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Im Zeichen des Phönix

von

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Nur ein schottischer Brauch

Khihi ja.... ich weiß. ich bin eine Schnarchnase, vom aller feinsten. Es tut mir sooooosososo Leid, das ich so lange nichts hab von mir hören lassen. Aber vielleicht verzeiht ihr mir ja nach diesem Kapitel.... hoffentlich *lach*. Zumindest wird euer Warten belohnt.
 

Da ich die letzte Zeit kaum Gelegenheit zum schreiben hatte, Hab ich mich die letzten Tage erst recht beeilt. Wollt euch alle nicht noch länger warten lassen. Der Nachteil ist allerdings, dass ich daran jetzt nicht mehr viel überarbeitet habe. Ich vermute es haben sich noch viele Fehler eingeschlichen, aber ich werd sie auf jedenfall bei Gelegenheit ausbessern, versprochen.
 

Und nun habsch genug gequatscht. Los geht.
 


 


 

Kapitel 23 – Nur ein schottischer Brauch
 

Aria und Kai verließen gemeinsam die Klinik, zwar noch recht langsam, aber ohne störenden Rollstuhl. Kai war auf dem besten Weg der Besserung. Er durfte wieder alleine laufen und auch seine OP Wunde sah prächtig aus. Sie war zwar noch nicht ganz verheilt, aber immerhin schon mal ohne Fäden und einen Verband brauchte er auch nicht mehr. Kai war nun wieder ziemlich zufrieden mit sich und der Welt und so schlenderte er, mit einem kaum merklichen Schmunzeln im Gesicht neben Aria auf dem Bürgersteig und musterte sie. Aria war ebenfalls zufrieden. Sie grinste mit der Sonne um die Wette und schlang sich an seinen Arm, den er ihr bereitwillig gereicht hatte. Denn immerhin hatte er es ihr zu verdanken, das auch dieser Arm, dank ihrer guten Pflege wieder recht okay war. Zwar noch schmerzhaft, beim stützen oder heben, aber ebenfalls auf dem besten Weg der Heilung. Aria blickte zu ihm auf und grinste breit. Sie musterte sein zufriedenes Gesicht und blinzelte ihn erfreut an. Seine Schrammen und blauen Flecken waren längst verheilt, nur noch zwei zarte Striche, der Platzwunden waren zu erkennen. Einer davon lag am Rand der Augenbraue und der Arzt meinte, es könnte eine kleine Narbe geben. Aber das störte weder ihn, noch Aria. Im Gegenteil. Aria meinte darauf nur grinsend, das ihm die gut stehen würde und er etwas Verwegenes ausstrahlen würde.
 

„Lass uns irgendwo was essen gehen. Ich habe gehört, dass am Strand ein neues Restaurant aufgemacht hat.“ schlug Aria vor.

„Gern. Ich bin hungrig.“ murmelte Kai und bog mit ihr Richtung Park ab. Zielstrebig gingen sie hindurch, um kurz drauf die Strandpromenade zu erreichen.

„Weißt du wo das Restaurant ist?“ fragte er und blickte sich um.

„Es soll auf einem großen Holzsteg an der Promenade sein. Hillary erzählte mir davon. Sie meinte wir müssten Richtung Kanal gehen. Da in der Nähe liegt wohl das Restaurant.“ Erklärte sie ihm und Kai nickte nachdenklich. Er überlegte eine Weile, wann er das letzte mal beim Kanal war, doch fiel es ihm nicht ein. Nur noch eine Situation hatte er vor Augen. Eine Situation die schon etliche Jahre zurück lag.

„Früher war der Kanal ein beliebter Platz für Amateur Beyblader. Dort habe ich auch damals das erste Mal Tyson getroffen.“ erzählte er ihr, in Gedanken versunken.

„Echt?“ fragte Aria grinsend und versuchte sich die Situation vorzustellen.

„Ja. Er hatte mich zum Kampf heraus gefordert und haushoch verloren. Damals besaß er Dragoon noch nicht. Und ich war noch der Boss von den Blade Sharks.“ erzählte er ihr und sie runzelte die Stirn.

„Ach die Zeit wo du noch so ein Arsch warst?“ fragte sie und heimste einen überraschte Blick von Kai ein.

„Gelinde ausgedrückt: Ja.“ murmelte er und sie lachte auf.

„Ich glaub, ich frage Tyson mal danach. Er und sein Drang zum übertreiben... ich glaub dann hätte ich was zum Lachen.“ kicherte sie und lehnte ihren Kopf an seine Schulter. Kai seufzte darauf nur.

„Ich glaub da vorn ist es. Was meinst du, Aria?“ fragte er sie und sie schauten auf ein großes Holzgebäude, mitten auf einem riesigen Steg.

„Sieht zumindest danach aus. Jetzt kriege ich plötzlich richtig Hunger.“ nuschelte sie und ihr Magen knurrte. Es war das besagte Restaurant und die beiden entschieden sich kurzerhand, draußen auf dem Steg, sich an einen Tisch zu setzen. Das Klima war angenehm und zu speisen, während unter ihnen das Meer rauschte, war ein schönes Feeling. Nach kurzer Zeit wurden sie schon bedient und bestellten sich eine Kleinigkeit zu Essen.
 

„Hast du Lust später nochmal bei Tyson und den anderen vorbei zu schauen?“ fragte Aria und Kai zuckte mit den Schultern.

„Ach komm schon, Kai. Immerhin haben sie sich mindestens genauso gesorgt, wie ich. Und sie freuen sich sicherlich, dich ohne das Ding zu sehen. Wir müssen ja auch nicht lange bleiben. Nur kurz Hallo sagen.“ murmelte sie und schob sich eine Gabel voll Essen in den Mund.

„Na gut.“ antwortete er und musterte sie. Aria lächelte ihn liebevoll an und seufzte erleichtert.

„Jetzt geht alles wieder bergauf.“ hauchte sie leise und griff seine Hand. Kai nickte zufrieden. Dabei wurden sie, wie fast ständig, von vier neugierigen Augen beobachtet, die sich unweit von den beiden befanden.
 

„Sie wirken so vertraut.“ flüsterte Syclya und studierte Arias glückliches Gesicht eingehend.

„Ja....“ knurrte Tala und wand seinen Blick ab.

„Meinst du... Da läuft mehr zwischen den beiden?“ fragte sie und trank einen Schluck Cola.

„Ich weiß es nicht. Sie waren früher schon so vertraut, aber irgendwas hat sich zwischen den beiden verändert und es versetzt mir einen Stich.“ brummte Tala und schloss die Augen unter seiner Sonnenbrille. Er seufzte leise. Ihm gefiel das ganz und gar nicht. Natürlich wollte er, dass Aria glücklich war, aber wenn Kai dafür der Auslöser war, wurde er wütend. Kai war schon seit ihrer Kindheit, sein Rivale. Zwar auch ein Freund, irgendwie, aber dennoch sein größter Rivale. Tala öffnete seine Augen wieder und schaute zu den beiden herüber. Sie unterhielten sich und Aria lachte schallend auf. Tala spürte, wie sich eine leichte Gänsehaut auf seinem Körper ausbreitete. Er hatte dieses Glocken reine Lachen so sehr vermisst. Kai hob plötzlich die Hand und gab der Kellnerin, mit dieser Geste zu verstehen, dass sie zu ihm kommen sollte. Sie nickte und ging lächelnd herüber. Nach einem kurzen Wortwechsel zog die Kellnerin ein kleines Gerät, was Ähnlichkeit mit einem Taschenrechner hatte und Kai reichte ihr Geld. Dann tranken Aria und Kai noch ihre Getränke aus und standen auf.
 

Schnell winkte Syclya der Kellnerin zu und auch die beiden bezahlten hektisch. Schnellen Schrittes folgten sie Kai und Aria, die wieder zurück zum Park schlenderten und nach einer ganzen Weile Fußmarsch, durch das typisch japanische Hoftor schritten. Sie klingelten an Tysons Tür und wurden prompt von Tysons Opa begrüßt, der sie herein bat. Syclya runzelte die Stirn und blickte Tala an.

„Hier wohnt Tyson. Aria hat hier auch mal gelebt.“ erklärte er und sie nickte.

„Wollen wir irgendwo verdeckt warten?“ fragte sie und Tala nickte.

