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Light & Hope

Hikari + Takeru
von

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Verschwinden

Als dieses Mal die Antwort kam, wäre er beinahe vor Schreck aus dem Bett gefallen, seine Nachttischlampe musste darunter leiden, denn die fiel auf den Boden und ging aus. "Na super!", dachte er sich. "Heute scheinen sich alle Lampen gegen mich verschworen zu haben!" Ächzend bückte er sich und hob die nun kaputte Lampe wieder auf, stellte sie wieder auf das Kästchen. Anschließend öffnete er die Mail ein zweites Mal und las sie noch einmal genau durch. Takerus Gesicht war durch das LCD des Nachrichtengeräts in blaues Licht getaucht, das sich spärlich im Zimmer verteilte. Er wusste nicht welcher Teil der Message ihm mehr zusetzte: Der Teil, indem sie ihm von dem Jungen erzählte, dessen Identität er nicht kannte und den er jetzt schon dafür hasste, dass er existierte, oder den anderen Teil, indem sie von ihrem unguten Gefühl erzählte. Kurz tauchten vor ihm die Gesichter von Daisuke und Yamato auf. Sie beide waren die Einzigen Jungs, die er besser kannte als jeden anderen. Wer also sollte der geheimnisvolle Typ sein, der ihn Hikaris Gedanken herumspukte? Takeru konnte sich nicht vorstellen, dass es Yamato sein könnte, also blieb nur noch Daisuke. Er konnte es nicht fassen. Hatte Kari ihm etwas verheimlicht? War sie Daisuke in den Ferien etwa näher gekommen, als ihm selbst, ihrem besten Freund lieb war? Der Stich der Eifersucht und Enttäuschung machte sich wieder in seinem Herzen bemerkbar. Nun tauchte plötzlich wieder die Frage auf: Würde er genauso handeln wie sein Bruder? Oder total egozentrisch auf die "Beziehung" zwischen Hikari und Daisuke reagieren und mit allen Mitteln versuchen sie für sich zu gewinnen? Er überlegte. Das war das erste Mal, dass er direkt EIFERSÜCHTIG auf Davis war. Normalerweise hatte er immer gedacht, vor seinem Kumpel nichts befürchten zu müssen, doch mit einem Mal sah das anders aus. Lag das daran, dass er seine wahren Gefühle für seine beste Freundin entdeckt hatte?

Er konnte ihr nicht zurückschreiben und sie fragen, ob es sich bei dem Jungen um Daisuke handelte. Er hatte Angst vor der Antwort und wollte daher lieber im Ungewissen verweilen. Doch anstatt ihr keine Antwort zu schicken, tippte er alarmiert etwas, das sich ausschließlich auf den zweiten Teil der Mail bezog. 'Natürlich weiß ich noch wie es war, als du zum Meer der Dunkelheit gezogen wurdest. Ich konnte nichts tun, um es zu verhindern.', er machte sich immer noch Vorwürfe deswegen. 'Was genau passiert um dich herum? Pass auf dich auf und gebe dem Gefühl bitte nicht nach. Ich will nicht, dass du verschwindest.' Nicht sicher darüber, ob es wirklich sein konnte hielt er inne. Doch Hikari war schon immer sehr anfällig für so etwas gewesen. Sie achtete auf Dinge, an denen andere Menschen einfach achtlos vorbeigingen und war so gutmütig, dass es von der Dunkelheit oftmals ausgenutzt wurde. Daraus schloss er, dass Hikari sich die Sache wohl nicht einbildete und warnte sie davor, der Dunkelheit zu verfallen. Von hier aus konnte er ihr überhaupt nicht helfen, es machte ihn ganz krank. 'Geh und wecke Tai!', war das letzte was er noch schrieb, bevor er die Mail abschickte. Anschließend sprang er aus dem Bett und lief im Zimmer umher. Was sollte er tun? Sein Blick fiel auf die Uhr. Die Zeit war erstaunlich weit fortgeschritten. Schon kurz vor elf. Konnte er es wagen um diese Uhrzeit einfach zu den Yagamis zu gehen? Unschlüssig lief er in den Hausflur.
 

Es kam ihr so vor, als ob die Zeit gar nicht vorüberginge. Immer wieder versuchte sie sich an die Wand zu drehen, um nicht in den Raum sehen zu müssen, doch dieses Gefühl, das sie nicht beschreiben konnte verschwand nicht. Wieso? Wieso jetzt auf einmal? War wieder irgendetwas ...? Sie konnte es sich nicht erklären und setzte sich mit dem Rücken zur Wand. Doch konnte es sein, dass es dunkler wurde in ihrem Zimmer? Sie hoffte es nicht. Plötzlich merkte sie, wie ihr Herz schneller schlug, ihre Hände mit kaltem Schweiß bedeckt waren, ihr Atem schneller ging und sie mächtige Angst bekam. Noch nie war sie in so einer Panik wie heute. Sie bekam noch nicht einmal mehr mit, dass sie eine neue Mail von Takeru erhalten hatte. Langsam zog sie die Beine an ihren Körper und hielt sie ganz fest mit ihren Armen. Dann sah sie nach draußen zu dem wunderschönen und vor allem hellen Mond. Er beruhige sie etwas, doch sie traute ihren Augen kaum, als eine riesige dunkle Wolke sich vor den Mond schob und sein Licht abhielt. Nun drehte sie ihren Kopf gar nicht mehr. Sie war einfach zu ängstlich und kniff die Augen fest zusammen. "Hikari ...", hauchte eine leise, dunkle Stimme ihr zu und sie merkte, wie sie zu zittern begann. Ihr Atem ging jetzt so schnell, als hätte sie an einem Rennen über 10000 km teilgenommen. Immer und immer wieder rief diese Stimme nach ihr, doch Hikari schüttelte immer wieder den Kopf. Sie hatte nur einen Wunsch: Dass jetzt Takeru hier wäre ... er war es, der sie schon mal aus der Dunkelheit rettete. "Takeru ...", wisperte sie leise und drückte ihren Kopf gegen die Knie. Sie bemerkte, wie ihr Gesicht nass wurde und sie weinte. „Super“, dachte sie sich. „Du machst es der Dunkelheit heute aber verdammt einfach.“ Sicher war sie stark, doch so stark auch wieder nicht. Denn umso stärker sie wurde, desto stärker wurde auch die Dunkelheit. Doch dann fiel ihr wieder der Spruch ein: ‚Wo es Licht gibt muss es auch Schatten geben’ War es umgekehrt auch so?
 

