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Gemeinsam fliegen

von

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Noch mehr Streit

Als die Schule vorbei war, lief mir Phil hinterher. „Warum tust du das?“ „Was denn?“ „Mir folgen!“ „Lucy hat mich zum Mittagessen eingeladen.“, sagte Phil und schloss zu mir auf. „Sie kann doch gar nicht kochen!“ „Stimmt, aber sie hat gesagt, dass du kochst.“

„So, hat sie das.“ Schlecht gelaunt trat ich einen Stein vor mir her. „Warum tust du das?“ „Was denn?“ „Schlechte Laune haben!“ „Und warum hast du so unverschämt gute Laune?“ „Warum denn nicht? Das Wetter ist schön, die Vögel zwitschern …“ Er sah mich erwartungsvoll an.

Ich pustete mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und ergab mich in mein Schicksal.

„Willst du was Besonderes essen?“ Phil schüttelte den Kopf. „Ich esse alles.“

„Dann muss ich trotzdem noch einkaufen.“
 

Als wir Lucy vom Babysitter abholten, war sie schon ganz ungeduldig und hopste von einem Bein auf das Andere. „Duhu, ich muss dir was sagen!“ „Wenn du noch mal auf die Toilette gehen musst, dann tu das, aber geh mir nicht auf den Keks.“, sagte ich angesäuert und gab der Frau, die auf meine Schwester aufgepasst hatte, ihr Geld.

Lucy zog einen Schmollmund und zog sich ihre Schuhe an. „Du bist doof, das mein ich doch gar nicht!“ Sie schüttelte den Kopf so heftig, dass ihre braunen Locken wild durcheinander flogen.

„Ich hab Phil zum essen eingeladen.“ „Ich weiß.“, sagte ich gelangweilt und gab ihr ihre Jacke. „Jetzt komm, wenn ich schon noch einkaufen muss, weil du andere Leute zum essen einlädst, will ich wenigstens vor Mum zuhause sein.“
 

Im Supermarkt angekommen, rannte Lucy sofort in die Tiefkühlabteilung.

„Kate! Ich will Pommes!“ „Nein, willst du nicht, die hattest du erst gestern.“, sagte ich und zog sie weiter. „Du weißt doch, dass Mum nicht will, dass wir zu viel Fast Food in uns reinschaufeln.“ Trotzig stemmte sich meine kleine Schwester mit ihren Füßen in den Boden.

„Ich will aber!“ „Wie alt bist du eigentlich? Mach doch keinen Aufstand.“

Ich seufzte. „Pass auf. Wenn unsere Mutter das nächste Mal zu einer Tagung fährt, bekommst du so viele Pommes bis sie dir zu den Ohren wieder rauskommen, okay?“ „Danke!“, jubelte Lucy und umarmte mich auf Bauchnabelhöhe.

Lächelnd drehte ich mich zu Phil um.

„Gibt es etwas was du nicht isst?“ „Ich esse so ziemlich alles außer Fleisch.“, erwiderte dieser ebenfalls lächelnd.

„Pizza!“, rief Lucy und streckte fröhlich die Arme in die Höhe. Ich schaute sie böse an.

„Vegetarisch?“, fragte Lucy vorsichtig. „Was hältst du denn von Kartoffeln mit Lachs und buntem Salat?“, sagte ich, woraufhin sie schmollend so tat, als würde sie einen Stein vor sich her treten. „Wenn es denn sein muss.“ „Ach komm schon, ich kauf dir auch ein Eis auf dem Nachhauseweg.“ Sofort erhellte sich ihr kleines Gesicht wieder. „Dann is ja okay.“

Grinsend schüttelte ich den Kopf.

„Du wirst irgendwann noch mal kugelrund.“, sagte ich und piekste ihr in den Bauch, woraufhin sie anfing zu kichern.

„Aber nicht so rund wie Frau … du weißt schon, die Kunstlehrerin. Die passt kaum noch durch die Tür.“
 

Nachdem wir alles bezahlt hatten, bestand Phil darauf mir die Taschen abzunehmen.

Erst wollte war ich dagegen, aber als Lucy unbedingt auf meine Schultern klettern wollte, damit sie nicht laufen musste, war ich doch ganz froh darüber.

„Ich will jetzt mein Eis!“ „Wie heißt das Zauberwort?“, fragte ich genervt und wich einer Frau mit Kinderwagen aus. „Flott!“, rief Lucy und bekam einen Lachkrampf.
 

Als wir beim Eisladen angekommen waren kicherte sie immer noch vergnügt.

„Ich will ein gaaanz großes Schokoladeneis!“, rief Lucy. „Wie heißt das?“ „Danke!“ „Ne, bitte.“, sagte ich, während ich ihr das Eis kaufte. Da sie jetzt in der einen Hand das Eis hielt, krallte sie sich mit der Anderen in meinen Haaren fest.

