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My way to...

Sasuke x Naruto
von

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… a bitter end

Wir wünschen euch frohe Weihnachten!^3^
 

~Naruto~
 

Es war wieder Freitag und somit stand ich kurz vor meinem wohlverdienten Wochenende. Vor drei Wochen waren wir von der Klassenfahrt zurück gekommen. Die Schule war richtig stressig geworden, denn nun standen bald die Abschlussprüfungen an, was allen Lehrern einen Anlass gab, uns haufenweise zusätzliche Aufgaben zu geben. Besonders schlimm war es, wie konnte es auch anders sein, bei Sasuke. Ich hatte bei ihm, unter Anderem, Mathe und Physik. Fächer, bei denen es mir schon unter normalen Umständen schwer fiel zu folgen. Sasuke bombardierte uns so sehr mit Aufgaben, dass selbst gute Schüler wie Sakura kaum noch das Pensum schafften und ich kurz vorm Verzweifeln war. Das war der Grund dafür, dass sich meine Freizeit irgendwo im Bereich von Null und weniger befand und ich ständig müde war. Umso dankbarer war ich für das Stadtfest, das heute begann und das ganze Wochenende gehen würde. Ich könnte endlich mal wieder etwas Spaß haben und diese blöden Schulaufgaben vergessen. Da störte es mich noch nicht einmal, dass ich jetzt noch in Sasukes Kunst-AG hockte. Ich wunderte mich selber manchmal, dass ich immer noch hier war. Während die Mädchen an ihren Bildern für eine Ausstellung arbeiteten, hatte ich die Arme auf dem Tisch verschränkt und meinen Kopf darauf gelegt. Ich nutzte die Kunst-AG seit Neustem gern, um etwas Schlaf nachzuholen, was ab und an jemanden Bestimmtes auf den Plan rief. So wie auch jetzt.

„Naruto! Wie oft hab ich dir gesagt, du sollst in meinem Unterricht nicht schlafen?“ Sofort sah ich auf, direkt in das mürrische Gesicht Sasukes, und setzte mich wieder gerade. Trotz seiner schlechter Laune, konnte ich es mir nicht verkneifen, ihm eine passende Antwort zu geben.

„Ist ja lustig, das hat Sensei Iruka vorhin auch schon gesagt.“ Gereizt strafte Sasuke mich mit seinem Blick.

„Das ist nicht witzig, Naruto.“ Während er sprach, griff er nach einem Stuhl, der am Nachbartisch stand, zog ihn ran und setzte sich, ohne dabei den Blick von mir zu nehmen. „Ich bin halt müde… müssen denn die ganzen Aufgaben sein?“, antwortete ich ihm etwas grantiger, als es eigentlich beabsichtigt war. Inzwischen war ich so sehr an Sasukes Nähe gewöhnt, dass ich gerne mal vergaß, dass er eigentlich ein Vampir war. Noch dazu Einer, der, seit ich sein Geheimnis herausgefunden hatte, Spaß daran fand mich regelmäßig in blanke Panik zu versetzen.

„Wenn ich mir deine Noten ansehe, dann auf jeden Fall. Du kannst es dir nicht leisten durch die Prüfung zu fallen, wenn du den Abschluss möchtest. Du solltest an deine Zukunft denken.“

Grummelnd drehte ich mich weg und sah aus dem Fenster. Meine Noten waren inzwischen sein Standardargument, wenn mir irgendwas nicht passte. Mit der Ausrede hatte er mich damals auch in die Kunst-AG gedrängt. Im Grunde war es mir egal, ob ich den Abschluss schaffte oder nicht. Würde ich halt noch ein Jahr dran hängen. Momentan hatte ich sowieso noch keine Ahnung, was mal werden sollte. Darüber hatte ich mir noch nie richtig Gedanken gemacht. Klar, ich hatte mir schon immer vorgestellt etwas von der Welt zu sehen, ein Haus und vielleicht eine Familie zu haben, aber wie ich das schaffen wollte, hatte ich mir nie überlegt. Doch jetzt, wo ich darüber nachdachte, fiel mir schlagartig auf, welche Konsequenzen es hätte, wenn ich sitzen bleiben würde:

Ich hätte noch ein Jahr bei Sasuke Unterricht!

Bei dem Gedanken zog sich Alles in mir zusammen. Nicht, dass ich ihn nicht leiden konnte. Inzwischen hatte selbst ich mir eingestanden, dass ich es mochte in seiner Nähe zu sein. Zumindest wenn jemand anderes noch dabei war. Da war er umgänglich und meist, für seine Verhältnisse, freundlich. Doch mit ihm alleine zu sein, machte mich so nervös, dass ich manchmal zweifelte, dass es nur an der Gefahr lag, die von ihm ausging. Fast wie am Anfang, als ich ihn kennen gelernt hatte. Da war ich auch öfter nervös geworden. Aber das würde ich ihm sicher nicht sagen. Ich versuchte ihm so gleichgültig wie möglich zu antworten, stützte meinen Kopf dabei auf meiner Hand ab und schaute aus dem Fenster.

„Dann mach ich die Aufgaben halt…“

„Sehr gut. Du solltest jede freie Minute nutzen.“ Seine Antwort klang amüsiert, weshalb ich ihn, mit noch immer abgestütztem Kopf, wieder ansah. Dabei sah ich die Mädchen im Hintergrund, die konzentriert an ihren Werken arbeiteten und uns so nicht zuhörten.

„Du weißt wirklich wie man einen Schüler motiviert… aber erst morgen. Ich hab heute was vor.“

„Du willst zu dem Stadtfest, nicht wahr?“ Er zog eine Augenbraue nach oben. Verdammt, wie ich das hasste. Am Liebsten hätte ich ihm dafür eine geklebt.

„Ja, Kiba und die Anderen kommen auch. Das wird bestimmt lustig. Und es gibt Ramen…“ Bei dem Gedanken an die Köstlichkeit wäre ich am Liebsten gleich aufgesprungen, um dort hinzurennen.

„Und du denkst noch an die Sperrstunde? Die ist immer noch aktuell und nicht ohne Grund da.“

Das stimmte schon. Man hatte diesen Serientäter, der scheinbar wahllos Teenager und junge Erwachsene ermordete, noch immer nicht geschnappt. Es hatte weitere Opfer gegeben, doch was mich am Meisten beunruhigte war, das nichts in der Zeit passiert war, als wir auf Klassenfahrt waren. Wodurch sich mein früherer Verdacht, Sasuke hätte höchstwahrscheinlich etwas damit zu tun, noch weiter erhärtete. Noch dazu, dass fast alle Opfer blutleer waren, was aber nicht ganz verwunderlich war, bei dem Zustand in dem man die Meisten von ihnen gefunden hatte: In Stücken.(1) Ich sah wieder zu Sasuke und blickte ihm fest in die Augen.

„Hab ich denn Grund, mich bedroht zu fühlen?“ Schließlich wusste ich noch immer nicht, was Sasuke eigentlich vorhatte. Würde er mich töten oder einfach irgendwann verschwinden? Immerhin hatte ich in der ganzen Zeit, die wir uns schon kannten, niemandem von ihm erzählt. Außer Sakura, aber die hatte mir nicht geglaubt, weil ich betrunken war und er gleich daneben saß. Weder was er war, noch was er manchmal für schräge Sachen mit mir abzog. Und diese Sache mit dem Serientäter… Sasuke war der Einzige, von dem ich mich bedroht fühlte.

„Eventuell…“ Seine Antwort war knapp und leise, löste aber in mir blanke Panik aus. Wusste er es etwa selber nicht?! Geschockt sah ich ihm in die Augen. Ehrlich gesagt, hatte ich nicht mit dieser Antwort gerechnet. Viel mehr hatte ich gedacht, fast schon gehofft, er würde mir ein Zeichen geben, dass ich mich nicht mehr zu fürchten bräuchte.

Das plötzliche Klingelzeichen befreite mich aus meiner Starre. Sofort stand ich auf und schnappte mir meine Tasche. Sasuke tat es mir gleich und stand ebenfalls auf.

„Wenn du schon länger da bleibst, dann bleib auch bei der Gruppe.“

Nun sah ich ihn wieder überrascht an. Dieser Rat passte gar nicht zu dem, was er vorher noch gesagt hatte. Aber ich wollte keine Diskussion mit ihm und nickte einfach nur. Ich schwang mir meine Taschen über die Schulter und ging ohne ein Wort des Abschiedes, das er meiner Meinung nach nicht verdient hatte, an ihm vorbei. Doch vor der Schiebetür blieb ich noch einmal stehen und drehte mich zu ihm um.

„Sensei! ...“, rief ich ihm grob zu. Er war wieder zu seinem Schreibtisch gegangen und hatte gerade einige Papiere in seine Tasche gepackt und blickte fragend auf.

„Ich habe noch mehr als genug Zeit an meine Zukunft zu denken.“

Es war schon seltsam, dass ausgerechnet zu ihm zu sagen, wo er doch der Grund für ein eventuelles vorzeitiges Ableben meinerseits sein konnte. Mit diesen Worten verließ ich das Klassenzimmer, schloss die Tür, ohne auf eine Antwort zu warten und machte mich auf den Weg zum Fest.
 

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Auch wenn ich nach der Sache mit Sasuke geglaubt hatte, der Abend wäre gelaufen, wurde ich eines Besseren belehrt. Das Fest war toll gewesen! Die ganzen Stände, das viele Essen, die Menschen und vor allem die wundervolle Dekoration. Wie Sterne hingen die Lampen über unseren Köpfen und beleuchteten das Festival. Und die zwei Schüsseln Ramen, die Kiba mir, aufgrund einer verlorenen Wette, ausgeben musste, waren die Krönung.

So überraschte es auch nicht, dass wir am nächsten Abend wieder dorthin gehen wollten. Gestern waren nur Shikamaru und Kiba mit mir unterwegs gewesen, aber heute war die Gruppe etwas größer. Choji hatte sich, vermutlich nach Shikamarus Einladung, dazu gesellt. Genauso Lee, Tenten, ein Mädchen, mit dem ich vorher nur wenig zu tun gehabt hatte, Neji und seine Cousine Hinata. Neji und Tenten waren aus der Parallelklasse und waren wohl wegen Hinata mit dabei. Sie hatte langes blau-violettes Haar und genau wie Neji hellblaue Augen. Ich mochte sie eigentlich ganz gern. Sie war immer und zu jedem freundlich und höflich und auch ziemlich schüchtern. Nur benahm sie sich irgendwie immer seltsam, wenn ich mal mit ihr sprach.

//Naja, auch egal…//

Sakura und Ino trafen wir auch ein paar Mal, als wir von Stand zu Stand schlenderten oder irgendwo eine Kleinigkeit aßen. Zu meinem Glück gesellten sie sich nicht zu uns. Nicht, dass es mich so sehr gestört hätte, ich konnte sie zwar beide nicht besonders gut leiden, aber es gab genug Andere mit denen ich hätte reden können. Außerdem wurde ich jedes Mal, wenn ich Sakura sah, fast schmerzlich daran erinnert, dass eigentlich noch nie etwas Gutes passiert war, wenn ich mit ihr und Kiba irgendwas unternahm. Im Prinzip endete es eigentlich fast immer damit, dass ich Sasuke in die Arme rannte, beziehungsweise halbtot in seinen Armen hing.

//Dieser Blödmann…//

Dabei fiel mir ein, dass ich wegen diesem Idioten seit der Klassenfahrt und Dank Sensei Kakashi einen Ruf als Sasukes “Lieblingsschüler“ weg hatte. Zu meinem Glück ausschließlich bei den Lehrern und das nur, weil er mir ein paar Mal geholfen hatte und sich um mich kümmerte, als ich auf dem Ausflug angeblich zusammen gebrochen war.

//Naja… die Szene im Onsen wird wohl auch ihren Teil beigetragen haben...//

Aber das Schlimmste war gewesen, als Sensei Iruka, während einer hitzigen Diskussion von Sasuke und mir, es ging wieder mal um meine Noten, gemeint hatte, wir wären trotz unserer Meinungsverschiedenheiten fast wie Sensei Guy und Lee: Ein Herz und eine Seele.

Selbst Sasuke war die Kinnlade runter gefallen und auch ich empfand das nicht als Kompliment, weil ihre Beziehung meiner Meinung nach schon fast ans Perverse grenzte.

Ich schob diese ärgerlichen Gedanken wieder beiseite und schaute mich um. Wir standen gerade an einem Stehtisch und aßen einige Leckereien, während sich die Anderen angeregt unterhielten. Es herrschte ein reges Treiben, denn im Gegensatz zu gestern, waren erheblich mehr Menschen hier. Zwischenzeitlich hatten sich Sakura und Ino doch noch zu uns gesellt. Sie hatten wohl niemand besseren gefunden.

//Das ich auch immer Geister beschwören muss, die ich nicht wieder los werde…// Innerlich ärgerte ich mich etwas, denn die Beiden trieben das Thema mal wieder in eine Richtung, die ich heute Abend gar nicht haben wollte.

„Wie schade, dass Sensei Uchiha nicht hier ist…“, kam es genau in dem Moment von Ino.

„Ja stimmt. Es wäre sicher noch lustiger, wenn er mit dabei wäre.“, antwortete ihr Sakura. Wieder einmal bewiesen die Beiden, wie wenig sie Sasuke eigentlich kannten. Würde er hier wirklich mit dabei sein, wäre das einzige Lustige gewesen, zuzusehen wie er bei ihrer Ankunft fluchtartig das Weite gesucht hätte.

Während die Beiden weiter vor sich hin träumten, sah ich rüber zu Hinata, die neben den Beiden stand. Sie hörte ihnen zu, zeigte allerdings kein Interesse an dem Thema. Das fand ich auch gut an ihr. Sie schwärmte nicht für Sasuke, zumindest falls sie es tat, dann nicht offensichtlich. Shikamaru und die Anderen unterhielten sich, aber es ging dabei mehr um irgendein Fußballspiel, das sie gestern im Fernsehen geschaut hatten.

//Wie die noch die Zeit für sowas finden…//

Plötzlich blickte ich von meiner Portion Ramen auf und sah mich um. Ich hatte auf einmal das seltsame Gefühl gehabt, als würde ich beobachtet werden. Das hatte ich in letzter Zeit schon öfter gehabt. Meist, wenn ich von der Schule nach Hause ging, beschlich mich dieses unangenehme Gefühl. Aber immer, wenn ich mich umsah, war niemand in der Nähe, so wie auch jetzt. Es waren zweifellos viele Leute hier, aber keiner sah in meine Richtung. Ich schrieb es dem Stress der Prüfungsvorbereitungen zu, denn die einzige sonstige Erklärung wäre, dass ich allmählich paranoid wurde.

