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Magical Realm

Die Fortsetzung zur Serie Duel Monsters!
von

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I .1 - Der dunkle Raum

Der Raum war klein und schlecht beleuchtet. Nur die kleine Tischlampe auf dem alten hölzernen Tisch und der Lichtschlitz zwischen den Türen der großen Doppeltür brachten ein bisschen Helligkeit in den kleinen überfüllten Raum. Viele Leute liefen umher, einige unterhielten sich und andere wiederrum saßen nervös in der Ecke. Normalerweise müsste der etwas klein gewachsene Yugi Muto die Person sein, die nervös sein sollte, doch dieses Gefühl hatte er schon aus seiner nicht zu seltenen Erfahrung verbannt. Nur noch wenige Minuten bis zu seinem nächsten Kampf. Eigentlich nahm er nur wegen seines Freundes Joey teil, der ihn samt sich selbst einfach auf der Teilnehmerliste eintragen ließ. Joey hatte sich sehr in sein Talent gesteigert und zeigte wahres Talent, welches allerdings gegen Yugi's nicht reichte. Doch trotzdem versuchte Joey sein bestes aus sich zu machen. Er liebte das Duellieren wie vermutlich viele Duellanten und diese Liebe zu den Karten, die Joey und Yugi, sowie viele weitere Duellanten, gab ihnen Kraft. Die Kraft nahe zu unschlagbar zu sein.

"Hey Yugi, alles klar?", rief eine bekannte Stimme quer durch den Raum. Es war Joey, unschwer an seiner Stimme zu erkennen. Er machte nur 5 Schritte, die er benötigte, um bei Yugi zu sein.

"Du wirkst irgendwie überhaupt nicht nervös?" "Na ja, im Moment habe ich noch keine großen Ängste. Außerdem gibt's ja nichts Besonderes zu verlieren, oder?", antwortete Yugi in einem ruhigen und nicht gespielten Ton. "Na hör mal!", plärrte Joey los. "Hier steht einiges auf dem Spiel! Hier geht es ums Können und um unsere Ehre. Deine Ehre als Weltmeister und meine Ehre als bester Freund des Weltmeisters! Das ist nichts Besonderes?" Yugi verdrehte die Augen. "Natürlich! Du weißt was ich meine. Schattenreich und so... Solange hier niemand seine Seele verliert fühle ich mich sicher am Ort." "Ja, ja, dieser ganze Mist mit dem Reich der Schatten." Auf Joeys Gesicht breitete sich ein großes Grinsen aus und er schlug leicht gegen Yugis Rücken, als kleiner Anstoß. "Das haben wir aber zum Glück hinter uns gelassen, was? Na los, Yugi! Zeig dem Typen was in dir steckt! Den verbannst du doch mit links ins Reich der Loser!" Yugi lächelte. "Ja, vermutlich." "Na also, geht doch! Oh, gleich geht's los! Mister D. spricht macht schon die Ansage." "Ja." "Man, dieser komische Insektentyp ist wohl ein Abgesandter von Weevel Underwood, der hat auch an diesem Turnier teilgenommen." "Echt?", fragte Yugi leicht erstaunt. Der würde wohl niemals aufgeben. "Ich glaube der Kerl gibt wohl niemals auf.", sagte Joey in einem leicht genervten Ton. Yugi grinste. "Damit hast du meine Gedanken ausgesprochen." "Unsere Gedanken!", verbesserte Joey ihn. "Jawohl!" Joey horchte dem immer noch sprechenden Mister D., der wohl mittlerweile vom Thema abgeraten ist. "Na ja, ich geh dann auch mal zu den anderen. Wir sitzen irgendwo in der ersten Reihe." "Vielen Dank." "Falls du uns nicht findest: Wir sind die, die dich pausenlos anfeuern." "Keine Sorge Joey, ich werde euch schon noch finden...und hören!" "Genau! Das ist die richtige Einstellung, Kumpel! Mach diesen Mistkäfer platt!" "Worauf du dich verlassen kannst!" Joey und Yugi schlugen noch einmal ihre rechte Hand zusammen, danach wandte Joey sich ab und verließ den Raum in einem schnellen