Oneshot
Was macht man, wenn man mit seinen Stories einfach nicht weiterkommt? Richtiiig... Man probiert was anderes aus ^^ Was eine kleine Schreibblockade alles so bei mir bewirkt...
Rose/Scorpius ist es geblieben ... Ich bin eben hoffnungslos fanatisch ;) ... Viel Spaß, und lasst mir bitte eure Meinung da!
„Rosie… die Frau der Stunde!“
Rose Weasley blickte genervt vom Aufsatz auf, an dem sie gerade schrieb. Scorpius, dessen Haare so durcheinander waren und ihm so tief ins Gesicht hingen, dass sie sich fragte, wie er überhaupt heil durch Hogwarts kommen konnte, ohne ständig irgendwo dagegen zu laufen, stand vor ihrem Tisch und grinste sie an.
Rose seufzte innerlich. Sie hätte wissen müssen, dass man selbst in der Bibliothek niemals seine Ruhe hatte.
„Scorpius, was willst du?“, fragte sie leicht genervt.
„Danke, es ist auch schön dich zu sehen.“, antwortete er amüsiert, nahm sich den Stuhl, der neben ihr stand, drehte ihn herum und setzte sich so nieder, dass er verkehrt herum darauf saß. Dann legte er sein Kinn auf seine Arme, mit denen er sich an der Rückenlehne abstützte. Die Haare, die ihm in die Augen hingen, blies er einfach auf die Seite.
Rose beschloss, dass es besser war, ihn einfach zu ignorieren, und widmete sich wieder ihrem Aufsatz.
Scorpius richtete sich wieder auf. „Ach komm schon, Rosie… Bloß noch dieses eine, letzte Mal!“
Aha. Daher wehte der Wind also.
„Nein, Scorpius. Nein, nein, und nochmals nein. Ich sitz jedes Monat ´nen gesamten Nachmittag an diesem verdammten Bericht für Slughorn.“
Scorpius sah aus wie ein Fünfjähriger, den man gerade erzählt hatte, dass der Weihnachtsmann bloß eine Erfindung ist.
„Ja, das ist es ja gerade… Du weißt, wie genau er jedes Mal mit dem Abgabetermin ist – und der ist morgen. Wenn du schon einen ganzen Nachmittag gebraucht hast, sitzen Al und ich eine ganze Woche davor… Und außerdem haben wir heute Quidditchtraining…“
Rose warf ihm einen finsteren Blick zu. Mit Quidditchtraining zu argumentieren war wohl nicht unbedingt die beste Idee…
„Außerdem hab ich nicht die geringste Ahnung, um was es in den letzten Stunden in Zaubertränke ging.“, jammerte er weiter.
„Wenn du und Al euch auch mal nur eine Sekunde von euren Diskussionen über Chelsea Thomas losreißen könntet, wäre das auch kein Problem.“
Scorpius grinste. „Ach, selbst du musst zugeben, dass Chelsea ein überaus nettes Gesprächsthema ist.“, sagte er.
„Du bist ein Idiot, weißt du das?“
„Nicht jeder kann soviel Grips haben wie du.“, meinte er. „Das ist mein Ernst.“, fügte er hinzu, als Rose bloß die Augen verdrehte.
„So hab ich das nicht gemeint… Ihr beide hättet eigentlich das Zeug dazu, aber ihr seid einfach zu faul, euch auch nur im Geringsten anzustrengen.“
Scorpius zuckte mit den Schultern.
„Sag mal, wie hast du eigentlich vor, die ZAG Prüfungen zu schaffen?“
„Naja, darüber hab ich ehrlich gesagt noch nicht nachgedacht… Vermutlich so, wie die Abschlussprüfungen der letzten vier Jahre – 3 Tassen Kaffee in der Nacht davor haben bis jetzt ganz gut funktioniert.“, sagte Scorpius.
Rose schüttelte ungläubig den Kopf und versuchte, sich wieder auf ihr Pergament zu konzentrieren. Bloß war Scorpius, der ihr noch immer nicht von der Seite wich, nicht unbedingt hilfreich dabei.
„Schön.“, zischte sie wütend und griff in ihre Tasche nach dem Bericht, den sie bereits vor einer Woche fertig geschrieben hatte. Ob es an Scorpius´ großen Hundeaugen lag, mit denen er sie irgendwie doch jedes Mal um den Finger wickelte, oder bloß daran, dass er ihr ziemlich auf die Nerven ging, war ihr selbst nicht genau klar.
Scorpius strahlte, als er die Rolle Pergament entgegen nahm.
„Rosie, du bist die Allerbeste!“, sagte er.