„Bist du bald fertig, Naruto?“, kam es auf einmal von Sakura und sie riss mich damit aus meinen Gedanken.

„Wir wollen endlich weiter.“

//Blöde Kuh… als wenn sie jemand aufgehalten hätte, wenn sie einfach gegangen wäre.//

„Äh, ja gleich.“ Ich hob die Schüssel an meinen Mund und trank den letzten Rest Brühe aus. Dann schlenderten wir weiter Richtung Stadtmitte, wo der Hauptteil des Festivals stattfand. An dem ein oder anderen Stand blieben wir stehen und sahen uns die Sachen oder Spiele an, die es dort gab. Aber die Preise waren meist Plüschtiere und aus dem Alter war ich lange raus. Eigentlich wirkte es hier fast wie auf einem Weihnachtsmarkt, nur ohne Schnee und den Glühwein. Ein paar Kleinigkeiten kaufte ich mir auch, darunter Süßigkeiten und eine Kerze, die ich in einer kleinen roten Tüte mit mir trug. Wenn auch etwas widerwillig, hielt ich mich an Sasukes Rat in der Gruppe zu bleiben. Nicht, dass es mir keinen Spaß mit ihnen machte, aber es war mir einfach zu wider ihm auf diese Art irgendwie Recht zu geben.

In einer schmalen Straße, in die einige Seitengassen mündeten und die von hohen Gebäuden umgeben wurde, war es gar nicht mehr so bequem. Es war schwer den Anderen durch das Gedrängel der Massen zu folgen. Ständig wurde man von anderen Passanten angerempelt und in eine andere Richtung geschoben. Und ich hing etwas hinterher, da ich zu lange an einem Stand stehen geblieben war. Die Anderen liefen nur ein paar Meter vor mir, aber es war schwer zu ihnen aufzuschließen.

„Hey, wartet auf mich!“ Aber sie konnten mich nicht hören. Und blöder Weise stolperte ich plötzlich auch noch, als ich erneut angerempelt wurde. Ich verlor das Gleichgewicht, doch einen Sturz konnte ich gerade noch verhindern. Stattdessen landete ich auf den Knien, was auch nicht ganz schmerzfrei war, aber immer noch besser, als sich hier, der Länge nach, hinzupacken.

So schnell ich konnte, versuchte ich wieder auf die Beine zu kommen, aber die Anderen waren nirgends mehr zu sehen.

„So ein Mist! Das passiert aber auch immer nur mir.“ Verärgert hob ich meine Tüte wieder auf, kämpfte mich an den linken Rand der Straße und klopfte mir erst mal den Dreck von der Hose. Ich stand mit dem Rücken zum Eingang einer der Nebengassen, da es sonst gerade keine Stelle gab, wo ich mal kurz etwas stehen bleiben konnte. Ich stellte die Tüte neben mir ab und sah mich noch mal nach den Anderen um. Die Sonne ging langsam unter und färbte den Himmel rot. Die ersten Sterne waren bereits zu sehen.

//Mann, hier ist es echt wahnsinnig voll!// Leider konnte ich sie in dem Getümmel nirgends entdecken. Resigniert seufzte ich.

„Toll, was soll ich jetzt tun? Warten oder einfach weiterlaufen und hoffen, dass ich sie in der Menge wieder finde?“, fragte ich mich selbst bis mir eine Idee kam.

//Plan Nummer drei! Ich rufe einfach Kiba an.//

Ich wollte gerade in meine Hosentasche greifen und mein Handy hervor holen, als mich ein Geräusch hinter mir aufschrecken ließ. Es klang wie das Scheppern einer herunter gefallenen Dose. Sofort drehte ich mich um. Die Gasse wurde nur spärlich, bis auf wenige Ecken, vom schwachen Licht der Sonne beleuchtet. Nichts war zu sehen, obwohl ich mir ganz sicher gewesen war, hinter mir habe sich etwas bewegt. Ich wartete einige Momente, aber es blieb dabei. Also drehte ich mich wieder um und sah auf mein Handy. Ein etwas älteres Modell, mit einem kleinen Bildschirm und großen Tasten. Zu mehr hatte es damals nicht gereicht, aber es erfüllte seinen Zweck. Ich telefonierte praktisch nie.

Ich suchte Kibas Nummer in der Adressliste und wollte ihn gerade anwählen, als ich wieder etwas hinter mir hörte. Dieses Mal deutlich lauter. Genervt drehte ich mich wieder um, um festzustellen, was mich da andauernd zusammen zucken ließ. Doch dazu sollte es nicht mehr kommen.

Als ich gerade meinen Kopf nach rechts drehte, um einen Blick über meine Schulter werfen zu können, spürte ich plötzlich eine raue Hand, die fest mein linkes Handgelenk gepackt hatte und mir den Arm auf den Rücken drehte. Gleichzeitig drückte sich eine Hand mit einem Tuch auf mein Gesicht, so dass mein Schmerzensschrei vom Tuch gedämpft wurde. Ein süßlicher Duft ging vom Tuch aus und ich fühlte sofort, wie sich Alles anfing zu drehen. Und schlagartig, nachdem ich die Schrecksekunde überwunden hatte, begriff ich, was hier gerade geschah. Ich versuchte mein Gesicht von dem Tuch wegzudrehen, doch ohne Erfolg. Der Mann zog mich ruckartig an sich heran und mit nach hinten, in die Gasse, weg von der Menschenmenge, die ich nur noch verschwommen wahrnahm. Dabei wäre ich beinahe gestürzt und trat versehentlich meine Tüte um. Ein heftiger Schmerz durchzog meinen linken Arm, denn er zog ihn dabei noch höher.

Blanke Panik machte sich in mir breit und beherrschte meine Gedanken.

//Was passiert hier??!!//, waren die einzigen klaren Gedanken, die ich fassen konnte. Aus purer Verzweiflung, tat ich das Einzige, das mir momentan möglich war. In meiner rechten Hand hielt ich noch immer das Handy. Mit aller Kraft, die ich aufbringen konnte, holte ich aus und haute es dem Typen hinter mir direkt an den Kopf. Er schrie auf und ließ mich, vor Schreck, los. Doch weglaufen konnte ich nicht. Meine Glieder waren schwer wie Blei und mir drehte sich alles. Ich versuchte das Gleichgewicht zu halten und mich entlang der Gebäudewand zurück zur Straße zu schleppen. Dabei packte ich das Handy, dessen Bildschirm jetzt ein langer Riss zierte, zurück in meine Jackentasche, um die rechte Hand auch frei zu haben. Aber ich war nicht schnell genug. Er hatte sich schnell wieder gefasst, zog mich von hinten am Kragen zurück und versuchte mir wieder das Tuch auf das Gesicht zu drücken. Ich spürte ein kurzes schmerzhaftes Ziehen am Hals. Sein linker Arm schlang sich um meinen Oberkörper und er versuchte mich hin und her zu schleudern, damit ich das Gleichgewicht verlor. Ich wehrte mich mit aller Kraft und drehte mein Gesicht weg, damit er es mit der rechten Hand nicht erreichen konnte. Jetzt, wo ich nicht mehr das Tuch mit dem süßlichen Geruch auf dem Gesicht hatte, stieg mir ein strenger, penetranter Geruch in die Nase, der eindeutig von dem Typen hinter mir stammte und mir bekannt vorkam. Doch ehe ich auch nur darüber nachdenken konnte, legte er plötzlich seine rechte Hand an meine Schläfe, machte einen großen Schritt nach links und knallte meinen Kopf mit voller Wucht gegen die Hauswand, an der ich mich eben noch abgestützt hatte. Viel zu benommen vom Schock über diese Aktion, dem Schmerz und der Übelkeit, die sich rasend schnell in meinem Körper ausbreiteten, nahm ich nur langsam die warme Flüssigkeit wahr, die mir das Gesicht hinab lief. Ich stöhnte schmerzhaft auf, als mir der Kerl auch wieder das Tuch auf das Gesicht drückte. Ich hatte keine Kraft mehr, um mich zu wehren und brach im nächsten Augenblick zusammen.
 

~Autorensicht~
 

Nach einer Weile, in der die kleine Schülergruppe sich durch die, nun deutlich übersichtlichere Menschenmenge, kämpfte, meldete sich Sakura zu Wort.

„Leute, ich glaube, wir sind durch. Ich werde langsam nach Hause gehen.“

„Ja, ich auch.“, schloss sich Ino an.

„Sakura, ich kann dich gerne nach Hause begleiten, wenn du möchtest.“ Lee hatte sich neben sie gestellt und sah sie hoffnungsvoll an. Wie immer, setzte er sich voll ein, um ihre Zuneigung zu gewinnen.

Doch, wie üblich, schmetterte sie seine Bemühung ab.

„Nein danke, lass mal gut sein.“

Neji achtete nicht weiter auf den niedergeschlagenen Lee.

„Dann sollten wir wohl auch langsam gehen.“ Die Anderen stimmten ihm zu und wollten sie gerade auf den Heimweg machen, als Choji Kiba ansprach, der sich keinen Meter gerührt hatte.

„Hey, was ist los, bleibst du noch hier?“

„Ich könnte mich irren, aber ich habe irgendwie das Gefühl, als würde etwas nicht stimmen…“ Ein betretenes Schweigen machte sich in der Runde breit, denn keiner wusste so recht, was Kiba damit meinte.

„Das klingt ziemlich melodramatisch, Kiba.“, antwortete Sakura monoton.

Kiba kratzte sich betreten am Kopf.

„Ach, ich komm einfach nicht drauf, was mich so wurmt.“

Choji zuckte nur mit den Schultern.

„Vielleicht hast du einfach vergessen zu Haus das Licht auszumachen, oder so?“ Angesprochener sah ihn verärgert an.

„Wegen so was Unwichtigem mache ich mir doch keine Gedanken!“, antwortete er ihm prompt und begann mit ihm zu streiten. Die Beiden wurden erst unterbrochen, als sich leise Hinata zu Wort meldete.

„Naruto ist weg!!“ Automatisch sahen sich alle um und stellten fest, dass der Blonde tatsächlich verschwunden war. Sakura winkte nur ab.

„Ach der ist bestimmt schon nach Hause gegangen.“

„Das glaube ich nicht…“, meinte Shikamaru. „…Es ist überhaupt nicht seine Art, ohne etwas zu sagen einfach abzuhauen.“

„Unsinn, er haut doch ständig ab. Er wird schon alleine klar kommen.“, sagte Sakura gleichgültig und wendete sich wieder zum Gehen. Hinata war entsetzt von Sakuras Worten und erhob kleinlaut und unsicher ihre Stimme.

„A-Aber Sakura... W-Was ist, wenn Naruto etwas passiert ist?“, fragte sie unsicher und die Besorgnis in ihrer Stimme war kaum zu überhören.

Kiba ging auf das Wortgefecht nicht weiter ein.

„Ich ruf ihn mal an. Dann wissen wir ja Bescheid.“ Der Braunhaarige zog sein Handy aus der Tasche und suchte Narutos Nummer heraus. Auch, wenn er es vor den Anderen nicht zugeben wollte, hatte er schon ein mulmiges Gefühl bei der Sache, denn es war, wie Shikamaru gesagt hatte, nicht Narutos Art einfach so abzuhauen und das auch noch nach der Sperrstunde. Für gewöhnlich achtete Naruto sogar sehr darauf, auch wenn er ihm nie gesagt hatte, warum. Er persönlich hatte sie nie für besonders voll genommen…

Es tutete am anderen Ende der Leitung doch auch nach einer ganzen Minute ging niemand ans Telefon. Er legte wieder auf.

„Es geht niemand ran.“

Shikamaru seufzte schwer. „Dann sollten wir ihn wenigstens suchen. Vielleicht hat er sich nur irgendwo auf dem Weg hierher verlaufen. Echt nervig…“ Die Anderen nickten und machten sich auf die Suche, während Ino und Sakura ihnen widerwillig folgten.
 

~Naruto~
 

Schwerfällig öffnete ich die Augen. Dennoch war es dunkel. Meine Gedanken waren vernebelt, mein Kopf tat weh und mein Körper war schwer wie Blei. Wie aus weiter Ferne hörte ich ein permanentes Rattern und spürte schwach, wie der kalte Metallboden unter mir, ruckelte. Verschwommen sah ich einige Behälter und Holzbretter neben mir liegen. Ich brauchte einige Momente um zu realisieren, dass ich mich auf der abgedeckten Ladefläche eines Transporters befand.

Ich konnte mich nicht rühren. Meine Hände waren hinter meinem Rücken gefesselt, genau wie meine Füße. Ich wollte nach Hilfe rufen, aber mein Mund war geknebelt worden.

//Was ist hier bloß los??// Nicht das ich am Ende noch in die Hände dieses wahnsinnigen Killers geraten war. Bevor ich versuchen konnte den Knebel los zu werden, wurde mir wieder schwarz vor Augen und ich verlor erneut das Bewusstsein.
 

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Das Nächste, woran ich mich erinnerte, waren Stimmen in der Dunkelheit. Ich spürte, wie mein Körper von der kalten Ladefläche gezogen und schwungvoll über eine Schulter geworfen wurde. Ich öffnete meine Augen einen Spalt breit, bereute es jedoch gleich wieder. Alles drehte sich und mir wurde augenblicklich übel. Sofort schloss ich die Augen wieder. Von meiner Umgebung hatte ich nicht viel mitbekommen, nur die Stimme eines Mannes und den breiten Rücken dieser Person. Er klang angsterfüllt, fast panisch.
 

„… bin anderer Meinung. Lass ihn uns lieber gleich erledigen. Ich muss das nicht haben, dass der andere Typ wieder dazwischen funkt.“

//Von wem spricht er? Wer soll wobei dazwischen funken?// Seine Stimme kam mir bekannt vor, irgendwo hatte ich sie schon mal gehört. Ein anderer, mir unbekannter Mann antwortete ihm. Er klang gleichgültig, fast wie Sasuke, wenn ihn etwas langweilte. Doch mit seinen Worten jagte er mir eine eiskalte Gänsehaut über den Rücken.

„Toroi (2), du bist ein weinerlicher Waschlappen, wie alle Menschen! Wir planen das jetzt schon, seit du ihn das letzte Mal hast entwischen lassen und jetzt wo du ihn hast, willst du dir den Spaß durch die Lappen gehen lassen. Und das nur wegen einem daher gelaufenen Vampir! Würde es mich nicht betreffen, wäre deine Feigheit fast schon amüsant.“

//Ein Vampir? Die reden doch nicht etwa von Sasuke…// Zumindest war Sasuke der einzige Vampir, den ich kannte. Aber woher sollten sie von ihm wissen? Die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag. Der Mann war doch wohl nicht etwa auch ein…

„Halt die Klappe, Samui.(3), knurrte Toroi kleinlaut. Immerhin wusste ich jetzt die Namen meiner Entführer. Der Angesprochene lachte amüsiert.