Geschlagene fünf Minuten stand er im Hausflur herum und überlegte verzweifelt, was zu tun war. Ehe er sich versah, hatte er sich auch schon seine Schuhe angezogen und eine Jacke übergeworfen. Der Schlüssel hing im Schlüsselkasten, doch um ihn mitzunehmen, fehlte ihm in der Hast die Zeit. So fiel die Tür ins Schloss, sodass seine Mutter aufschreckte. Sie hatte eben ferngesehen. Als sie in den Gang lief um nachzusehen, war niemand im Flur. Mit einem mulmigen Gefühl lief sie zu Takerus Zimmer. Die Tür stand speerangelweit offen. An der Garderobe fehlten seine Jacke und Schuhe. Wo mochte er so spät noch hingegangen sein? Ihr Blick fiel auf die Lampe, die schon wieder auf den Boden gefallen war. Dieses Mal war die Glühbirne zersprungen. Das Licht würde niemals mehr aus ihr erstrahlen können.

Hastig rannte Takeru durch die Straßen. Sein Atem ging bereits sehr schnell und sein Herz raste. Nicht nur vor Anstrengung, auch vor Angst. Ein ungutes Gefühl, das Hikari betraf, machte sich in ihm breit. Auch wenn der Arzt es ihm verboten hatte, es war ihm unumgänglich jetzt auf seine eigene Gesundheit zu achten und keinen Sport zu treiben- denn das Rennen war ja Sport. Ohne Rücksicht auf sich selbst setzte Takeru seinen Sprint fort. Er merkte ein leises Pochen in seinem Kopf, das er allerdings ignorierte, denn im Moment zählte nur eines: Hikari!

Er hatte nur noch eine Straße vor sich. Zum Glück wohnte sie nicht all zu weit von ihm entfernt. Hätte er ein Fahrrad mitgenommen, wäre er jedoch viel schneller und unter nicht so kraftzehrenden Umständen an seinem Ziel angekommen. Fünfzehn Minuten war er unterwegs gewesen. In diesen endlosen langen Minuten hatte er keine Nachricht mehr von seiner besten Freundin erhalten. Als er um die letzte Ecke preschte, überkam ihn noch viel mehr Angst. Er hatte sich dem Haus von der Südseite genähert, er wusste, dass es dort zwar keinen Eingang gab, doch der Weg war kürzer gewesen und er würde sowieso nicht klingeln können. Hikaris Eltern würden es nicht verstehen. Eigentlich war es Wahnsinn, doch in der Eile war ihm kein besserer Weg eingefallen. Also stellte er sich genau unter die Balkonreihe des riesigen Mehrfamilienhauses in der er Hikaris Zimmer irgendwo vermutete und brüllte wie verrückt nach ihr.
 

