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Wenn Engel Vampire lieben

Wieder vereint
von

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Arthurs Geschichte

Es war Arthur. Ich wollte gerade nach ihm rufen, als mir jemand den Mund zu hielt.

"Sei bitte nicht so laut. Du verscheuchst sonst nur mein Essen", sagte eine mir völlig fremde Stimme leise.

"Marcel lass sie sofort los", knurrte Arthur.

Dieser Marcel ließ mich auch schlagartig los und ich sah ihn an. Er hatte etwas längeres schwarzes Haar, graue Augen und die gleiche blasse Haut wie Arthur. War er etwa auch ein Vampir? Mit Sicherheit war er das, sonst wäre er wohl nicht mit Arthur zusammen.

"Ist ja gut Arthur. Krieg dich mal wieder ein", meinte Marcel.

Mit einem gewagten Sprung sprang Arthur vom Baum, ging auf Marcel zu und packte diesem am Kragen.

"Ich hatte dir gesagt, du sollst dich da raus halten. Nur weil du damit einverstanden warst, hab ich dich überhaupt mitgenommen."

"Soll ich sie etwa mein Essen verjagen lassen?"

"Weißt du wie egal mir dein bescheuertes Essen ist."

"Mir aber nicht. Ich habe Hunger verdammt."

"Ähm Entschuldigung", mischte ich mich in den Streit ein.

"Oh Maria. Tut mir Leid. Ich hatte dich ganz vergessen", sagte Arthur und ließ Marcel los.

Na klasse. Er hatte mich doch glatt einfach vergessen. Dabei hatte er mich doch hier her gerufen.

"Du kleiner Idiot. Du wolltest dich doch mit ihr vertragen und es ihr erklären", meinte Marcel und verpasste Arthur eine Kopfnuss.

"Hey aua. Das weiß ich selbst und du sollst mich nicht dauernd klein nennen."

"Du bist aber klein."

Jetzt wo Marcel es sagte, sah ich auch, dass Arthur deutlich ein ganzes Stück kleiner war als Marcel.

"Also wenn ihr euch weiter streiten wollt, dann kann ich ja auch gehen", meinte ich und wandte mich zum gehen.

"Nein Maria bitte bleib", sagte Arthur.

Ich sah kurz in seine Richtung . Es sah aus, als würden Marcel und Arthur sich jeden Moment prügeln.

"Wenn ich bleiben soll, wüsste ich gerne, wer der da ist", sagte ich und deutete auf Marcel.

Ich kannte ja nur seinen Namen. Aber wer genau er war, dass wusste ich eben nicht. Auch in welcher Verbindung zu Arthur er stand, war mir nicht klar. Marcel ließ von Arthur ab und kam auf mich zu. Er legte seine Hand vorsichtig auf meine Wange und sah mir tief in die Augen.

"Er hatte wirklich recht. Du bist tatsächlich süß. Nun dann will ich mich dir mal vorstellen. Ich bin Marcel und ich bin...", sprach er, doch er wurde von Arthur unterbrochen.

"Nimm deine Finger von meiner Maria."

Seine Maria? Seit wann war ich das denn? Ich schlug Marcels Hand, die immernoch auf meiner Wange ruhte, weg.

"Fass mich nicht einfach an", fauchte ich ihn leise an.

"Und temperamentvoll ist sie auch noch."

"Maria bist du hier?", rief eine Stimme und kam langsam immer näher.

Wenig später stand dann Sophia vor mir.

"Ach hier bist du ja. Ich hab dich schon überall gesucht. Was machst du überhaupt....", sie brach ab, denn sie hatte allenanschein nach Arthur und Marcel entdeckt.

"Oh wer ist diesem Mädchen", hörte ich Marcel fragen, der zu Arthur zurückgegangen war.

Ich sah Sophia an, dass sie nicht gerade glücklich war. War es wegen Arthur? Aber wegen ihm waren wir doch eigentlich wieder auf der Erde.

"Noch ein Blutsauger", murmelte sie.

Sie musste sicher Marcel meinen. Erstaunlich, dass sie das auf so eine Entfernung erkannt hatte. Aber vielleicht hatte sie es ja auch gespürt.

"Ähm ja das ist Marcel", sagte ich leise.

Spürte ich etwa, dass Sophia es nicht gefiel, dass noch ein Vampire aufgetaucht war? Nein ich musste mich sicher irren.