„Komm mal mit.“ nuschelte er und sie gingen auf dem Bürgersteig um eine Ecke. Direkt am hohen Holzzaun von Tysons Grundstück, stand ein hoher, isolierter Stromkasten und Tala stieg geschickt darauf. Er reichte Syclya die Hand und zog sie hoch. Tala schätzte kurz die Situation ein und prüfte ob die Luft rein war und schwang sich über den Holzzaun. Mit etwas geschickter kletter Arbeit stand er auf einem großen, dicken Ast, des riesigen Baumes, direkt vor Tysons Wohnzimmer. Er beugte sich über den Zaun und half Syclya, die sich doch als recht geschickt erwies. Beide kletterten flink höher und machten es sich in der Baumkrone gemütlich. Sie sahen Aria und Kai, die das Wohnzimmer betreten hatten und herzlichst von einer Gruppe Menschen begrüßt wurden.

„Da! Da ist das Mädchen von Letztens.“ stellte Syclya fest und zeigte auf Hillary.

„Mh. Und der Rest des Teams. Der mit dem roten Stirnband ist Ray. Der Blondschopf neben ihm ist Max und der Dickwanst, der da lacht ist Tyson. Siehst du den kleinen Brillenträger mit dem Laptop, der gerade aufgestanden ist? Das ist Kenny. Sie nennen ihn auch den 'Chef', weil er ein ziemlich kluger Kopf ist und mit seinem Laptop streng das Training überwacht und ausarbeitet. Außerdem verbessert er die Kampfkünste des Teams und wertet Kämpfe aus.“ erklärte Tala und Syclya nickte erfreut.

„Sie sehen nett aus.“ murmelte sie und Tala nickte.
 

~
 

„Kai! Du bist ja endlich den dummen Rollstuhl los. Glückwunsch.“ lachte Tyson und klopfte ihm vorsichtig auf die Schulter.

„Ja Kai! Glückwunsch.“ murmelte Ray.

„Das ist Super.“ jubelte Max und klopfte ihm ebenfalls auf die Schulter.

„Dann kannst du ja bald wieder mit uns trainieren. Beziehungsweise die Jungs trainieren.“ freute sich nun auch Kenny.

„Erst muss er wieder vollständig Fit sein. Vorher lass ich ihn nicht mit euch trainieren, damit wir uns verstehen meine Freunde.“ knurrte Aria, schien aber im Nachhinein auch belustigt.

„Natürlich!“ meinte Hilly darauf und drückte Aria.

„Ach Kai. Aria. Wir wollen morgen Nachmittag zum See, außerhalb der Stadt. Wollt ihr mitkommen?“ fragte nun Ray und grinste breit.

„Ihr habt ein Meer direkt vor der Nase. Wieso fahrt ihr dann zum See?“ fragte Aria und runzelte fragend die Stirn.

„Weil am Strand die Hölle los ist. Und am See haben wir mehr Ruhe. Da treiben sich vermutlich nur ein paar Einheimische herum, die ebenfalls keine Lust auf die ganzen Touristen haben.“ erklärte Max.

„Achso. Stimmt ja... Ferienzeit. Hast du Lust Kai? Also ich fahr gerne mit.“ fragte Aria und lächelte ihn an. Kai überlegt kurz, nickte aber daraufhin.

„Gut. Dann fahren wir morgen also zum See mit.“ freute sich der Silberschopf und machte ein Peace Zeichen mit ihren Fingern.

„Ich fahr mit dem Auto hin. Soll ich euch zwei dann mitnehmen? Die Jungs wollen mit dem Fahrrad hinfahren.“ fragte Hilly und Aria nickte.

„Gute Idee.“ sprach Hobby-Krankenschwester Aria und streckte Kai die Zunge raus.

„Wann kommen eigentlich Justin und die anderen? Jetzt wo bei euch die Welt wieder in Ordnung ist, würde ich sie gerne näher kennen lernen.“ fragte Ray und Aria grinste breit auf.

„Früher als geplant. Übermorgen Nachmittag landen sie in Japan.“ verkündete Aria und lachte begeistert auf.

„Wir müssen jetzt aber wieder los. Ich mag nicht im Dunkeln nach Hause gehen.“ murmelte jetzt Aria und schaute Kai viel sagend an. Er verstand ihren Blick sofort. Sie hatte Angst. Angst, dass wieder jemand den beiden auflauern könnte und er nickte verständnisvoll.
 

„Okay. Kommt gut nach Hause. Bis morgen dann.“ verabschiedete sich Tyson und die anderen, und Tyson brachte die beiden noch zur Tür. Gemütlich schlenderten die beiden durch die Straßen und Aria blickte verträumt in den Himmel, der sich allmählich in einem Orange-Rot kleidete. Und nach einem gemütlichen Fernsehabend, wo Aria wieder ihre Kuschel Laune entdeckt hatte, traten beide die ersehnte Nachtruhe an.
 

~
 

„Aria beeil dich mal. Hillary wartet schon unten.“ rief Kai durch die Wohnung, stellte eine große Tasche vor seine Füße und starrte ungeduldig Arias geschlossene Zimmertür an. Kurz darauf flog ihre Tür auch auf und sie trat in leichter Sommerkleidung aus ihrem Reich. Ein hellblaues Top, ein Jeansrock und modische, weiße Flip-Flops zierten ihren Körper. Ihr Haar hatte sie zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden, was ihr etwas freches verlieh. In den Armen hielt sie noch eine große Flasche Sonnenmilch und eine Sonnenbrille, sowie eine Haarbürste.

„Drängel nicht immer. Hast du Handtücher und was zu trinken eingepackt?“ fragte sie und streckte ihm die Zunge raus. Kai hingegen nickte nur seufzend und hob die Tasche auf. Sie stupste ihn kurz an und zog den Reißverschluss ein bisschen auf, um die letzten Utensilien zu verstauen.

„Können wir los?“ fragte sie und steuerte die Wohnungstür an.

„Ja. Ich hoffe Hillary tritt dir in den Hintern. Du und deine Trödelei.“ brummte er und folgte ihr aus der Wohnung. Er schloss die Tür ab und verstaute den Schlüssel ebenfalls in der Tasche. Gemeinsam flitzten sie die Treppe runter und steuerten kurz darauf Hillys quietsch gelbes Auto an.
 

„Da seid ihr ja endlich.“ begrüßte die Brünette die beiden, die gerade einstiegen. Aria pflanzte sich gemütlich nach hinten, woraufhin Kai sie nur verwundert musterte. Sie saß doch sonst so gerne vorne.

„Schau nicht so. Ich mag es mir heute halt hier hinten bequem machen. Und Sorry Hillary. Ich bin Schuld.“ Kai setzte sich auf den Beifahrersitz und sie schnallten sich an. Einige Zeit später kamen sie auch schon beim See an und liefen zu Dritt über die große, frisch gemähte Wiese, Richtung Wasser.
 

„Da hinten ist es doch schön. Da haben wir auch Schatten für die Getränke.“ schlug Aria vor und zeigte zu einer Stelle, etwas abseits von den anderen Besuchern. Viel war nicht los, bis auf einige Sonnenanbeter und den ein oder anderen Wasserratten, die erfreut ihre Bahnen schwammen.

„Ja und für das Essen.“ murmelte Hillary und positionierte ihren schweren Picknick Korb neu, weil ihre Hände schon schmerzten.

„Ich kann den ruhig auch tragen. Er sieht schwer aus und du quälst dich hier.“ bot Kai ihr an doch Hilly schüttelte nur lächelnd den Kopf.

„Nein schon gut. Ich bin schuld und habe soviel zu Essen zubereitet, also schleppe ich es auch. Trotzdem Danke.“ murmelte sie und folgte Aria hinunter zu der ausgesuchten Stelle.
 

Hillary platzierte den Picknick Korb im Schatten der Büsche, während Kai gerade eine große Decke ausbreitete. Aria hingegen stülpte sich ihr Top über den Kopf. Sie hatten natürlich alle ihre Badesachen schon unter ihrer normalen Kleidung. Als die Decke säuberlich lag, fischte der Silberschopf die Flasche Sonnenmilch heraus und setzte sich auf die Decke. Grinsend hielt sie Kai die Flasche entgegen.

