Hände in seine und wandte sich zu ihr. Ninian tat es ihm gleich und blickte ihn aus ihren Schleier aus an. „Ja, ich will.“, sagte er entschlossen mit einem Lächeln auf seinen Lippen.

Abermals zufrieden nickte Eleanora den beiden zu und wandte sich mit ihrer Frage an Ninian: „Ninian, wollt Ihr Lord Eliwood, Marquis von Pherae als Eurem Mann nehmen? Ihn lieben und ehren, bis dass der Tod Euch scheidet?“

Für einige Sekunden war plötzlich Stille. Etwas verunsichert schielte Eliwood aus den Augenwinkeln heraus zu Ninian, deren Mimik er nicht erkennen konnte, da sie immer noch den Schleier trug. Hatte sie plötzlich Zweifel?

Besorgt neigte er seinen Kopf, als wollte er sie fragen, ob alles in Ordnung sei. Einige Leute fingen ebenso an, sich verwunderte Blicke zuzuwerfen.

Plötzlich merkte Eliwood ein Drücken an seiner Hand. Ninian zuckte kaum merklich auf, ehe sie mit ihrer lieblichen Stimme sagte: „Ja, ich will.“

Erleichtert atmete Eliwood auf. Für einen Moment hatte er gedacht, dass sie einen Rückzieher machen wollte. Was ihm aber ehrlich gesagt verwundert hätte, immerhin hatte sie sich ja auch auf die Hochzeit gefreut.

Seine Mutter schien ebenso erleichtert, als Ninian endlich auch ihr Ja-Wort gab. „Nun denn… Kraft meines Amtes erkläre ich Euch hiermit zu Mann und Frau.“

Mit diesen Worten durfte Eliwood endlich den Schleier von Ninians Gesicht nehmen und ihr bildhübsches Gesicht sehen. Nicht ein Anzeichen von Zweifel oder Unsicherheit konnte er in ihrem Gesicht erkennen, sie lächelte nur zufrieden und vor Freude waren ihre Wangen leicht gerötet.

Langsam kam er ihrem Gesicht näher. „Ich liebe dich.“, flüsterte er ihr so leise zu, dass es niemand außer ihnen hören konnte.

Ninian erwiderte Eliwoods Worte: „Ich liebe dich auch.“ Und sie besiegelten ihr Ehebündnis mit einem Kuss, welcher alle Anwesenden freudig in ihre Hände klatschen liess.

Als sie den Kuss beendeten, sah sich das frisch vermählte Paar verträumt an, noch bevor ersten Leute kamen, um den beiden zu gratulierten.

Plötzliches Glockenläuten liessen manche aufsehen: Nun würde kräftig gefeiert werden!
 

Die Feier wurde in einem sehr großen Ballsaal abgehalten, der ebenso festlich geschmückt war wie der Rest des Schlosses. Es gab Essen und Trinken in rauen Mengen, viele Köche und Aushilfen hatten alle Hände voll zu tun, den Gästen bei der Auswahl der Speisen behilflich zu sein.

Selbst einer Stunde nach der Trauung wurden Eliwood und Ninian noch von zahlreichen Freunden beglückwünscht und erhielten Geschenke. Es wurde viel geredet, aber auch herzlich gelacht und das Glück des Paares zelebriert.
 

Das Fest dauerte bis in die späten Abendstunden. So langsam wurde es Zeit, dass die nächste Tradition folgte…

Natürlich wäre Eliwood gerne auch weiterhin bei seinen Freunden geblieben, doch nun war es an der Zeit, dass er endlich mit Ninian alleine sein konnte. Die ersten gemeinsamen Stunden als Ehepaar.

Nachdem er sich von all seinen Gästen verabschiedet hatte, gingen er und Ninian an den Händen haltend den Flur entlang Richtung Ställe.

„Das war eine wundervolle Feier.“, meinte er und sah Ninian mit einem Lächeln an.

„Das stimmt. Aber wieso müssen wir denn die Feier nun verlassen?“, fragte Ninian.

