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Die Geschichte eines großen Wahnsinns und die Volturi mitten drin

von

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De Medici oder eine etwas seltsame Familie

De Medici oder eine etwas seltsame Familie
 

Kinderaugen sind wie klare Bergseen,

auf deren Grund ein Ungeheuer schlummert.
 

-unbekannt
 

Würde man mich fragen, warum ich gerade diesen einen auf der Welt so verachtenswerten Beruf auswählte, würde ich antworten:
 

„Familientradition. Oh und er ist sehr gut bezahlt, wenn man es schafft nicht zu sterben.“
 

Ganz genau. Der Beruf liegt in der Familie. Es ist mir, als wäre es gestern gewesen. Ich eine kleine trippelnde 2-jährige mit der Geschwindigkeit eines Schnellzuges und der alles vernichtenden Kleinkinderkraft eines Bulldozers auf der immerwährenden Mission aller Kleinkinder das Elternhaus zu verwüsten und alles anzusabbern und knabbern, was lecker aussieht.
 

Meine Kindermädchen wurden von mir fast in den Wahnsinn getrieben. Wie oft habe ich ihnen wohl diese steinharten roten Gummibälle an den Kopf geworfen, wenn sie mit Wäsche beladen die Treppe hochstiegen? Wie oft habe ich wohl gelacht und geklatscht wenn sie infolgedessen rückwärts runterfielen? Wie oft habe ich Vaters Silberbesteck gefunden und damit rumgeworfen? Und meistens die lebendigen Bediensteten getroffen?
 

Damals wurde mein Vater langsam misstrauisch, konnte von meiner Mutter aber beschwichtig werden. Hierzu eine kurze Beschreibung meiner Eltern:
 

Mein Vater:
 

Ein etwas klein geratener dürrer Mann von 1,65 mit schütterem schwarz gekräuseltem Haar. Er trägt eine braune Brille und wird von seinen Angestellten als verantwortungsbewusster, freundlicher Mann bezeichnet, der Weine liebt und klassische Musik mag. Allerdings sehe er auch ein kleines bisschen langweilig aus mit seinen immer braun beige karierten Pullovern aus 100% echter Baumwolle. Sie vermuten er ist Buchhalter. Sie liegen fast richtig, er ist Steuerberater.
 

Aber das markanteste an meinem Vater sind seine waldgrünen Augen. Sie passen nicht so recht zu seinem restlichen Erscheinungsbild. Sie sagen viel aus über das Innere seiner Seele und seine Fähigkeiten, von denen er selbst nichts weiß.
 

Mit diesen Augen gelang es ihm auch meine Mutter einzufangen, so sagt man.
 

Meine Mutter:
 

Eine zierliche schlanke Frau mit einer Größe von 1, 75. Sie ist wohl das auffälligste Lebewesen, das die Welt je gesehen hat. Mit ihrem schneeweißen Haar, der blassen Haut und den blutroten Augen erscheint sie den Leuten wie ein schöner Todesengel. Was sie letztendlich auch war.
 

Meiner Mutter heißt mit Namen Blanca, was soviel wie weiß und glänzend schön bedeutet. Durch die Tatsache, dass sie ausschließlich weiße Kleidung trägt, glauben die Leute sie wäre eine Elfe. (Mein Vater hat am Anfang ihrer Beziehung mehrmals an ihren Ohren gezogen, um zu sehen ob sie nicht doch spitz zuliefen oder operiert waren.)
 

Sie spricht nicht sehr oft, weil durch den Klang ihrer glockenhellen Stimme alles stehenbleibt, so faszinierend hört sie sich beim Sprechen an.
 

Sie lacht gerne und tänzelt am liebsten den ganzen Tag umher und gießt die Blumen in den Körben, die im 1. Stock an Ketten herunterhängen und nur durch einen Stuhl zu erreichen sind.
 

Noch heute rätseln die Leute, wie zwei so unterschiedliche Menschen zusammenkommen konnten. Meine Mutter müsste meinem Vater schon vom Himmel runtergefallen und direkt in seinen Armen gelandet sein, vermuten sie.
 

Sie liegen sehr nahe dran.
 

Tatsächlich war meine Mutter, Blanca de Medici, damals auf dem Dach von Vaters Anwesen unterwegs, mit dem Auftrag den verräterischen Buchhalter der mafiosischen Satierviefamilie mit einem eisigen Kuss aus dem Leben zu reißen. Man nannte sie den weißen Tod, wegen ihrer kaltblütigen Ader und ihrem süßen Todeskuss. Und weil sie eben weiß war.
 

Sie war immer nur leicht bewaffnet unterwegs, ihr Aussehen allein reichte, um die Menschen langen genug abzulenken und sie so umzubringen. Gezielte Opfer küsste sie auf den Mund. Ihre Lippen waren mit dem Gift einer seltenen Pflanze bestrichen, dass durch den Speichel in den Körper übertragen wurde und dem Gehirn des Opfers vorgaukelte dass der Körper kurz vor dem Erfrieren stehe.
 