„Hast du Lust mir den Rücken ein zuschmieren, ich kann das...“ fing sie mit der Frage an, doch wurde sie prompt von einem lauten Begrüßungsrufen unterbrochen. Alle Drei blickten nach oben, von wo sie vor kurzem kamen. Laut schreiend fuhr Tyson mit dem Fahrrad die Wiese herunter. Max, Ray und Kenny hielten beschämt etwas Abstand. Die anderen Besucher schauten erschrocken auf und schüttelten Vorwurfsvoll die Köpfe. Ray kratzte sich beschämt am Kopf und grinste vorsichtig zu Kai, Aria und Hillary hinunter.

„Wir sind da! Wir sind da!“ rief Tyson und bremste scharf, kurz vor Kai.

„Ach wirklich? Wäre mir fast nicht aufgefallen.“ zischte Hillary, der Tysons Verhalten peinlich war. Zumal die anderen Besucher, den Schreihals immernoch anstarrten, als wären sie im falschen Film.

„Hallo Jungs.“ trällerte Aria fröhlich. Ray breitete eine zweite Decke aus und sie zogen sich ihre Straßenkleidung aus.

„So wo war ich? Ach ja: Kannst du mir vielleicht den Rücken einschmieren? Ich kann das alleine nicht.“ fragte nun vollständig Aria und Kai nickte ihr zu. Sie legte sich lachend auf den Bauch. Kai kniete sich neben sie und öffnete kommentarlos ihr Bikini Oberteil. Mit seiner erstaunlichen Ruhe, tropfte er sich eine Ladung Sonnenmilch auf die Hand und verteilte die weiße Flüssigkeit auf Arias Rücken. Sanft strichen seine Finger über ihre Haut, bis die Milch fast komplett in die Haut eingezogen war. Präzise strich sein rechter Zeigefinger über eine besonders tiefe Narbe am Rücken.

„Wie vernarbt dein Rücken ist. Ich frage mich woher du die alle hast.“ nuschelte er und strich weiter über ihre Haut.

„Tja. Keine Ahnung. Aber mit den Narben find ich doch nie nen Kerl.“ lachte sie leise und seufzte auf.

„Ach Blödsinn.“ nuschelte Kai zurück.

„Mhh Kai. Das könntest du ruhig öfters mal machen. Das ist total entspannend.“ seufzte sie und schloss die Augen.

„Mal sehen.“
 

Nachdem er fertig war schloss er wieder gründlich ihr Oberteil und sie setzte sich enttäuscht auf.

„Ach schade. Schon fertig.“ schmollte sie und riss ihm die Sonnenmilch aus der Hand.

„Umdrehen. Du bist dran.“ trällerte sie und ein Schmunzeln umspielte kurz Kais Mund. Er nickte leicht und setzte sich, mit dem Rücken zu ihr. Aria vollzog die Selbe Prozedur mit seinem Rücken, während Kai verträumt auf den See schaute. Nach einer Weile schlangen sich zwei zarte Arme um seinen Bauch und er spürte ihre weiche Haut am Rücken. Als er dann noch ihr Kinn auf seiner Schulter spürte, wand er leicht seinen Kopf in ihre Richtung.

„Schön hier.“ flüsterte sie ihm zu und sog die frische Luft der Natur ein. Kai nickte leicht und blickte wieder zum See.

„Lust schwimmen zu gehen?“ fragte sie ihn und löste ihre Umarmung.

„Ja.“ murmelte er und stand auf.

„Wer zuerst im Wasser ist.“ rief der Silberschopf und rannte an Kai vorbei zum Ufer. Er grinste kurz auf und flitzte hinterher. Laut platschend stürmten sie die Fluten und Aria lachte schallend auf.

„Fang mich doch du Schnarchnase.“ rief sie ihm zu und schwamm los. Das ließ er sich nicht zweimal sagen und hechtete hinterher.

„Wartet auf uns!“ rief Tyson hinterher und die Jungs spurteten auch zum Ufer. Kenny bildete mit Hillary die Ausnahme. Er wollte nicht schwimmen. Er klappte lieber seinen Laptop auf und zeigte Dizzy die schöne Landschaft. Das BitBeast hingegen seufzte nur leise und wünschte sich einen kleinen Moment, dass sie jetzt auch lieber draußen wäre, als in diesem Laptop. Doch verwarf sie den Gedanken sogleich wieder. Denn ihr ging es ja gut. Ja sogar Bestens und eigentlich fühlte sie sich Pudelwohl in Kennys Laptop. Und Hillary stürmte noch nicht die Fluten, weil sie noch einen großen Wasserball auf blies.
 

~
 

Kai hatte Aria fast eingeholt. Er war erstaunt wie schnell sie schwimmen konnte, doch auch er war ein exzellenter Schwimmer. Und so dauerte es nicht lange und er ergriff ihren Fuß und zog sie zu sich heran. Erschrocken quiekte sie kurz auf, doch lachte sie sogleich los.

„Nicht schlecht, Mr. Hiwatari. Schau mal wie weit wir geschwommen sind. Das ist mir gar nicht so aufgefallen.“ japste sie und spritze Wasser auf Kai. Er hob abwehrend die Hände vor sein Gesicht, während seine Beine weiter arbeiteten, denn er wollte ja nicht unter gehen. Verwundert über Arias Worte drehte er den Kopf Richtung Ufer. Er sah seine Freunde nahe des Ufers, die sich gerade eine Wasserschlacht lieferten. Sie waren ziemlich klein, durch die Entfernung. Er blickte sich weiter um und sah, dass sie ungefähr mittig vom See waren.

„Wollen wir zurück schwimmen? Das Wasser ist hier ziemlich kalt.“ schlug Aria vor und nickend setzte Kai sich in Bewegung. Diesmal schwammen beide ruhiger und vor allem Nebeneinander. Nach einer Weile drehte Aria sich während des Schwimmens um und schwamm auf dem Rücken weiter. Kai musterte sie. Ihr Gesicht strahlte den Himmel an und ab und an entblößte sie ihre makellos weißen Zähne zu einem Grinsen. Sie kicherte auf und packte seinen Arm. Abrupt stoppte er und blinzelte sie fragend an. Und bevor er er etwas sagen konnte, legten sich zwei zarte Hände auf seine Schultern und tunkten ihn unter Wasser. Er schaffte es gerade noch Luft zu holen, ehe er nur noch die Tiefen des Sees sah. Die Tiefen des Sees und Arias lange Beine die sich ruhig bewegte, damit sie über Wasser blieb. Kais Gehässigkeit wurde mit einem Schlag geweckt, er umfasste ihre Fußgelenke und zog sie ebenfalls unter Wasser. Überrascht öffnete Aria unter Wasser wieder die Augen und blinzelte ihn an. Er lächelte schwach und mit geschlossenem Mund, damit die Luft nicht entwich. Auch Aria lächelte. Ihre Hand legte sich auf seine Wange, strich kurz über die kalte Haut und tauchte wieder auf. Keuchend schnappte sie nach Luft und lachte auf. Kurz darauf tauchte auch der Halbrusse auf. Sie grinste breit und schlang die Arme um ihn. Er war überrascht. So überrascht, dass beide fast wieder abtauchten. Während sie ihn so innig, wie eh und je umarmte setzte er alles daran, dass beide nicht unter gingen. Aber er genoss wie immer ihre Nähe und legte einen Arm um sie. Mit dem anderen paddelte er weiter.

„Dir ist kalt. Das Wasser ist auch noch nicht so warm. Vorallem hier draußen noch nicht.“ flüsterte er und sie nickte. Nicht nur ihre Haut war kalt wie das Wasser, nein er spürte auch ganz deutlich WIE kalt ihr wirklich war. Immerhin drückte sie ihren Körper an seinen. Er räusperte beschämt auf und sie löste sich von ihm.

„Komm. Lass uns Tyson ärgern gehen. Hillary hat mir erzählt, dass er es hasst unter Wasser gedrückt zu werden.“ schlug sie vor und lachend schwamm sie weiter. Kai hinter her.
 