Noch immer zitterte ihr ganzer Körper und sie sah in ihr zu dunkles Zimmer. Langsam aber sicher erkannte sie Gestalten. Sie waren so groß wie Hikari und ihre Augen leuchteten. "W-was wollt ihr ...?" Mehr bekam sie nicht mehr raus und stand auf einmal vor ihrem Bett. Noch einmal sah sie sich um und merkte, dass der Weg zu ihrer Zimmertür frei war. Doch diese Gestalten kamen immer und immer näher. Ihr Atem stockte und sie lief rückwärts durchs Zimmer, immer so, dass sie diese Gestalten im Auge hatte. Sie hatte noch mehr Angst als damals, als sie in diese andere Welt gezogen wurde. Ihr Herz zog sich so fest zusammen, dass es schon weh tat und dann passierte ihr etwas, das sie ihnen ausgeliefert hatte. Sie stolperte über ihre Schultasche und drehte sich einmal in der Luft. Hart kam sie dann auf dem Boden auf, die Augen fest zusammen gekniffen. Diese Wesen kamen ihr näher, das spürte sie ganz deutlich. Was sollte sie nur tun? Ihre Hand ertastete etwas, was sie aufschrecken ließ. Sie machte die Augen auf. Es war weich und leicht grau. "Takeru ...", murmelte Hikari leise und hielt seine Mütze in der Hand. Wäre er doch nur hier, wünschte sie sich und setzte sich auf. Fest drückte sie die Mütze an sich und hoffte nur, dass diese seltsamen Wesen verschwinden würden. "Das Licht muss erlischen", hauchte eines von ihnen und in ihrem Zimmer wurde es kälter. Schnell drehte sie ihren Kopf und starrte das Vieh an. Nur mit Mühe konnte sie wieder aufstehen und bewegte sich langsam aus der Tür. Im Wohnzimmer saß keiner mehr und auch hier war das Licht schon lange ausgemacht worden. Es fühlte sich so an, als ob ihr jemand die Luft abdrücken würde. Aber dann hörte sie etwas, was sie überglücklich machte: Takerus Stimme. Er war hier? Das konnte nicht sein. Doch da, wo seine Stimme herkam, wollte sie sein. Es war ihr egal, wie sie jetzt aussah und wie spät es war, doch zusammen mit seiner Mütze die sie immer noch fest an sich drückte, ging sie langsam auf die Wohnungstür zu. Diese Wesen folgten ihr leise. Schnell schlüpfte sie in ihre Schuhe und riss die Tür auf. Danach ging alles so schnell. Sie hätte nicht vermutet, dass sie so schnell laufen konnte, doch wenn ein Mensch ängstlich war, konnte er wohl so einiges durchstehen. Hikari hoffte so sehr, dass sie nicht geträumt hatte und lief einmal um das Haus herum. Als sie beinahe nicht mehr konnte, entdeckte sie den blonden Jungen, der ihr so wichtig war. "TAKERU!", rief sie mit besorgter Stimme, dicht gefolgt von den Wesen die sie ängstigten. Doch bevor sie ihn erreichte, erwischte sie eines der Wesen am Fuß und riss sie zu Boden. "Aaah ...", gab sie von sich und diese Landung tat mehr weh, als die eben in ihrem Zimmer.
 

Er hatte seine Hände zu Trichtern geformt, die seine Stimme verstärken sollten und rief unermüdlich weiter den Namen des Lichts. Ein paar Lampen waren bereits in den unteren Stockwerken angegangen und an manchen Fenstern zeigten sich Hausbewohner, die ihn mürrisch anstarrten. Einige sahen bereits so aus, als wollten sie sich gleich beschweren. Doch Takeru war das egal. Plötzlich hörte er tappende Geräusche zu seiner Rechten, als würde jemand angerannt kommen. Für den Bruchteil einer Sekunde hörte er auf zu rufen und starrte hoffnungsvoll in die Dunkelheit. Die mürrischen Leute verschwanden von den Fenstern. In der Nähe brannte lediglich eine Straßenlaterne, doch sie allein genügte, um ihm zu erkennen zu geben, dass es sich bei dem rennenden Menschen um Kari handelte. Einen Moment lang trafen sich ihre Blicke und er hatte das Gefühl Erleichterung in ihrem zu erkennen. Doch plötzlich veränderte sich etwas. Dieses Mal sah auch er es. Eine schattenhafte Gestalt kroch hinter Hikari auf dem Boden. Er wollte ihr eine Warnung zurufen, doch es war zu spät. Ehe sie sich versah wurde sie an ihrem Fußgelenk gepackt und stürzte zu Boden. Genau in diesem Moment ging auch die Straßenlampe aus. Genau in diesem Moment hörte er ihren Schrei. Genau in diesem Moment setzte Takeru zu einem erneuten Sprint an. "Lasst sie in RUHE!!!"
 

Der Aufprall war hart und sie spürte jeden einzelnen Knochen. Nun war auch noch dieses Licht ausgegangen und sie fragte sich, was das alles sollte. Doch die Schritte, die vermutlich von Takeru ausgingen, machten sie nervös, denn sie wollte nicht, dass ihm etwas wegen ihr passierte. "GEH!", rief sie leise und versuchte sich zu befreien, doch es ging nicht. Dieses Etwas war so kalt, dass ihr Fußgelenk schon blau wurde. War’s das? Hatte sie all die Jahre umsonst gekämpft, wenn es eh so kommen musste? Takerus Stimme kam näher und sie schrie schon fast: "MACH DAS DU WEG KOMMST!" In diesem Moment wurde sie von diesem Ding noch hochgehoben und es schlängelte sich um ihren Körper. Ihr wurde immer kälter und kälter. Takerus Mütze fiel auf den Boden.
 