„Ja, ja… Das sagst du jedes Mal…“, gab Rose bissig zurück.
„Weißt du, irgendwann mal werde ich mich richtig bei dir bedanken.“, meinte Scorpius und grinste sie an.
Rose sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen. „Ich hab gedacht, das wäre jetzt das letzte Mal?“
„Ja, natürlich, Rosie.“, sagte er und zwinkerte ihr zu. „Ich muss los… Wir sehen uns beim Abendessen.“
Und ein paar Momente später war er verschwunden.
Rose schnaubte. Auch wenn er ihr bester Freund war… Scorpius war der nervigste Junge, der auf Hogwarts rum lief.
*
2 Jahre später
„Ich hab gewusst, dass ich dich hier finde.“, sagte Scorpius und ließ sich in den Stuhl neben sie fallen.
Rose warf ihm einen kurzen Blick zu. „Eine bemerkenswerte Leistung… Wenn man bedenkt, dass ich meine halbe Hogwartszeit an diesem Tisch hier verbracht habe, um Nervensägen wie dir aus dem Weg zu gehen…“
Scorpius lachte leise. „Vermutlich…“ Dann beugte er sich nach vor, um den Titel ihres Buches zu lesen.
„Das Orangenmädchen? Ist das eines deiner Mugglebücher?“, fragte er.
Rose nickte bloß.
Es war ziemlich eindeutig, dass Rose nicht wirklich Freude mit seiner Anwesenheit hatte. Trotzdem blieb er sitzen. Sie sah ihn verstohlen an.
„Scorpius, es tut mir Leid, aber ich hab den Zaubetränkebericht noch nicht fertig, weil ich für Arithmetik soviel zu tun hatte.“
Er bewegte sich noch nicht von der Stelle.
„Außerdem waren da noch die Übungen für Alte Runen… Und der Aufsatz für Verwandlung….“
Scorpius grinste nur. „Weißt du, Rosie… Für ein schlaues Mädchen wie du bist du eine unglaublich grottenschlechte Lügnerin…“
Rose´ Augen blitzen kurz auf. „Ich weiß nicht, wovon du – …“
„Rosie, du würdest niemals hier seelenruhig mit einem Mugglebuch sitzen, wenn du den Aufsatz für Slughorn nicht schon längst fertig hättest…“, sagte Scorpius lachend.
Sie seufzte, legte einen Finger zwischen die beiden Seiten, auf denen sie gerade las und klappte das Buch mit dem Rest ihrer Hand zu. „Man würde annehmen, dass Al und du nach sieben Jahren Hogwarts gelernt habt, eure verdammten Aufgaben selber zu machen…“, murmelte sie, als sie in ihrer Tasche kramte.
„Manche Dinge ändern sich eben niemals, Rosie.“
Sie zog die Pergamentrolle aus der Tasche und hielt sie ihm wortlos hin.
Als Scorpius danach griff, berührten seine Finger sanft ihre. Er hielt inne.
Rose zog eine Augenbraue nach oben und sah ihn fragend an. „Was -…“, setzte sie an, brach aber ab, als er sich plötzlich nach vor beugte.
Seine Lippen streiften leicht über ihre Wange in Richtung Hals. Rose hielt den Atem an.
„Scorp… was… was machst du da?“, fragte sie vorsichtig. Warum in aller Welt fing ihre Stimme plötzlich zu zittern an?
Langsam ließ er sich noch weiter nach vor.
„Ich hab doch gesagt, irgendwann werd ich mich richtig bedanken.“, sagte er leise.
Ihre Augen weiteten sich.
Und dann plötzlich lag sein Mund auf ihrem. Und mit einem einzigen Schlag stand Rose´ Welt Kopf.
Nicht, dass sie noch nie daran gedacht hatte, Scorpius zu küssen. Bloß war die Vorstellung derart lächerlich und unrealistisch gewesen, dass sie es sich ernsthaft ausgemalt hätte.
Aber dieser Moment war alles andere als unrealistisch. Ganz im Gegenteil. Genau genommen hatte Rose noch nie etwas so dermaßen intensiv wahrgenommen wie diesen Kuss.
Seine Lippen, die unvorstellbar weich waren.
Seine Nase, die immer sachte ihre Wange berührte.
Seinen Geruch, den sie bestimmt schon an die tausend Mal eingeatmet hatte.
Merlin… Von allen Jungs der Welt war es ausgerechnet ihr bester Freund Scorpius, der sie da gerade küsste!
Und soweit sie das beurteilen konnte, machte er es nicht einmal schlecht…
Gerade als ihr dämmerte, was sie da gerade dachte, lehnte er sich wieder leicht zurück.