~~ Einen Tag später ~~
 

Aria und Kai standen in der Halle des Flughafens und blickten sich um. Kai wie eh und je cool, doch Aria aufgeregt und ein bisschen nervös. Sie tippelte ununterbrochen von einem Bein auf das andere, so als müsste sie dringend aufs Klo. Ab und an seufzte Kai auf, weil ihr gehopse ihm auf den Keks ging, doch ignorierte sie es gekonnt. Die Zeit flog weiter dahin und nichts tat sich, außer Horden von fremden Menschen, die sich an Aria und Kai vorbei drängten. Ständig fluchte Aria los, weil sie angerempelt wurde in einer Tour. Die Halle war riesig und es war genügend platz, doch trotzdem wurden die beide häufiger zu einem Ziel der Menschen, die fast fluchtartig von Terminal zu Terminal rannten, als würden sie ihren Flug verpassen und dabei achtlos alles und jeden anrempelten, der dummerweise in deren Laufbahn herum stand. Aria starrte erneut eine der großen, runden Deckenuhren an, die überall in der Halle hingen.

„Sie haben schon eine Stunde Verspätung! Vielleicht sind sie an uns vorbei gelaufen und wir haben es nicht mitbekommen und nun stehen sie wartend woanders. Oder sie saßen nicht im Flieger. Oder der Flieger hat Verspätung. Oder ihnen ist was zugestoßen. Verdammt nochmal, wo bleiben sie denn?!“ fiepste Arias Stimme hektisch.

„Beruhige dich. Ihr Flug hat Verspätung. Das steht zumindest auf der Flugtafel da oben. Ich frag mal am Schalter nach. Bleib du hier, nicht das wir sie wirklich noch verpassen.“ schlug Kai vor und Aria nickte. Kai drängte sich zwischen einigen potenziellen Fluggästen durch und zielte einen der Info Schalter an.
 

Etwa zehn Minuten später schlenderte er wieder Richtung Aria, die immernoch hibbelig hin und her tapste und hektisch durch dir Halle starrte.

„Also Aria. Die Jungs fliegen mit Loganair, Schottland nach Japan und hätten um 15:20 Uhr hier landen sollen. Laut Aussage der Info Tante da, musste der Flug zwei geplante Stops machen. Und zwar in Deutschland und noch irgendwo anders. Leider saßen die Jungs dann mit ihrem Flieger eine Weile in Deutschland fest. Starke Regenfälle verhinderten quasi den pünktlichen Abflug. Aber sie müssten gleich hier landen. Meinte zumindest die Frau. Soll ich uns einen Kaffee holen?“ fragte Kai und sie atmete erleichtert aus.

„Das wäre wunderbar. Kaffee ist jetzt genau richtig. Na hoffentlich hat die Elsa da hinten recht. Oh Kai, ich bin so aufgeregt. Ich werde bald bestimmt einen ganz großen Sprung nach vorne machen, mit meinem Gedächtnis. Und ich kann die Drei endlich richtig kennen lernen.“

„Bestimmt. Und dann finden wir noch deine Schwester.“ murmelte Kai und blickte Richtung Terminal Zwei, wo gerade neue Passagiere aus checkten.
 

~
 

„Aria? Ich glaub da hinten sind sie.“ murmelte Kai ihr zu, die gerade ihren Kaffee aus trank und in die gezeigte Richtung blinzelte. Drei Junge Männer wurden gerade von Zollbeamten gemustert und gecheckt. Braunes, Blondes und Schwarzes Haar erkannte Aria und die Statur von schlanken, trainierten Körpern. Einer der Jungs, der Braunhaarige, drehte sich um und suchte die Halle ab. Arias Gesicht hellte sich prompt auf. Kai hatte recht gehabt, denn die schönen Gesichtszüge von Justin Scrimgeour, Arias besten Freund seid Kindertagen, waren unverkennbar. Auch die anderen zwei Jungs, Cliff MacLeods und Matt Robertson,drehten sich um und suchten die überfüllte Flughalle ab. Justin war der Erste, der Aria und Kai in dem Getümmel erblickte. Breit grinste er auf und schmiss Cliff seine Zwei Taschen vor dir Füße. Dann stürmte er an den Zollbeamten vorbei, Richtung Aria. Zwei der Zollbeamten riefen ihm laut zu und sprinteten hinterher. Kurz vor Aria stoppte er abrupt, schloss sie fest in die Arme und wirbelte sie in seiner Umarmung im Kreis. Die beiden Zollbeamte warfen sich irritierte Blicke zu und seufzten auf. Sie schauten zu Kai, der nur gleichgültig mit den Schultern zuckte. Dann schauten sie wieder auf Justin und Aria, die immernoch in ihrer Umarmung versunken waren.

„Endlich sehen wir uns wieder. Ich hab dich so vermisst.“ sprach Justin aufgeregt, in schnellem Englisch. Aria lachte auf.

„Ich dich auch.Es ist schön das ihr endlich hier seid.“ antwortete sie im selben Tempo, des schottischen Englisch zurück.

Aria sah über Justin Schulter hinweg, dass Cliff und Matt ihre Pässe zurück bekamen, alle Taschen sattelten und mit einem breiten Grinsen zu den Fünf gingen. Aria löste sich von Justin und schlang ihre Arme um die beiden gleichzeitig.

„Und Sie kommen jetzt erstmal wieder mit!“ schimpfte einer der Zollbeamten und packte Justin genervt am Arm. Widerwillig kam er mit, wurde überprüft und bekam dann auch endlich seine Papiere zurück.
 

~
 

Aria schloss lachend die Haustür auf und alle traten sie ein. Kai ging auf direktem Weg zur Küche, während Aria die Jungs durch das Wohnzimmer, Richtung Gästezimmer brachte.

„Okay Jungs. Von Tyson haben wir uns einen Futon geliehen. Zwei können also im Gästezimmer schlafen. Einer Von euch kann mein Zimmer beziehen.“ erklärte sie und die Drei stellten erstmal ihr Gepäck ins Gästezimmer.

„Und wo schläfst du? Also wenn du auf dem Sofa schlafen willst, protestiere ich!“ schimpfte Justin liebevoll und Aria schüttelte sachte den Kopf.

„Natürlich nicht. Ich schlafe natürlich bei Kai. Wo denn sonst?“ fragte sie und lachte belustigt auf. Für sie war es Standard, häufig bei Kai zu schlafen und so vergaß sie, dass es für andere eher ungewöhnlich erschien.

„Also doch!“ feixte Matt.

„Was?“ fragte Aria sichtlich verwirrt und Cliff lachte auf.

„Du und Kai.... Knick Knack, weißt du?“ schmunzelte er und grinste schief.

„Ne weiß ich nicht. Das halte ich für ein Gerücht.“ zwinkerte Aria und ging wieder ins Wohnzimmer.

„Kai? Brauchst du Hilfe?“ rief sie ihm zu doch verneinte er dies. Die Küchentür schwang auf und Kai trat mit einem Tablett beladen hinaus. Auf dem Tablett befanden sich Fünf Gläser mit Eistee und einem Teller voller Sandwiches.

„Was zu Essen.“ rief Aria und ihre Augen funkelten begierig zu den Snacks.

„Ich wusste doch,das du ein guter Gastgeber sein kannst, wenn du willst.“ schmunzelte der Silberschopf und machte auf dem Wohnzimmertisch platz. Kai stellte das Tablett ab und grinste kurz auf.

„Manchmal.“ murmelte er und schaute hinüber zum Gästezimmer, wo die Drei Besucher standen und über die Wohnung diskutierten. Cliff fand sie traumhaft, während Justin eher skeptisch wirkte. Justin konnte sich nicht vorstellen, dass Aria sich hier wohl fühlte. Matt war es egal. Solange er sich wohl fühlen konnte, war ihm jede Umgebung recht. Und so schmiss er sich auch gleich auf das Gästebett und seufzte entspannt auf.

„Erster. Ich schlafe hier.“ murmelte er leise und schloss die Augen.

„Gut ich schlafe auch hier. Ich wollte schon immer mal in einem Futon schlafen.“ meinte Cliff und beäugelte den zusammen gelegten Futon.

„Okay dann schlafe ich bei Aria im Zimmer. Ist mir sowieso am Liebsten. Ihr kennt Aria. Sie schläft am Liebsten komfortabel, also wird ihr Bett ein Traum sein. Außerdem kann sich doch niemand dein geschnarche anhören Cliff. Mit Ausnahme von Matt. Ich beziehe mein Zimmer.“ lachte Justin, sattelte sein Gepäck und ging zu Arias Zimmer rüber.
 

„Kommt ihr? Hier warten Getränke und Snacks auf euch.“ rief Aria durch die Wohnung und die Drei Gäste schlenderten zum Sofa, wo Kai und Aria schon gemütlich saßen und Eistee schlürften.