Er blieb wie erstarrt stehen und beobachtete fassungslos, was gerade mit Hikari geschah. Takeru wusste überhaupt nicht, was er jetzt tun sollte. "Kämpfe dagegen an!", rief er ihr verzweifelt zu und setzte sich erneut wieder in Bewegung. Er würde sich nicht von ihr zurechtweisen lassen, sie nicht im Stich lassen! Beinahe hatte er Hikari nun erreicht und die Kälte kroch ihm nun auch in seine Glieder. Der Junge schauderte. Er KANNTE dieses Gefühl! Malomyotismon hatte es ihm beschert. So fühlte sich also die Dunkelheit an. Schon damals hatte er sich gefragt, was es für eine Angst war, die an ihm nagte, doch nun hatte er ihr einen Namen gegeben: Dunkelheit. Ihm fiel es immer schwerer, sich auf Hikari zuzubewegen. Das schwarze Monster hatte sich schon beinahe gänzlich um ihren Körper geschlungen, fast schon wie eine Schlage, die nur darauf wartete, ihr Opfer zu erwürgen. Verzweifelt ließ Takeru seine Hand vorschnellen und packte das Monster. Ein kalter Schmerz durchzuckte ihn und er verbrannte sich- Gefrierbrand. Mit aller Macht zog und zerrte er an der dunklen Macht, die Hikari gefangen hielt. Sein Wille war noch nicht gebrochen und sein Gesichtsausdruck entschlossener denn je. "Hikari!", rief er sie immer und immer wieder. "Versuch an etwas Positives zu denken, lass dich nicht von der Macht verführen!" Er wünschte sich, dass auch die anderen hier wären. Takeru fürchtete, seine Freundin heute nicht allein retten zu können, doch er gab nicht auf. Er würde niemals aufgeben! Nicht so lange noch ein Fünkchen Hoffnung in ihm loderte. Die Hoffnung, die das Licht erhalten würde.
 

Dagegen ankämpfen? Doch wie sollte sie das nur tun? Sie hatte immer versucht der Dunkelheit zu entkommen, doch was hatte es ihr gebracht? Sie brachte lediglich immer diejenigen in Gefahr, die ihr wichtig waren und das musste aufhören. Als sie unter Schmerzen ein Auge öffnete, sah sie, wie Takeru versuchte, ihr zu helfen. "Takeru nicht ... lass es ... du bringst dich in Gefahr .... das WILL ICH NICHT!" Nun bemerkte sie wieder, wie ihr Gesicht nass wurde. Er sollte doch keine Schmerzen erleiden, nicht ER. Hikari hasste die Dunkelheit jetzt noch viel mehr und sie blickte diesem Wesen eiskalt ins Gesicht. Sie konnten mit ihr machen, was sie wollten, doch nicht mit Takeru, ihrer Hoffnung. An was Positives denken. "Ja ... was positives ...", hauchte sie mit der letzten Luft, die sich noch in ihrer Lunge befand und schloss fest die Augen. Sie dachte daran, als sie zusammen mit den anderen in der Digiwelt war, wie schön es immer mit den anderen war und sie dachte an alles, was sie mit Takeru durchgemacht hatte. Er war immer für sie da gewesen, ihr Rettungsboot, wenn sie nicht mehr weiterkonnte. Ein Lächeln bildete sich bei den Gedanken auf ihrem Gesicht und sie spürte, wie es wärmer wurde, immer wärmer. Dann dachte sie an diese wunderschöne Umarmung vom Nachmittag. Es war so ein schönes Gefühl gewesen, dass es in ihr etwas auslöste. Langsam begann sie leuchten, wie damals, als sie zum ersten Mal in der Digiwelt war und sie spürte, wie dieses Ding sie los ließ und sie zu Boden fiel. Hikari hustete ein paar mal und hielt sich den Hals fest.
 

Es wurde immer kälter und Takeru wusste nicht, wie lange er wohl noch durchhalten würde. Seine Hände schmerzten, doch er wollte nicht aufgeben, wollte SIE nicht aufgeben. "Sei nicht albern, ich werde nicht eher ruhen, bis du in Sicherheit bist.", rief er ihr erneut zu. "Und daran wird sich niemals etwas ändern. Ich würde es nie ertragen, wenn dir etwas zustieße!", wahrheitsgemäß fanden die Worte von allein ihren Weg über seine Lippen. Er selbst suchte ebenfalls nach positiven Gedanken. Die Dunkelheit konnte ihm zwar selbst nicht so viel anhaben wie Hikari, doch er hoffte, dass er sie vielleicht so schwächen konnte. Seine Gedanken kreisten allein um Erlebnisse mit Hikari. Es waren zu viele, um sie alle einzeln aufzuzählen, doch tief in seinem Inneren hatte er sie bewahrt und konnte sich alle auf einmal in Erinnerung rufen. Plötzlich erstrahlte ein Licht neben ihm und er riss die Augen auf. Hikari leuchtete. Was hatte dies zu bedeuten? War sie der Macht der Dunkelheit nun überlegen? Langsam lösten sich die Schatten auf. Aus weiter Ferne meinte er ein Kreischen zu hören, doch das kümmerte ihn nicht, denn Hikari stürzte vor ihm auf den Boden.

Mit zwei Sätzen war er bei ihr, berührte sie an der Schulter. "Alles in Ordnung!?"
 

Es war heute etwas viel und als sie so auf dem Boden lag, wusste sie für den ersten Moment nicht, wo sie war, geschweige denn, was passiert war. Ihr Atem ging immer noch schnell und ihre Lungen mussten sich erst wieder an Sauerstoff gewöhnen. Nur schwer konnte sie sich aufsetzen und die Augen öffnen. Alles in Ordnung? Nein, eigentlich nicht. Sie wusste nicht recht, wie lange sie so etwas noch durchhalten konnte und wusste nicht, was die Gestalten eigentlich wollten. Mit einem schwachen Blick sah sie Takeru an, öffnete den Mund, aber es wollte kein Ton heraus kommen. Es war einfach viel zu viel für einen Tag. Doch wenn er nicht gewesen wäre, wäre sie jetzt keine Ahnung wo. Zitternd hob Hikari ihre Hand und sah ihm in die Augen. Sie leuchteten so schön. Irgendwann legte sie dann ihre Hand an seine weiche Wange. Sie fühlte sich sogar noch besser an, als sie dachte. "Danke ...", hauchte sie fast kraftlos und registrierte, wie schwach sie eigentlich geworden war. Ihre Augen konnte sie nicht mehr offen halten und ihre Hand rutschte langsam wieder von seiner Wange. Selbst ihr Körper sank zusammen. Es war zu viel ... viel zu viel ...
 