Der Körper reagiert mit entsprechenden Maßnahmen. Da er jedoch die Poren der Haut dabei zusammenzieht und die Temperatur des Körpers senkt kann das Gift sich ungehindert im Körperwasser ausbreiten und schließlich das Opfer davon überzeugen, dass es erfroren ist. So starben die meisten ihrer Opfer an Unterkühlung.
 

Dieser Tod war auch dem (so der Boss der Satervie) verräterischen Drecksschwein von einem Zahlenverdreher beschien. Meinem Vater wäre damals die fatale Ähnlichkeit mit einem Buchhalter fast zum Verhängnis geworden. Denn wie gesagt, er ist Steuerberater, wird aber für einen Buchhalter gehalten.
 

Zu seinem Glück hatte es in jener Nacht geschneit und das Dach war mit meterdickem weißem Zeug bedeckt. Meine Mutter kämpfte sich leise schimpfend durch die dichten Massen und war ausnahmsweise einmal nicht anmutig. So kam wie es kommen musste und sie rutschte aus. Mit einem sehr kreischigen, aber doch noch wohlklingenden Ton stürzte sie vom Dach und wäre sicher zu einem eisigen Bad im Pool gekommen, wenn mein Vater nicht genau darunter gerade auf dem Balkon gestanden hätte. Von einer Ladung Schnee überrollt ging er zu Boden. Als er sich freigekämpft und wie der Phönix aus der Asche aus dem Schnee erhob, musste er feststellen, dass er in den Händen eine verdutzte schneeweiße Frau mit blutroten Augen hielt, der Schneekristalle im Haar funkelten.
 

Von diesem Anblick amüsiert und entzückt, fragte er: „ Ich wusste nicht, dass solch ein kostbarer Schatz unter dem Schnee verborgen lag. Sag wolltest du mir etwas stehlen, schöner Engel aus Schnee?“ Sie starrte in waldgrünen Augen, die durch die fehlende Brille nun ihre ganze Wirkung entfalteten. In ihnen versunken vergaß sie alles und hatte nur noch Augen für ihn.
 

Er konnte nicht anders. Er wollte seine Lippen auf die ihren legen. Er kam den ihren schnell näher. Sie beugte sich zu ihm und erwartete sehnsüchtig den Kontakt. Es hätte schön werden können. Es wäre der Kuss ihres Lebens gewesen.
 

Wenn ihr nicht eingefallen wäre, dass ihre Lippen ja vergiftet waren.
 

Erschreckt ließ sie sich nach hinten fallen, um den Besitzer dieser hinreißenden Seelenspiegel vor ihrem Gift zu retten. Er allerdings wollte nicht, dass sie fiel und sie vor dem Absturz bewahren. Im Endeffekt verloren sie beide das Gleichgewicht und stürzten über den Balkon in den mit Eis bedeckten Pool. Zum Glück war mein Vater Mitglied im Überlebensschwimmerclub und meine Mutter musste es schon allein ihres Berufes wegen können.
 

„Ich weiß ja, dass ich nicht gerade hübsch aussehe, oder besonders charmant bin, aber dass sich deswegen die Frauen jetzt schon in die Tiefe stürzen…“ Mein Vater schwamm mit enttäuschtem Blick und verletzten männlichen Stolz an den Beckenrand und wollte sich hochziehen. Als er halb oben war, packte eine zierliche schmale Hand sein Bein und hielt ihn fest. Erstaunt blickte er nach unten.
 

Blutrote Augen blickten ihn voller Leidenschaft an. „Ihr seid charmant, schöner Fremder mit den waldgrünen Augen. Noch nie ist es vorgekommen, dass ich auf einen Mann fliege und das im wahrsten Sinne des Wortes.“ Ab da wurden meine Eltern immer etwas verlegen, wenn sie uns die Geschichte erzählten Sie räusperten und hüstelten etwas von: in eine Decke gewickelt…beide…Kamin…gekuschelt…Barocksofa…nackt…entflammte Leidenschaft…Liebe…Beziehung…Monate…Heirat.
 

Und sie heirateten tatsächlich, 2 Jahre nach diesem etwas seltsamen Kennenlernen. Aus dem einsamen Peter Meier, wurde der nun nicht mehr einsame Peter de Medici.

Er nahm den Namen meiner Mutter an, weil dieser viel faszinierender und mysteriöser klang als, nun ja Meier.
 

Und 9 Monate später war ihr Leben perfekt. Ich, ihre Hochwohlgeborenheit Ilaria de Medici, geruhte auf die Erde hernieder zu steigen und geboren zu werden auf dass, das gemeine Volk juble und mich feiere als den neuen Messias. Ok, etwas übertrieben die Beschreibung, aber sie waren ja zum ersten Mal Eltern…
 

Ich war aber auch eine etwas seltsame Erscheinung. Ein kleines 49 cm großes Baby, mit schwarzem Flaum, die Haarfarbe meines Vaters, einer ganzen Menge Babyspeck und nun ja, der Augenfarbe meiner Mutter…
 

Versteht das nicht falsch. Für sie und Vater war ich das süßeste Baby der Welt. Für die Angestellten aber war ich der Teufel. Die Vorstellung der Menschen beschreibt diesen in seiner Menschengestalt als attraktiven Mann mit langen seidigen Haaren, blasser Haut und blutroten Augen. Auf mich trafen alle Merkmale zu, bis auf das Geschlecht. Darüber aber sahen sie hinweg. Trotzdem blieben sie, da mein Vater sehr gut zahlte.
 