"Mich interessiert sein Name nicht. Für mich ist nur wichtig, dass er ein Vampir ist", sagte sie kühl.

"Nun um genau zu sein bin ich Arthurs Bruder", erwiderte Marcel, der jetzt auf einmal hinter uns stand.

Was er war wirklich Arthurs Bruder? Sie sahen sich aber gar nicht ähnlich, abgesehen von der blassen Haut, aber das war ja, weil sie Vampire waren.

"Rede nicht so einen Mist. Du bist genau so wenig mein Bruder, wie Sophia Marias Schwester ist", meldete sich Arthur zu Wort.

"Naja das mag zwar stimmen,dass wir keine leiblichen Brüder sind, aber trotzdem."

Sie waren gar keinen richtigen Brüder? Aber warum nannte sich Marcel dann Arthurs Bruder? War es vielleicht wie bei Sophia und mir? Aber dann hätte Elisabeth doch sicher gewusst und mir von ihm erzählt. Was hatte das nur zu bedeuten?

"Zerbricht dir nicht deinen hübschen Kopf über so was", meinte Marcel und streichelte mir über den Kopf.

"Ich hab doch gesagt, du sollt die Finger von ihr lassen!", rief Arthur.

Tatsächlich nahm Marcel seine Hand von meinen Kopf, was er allerdings nicht ganz freiwillig tat. Sophia hatte seine Hand weggenommen und funkelte ihn finster an.

"Du musst Sophia sein. Ich muss sagen, du siehst echt süß aus", meinte Marcel lächelnd.

Sophia gab ihm eine Ohrfeige und ich wusste aus eigener Erfahrung, dass das ganz schön weh getan haben musste. Doch Marcels Gesicht blieb völlig regungslos. Nur seinen Kopf hatte er etwas zur Seite gedreht. Dann erschien auf sein Gesicht ein breites zufriedenes Grinsen.

"Noch ein temperamentvoller Engel. Sehr temperamentvoll. Das gefällt mir."

Hatte Marcel dieser Schlag etwa gar nicht weh getan. Spürten Vampire überhaupt Schmerzen? Wieder wurde mir bewusst, wie wenig ich doch über die Vampire wusste. Arthur hatte mir damals nur ein paar Einzelheiten genannt, aber wirklich wichtige Dinge hatte er mir nicht erzählt. Zum Beispiel über diesen Krieg oder woher die Vampire überhaupt kamen. Vielleicht wusste Arthur all diese Dinge auch gar nicht. Ich seufzte heftig.

"Alles ok Maria?", fragte mich Sophia, die versuchte sich Marcel Vom Leib zuhalten.

"Ja alles bestens. Ich war nur etwas in meine Gedanken vertieft", antwortete ich und sah zur Arthur.

Immernoch stand er einfach nur da und machte keine Anstalten zu mir zukommen. Sollte ich etwa zu ihm kommen? Das konnte er vergessen. Ich war schon an diesem Ort gekommen, zu dem er mich gerufen hatte.

"Ich geh nach Hause", sagte ich und ging langsam los.

Allerdings kam ich nicht weit, da sich mir jemand in den Weg gestellt hatte. Es war Arthur, der mich nicht weiter ließ.

"Geh jetzt nicht Maria. Ich werde dir alles erklären", sagte er ruhig.

"Gut ich höre. Ich hab wirklich lange genug gewartet", meinte ich und wurde dabei immer leise.

"Ja du hast recht Prinzessin."

Er beugte sich zu mir und gab mir leicht einen kurzen Kuss. Aus einem Reflex heraus drückte ich ihn von mir weg.

"Lass das....Arthur."

Seit langem hatte ich mal wieder seinen Namen ausgesprochen. Ich liebte ihn zwar noch genau so wie am ersten Tag, aber ich wollte nicht sein Spielzeug sein.

"Verzeih mir. Ich konnte nicht anders", sagte er leise.

"Bitte sag mir warum...warum du damals gegangen bist."

"Ich werde natürlich alle deine Fragen beantworten und dir auch alles erklären, aber nicht hier."

Ohne eine Warnung nahm er mich hoch und ging mit mir in den Armen los.

"Hey bleibt gefälligst hier!", rief Sophia, die uns allerdings nicht folgte, da sie noch mit Marcel beschäftigt war.