„Jetzt stell dich nicht so an. Was soll der schon ausrichten? Seit fast einem Jahr weiß der Bengel hier schon Bescheid über ihn…“ Eine eiskalte Hand legte sich auf meinen Kopf, packte schmerzhaft mein Haar und zog mich hoch. Leider auch noch an der Stelle, wo ich gegen die Wand geschlagen wurde. Meine Augen waren immer noch geschlossen, weshalb ich das Gesicht des Mannes nicht sehen konnte. Aber ich spürte, dass er mir nah war. Sein Atem strich über meine Haut.

„… und trotzdem hat er ihn immer noch nicht getötet oder umgewandelt.“ Einen Moment herrschte Schweigen und ich spürte regelrecht die bohrenden Blicke dieses Samuis auf meinem Gesicht. Ich hoffte inständig, dass ich noch einen bewusstlosen Eindruck machte.

„Eigentlich… er gäbe bestimmt einen guten Vampir ab…“

//Verdammt, nein!! Der kommt doch jetzt nicht etwa auf dumme Ideen?!// Ich bekam das Gefühl, als würde ich dieses Mal nicht nur mit einem Schrecken oder einem verstauchtem Knöchel davon kommen. Schlagartig machte sich wieder Panik in mir breit, bis sich Toroi, der mich immer noch trug, plötzlich umdrehte und mich damit wieder aus dem schmerzhaften Griff befreite. Automatisch fiel mein Kopf runter und schlug gegen seinen Rücken.

„Jetzt mach mal halblang! Wir haben eine Abmachung. Ich besorge dir deine Mahlzeiten und du wirst mich unsterblich machen. Also halt dich auch dran!“ Diesmal klang er richtig zornig, aber das ließ den Anderen kalt. Der lachte wieder nur amüsiert.

„Jetzt tu nicht so, als wäre das so harte Arbeit für dich gewesen. Ich weiß genau, dass du bei den Anderen auch auf deine Kosten gekommen bist und du warst ja nicht besonders zimperlich. Die Letzte sah hinterher wirklich schlimm aus, selbst für meine Verhältnisse. Du solltest dich nicht so gehen lassen. Aber schon gut. Wie auch immer, hoffen wir, dass wir dieses Mal ungestört bleiben.“ Pure Vorfreude schwang in seiner Stimme mit und auch der Kerl, der mich trug, stimmte mit ein.

„Garantiert, lange genug hat es gedauert. Das wird ein Spaß…“

„Aber reiß dich dieses Mal zusammen. Es wird mal wieder Zeit für einen Leckerbissen und nicht für die Reste von dem, was du übrig lässt. Ich will es genießen…“

Ich musste mich beherrschen nicht los zu schreien. Ich war wirklich bei dem Killer gelandet und es war nicht nur Einer, sondern Zwei, von denen einer auch noch ganz eindeutig ein Vampir war. Und offenbar hatten sie mit mir dasselbe vor, wie schon mit den anderen Opfern. Mündlich war ich bereits das nächste Opfer der Mordserie geworden.

Toroi setzte sich wieder in Bewegung. Ich ging das Risiko ein und sah mich aus den Augenwinkeln um. Sofort wurde mir wieder übel. Es schien als wären wir in einer Lagerhalle und ich sah eine Person, die sich von uns entfernte. Benommen blinzelte ich und versuchte bei Bewusstsein zu bleiben, doch es fiel mir unendlich schwer wach zu bleiben. Wieder drehte sich alles. //Was hat der mir bloß auf´s Gesicht gedrückt…?//
 

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Als ich endlich wieder aufwachte, fand ich mich auf einem kalten und staubigen Fußboden wieder. Meine Sicht war um ein Vielfaches klarer als vorher. Anscheinend hatte das Mittel, was auch immer es gewesen war, endlich aufgehört zu wirken. Gefesselt war ich leider immer noch. Umständlich richtete ich mich auf und sah mich um. Ich war allein in einem kleinen, ziemlich dunklen Zimmer. Das einzige bisschen Licht wurde durch ein kleines Fenster gespendet. Es war also nicht viel zu erkennen. Nur ein rechteckiger Tisch, der links vor mir stand, und ein Bücherregal hinter dem Tisch. Bei genauerem Hinsehen merkte ich, dass es leer war und wahrscheinlich nicht mal einer Fliege standhalten würde, die sich darauf niederließ. Neben dem Bücherregal in der Ecke waren schemenhaft ein paar gestapelte Kartons zu erkennen. In der rechten Ecke hinter mir war eine alte Treppe, direkt an der Wand, die eine Etage höher führte.

//Also bin ich wahrscheinlich in einem Keller.//

Ich sah zum Fenster, das sich gleich neben der Treppe befand und die einzige Lichtquelle in diesem Raum darstellte. Das schwache Licht stammte nicht von der Sonne, sondern von einer Straßenlaterne. Es war also schon dunkel. Ich fragte mich, wie lange ich wohl bewusstlos gewesen war und ob ich mich überhaupt noch in der Stadt befand. Angst und Verzweiflung machten sich in mir breit. War ich jetzt tatsächlich in der Gewalt dieses gesuchten Killers, von dem schon berichtet wurde, als ich hierher gezogen war? Das durfte einfach nicht wahr sein. Ich versuchte mich zu beruhigen, bevor ich endgültig in Panik geriet.

//Ich muss einen kühlen Kopf behalten…//, sagte ich mir selber. Ich musste doch nur diese Fesseln los werden und einen Weg hier rausfinden, mehr nicht. So schwer war das doch nicht. Während ich mir weiter Mut zu sprach, versuchte ich meine Hände zu befreien. Mit wenig Erfolg. Es scheuerte schmerzhaft an den Handgelenken, aber die Fesseln waren einfach zu eng.

„So ein Mist.“, meckerte ich leise vor mich hin. Kraftvoll zog ich noch einmal an den Fesseln, wieder erfolglos, als ich gegen etwas Hartes in meiner Jackentasche stieß.

//Das kann doch nicht…// Umständlich versuchte ich mit meinem Unterarm zu erfühlen, ob es sich wirklich um den Gegenstand handelte, den ich vermutete. Und tatsächlich: Es war mein Handy!

Ich fragte mich schon, warum sie es mir nicht abgenommen hatten. Vielleicht glaubten sie nicht, dass ich mich befreien könnte oder dachten ich wäre länger bewusstlos geblieben. Aber es war mir egal, die Freude nahm einfach überhand. Wenn ich es jetzt nur noch schaffte, es irgendwie aus meiner Tasche zu bekommen, könnte ich die Polizei oder sonst wen zu Hilfe holen. Ich musste nur leise sein.

Zuerst versuchte ich mit den Händen an die Tasche zu kommen, doch das brachte nichts. Ich kam nicht mal zur Öffnung. Die Taschen waren einfach zu weit vorne. Ich musste mir etwas Anderes überlegen. Langsam legte ich mich wieder zurück auf den Boden und drehte mich auf die Seite, in der Hoffnung das Handy würde aus der Tasche fallen. Und es klappte! Ich musste mich ein wenig auf dem Boden herum wälzen, damit das Handy in Bewegung geriet, und wirbelte dabei ganz schön Staub auf, aber es funktionierte. Es rutschte aus der Tasche und fiel mit einem dumpfen Laut auf den dreckigen Boden. Jetzt musste ich nur noch diesen blöden Verband von meinem Mund runter bekommen und jemanden anrufen. Das wäre alles viel einfacher gewesen, wenn meine Hände nicht gefesselt gewesen wären.

Ich versuchte den Knebel von meinem Mund zu schieben, indem ich mit dem Kinn immer wieder über meine Schulter strich und damit das Tuch nach unten zog. Es war zwar super anstrengend, aber schon nach wenigen Minuten war ich es los. Überraschender Weise war es nicht sehr fest gewesen. Mein Atem ging schwer und wirbelte dabei noch mehr Staub vom Boden auf, weshalb ich nur knapp einen Nieser unterdrücken konnte. Ich rutschte etwas tiefer, um das Handy direkt vorm Gesicht zu haben und versuchte es umständlich durch einen beliebigen Tastendruck zu aktivieren, was sich als wirkliche Herausforderung entpuppte. Es war zwar verhältnismäßig groß, aber die Tasten waren nicht leicht zu drücken, erst Recht nicht, wenn man seine Hände nicht benutzen konnte. Ich sah auf das Display, über das sich ein langer Riss zog. Natürlich hatte ich hier auch noch schlechten Empfang. Trotzdem hüpfte mein Herz vor Freude, offenbar war ich vermisst worden. Kiba hatte acht Mal versucht mich anzurufen, aber das Handy war stumm geschaltet. Das war wirklich mal Glück im Unglück gewesen. Ich hatte vergessen, es wieder laut zu stellen, weil ich es so selten brauchte.

Ich wählte die Rückruftaste. Eine andere Wahl hatte ich eigentlich nicht. Ich war praktisch außer Stande Nummern einzugeben und in diesem Fall musste ich nur die große Rückruftaste drücken. Gut, dass ich Kiba damals, nach der Sache auf dem Friedhof, zur Vorsicht meine Nummer gegeben hatte. Auch wenn mir, so ungern ich es auch zugeben wollte, Sasuke jetzt wahrscheinlich hilfreicher gewesen wäre.

//Ob er kommen würde, um mir zu helfen…?// Ich lauschte dem Tuten.

//Bitte geh ran… Ich will hier weg…//
 

~Autorensicht~
 

In der Zwischenzeit hatten die Anderen bereits das gesamte Festivalgelände abgesucht und waren nun wieder in der engen Straße, in der sie Naruto zuletzt gesehen hatten. Es war nicht mehr ganz so voll.

„Wir haben jetzt schon fast zwei Stunden gesucht und ihn nirgends gefunden, wahrscheinlich ist er wirklich schon zu Hause.“, seufzte Sakura genervt.

„Das kannst du doch gar nicht wissen, ihm kann auch genauso gut etwas passiert sein.“, antworte Hinata prompt, dann fuhr sie fort.

„Das letzte Mal, als ich ihn gesehen habe, da stand er dort in der Nähe dieser Seitengasse.“ Neji stellte sich neben sie und sah in die Runde.

„Wir sollten da noch mal nachsehen und wenn er da auch nicht ist, gehen wir.“ Shikamaru nickte.

„Sonst bleibt uns ja nichts weiter übrig. Er geht immer noch nicht ans Handy, oder?“ Kiba schüttelte nur den Kopf.

„Ich hab es jetzt schon acht Mal versucht, aber nichts ist. Er geht nicht ran.“

Sie gingen zu der kleinen Seitengasse und sahen sich dort um, was sich als schwerer gestaltete als erwartet, denn nun war es in der Ecke stockdunkel. Zu erkennen war nur das, was sie mit dem Licht ihrer Handys beleuchten konnten.

„Also, ich kann hier nichts erkennen.“, meinte Choji. Er machte ein angestrengtes Gesicht, um im Dunkeln möglichst viel sehen zu können, allerdings erfolglos.

„Da hinten… da hinten liegt doch etwas.“ Hinata zeigte auf eine Stelle weiter hinten in der Gasse. Alle sahen sofort hin, während sie sich aus Nejis Griff gelöst hatte und zur Fundstelle ging. Der folgte ihr aber sofort. Auch Kiba sah ihr über die Schulter.

„Das… das ist doch Narutos Tüte, oder?“ Hinata nickte. Auf dem Boden lag die umgestoßene rote Tüte, deren Inhalt auf dem Boden verteilt lag.

„Ja, die Kerze erkenne ich wieder. Die hat er vorhin gekauft.“

Kiba richtete sich wieder auf und sah die Anderen an.

„Leute, langsam wird mir wirklich unwohl.“

Shikamaru seufzte schwer. „Wir sollten die Polizei rufen.“

„Ist gut, ich mach das schon.“, meinte Kiba und ging zum Eingang der Gasse, um zu telefonieren.

Nun schaltete sich Sakura wieder ein.

„Ernsthaft? Ihr wollt die Polizei rufen, nur weil ihr eine Tüte gefunden habt? Naruto kann sie auch einfach vergessen haben und zu Hause hocken.“

„Nein kann er nicht. Würde die Tüte ordentlich irgendwo rumstehen, würde ich dir zustimmen, aber sie ist umgestoßen wurden und Naruto hat sich nicht die Mühe gemacht oder die Gelegenheit gehabt, die Sachen wieder einzusammeln.“

„Jetzt, wo du es sagst…“, kam es zögerlich von Ino. „… das macht schon Sinn.“

Nach einigen Minuten, kam Kiba wieder zurück.

„Und? Was haben sie gesagt?“ Hinata sah ihn hoffnungsvoll an, aber er schüttelte nur den Kopf.

„Die haben gesagt ohne einen schlüssigen Hinweis, dass er entführt wurde, werden sie ihn erst suchen können, wenn er vierundzwanzig Stunden vermisst ist. Die meinten Jugendliche in dem Alter würden öfter mal abhauen.“ Wütend meckerte Kiba vor sich hin.

„Und was sollen wir jetzt tun?“, fragte Choji.

„Ich meine irgendwem müssen wir doch Bescheid sagen können…“ Einen Moment herrschte Stille in der Runde.

„Wir sollten Sensei Uchiha Bescheid sagen, immerhin ist er unser Klassenlehrer.“, meldete sich Sakura plötzlich. Ihre Klassenkameraden, bis auf Neji und Tenten, sahen sie entsetzt an.

„Ernsthaft? Weißt du nicht mehr, wie sauer er beim letzten Mal war? Und die Strafen, die er uns aufgebrummt hatte…“

„Wir können aber sonst niemanden anrufen.“, meinte sie einfach nur, obwohl ihr niemand diese Antwort so recht abkaufte, und zog ihr Handy aus der Tasche. Als Klassensprecherin hatte sie seine Nummer, auch wenn das mehr für organisatorische Gründe gedacht war. Ein paar Mal tutete es, bis der Anruf angenommen und sich Sasuke am anderen Ende der Leitung meldete.

„Ähm... Hallo Sensei... Hier ist Sakura. Es tut mir wirklich leid, Sie zu stören, aber wir haben ein Problem...“, begann sie zögerlich. „Was ist denn passiert?“, fragte Sasuke. Der genervte Unterton in seiner Stimme war kaum zu überhören. Er hatte eine üble Vorahnung.

„Wir waren mit Naruto auf dem Stadtfest. Unterwegs haben wir ihn aber irgendwo verloren und jetzt ist er verschwunden. Er hat sich nicht verabschiedet, geht nicht ans Telefon und wir haben sein Zeug in einer Seitengasse gefunden.“, erklärte sie besorgt. Sasuke seufzte schwer.