Ich vertrieb viele Kindermädchen. Eine aber blieb. Maggie! Eine 70 Jahre alte Spanierin, mit silbernem Haar und stechenden bösen Äuglein. Sie war die älteste und robusteste unserer Angestellten. Und die skrupelloseste. Sie wich den meisten meiner Bälle und Wurfgeschosse aus. Und sie war die einzigste, die aktive Maßnahmen für meine Vernichtung einleitete. Sie versuchte viele Dinge, um mich dieser Welt zu entreißen. Als ich z. B.ein Jahr alt war, steckte sie mich beim Baden in eine Wanne voller Weihwasser. Das Wasser war zu tief für ein Baby und eigentlich hätte ich ertrinken sollen. Tat ich aber nicht.
 

Sie schüttete verzweifelt Rosenölextrakt mit Rosenblättern hinzu und beugte sich vor, um mich mit ihrem silbernen Kreuz zu berühren. Das war ein Fehler. Kleine Kinder werden von allem angezogen, was hübsch ist und glänzt. Ich packte ihr Kreuz und wollte es kunstvoll besabbern. Sie aber war zu weit entfernt. Also zog ich in kleinkindlicher Wut daran. Seltsamerweise so kräftig, dass Maggie, die halb über der Wanne hing mit dem Kopf untertauchte. Ich verschwendete keine Zeit und krabbelte über ihren Kopf auf ihre Schultern. Ich nahm das Kreuz und zog, schaffte es aber nicht es zu bekommen.
 

Die Kette drückte gegen Maggies Kehle und nahm ihr die Luft. Wie beim Tauziehen zerrte ich und ihr Kopf wurde immer wieder und wieder unter Wasser getaucht. Ich war wohl das einzige Baby auf der Welt, dass es beinahe je geschafft hätte, sein Kindermädchen gleichzeitig zu erwürgen und zu ertränken. Schließlich löste sich der Verschluss und fröhlich krabbelte ich mit dem Kreuz im Mund aus dem Bad, hinter mir lassend ein Kindermädchen, dass etwa 2 Liter Weihwasser mit Rosenölextrakt und Rosenblättern verschluckt hatte.
 

Mein Vater musste den Notarzt rufen, da Maggie eine schwere Vergiftung wegen des Rosenöls erlitt. So kam ich zu einem schönen Silberkreuz und Maggie zu ihrem ersten Mal Magen auspumpen. Als Maggie wieder aus dem Krankenhaus kam, zog sie mit Kreide in meinem Zimmer heilige Kreise, verteilte Weihraustäbchen und Kerzen, schmierte sich heilige Farbe ins Gesicht und hing sich zur Sicherheit noch einen Knoblauchkranz um den Hals.
 

Ihre mehrmaligen Versuche mir das erbeutete Kreuz wieder abzunehmen, endeten immer damit, dass ich das ganze Haus zusammen schrie. So musste sie ohne auskommen. Sie setzte mich in den Kreis und malte mir ein Kreuz auf die Stirn. Danach ging sie, Weihrauchstäbchen schwenkend und Gebete singend, um mich herum. Dabei hätte eigentlich nichts großartig passieren sollen. Tat es aber. Maggies unheiliges Gekreische von einem Gesang gefiel meinen Ohren ganz und gar nicht und ich fing an zu schreien.

Gleich darauf traf sie der Topf heiliger Farbe und sie fiel bekleckert damit auf die Kerzen.
 

Nun aber war die Farbe aus den Blättern einer sehr leicht entflammbaren und stark brennenden Pflanze gemacht. Diese Wirkung hatte sich in der Farbe gehalten. Als Ergebnis rannte Maggie nun als lebende(und wohl heilige) brennende Fackel kreischend durch das Haus Richtung Pool. Ich krabbelte lachend hinterher. Anscheinend gefiel mir ihr panisches Gekreische um Welten besser, als ihr misslungener Versuch von einem Gesang.
 

Sie sprang von dem Balkon, auf dem meine Eltern sich einst trafen. Sie hätte im Wasser landen und von ihrer Qual gelöscht werden sollen. Wenn der Pool nicht gerade gereinigt worden wäre. So stürzte sie aus dem 1. Stock in ein 3 Meter tiefes ovales Loch. Das Brechen ihrer Knochen und ihr Geschrei wegen dem Feuer, machten unseren Gärtner auf sie aufmerksam, der gerade die Beete düngte. Heldenhaft eilte er zur Rettung herbei und schüttete 4 Sack stinkenden Kuhmist auf ihren zuckenden lädierten Körper.
 