„Werden wir Gelegenheit haben Tyson und die anderen kennen zu lernen?“ fragte plötzlich Justin und nahm sich ein Sandwich.

„Selbstverständlich. Heute Abend sogar schon. Sie wollten heute alle vorbei kommen und wir feiern ne Runde, wenn ihr nicht zu müde seid.“ erklärte der Silberschopf und grinste breit.

„Nein. Wir haben genug auf dem Flug geschlafen. Wird sicher lustig. Hab gehört Tyson soll ziemlich verrückt sein. Hoffentlich ist er nicht mehr sauer auf mich, wegen dem Turnier.“ murmelte Matt und trank einen Schluck.

„Och das glaube ich nicht. Und wenn doch, wird er sich heute mit dir aussprechen. Tyson ist eigentlich nicht Nachtragend. Aber stell dich schon mal drauf ein, dass er dich zu einem Match heraus fordert.“ sprach Aria entspannt und biss in ihr Sandwich.

„Ich glaube, damit komme ich klar.“ lachte Matt.

„Aria? Ich würde vorschlagen, heute genießen wir den restlichen Tag und die Feier heute Abend und morgen, wenn wir alle Fit und ausgeschlafen sind, pack ich die Erinnerungsstücke aus und wir widmen uns intensiv deinem Gedächtnis.“ schlug Justin vor und lachte sie herzlichst an. Aria nickte eifrig und sprang auf.

„Ich geh jetzt erstmal fix duschen. Die anderen kommen bald und wir müssen noch etwas um räumen, damit wir alle platz haben. Und kochen müssen wir auch noch. Kai haben wir auch alles im Haus?“

„Ja. Ich war heute morgen einkaufen.“ nuschelte er und trank einen Schluck.

„Perfekt. Ich bin duschen.“ trällerte sie und verschwand in ihrem Zimmer. Kurze Zeit später schwirrte sie schon wieder durch das Wohnzimmer und verschwand singend im Bad.
 

„Sie ist glücklich...“ flüsterte Justin lächelnd und brach somit die Stille. Überrascht schaute Kai auf und musterte den Schotten. Justin schaute Kai ruhig an, ehe er wieder sprach.

„Danke, Kai.“ murmelte er und trank zufrieden sein Glas leer. Kai schmunzelte kurz auf und widmete sich wieder seiner Verschwiegenheit mit geschlossenen Augen.

„Es ist erfrischend wieder hier in Japan zu sein.“ lachte Matt auf und streckte sich gemütlich.

„Da hast du recht, Matti.“ schloss sich nun Cliff an und lachte auf.

„Nenn mich nicht so!“ fauchte dieser zurück. Cliff hingegen streckte ihm die Zunge raus und lachte weiter.

„Idiot.“ zischte Matt und boxte dem Schwarz haarigen gegen die Schulter.
 

~
 

„Justin. Noch ein Stück links und das Sofa steht perfekt.“ wies Aria an und platzierte den Sessel an einer Tischseite.

„Sehr schön. Kai? Wie läuft es beim kochen?“ rief die selbst ernannte Chefin und lauschte nach der Stimme des Halbrussen. Dieser brummte nur und Aria grinste auf.

„Danke fürs umstellen. Macht es euch ruhig gemütlich. Ich helfe Kai beim Essen.“ und so verschwand der Silberschopf in der Küche. Nach einer ganzen Weile klingelte es an der Tür.

„Sie sind da!“ rief Aria begeistert und stürmte aus der Küche. Justin und Cliff schauten auf. Sie spielten nämlich gerade ein Kartenspiel, während Matt sich auf den Balkon gesetzt hatte, um sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen.

„Kommt rein. Essen ist auch gleich fertig.“ hörten sie Arias zufriedene Stimme und sie betrat wieder das Wohnzimmer. Hinter ihr lugten neugierig die Köpfe von Ray, Hillary, Tyson, Max und Kenny um die Ecke. Erfreut grinsten sie die Schotten an und betraten das Wohnzimmer. Auch Matt betrat nun wieder das Wohnzimmer, während Justin und Cliff grinsend aufstanden. Aria klopfte Ray auf die Schulter und ging wieder zu Kai in die Küche. Justin trat vor und reichte Tyson die Hand. Der Kappi Träger grinste noch breiter und schlug ein. Lachend schüttelten sie sich die Hände und einer nach dem anderen begrüßte die Schotten.

„Macht es euch schon mal gemütlich. Wir kommen gleich.“ schallte Arias Stimme aus der Küche. Alle pflanzten sich so gut es ging auf das Sofa und die Stühle. Nur Kais Sessel rührte niemand an, denn keiner wollte seinen Zorn zu spüren bekommen. Kais Sessel war tabu, das wussten alle, selbst die Schotten, denn Aria warnte sie heimlich vor.
 

Kurze Zeit später wurde das Essen serviert. Es gab eine riesige Platte voller selbst gemachter Frühlingsrollen, dann noch einen Topf mit Arias Spezial Gulasch und zum Nachtisch Schokoladen Pudding. Selbstverständlich auch selbst gemacht. Alle, bis auf Aria nahmen sich einen Teller und langten zu. Aria hingegen schaute beschämt in die Runde.

„Mist...“schmollte sie.

„Ich hab mich nicht mit eingeplant bei der Platzverteilung. Und wir haben keine Stühle mehr. Das Sofa ist bis ins letzte Eck voll.“ nuschelte sie und ärgerte sich über ihre Hektik. Sie warf einen fragenden Blick zu Kai, der sie nur mild belächelte.

»Tollpatsch.« dachte er grinsend und nickte ihr zu, sich zu ihm zu setzen. Aria nickte beschämt und setzte sich auf seinen Schoß.

„Ach ne, wie niedlich.“ neckte Justin sie, doch Aria streckte ihm nur die Zunge raus. Belustigt musterten alle Kai und Aria.

„Nix niedlich. Das nenne ich spontante Organisation.“ nuschelte sie und biss erfreut in eine Frühlingsrolle.

„Das Essen ist köstlich.“ nuschelte Max mit vollem Mund.

„Auf jedenfall!“ stimmte Tyson mit ein und biss in drei Frühlingsrollen gleichzeitig.

„Tyson! Schling nicht so!“ zischte Hillary leise und funkelte ihn beschämt an.

„Warum?“ nuschelte er und verstand nicht warum sie das so störte.

„Weil du uns lächerlich machst!“ zischte sie leise, in der Hoffnung keiner hörte das. Doch scheiterte ihr flüster Versuch kläglich. Matt grinste, während Cliff plötzlich gluckste und auf diese Reaktion folgte Justins heiteres Lachen.

„Ist doch nichts wofür man sich schämen sollte Hillary. Ihm schmeckt es. Also ist sein Schlingen und Schmatzen eine Ehre für die Köche.“ gluckste Justin.
 

~
 

Nach dem Essen räumten Kai und Aria zufrieden ab. Die Teller und Schalen waren wie leer gefegt und grinsend stellte Aria den Gulaschtopf in die Spüle.

„Du bist heute auch nur noch am Grinsen.“ stellte Kai belustigt fest und wild nickte sie.

„Ist doch verständlich, oder nicht? Immerhin sitzt da drüben meine Vergangenheit und hoffentlich auch meine Zukunft.“ lachte sie zufrieden und umarmte Kai glücklich.

„Komm wir räumen das Geschirr noch schnell in die Spülmaschine und was nicht mehr rein passt, spülen wir fix weg. Die bombardieren sich da drüben eh noch mit unzähligen Fragen und so haben wir morgen keine Arbeit mehr.“ schlug der Silberschopf vor und nickend, drehte Kai das Wasser in der Spüle auf.
 

~ Im Wohnzimmer ~
 

„Aria und Kai sind ja noch vertrauter, als damals bei dem Turnier.“ stellte Matt fest und blickte kurz zur Küchentür.

„Na ja. Damals hatte sie ja auch nur Tala im Kopf.“ kicherte Hilly und öffnete eine Tasche. Sie holte zwei Flaschen Sekt hervor und platzierte diese auf dem Tisch. Einen kleinen Stapel CD´s legte sie daneben.

„Oh wo ich den Sekt sehe! Wir haben doch noch etwas mitgebracht!“ platzte es aus Cliff heraus und er stürmte ins Gästezimmer. Als er wieder kam, hielt er einige Flaschen, echten schottischen Whisky in den Armen.