„Habt ihr nicht die Polizei gerufen?“

„Doch, aber die konnten nichts machen, weil wir keine Beweise haben, dass er entführt wurde. Und wir wussten nicht, bei wem wir uns sonst hätten melden sollen…“ Sie versuchte verzweifelt zu klingen, worauf Sasuke aber nicht einging. Ein erneutes Seufzen seinerseits jagte Sakura eine Gänsehaut über den Rücken.

„Schon gut, ich sehe mir das an. Bleibt wo ihr seid.“, antwortete er ernst. Sakura beschrieb ihm noch ihren Standort und legte anschließend auf. Sie drehte sich wieder zu den Anderen.

„Er kommt vorbei. Wir sollen solange hier warten.“
 

~Sasukes Sicht~
 

Eine böse Vorahnung machte sich in mir breit. Eilig schnappte ich mir meine Lederjacke und eine kleine “Lebensversicherung“ in Form einer Pistole und verließ die Wohnung. Allerdings nicht durch die Tür, sondern über meinen Balkon. Es würde viel schneller gehen, wenn ich dorthin flog, auch wenn das eine Form war, die ich nur selten annahm, da sie Einiges an Kraft kostete. Ich stellte mich auf das Geländer, die Jacke noch immer in der Hand und ließ meine Flügel erscheinen. Sie zerschnitten mein Hemd an der Stelle wo sie austraten. Noch ein Grund, warum ich das nicht oft tat. Ich sprang, breitete die Flügel aus und flog zu Narutos Wohnung. Ich hoffte inständig, dass er einfach nur nach Hause gegangen war oder sich irgendwo verlaufen hatte. Zumindest würde mir das eine Menge Umstände ersparen.

Nach wenigen Minuten landete ich, wie auch schon damals, auf Narutos Fenstersims und sah in die Wohnung. Es war dunkel und niemand war da. Genervt seufzte ich.

//Wozu mach ich mir eigentlich noch die Mühe ihn zu warnen…// Sofort machte ich mich weiter zu Sakura und den Anderen. Die Sonne war bereits untergegangen und die Lichter der Stadt erhellten den Nachthimmel. Das Stadtfest konnte ich von hier aus sehen und hören. Es war sehr viel Betrieb hier, ich hasste solche Orte.

Ein paar Minuten später landete ich lautlos in einer ruhigen Straße, in der Nähe der Gruppe. Ich ließ die Flügel wieder verschwinden, richtete mein, vom Wind zerzaustes Haar und zog die Lederjacke an, um die Löcher in meinem Hemd zu verdecken. Ich schaute um die Ecke zu der Gruppe. Jetzt, wo ich sie sah, sank meine Laune noch ein Stück. Mit diesen Bälgern hatte ich wirklich nichts als Scherereien. Es wurde langsam wirklich Zeit, etwas Neues anzufangen und ganz bestimmt nicht als Lehrer. Ich hatte den ganzen Stress satt. Langsam näherte ich mich der Gruppe, die gleich beim Eingang einer Seitengasse stand. Sofort wurde ich von Sakura und Ino begrüßt.

„Uchiha-Sensei!“ Sofort kamen sie mir entgegen. Zu den übrigen gehörten Lee, Tenten, Shikamaru, Choji, Neji, Hinata und natürlich wieder Kiba. Die beiden Letzteren wirkten sehr besorgt.

//Stimmt ja, Hinata hat eine Schwäche für Naruto…// Ich stellte mich zu ihnen und achtete dabei gar nicht auf die beiden Mädchen, die schon wieder anfingen, mich voll zu quatschen.

„Gut, dass Sie so schnell da sind, Sensei. Es wurde langsam wirklich unheimlich hier…“, fing Sakura an. Ich unterbrach sie, bevor sie noch weiter machen konnte.

„Also, wo habt ihr Naruto zuletzt gesehen?“ Hinata antwortete mir.

„Wir haben ihn in der Menge verloren, es war hier vorhin richtig voll gewesen, und er war etwa hier an der Stelle.“ Dann meldete sich Sakura.

„Ja und hier haben wir seine Sachen gefunden. Die hatte er vorhin gekauft.“ Sie stand in der Seitengasse und leuchtete mit ihrem Handy auf eine, am Boden liegende, Tüte. Ansonsten war es dort stockfinster. Ich stellte mich zu ihr und sah mir das Ganze an. Die Tüte war umgestoßen und über dem Boden verteilt lagen verschiedene Süßigkeiten und eine Kerze. Was auch passiert war, er hatte keine Gelegenheit gehabt, die Sachen wieder einzusammeln. Ich sah in die Gasse. Es lag nahe, dass er dorthinein gezogen worden war. So würde ich es zumindest machen, wenn ich jemanden entführen wollte.

„Was sollen wir jetzt machen, Sensei?“, fragte Hinata besorgt.

„Leih mir das bitte mal einen Moment.“, bat ich Sakura und griff nach ihrem Handy. Freudig überließ sie es mir.

„Wartet einen Moment hier.“ Dann ging ich weiter in die Gasse und sah mich um. Das Handy war gar nicht so unpraktisch, so musste ich meine Augen nicht so sehr anstrengen. Es war zwar dreckig und unordentlich hier, aber es gab keinerlei Spuren eines Kampfes. Bei einem beiläufigen Blick an die Wand entdeckte ich aber doch noch etwas. Dort war ein relativ kleiner Blutfleck. Ich beleuchtete den Boden. Jetzt, wo ich wusste, wonach ich suchen musste, war es nicht schwer mehrere kleine Blutflecke zu entdecken. Ich hockte mich hin und untersuchte diese. Sie waren noch recht frisch, also stammten sie mit ziemlicher Sicherheit von Naruto. Nur wo konnte er jetzt sein? Ein schwaches Schimmern erweckte meine Aufmerksamkeit. Neugierig ging ich zu der Stelle, nur wenige Meter von mir entfernt und hob den Gegenstand auf. Es war Narutos silbernes Kreuz! Es hatte das Licht des Handys reflektiert. Ein Glied in der Kette war gerissen, weshalb er es verloren hatte, wahrscheinlich, als er sich gegen jemanden wehrte.

//Also ist ihm doch etwas zugestoßen…// Das war der eindeutige Beweis. Niemals hätte er sie liegen lassen. Ich steckte die Kette ein und sah mich weiter um. Die Bluttropfen führten noch weiter in die Gasse, aber ich konnte hier nicht mehr Narutos Fährte aufnehmen. Das Einzige, was ich wahrnahm war ein schwacher süßlicher Geruch.

//Chloroform…//

Ich folgte der Spur ein Stück, doch sie endete nur wenige Straßen weiter. Er musste in ein Auto geschleppt worden sein. Nur der schwache Geruch war noch da, doch es wäre, selbst für mich, sehr schwer dieser Fährte noch zu folgen. Wenn ich ihn finden wollte, musste ich erst die Meute los werden. Ich ging wieder zu ihnen und gerade, als ich aus dem Dunkel der Gasse hervor trat und ihnen etwas sagen wollte, klingelte Kibas Handy. Jeder von ihnen war bei dem plötzlichen, unerwarteten Geräusch zusammen gezuckt. Er zog es aus der Tasche, musterte es einen Moment und ging dann freudestrahlend ran.

„Mensch, Naruto!“ Sofort horchten alle auf.

//Naruto ruft an? Seltsam…//

„Hey, ganz ruhig. Wir haben uns schon Sorgen um dich gemacht. Geht es dir-… Was?“ Einen Moment lang schwieg er. Ich gab währenddessen Sakura ihr Handy wieder.

„Kannst du nicht lauter sprechen, ich versteh kaum ein Wort. Der Empfang ist furchtbar.“

„Wie? Was? Lagerhalle? Bist du noch da? Hallo?“ Schnell schnappte ich ihm das Telefon aus der Hand.

„Naruto! Antworte mir!“ Aber von der anderen Leitung kam nur ein verzerrtes „Sa…s…ke?!“, ehe die Verbindung endgültig abbrach. Er hatte mich wohl noch verstanden. Sofort drehte ich mich zu Kiba.

„Was hat er zu dir gesagt?“

„Nicht viel, das Meiste war unverständlich oder abgehackt. Ich habe nur etwas von irgendeiner Lagerhalle verstanden und das ich etwas holen soll.“ Er raufte sich das Haar.

„Ach verdammt! Was sollen wir jetzt nur tun? Das hilft uns nicht weiter. Es gibt hunderte von Lagerhallen!“ Ich gab ihm sein Handy wieder.

„Ich werde mich noch mal bei der Polizei melden und dafür sorgen, dass sie sich der Sache annehmen. Und ihr werdet jetzt auf direktem Wege nach Hause gehen, verstanden?“

Sie nickten artig und taten, was ich ihnen gesagt hatte. Nur Sakura und Kiba blieben noch bei mir stehen.

„Sensei, ich würde ihnen gerne helfen. Kann ich nicht irgendwas tun?“, fragte Sakura hoffnungsvoll. Kiba nickte zustimmend.

„Ja, ich möchte auch etwas tun.“ Ich fasste die Beiden je an einem Arm, riss sie herum und gab ihnen einen leichten Stoß gegen den Rücken.

„Ihr helft mir, wenn ihr endlich nach Hause geht. Es ist schon weit nach der Sperrstunde.“ Etwas zögerlich blickten mich Beide an.

„Macht euch keine Sorgen.“ Dann endlich setzten sie sich in Bewegung. Als sie endlich um die Ecke verschwunden waren, ging ich in die Gasse und folgte der Spur. Wie Kiba gesagt hatte, gab es viele Lagerhallen in der Stadt, aber nicht alle waren in der Richtung, in die mich die Spur führte und auch nicht alle waren alt oder verlassen. Die Auswahl blieb dennoch groß, also musste ich mich auf meine Sinne verlassen. Einen Augenblick jedoch zögerte ich. Das war die Möglichkeit, Naruto loszuwerden. Etwas, was ich in den ganzen letzten Monaten nicht zustande bekommen hatte. Und dafür musste ich jetzt einfach nur nach Hause gehen. Dann würde sich die Sache von ganz allein erledigen. Aber… sollte ich das wirklich tun? Es würde wieder wie vorher werden und ich müsste mich nicht mehr um diese Nervensäge kümmern. Allerdings… musste ich zugeben, dass ich Alles, was ich für Naruto getan hatte, aus freien Stücken tat. Und außerdem war das eine Sache der Ehre. Jemand vergriff sich an meiner “Beute“. Also war es klar: Ich hatte keine Zeit zu verlieren und folgte der schwachen Fährte.
 

~Narutos Sicht~
 

Es kam mir wie eine halbe Ewigkeit vor, bis endlich jemand an das Telefon ging. Sofort redete ich los.

„Kiba? Kiba! Hörst du mich?“ Durch den ganzen Staub in der Luft verschluckte ich mich und fing an zu husten, woraufhin Kiba meinte, ich solle mich beruhigen. Ich unterbrach ihn, als er mich fragen wollte, wie es mir geht.

„Kiba, sei still und hör mir zu. Ich bin entführt worden. Ich weiß nicht, wo genau ich bin, aber es ist ein Keller in einer verlassene Lagerhalle, bitte hol Hilfe.“ Er klang überrascht und bat mich lauter zu sprechen, da der Empfang schlecht war und er mich nicht gut verstand. Aber ich hatte Angst, die Kerle würden mich hören, wenn ich noch lauter sprach.

„Nein, geht nicht. Sie könnten mich hören. Ich sagte, ich bin in einer verlassenen Lagerhalle und weiß nicht, wo die ist.“ Ich konnte ihn gut verstehen, doch er schien mich immer schlechter zu hören.

//Verdammter Empfang!// Er hatte offenbar nur das Wort “Lagerhalle“ verstanden und fragte, ob ich da wäre.

„Ja, da bin ich. Hol irgendwen zu Hilfe.“ Aber er hörte mich nicht mehr, er fragte an der anderen Leitung ständig nach mir. Plötzlich hörte ich ein dumpfes Geräusch, als hätte jemand auf den Hörer gehauen und in der nächsten Sekunde war Sasuke am Handy und verlangte, dass ich ihm antwortete. Doch ich war viel zu baff, denn damit hatte ich wirklich nicht gerechnet.

„Sasuke?!“ Mehr brachte ich nicht heraus, so überrascht war ich. Bevor ich noch irgendwas sagen konnte, brach die Verbindung ab. Ich sah verärgert auf das Handy. Nun hatte ich gar keinen Empfang mehr. Missmutig richtete ich mich wieder auf. Ich wunderte mich zwar, dass Sasuke bei Kiba gewesen war, aber darum konnte ich mir jetzt keine Gedanken machen. Das Ganze hatte mir nichts gebracht. Erneut zog ich an meinen Fesseln. Ich musste hier irgendwie alleine raus kommen. Aber ich hatte dabei genauso viel Erfolg, wie schon beim letzten Versuch. Die Fesseln scheuerten nur an meinen Händen.

//Ich muss das hinkriegen…// Also versuchte ich es an den Füßen und nach gut zehn Minuten hatte ich Glück. Die Seile schnitten mir zwar schmerzhaft in die Haut und ich verlor einen Schuh, als ich meinen rechten Fuß aus der Schlaufe zog, aber ich konnte mich von diesem Seil befreien. Sofort stand ich auf, lief eilig im Keller umher und suchte nach irgendetwas Scharfem, mit dem ich mich von diesen Fesseln befreien konnte. Aus dem ersten Stock konnte ich leise Stimmen hören. Ich hoffte inständig, dass mich die beiden Männer nicht hörten oder nach mir sehen würden. Das Herz schlug mir bis zum Hals. Wieder sprach ich mir Mut zu.

//Ich muss ruhig bleiben, dann wird das schon… Ganz bestimmt…//

Während ich mich weiter umsah, zerrte ich weiter an meinen übrig gebliebenen Fesseln. Beim Treppengeländer blieb ich einen Moment stehen. Ein paar Teile waren raus gebrochen, wodurch es einige scharfe Kanten gab, aber bei genauerer Betrachtung stellte ich fest, dass das komplette Geländer verrostet war. Hätte ich versucht an den vermeintlich scharfen Stellen die Fesseln aufzuschneiden, wäre wahrscheinlich das komplette Geländer geräuschvoll umgekippt.