Im Endeffekt war sie gelöscht, hatte Verbrennungen 2. Grades, 4 gebrochene Rippen, einen gebrochenen Arm und ein Bein, keine Haare mehr und sie stank nach frisch ausgeschiedenem Kuhmist. Als das Notarztteam sie in den Krankenwagen lud, standen mein Vater und meine Mutter nebeneinander auf der Treppe und sahen zu. Sie trug mich auf dem Arm. Mein Vater stand da mit nachdenklicher Miene und verschränkten Armen. Schließlich glitt sein Blick zu mir. „Schatz?“ „Ja, Liebling?“ „Hast du mir vielleicht irgendwas zu sagen?“
 

Meine Mutter schaute mich an. Ich winkte dem Krankenwagen zu, der gerade abfuhr. Sekunden später knallte er gegen einen Baum. Vergnügt klatschte ich in die Hände. Meine Mutter lächelte meinen Vater sanft an. „Nicht, dass ich wüsste, Liebling.“
 

Damals nahm er es noch hin, unwissend zu sein.
 

Die Wochen vergingen, die Jahreszeiten wechselten, Maggie kam wieder und meine Mutter stellte fest, dass sie erneut schwanger war. So kam an meinem 2. Geburtstag meine jüngere Schwester Caria auf die Welt. Schneeweiße Haare und waldgrüne Augen. Sie wurde nicht einmal Teufel genannt. Sie war ein Engel. Sie nahm mir mein Spielzeug weg und plapperte mich in Babysprache damit voll, wie unvorsichtig ich doch sei. Wir verstanden uns auf Anhieb. Es hätte nun eine schöne Zeit werden können. Nur existierte immer noch ein Möchtegernexorzierendes Kindermädchen namens Maggie.
 

Durch ihren nun etwas unglücksseligen Unfall war sie auf einen Krückstock und auf eine Perücke angewiesen. Und tonnenweise Parfüm. Die Haut hatten die Ärzte weitestgehend wieder herstellen können. Sie hatte Glück, dass sie eine dunkelhäutige Spanierin war. Nur sah sie jetzt wie die Großmutter des Teufels aus. Die Angestellten flüchteten und schrieen, sobald diese absonderliche Gestalt der Flur entlang humpelte immer im rhythmischen Gleichklang mit ihrem Krückstock. Meine Mutter lächelte sie an. Mein Vater ignorierte sie. Meine Schwester und ich lachten sie aus.
 

In meiner Schwester sah sie ein weiteres Unheil. Einen Eisdämon wahrscheinlich. Denn meine Schwester war immer ernst und lachte sehr selten. Dass war auch etwas unheimlich. Stellt euch das vor. Ein süßes mit weißen Haaren bestücktes Baby, das anstatt einen anzulächeln einem einen ernsten Blick zuwirft. Schon gruselig. Zum Glück machte ich oft genug Blödsinn, sodass sie nur selten zum Ernst bleiben kam. Ich gebe es zu. Ich liebte das Abenteuer über alles, liebte spitze und scharfe Gegenstände und das Rumrennen. Was soll ich sagen? So war ich nun mal. Und besonders gern schleppte ich meine kleine Schwester mit. Sie war so schön winzig, ich musste sie nur hochheben und schon konnte ich sie verschleppen. Darüber war sie nie besonders glücklich.
 

Jedoch wusste sie ich würde nie eher Ruhe geben, bis ich zufrieden war. Und bevor ich mich selbst umbrachte, kam sie doch lieber mit. Es gibt viele exzellente Möglichkeiten für eine 2-jährige, wenn sie eine kleine federleichte Schwester hat. So kam ich z. B. nun sehr einfach an die Keksdose, die auf den großen Schlafzimmerschrank stand. Ich warf Caria einfach hoch, sie klammerte sich an die Dose, fiel mit ihr runter und ich fing sie auf. Oder mein Ballwurf mit den Angestellten. Statt des Balls warf ich meine Schwester. Die Zimmermädchen fingen sie auf, machten eine Drehung, schmissen sie auf das von mir bereitgelegte Kissen und fielen dann die Treppe runter. Gut dass ich immer an das Kissen dachte.
 

Ich wollte immerhin, dass meiner kleinen Caria nichts passierte.
 

Leider wurden diese Spiele wegen Maggie seltener. Maggie hatte mit erzieherischen Maßnahmen begonnen, damit meine Schwester nicht wurde wie ich und ich kein Teufel wurde. Dauernd raubte sie mir Caria, wenn ich sie herumtrug. Meine Schwester war es aber mittlerweile gewöhnt und mochte es, wenn ich das tat. Oder sie nahm Caria die Kekse weg, die ich ihr gab. Und unser Spielzeug. Eines Tages jedoch übertrieb sie es. Ich hatte ausversehen Vaters Rotweinkelch umgeschubst und nun war ein großer roter Fleck auf dem Perserteppich. Ich wollte lostapsen, um Vater mit unschuldigen Augen und einem süßen Upsi darauf aufmerksam zu machen, als Maggie die Bescherung sah.
 