Takeru half seiner Freundin sich aufzusetzen. "Es ist vorbei!", beteuerte er ihr, da er Angst hatte, sie würde einen Anfall oder so etwas bekommen. "Du hast es geschafft sie zu vertreiben!" Stolz schwellte aus seiner Stimme hervor und er musterte sie genau, wie sie erschöpft vor ihm kauerte. Mit letzter Kraft berührte sie ihn und diese Berührung erschien ihm im Moment wie eine Art Lohn. Die Woge des Glücksgefühls, die sie auslöste, fühlte sich unbeschreiblich kräftigend an. Mit einem Mal wurde die Berührung schwächer und ihre Hand erschlaffte allmählich. Als er Hikari genauer betrachtete bemerkte er, dass sie vor Erschöpfung das Bewusstsein verloren hatte.

Was sollte er jetzt tun? Ihm wurde wieder bewusst, dass er unmöglich die Yagamis aus dem Bett klingeln konnte. Kurzerhand beschloss er, sie einfach zu sich nach Hause mitzunehmen und... er stutzte. Der Hausschlüssel! Er hing doch immer noch im Schlüsselkasten. Diesen Plan konnte er also knicken.

In diesem Moment hörte er erneute Geräusche auf dem Asphalt. Erschrocken drehte er sich um, als befürchte er, die Monster können zurückkehren. Doch Moment- vorhin hatten sie keine Geräusche gemacht. Jetzt bemerkte Takeru auch, dass es um ihn herum gar nicht mehr so dunkel war. Die Straßenlaterne hatte wieder ihren Dienst aufgenommen. Halb beschützend lehnte er sich über Hikari, man konnte ja trotzdem nicht wissen, wer um diese Uhrzeit noch unterwegs war. Misstrauisch beäugte er die Gestalt, die sich ihm nun näherte. Es war Taichi!
 

Als die Tür bei dem Yagamis ins Schloss fiel wachte Taichi in seinem Bett auf. "MANN!!!", murrte er und setzte sich auf. Wer würde denn jetzt noch die Wohnung verlassen? Leicht kratzte er sich am Kopf und beschloss dann, da er eh schon wach war, aufs Klo zu gehen. Total verschlafen stieg er aus seinem Bett und wandelte durch sein Zimmer. Es war keine erholsame Nacht für ihn. Immer wieder träumte er von Sora. Kari, seine Schwester, hatte mal wieder einen wunden Punkt bei ihm getroffen. Leise schlich er durch die Wohnung und kam an Karis Zimmer vorbei, bemerkte aber nichts. Also ging er ins Badezimmer, erledigte alles was er vor hatte und schlich sich wieder zurück. Wieder ging er an dem Zimmer seiner Schwester vorbei und blieb misstrauisch stehen. War die Tür eben auch schon offen gewesen? Er drückte die Tür weiter auf, sah aber nicht viel. Deswegen wollte der das Licht anmachen doch ... es ging nicht. Ein ungutes Gefühl machte sich in ihm breit und er stürmte ins Zimmer. Schnell durchsuchte er das Bett, doch seine kleine Schwester konnte er nicht finden. Sie war weg. Jetzt fiel ihm wieder das Geräusch von eben ein und er eilte zur Tür, schnappte sich seinen Schlüssel, eine Jacke und zog seine Schuhe an, bevor er leise die Wohnung verließ. So schnell er konnte lief er die Treppen runter und blieb vor dem Haus stehen. Weit konnte sie ja noch nicht sein. "Kari!", murmelte er leise und hörte Stimmen hinter dem Haus. Langsam schlich er sich an und sah zwei Gestalten auf dem Boden sitzen. Ganz Vorsichtig schlich er sich an und bemerkte, als er vor den beiden stand, dass es Takeru und seine Schwester waren. "Was ist passiert!?", fragte er Takeru vorwurfsvoll und kniete sich zu Hikari. "Kari! Kari hörst du mich!?", versuchte er immer und immer wieder sie anzusprechen.

"Das bringt nichts...", behauptete Takeru, als er sah, wie sich Taichi darum bemühte, seine Schwester wieder wach zu bekommen. "Sie hat sich völlig verausgabt. Hier waren überall Schatten. Die Dunkelheit wollte wieder Besitz von ihr ergreifen, verstehst du?", ernst sah er den Bruder seiner besten Freundin an. "Sie hat mir eine Mail geschrieben, dass sie sich seltsam fühlte und eine ungute Vorahnung hatte. Unsicher darüber, ob es vielleicht wieder ein Angriff wäre kam ich her. Zum Glück, denn wie es sich herausstellte, war meine Vermutung richtig." Sorgenvoll sah er auf die Gestalt hinunter, die er nun in seinen Schoß gebettet hatte. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er eigentlich im Pyjama unterwegs war, denn ein kühler Wind streifte durch seine Kleidung. "Ich war so in Eile, dass ich meinen Hausschlüssel vergessen habe..."

