Neuanfang?
Der Mann, mit dem ich zusammengelaufen war, reichte mir die Hand. Nach kurzem Zögern ergriff ich sie. „ Nanu, warum laufen sie denn in Nachthemd mitten in der Nacht auf den Straßen umher?“ Verwirrt begutachtete er mich. Über mich kam ein Gefühl der Sicherheit, als ich ihm in die Augen schaute. Ich hatte das Gefühl, ich könnte ihm Vertrauen. „ Wollen wir uns auf die Parkbank setzten? Dann erzähl ich ihnen alles.“ Mein Kopf zeigte in Richtung Parkbank. Er nahm mein Angebot an und wir nahmen platz. Meine Stimme war außergewöhnlich fest und kontrolliert. Mal wieder musste ich über mich selbst staunen. „ ...Tja, das war's dann.“ beendete ich meinen Vortrag. Doch seine Reaktion ließ mich staunen: Er schloss mich in seine Arme und flüsterte: „ Keine Sorge. ich bring dich in Sicherheit. Er wird dich nicht finden“ Diese Worte spendeten mir mehr als Trost. Unwillkürlich fing ich an zu weinen. Eine halbe Ewigkeit verging und als ich mich wieder unter Kontrolle hatte, schluchzte ich leise: „ Vielen Dank, Herr....?“ Er fing an zu lachen. „ Suo. Aber du kannst mich auch Onkel nennen. Ich bring dich in Sicherheit. Kennst du die Ouran High? Dort wirst du untergebracht werden, dort findet dich niemand und selbst wenn, auf der Schule gibt es genug Wachen. Doch nun Schlaf dich aus.“ Wie auf Befehl schlief ich in den Armen von Herrn Suo ein, murmelte aber noch „ Ich bin Yoko Katiro.“
Als ich am nächsten Tag aufwachte, befand ich mich in einem riesengroßen Himmelbett. Es war weich und die Bettdecke war schön warm. Ich sah mich um - an den Wänden hingen beeindruckende Kunstwerke aus dem 19. Jahrhundert und Ornamente schmückten den Raum. In diesem Moment kam "Onkelchen" rein. „ Oh, wie ich sehe, bist du wach. Schön, kommst du bitte gleich zum Frühstück?“ fragte er mich. Ich hätte wieder anfangen können zu Heulen, er war so nett zu mir, obwohl wir uns doch genau genommen erst ... ein Blick auf die Uhr: 10 Stunden kannten. „ Natürlich. Könnte ich davor noch duschen?“fragte ich. „ Natürlich, liebes.Bis gleich.“ Mit einem Schwung war die Tür zu. ich raffte mich aus dem Bett und schleppte mich ins Bad. So riesig! Der Weg zur Dusche war die reinste Abenteuerreise....so viele Sachen.... Als ich dann endlich geschafft hatte, mich aus der Dusche zu bekommen, öffnete ich den Kleiderschrank. Zu meiner Überraschung waren dort nicht nur die Kleider von mir; endlos viele sehr schöne andere Kleidungsstücke waren dort versteckt. Ich konnte einfach nicht anders, als mir welche zu nehmen; ein Weinrotes Top und eine schwarze Röhrenjeans. Sah nicht schlecht an mir aus. Also machte ich mich auf den Weg nach unten zum Frühstück.
Unten angekommen, betrachtete ich das "Frühstück" wie es Onkelchen nannte. Das war kein Frühstück, sondern ein Buffet: Kaviar (war irgendwie klar), endlos viele Brotaufstriche und viel Käse und Wurst. Ich nahm Platz und begann mit Onkelchen zu essen. Nach einer geschätzten Stunde waren wir fertig; die Hausmädchen fingen an, alles von Tisch zu räumen. „ So, ab Morgen wirst du unsere Schule besuchen. Wie findest du das?“ Fragte er mich. Wie ich das finde..hm...wie ist es mit: GENIAL oder FANTASTISCH? „ Warum tun sie das alles für mich?“ sprach ich die Frage aus, die mir schon seit Gestern im Kopf herum schwirrte. „ Ganz einfach: Weil du allein bist. Du hast niemanden mehr,zu dem du kannst, und das kann ich nicht einfach so akzeptieren.“ Er sah mich ernst an. „ Danke, ...Onkelchen.“ antwortete ich mit einem lächeln. „ Du hast mich Onkelchen genannt!“ Völlig aufgelöst vor Freude tänzelte er durch den Raum. ...Ja,also..seltsam für so einen alten Kauz...
„ Ach, ja bevor ich es vergesse: Ab Morgen wird dich jeden Tag ein Host zum Unterricht begleiten und dir helfen, wenn du Probleme hast..“ beendete er den Satz. Wie bitte...Host? Davon hab ich schon mal gehört...„ Ach so, okay“ entgegnete ich.„ Schön, da das nun geklärt ist, kannst du dich ja mal in den Gebäuden umschauen“ schlug Herr Suo mir vor. Ich nahm seinen Ratschlag an und begutachtete die Gebäude.