„Du verdammte Satansbrut, was hast du jetzt wieder angerichtet?! Es reicht, höchste Zeit für eine Züchtigung!“ Sie packte mich am Kragen und schleifte mich in mein Kinderzimmer. Ich wollte schreien, aber sie hielt mir den Mund zu. In meinem Zimmer traf sie dann unerwartet auf Caria. Meine kleine Schwester krabbelte gerade begeistert um die kleine Venusfliegenfalle herum, die meine Mutter ihr heute Früh geschenkt hatte. „Du solltest doch in deinem Bett sein, du ungezogenes Gör!“
 

Maggie trat das kleine Pflänzchen weg und schob meine Schwester recht grob mit dem Fuß aus ihrer Rechweite. Sie setzte sich auf den blauen Fußschemel und legte mich übers Knie. Dann sie nahm sie ihren Krückstock und fing an ihn gegen meinen Hintern zu schlagen. „Du verdammtes Satansbalg! Ertränkt, erwürgt und verbrannt hast du mich! Ich bin entstellt! Zerstört! Ich prügle dir deine schwarze Seele aus dem Leib! Viel zu lange habe ich dich ertragen!“
 

Bei jedem Wort folgte ein Schlag. Es tat so furchtbar weh und ich erinnere mich noch heute an den Schmerz. Meine Schwester verstand nicht, aber sie sah, dass ich litt. Sie blubberte los.„Aga, ba uku, de, ma fu?“(Was tut sie mit dir? Mein Pflänzchen! Sie soll aufhören!) „Hole Baba, Mag mach Aua Aua.“(Hol Vater, Maggie tut mir weh.) Meine Schwester wollte dass Maggie aufhörte und bekam einen Wutanfall.
 

WÄHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!
 

Sekunden später begann ihr Pflänzchen zu wachsen und Ranken breiteten sich im ganzen Zimmer aus. Die Venusfliegenfalle wuchs. Maggie bekam davon nichts mit, da sie ihre gesamte Aufmerksamkeit auf meine Züchtigung konzentrierte. Sekunden später wurde sie von der Fliegenfalle gefressen. Ich fiel und landete auf meinem geschundenen Hintern. „ Auuua.“ Caria krabbelte besorgt auf mich zu. Maggie hatte sich soweit aus der riesigen Falle befreit, dass sie ihren Stock schwingen konnte und begann auf die Pflanze einzuprügeln.
 

„Ca, weg, Mag böfe.“ Ich schnappte mir meine Schwester und rannte aus dem Zimmer hinauf in den 2. Stock. Ich wusste instinktiv, dass Maggie mir und Caria etwas antun wollte und überlegte, wie ich sie aufhalten konnte. Mein Blick glitt zu Mamas hängenden Blumen. Ich hielt an und hielt meine Schwester vor mein Gesicht. „Ca, Mama Plumis, almma an nd chwenk wi glitta pei tick, tack!“(Caria, Mamas Blumen, klammere dich da ran und schwenk sie hin und her, wie das glitzernde Ding, bei der großen Uhr es immer tut!“
 

„Frbbbl.“ (Ja.) Ich zielte und warf meine Schwester hoch in die Luft. Sie bekam das Blumengehänge zu fassen und schwang hin und her. Ich ließ mich auf meinen Hintern plumpsen und wartete auf Maggie. Diese kam auch schon mit erhobenen Stock wütend den Flur entlang gerauscht. „Mag, ier bin if.“ „ Du kleines Monster, ich bringe dich um!“ Sie rannte auf mich zu. „Ca, jef.“ Caria ließ das Gehänge los und flog mit vollem Schwung gegen Maggies Rücken. Die alte Frau stürzte zu Boden. Die dünnen Plastikketten, die das Gehänge hielten, hatten Carias Schwingen nicht ausgehalten und so krachte es direkt nach meiner Schwester auf den Boden.
 

Ich sah, dass Maggie im Begriff war sich wieder aufzurichten und bekam es mit der Angst zu tun. Mein Blick fiel auf das Gehänge. Es war voller eisblauer Blüten, die meine Mutter so sehr liebte. Ich erinnerte mich an mein erstes Jahr, wie Maggie das ganze Weihwasser mit den Rosenblüten geschluckt hatte. Damals war sie für längere Zeit außer Gefecht gewesen. Ich lief zu dem zerbrochenen Topf und griff mir eine Hand voll davon. Blitzschnell war ich vor Maggies Mund. Ich wollte so sehr, dass sie sich nicht erhob und der Mund offen wäre. Seltsamerweise sackte sie in diesem Augenblick nach unten und ihr Mund öffnete sich.
 

Blitzschnell stopfte ich ihr die Blüten in den Mund. Ich drückte einige so stark zusammen, dass der Saft herausgepresst wurde. Maggie wand sich. Sie röchelte und spuckte, aber ihre Kraft ließ nach. Schließlich hörte sie auf sich zu bewegen und ihre Lippen wurden blau. Erleichtert ließ ich die restlichen Blüten fallen und rannte zu meiner Schwester. Als ich sie in den Armen hielt, fing ich an zu weinen. Sie weinte mit. Unser Geheul lockte meinen Vater an. Erstarrt blieb er vor uns stehen. Ich warf mich schluchzend in seine Arme. „ Baba, Mag böfe, mach mich aua, jef schläft!“
 

Mein Vater sah uns beide mit unsagbarem Blick an. Er sah, dass Maggie nicht schlief. Caria und ich hatten sie umgebracht.
 