Schritt, um bloß noch rechtzeitig zu den anderen zu gelangen, die womöglich schon genervt auf ihn warteten. Yugi war glücklich solche Freunde wie Joey, Tristan, Thea, Duke, Bakura, Rebecca, Mai und Seto, der sich allerdings immer noch nicht den Worten "Yugi, mein Freund" anfreunden konnte, zu haben, sowie seinen Großvater. Sie alle waren stets bei ihm, wann immer er sie brauchte. Ebenso wie seinen alten Freund, sein anderes ich: Atemu. Das ist sein wahrer Name, den er und seine Freunde für ihn in der Welt der Erinnerungen suchten. Auch wenn er jetzt fort war, würde ein Teil von ihm trotzdem immer bei ihm bleiben, egal wann, egal wo, egal in welcher Situation. Er vermisste ihn immer noch, doch er war froh, dass Atemu nun endlich seinen ewigen Schlaf bekommen würde, auf den er 3000 Jahre lang warten musste. Und trotzdem fehlte etwas. Wenn er ihn nicht doch nochmal sehen könnte, nur einmal? Atemu würde nicht schlecht staunen, wenn er Yugi wieder sehen würde. Yugi hatte sich seit dieser Zeit verändert. Er wurde stärker, selbstbewusster, mutiger, zutraulicher und sogar größer! Auch wenn es nur 5 cm waren, diese ist er trotzdem größer geworden. Doch eines hat sich seitdem nicht verändert: Noch immer war er amtierender Champion der Kartenspiels Duell Monsters. Noch immer war er Weltmeister, noch immer nahm er an Turnieren teil, auch wenn Joey ab und zu dort gegen Yugis Willen mit mischte. Yugi dachte nicht oft an die, nicht all zu lang vergangene, Vergangenheit. Ein halbes Jahr war es her, seitdem der Pharao Yugi und seine Freunde verlassen hatte. Anfangs war es schwer für Yugi, doch das besserte sich schnell dank seiner Freunde, die immer für ihn da waren, auch wenn auch sie manchmal zurückblicken mussten. Diese, nicht all zu selten vorgekommene Situation, nannten die das "Sympathiegeheul". Doch das war schon lange her. Yugi war nun derjenige, der die Duelle machte, der für seine Freunde und sich selbst kämpfte. Er dachte nicht mehr so oft an die Vergangenheit, denn schließlich war nun seine Zeit gekommen, in der er alles geben würde. Ein greller Lichtstrahl riss Yugi aus seinen Gedanken und brachte ihn wieder auf den Boden der Tatschen zurück. Völlig gedankenverloren hatte er sein bevorstehendes Duell schon völlig vergessen. Dies war sein erstes Duell in diesem Turnier, welches Kaiba organisiert hatte. Ohne noch länger nachzudenken setze Yugi einen Fuß vor den anderen und gelang in die Arena. Kaum einen Fuß über die Türschwelle gesetzt, jubelte das Publikum. Es war schon fast etwas peinlich für Yugi, allerdings war er das von seinen vielen anderen Duellen gewöhnt und juckte ihn nicht mehr. Joes Gesicht erkannte er sofort in der ersten Reihe mit einer zerknüllten Zeitung in seiner rechten Hand, mit der er wedelte. Hoffentlich war es keine Zeitschrift mit leicht bekleideten Frauen, die er manchmal sehr gerne durchstöberte. Thea gab ihr bestes, um Joey zurückzuhalten, doch Joey ließ sich nicht unterkriegen und jubelte stolz weiter, ebenso wie Tristan, Bakura, Duke und sein Großvater. Entschlossen ging Yugi zu seinem Platz in der Arena, seinem Fein Joe Wilson gegenüber. Er war noch ziemlich jung, womöglich 14 oder 15 Jahre alt. Sein lilafarbener langer Schopf war durch eine, nach hinten aufgesetzte Kappe, nach hinten gesteckt. Seine grünen Augen verdeckte er mit einer kleinen und leicht schwarz farbigen Brille. Yugi fragte sich, ob diese nur ein Accessvior sein sollte, denn viel Licht würde diese jedenfalls nicht abblocken.

