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Just missing

Seth without Ryan.
von

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Thx for nothing.

Fandom: O.C., California

Pairing: -

Genre: Darcfic (irgendwie jedenfalls.)

Warnung: Ich hatte schon lange mal Lust, die Szene zu schreiben, aber sonderlich gut gelungen 'is sie mir nich o_Ô

Diclaimer: Nich meine Charaktere, kein Geld - wie immer ^^
 

Just missing

Thx for nothing.
 

Ryan war weg.
 

Daran konnte er nichts mehr ändern, und wenn er ehrlich war, dann konnte er seinen vermaledeiten Bruder auch irgendwo in seinen verqueren Gedanken verstehen.

Und wenn er noch ehrlicher war, dann hätte er ihm für diese Tat am liebsten eine reingehauen, aber erstens würde er wohl nie gegen Ryan ankommen, allein von der Körpermasse her, und zweitens war das hier, mitten auf dem Meer, einfach unmöglich.
 

Außer aber, Ryan hatte in letzter Zeit fliegen gelernt und das unbändige Verlangen, ihn zu sehen. Eher nicht.
 

Okay, Theresa war schwanger. NA UND!?

Die Frau war alt und vernünftig genug, um ihr Leben selbst auf die Reihe zu kriegen.

Außerdem war es noch längst nicht sicher, ob Ryan überhaupt wirklich der Vater hatte.

Aber kaum appellierte eine junge, hübsche Frau an Ryans Pflichtbewusste Ader, gab er ihr sofort nach und verließ Hals über Kopf die Stadt, ohne Rücksicht auf die, die er in ihrem Elend zurückließ.
 

Ohne Ryan war Orange County nicht mehr dasselbe, und den Gedanken seine Sommerferien ohne seinen blonden, großen Freund zu verbringen, hatte ihm kalte Schauer über den Rücken gejagt.
 

Und so hatte er alles hinter sich gelassen.
 

Summer, seine Eltern, sein zu Hause.

Seit zwei Tagen segelte er nun mit seiner zweiten Summer über das Meer, mit schlechter Laune und viel zu wenig Proviant, als dass er es bis zu seinem Ziel schaffen könnte.
 

Frustriert ließ er seinen Blick über das scheinbar endlose Wasser gleiten und verstand die Welt nicht mehr.
 

Wie hatte Ryan seine Zukunft wegwerfen können, um den lieben Familienvater zu spielen?

Wie hatte Ryan ihn alleine lassen können, um unter stinkenden Bauarbeitern auf einer verkommenen Baustelle seinen Lebensunterhalt zu verdienen?
 

Sein Traum war es doch, Architekt zu werden, verdammt noch mal!
 

Vor Wut schossen ihm schon wieder heiße Tränen in die Augen, und er blinzelte sie ungestüm weg. Als das nicht funktionierte, redete er sich ein, dass es wegen dem Fahrtwind war.
 

Er musste einen kühlen Kopf behalten und durfte nicht den Verstand verlieren.

Er war doch schon immer allein gewesen, es sollte ihn also nicht einmal großartig wundern, dass er es nun schon wieder war.

Es war nur mehr als verständlich, dass Ryan nichts mit ihm zu tun haben wollte.

Wer war er denn schon großartig? Nur sein kleiner, unheimlich dummer Adoptivbruder.
 

Seth schüttelte kurz den Kopf über sich selbst.

Er hätte sich besser gar nicht erst der Illusion hingeben sollen, dass Ryan tatsächlich bei ihnen bleiben würde. Bleiben wollte.

Wahrscheinlich hatte er nur auf einen geeigneten Augenblick gewartet, um seine Koffer zu packen, sein dreckiges Kapuzensweatshirt anzuziehen und aus seinem Leben zu verschwinden.
 

Er seufzte wehleidig.

Er hasste diese Gedanken, die sich ihm immer wieder wütend aufdrängten, vor allem, weil er wusste, dass er damit voll und ganz im Unrecht lag.
 

Er hatte es doch an Ryans Augen gesehen – er wollte nicht weg.

Aber er hatte das Gefühl er musste, und da Ryan nun einmal ein Mensch war, der auf sein Gefühl hörte – vollkommen egal, wie sehr er sich damit selbst unglücklich machte – war ihm quasi keine andere Möglichkeit geblieben. Denn sonst hätte er vermutlich nicht mehr mit sich selbst leben können.
 

Seth ließ sich auf den Planken seines kleinen Segelbootes sinken.

Er vermisste Ryan, das konnte er nicht abstreiten.
 