„Du wirst es schon noch sehen… Es gehört zu unseren Traditionen hier in Pherae. Aber soviel kann ich dir verraten: Es wird dir gefallen.“ Er zwinkerte ihr zu und führte sie die Stufen hinunter zum Innenhof, geradewegs zu den Ställen, bei denen sein gesatteltes Pferd stand: Whitewind.

Ninian schien überrascht. „Huch?“

„Es gibt nichts Wundervolleres, als einen Ausritt bei Mondenschein.“, meinte Eliwood und hob seine Gattin vorsichtig auf den Rücken des Pferdes. Danach stieg auch er auf und griff mit der einen Hand nach den Zügeln des weißen Hengstes, während er mit der anderen Ninian an sich drückte, damit sie nicht fallen würde.

„Eliwood… ich… Ich habe bisher noch nie auf einem Pferd gesessen…“, brachte Ninian schüchtern hervor.

„Hab keine Angst, ich bin bei dir.“ Er drückte sie fester an sich und gab dem Tier sanft die Sporen, sodass es sich in Bewegung setzte.

Zunächst hatte Ninian etwas Angst, doch als sie sich an das gleichmäßige Schaukeln des Pferdes gewohnt hatte, schien ihr der Ritt doch auch zu gefallen und sie kuschelte sich an Eliwood.
 

Zielstrebig lenkte Eliwood sein Tier zu einem besonderen Ort. Die Landschaft wurde immer unebener, bis sie zum größten Hügel kamen, den es hier vor Ort gab.

Sanft zog Eliwood an den Zügeln, sodass Whitewind stehen blieb. Fragend sah ihn Ninian an.

„Wir sind da.“, sagte er leise und blickte nach oben. Seine Gattin tat es ihm gleich. Ein atemberaubender Mond breitete sich vor ihnen Augen, als dieser gerade von einer Wolkendecke hervorkam.

„Wunderschön.“, flüsterte Ninian leise.

„Ja, nicht wahr? Es ist einer meiner Lieblingsorte hier in Pherae.“, erklärte Eliwood. „Hier sieht man den Mond so nah wie nirgends sonst.“

„Wundervoll.“ Das Mädchen lächelte und sah weiterhin zum Mond.
 

Eine halbe Stunde verstrich, bis Eliwood wieder seine Stimme erhob: „Komm, lass uns gehen. Ich werde dir nun zeigen, wo wir die Nacht verbringen werden.“

„Etwa nicht im Schloss?“, fragte Ninian verwundert.

„Nein. Aber ich bin mir sicher, dass es dir ebenso gefallen wird.“

Damit lenkte der Lord sein Pferd den Hügel hinunter und sie ritten geradewegs wieder den halben Weg Richtung Schloss Pherae zurück. Man konnte Ninian konnte ansehen, dass sie nur diese eine Frage im Kopf hatte: Wo würde Eliwood sie wohl hinbringen?

Doch sie brauchte nicht mehr lange zu warten, denn bald hatten sie das Ziel erreicht: Eines der wenigen Freihäuser Pheraes. Zu Eliwoods Kindertagen war er ab und an mit seinen Eltern dort gewesen, wenn es Zeit und Situation erlaubte.

„Ich habe gar nicht gewusst, dass hier ein Freihaus steht.“, wunderte sich Ninian.

„Doch, ich war manchmal hier, als ich noch ein Kind war. Warte kurz.“ Er stieg vom Pferd ab und half dann Ninian, ebenso abzusitzen.

„Hmhm, du hattest das also geplant.“, meinte Ninian und piekste ihm in die Seite.

„War das keine gute Idee?“, fragte dieser verwundert. „Ich dachte, die ersten Stunden als Ehepaar könnten wir hier am schönsten verbringen.“

Ninian kicherte. „Doch, sicher war das eine gute Idee. Keine Sorge.“

Erleichtert lächelte der junge Mann. „In Ordnung, wenn du nun gestattest…“ Ohne Vorwarnung nahm er Ninian auf seine Arme und trug sie nun ins Innere des Freihauses. Das Mädchen stiess erst einen erschrockenen Schrei aus, doch dann lachte sie, als er sie ins Innere trug.