Plötzlich bereitete Arthur seine großen fledermausähnlichen Flügel aus und flog los.

"Ich kann auch alleine fliegen", meinte ich leise.

"Ich möchte dich aber lieber tragen."

Kurz darauf landete er in einem kleinen Gebirge und ließ mich runter. Es war recht frisch, weshalb ich etwas fror, da ich nicht gerade die passende Kleidung trug. Arthur zog seine Jacke aus, legte sie mir um und setzte sich auf einen großen Stein, nachdem er seine Flügel zurückgezogen hatte.

"Danke", sagte ich und kuschelte mich in die Jacke.

Sie war zwar nicht durch Arthurs Körper gewärmt. aber trotzdem hörte ich langsam auf zu frieren.

"Bitte. Setzt dich doch bitte", meinte Arthur und deutet auf einen etwas kleineren Stein vor sich.

Ich folgte seiner Aufforderung und setzte mich vorsichtig hin.

"Wie fange ich am besten an?", schien Arthur mehr sich selbst zu fragen, als mich.

"Fang doch einfach mit dem Tag an, als du gegangen bist", sagte ich leise.

"Ja du hast recht. Ich bin gegangen, weil ich nicht wollte das dein Blut vergossen wird."

"Das mein Blut vergossen wird? Meinst du das Beißen? Du hättest mich doch nie vergessen, außerdem verträgst du doch kein Menschenblut und das fließt schließlich immernoch durch meine Adern."

"Das mag stimmen, aber es gib auch noch Vampire außer mir. Vampire die sehr wohl dein Blut vertragen würden. Genau diese sind es auch, die es nicht gerne sehen, wenn jemand wie ich eine Beziehung mit einem "Mensch" eingehe. Vor denen wollte ich dich beschützen. Mir war ja klar, dass du zurück in euer Reich gehen würdest, aber ich wollte sich so schnell wie möglich in Sicherheit bringen. Aber meine Sehnsucht nach dir wurde mit der Zeit immer größer und ich ging immer wieder zu eurem Haus. Und heute seit ihr tatsächlich wieder gekommen."

Arthur senkte leicht seinen Blick. Er hatte mich nur beschützen wollen.

"Aber warum bist du dann nicht mehr zur Schule gegangen und warum hast du wieder Kontakt zu mir gesucht?", fragte ich.

"Marcel wollte eigentlich, dass wir die Stadt verlassen, aber das konnte ich einfach nicht. Was das andere angeht, so scheint es, dass die anderen Vampire es jetzt wohl doch akzeptieren. Ich bin aber trotzdem noch vorsichtig bei der ganzen Sache."

"Warum bezeichnet er sich eigentlich als dein Bruder?"

"Du hast wirklich viele Fragen Maria, aber ich hab ja gesagt, dass ich dir antworten werde. Nun Marcel war derjenige, der mich zu dem gemacht hat was ich bin."

"Er hat dich zu einem Vampire gemacht? Erzählst du mir davon?", fragte ich und setzte mich neben ihn.

"Du willst wirklich meine Geschichte hören?"

Er sah mich an und ich nickte nur.

"Nun gut", begann er. "Meine Geschichte beginnt im 18. Jahrhundert. Die genaue Jahreszahl weiß ich nicht mehr. Ich war ein einfacher Bauernsohn und lebte recht glücklich mit meiner Familie auf unserem kleinen Hof. Wir hatten wirklich nicht viel, aber es reichte uns. Allerdings herrschte in dem Land in dem wir lebten ein furchtbarer Krieg. Meine Familie wollte fliehen, aber..."

Er machte eine Pause und sah zu mir.

"Was aber?", fragte ich nach.

"Wir wurden von feindlichen Soldaten überrascht. Sie töteten meinen Vater, meine Mutter und meine kleine Schwester. Ich wurde schwer verletzt und dann einfach meinen Schicksal überlassen. Marcel hat mich dann, dem Tod schon nahe, gefunden. Er hat zwar alles getan, um mich zu retten, aber leider vergebens. Er hatte dann nur noch eine Möglichkeit. Er musste mich zu seines gleichen machen. Marcel musste lange mit sich kämpfen bevor er mich verwandelte."

"Warum war es so schwer für ihn? Er musste doch einfach nur zu beißen", meinte ich.