Die Dunkelheit schon wieder, dachte Taichi sich und ballte seine Hände zu Fäusten. „Wieso ist sie nicht zu mir gekommen?“, fragte er sich dann und sah zu Takeru, der ihm schilderte, was passiert war. "Gut gemacht. Du hast was gut bei mir!", meinte Taichi dann und hob seine kleine Schwester auf. "Nach Hause kannst du jetzt nicht. Deine Mutter würde dich umbringen. Komm mit, wir dürften noch Platz haben!", seufzte Tai und setzte sich in Bewegung. Er hatte wirklich Glück, dass die beiden so eng verbunden waren. "Was würde sie nur ohne dich tun?", murmelte er fast lautlos vor sich hin. "Falls du morgen nicht in deinem Pyjama nach Hause willst, kannst du was von mir haben, denn ich denke nicht, dass du willst, dass dich jemand in diesem Aufzug sieht!" Nun grinste der Bruder von Hikari wieder und ging mit den beiden einmal ums Haus herum, doch vor der Haustür bat er den besten Freund seiner Schwester, sie ihm abzunehmen, sodass er die Tür aufschließen konnte. Takeru tat ihm diesen Gefallen und somit waren sie nun wieder in der warmen Wohnung der Yagamis. Tai ging vor in das Zimmer seiner Schwester und zu seinem Erstaunen ging das Licht wieder an. "Merkwürdig!", meinte er leise.
 

Takeru hob abwehrend die Hände. "Nein das habe ich nicht. Ich habe es gern getan, es ist immerhin Hikari!", er bedachte sie mit einem liebevollen Blick und hob seine Mütze vom Boden auf, setzte sie sich auf den Kopf. Liebend gerne nahm er Tais Angebot an. "Wenn es dir nicht zu viele Umstände macht... meine Mutter würde mich mit Sicherheit umbringen, wenn ich sie jetzt aus dem Bett klingeln würde." Er konnte ja nicht ahnen, dass sie sein Verschwinden bemerkt hatte, sie war tierisch sauer auf ihn, doch vermutete wenigstens zu wissen, wo er war. Also war ihre Sorge um ihren jüngsten Sprössling nicht allzu groß.

So begleitete Takeru seinen Freund zur Haustüre. Als er ihm jedoch seine Schwester anvertraute, begann sein Herz wieder zu rasen. Es durchflutete ihn wie eine neue Energie, Hikari erschien ihm nicht schwer. Sie war federleicht.

"Vielen Dank für alles...", Takeru lächelte Taichi an. Er freute sich, dass dieser so zuvorkommend handelte, denn es wäre ihm sicherlich total peinlich gewesen, die Stadt im Pyjama zu durchqueren- schlimmer noch in diesem Aufzug zur Schule zu gehen. Auf Taichis Aussage folgte sofort Takerus Frage: "Was ist denn so merkwürdig?"
 

"Das Licht geht wieder ... eben ging gar nichts mehr ... ob es ...", antwortete er leise und drehte sich dann zu seiner Schwester um. Nein, das konnte nicht mit Kari zusammen hängen. Es war eher ein Stromausfall oder so was. Leicht rieb er sich die Augen und sah zu den beiden. Süß sind sie ja schon, dachte er sich und setzte sich auf Karis Schreibtischstuhl. "Irgendwie bist du anders Takeru. Gut ich hab dich seit dem letzten Schultag nicht mehr gesehen, aber so schnell kann man sich nicht verändern. Aber nicht nur du hast dich so verändert, nein auch Hikari ist anders seit ... na ja du dich nicht in den Ferien gemeldet hast." Redete er wieder zu viel? „Ach was“, dachte er sich und sprach dann weiter. "Sie hat sich echt Sorgen gemacht. Du musst wissen, dass sie eigentlich nicht mit wollte mit Davis und mir, aber ich wollte nicht, dass sie Tage lang hier rum sitzt!" er hoffte, dass es nicht zu hart war.

Er trug immer noch Hikari in seinen Armen, doch als er Taichi ins Zimmer gefolgt war, legte er sie behutsam ins Bett und deckte sie zu. Anschließend drehte er sich wieder zu ihm um. "Ich soll anders sein?", nachdenklich erwiderte er Taichis Blick. "Ist mir eigentlich nicht aufgefallen... Allerdings...", er drehte sich wieder zu Hikari und dann wieder zu Taichi. "...ist die Beziehung zwischen Hikari und mir anders seit den Sommerferien. Ich weiß nicht ob sie es dir erzählz hat, aber wir hatten heute ziemlich viele Meinungsverschiedenheiten. Ich weiß auch nicht was mit uns los ist." Wie um es zu untermalen seufzte er einmal kurz auf. Doch um es zu erklären, dass er sich nicht bei Hikari gemeldet hatte, erzählte Takeru Taichi die Geschichte, die er auch Hikari am Morgen erzählt hatte.