Ich musste nur endlich die Hände frei bekommen und ich konnte Hilfe holen. So wie es jetzt war, konnte ich das Handy nicht mal aus der Tasche nehmen. Ich sah mich wieder um. Auf dem Tisch war nichts außer Staub, das Bücherregal war leer und sonst gab es nichts mehr in diesem Raum. Mein Blick fiel auf die Ecke mit Kartons. Ich ließ nichts unversucht. Etwas mühsam holte ich die Kartons mit den Füßen aus der Ecke hervor. Sie waren alle leer. Beinah hätte ich aufgegeben, doch dann sah ich im schwachen Licht, wirklich nur andeutungsweise, eine Glasscheibe. Innerlich machte ich Freudensprünge und überlegte, wie ich die Scheibe kaputt bekam, ohne dabei unnötig Lärm zu machen. Und die Antwort lag direkt vor meinen Füßen: die Kartons! Ich stellte mich auf Einen davon und trat ihn so platt ich nur konnte. Dann schob ich ihn mit dem Fuß direkt vor die Glasscheibe. Das wiederholte ich noch einmal und schob das Ganze langsam gegen die Scheibe, die dadurch an die Wand gedrückt wurde und anschließend auf die Pappe fiel. Der Sturz wurde abgefangen und die Scheibe blieb ganz. Mit den nächsten beiden Kartons machte ich das Selbe. Anschließend schob ich sie auf die Scheibe und stellte mich langsam darauf. Das sollte das Ganze auf jeden Fall abdämmen. Ein leises Knacken ging durch den Raum. Ich rührte mich keinen Millimeter und horchte, ob sich in der oberen Etage etwas rührte. Doch es blieb minutenlang still. Vorsichtig hob ich mit dem Fuß die oberen beiden Platten an, hockte mich rückwärts vor den Scherbenhaufen, nahm mir ein passendes Bruchstück und begann vorsichtig die Fesseln aufzutrennen. Es schmerzte sehr. Nicht nur, dass das Seil an meiner Haut scheuerte, auch die Scherbe schnitt jedes Mal tiefer in meine Hand, wenn ich fester aufdrückte. Aber nach einer Minute hatte ich es schon geschafft. Das Seil fiel zu Boden und ich konnte mich endlich wieder frei bewegen. Sofort fasste ich mir an die linke Schläfe. Die Stelle schmerzte schon die ganze Zeit. War aber auch kein Wunder, denn ich hatte eine Platzwunde davon getragen. Das Blut war längst getrocknet und zog sich bis über meine Wange.

//Hoffentlich kann ich mich dafür revanchieren…// Ich sah mir meine rechte Hand an. Abgesehen von den Scheuerspuren, waren einige Einschnitte auf der Innenfläche und es blutete etwas. Aber sie waren nicht besonders tief. Die Scherbe packte ich vorsichtshalber in meine linke Jackentasche.

Nun musste ich eigentlich nur noch einen Weg hier raus finden, aber das würde sich definitiv schwieriger gestalten. Schnell zog ich meinen Schuh wieder an, stellte mich vor das kleine Fenster und blickte hinauf. Selbst, wenn ich dort hoch gekommen wäre, hätte ich niemals durch gepasst.

„Beeindruckend, das hast du wirklich sehr gut gemacht.“ Für einen Moment setzte mein Herzschlag aus, so sehr erschrak ich. Ich wirbelte zur Seite und sah geschockt die Treppe hinauf. Genau die Richtung, aus der eben diese Stimme gekommen war. Doch bis auf ein rotglühendes Augenpaar in der Dunkelheit, das fast wirkte, als würde es in der Luft schweben, war dort nichts für mich zu erkennen. Hatte mein Herz eben noch ausgesetzt, raste es jetzt wie verrückt.

//Wann ist der hier rein gekommen?!// Langsam wich ich ein Stück zurück.

„Oh entschuldige, Naruto. Habe ich dich erschreckt? Das tut mir aber leid…“ Er trat gemächlich aus dem Schatten hervor und zum ersten Mal erblickte ich Samui. Vielleicht lag es daran, dass ich wusste, dass er ein Vampir war, aber man sah es ihm irgendwie an. Er hatte langes dunkles Haar, das nach hinten zu einem Zopf zusammen gebunden war, einen genau so dunklen Spitzbart und war, soweit man das in der Dunkelheit erkennen konnte, leichenblass. Seine Gesichtszüge waren eben, aber kantiger als die von Sasuke. Alles in allem wirkte er älter als dieser. Er trug eine dunkelblaue Jeans mit einem Shirt und einer braunen Cordjacke.

Ich musterte ihn unsicher. Obwohl er offensichtlich ein Vampir war, hatte er aber nicht die gleiche Wirkung auf mich, wie Sasuke. Er hatte immer, man konnte es nicht anders nennen, etwas Anziehendes, das einen in seinen Bann zog. Doch bei diesem Samui war nichts in der Art. Viel mehr schürte er Angst und Panik in mir. Die pure Blutgier schimmerte ihm aus den Augen.

„Warum zitterst du denn so, kleiner Mensch? Du hast doch alles richtig gemacht.“ Er kam noch ein Stück näher. Ich wich weiter zurück, doch ich stieß gegen die Wand hinter mir. Es gab keine Ausweichmöglichkeit mehr für mich. Erst jetzt bemerkte ich, dass er Recht hatte und ich tatsächlich zitterte. Sofort krallte ich meine Hände in den Saum meiner Jacke. Wenn es etwas gab, was ich von Sasuke gelernt hatte, dann das man einem Vampir niemals zeigte, dass man Angst hatte.

„W-was meinst du damit?“ Er schwieg einen Moment und grinste mich verschlagen an. Dann trat er von der letzten Treppenstufe herunter.

„Dein Vampir, dieser Sasuke… du hast ihn also doch erreicht. Er wird bestimmt bald hier sein, um dich wieder zu retten.“ Überrascht blickte ich auf. Es wunderte mich, dass er von ihm wusste und noch dazu seinen Namen. Aber davon ließ ich mir nichts anmerken.

„Tss… das glaubst du ja wohl selbst nicht, Vampir. Er wird nicht hierher kommen.“ Mir fiel erst hinterher auf, dass ich dabei wie Sasuke klang. Davon war ich sogar fast überzeugt, denn selbst wenn er das tun würde, hatte ich nicht wirklich viele Hinweise geben können, wo ich mich befand. Samui dagegen kicherte amüsiert.

„Aber natürlich wird er her kommen. Er wird sich in seiner Ehre gekränkt fühlen, dass es jemand gewagt hat, sich an seiner Beute zu vergreifen. Die Frage ist nur… wirst du noch da sein, wenn er die richtige Lagerhalle gefunden hat?“ Für einen kurzen Moment entglitten mir doch die Gesichtszüge.

„Du willst… das Sasuke hier her kommt??“ Zögerlich sprach ich meine Gedanken aus und als er noch breiter grinste, traf es mich wie ein Schlag. Sie hatten mich als Köder für ihn hierher gebracht, weil sie wussten, dass er ständig in meiner Nähe war. Deswegen auch der lockere Knebel, die verhältnismäßig leichten Fußfesseln und das Handy in meiner Tasche. Womöglich hatten sie sogar die Scheibe und die Kartons in die Ecke gestellt, damit ich mich befreien konnte, um Sasuke zu rufen.

„Es… es ist eine Falle.“, gab ich nur trocken von mir. Der Vampir lachte dieses Mal deutlich lauter.

„Hahahaha… Natürlich ist es eine. Er wäre sicher nicht gekommen, hätte ich ihn darum gebeten.“ Ich sah entsetzt zu Boden. Eine Falle… und ich hatte Sasuke mit meinem Anruf auch noch hierher gelockt. Ich fühlte mich so dumm. Falls er mich suchte, würde er definitiv hineintappen und ich konnte nichts tun um ihn zu warnen. Wenn ihm etwas passieren würde, wäre das meine Schuld.

Als ich nichts weiter sagte, fuhr er fort. Ich fuhr erschrocken zusammen, denn er stand plötzlich direkt vor mir. Er war etwa einen Kopf größer als ich.

„Mach dir nichts draus, Kleiner. Und übrigens, nenn mich bei meinem Namen. Schließlich hast du ihn oft genug gehört…“ Überrascht weiteten sich meine Augen.

„Ich… sollte das Gespräch hören?“ Er grinste fröhlich und strich mir mit dem Daumen über die Wange.

„Natürlich… immerhin sollte es doch echt wirken.“ Ich drückte mich fester an die Wand hinter mir. Auf keinen Fall durfte er mir die Angst ansehen. Das wäre die reinste Einladung für ihn gewesen.

„Woher kennst du Sasuke?“, fragte ich möglichst gleichgültig und unberührt. Er hörte immer noch nicht auf zu grinsen. Am Liebsten hätte ich ihm eine geknallt.

„Nun ja, man kann es nicht kennen nennen. Ich habe ihn einmal getroffen… durch dich.“ Fragend sah ich ihn an.

„Als du damals deinen kleinen Umweg gemacht hast, und unglücklicherweise Toroi bei der Müllentsorgung gestört hast…“, genervt verdrehte er die Augen. „… und ihm dann auch noch entkommen bist, habe ich dich verfolgt. Und da habe ich diesen… Vampir gesehen.“ Seine Stimme war voller Abscheu und er verzog angewidert das Gesicht. Doch so schnell wie dieser Ausdruck gekommen war, verschwand er auch wieder und er hob unbekümmert die Schultern.

„Und er hat mich auch gesehen. Ich wundere mich ein bisschen, dass er dir nichts von mir erzählt hat. Hätte er das getan, wärst du jetzt bestimmt nicht hier…“ Auch wenn ich es ihm nicht sagen würde, aber das tat ich auch. Warum hatte er das nicht getan? War es ihm einfach egal gewesen? Oder hatte er mich nicht beunruhigen wollen? Ich kam nicht dazu weiter darüber nachzudenken.

„In der Gasse hätte ich dich beinah gehabt. Was für eine Schande…“ Samui umfasste mit der rechten Hand mein Kinn, als ich aufblickte und zwang mich so, ihm direkt in die Augen zu sehen.

„Ein niedlicher, wimmernder Junge ist ein richtiger Leckerbissen im Gegensatz zu den kreischenden kleinen Huren, die mir sonst immer angeschleppt werden.“ Er beugte sich vor. Ich fürchtete schon, dass er gleich zubeißen würde, doch er stoppte neben meinem Gesicht und atmete tief meinen Duft ein.

„Stell dir nur vor, du wärst damals nicht dort entlang gegangen. Ohne den Stofffetzen, den Toroi von dir ergaunert hat, hätten wir dich nie wieder gefunden.“ Mir stockte der Atem, als die Erinnerung an den Abend zurück kam. Als ich mich von diesem Kerl, der wohl dieser Toroi gewesen war, losriss, hatte er mir ein Stück meiner Jacke abgerissen.

„Ihr habt mich verfolgt…?“ Er lehnte sich wieder zurück und grinste breit.

„Natürlich. So einen leckeren, kleinen Tropfen lasse ich mir doch nicht durch die Lappen gehen. Ich werde es genießen dein Blut zu trinken, während du zitternd und schreiend um Gnade flehst.“ Seine Worte jagten mir eine eisige Gänsehaut über den Rücken, doch ich ließ mich nicht einschüchtern. Ich durfte es nicht.

„Das selbstgefällige Gelaber liegt euch Vampiren wohl im Blut.“ Sofort änderte sich sein Gesichtsausdruck. Er blickte ernst zu mir runter, bis er plötzlich meine rechte Hand packte und das Blut von dieser ableckte. Geschockt versuchte ich sie aus seiner Umklammerung zu befreien, auch indem ich nach ihm trat, doch er ließ sich nicht beirren, packte mich mit der rechten Hand am Hals und drückte zu. Ich bekam gerade noch genug Luft um nicht das Bewusstsein zu verlieren. Plötzlich durchzog mich ein grässlicher Schmerz. Als ich die Augen öffnete um nachzusehen, lief mir erneut ein eiskalter Schauer über den Rücken. Er hatte mir in den Handballen gebissen und trank nun mein Blut. Noch dazu zerquetschte er mir praktisch das sowieso schon schmerzende Handgelenk. Ich konnte nichts dagegen tun. Vergebens versuchte ich mit der linken Hand seinen Griff zu lockern. Und er beließ es nicht dabei. Nach wenigen Sekunden, die mir wie eine halbe Ewigkeit vorgekommen waren, ließ er von meiner Hand ab, nur um anschließend in die Pulsader in meinem Unterarm zu beißen. Dieses Mal konnte ich einen schmerzhaften Schrei nicht unterdrücken. Mir wurde schwindelig, denn ich bekam endgültig keine Luft mehr. Mit diesen stechend roten Augen und dem Anblick, wie er mein Blut trank, erinnerte er mich an Sasuke. Nur war bei ihm der Schmerz nie so unerträglich gewesen, dass mir die Tränen übers Gesicht gelaufen waren. Ich hatte es so satt, ständig in solche Situationen zu geraten.

Endlich, nach einer halben Ewigkeit, ließ er von mir ab, schubste mich allerdings an sich vorbei in Richtung Treppe. Ich stürzte, denn ich hatte mit dieser Aktion nicht gerechnet. Mein Arm war taub und zitterte. Nur die Bissstellen schmerzten unerträglich. Ich konnte den Arm kaum bewegen, um den Sturz abzufangen.

„Von mir aus kannst du schreien, bis du heiser bist. Hier wird dich niemand hören, also wenn du etwas länger überleben willst, solltest du dich benehmen.“, meinte er nun wieder grinsend.

„Aber wenn du dich unbedingt sträuben willst, von mir aus. Dinner mit Showeinlage…“ Wütend sah ich zu ihm auf. Er spielte mit mir. So ähnlich kannte ich das auch schon von Sasuke. Nur hatte ich jetzt einen Beweis dafür, dass er mich noch nie ernsthaft hatte töten wollen. Mein Herz machte einen kleinen Hüpfer. Aber er würde das sicher nicht. Samui und sein Komplize hatten schon so viele Menschen umgebracht und offensichtlich auch noch Freude daran.

„Oder hoffst du noch, dass dich doch noch jemand retten wird?“ Langsam stand ich auf und stützte mich dabei mit der linken Hand an der Wand ab. Er kam wieder näher. Automatisch griff ich nach meiner verletzten Hand und drückte sie gegen meinen Oberkörper.

„Wir haben dich beobachtet, wie du sicher gemerkt hast. Wir wissen, dass du ganz alleine bist.“, grinste er nun wieder schadensfroh. Dann stürzte er wieder auf mich zu und rein instinktiv, holte ich mit meiner gesunden linken Hand aus und schlug ihm, so fest ich nur konnte, ins Gesicht. Mein Triumpf währte aber nicht lange, denn es ließ ihn unbeeindruckt. Wenn ich von seinem Gesichtsausdruck ausging, sah er nicht mal so aus, als hätte er den Schlag gespürt. Er schlug meine Hand beiseite, packte mich am Kragen und biss mir, ohne irgendeine Vorwarnung in die linke Halsseite. Schmerzerfüllt schrie ich auf. Ich konnte nicht atmen, so sehr übermannte mich die Pein. Sollte es wirklich schon vorbei sein und meine Rolle als unfreiwilliger Köder enden?