“Nun, lasst das Spiel beginnen!“, schrie Mister D. ins Mikrofon und gab das Duell frei. Joe zog zum Auftakt seine Hand voll Karten und begann sofort, ohne sich eine Strategie auszudenken. “Ich spiele meinen kleinen Säbelkäfer im Verteidigungsmodus und lege zwei Karten verdeckt ab. Damit beende ich meinen Zug.“ Auf Joes Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. Anscheinend hatte er schon eine Falle parat, doch Yugi wusste sich schon zu wehren, als er sein Blatt studierte. “Ich spiele Kuriboh im Angriffsmodus und lege 3 Karten verdeckt ab. Runde beendet.“ “Ach, Kuriboh, ja? Der zuckersüße kleine Puschel?“ Yugi wusste bereits, was Joe dachte. Entweder er würde Kuriboh nicht angreifen, da er wohl damit rechnete, dass Yugi ihn mindestens vertausendfachen würde, wenn er ihn angriff oder er hatte eine Falle parat, um genau diesen Zug vorzubeugen. Doch Yugi führte etwas anderes im Schilde und war sich ziemlich sicher, dass auch Joe anbeißen würde. “Na schön!“, begann Joe seinen zweiten Zug. “Ich opfere meinen kleinen Säbelkäfer. Das bewirkt, dass ich automatisch den großen Säbelkäfer beschwören kann, im Angriffsmodus!“ Gesagt, getan. Ein noch größerer und noch hässlicherer Käfer erschien auf seinem Spielfeld, dessen Säbel auf seinem Haupt etwas angsteinflößend aussahen. Dieses Monster verfügt über eine Angriffsstärke von 2800 Punkten. “Aber ich bin noch nicht ganz fertig! Ich aktiviere mein magisches Amulett und stärke die Angriffspunkte meines großen Säbelkäfers um 700 Punkte, somit hat er jetzt 3500 Angriffspunkte! Und ich habe noch eine Überraschung für dich Yugi! Die Spezialfähigkeit meines Käfers!“ Yugi durchströmte einen kleinen Schock. Eine Spezialfähigkeit? Joe fuhr siegesgewiss fort: “Sobald mein großer Säbelkäfer auf dem Spielfeld ist, kehrt automatisch der kleine Säbelkäfer zurück und fängt jeden Angriff auf den großen Säbelkäfer auf. Und egal wie oft du den kleinen Säbelkäfer angreifst, er wird immer wieder vom Friedhof zurückkehren! Ha, ha! Was sagst du dazu, Zwerg!?“ Yugi war erstaunt über Joes guten Zug, doch noch immer hatte er ein Ass im Ärmel. “Dazu sage ich nichts!“, antwortete Yugi mit einem Grinsen in seinem Gesicht. “Ich lege zwei weitere Karten verdeckt ab und aktiviere Sündenbock. Drei dieser Sündenböcke opfere ich für meine mächtige Kreatur!“ Joe erschrak. Sicherlich dachte er, dass Yugi einen Gott beschwören würde, doch niemand wusste, dass diese Karten nicht ihm, sondern dem Pharao gehörten, der er in den ewigen Schlaf mitnahm. Und das war auch gut so. Anstatt sie in unzähligen Duellen einzusetzen, sollten auch sie ihren Schlaf bekommen. “Zudem beschwöre ich das Ritual des dunklen Magiers und beschwöre den Magier des schwarzen Chaos!“ Diese Karte hatte er bisher noch nie in einem öffentlichen Turnier benutzt, außer beim Duell gegen Pegasus, mit der er ihn besiegte. Der schwarze Magier, egal in welcher Form, würde Yugi niemals im Stich lassen. Er wusste nun, dass der schwarze Magier einst der beste Freund des Pharao war, und das würde auch wohl immer so bleiben. Ebenso wie das schwarze Magiermädchen, die seine Schülerin war. Wie heiß nochmal das Mädchen, die das schwarze Magiermädchen erschaffen hatte? Ach richtig! Mana! Mana war etwas durchgedreht, aber sehr nett und mutig und zudem auch ziemlich stark. Atemu hatte ihm gute Freunde hinterlassen. “Ich bin noch nicht fertig! Ich vervielfache meine Kuribos, die ich ebenfalls als Angriffsabfänger für meinen Magier benutze.