„Danke, Rose.“, murmelte er.
Dann stand er auf und ging. Rose starrte ihm völlig verdattert nach. Als sie bemerkte, dass einer von Hugos Freunden sie vom Nebentisch angrinste, schlug sie mit hochrotem Kopf ihr Buch wieder auf.
Der Gedanke, dass sie mitten in der Bibliothek waren, wo halb Hogwarts sie beobachten konnte, war Scorpius anscheinend nicht gekommen.
Und dass Rose ihr Buch die ganze Zeit, seit Scorpius aus der Bibliothek verschwunden war, verkehrt herum gehalten hatte, fiel ihr erst nach geschätzten 12 Minuten auf…
*
1 Jahr später
Leute mit Anstand nehmen sich unter normalen Umständen zumindest die Zeit und apparieren vor die Wohnungstür anderer, um wenigstens anzuklopfen.
Scorpius zählte wohl noch nie zu dieser Gruppe.
Nein, Scorpius nahm sich die Frechheit heraus, direkt in Rose´ Wohnung zu apparieren.
Andererseits: Wenn er sich nicht das Vorrecht dazu nehmen dürfte,… Wer dann?
Den Aspekt beachtete Rose, die in dem Moment nur mit einem Handtuch bekleidet aus dem Badezimmer in die Küche spazierte, wohl eher weniger…
„Merlin, Scorpius! Du hast mich zu Tode erschreckt!“
„Sorry, Rosie…“, sagte er und grinste. Sein Blick fiel auf Rose´ spärliche Bekleidung, und sah sie bloß noch amüsierter an, bevor er sich mit verschränkten Armen an eine der Arbeitsfläche lehnte.
Rose verdrehte die Augen. Typisch Scorpius…
„Gibt es einen Grund, warum du so aus heiterem Himmel in meiner Wohnung auftauchst?“, fragte sie.
„Brauche ich einen Grund, um meiner Freundin einen Besuch abzustatten?“, konterte er.
„Nein, aber soweit ich mich erinnern kann, hatten wir für heute Abend sowieso eine Verabredung mit Al…“
„Vielleicht war meine Sehnsucht zu groß…“, meinte er und grinste noch breiter.
Rose verdrehte bloß ein weiteres Mal die Augen und sah ihn dann erwartungsvoll an.
„Naja, also wenn wir schon dabei sind, Rosie - du könntest mir tatsächlich einen Gefallen tun. Meine Mum hat vor, uns beide zum Essen zu ihrer Schwester mitzunehmen. Und du weißt ja, wie sympathisch mir die Familie Zabini ist, nicht wahr?“
Rose ahnte zumindest, wohin das Gespräch führen sollte.
„… also hab ich meiner Mum erzählt, dass du nächsten Sonntag auf keinen Fall von Zuhause wegkommst, weil du am darauffolgenden Tag diese wahnsinnig wichtige Prüfung hast, wegen der du seit Wochen nicht schlafen kannst….“
„Du erwartest, dass ich deine Mum anlüge?“, fragte sie.
„Rose, weißt du wie wahnsinnig mich diese Familientreffen machen?“, beklagte er sich.
„Weißt du, wie viel das deiner Mum bedeuten würde?“, fragte sie weiter.
„Weißt du, wie viel das mir bedeuten würde, wenn du die Prüfung wirklich hättest…?“
Rose schwieg bloß und sah ihn mit in die Hüften gestemmten Händen an.
Oh, diese verdammten Hundeaugen…
„Du weißt, dass ich deine Mum wirklich leiden kann, oder?“, meinte sie.
Scorpius grinste. „Ja, das weiß ich.“
„Und du weißt, wie sehr ich es hasse, Leute, die ich mag, anzulügen?“
„Jap. Auch das ist mir bewusst.“
Rose seufzte. „Also schön… Ich hab seit einer Woche Schlafstörungen und furchtbare Versagensängste…“
Ihr Gegenüber strahlte, nahm ihr Gesicht in die Hände und küsste sie auf den Mund. Sie stieß ihn aber sanft weg.
„Dir ist schon klar, dass es mehr braucht als einen Kuss, um das gutzumachen, oder?“
„Ja, das hab ich vermutet.“, sagte er, grinste ein bisschen süffisant und kam langsam wieder auf sie zu.
„An was hast du gedacht?“, fragte sie leise, als er sich zu ihr hinunter beugte.
„Oh, ich hätte da schon ein paar Ideen.“, meinte Scorpius und legte seine Hände auf ihre Hüften, bevor er sie wieder küsste. Dann führte er Rose in ihr Schlafzimmer.
Manche Dinge ändern sich eben nie….