Innen war es ebenso festlich eingerichtet wie in vielen Räumen im Schloss. Man konnte eindeutig erkennen, dass es ihnen gehörte, der Stil war einfach unverkennbar.

„Ich hoffe, es ist nicht… zu prachtvoll für dich. Aber mir fiel kein anderer Ort ein.“, entschuldige sich Eliwood.

„Nein, alles in Ordnung. Mir ist alles Recht, wenn du bei mir bist.“, sagte Ninian und kuschelte sich and Eliwoods Brust.

Aufgrund dessen musste er schmunzeln und fragte sie anschließend: „Sollten wir uns sogleich schlafen legen, bist du sehr müde?“

Ninian schien zu überlegen, ehe sie nickte. „Ja, es war ein langer und anstrengender Tag.“

Das stimmt, dachte sich Eliwood und nickte zu ihren Worten. „Du hast Recht, ich bin auch ziemlich müde.“ Somit trug er sie zum Schlafzimmer.
 

Jenes war prunkvoll ausgestattet. An der rechten Seite befand ich ein Himmelsbett für zwei Personen und Vorhänge fielen links und rechts herunter. In der Mitte des Raumes lag ein großer weicher Teppich und der Mond schien ins Fenster an der Nordseite des Zimmers hinein.

„Das ist einfach wundervoll.“, staunte Ninian, als Eliwood sie wieder absetzte und sie ins Innere des Zimmers ging. „Ein wirklich schönes Zimmer.“

„Freut mich, dass es dir gefällt. Schau mal, ich hab unsere Nachtgewänder und für morgen unsere Kleidung hierher legen lassen.“ Eliwood deutete auf einen kleinen Stuhl in einer Ecke.

Ninian folgte seinem Blick und musste abermals schmunzeln. „Du hast wirklich an alles gedacht, wie es scheint.“

„Ich möchte einfach nur, dass es perfekt wird.“, meinte Eliwood, machte einen Schritt in den Raum hinein und schloss die Tür hinter sich.
 

Ein wenig später lag das frisch vermählte Ehepaar nebeneinander im Bett und trotz ihrer beider Müdigkeit, waren sie noch wach. Neben ihnen auf einem Nachtisch brannte eine Kerze, die nun die einzige Lichtquelle des Raumes war. Eliwood konnte nicht anders und musste ständig seine Gattin mit einem Lächeln auf seinen Zügen ansehen. Ninian erwiderte sein Lächeln.

Plötzlich fiel dem jungen Lord etwas ein. „Ninian? Bist du glücklich?“, flüsterte er.

„Sicher, warum sollte ich nicht glücklich sein?“, fragte sie verwundert.

„Bei unserer Hochzeit… mir kam es so vor, als ob du kurz gezweifelt hast. Kurz bevor als du das Ja-Wort sagtest… Du warst so still.“

Er erkannte, dass Ninian plötzlich eine traurige Miene zog und den Kopf abwandte.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte er besorgt.

Stille.

Eliwood wollte sie auf keinen Fall drängen, aber ihr Schweigen machte ihn wahrlich nervös. „Ninian… Bitte, du kannst doch mit mir über alles reden.“

Nach einigen Momenten richtete sich Ninian so auf, dass sie nun im Bett saß, blickte aber immer noch nicht Eliwood an. Ihr Nachtgewand lag locker auf ihrer zarten Haut, das Licht der Kerze glitzerte auf dem Stoff.

Bedrückt tat es ihr Eliwood nach und starrte auf die Bettdecke. Was würde er dafür geben, dass sie mit ihm redete… Wollte sie etwa doch nicht heiraten? Tat sie das nur… wegen mir? Das waren seine Gedanken in diesem Moment.