“ “Ha, hübscher Magier! Aber mein großer Säbelkäfer ist stärker!“ “Das glaubst auch nur du.“, blockte Yugi ab. Joe erschrak. Nun wusste er, dass Yugi eine Falle parat hatte. “Pah, du kannst mich nicht übers Knie legen!“, fauchte Joe und gab seinem hässlichen Käfer den Befehl zum Angriff. “Großer Säbelkäfer, greif seinen Magier an!“ “Halt! Ich aktiviere den magischen Zylinder! Dein Angriff wird zurückgeleitet!“ “Ha, ha, das rettet zwar dein Magier, aber meinen Käfer wird es nicht zerstören, da mein kleiner Käfer den Angriff abfängt und danach wiedergeboren wird!“ “Das stimmt, bis auf ein kleines Detail, das du vergessen hast!“ “Und das wäre?“ “Meine Fallenkarte.“ “Was?“, erschrak Joe. “Magier des schwarzen Chaos, greif seinen großen Mistkäfer an!“, befahl Yugi seinem Monster, welches diesem gehorchte und seine Mächte zu einem Angriff bannte. Wie erwartet stürzte sich der kleinere Käfer schützend vor die große Bestie, doch der schwarze Energiestrahl des Magiers drang durch beide Käfer hindurch und traf direkt auf Joe, der durch diesen direkten Angriff ordentlich Lebenspunkte verlor. 1000 läppische Lebenspunkte blieben dem verblüfften Joe übrig. Erst jetzt sah er, dass Yugi eine Fallenkarte aktiviert hatte. “Was ist das?“, brachte er mit letzter Kraft raus. “Das ist meine Fallenkarte! Magisches Lehrbuch der Magier. Diese Karte erlaubt mir allen Magiern die Fähigkeit zu geben die Lebenspunkte des Gegners direkt anzugreifen, wenn ein Monstereffekt des Gegners aktiv ist.“ “Yugi ist der Beste!“, brüllte Joey quer durch die ganze Arena. Das ganze Publikum brüllte und feuerte die beiden Spieler an. Mister D. bekam seinen Mund vor Spannung nicht mehr zu und wiederholte Yugis letzten Zug bis zum letzten Detail, obwohl das wohl sowieso jeder mitbekommen hatte. “Nun gut, mir bleiben zwar noch 1000 Lebenspunkte, aber immer noch genug, um dich platt zu machen, Yugi Muto!“, mahnte Joe, der sich wieder seinem Kartenblatt widmete. Er legte eine Karte verdeckt ab und beschwor einen weiteren Käfer, der noch kleiner, als der kleine hässliche Käfer war. Yugi war am Zug und er wusste, dass dies sein letzter Zug sein würde. “Ich aktiviere mein magisches Buch der Lehrmeister der Magier. Dieses bewirkt, dass alle Effekte für eine Runde deaktiviert werden. Dafür muss ich ein Monster opfern und meine Wahl fällt auf Kuriboh!“ Der kleine knuddelige Puschel löste sich in Luft auf und der Magier des schwarzen Chaos begann seinen Angriff. Er hob seinen magischen Stab, an dessen Spitze sich eine schwarze Kugel bildete. Diesen hielt er auf Joe und feuerte die schwarze Kugel auf ihn, die ihm seine letzten Lebenspunkte nahmen. Nach dem Angriff schaute Joe nur entblößt in die Luft. War das Duell nun schon vorbei? Als er seine Anzeige der Lebenspunkte schaute, sah er dort eine Null stehen. “Wow!“, begann Mister D. “Das war wohl das kürzeste Duell, das ich je gesehen habe! Kein Wunder, wenn man den Weltmeister vor sich stehen hat!“ Ohne sich noch länger die Ansage von Mister D. anzuhören, verließ Yugi sein Podest, um so schnell wie möglich in den Vorbereitungsraum zurückzukehren. Das war langweilig, genauso wie jedes Duell seither. Irgendwie waren die Duelle gegen seine richtigen Feinde viel spannender. Moment! Wie konnte er nur daran denken? Bei diesen vergangenen Duellen stand viel zu viel auf dem Spiel! Wie konnte er nur!