Was danach geschah, weiß ich nicht mehr genau. Nur, dass man Maggies Leichnam wegschaffte. Dass Vater Mutter anschrie und sie endlich mit der Wahrheit herausrückte.
 

Er erfuhr, dass sie eine Auftragskillerin war und dies seit Jahrhunderten in ihrer Familie Bestand hatte. Dass mir und Caria das Töten praktisch im Blut liege und wir asassinische Energie besäßen. Das dies die Erklärung für alle Zwischenfälle mit den Bediensteten sei. Dass sie damit beginnen müsse uns auszubilden, da ansonsten die Energien immer unkontrollierbarer würden und es bald zu Massenmassakern käme. Dass wir beide wahrscheinlich einen bösen Sinn für Humor bekämen.
 

Nach diesen Enthüllungen musste mein Vater sich erst mal eine Flasche Scotch genehmigen. Diese Enthüllungen hatten ihn geschafft. Meine Mutter wartete bis er sich beruhigt hatte.
 

Dann sagte sie ihm, dass wir beide wahrscheinlich übersinnliche Gaben besäßen und diese sich jetzt begannen zu entfalten. Danach bekam er einen Schreikrampf.

Dass ihre im ganzen Haus verteilten Lieblingsblumen ihre Zutat für ihren Todeskuss waren und im Falle eines Überfalls zur tödlichen Verteidigung dienten, verschwieg sie ihm lieber noch eine Weile.
 

Nach diesem Vorfall begann sie mit unserer Ausbildung. Unser Vater weigerte sich das Ganze zu akzeptieren oder als Wahrheit zu betrachten. Er musste es allerdings tun, als ich anfing Dinge zum Schweben zu bringen und Caria damit begann alle Pflanzen im Haus wachsen zu lassen. Man kann sich nur schwer vor der Wahrheit verschließen, wenn die eine Tochter ihren Teddybären regelmäßig hinter einem herschweben lässt oder die Dienstboten noch regelmäßiger von den riesigen Venusfliegenfallen der anderen Tochter gefressen werden.
 

Mein Vater begann langsam die Sache zu akzeptieren, als ich das 5. und Caria das 4. Lebensjahr erreichte. Dann teilte meine Mutter ihm mit, dass sie erneut schwanger wäre. Dieser Mitteilung fiel der gesamte Conjacvorrat meines Vaters zum Opfer. Und die Hälfte unserer Dienstboten kündigte. Nun nachdem die fehlende Hälfte aus dem Weg geräumt und ersetzt worden war…ich meinte natürlich, nachdem die gekündigte Hälfte der Dienstboten auf äußerst tragische Art und Weise aus dem Leben schied und ersetzt worden war, begannen meine Eltern damit Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.
 

Denn einige Anzeichen deuteten darauf hin, dass das noch ungeborene Familienmitglied ebenfalls eine Gabe besaß. Eine äußerst mächtige noch dazu. Woher wir das wussten?
 

Nun wann immer meine schwangere Mutter an den teuren Samtvorhängen vorbeiging. Sie brannten. Wann immer sie ein Bad nahm. Hinterher konnte man eine neue Wanne bestellen, weil die alte geschmolzen war. Wann immer sie über den Sand unseres Privatstrandes lief. Man sah ihre zu Glas gewordenen Fußabdrücke im Sonnenlicht glitzern. Ich und Caria freuten uns riesig auf das neue Geschwisterchen. Mein Vater freute sich, wenn die neue Conjaclieferung da war. Als es schließlich im tiefsten Winter soweit war, ging meine Mutter unverhüllt wie Gott sie schuf, nach draußen und stieg in das eiskalte Wasser des Pools.
 

Sie schwamm und der Mond warf sein Licht auf ihr schneeweißes Haar. Sie lächelte und kein Ausdruck der Schmerzen war auf ihrem schmalen Gesicht zu erkennen. Eine leicht rötliche Spur begann sich unter ihr zu bilden und langsam kam etwas Winziges aus ihr heraus. Ein leises Flutschen war zu vernehmen und unsere Schwester kam auf die Welt. Sanft nahm Mutter das kleine Wesen in die Arme und stieg aus dem Wasser heraus. Von ihrem Körper kam nicht das kleinste Zittern. Das Wasser im Pool war warm geworden.
 

Sobald sie vollständig draußen war, füllten sich die Lungen ihres neugeborenen Kindes mit Luft und es tat seinen ersten Schrei im neuen Leben. Vater kam langsam auf sie zu, in der Hand 2 Decken. Caria und ich waren dicht hinter ihm und warteten gespannt. Vorsichtig wickelte meine Mutter ihren neuesten Schatz ein und schenkte ihm einen liebevollen Blick. Vater kam langsam näher. „So ist also unser drittes Kind geboren…“ „Ja und sie ist wunderschön.“ „Sie? Ich habe wieder eine Tochter?“ „Ja, mein Liebster, komm und sieh sie dir an.“ Vater zögerte, aber ich und Caria beendeten das Ganze.
 