Aber er vermisste noch so viel mehr.

Summer fehlte ihm. Sollte er jemals wieder nach Hause kommen, würde sie ihn vermutlich schon längst aus ihrem Leben gestrichen haben, und das konnte er ihr nicht verübeln.

Er hatte ihr nicht mehr als einen Brief hinterlassen, der seine Aktion eher schlecht als recht erklärte.
 

Er vermisste seine Eltern, irgendwie.

Zwar war es auch einmal ganz erleichternd, keine Anweisungen von ihnen zu erhalten, keine Ausgangssperren oder lieb gemeinte Ratschläge, aber sie fehlten ihm.
 

Er wollte sich wieder mit seiner Mutter darüber streiten, bei welchem Lieferservice sie bestellten. Er wollte seinen Dad mit seinen buschigen Augenbrauen aufziehen und ein paar seiner blöden Witze hörten, die keiner außer ihm selbst verstand.

Aber ohne Ryan war ihm alles so leblos vorgekommen, dass er es nicht mehr ausgehalten hatte.
 

Allein der Gedanke an einen Blick auf das verlassene Poolhaus, und Übelkeit keimte in ihm hoch.
 

Ohne Ryan war er einfach nicht mehr er selbst.

Es war, als hätte der Junge aus Chino einen Teil von ihm mitgenommen, und nun musste er erst einmal sehen, wie er das wieder auf die Reihe kriegte.
 

Auch, wenn er damit einigen Leuten Sorgen bereitete.

Auch, wenn es ihm Leid tat.
 

Entschlossen, das alles endlich hinter sich zu lassen, warf er einen prüfenden Blick auf seine Karte und straffte dann mit schnellen, geübten Handbewegungen das Segel.
 

Nachdem das erledigt war, griff er zu der Tasche, in dem er seinen Proviant verstaut hatte.

Mehr als eine Flasche Cola und eine Packung Kekse war nicht mehr übrig.

Bedauernd öffnete er die Packung und schob sich zwei Kekse gleichzeitig in den Mund und spülte gierig nach.
 

Dann ließ er sich wieder sinken und legte den Kopf in den Nacken.

Dieses Boot hatte er Ryan gezeigt, als er seinen ersten Tag in Orange County verbracht hatte.

Er hatte ihm von seinem Traum erzählt. Er hatte ihm von Summer erzählt.
 

Grob wischte er diesen Gedanken bei Seite.

Das klappte ja super mit dem Vergessen.
 

Wütend auf die Welt, Ryan und vor allem sich selbst warf er noch einen Blick auf die Karte und änderte mit einem resignierenden Seufzen die Richtung.

Ohne Nahrung und Getränke konnte er nicht weitersegeln.
 

Er musste irgendwo an Land gehen, aber da er kein Geld mitgenommen hatte, würde es schwer werden, sich mit ausreichend Nahrungsmitteln zu versorgen.
 

Nachdenklich fuhr er sich über die Stirn.

Allein der bloße Gedanke daran verursachte ihm Magenschmerzen, doch es sah ganz danach aus, als würde er sein heiß geliebtes Boot verscherbeln und seinen schwachsinnigen Plan ändern müssen.
 

Ryan wäre so etwas nie passiert.

Er war Realist, stand mit beiden Füßen auf dem Boden; er hätte das Ganze besser geplant, bei ihm wäre das Vorhaben nicht an fehlenden Fressalien gescheitert.
 

Er lächelte bitter.

Denn wäre Ryan noch da, dann wäre er ja überhaupt nicht aufgebrochen.

Denn mit Ryan war alles viel besser gewesen.
 

Jetzt war Ryan weg und hatte nichts als ein klaffendes Loch in ihm hinterlassen, dass es ihm unfähig machte, so wie früher weiterzuleben.
 

Aber er würde das schaffen.

Er würde einen Neuanfang machen, ohne Ryan, und er würde bestens damit klar kommen.

Und sollten sie sich irgendwann noch einmal über den Weg laufen, dann konnte er ihm ins Gesicht lachen und sagen: Danke für nichts.
 

Er setzte sich auf den Boden und kauerte sich zusammen. Zog sich die Ärmel seines Pullovers über die Hände, um sie ein wenig zu wärmen.

Es war dunkeln geworden, ohne, dass er es bemerkt hätte.
 

Die Vorstellung, dass Ryan ihm irgendwann einmal egal sein könnte, war unmöglich.

Und doch war es genau das, was er schaffen musste, wenn er irgendwann mal wieder nach Hause wollte.