Plötzlich hörte er, wie jemand hinter der Tür meckerte und sich anscheinend an den Kontrolleuren vorbeischmuggeln wollte. In dem Moment knallte die Tür auf: Es war Joey mit einem wutentzerrten Gesicht und an beiden Seiten jeweils ein Arm, der seine festhielt. Zwei Kontrolleure versuchten ihn wieder aus dem kleinen Räumchen rauszuziehen, doch er hielt stand und löste sich. „Er ist ein Freund. Lasst ihn rein.“, sagte Yugi mit ruhiger Stimme. Auf diese Worte gehorchten die zwei großen Männer wie ein Befehl und verließen den Vorbereitungsraum. „Hey Yugi! Das war mal ein kurzes Duell, hm?“ „Ja.“, brachte Yugi nur heraus. „Hey, Alter! Was ist los? Freust du dich denn nicht?“ „Schon, aber…na ja, ich weiß nicht. Irgendwie habe ich mir mehr von diesem Turnier hier versprochen.“ „Stimmt, da hast du Recht. Irgendwie ist es auch nicht mehr das, was es mal war.“ „Weißt du…ich habe eben etwas ziemlich absurdes gedacht…“ „Was denn?“ „Ich…“ Bevor Yugi seinen Satz beenden konnte, knallte die Tür auf und Mister D. betrat das Zimmer: „Super gemacht! Das war das kürzeste Duell, was ich je gesehen habe!“ „Das haben sie bereits gesagt.“, antworteten Yugi und Joey im Gleichton. „Ich würde mich über ein Interview…“, doch diesmal war Yugi es, der ihn hinderte seinen Satz auszusprechen: „Tut mir Leid, D. Ich habe jetzt keine Zeit für ein Interview.“ „Nur ein ganz kurzes Feed-Back vom Duell! Ich..“ „Ich sagte, ich habe keine Zeit!“, unterbrach Yugi ihn wieder, aber sein Ton klang deutlich gereizter. Somit kehrte er Mister D. den Rücken zu und verließ den Raum. Joey konnte seine Zunge nicht im Zaum halten und streckte sie Mister D. entgegen und folgt kurz darauf seinem Freund. „Und, was hast du jetzt vor?“, fragte Joey Yugi beim gehen. „Ich gehe nach Hause, ich bin müde.“ „Alter, wirst du krank oder so?“ „Nein, ich bin nur müde!“ Daraufhin stellte sich Joey vor Yugi und blockierte ihm den Weg. „Jetzt hör mal: Du läufst schon den ganzen Tag mit nem Gesicht rum, als hätte man dir deine Zähne ausgeschlagen! Mit dir stimmt doch irgendwas nicht, das merkt doch jeder! Sogar Mister D. hat’s gemerkt!“ Darauf reagierte Yugi leicht gereizt und konterte: „Ja du hast Recht! Mir geht es nicht gut. Ein Grund mehr, um nach Hause zu gehen!“ Ohne seinem besten Freund weiter in die Augen zu sehen, ging er an ihm vorbei und ließ ihn stehen. Yugi wusste Joeys Sorge sehr zu schätzen, doch er hatte nicht gelogen: Er musste nach Hause, er brauchte dringend Schlaf. Schlaf, den er in den letzten Tagen nicht bekommen hatte. Vor lauter Interviews, Vorbereitungen, Reisen zu verschiedenen Arenen und sämtliche Leute, die einen rund um die Uhr begleiteten. Man konnte froh sein, wenn sie einem nicht auf die Toilette gefolgt sind. All das machte Yugi zu schaffen. Es war schwer berühmt zu sein. Es war schwer berühmt zu sein, wenn man es sich nicht verdient hatte. Es war schwer berühmt zu sein für Taten, die er niemals begangen hatte. Taten, die jemand anderes für ihn erledigt hatte. Alles ging auf seinen Namen. War das nicht ungerecht? War das nicht Verrat? Doch wie sollte er das beweisen können? Niemand würde ihm glauben, dass der Pharao des alten Ägyptens an seiner Stelle war und ihn durch alle schweren Duelle begleitete. Sie würden ihn für verrückt halten. Yugis Gedanken wurden schwer. Er sollte sich nicht so anstrengen. Er wollte nur noch nach Hause. Er hörte Schritte von hinten näher kommen, doch sie hörten sich so fern an. „Hey Yugi! Jetzt warte doch mal! Was ist mit den anderen? Willst du die jetzt genau so stehen lassen wie mich?“ „Yugi hörte einen gereizten Klang aus Joes Stimme, doch er war sich nicht sicher. Sie hörte sich so…leise an.“ „Hey, redest du jetzt nicht mehr mit mir?“ Joeys Stimme wurde immer leiser, sie Umgebung immer dunkler und die Gedanken flogen dahin. Yugi fühlte, wie Joey ihm seine Hand auf die Schulter legte. Es war wie ein Schock, der ihn durchfuhr. Doch Yugi gab sich keine Mühe mehr. Daraufhin wurde seine Sicht schwarz und er fiel zu Boden. Joey riss Augen auf und rief erschrocken: „Yugi!!“. Das war das Letzte, was Yugi noch mitbekam, bevor ein sein Bewusstsein verlor.