//Ganz bestimmt nicht!// Ich griff in meine linke Jackentasche, schnappte mir die Glasscherbe und rammte sie diesem Mistkerl seinerseits in den Hals. Sofort schreckte er zurück und gab ein würgendes Geräusch von sich. Ich hatte nicht besonders fest zu gestoßen, da ich das mit der linken Hand nicht konnte, aber die Scherbe war scharf und brach auch noch ab, als er mich weg stieß. Ich landete auf den Stufen der Treppe und fasste mir an die Bissstelle. Ich spürte wie es warm an meinem Hals runter lief, meine Hand benetzte und sich meine Kleidung vollzog. Der Schmerz zog sich über meinen gesamten Nacken und den Kopf. Es war so schlimm, dass ich kaum den neuen Schnitt an meiner linken Hand spürte. Samui währenddessen torkelte vor mir umher, noch immer würgend, und versuchte die abgebrochene Scherbe aus seinem Hals zu ziehen. Dabei stieß er gegen den Tisch. Ich nutzte diese Schrecksekunde, stand auf und rannte schwankend hoch zur Tür. Sie war nur angelehnt, er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass ich mich so stark wehren würde. Schnell rannte ich raus, knallte die Tür zu und sah, durch eine kaputte, halb ausgehangene Tür, die sich links am anderen Ende des Ganges befand, die große Lagerhalle von vorhin. Ich wollte gerade durch den breiten Gang losrennen, als ich plötzlich einen harten Schlag auf den Hinterkopf bekam. Sofort sackte ich zusammen und fiel zu Boden, doch ich blieb bei Bewusstsein. Ob das an dem Adrenalin lag, das mir gerade durch die Venen schoss? Vorsichtig und zitternd fasste ich mir an die Stelle und suchte nach Demjenigen, der mir gerade eins übergezogen hatte. Er stand neben mir, ließ gerade eine Stange oder etwas in der Art zu Boden fallen und zog mich am Arm hoch. Das musste dieser Toroi sein. Wie konnte ich ihn nur vergessen?

„Du wolltest doch nicht etwa schon gehen?“ Er zerrte mich in die Richtung, in die ich eben noch hatte laufen wollen. Mir wurde speiübel und es begann sich Alles zu drehen.

//Verdammter Bastard, das kriegt er wieder.// Mir wurde ein paar Sekunden schwarz vor Augen. Dann fand ich mich auf einem Stuhl wieder und spürte, wie ich an diesen festgebunden wurde. Verzweifelt unterdrückte ich ein Schluchzen. Ich versuchte wirklich, meine Kräfte zu sammeln, um mich zu wehren, zu kämpfen oder sonst irgendwas tun zu können, aber es reichte kaum, um den Kopf zu heben.

„Ich bin wirklich froh, dass du ihm entkommen bist. Jetzt weiß er endlich, was für ein windiges, kleines Biest du bist.“ Dann kam er hinter mir vor und band meine Füße an den beiden vorderen Stuhlbeinen fest.

„Du kannst dir gar nicht vorstellen, was ich mir wegen dir alles anhören musste.“ Er redete weiter, doch ich konnte mich nicht drauf konzentrieren. In meinem Schädel hämmerte es, wie auf einer Baustelle und die Bissspuren schmerzten wie die Hölle. Augenblicklich wanderten meine Gedanken zu Sasuke. Er hatte mich schon öfter gebissen, es hatte sich aber nur unangenehm angefühlt. Ich konnte ihm das jetzt nicht mal mehr übel nehmen. Dieser Schmerz hier war nahezu unerträglich. Unauffällig sah ich mich hier um. Die Halle war sehr groß und schmutzig. Ich konnte nicht alles erkennen, denn die Lampen weiter hinten in der Halle waren ausgeschaltet. Nur die in meiner Nähe waren an. Viele Gegenstände standen hier nicht herum. Mir gegenüber, auf der anderen Seite, konnte ich ein paar alte zerfressene Decken, Fässer und Kisten sehen. Hier war wohl wirklich schon lange niemand mehr gewesen.

„Jetzt versteh ich langsam, warum er dich so lange am Leben gelassen hat. Du bist echt zäh.“, kam es auf einmal hinter mir. Ich musste mich nicht umdrehen, um zu wissen, dass es Samui war. Seine Schritte verrieten mir, dass er auf mich zu kam. Er stellte sich vor mich, während Toroi sich rechts neben mir platzierte. Der Vampir hielt die abgebrochene Glasscherbe in der Hand. Ich hatte einen klaren Blick auf seinen Hals. Die Wunde heilte direkt vor meinen Augen. Schon nach ein paar Sekunden, war nichts mehr zu sehen.

„Wie ich sehe, hast du Toroi schon wieder getroffen.“ Fragend blickte ich zu ihm auf.

//Wiedergetroffen? Woher sollte ich ihn schon kennen?// Ich schaute zu ihm rüber und musterte ihn. Er war etwas kleiner als Samui, wirkte aber nicht minder kräftig. Das kurze schwarze Haar hing ihm ins kantige Gesicht. Er war ebenfalls blass, aber nicht so tödlich fahl, wie Samui. Ich schätzte ihn so Ende dreißig. Ich wusste, dass er der Kerl war, der mich damals in der Gasse angegriffen hatte und der mich auch hierher brachte. Aber ehrlich gesagt, kam er mir nicht bekannt vor. Er hatte kein Gesicht, dass man sich merkte. Plötzlich grinste mich Toroi an.

„Du erkennst mich wohl nicht wieder? Ist schon gut, das Problem habe ich öfter, auch wenn mich das schon ein wenig trifft… immerhin habe ich dir damals auf dem Friedhof helfen wollen.“ Entsetzt sah ich ihn an.

„D-du warst das?!“ Jetzt, wo ich es wusste, fiel es mir fast wie Schuppen von den Augen. Wie hatte ich nur diesen irren Blick vergessen können? Das erklärte auch, warum er schon damals in der Gasse gemeint hatte, dass wir uns wiedersehen. Ich war ihm nicht zum ersten Mal entkommen. Er lachte schadenfroh.

„Ja… Na kommt die Erinnerung zurück?“ Langsam ließ ich den Blick sinken. Augenblick fing ich wieder an zu zittern, ich konnte mich kaum noch halten vor Angst. Samui packte mich am Kinn und zwang mich wieder aufzusehen. Ich musste ihm in die nun wieder blutroten Augen gucken. Aber im Gegensatz zu meinen sonstigen Erfahrungen mit Vampiren hypnotisierte er mich nicht, was Sasuke sonst immer tat.

//Ob er es nicht kann?// Trotzdem fasste ich mir innerlich ein Herz. Ich hatte schreckliche Angst zu sterben und das auch noch auf eine so schreckliche Art. Sogar so sehr, dass ich am liebsten losgeheult hätte. Aber ich riss mich zusammen, es würde mir nichts bringen. So gut ich konnte, verbarg ich meine Angst und sah trotzig zur Seite.

„Kämpferisch bis zum Schluss, nicht wahr? Nun ja, nimm es nicht so schwer. Wenn wir nicht wären, dann hätte es früher oder später dein Sasuke getan.“ Wütend sah ich ihn an. Mein Mund war wieder mal schneller als mein Kopf.

„Das ist nicht wahr, Dreckskerl! Du kennst ihn überhaupt nicht, also sprich nicht von Sachen, von denen du keine Ahnung hast!“ Schneller als ich gucken konnte, verpasste er mir so heftig eine Ohrfeige, dass ich beinah samt Stuhl umgekippt wäre. Gleich darauf umfasste er mit links meinen Hals.

„Was für ein loses Mundwerk. Du hast wohl noch immer nicht begriffen, in welcher Situation du dich befindest.“ Wieder drehte sich alles und meine Lippe tat schrecklich weh. Mit der rechten Hand packte er meinen linken Arm und drückte fest zu. Ich konnte nichts machen, da meine Arme hinter dem Stuhl festgebunden waren.

„Ahh! Au!!“, schrie ich auf.

„Das tut weh, nicht wahr? Und du kannst nichts dagegen machen. Ich werde es genießen, wie du bald um dein Leben flehen wirst.“ Mit diesen Worten drückte er noch fester zu, bis ein lautes Knacken zu hören war. Erneut durchzog ein unerträglicher Schmerz meinen gesamten Körper. Dieses Mal gab es kein Halten für mich. Ich schrie mir die Seele aus dem Leib und Tränen des Schmerzes liefen mir über die Wangen. Es war so unfair. Warum musste mir so etwas passieren, womit hatte ich das verdient? Unweigerlich wanderten meine Gedanken zu Sasuke. Ich gab es auf.

//Dieses Mal wird er mir wohl nicht aus der Patsche helfen…// Nun liefen die Tränen hemmungslos über mein Gesicht, aber nicht vor Schmerz. Es würde hier enden. Ich würde niemanden aus meiner Schule wieder sehen. Ich hatte mich von niemandem verabschieden können und das Letzte, was ich zu Sasuke gesagt hatte, war eine freche Antwort, in einem Ton, den er nicht verdient hatte. Erst jetzt realisierte ich, dass er mich nur hatte warnen wollen, als ich ihn fragte, ob ich etwas zu befürchten hätte. Er hatte nicht sich gemeint, sondern diesen Vampir.

//Er hatte mich doch gewarnt!...// Schon seltsam, wie sympathisch er mir jetzt war, wo ich diesen Samui getroffen hatte. Wie schade, dass ich ihn nie wieder sehen werde…
 

~Sasukes Sicht~
 

Irgendwann hatte ich die schwache Fährte am Stadtrand verloren. Es gab einfach zu viele Gerüche, die viel stärker waren. So hatte ich mich damit abgefunden, jedes in Frage kommende Gebäude zu kontrollieren. Doch als ich gerade bei der sechszehnten Lagerhalle ankam, nahm ich die Fährte wieder auf. Es roch hier deutlich nach Naruto und, viel schlimmer, nach seinem Blut.

Die Lagerhalle sah sehr alt aus, schien aber noch Wind und Wetter trotzen zu können. An der Rückseite des Gebäudes, gleich an der Rückwand zum benachbarten Lagerhaus, waren viele leere Kartons aufgestapelt worden. Sie standen da wohl schon einige Zeit, denn sie sahen sehr mitgenommen aus. Ich ging zur Vorderseite. Die Tür zur Lagehalle war angelehnt und ein schwaches Licht trat hervor. Offensichtlich wurde ich erwartet. Also kein Grund sich zurückzuhalten.

Ich trat ein und sofort fiel mein Blick auf zwei Personen in der Mitte der Halle. Nur an dieser Stelle waren die Lampen angestellt, ansonsten war es dunkel. Ein leises Wimmern, begleitet von vereinzelten Schluchzern, erfüllte den Raum. Die kleinere der beiden Personen war auf einen Stuhl gefesselt und auch der Ursprung dieser mitleiderregenden Geräusche. Schnell, aber leise, lief ich zu den Beiden. Bei der gefesselten Person handelte es sich wirklich um Naruto. Er saß zusammengesunken auf dem Stuhl und ließ den Kopf hängen. Sein Körper zitterte und wurde immer wieder von einzelnen Schluchzern geschüttelt. Vor ihm stand ein Mann, mit dem Rücken zu mir gewandt, mit kurzen schwarzen Haaren, der süffisant lachte und mit einem Messer in der Hand rumfuchtelte. Jetzt erst fiel mir auf, dass Narutos Jacke und Shirt an einigen Stellen zerschnitten worden war. Auf der freigewordenen Haut waren Einschnitte zu sehen. Die Verletzungen waren nur oberflächlich, dennoch wurde ich wütend. Für einen Moment achtete ich nicht auf meine Umgebung und trat versehentlich gegen einen Stein. Sofort drehte er sich um. Augenblicklich erkannte ich ihn. Es war der Mensch, der damals schon auf dem Friedhof versucht hatte, an Naruto ran zu kommen.

Er erstarrte für einen Moment, in dem er begriff, wer vor ihm stand. Dann stellte er sich neben Naruto, zog seinen Kopf an den Haaren zurück, so dass ich sein Gesicht sehen konnte, und hielt ihm das Messer an die Kehle. Naruto jammerte auf. War ich eben noch wütend gewesen, wurde ich jetzt rasend vor Zorn. Naruto war schrecklich zugerichtet! Er hatte eine verschorfte Platzwunde an der linken Schläfe und ein blaues Auge. Seine Nase blutete, genau wie seine Lippe. Man konnte deutlich Tränenspuren auf seinen Wangen sehen. In dieser Situation war es verständlich. Am Hals prangten, deutlich zu erkennen, Bissspuren, die rot angelaufen waren und teilweise von getrocknetem Blut verdeckt waren. Der Kragen war ebenfalls blutbefleckt. Auch sein linker Arm, sah seltsam aus und sein rechtes Bein blutete. Langsam öffnete er die Augen und sah mich zweifelnd an, als könnte er nicht fassen, mich hier zu sehen.

„S-Sasuke…?“ Die Worte waren kaum zu hören und er wirkte, als würde er gleich das Bewusstsein verlieren. Dennoch lief er rot an und wandte sich unter dem Griff dieses Typen, als wäre ihm etwas peinlich. Ich glaubte sogar zu sehen, wie sich neue Tränen in seinen Augenwinkeln sammelten.

Wütend trat ich einen Schritt näher an diesen Kerl. Dabei färbten sich meine Augen rot.

„Du mieser, kleiner…“

„Komm nicht näher oder ich schneide ihm die Kehle durch.“, meinte er panisch. Er wusste wohl, was ich war. Nur woher war die Frage. Ich zückte blitzschnell meine Pistole und richtete sie auf seinen Kopf.

„Wenn du dazu mehr Zeit brauchst, als ich zum Abdrücken, kannst du dein Hirn vom Fußboden auflesen.“ Er stand nervös da und blickte unsicher zwischen meiner Waffe und Naruto hin und her. Doch ich konnte die Entscheidung schon in seinen Augen sehen. Genau in dem Moment, als er das Messer an seinen Hals ansetzen wollte, schoss ich ihm in die Hand. Er ließ das Messer scheppernd zu Boden fallen und hielt sich schreiend die blutende Hand. Er torkelte von Naruto weg. Ich verstaute die Waffe wieder an meinem Gürtel und rannte zu dem Blonden. Schwerfällig sah er zu mir auf.

„Sasuke…“ Ich löste die Fesseln an seinen Füßen, während sich der Mensch heulend auf den Boden kniete.