„Stimmt. Aria war doch mit diesem Kerl von dem russischen Team zusammen. Ich weiß noch wo sie deprimiert auf deinem Sofa lag, Tyson, und aussah wie ein Gespenst.“ brummte der Schwarz haarige Schotte und stellte die Flaschen auf den Tisch.

„Ja. Das war eine Menge Arbeit sie bei Laune zu halten. Aber Kai hat das sehr gut gemacht. Mit der Wohnung und dem renovieren hat er sie perfekt abgelenkt.“ nuschelte Ray leise. Kai musste das nicht mitbekommen. Kai mochte es nicht, wenn man über ihn sprach.

„Kai tut eine Menge für sie, hab ich recht?“ fragte Justin.

„Ja. Aber sie auch für ihn. Sie würden so toll zusammen passen. Sie ergänzen sich perfekt. Aber beide haben ja Stur ihre Scheuklappen aufgeklappt und wedeln mit dem „Beste-Freunde“ Schild herum.“knurrte Hillary und blickte verschwörerisch zur Küchentür, von wo Aria gerade heiter auflachte.

„Ich denke auch, dass er perfekt zu ihr passen würde.“ meinte nun Matt und Ray nickte ihm zustimmend zu.

„Na dann müssen wir das eben für beide in die Hand nehmen.“ gluckste Justin auf.

„Wie meinst du das?“ fragte Hillary verwirrt.

„Lasst uns das nur machen.“ grinste Cliff und zwinkerte in die Runde.

Ungläubig starrten sich die Bladebreakers an und zuckten dann nur zweifelnd mit den Schultern.

„Tut aber nichts was sie verärgern könnte. Arias Zorn ist schon mächtig. Aber in Kombination mit Kais eiskalter Wut könnte das schlimm enden.“ gluckste nun Tyson und lachte schallend auf. Nicht lange und alle stimmten in dem Gelächter mit ein. Die Küchentür schwang auf und Kai mit Aria im Schlepptau betrat wieder das Wohnzimmer.

„Was ist denn so lustig?“ fragte Aria grinsend und Tyson grinste noch breiter.

„Ach. Justin erzählte uns gerade einen Witz über einen Klempner und den Niagarafällen.“ log Hillary und wischte sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel.
 

~
 

Die Feier lief im vollen Gange. Es lief Musik, es wurde viel gelacht und gesprochen und auch der ein oder andere Tanz fand statt. Natürlich floss auch der Alkohol in strömen. Jeder musste doch wenigstens mal den echten, schottischen Whisky probieren. Und einige probierten des öfteren. Aria gackerte fast nur noch lautstark herum, weil ihr Justin einen Witz nach dem anderen erzählte. Auch Kai amüsierte sich köstlich. Sie hatten mittlerweile fast alle die Plätze gewechselt und saßen gemütlich auf einige Sitzkissen auf dem Boden. Aria lehnte lachend an Kais Brust, in seinen Armen.

„Hillary. Lass uns eine Runde tanzen.“ schlug Cliff, der grinsenden Japanerin vor und zwinkerte ihr Charmant zu. Dann hielt er ihr die Hand hin und sie lächelte zaghaft auf, nickte aber daraufhin und ergriff lachend seine Hand. Cliff zog sie auf die Beine und beide fingen an zu tanzen. Tyson hingegen beäugelte das eher missmutig. Und jedes mal wenn Hillary anfing zu lachen, funkelte Tyson wütend zu Cliff herüber. Justin beäugelte Tysons eifersüchtigen Blick und nickte Matt zu. Matt verstand und ging Richtung Stereo Anlage. Er drehte die Lautstärke herunter und grinste in die Runde.

„Sorry. Aber wir Drei haben da etwas vorbereitet, jetzt wo wir alle Freunde sind. Ein kleiner Brauch.“ fing Matt an und setzte sich wieder zu der Gruppe. Dabei blickte er Justin eindringlich an. Auch Cliff und Hillary setzten sich wieder. Tyson blickte nun irgendwie zufriedener und grinste sogar kurz auf, als sie sich neben ihn setzte.
 

„Also Freunde. Wisset dies: Bei uns in Schottland spielen Traditionen und Bräuche eine große Rolle. Sie sind von außergewöhnlicher Wichtigkeit, für uns. Und da wir Gäste hier bei euch sind und befreundet, mittlerweile, möchten wir einen Brauch mit euch teilen. Aria kannte diesen Brauch auch einmal und er war für sie genauso wichtig. Unbekannt ist dieser Brauch nicht. Viele Länder haben ihn in abgewandelter Form. Doch die Meisten sehen ihn als Spaß... wir nicht.“ erklärte Justin und schaute in die Runde. Auf den meisten Gesichtern herrschte Spannung. Selbst Kai blickte überrascht auf den Schotten.

„Es ist ein Brauch, der eine Freundschaft besiegeln soll und den Freunden Glück bringen soll. Meistens wird diese Tradition zwischen einem Jungen und einem Mädchen gemacht, die sich Freundschaft geschworen haben.“ erklärte er weiter und die Bladebreakers blickten sich verwundert an.

„Und was ist das jetzt für ein Brauch?“ fragte Tyson ungeduldig.

„Man trinkt zusammen. Man sitzt sich gegen über, schwört sich die Freundschaft, hakt die Arme zusammen und trinkt sein Glas leer. Und nachdem der letzte Schluck getrunken wurde, besiegelt man das Versprechen auf ewig beisammen zu bleiben und für einander da zu sein, mit einem ehrlichen Kuss.“ klärte er nun auf und zwinkerte verschmitzt.

„Tyson. Hillary. Ihr zwei führt eine besondere Art der Freundschaft. Eine makabere, aber von grundauf ehrliche Freundschaft. Ihr streitet viel, ihr brüllt euch sogar an, aber ihr seid unzertrennlich. Und immer für einander da. Und das ist beeindruckend. Besiegelt diese Freundschaft, auf das ihr auf ewig Glück haben sollt.“ sprach nun Matt. Verwundert blickten sich Tyson und Hillary an.

„Ach kommt schon. Es wäre uns eine große Ehre, wenn ihr beide unsere Tradition befolgt.“ sprach ihnen Justin Mut zu. Tysons Ohren glühten schon und Justin war sich sicher, dass er gerade an den Kuss dachte.

„Na gut.“ meinte nun Hillary und grinste Tyson an. Cliff schüttete zwei Gläser Whisky ein und reichten beiden jeweils ein Glas. Sie bedankten sich und setzten sich gegenüber.
 

„Tyson. Auch wenn du meistens ein nerviger Idiot bist, bin ich trotzdem froh dich als Freund zu haben. Mit euch und vor allem dir an meiner Seite, habe ich gesehen und gelernt, dass das Leben nicht nur aus lernen und arbeiten besteht. Und dafür danke ich dir. Ich verspreche dir hiermit, immer zu dir zu stehen und für dich da zu sein.“ sprach sie und hob unsicher ihr Glas.

„Ähm ja. Also Hillary... Du bist schon in Ordnung. Eigentlich bist du eine der coolsten Mädchen die ich kenne. Und ich bin froh das du nun schon so viele Jahre zu uns stehst und unser Team managst. Ich stehe dir immer zur Seite und bin immer da, wenn du mich brauchst.“ sprach nun Tyson, auch wenn es ihm peinlich war. Sie nickte ihm lächelnd zu und beide hakten sich ein. Dann tranken sie ihr Glas leer. Tyson räusperte sich beschämt und zwinkerte sie zögernd an. Man spürte diese Spannung in der Luft und alle starrten die beiden gespannt an. Hillary kicherte kurz leise auf und beugte sich zu ihm herüber. Tyson hingegen hielt überrascht den Atem an und beugte sich ebenfalls vor. Und mit einem Lächeln im Gesicht, versiegelten sie ihre Lippen aufeinander. Beide schlossen kurz die Augen und genossen den Moment sichtlich. Nach einigen Sekunden der Stille, lösten sie sich wieder und blinzelten sich überrascht und errötet an.
 

„Sehr gut. Möge das Glück immer auf eurer Seite sein.“ sprach Justin und wand sich Aria und Kai zu.