„Eliwood…“

Er sah auf. „Ja?“

Ninian hatte immer noch nicht den Kopf zu ihm gewandt. „Deine Mutter… sie sagte… ‚Bis dass der Tod Euch scheidet’… Du weißt, dass ich nicht lange an deiner Seite bleiben kann.“

Wieder trat kurz Stille ein, diesmal seitens Eliwoods. „Ich… ich weiß. Ich hab aber bisher immer versucht… es einigermaßen zu verdrängen. Mich nicht daran zu erinnern.“ Er wusste es. Der Preis dafür, dass Ninian bei ihm leben konnte, war sehr hoch. Da Ninian ein Drache war, konnte sie nicht für immer in der Welt der Menschen leben. Das hieß also, dass sie nur noch wenige Jahre hatte. „Aber Ninian… trotz all dem liebe ich dich. Das wird sich nie ändern… Selbst wenn Gevatter Tod uns in absehbarer Zeit trennen wird… Ich möchte…“ Seine Stimme versagte bald, ihm kamen die Tränen hoch. „Ich möchte unser Glück so lange wie möglich mit dir verbringen… Solange es geht. Lass uns… daher an die Zukunft denken, die wir zusammen verbringen werden. Wir beide.“

Jetzt endlich sah Ninian zu ihm. Sie weinte. Ihr Anblick machte Eliwood nur noch trauriger. „Eliwood…“

„Sag nichts, Ninian…“

„Doch. Weißt du… ich bin froh, hier bei dir leben zu können. Auch wenn ich nur eine kurze Frist habe. Darauf habe ich mich nun mal eingelassen. Ich bin nur traurig… dass es nicht länger sein kann, als ich vermutete.“, murmelte sie leise.

Dieser letzte Satz liess Eliwood aufsehen. „Was willst du damit sagen…?“

Abermals liefen ein paar Tränen ihr über die Wange. „Ich werde wohl nie unser zukünftiges Kind sehen können, wenn es anfängt zu sprechen oder gar zu laufen.“

So weit stand es also schon um sie? „Ninian… wie lange weißt du schon davon, dass du… bald sterben wirst?“

Diese senkte ihren Blick. „Am Anfang fühlte ich nichts… Aber nach und nach merkte ich, wie ich immer schwächer wurde.“ Sie richtete ihre Hand auf ihr Herz, „Es ist jeden Tag ein minimaler Unterschied… aber es macht sich irgendwann bemerkbar. Wenn es weiterhin so kontinuierlich bleib, schätze ich… dass mir vielleicht drei bis vier Jahre bleiben, maximal.“

Es war ein großer Schock für ihn, mit anzuhören, dass Ninian wohl weniger Zeit hatte, als sie bisher vermutet hatten. Immerhin wollte er doch, dass sie so lange wie möglich bei ihm blieb… Er war einfach sprachlos.

Ninian wischte sich die Tränen ab und sah zu ihm hin. „Aber es ist so, wie du sagtest… wir sollten die Zeit nutzen, die wir zusammen haben werden.“ Sie lächelte sanft und streichelte sein Gesicht. „Uns bleibt doch gar nichts anderes übrig.“

Langsam blickte er zu ihr hin. Musterte ihr hübsches Gesicht… Da fasste er sich ein Herz, wischte sich ebenso seine Tränen ab und lächelte sanft. Es stimmte einfach, jetzt in Trauer zu versinken würde nichts bringen… und es würde sie nur fertig machen.

Zärtlich legte er einen Arm um ihre Schultern und zog sie an seine Brust. „Ja… Lass uns unsere gemeinsame Zeit genießen und seien wir einfach für den anderen da. Ich denke, alles andere wäre schlecht.“ Obwohl ihm abermals Tränen in den Augen traten, schmunzelte er.

Ninian tat es ihm gleich, legte ihre Hand auf seine und sah ihn mit einem Lächeln an. „Ja. Versprochen.“
 

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Erklärungen und Erläuterungen:
 

Letztes Gespräch, wenn man mit Eliwood und Ninian Support A und mit Hector Support B hat

Das Gespräch mit Eliwood, Hector und Ninian wurde nicht 1:1 übernommen, weil ich mir einfach nicht alles merken kann... *lach* Aber im großen und Ganzen ist es so, wie ich es hingeschrieben hab. (Auch Hectors direkte Frage, wann ein Thronfolger in Sicht sei)



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