„Ganz ruhig, Naruto. Es ist alles in Ordnung.“ Als Nächstes entfernte ich die Fessel an seinen Händen, wobei ich einige Einschnitte auf seinen Handinnenflächen und auch eine weitere Bissspur auf seinem rechten Handgelenk entdeckte. Heute Nacht würde es definitiv Tote geben!

„Du musst hier schnell weg.“ Ich sah ihn verwundert an. Wie kam er denn darauf? Er hielt sich den linken Arm, während ich mich an das letzte Seil machte. Der Arm war gebrochen, deshalb hatte er vorhin so seltsam ausgesehen.

„Sei nicht albern.“ Vorsichtig löste ich das Seil, das ihn an die Stuhllehne fesselte. Ich stützte ihn, da ich fürchtete, dass er gleich vom Stuhl kippen würde. Und auf dem Bein würde er auch nicht stehen können.

„Sasuke…“, begann er schwach.

„…da ist noch einer.“ Er deutete auf eine schattige Ecke, aus der plötzlich noch jemand trat. Ihn kannte ich bereits. Ich hatte ihn gesehen, als Naruto das letzte Mal angegriffen worden ist. Er klatschte ein paar Mal in die Hände und grinste mich breit an.

„Bravo, du hast ihn gerettet. Aber ich muss dir leider sagen, dass du in meine Falle getappt bist.“

„Eine Falle sollte das sein?“ Ich sah ihn gespielt überrascht an.

„Ich hielt es für eine Einladung, so offensichtlich, wie es war. Ich meine, Naruto anrufen zu lassen, die Spuren nicht zu entfernen und so weiter. Du hättest kaum mehr machen können, um mich hierher zu kriegen.“

Er sah mich für einen Moment verärgert an, zuckte dann aber mit den Schultern.

„Wie gemein von dir. Dabei habe ich mir so viel Mühe gegeben.“ Ich stellte mich gelassen hin und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Ich habe mich schon gefragt, wer so dreist ist in meinem Revier zu jagen. Natürlich ein Jungspund.“ Ich musterte ihn herablassend. Äußerlich mochte er vielleicht älter aussehen als ich, aber an seinem Benehmen merkte man deutlich, dass er erheblich jünger war. Vampire, wie er, waren mir zuwider.

„Besser als du. Rennst ständig diesem kleinen Bengel hinterher und rettest ihm den Hals. Hast du überhaupt keinen Stolz?“

„Was weißt du schon von Stolz? Rennst zusammen mit einem Menschen durch die Gegend und tötest wahllos Leute. Was ist er, dein Maskottchen?“ Wieder zuckte er mit den Schultern.

„Wir haben halt dieselben Hobbys… Und was ist mit dir und dem niedlichen Bengel? Ihr habt doch so gar nichts gemeinsam.“

Ich erwiderte nur emotionslos seinen Blick.

„Mehr als du glaubst… Apropos, willst du ihm nicht langsam helfen?“ Ich sah rüber zu dem immer noch jammernden Häufchen Elend. Was für ein Weichei. Der Vampir lachte herzhaft auf.

„Nein, er hat nicht aufgepasst und das verdient… Aber wie auch immer, ich finde wir sollten das jetzt klären, findest du nicht auch?“ Ich zog meine Lederjacke aus und legte sie, scheinbar beiläufig, mit einer Hand um Narutos Schultern, der überrascht aufblickte.

„Das erste Sinnvolle, das du sagst…“ Dann ließ ich meine Fingerknöchel knacken.

„… Es wird mir ein Vergnügen sein, dein Leben auszuhauchen.“
 

~Narutos Sicht~
 

Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, als Samui und Toroi endlich von mir abgelassen hatten. Auch, wenn ich nicht das Gefühl hatte, jemals wieder etwas spüren zu können. Samui hatte die ganze Zeit zugesehen und Toroi Anweisungen gegeben. So hatte es ihm Spaß gemacht mein Shirt und die Jacke an einigen Stellen zu zerschneiden, wobei er aber auch Haut mit erwischte. Und Toroi hatte mir aus purer Freude das Messer in den Oberschenkel gerammt, mit der Begründung rot stünde mir so gut. Die Wunde war nicht besonders tief, trotzdem vernebelte mir der Schmerz die Sinne. Ich war so erleichtert, als sich Samui in eine dunkle Ecke zurück zog, denn auch Toroi ließ so von mir ab. Erschöpft ließ ich den Kopf sinken und schloss die Augen. Ich war so müde. Vor meinen Augen blitzten lauter Sternchen und mein Schädel dröhnte noch immer. Eigentlich tat mir wortwörtlich alles weh.

Ich schielte zu Toroi, als sich dieser direkt neben mich stellte und mich dreckig angrinste. Was würde jetzt kommen? Ich malte mir schon die schlimmsten Sachen aus, als er seine Fingerknöchel knacken ließ. Obwohl es nichts brachte, rutschte ich trotzdem weiter gegen die Lehne des Stuhls. Was hatte ich getan, dass ich das verdiente? Er schlug zu und traf meine Nase. Wimmernd ließ ich den Kopf hängen und spürte, wie mir das Blut aus der Nase lief und vom Kinn tropfte. Dieser Mistkerl sagte etwas, aber ich war einfach nicht in der Lage ihm zuzuhören.

//Verdammt! Wenn die mich umbringen wollen, dann sollen sie es endlich hinter sich bringen!//

Er umfasste plötzlich mein Kinn und zwang mich wieder aufzusehen.

„Nimm es mir nicht übel, Kleiner. Aber nachdem ich dich erledigt habe, wird er mich endlich unsterblich machen. Das verstehst du doch sicher…“ Dann ließ er mein Kinn los und fing an mit dem Messer rumzuspielen. Ich ließ den Kopf wieder sinken. Angestrengt versuchte ich die Schluchzer zu unterdrücken, was mir nicht immer gelang.

Plötzlich drehte sich Toroi um, sprang zu mir, riss meinen Kopf hoch und hielt mir das Messer an den Hals.

//Ist es endlich soweit?//, war das Einzige, an das ich denken konnte. Langsam öffnete ich die Augen, auch wenn mir das bei dem Linken nicht wirklich gelang. Ich erblickte Jemanden, von dem ich geglaubt hatte, ihn nie wieder zu sehen.

„Sasuke…“ Noch nie war ich so froh gewesen, ihn zu sehen. Wäre ich nicht an diesen Stuhl gefesselt gewesen, ich wäre ihm wahrscheinlich in die Arme gesprungen. Dann wurde mir allerdings bewusst, dass ich in zerschnittenen Klamotten, völlig wehrlos vor ihm saß, was mir furchtbar peinlich war. Ich versuchte mich irgendwie da raus zu winden, leider ohne Erfolg. Aber er war tatsächlich hier her gekommen. Ich konnte kaum die Freudentränen unterdrücken.

Sasuke schoss diesem Mistkerl in die Hand und ich konnte nicht verhindern, ein hohes Maß an Genugtuung zu verspüren. Sofort kam er zu mir und befreite mich von den Fesseln, was nicht ganz schmerzfrei blieb. Vor allem am Arm tat es weh. Ich versuchte krampfhaft ihn vor Samui zu warnen, der noch hier war. Als ich auf ihn zeigte, kam er von ganz alleine hervor und sprach Sasuke an.

Ich war ehrlich erstaunt, dass Sasuke die Falle durchschaut hatte und trotzdem hergekommen war. Ich hatte mir ganz umsonst Vorwürfe gemacht. Es war beeindruckend, wie er es schaffte, den Anderen bloßzustellen.

Sasuke legte mir beiläufig seine Lederjacke um die Schultern, weshalb ich aufschreckte. Damit hatte ich nicht gerechnet. Er hatte mich dabei ein wenig zur Seite gedrückt, als wolle er mir sagen, ich solle aufstehen. Ein Blick zu ihm verriet mir, dass ich mit dieser Vermutung Recht hatte. Dann wich Sasuke von meiner Seite und stellte sich in einiger Entfernung vor Samui auf. Dieser lachte hämisch.

„Du hättest hören müssen, wie er geschrien und geheult hat. Wirklich wunderbar.“, provozierte er Sasuke. Und dabei hatte er offensichtlich einen empfindlichen Punkt bei ihm getroffen, denn Sasuke fing wütend an zu knurren und entblößte dabei sogar seine Fangzähne. Es war das erste Mal, dass ich ihn bis aufs Messer gereizt sah. Plötzlich sprang Sasuke Samui an und zwischen den Beiden entbrannte ein wildes Gefecht. So schnell ich mit meinen Verletzungen konnte, vergrößerte ich den Abstand zu den Beiden und mir. Ich konnte kaum etwas erkennen, weil sich die Beiden so schnell bewegten. Sie packten einander, schleuderten sich gegenseitig durch die Gegend und schlugen aufeinander ein. Es ging viel zu schnell. Auf einmal fielen ein paar Schüsse. Ich fuhr erschrocken zusammen. Als die Beiden miteinander rangen, sah ich das Samui, Sasukes Waffe genommen hatte und dieser versuchte sie ihm wieder zu entreißen. Erneut löste sich ein Schuss, doch dieses Mal trafen sie eines der alten Fässer, die mir vorhin schon aufgefallen waren, welches sofort in die Luft flog. Die Druckwelle haute mich um, so dass ich mit einem schmerzhaften Aufschrei auf meinen vier Buchstaben landete. Augenblicklich fing die Lagerhalle Feuer und es breitete sich auf die Kisten und alten Decken aus, doch die Anderen ließ das unbeeindruckt.

//Wir müssen hier raus!// Doch es sah nicht so aus, als würde es so einfach werden Sasuke loszueisen und ich würde ihn ganz bestimmt nicht im Stich lassen! Ein unerwartetes Geräusch, als wäre etwas Metallenes zu Boden gefallen, erregte auf einmal meine Aufmerksamkeit. Es war die Waffe, die zu Boden gefallen war und dummer Weise auch noch in der Nähe von Toroi zum Liegen kam. Dieser kniete sich natürlich hin und hob sie auf. Er blickte sich um, genau wie ich. Die Beiden tauchten wieder auf. Sasuke holte gerade mit der rechten Faust aus, was Samui anscheinend locker mit der linken Hand parierte. Sasuke schnaufte vor Wut. Seine Augen hatten inzwischen ein leuchtendes Rot angenommen. Es ertönten erneut Schüsse und automatisch sah ich zu Toroi. Er schoss eiskalt auf Sasuke. Der erste Schuss traf ihn in den Rücken, weshalb er für einen Moment schwankte und Samui so die Gelegenheit hatte, ihm einen rechten Haken zu verpassen. Sasuke fiel zu Boden, wich aber gekonnt einem weiteren Tritt aus und sprang hinter seinen Gegner. Die Verletzung schien ihn sonst nicht weiter zu beeinträchtigen. Seine Finger waren jetzt krallenförmig und seine Fingernägel wurden seltsam lang und scharf. Er holte mit seinen Krallen aus und wollte gerade zum finalen Schlag ausholen, als ihn ein erneuter Schuss in den Magen traf. Entsetzt blickte er auf die Wunde und schaffte es gerade noch im letzten Moment dem Gegenangriff Samuis auszuweichen. Ich musste etwas unternehmen. Sasuke würde noch draufgehen, wenn ich nichts tat. Nicht unbedingt an den Patronen, aber wenn Samui ihn erwischte war es aus. Panisch sah ich mich um. Das Feuer hatte uns fast komplett eingeschlossen und die Hitze wurde allmählich unerträglich. Fast alle Gegenstände brannten schon. Mein Blick fiel auf den Stuhl, auf dem ich bis vor ein paar Minuten noch gefesselt war.

Ich schluckte die Schmerzen im Bein, Kopf, Arm und wo es sonst noch wehtat, runter. Wenn ich Sasuke helfen wollte, musste ich mich jetzt endlich zusammenreißen. Unauffällig schnappte ich mir den Stuhl mit dem gesunden Arm und schlich mich von hinten an Toroi an, der Sasuke gerade am Bein getroffen hatte. Ich nahm den Stuhl, soweit es mit dem gebrochenen Arm ging, mit beiden Händen hoch und zog ihn diesem Penner mit aller Kraft, in dem Moment über, als er gerade wieder abfeuern wollte. Der Schuss streifte Sasuke nur am Arm und er kämpfte unvermittelt mit Samui weiter. Der Stuhl zerbrach in meiner Hand. Toroi lag auf dem Fußboden und hielt sich jammernd den blutenden Hinterkopf. Ich umfasste wieder meinen gebrochenen Arm.

„Das ist für das versaute Wochenende, du Arschloch!“
 

Plötzlich hörte ich Samui laut auflachen und danach ein, für mich undefinierbares, aber dumpfes Geräusch. Ich drehte mich zu den Beiden und sah geschockt das Szenario. Samui hatte Sasuke einen Tritt in den Magen und zwei Faustschläge ins Gesicht verpasst. Noch während Sasuke langsam zurück torkelte, holte der Andere blitzschnell etwas Silbernes aus seiner Jacke und stieß es Sasuke in die Brust. Es war ein silberner Pflock! Erschrocken rief ich Sasukes Namen, doch er reagierte nicht. Auf seinem Gesicht war ein Ausdruck, den ich noch nie bei ihm gesehen hatte. Er starrte mit einer Mischung aus Schock und Entsetzen auf den silbernen Gegenstand in seiner Brust und sank langsam auf seine Knie. Danach wich dieser Ausdruck, einem schmerzverzerrtem Gesicht und er fasste sich an die Brust, während ein kleines Blutrinnsal aus seinem Mundwinkel floss.

Toroi richtete sich schwankend wieder auf und hielt sich noch immer den Kopf.

„Los Samui! Erledige ihn endlich, damit wir verschwinden können!“ Doch der ging darauf nicht ein. Der Qualm des Feuers wurde immer dichter und ich hatte Schwierigkeiten zu atmen, hustete sogar einige Male.

Langsam beugte sich Samui zu Sasuke vor und sah von oben auf ihn herab.

„Tja, nicht schlecht für so einen Jungspund, nicht wahr?“ Wieder lachte er und kam Sasuke noch näher.

„Ich bin überrascht, dass du noch am Leben bist, aber das werde ich korrigieren. Gleich wirst du sterben.“ Sasuke musterte ihn nur emotionslos, als Samui noch einmal anfing zu sprechen.

„Du bist wirklich erbä-“ Ich schrie erneut auf, aber dieses Mal nicht vor Entsetzen, sondern vor Überraschung. Sasuke hatte sich den Pflock aus der Brust gezogen und ihn innerhalb einer Sekunde dem anderen in die Brust gerammt.

„Lern erst mal zu Zielen.“, meinte er darauf nur trocken.