„Mummy, lass sehn, lass sehn! Wie sieht unsere Schwester aus?“ „Hier meine kleine Illaria, du kannst sie halten.“ Begeistert nahm ich meine neue kleine Schwester in den Arm. In Gedanken sinnierte mein in den fünf Jahren gewachsener Verstand schon über mögliche Einsatz- und Wurftechniken nach. Meine Schwester wusste um meine Gedanken und schaute mich mit dem: „Benutze- sie- als- lebendes- Wurfgeschoss- und- du- bist- tot- Blick“ an. Eingeschüchtert lächelte ich zurück. „Papa, hier halt du sie mal, Caria verfüttert sie bestimmt an ihre Pflanzen, wenn sie sie nimmt.“ „Tu ich nicht!“ „Tust du wohl. Du hast sogar Barbequesoße dabei!“

„Die ist für dich gedacht!“ Lächelnd nahm Mutter mir das Neugeborene ab und Caria und ich fingen an über den rechten Gebrauch von Grillsoße und deren Einsatz an Familienmitgliedern zu streiten. Vater wusste währenddessen immer noch nicht so recht, was er nun tun sollte. „Nun komm schon her, Peter und schau dir deine Tochter an.“ Zögernd folgte mein Vater ihrer Aufforderung und trat näher an das zappelnde Bündel in ihren Armen. Zuerst sah er nur eine Menge schwarzen Flaum mit etwas weiß an einigen Stellen. Dann sah er seine Tochter.
 

Klein und blass lag das kleine Wesen in der Decke, das Gesicht noch ganz knautschig. Er fuhr mit seiner Hand langsam zu ihrem Gesicht, da ergriff eine viel kleinere und feingliedrige seine Finger und er hielt inne. Das kleine Köpfchen mit dem ganzen Flaum drehte sich ihm zu. Das Baby öffnete die Augen und zwei Topasfarbene Flammen strahlten ihm entgegen. Vorsichtig nahm Peter das zerbrechliche Bündel in die Arme. „Du bist also meine Tochter, das dritte meiner kleinen Mädchen…“ Das Baby fing beim Klang seiner Stimme vergnügt an zu glucksen.
 

Vater schwieg. „Sie ist wunderschön.“ „Sowie deine anderen Töchter auch.“ Blanca de Medici sah ihren Mann traurig an. „Es tut mir leid, Peter“, fing sie an, aber dieser unterbrach sie. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen Blanca. Schon damals hatte ich so eine Ahnung, dass du keine von den gewöhnlichen Frauen bist. Ich habe es nur immer verdrängt..“ „Ich weiß. Und ich liebte dich zu sehr, als dir die Wahrheit zu sagen. Ich hatte Angst, du würdest dich fallenlassen…Es ist auch das erste Mal gewesen, dass ich mich verliebte.“ „Und dieses eine Mal war das erste und letzte gewesen?“ „Ja. Ich liebe dich und werde es immer tun.“ Blanca spielte mit einer Haarsträhne und sah den Schneeflocken beim Tanzen zu.
 

„Fast schon blasphemisch, dass ausgerechnet ich diese Worte sage. Bevor ich dich traf, war Liebe für mich nur etwas nebensächliches, eine Emotion, die die Menschen schwach werden lässt. Mit der Erfahrung dieser Emotion, brach ich auch das Credo der Assassinen.“ Gedankenverloren zitierte meine Mutter die uralten Sätze:
 

„Liebe gehört ins Licht und nicht in die Schatten. Assassinen lieben niemals, sondern sie töten!“
 

„Wir sind Mörder und Diebe, denn wir stehlen den bösen Menschen ihr Leben und bringen der Welt die dunkle Gerechtigkeit.
 

„Das ist der Zweck unserer Existenz, dass ist unser Sinn, nach dem wir leben. Breche niemals unser Credo, denn es ist dir nicht gestattet im Lichte zu leben.
 

„Wir verloren unsere Ehre und tauchten unsere Hände in Blut, für den Frieden dieser Welt. Wir sind jene die das Licht verdammt und die Dunkelheit liebt. Wir sind Assassinen und unser Name lautet MEDICI!“
 

„Diese Sätze waren mein Leben. Dann lernte ich zu lieben und habe sie verraten.“ „Was aber eigentlich nichts macht, da keiner dich bestrafen kann, da du die letzt der De Medici warst, bis du mich trafst. Und ich glaube kaum, dass unsere Kinder dich umbringen werden.“ „Caria, hör auf mich mit diesem Zeug einzureiben!“ „Nein, ich will wissen, warum meine Pflanzen dich immer ausspucken! Mit der Soße schmeckst du bestimmt besser!“ „Na, warte!“ „Illaria, hör auf mich schweben zu lassen!“ „Nein.“ „Nun, sie werden mir wohl eher den letzten Nerv rauben“, fügte meine Mutter trocken hinzu.
 