Arthur lachte leicht auf.

"Wenn das alles so leicht gewesen wäre. Marcel war noch unerfahren, was das verwandeln von Menschen anging. Er wusste nicht genau, was passieren würde, wenn er mich beißen würde. Außerdem komme ich mit meinen Vampiregenen ziemlich nach Marcel."

"Du meinst den Genfehler und das er dein Blut nicht vertrug? Aber er hätte es doch nicht schlucken müssen."

"Doch musste er, wenn auch nur ein bisschen. Der Ausschlag war echt schlimm, weshalb ich dir Details lieber erspare. Es hat einige Tage gedauert, bis er wieder ganz verschwunden war."

"Nennt er sich deshalb dein Bruder?"

"Ja obwohl es Vater wohl eher treffen würde. Immerhin hat er mich sozusagen erschaffen. Aber er meinte, er fühle sich dann so alt. Er ist schließlich erst über 600 Jahre alt."

600 Jahre fand ich eigentlich schon alt, aber für einen Vampire war das sicher nicht lange, Arthurs Geschichte hatte mich etwas traurig gemacht. Er hatte fast niemanden mehr außer Marcel.

"Bist du eigentlich böse auf Marcel?"; fragte ich.

"Wie meinst du das?"

"Naja er hat dich unsterblich gemacht und dir so die Chance genommen jemals zu sterben."

"Ja ich war es am Anfang. Ich wollte nicht für immer leben und habe mehrmals versucht mich umzubringen. Was natürlich nicht geklappt hat. Marcel war sehr geduldig mit mir und hat gewartet, bis ich mich wieder eingekriegt habe. Heute ist er mein bester Freund und ein Leben ohne ihn könnte ich mir gar nicht mehr vorstellen. Immerhin sind wir schon seit 300 Jahren zusammen unterwegs."

Obwohl es so schien, dass Arthur sich oft mit Marcel streitete, so merkte sich doch, dass er großen Respekt vor Marcel hatte und sehr glücklich über ihre Freundschaft war. Ich lächelte leicht und lehnte mich an Arthur.

"Danke", flüsterte ich.

"Danke wofür?", fragte er.

"Dafür das du mir alles erzählt hast."

"Schon ok. Irgendwann musst du mir aber auch deine Geschichte erzählen."

"Ja das mach ich. Versprochen" sagte ich leise.

Arthur legte vorsichtig seinen Arm um mich und streichelte leicht meine Seite. Gemeinsam sahen wir und die bereits untergehende Sonne an. Ihr Licht färbte die Landschaft rot. Blutrot.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Himikario
2009-09-24T18:07:26+00:00 24.09.2009 20:07
schön schön, nein wie niedlich, der Schluss wirkt auf eine gewisse Art und Weise methaporisch, was ich sehr gut finde. Marcel scheint mir ein interessanter Typ zu sein, ich freue mich schon mehr von ihm zu lesen, aber ich brenne natürlich auch darauf zu erfahren, ob sie jetzt ein ruhiges Leben führen, was ich allerdings nicht vermute, da ja schon ein kleiner versteckter Wink mit dem Zahnfahl in diesem Kapitel enthalten war. Ob vielleicht letztendlich sogar Sophia mit den beiden Vampiren zusammen an einem Strang zieht? Oder ob alles doch noch ganz anders kommt als erwartet, werde ich ja hoffentlich bald erfahren. Mach weiter so. Ich freu mich schon riesig aufs nächste Kapitel^^
Lg himi
Von:  Knuddel-chin
2009-09-24T15:32:07+00:00 24.09.2009 17:32
Hallllüüüü
und dat nächste Pitel =)
und ein zweiter Vampir ist aufgetaucht *freu*
Marcel, willkommen =D
guter Marcel, halt ja schön brav Sophia von Maria und Arthur fern, dann können sie zumindest in Ruhe quatschen und alles klären ^^
ich frag mich ob diese anderen Vampire auch noch ne besondere Rolle bekommen...
außerdem interessiert es mich ma total, was wohl der Grund für nen Krieg war
schön, dass sie sich wieder vertragen haben *smile*
aber ich hoffe doch, es bleibt jetz nicht alles Friede-Freude-Eierkuchen ;) wär doch zu langweilig xD
♥ Knuddel-chin


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