„Nun zu euch beiden. Ihr habt euch in einer furchtbaren Situation kennen gelernt. Aria war schwer verletzt und wer weiß ob sie überlebt hätte, wenn du nicht da gewesen wärst. Und du warst seitdem immer für sie da, genauso auch umgedreht. Ihr beide habt euch so stark verändert. Aria weiß ich, weil ich sie seit unserer Kindheit kenne. Und Kai, weil ich vieles gehört habe.“ sprach der Schotte und Kai funkelte kurz seine Freunde an, die unschuldig in der Gegend herum schauten.

„Eure Freundschaft ist wie ein Stern. So klar und rein. Ich habe niemals vorher, so etwas Strahlendes gesehen. Und ich gebe ehrlich zu, dass ich ein bisschen neidisch bin. Weil wir Drei, niemals eine so innige Freundschaft zu dir hatten Aria. Und ich weiß, dass wir das auch niemals haben werden. Weil dieser Platz auf ewig vergeben sein wird. Aber es ist okay. Und deshalb muss ich einfach verlangen, dass ihr dieser Tradition folgt. Es wäre wie eine Sünde, wenn diese Freundschaft, nicht besiegelt würde. Und wenn ihr beide nicht endlich dieses Glück erhaltet, nach dieser harten Zeit, hat niemand Glück verdient.“ und in diesem Augenblick merkte Aria, wie ihr eine Erinnerung hoch kroch. Eine Erinnerung in der sie sich selbst, als jünger sah. Wie Justin schon immer ein guter Redner war und wie sie mit ihren Drei Freunden, auf den Zinnen einer Burg saß und genau diesen Brauch vollzogen. Eine Erinnerung die zu ihrer Freude, ohne Kopfschmerzen kam.
 

Sie blickte in die Runde und sah die vielen nickenden Köpfe ihrer ganzen Freunde. Dann blickte sie hoch zu Kai, der sie nur fragend anschaute. Sie schenkte ihm ein knappes nicken und wartete auf seine Zustimmung. Kai hingegen dachte kurz darüber nach, nickte dann aber zaghaft. Er wusste, dass es ihr wichtig war. Aber er hatte ein mulmiges Gefühl dabei. Er wollte nicht, dass dieses kribbeln wieder kommt. Das Selbe kribbeln, wie damals bei dem versehentlichen Kuss. Denn dieses Kribbeln verursachte Gefühle, wo er nicht sicher war, ob er das überhaupt wollte. Doch wollte er sie nicht enttäuschen.
 

Cliff schenkte den beiden Whisky ein und reichte ihnen ein Glas. Auch Aria und Kai setzten sich gegenüber, wie zuvor Tyson und Hillary.

»Ob das gut geht?« fragte sich Kai und seufzte leise.

»Wiederrum ist dieser Kuss, diesmal von beiden gewollt. Na mal schauen was passiert. Vielleicht soll es auch so sein? Moment... jetzt stecken mich diese Schotten schon mit ihrem Schicksals Scheiß an!« meckerte er in Gedanken. Aria hingegen erhob ihr Glas und atmete tief ein.

„Kai? Du bist das Beste was ich hab. Das Liebste, das Teuerste, das Wichtigste. Wir beide haben schon so viel durchgemacht. Doch jeder Schicksals Tritt, schweißte uns noch enger zusammen. Ein Leben ohne dich ist für mich nicht mehr vorstellbar. Wir beide sind hier und wir beide bleiben hier. Und ich bleibe immer bei dir, egal was passiert. Wie damals im Krankenhaus schon gesagt: Du bist mein Leben.“ sprach sie leise und lächelte schwach. Ihre Worte verursachten ein leichtes Schmunzeln in seinem Gesicht, ehe er anfing seine knappen Worte zu sprechen.

„Unser Leben. Danke.“ flüsterte er. Und auch wenn er kaum etwas sagte, verstand Aria jedes versteckte Wort. Er war in diesem Augenblick wie ein Buch, dass sie las. Und sie grinste breit auf.

„Unser Leben.“ flüsterte sie zurück und hakte sich bei ihm ein. Sie tranken ihr Glas aus und nickten sich zu.
 

Ein kurzer, warmer Blick von beiden Seiten. Und ohne ein zögern, beugten sich beide vor. Kurz bevor sich ihre Lippen berührten, stoppten beide noch einmal und schauten sich tief in die Augen. Kai spürte ihren Atem im Gesicht, warm aber nicht unangenehm. Im Gegenteil. Er musterte kurz ihre Gesichtszüge. Sie lächelte schwach, ihre Augen schienen förmlich zu strahlen vor Aufregung und ihr Mund, die vollen, rosigen Lippen die er gleich berühren sollte. Und das vor allen anderen. Aber ihm war die Anwesenheit der Anderen egal. Amüsanter Weise, so empfand zumindest Kai, war ihm noch niemals im Leben alles andere um ihn herum, so drastisch egal gewesen. Er atmete tief ein und roch ihren lieblichen Duft. Er spürte ein leichtes kribbeln im Bauch und eine leichte Gänsehaut zog über seinen Körper. Gleich würde es so weit sein. Langsam hob er seine Hand und lächelte die Halbschottin an. Sein Daumen fuhr kurz über ihre Lippen und sie schloss ihre Augen. Die Hand strich weiter und blieb an Arias Wange haften. Vorsichtig zog er ihren Kopf näher heran. Nun spürte Kai ihren Atem auf seinen Lippen und auch er schloss seine Augen. Seine freie Hand strich vorsichtig ihren Arm hoch und sie zuckte, kaum merklich, denn auch durch ihren Körper flackerte nun ein angenehmes kribbeln. Sie drehte vorsichtig ihren Kopf ein Stück, damit die Nasen der beiden sich nicht im Weg standen und versiegelte ihre Lippen mit seinen. Das Kribbeln wurde stärker, ja intensiver und sehnsüchtiger.
 

Auch ihre Hand legte sich nun auf seine Wange und zog ihn noch ein bisschen näher. Vorsichtig öffnete sie leicht die Augen und schaute auf seine geschlossenen. Auch Kai öffnete sie ein bisschen, weil er ihren Blick spürte. Sie strahlten sie warm und wissend an. Nun wusste er mehr, wusste nun was er wollte. Er wollte sie. Und nur sie. Sein Herz raste, als würde sein Leben davon abhängen. Und selbst wenn es so wäre, wusste er, dass nur sie ihn retten könnte. Und plötzlich verstand er, dass es ihr gemeinsames Schicksal war. Und er verstand nicht, warum er das nie gesehen hatte. Er spürte wie sie noch einmal nach küsste und sich dann langsam wieder löste. Entspannt blinzelte Kai sie an. Seine Wangen glühten, wie auch ihre. Und Aria lächelte breit.
 

Aria schaute verträumt im Raum herum, doch allen Anwesenden stand nur der Mund offen. Hillary und Kenny waren rot wie eine Tomate und schauten abwechselnd von Kai zu Aria.

„Was ist?“ fragte Aria verwirrt und warf einen kurzen Blick zu Kai. Als sich ihre Blicke kreuzten, schoss ihr erneut das Blut in den Kopf.

»Oh Gott, oh Gott, bin ich von der Rolle... Das war der Wahnsinn.« schoss es ihr durch den Kopf und sie trank flink einen Schluck. Kai erging es ähnlich. Er suchte sich ständig neue Punkte, die er anstarren konnte, doch sah er überall ihre grünen Augen, die ihn liebevoll musterten. Nach einer Weile Löcher in die Luft starren, schloss er einfach die Augen.

Justin fand endlich seine Worte wieder und räusperte sich.

„Ähm... ja. Möge das Glück auf eurer Seite stehen.“ sprach er und schaute zu Cliff und Matt, die ihn triumphierend anblickten. Matt drehte wieder die Musik auf, um diese peinliche Stille zu brechen.
 

Hillary räusperte sich ebenfalls und fragte Tyson, ob er nun tanzen wolle, was er eifrig ,mit einem Nicken bejahte. Und so schwangen beide ihr Tanzbein und steckten Ray, Max und Cliff an, die sich zu beiden gesellten. Es dauerte auch nicht lange und die Spannung von vorher, wurde gelockert und alle verfielen wieder lässig ihrer Party.
 