„Das werden sie wohl tun.“ Meine kleine Schwester mochte es anscheinend nicht ignoriert zu werden, denn sie fing an zu schreien. „Oh, entschuldige, mein kleines. Dich Winzling haben wir ganz vergessen.“ Sie schrie noch lauter. „Du weißt wirklich, wie man ein Baby beruhigt, Liebster.“ Sie nahm sie ihm ab und wiegte sie sanft hin und her. „Ganz ruhig, meine kleine Alena. Dein böser Papi wird dich nicht noch einmal vergessen.“ „Als ob ich dass noch könnte.“ „Wir sollten reingehen, es wird langsam etwas kühl.“ „Dass du es schon bemerkt hast, Blanca. Dabei stehen wir erst seit einer halben Stunde hier draußen im Schnee und du hast obendrein noch nichts an.“ Meine Mutter erwiderte nichts auf Vaters Sarkasmus, sondern wandte sich uns zu. „Illaria, Caria! Hört auf mit dem Unsinn. Nehmt eure Schwester und geht rein und wascht euch die Soße ab.“ „ Ja, Mama.“ Illaria nahm Alena und kicherte leise. „Unsere Schwester hat ja Haare wie ein Punk. Und ihre Augen sehen aus wie zwei verbrannte Karamellbonbons, haha.“
 

„Stimmt nicht! Ihre Augen sehen aus wie diese rotorangen glitzernden Dinger, diese Topasse. Und die Zweifarbigkeit ihrer Haare hat sie von Papa und Mama!“ „ Caria, redet geschwollen, wie ein aufgeplusterter Truthahn!“ „Tue ich nicht!“ „Tust du wohl!“ Lachend verschwand ich mit meiner Schwester in den Armen im Haus und Caria rannte hinterher. Unsere Eltern blickten uns nach. „Ilaria ist wirklich ein kleiner Wirbelwind.“ „Und Caria eine kleine fast immer ernste Forscherin, die alles ausprobieren will.“ „ Wie sich wohl Alena entwickeln wird?“
 

„Alena? Wir hatten uns doch noch gar nicht geeinigt.“ „ Es bedeutet Fackel, Licht und es passt zu ihr.“ „Ich weiß, du hast es gerade gesagt.“ „Ich liebe dich, du verdammter Buchhalter!“ „Ich bin Steuerberater, aber ich liebe dich auch.“ Kuschelnd gingen sie ins Haus. „Morgen gehst du doch mit Illaria und Caria auf ihre erste Mission…“ „Ja.“ „Sie werden das erste Mal in ihrem Leben bewusst jemanden umbringen…“ „Ja, das werden sie.“ „Blanca, ich möchte nur eins wissen. Werden meine Kinder zu Verbrechern werden? Auch wenn sie als de Medici nur böse Menschen töten, werden sie befleckt sein mit Blut…“
 

„Es ist ihre Bestimmung. Solange sie nicht wie ich jemanden finden, den sie lieben, werden das Erbe unserer Familie und wir ihr einziger Lebensinhalt sein. Sie werden das Töten perfektionieren und eines Tages die besten Auftragskiller von allen sein. Sie zählen dann in den Augen der Welt zu den Bösen. Und doch werden sie leben und lernen. Unsere Kinder werden nicht zu Moral und skrupellosen Bestien, die alles und jeden ermorden. Dafür sorge ich!“ „ Dann hoffe ich, sie finden ihren Weg in der Dunkelheit.“ Schweigend gingen die beiden weiter.
 

Meine Eltern versuchten ihr Bestes. Wir wurden in den kommenden Jahren in allen möglichen Bereichen ausgebildet. Meine Mutter brachte uns allerlei illegale Dinge bei. Auch unser Vater strengte sich an und gab sich im Böse Dinge tun reichlich Mühe. Er brachte Caria bei, wie man perfekt seine Steuererklärung fälschte und das Doppelte rausholte. Wie man Leute beim Finanzamt anschwärzte und dieses auf einen hetzte. Mutter trainierte uns im Umgang mit allen möglichen Waffen. Aber eigentlich brauchten wir die dank unserer Gaben kaum.
 

Wir lernten viel. Vom Maskieren bis zum Schauspielern, vom Erpressen bis zum Entführen. Die Jahre zogen schnell ins Land.
 

Wir wuchsen und wurden älter. Unsere Gaben reiften und verschafften uns im Kampf enorme Vorteile. Unsere Aufträge erfüllten wir mit größter Zufriedenheit. Wir wurden bekannt und bekannter in der Unterwelt. Das Geld floss.
 

Unsere Eltern hätten stolzer nicht sein können, aber sie hatten auch Angst. Denn mit den Jahren waren ich und meine Schwestern immer selbstbewusster, wenn nicht sogar arrogant geworden. Keiner war uns ebenbürtig, immer gewannen wir. Wir waren die Auftragskiller Nr. 1 weltweit. Wir waren wunderschön und begehrenswert. Wir waren perfekt.
 

Bis zu jenem Tag, an dem das alles endete. Und unser Leben in der Dunkelheit erst wirklich begann.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Piraten-engel
2009-09-22T18:25:44+00:00 22.09.2009 20:25
wow, ich habe die Geschichte gleich weiter empfolen. ^_^
Sie ist einfach krass und schreib ja auch schnell weiter. xD

lg... von einem Engel.


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