„Hey! Was soll das denn jetzt?“ „Ich will ja nicht runterfallen.“, erwiderte sie mit verklebtem Mund. „Na toll!“, murrte ich und zog eine Grimasse. Phil lachte.

„Ihr beiden seid einfach zu köstlich.“ „Danke, aber da ich weder mich noch meine Schwester je probiert hab, kann ich dir nicht ganz zustimmen.“, grinste ich.

„Ich wette, ich schmecke nach Schokoeis!“, rief Lucy aufgeregt und zog dabei an meinen Haaren. „Entweder du lässt das oder ich schmeiß dich runter.“, drohte ich meiner Schwester, während ich neben Phil hertrottete. „Entschuldige, wollt ich nicht.“, sagte sie kleinlaut. „Schon gut.“, antwortete ich.
 

„Ist es auch wirklich in Ordnung, wenn ich zum essen bleibe?“, fragte Phil, als ich die Haustür aufschloss. „Selbstverständlich.“, gab ich zurück. „Andernfalls hätte ich es dir schon gesagt.“ „Ich meinte wegen deiner Mutter. Lucy hat gesagt, dass du oft Streit mit ihr bekommst.“ „Was hast du ihm denn noch von unserer Familie erzählt?“. Fuhr ich Lucy böse an. Erst als ich sah, dass ihr die Tränen kamen, merkte ich was ich da eigentlich gesagt hatte.

„Komm her. Das war nicht so gemeint.“ Ich ging in die Hocke und umarmte sie.

„Das war fies von dir.“, murmelte Lucy und kuschelte sich an mich.
 

Zum Glück verspätete sich unsere Mutter und so konnten wir noch in Ruhe essen.

Lucy quatschte Phil mit irgendwelchem belanglosen Zeug voll und er schien ihr aufmerksam zuzuhören. Er hatte auch wieder dieses Lächeln aufgesetzt, was ihn zumindest in meinen Augen unwiderstehlich machte.

In meinen eigenen Gedanken versunken, merkte ich gar nicht, wie die Haustür geöffnet wurde und Mutter die Küche betrat.

Als sie Phil sah erstarrte sie. „Was macht der hier?“ „Ich hab ihn zum Mittagessen eingeladen.“, sagte ich ungerührt und steckte mir noch ein Stück Kartoffel in den Mund, während Lucy auf ihren Teller starrte. Sofort sprang Phil auf und wollte sich ihr vorstellen, doch sie ging einfach an ihm vorbei und verpasste mir eine schallende Ohrfeige.

Angepisst spuckte ich mein halbgekautes Kartoffelstück in meine Serviette und warf diese in den Mülleimer.

„Es wäre besser, wenn du jetzt gehst.“, sagte ich an Phil gewandt.

Wortlos nickte dieser und verabschiedete sich.

„Du bleibst hier!“, fauchte unsere Mutter, als sie mitbekam, wie Lucy sich nach oben stehlen wollte. „Sie hatte damit nichts zutun, Mum. Das war alles meine Idee.“ Ich nickte Lucy zu, die daraufhin nach oben rannte.

„Warte nur bis dein Vater nach hause kommt!“

Nein, dachte ich, auf ihn warten würde ich garantiert nicht. Schweigend ging ich nach oben, schloss die Tür und ließ mich auf mein Bett fallen.

Da fiel mein Blick auf mein Handy und kurz entschlossen wählte ich eine bestimmte Nummer.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Flecki49
2010-07-21T08:33:38+00:00 21.07.2010 10:33
Hui~~~
Nein, ich muss P-chan zustimmen, diese Mutter ist ja echt schlimm. Verbietet ihr, einen Jungen zum Essen einzuladen, erzieht sie dann aber mit Ohrfeigen und schreien. Wenn ich mal Mrs. Messingale zitieren darf: "Wie heißt es doch im Volksmund so knapp und so richtig? Wer schreit hat Unrecht!"
Nur mal so. Schönes Kapitel, und mal ne Frage: Würdest du ernsthaft so mit deiner kleinen Schwester umgehen? =P
Na wahrscheinlich ja, du Engel^^
Lg, oh, und danke für das Foto, aber da bin ich nur fotogen weil man mich fast nicht sieht^^
Hdl^^
Flecki^^
Von:  Clint-the-Archer
2010-07-20T19:45:05+00:00 20.07.2010 21:45
Böse Mutter!!!!
Gaaaaaaaaaaaaaaaaaa~nz böse!!!!!!!
*verpasst der Mutter eine Ohrfeige*
So!
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Tolles Kappi!^^
Lucy is ja sowas von süß *.*
Freu mich, wenn du weiterschreibst!^^

LG,
dat Super-P-chan


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