~
 

Zu sehr später, beziehungsweise früher Stunde und vor allem weil sich die Nachbarn beschwerten, wurde die Party allmählich aufgelöst. Die Bladebreakers, sammelten ihr Hab und Gut ein und wurden dann noch von allen verabschiedet, als sie sich dann endlich schwankend und müde auf den Heimweg machten. Aria holte derweil ihr eigenes Bettzeug in Kais Zimmer und bezog für Justin eine neue Decke und ein Kopfkissen, denn das hatte sie bisher vergessen. In Gedanken grübelte sie, wie es jetzt weiter gehen sollte. Denn auch sie spürte die Ernsthaftigkeit in dem Kuss.

»Ich kriege die Nacht bestimmt kein Auge zu. Immerhin schlafe ich bei ihm.« grübelte sie und starrte das leere Bett an. Plötzlich legten sich zwei sanfte Hände auf ihre Schultern.

„Das Bad ist jetzt frei. Die Jungs sind schon in ihre Betten getorkelt.“ flüsterte Kai ihr zu und sie spürte eine Gänsehaut auf ihren Armen. Mit einen trockenen Schlucken nickte sie und schnappte sich ihre Schlafkleidung.

„Bis gleich.“ flüsterte sie und lächelte ihn an. Als sie dann kurz darauf die Badezimmer Tür schloss, atmete sie tief aus.

„Irgendwie ist das alles hier verrückt.“ flüsterte sie ihrem Spiegelbild zu. Sie strich sich vorsichtig über ihre Lippen und schmunzelte verträumt auf.

„Aber ich bin eben ein verrücktes Mädchen.“ antwortete sie sich selbst und steckte sich grinsend die Zahnbürste in den Mund.
 

Einige Zeit später schloss sie Kais Zimmertür von innen und schritt Richtung Bett, wo Kai schon lag und nachdenklich die Zimmerdecke anstarrte.

„Und so endet allmählich ein aufregender Tag.“ nuschelte sie und gähnte herzhaft. Ihr war schwindelig und sie krabbelte zu Kai ins Bett. Kai hingegen löschte das Licht, als sie endlich lag und drehte sich zu ihr um.

„Schon merkwürdig, oder?“ fragte sie vorsichtig und drehte sich zu ihm.

„Mh?“

„Na alles. Alles was heute passierte.“ klärte sie ihn auf und er nickte stumm. Der Mond erhellte das Zimmer, so dass sich beide gut sehen konnten. Eine ganze Weile schauten sie sich stumm an, jeder in seine eigenen Gedanken versunken. Auch wenn sich beide Gedanken erschreckend, glichen. Denn sie dachten an das Selbe. An den Kuss.

„Du denkst an den Kuss, hab ich recht?“ fragte Aria vorsichtig und Kai zuckte auf. Er fühlte sich ertappt.

„Wie kommst du da drauf?“ fragte er vorsichtig, doch grinste Aria überlegen.

„Ich weiß es eben.“ hauchte sie und lächelte. Auch Kai grinste kurz auf.

„Dir kann man eben nichts vor machen.“ nuschelte er und musterte ihr Gesicht.

„Richtig.“

„Ja.... der Kuss....“ grübelte er und drehte sich auf den Rücken. Aria hingegen rutschte näher und legte ihren Kopf auf seine Brust.

„Aber immerhin wollten wir es diesmal beide.“ flüsterte sie.

„Ja... Beide. Das stimmt.“ hauchte er und streichelte ihr über die Wange.

„Und uns zwang keiner dazu...“ flüsterte sie weiter.

„Nein... kein Zwang.“ antwortete Kai.

„Und es fühlte sich auch nicht schlecht an, oder?“ fragte sie leiser.

„Nein, das tat es nicht.“ murmelte er und sie stemmte sich hoch um ihn anzuschauen.

„Und auch nicht wirklich falsch.“ hauchte sie, nun noch leiser.

„Nein... auch nicht falsch.“ flüsterte er, wie hypnotisiert und legte wieder seine Hand auf die Wange von Aria. Auch er beugte sich nach oben und zog sie näher. Und bevor beide überhaupt noch etwas sagen konnten, küssten sie sich innig. Diesmal alleine. Diesmal ohne Wunsch einer Tradition. Diesmal weil beide es so wollten.
 

Aria atmete tief aus der Nase aus und drückte sich an seinen Leib. Kai reagierte und schlang einen Arme um ihren Körper. Aria löste sich von seinen Lippen und küsste seine Wange, seinen Hals und seine Hand, die ihr Gesicht streichelte. Er genoss es sichtlich und ließ sich einfach fallen. Und plötzlich hörte er in Gedanken Arias Stimme, die ihm einst zuflüsterte, was er jetzt endlich spürte.
 

~Trotzdem schade. Liebe und Zuneigung … Lust und Verlangen. Alles wundervolle Gefühle.~
 

Sagte sie ihm einst, nachdem Mias Lügen aufgedeckt wurden. Doch das war Schnee von gestern. Es zählte nur das Jetzt. Und jetzt lag er mit Aria im Bett, in inniger Umarmung und leidenschaftlichen Küssen. Mit einem Mal endete eine Freundschaft. Denn jetzt gerade entstand etwas Neues, für Kai. Etwas größeres. Etwas, was ihm wie ein Traum erschien und sich doch so echt anfühlte. Etwas, wo er sich plötzlich wünschte, dass es nie enden würde.
 

~Liebe~



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2010-11-28T22:50:46+00:00 28.11.2010 23:50
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*lieb schau*
Super geschrieben das Kapitel war einfach richtig schön.
Bin ja auch mal gespannt wie Tala reagiert
Ich hoffe es geht gaaaaaaanz bald weiter... Ich kanns nämlich kaum erwarten weiter zu lesen...
Von:  phoenix-franzi
2010-11-25T23:11:34+00:00 26.11.2010 00:11
AHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH ^///^
Äpfelchen =3
schön mal wieder was von dir zu lesen.
Das Kappi ist echt der Hammer und endlich ist das passiert wonach ich mir schon seit dem Anfang deiner Geschichte die Finger lecke ... Aria und Kai sind einfach für einander geschaffen XD
Der Kuss war so romantisch, mein Herz hat geklopft bis zum geht nicht mehr
einfach fantastisch geschrieben, ich hätte mich am liebsten sofort in die Arme meines Freundes geworfen o.O

Hihi ich freu mich schon riesig auf das nächste Kapitel und ich werde warten egal wie lange es auch dauert ;)

Liebe Grüße,
deine phoenix

P.S.: ich hab mich sehr über deinen Geburtstagsgrüße gefreut, hab sie leider viel zu spät enddeckt =P
Vielen vielen Dank dafür ^^
Von:  GarudaPhoenix
2010-11-23T18:47:30+00:00 23.11.2010 19:47
hallöchen
also erstmal freu ich mich voll das das neue kapitel da ist.
und zweitens: wurde auch endlich mal Zeit, dass sich zwischen aria und kai was ändert. ich denk nur n bissl drüber nach, dass tala wahrscheinlich nicht so unbedingt von begeistert sein wird. aber er wird sich auch wieder beruhigen.
am kapitel selber hab ich nix auszusetzen. :)ist wie immer super geschrieben.
=)
lg
Von:  Tokiogirl06
2010-11-23T18:07:54+00:00 23.11.2010 19:07
Ich freu mich riesig das ein neues Kappi raus is. Ich find das so süß zwischen Kai und Aria. Ich freu mich aufs nächste Kappi und hoffe es lässt nich zu lange auf sich warten. lg
Von:  Alex_Dryden
2010-11-23T10:13:13+00:00 23.11.2010 11:13
JUHU...erste^^

Hach...wie süß...ich wusste es,dass das noch kommen würde^^
Aber ich freu mich richtig...
Nein echt, ein total tolliges Kapitel...
Aber was wird Tala davon halten, wenn er`s erfährt???
*grübel*
Naja ich hab da ja so eine Ahnung was da noch kommen könnte *grins*
Oh man ich komm nicht drüber weg...dsa war soooo süß...

Ok was gibs noch zu sagen zu dem Kap...nicht viel...war im gesamten sehr tollig...
Na gut ich finde es schon etwas merkwürdig, das Kai kurz nach dem Fäden ziehen schon schwimmen gehen kann und vorher mit den Fäden ist baden eigentlich auch nicht so gut...da hab ich jetzt Erfahrung...Aber es ist ja alles Fiktion, also geht auch so was^^

Accchhhh...ich freu mich aufs nächste Kapitel und bin gespannt was so alles zwischen den beiden jetzt passiert^^

*Kekse da lass*
*wink*
Ciao Guave_Lexi


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