Er musste lernen, ohne Ryan klar zu kommen. Er hatte ihm lange genug unter die Arme gegriffen und für ihn alles ins Lot gebracht.
 

Er musste loslassen. Und das würde er.

Ganz egal, wie schwer es war.

Er musste Ryan gehen lassen.
 

Seufzend schlang er die Arme um seine angewinkelten Knie und ließ den Kopf hängen.
 

Zwei Tage ohne Ryan, und er war immer noch keinen Schritt weiter.

Zwei Tage ohne Ryan, und er war alles andere als er selbst.
 

Zwei Tage, und weitere würden folgen, ob er es wollte oder nicht. Er konnte die Zeit nicht anhalten.
 

Vielleicht, wenn es in seinem Leben noch so etwas wie Glück gab, würde es irgendwann leichter werden. Wie, wenn man mit dem Rauchen aufhörte; wenn man es drei Tage ohne eine Zigarette geschafft hatte, sollte der Rest angeblich nicht mehr so schwer werden.
 

Er atmete tief durch, um die Fassung zu bewahren und klammerte sich verzweifelt an diesem Strohhalm der Hoffnung fest.

Nur noch einen Tag, dann würde es ihm besser gehen.

Ganz bestimmt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  S_ACD
2009-09-04T20:44:50+00:00 04.09.2009 22:44
Mann. xD
Seth ist schon ein kleiner, planloser...! Aber mal ehrlich, was hat er erwartet? Er hat noch nicht mal seine Highschool-Jahre einigermaßen unbeschadet überstanden, wie stellt er sich da ein Abenteuer in dieser Größenordnung vor? Mal ehrlich, wen überrascht es da, dass die ganze Aktion an so was Banalem wie Lebensmittel scheitert?

Schön, dass er wenigstens Summer zugesteht, sauer zu sein. Sie hat jedes Recht dazu.

Ist jetzt vielleicht nicht besonders produktiv, aber ich hab während dem Lesen die ganze Zeit dämlich vor mich hingegrinst. Ich weiß – vermutlich nicht die Reaktion, auf die du abgezielt hast, aber nachdem ich wusste, wie das alles enden wird (bei Luke und seinem Vater und letztendlich auch bei Ryan, der kommt, um Seth heimzuholen), war es weniger Drama, sondern einfach nur... putzig. xD
Der kleine Seth ganz allein auf dem großen, weiten Meer.

In einem Punkt hat er Recht, mit Ryan wäre die ganze Sache nicht so schnell gescheitert. Im allernötigsten Notfall hätte der ihnen wahrscheinlich ein paar Fische oder so was gefangen – natürlich oben ohne und mit verschwitztem Oberkörper; total männlich, und wie sich das gehört. Jawoll.

Wunderschönen guten Tag noch!


Aaaahh ja, außerdem – der Dad mit „seinen buschigen Augenbrauen“. xDDD
Yaaaaay! Wenn ich Sandy irgendwann mal jemandem beschreiben müsste, DAS ist der ultimative Weg. Die paar Worte fangen seine komplette Persönlichkeit ein... irgendwie zumindest. In Ansätzen. Hm.
Du weißt, was ich meine. :D
Von:  stone0902
2009-08-23T11:35:17+00:00 23.08.2009 13:35
Wie Seth damals weggehen konnte, kann ich nicht ganz verstehen. Einerseis wegen Ryan - er hat seinen besten Freund, seinen Bruder verloren, derjenige, der ihm einen Sinn in seinem Leben, das er so hasste, gegeben hat. Durch ihn hatte er Freunde gefunden. Und dieser erste richtige Freund hat "wichtigeres" vor und verlässt ihn einfach. Da bricht die Welt für einen schon mal zusammen...

Aber (!) ich verstehe nicht, wie er das Summer antun konnte! Jahrelang war er unglücklich in sie verliebt und er hatte dann endlich seine große Liebe gefunden, was eigentlich - ohne Ryan - undenkbar gewesen wäre. Und dann verlässt er sie? Einfach so?

Ich darf behaupten dass Seth nicht die Art von Mensch ist, die für sich selbst sorgen kann. Was hatte er mitgenommen? Kekse? Nun.... es war vorhersehbar, das sein Segeltrip schief geht und glücklicherweise kam er ja auch wieder nach Hause...

Seth Gedanken sind in diesem OS sehr gut dargestellt. Ausnahmsweise handelten sie mal nicht nur von Summer :)
Hat mir gut gefallen.

Liebe Grüße, dein steinchen :3


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