“Verstehe!”, behauptete Taichi nachdem Takeru ihm alles erzählt hatte. Kari hatte ihm schon so was ähnliches am Nachmittag erzählt und er wusste nicht wirklich, wie er ihm helfen sollte. Er warf ihm seinen Arm um die Schulter und zog ihn mit. “Keine Angst wir lassen die Tür etwas auf, aber du hast was auf dem Herzen und das musst du mal jemanden erzählen.”, beschloss Taichi und ging mit ihm ins Wohnzimmer. “Willst du auch was trinken?” Es war eher eine Aufforderung, denn er brachte zwei Gläser mit Saft mit. “Mir ist was aufgefallen. Nicht nur du hast dich verändert … Kari genauso. Aber irgendwie … auch wenn ihr dennoch Meinungsverschiedenheiten habt, seid ihr doch enger verbunden, als ich dachte. Du hast ihr jetzt schon wieder geholfen ohne an dich zu denken und hast ganz genau gewusst, dass etwas mit ihr nicht stimmen kann. Beeindruckend wirklich …” Danach hob er ein Glas und trank daraus. Er hatte schon oft bemerkt, dass die beiden enger verbunden waren als sie dachten, aber so stark hatte selbst er nicht gedacht.

Überrascht darüber, dass Taichi sich so überaus freundlich gab, ließ er sich von ihm nach draußen ziehen und ihn die Tür zu Hikaris Zimmer anlehnen. Schon fand sich auch ein Glas Saft in seiner Hand wieder. Takeru war es unangenehm. Offensichtlich wollte Taichi mit ihm über Hikari sprechen, doch er hatte Angst. Zum einen auf dessen Reaktion und zum anderen davor, dass Hikari etwas mitbekam, auch wenn Takeru vollstes Vertrauen zu Tai hatte. Wortlos ließ sich Takeru ins Wohnzimmer bugsieren und fand sich sogleich auf der Wohnzimmercouch wieder. "Na ja, wir kennen uns ja jetzt auch schon ewig...", begann er ansatzweise. "Natürlich fühlen wir uns da verbunden. Ich glaube zwischen Kari und mir... das ist etwa so wie bei Yamato und dir. Beste Freunde eben, vielleicht auch so was wie Seelenverwandte." Er hoffte, dass Taichi diese Aussage reichen würde und er nicht genauer nachhakte. Er hob sein Glas an und trank ebenfalls einen Schluck.

"Yamato und ich Seelenverwandte?", verschluckte er sich schon fast und sah Takeru mit großen Augen an. Hatte er das jetzt richtig verstanden? Oh je. Arme Kari! "Also Matt und ich sind zwar Kumpels ... aber ... na ja!" Es hatte sich ja alles gelegt, nachdem jeder seinen eigenen Weg gegangen ist. Doch er verstand schon, dass Takeru nicht mit ihm reden wollte und trank sein Glas leer. Etwas müde stand Taichi nun auf und suchte eine Decke und ein Kissen. “Willst du bei ihr schlafen? Ich denke du willst sie sicher im Auge behalten was!?” So konnte er sich das nur denken, denn er würde Sora auch nicht alleine lassen wollen. Gähnend kratzte er sich am Kopf “Ich schlaf dann auch mal wieder. Hab noch genau 5 Stunden zu schlafen und 6 Stunden bis ich wieder Leistung bringen muss. Sag bescheid wenn was ist … Schlaf gut!” Danach verschwand er in seinem Zimmer. Seinen Eltern hatte er noch schnell einen Zettel geschrieben und ihnen eine Story aufgetischt.

Neugierig hatte Takeru Taichis Einwand zugehört, wollte ihn allerdings nicht noch genauer darauf befragen. Er hatte das Gefühl, dass dies nur Yamato und Taichi etwas anging, denn sonst hätte er wohl weitergesprochen. Er überlegte sich, ob die beiden wohl nicht mehr ganz so gut klarkamen wie früher und er fragte sich, ob vielleicht Sora auch einer der Gründe dafür war. Dass Yamato seine Gefühle zurückgesteckt hatte, würde demnach eigentlich gar nichts gebracht haben...

Takeru drohte gerade von diesen Gedanken ergriffen abzuschweifen, als ihn Taichi auch schon in die Realität zurückholte und ihn mit Kissen und einer Decke bombardierte. Die Decke fiel über ihn, und als er sie sich vom Kopf zog, grinste ihn Taichi verlegen an. Ein wenig schüchtern stotterte der Jüngere: "J-Ja, stimmt eigentlich... Wenn... wenn es dir nichts ausmacht?" Doch Tai hatte ihm schon müde abwinkend den Rücken zugekehrt und lief zu seinem Zimmer. "Keine Panik, ich kann alles hören, was du da drüben treibst...", damit drehte er sich fies grinsend zu Takeru um, der nicht wusste, was er daraufhin sagen sollte. Er war rot geworden. "Also wirklich!", flüsterte er vor sich hin. Als Taichi in seinem Zimmer verschwunden war, packte Takeru das Bettzeug und lief in Hikaris Zimmer. Noch immer brannte eine kleine Lampe, die er zur Vorsorge angelassen hatte. Während er sich gerade sein Schlaflager auf dem Boden einrichtete, bewegte sich Hikari in ihrem Bett und drehte sich zur Seite. Ihr Gesicht zeigte nun zu ihm und für eine winzige Sekunde dachte er, sie wäre aufgewacht. Lächelnd setzte er seine Mütze ab und legte sich hin. Wenigstens hatte er seinen Schlafanzug an...

Im künstlichen Licht der Lampe betrachtete er noch eine Weile Hikaris schlafendes Gesicht. Sie sah aus wie ein Engel... Nach einer Weile schloss auch Takeru seine Augen, nun hatte auch ihn die Müdigkeit übermannt.
 