„Du verdammter…“ Sasuke stand auf und packte Samuis Hals mit der linken Hand. Die Rechte ruhte noch immer auf dem Pflock.

„Wenn du jemanden töten willst, dann tu es einfach und erzähl nicht nur davon.“ Dann zog er den Pflock heraus.

„Du wirst für das büßen, was du Naruto angetan hast.“ Er holte mit seiner freien, rechten Krallenhand aus und bohrte sie mit voller Wucht in die linke Brust des Vampirs, was diesen qualvoll aufschreien ließ. Mir wurde übel. Ich wollte weg sehen, aber ich konnte nicht. Doch Sasuke beließ es nicht dabei. Er riss Samui das Herz raus und zerquetschte es vor seinen Augen. Ich hörte den Vampir erneut aufschreien und sah, wie er seine Augen aufriss. Ich musste mir verkneifen aufzustoßen und mich zu übergeben, was mir schon vorher sehr schwer fiel. So viel Blut...

Sasuke ließ ihn los und Samui taumelte, sich mit entsetztem Blick die Brust haltend und röchelnd, einen Schritt zurück. Dann fiel er nach hinten zu Boden und rührte sich nicht mehr.

Toroi hatte das Ganze mit angesehen und schien nun Panik zu bekommen. Er drehte sich zu mir und rannte auf mich zu, aber nicht um mir etwas anzutun, sondern um im Affenzahn an mir vorbei zum Ausgang zu sprinten.

Ich aber rannte zu Sasuke, der nun auf dem Boden kniete und sich die Brust hielt. Ich fiel ihm um den Hals.

„S-Sasuke? Wie geht’s dir?“, fragte ich besorgt und sah ihm ins Gesicht.

„Alles bestens…“, meinte er, aber sah absolut nicht danach aus. Auch er röchelte und die Verletzung in seiner Brust zeigte, dass sein Herz nur knapp verfehlt worden war. Er durfte einfach nicht sterben.

„Komm Sasuke, wir müssen hier raus!“ Doch er schüttelte nur den Kopf und hustete plötzlich Blut.

„Du schaffst das allein… Geh schon… es ist vorbei.“ Ungläubig sah ich ihn an. Das durfte nicht wahr sein.

„Nein, du… du schaffst das! Du brauchst nur etwas Blut.“ Sofort schlang ich meinen rechten Arm um seinen Nacken und drückte sein Gesicht in meine rechte Halsbeuge.

„Los mach schon, es ist in Ordnung.“ Versuchte ich es verzweifelt, doch er stieß mich plötzlich weg.

„Verdammt noch mal, ich sagte-“, er hustete erneut Blut.

„Verschwinde endlich!!!“ Ich sah ganz deutlich in seinen Augen, dass er sich zurück hielt. Und es war mir egal, was er sagte. Wieder legte ich meinen gesunden Arm um seinen Nacken und zog ihn an mich. Er hatte meinen Hals jetzt direkt vor seiner Nase.

„Ich werde nicht ohne dich gehen. Ich…“ Der Qualm stieg mir in die Lunge, weshalb ich schwer husten musste.

„Ich lass dich ganz bestimmt nicht allein!!“ Wann war ich nur so anhänglich geworden? So nah war ich ihm nie zuvor freiwillig gewesen.

Auf einmal krachten ein paar Querbalken von der Decke und versperrten so den Ausgang. Jetzt war es egal, alleine würde ich hier nicht mehr rauskommen. Ich spürte, wie Sasuke langsam seine Arme um mich legte und sachte mit dem Lippen über meinen Hals strich. Eine angenehme Berührung nach diesen furchtbaren Erlebnissen. Erschöpft lehnte ich meinen Kopf an Sasukes Schulter. Der ganze Tag hatte an meinen Kräften gezerrt. Die Schmerzen spürte ich kaum noch.

Er zog mich dichter an sich heran. Seine rechte Hand wanderte zu meinem Haar, bei dem ich jetzt erst merkte, dass es voll mit getrocknetem Blut war. Vorsichtig strich er darüber. Dabei biss er mir langsam in den Hals. Ich spürte kaum etwas, dennoch krallte ich mich fester in den Stoff seines Hemdes. Auch sein Griff wurde mit jedem Schluck fester. Mir fiel das Atmen durch den Qualm allerdings immer schwerer und die Hitze setzte mir zu. Mit der Zeit merkte ich wie ich immer schwächer wurde. Es fiel mir schwer die Augen offen zu halten und ich fragte mich, ob Sasuke das bemerkte. Vollkommen fertig lehnte ich mein Gesicht an Sasukes Halsbeuge und atmete seinen Duft ein. Es war schon seltsam, hätte mir gestern jemand gesagt, was heute passieren würde, hätte ich ihm nie und nimmer geglaubt. Langsam verschwamm meine Sicht. Nach dem, was heute passiert war, war ich mir sicher: das war bestimmt nicht die schlechteste Art zu sterben.
 

~Sasukes Sicht~
 

Mein Verstand hatte sich verabschiedet, als Naruto mich das zweite Mal an sich heran gezogen hatte. Dabei bestand kaum eine Chance, das zu überleben. Er hatte bereits zu viel Blut verloren. Doch obwohl ich ihn von mir stieß, hörte er nicht auf mich.

Ich hatte gespürt, dass Naruto bald schon das Bewusstsein verlor, doch ich konnte nicht von ihm ablassen. Ich fühlte, wie sich mein Körper von dem Kampf erholte. Das Feuer um uns herum, nahm ich kaum wahr, geschweige denn ernst. Trotzdem löste ich mich einige Momente später schwerfällig von ihm. Er lehnte leblos an meiner Schulter. Sein Gesicht war entspannt, doch er sah aus, wie eine Porzellanpuppe. Ich sah zu Naruto runter und versuchte mich etwas zu beruhigen. Meine Augen färbten sich langsam wieder pechschwarz. Die Bisswunde, die ich ihm zugefügt hatte, verheilte in der nächsten Sekunde wieder, so dass er kein Blut mehr verlor.

Ich stand langsam auf, griff unter Narutos Kniekehlen und hob ihn hoch. Narutos Kopf lehnte an meiner Schulter. Sein rechter Arm hing schlaff herunter, während sein linker Arm angewinkelt auf seinem Bauch lag. An seiner rechten Hand war das Blut bereits getrocknet. Ich sah mich um. Ich musste heil mit ihm hier raus kommen. Schnell fand ich eine Möglichkeit und das auch nicht zu früh. Oben, dicht unter dem bereits brennenden Dach, waren mehrere Fenster, die groß genug waren. Das war der einzige Weg hier raus zu kommen, ohne dass er sich noch verbrennen würde. Denn ich erinnerte mich an die gestapelten Kartons, gleich auf der anderen Seite, die ich vorhin gesehen hatte. Sie würden definitiv den Sturz abfangen. Ich sprang, so stark ich nur konnte hoch und Rücken voran durch das Fenster, welches daraufhin klirrend zersprang. Ebenfalls mit dem Rücken voran ließ ich mich in den Kartonhaufen fallen, damit Naruto auf mir landete und ihm nichts passieren konnte. Ich kletterte mit dem bewusstlosen Naruto aus dem Haufen und wollte gerade seinen Zustand kontrollieren, als ich plötzlich mehrere Männerstimmen hörte, die eilig näher kamen.

„Da hinten! Da ist jemand gestürzt!“ An den Wänden konnte ich das Blaulicht der Polizei und der Feuerwehr sehen. Das Feuer war also bemerkt worden.

Ich sah zu Naruto. Es blieb mir keine Zeit lange über mein weiteres Handeln nachzudenken. Ich konnte ihn nicht mitnehmen, also legte ich ihn, noch immer in meiner Jacke, auf dem Kartonhaufen zurück. Vorsichtig strich ich ihm über die Wange und verschwand dann schnell in einer anliegenden Straße. Genau in dem Moment tauchten mehrere Sanitäter und Polizisten auf und brachten ihn auf einer Trage zum Krankenwagen. Aber ich war mir sicher, dass das vergebene Liebesmüh war. Als ich ihn berührt hatte, fühlte ich weder einen Puls, noch seine Atmung.

Wie ich es gesagt hatte: Es war vorbei.
 

Ende Kapitel 15
 

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(1) Ich krieg Angst vor mir selbst. O.o
 

(2) Toroi – übersetzt: dumm, träge
 

(3) Samui – übersetzt: kalt, frostig



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Kommentare zu diesem Kapitel (15)
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Von:  cindy0602
2013-01-22T14:23:38+00:00 22.01.2013 15:23
super ff mach weiter so ^^
Von:  Lin_Uchiha
2013-01-12T17:41:25+00:00 12.01.2013 18:41
gnaaaa~ >.<
immer an so einer blöden stelle muss man aufhören..
jaa ich weiß spannungsaufbau und so...
und weißt du was?
DAS HAST DU GESCHAFFT ò.o
:D
ich bin schon richtig gespannt wie es weiter geht. Weil so kann die ganze Story einfach nicht enden.. nein so wird sie auch nicht enden. Oh gott das alles macht mich ganz kribbelig...
bitte schreib weiter und erlöse uns von der qual ^^'
lg
Von:  Al
2012-12-30T22:13:56+00:00 30.12.2012 23:13
Es gibt ein neues Kapitel, juhee!!!
Bitte, bitte, bitte, bitte beeil dich mit dem nächsten!!!
Ich kann nach diesem Cliffhanger doch nicht so lange warten.
So etwas nennt man Folter und steht hier in Deutschland unter Strafe!

Solang ich das nächste Kapitel nicht gelesen hab, glaub ich nicht, dass Naruto tot ist. So.

Oh bitte, ich muss unbedingt wissen, wie es weiter geht.
So mach doch was :O
Ich liebe deine FF
Von:  Medieval
2012-12-29T11:50:34+00:00 29.12.2012 12:50
Super ff :D
Ich liebe deinen schreib Stil ^^
Die Story ist einfach der Hammer :)
Doch bitte lass es so nicht Enden! Ó.Ò
Freu mich schon auf das nächste Kapi
Schreib schnell weiter :D
Von:  Narumi1
2012-12-20T15:24:35+00:00 20.12.2012 16:24
oh mein gott bitte schreib weiter die story ist voll toll und lass naruto nicht sterben bitte das ware nicht sehr schön

Von:  KisunaFuji
2012-12-19T20:17:43+00:00 19.12.2012 21:17
omg omg omg

wie kann das kapitel nur so enden.. ahhh ich werde noch wahnsinnig... bitte schreibe schnell weiter. ^^
Von:  Kanra-sama
2012-12-19T19:19:20+00:00 19.12.2012 20:19
Hör ja nicht auf zu schreiben! NIEMALS!
Du bist der Hammer!
Du bist mein Gott!
Du bist mein Vorbild!
Wenn die FF vorbei ist, setzt du dich an die nächste SasuNaru FF haben wir uns da verstanden!

Das ist echt ein super tolles Vorweihnachtsgeschenk!
Danke! Ich habe total mitgefiebert! Am Anfang wars ja total süß und als du das Fest erwähnt hast musste ich Schmunzeln, weil ich dachte "Hehe ... jetzt wirds wieder lustig!"
Doch dann wurde Naruto entführt und ich dachte "Yay, jetzt wirds gut! Na hoffentlich wird er unfreiwillig zum Vampir gemacht und Sasuke darf sich dann um ihn kümmern!"
Dann kam Sasuke und der Kampf und ich war ganz aus dem Häuschen! ... Doch jetzt ist Naruto tot ... Ich warne dich! Lass ihn bloß nicht in diesem Zustand! Ich denke ja immer noch, dass Sasuke bescheuert gehandelt hat, dadurch, dass Naruto in seiner Jacke eingewickelt ist (ich hab keinen Plan, warum er ihn nicht einfach mitgenommen und in den nächsten Fluss geschmissen hat ...). Schließlich können seine Schüler die Jacke identifizieren ... aber da du das so schön geschrieben hast bin ich mir sicher, dass das einen Grund hat ... ich vertrau dir einfach mal^^

Genieße die Weihnachtszeit und einen guten Rutsch wünsch ich dir^^
Und vieeeeeel Inspiration für weitere Kapitel!
Ich sag zwar immer man soll sich so viel Zeit lassen, wie man braucht ... aber ich bin süchtig nach dieser FF wie ein Vampier nach Blut! Also lass mich biiiteee nicht ein Jahr auf das nächste Kapitel warten! (alles drunter überleb ich^^)

lg
Mi-chan
Von:  Yaoi-Girl
2012-12-19T14:32:43+00:00 19.12.2012 15:32
O O O OMG du kannst doch den armen Naru nicht sterben lassen. Wenn doch komme ich vorbei und dann habe ich dein Herz in der Hand XD.

Das Kappi war so der ober geile meag hammer ich hoffe wir bekommen ganz schnell ein neues du kannst uns nicht auf heißen kohlen sitzen lassen.
Von:  Noir10
2012-12-19T13:14:46+00:00 19.12.2012 14:14
Oh mein Ra das ist doch nciht dein ernst oder mein naru nein er darf nciht tod sein wahrscheinlcih ist er nun auch ein Vampi!!
^^-^^

Von:  Mithrandir
2012-12-19T02:53:42+00:00 19.12.2012 03:53
Oh mein Gott...
Ich hab mich ja so gefreut das du
ein neues Kapitel gepostet hast... aber jetzt... *schnief*
Der arme Naruto.. er muss ja bei dir wirklich ne Menge
durchmachen, aber vieles ist einfach zu schön! (natürlich für die Leser >D)

Ich fand das Kapitel wirklich toll! Endlich wird wirklich deutlich,
dass Sasuke auch einen kleinen Narren an seiner 'Beute' gefressen hat!
Im wahrsten Sinne des Wortes! *grins*
Auch muss ich sagen, hat mir das mit Samui sehr gut gefallen...
Ich weiß das klingt komisch... aber na ja
ich fand es gut auch mal etwas na ja härte zu sehen!
Wie schon gesagt und auch mehrfach erwähnt, ist dieses
Kapitel, genauso wie diese ganze Fanfic der Hammer!

Und es war soooo schön, dass Naruto sich Sasuke, ich sag jetzt mal,
aufgezwungen hat! Nur um dem blöden Lehrer das Leben zu retten!
Er ist sooo selbstlos! einfach liiiieeebe ;D
ABER BITTE Q_Q BITTE... Lass den armen Naru doch nicht sterben?
Nicht nachdem er soooo lieb zu Sasuke war! Bitte!!!!!!

Ich hoffe es endet alles gut und es passiert auch etwas na ja
sagen wir mal Liebe 8D
LG Lavi
(Mach weiter so! Deine Fanfic ist der WAHNSINN)


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