Hikaris Traum war einer, von denen man sagen konnte, sie seien gut, aber irgendwie fehlte ihr jemand darin. Wo war Takeru? Wo war ihr bester Freund? Die Zeit, in der er nicht darin vorkam, musste die Zeit gewesen, als Taichi sie trug. Sie schien es genau mitzubekommen, als Takeru sie in ihr Bett gelegt hatte, denn schon änderte sich ihr Traumbild. Sie hoffte, dass sie ihn nun wieder sehen durfte. Hikari schlief, sie bekam nichts mehr mit, außer dem, was in ihrem Traum passierte. Sie waren in der Digiwelt, zusammen mit den anderen und Gatomon. Warum war es Traum? Wie gerne hätte sie gewusst, wie es den anderen ging, doch seit sie das letzte Mal in der Digiwelt gewesen waren, kam nichts mehr zurück. Sorgen machte sie sich zwar keine aber ihr fehlte ihre Freundin, die immer zugehört hatte.

Langsam drehte sie sich um und seufzte im Schlaf. So gut geschlafen hatte sie schon lange nicht mehr, doch dann weckte sie ein kleines Geräusch, ihr Wecker. Den hatte sie damals von Joe bekommen, als sie auf die neue Schule ging, damit sie auch ja nicht zu spät kam. Noch einmal drehte sie sich um und lag nun auf dem Bauch. Ihr Arm streckte sich aus und drückte den Wecker aus. Dieser blieb endlich still. Tai, Mutter und Vater waren um diese Uhrzeit nicht mehr zu Hause und sie musste sich immer von selbst aus dem Bett jagen. Plötzlich hörte sie etwas, was nicht wirklich in ihr Zimmer passte. Langsam drehte sie ihren Kopf zur Seite und sah einen kleinen Berg von Decke und Kissen auf dem Boden- und es schnarchte auch noch! Tai konnte es definitiv nicht sein, doch wer war es? Langsam setzte sie sich auf und konnte etwas Blondes erkennen. Ihr Herz schlug wie wild gegen ihren Brustkorb. Hatte er wirklich die ganze Nacht auf sie aufgepasst? Hikari merkte, wie sich ihr Gesicht veränderte, es wurde rot. Ganz leise schlich sie sich zu ihm und hockte sich neben ihn. Gemütlich sah es ja nicht gerade aus. Vorsichtig streckte sie ihre Hand nach ihm aus, aber da drehte er sich auch schon zu ihr um. Doch er schlief und sie atmete erleichtert aus. Lange sah sie ihm in sein Gesicht. Etwas zog sie magisch an ihn heran und langsam beugte sie sich zu ihm runter …
 

Der Boden war für ihn total unbequem. Manchmal war er in der Nacht noch aufgewacht, weil es ihn gefroren hatte. Von unten zog die Kälte durch seinen Körper und er befürchtete erst, die Schattenwesen tauchten wieder auf. Als er jedoch feststellte, dass dem nicht so war, legte er sich wieder hin. Nicht aber, ohne noch einmal einen Blick auf Hikari zu werfen. Als Taichi und seine Eltern am Morgen aufgewacht waren und frühstückten, war er ebenfalls für einen Moment aufgewacht. Verwirrt hatte er erst um sich geblickt, bis ihm die Geschehnisse der vergangenen Nacht wieder eingefallen waren. Doch schon bald fielen ihm wieder die Augen zu und er bemerkte noch nicht einmal, wie Taichi vorsichtshalber noch einen Blick ins Zimmer warf und sich dann auf in die Uni machte.

Dieses Mal fiel Takerus Schlaf nicht mehr so unruhig aus und er kuschelte sich noch einmal in das Kissen. Er träumte und zwar träumte er von Hikari... Sein Kissen hatte sich irgendwie verändert, es war wärmer als zuvor... und irgendwie roch es total vertraut... fast wie... Er schlug die Augen auf. Hikari!

Im Schlaf... es war im Schlaf passiert. Doch wie? Weshalb hatte er sie auf einmal im Arm? Sie hatte doch drüben in ihrem Bett gelegen... Takerus verwirrter Blick streifte ihre Augen. Sie sah genauso erschrocken aus, wie er. Was war nur passiert?

Trotz des wohligen Schauers, den seine Umarmung bei ihm auslöste, war es ihm total peinlich, was eben passiert war, wie auch immer es passiert war. Dennoch machte er keine Anstalten, die Umarmung zu lösen. Blau traf auf braun-rot.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Betsy-sama
2009-10-24T17:37:42+00:00 24.10.2009 19:37
wirklich eine schöne story. macht spaß weiterzulesen!
Von: abgemeldet
2009-08-30T15:12:49+00:00 30.08.2009 17:12
GOSH O__O

Ich liebe diese Story <333
Ich bin dein größter Fan!
ICH WILL EIN KIND VON DIR XDDDDDDD

Schreib bloß weiter, echt klasse Hut ab!

HDGDL *knutschiiii*

RukiMakino_


Von: abgemeldet
2009-08-30T10:24:16+00:00 30.08.2009 12:24
WOW, diese Story ist super. So toll geschrieben und so romantisch. Ich hoffe, du lädst bald noch den Rest hoch.


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