 

Nur wenige Sekunden später wachte Yugi wieder auf. Er lag noch immer im Durchgang des Arenagebäudes. Doch wo war Joey? War er nicht gerade noch da? Und all die anderen? Wo sind alle anderen Leute, die im Gang waren, hin? Es war so still, unangenehm still. Bis auf seinen eigenen Atem hörte Yugi nichts. Er stand langsam auf, in Vorsicht, dass er wieder ohnmächtig werden könnte. Eigenartigerweise ging es ihm gut. Keine Kopfschmerzen und ein klarer Blick in einen leeren Gang voller geschlossener Türen. Wo waren die anderen hin? Yugi beschloss den Gang weiter hinab zu gehen und nach jemandem zu suchen. Er kam sich komisch vor. Irgendwie erinnerte der lange Gang voller Türen an das Innere des Milleniumspuzzles, welches er beim letzten Duell gegen den Pharao im Tempel verlor, so wie alle anderen Milleniumsgegenstände, die wegen des Einsturzes von den Trümmern des Tempels verschluckt wurden. Wieso erinnerte ihn dieser Flur so sehr daran?

Yugi blieb an einer Tür stehen. Auf dem Schildchen stand "Erholungsraum", indem er viel Zeit mit seinen Freunden vor den Duellen verbracht hatte. Er öffnete die Tür und blickte ins Schwarze. Was war das? Seine Neugier war groß, doch sein Gefühl befahl ihm, den Raum nicht zu betreten. Also schloss er die Tür wieder und ging zur nächsten: Wieder schwarze Leere. Führten alle Türen in die Dunkelheit? Yugi öffnete alle Türen und stieß immer wieder auf die selbe Schwärze. "Wo bin ich hier?", fragte er sich und versuchte zu verstehen, was das alles bedeuten mochte. Er drehte sich um und erblickte am anderen Ende des Gangs eine weitere Tür, die er zuvor übersehen hatte. Diese Tür führte zum Vorbereitungsraum, den er erst vor fünf Minuten verlassen hatte, nachdem er das Duell gewonnen hatte. Yugi ging strickt auf die Tür zu. Als er vor ihr stand und sie öffnete, erblickte er wieder nur schwarze Leere. Doch diesmal war es anders: Dieses abstoßende Gefühl war nicht da. Im Gegenteil: Er fühlte sich von dieser Leere angezogen und betrat die Leere.

Er setzte unsicher einen Fuß vor den anderen. Er streckte die Arme nach vorne, um etwas zu ertasten, doch da war nichts, nur Leere. Yugi ging immer weiter und weiter, bis er schließlich unsicher wurde: “Irgendwie finde ich nichts. Ich sehe ja nicht mal die Hände vor Augen. Ich sollte zurückkehren.“ Yugi drehte sich um, doch der weiße Lichtspalt, der aus der noch eben offenen Tür gedrungen war, war verschwunden. > Die Tür ist weg? <, dachte Yugi und wurde von einem eiskalten Schauer durchfahren. Jetzt gab es anscheinend kein Zurück mehr. Er musste weiter. Also drehte Yugi sich um und setzte seinen Weg fort, noch immer in Angst, aber entschlossen, den Ausweg zu finden, was immer der auch bieten mochte. „Ich finde das Ende.“, sagte er entschlossen. Kurz darauf erblickte er ein kleines gelbliches Schimmern. War das eine Einbildung oder sah er dort tatsächlich eine kleine Lichtquelle? Yugi blieb ruhig und setzte seinen Weg langsam fort. Als er bemerkte, dass das Licht immer größer wurde, war Yugi sich bewusst, dass dies keine Einbildung war. Es kamen Geräusche dazu. Was das tanzendes Wasser? Oder war es Feuer? Ja! Es schien Feuer zu sein. Das Licht nahm die Form eines großen Eingangs an und färbte sich immer dunkler, bis zu einem leuchtenden Orange. Er hörte nun deutlich das Knistern des Feuers und sah das wackelnde Licht von Feuer. Yugi blieb kurz stehen. „Du schaffst das.“, sagte er und ging in den orange beleuchteten Raum. Es sah aus wie ein kleiner Tempelraum. Die Wände waren mit altem Stein gemauert, an den Wänden hingen brennende Fackeln, und der Raum war gefüllt von einigen goldenen Gegenständen. Es stand ein großer goldener Spiegel in der Ecke. Es lagen viele goldene Teile auf dem Boden, doch am Rand verteilt. Am Ende des kleinen Raumes sah Yugi etwas Langes auf einer großen Platte liegen. Plötzlich bekam Yugi einen Schock. > Das ist ja ein Sagropharg! < Yugi durchfloss eine Angst und drehte sich zum Ausgang, um den Raum so schnell wie möglich zu verlassen, doch der Durchgang war verschwunden. Yugi stand vor einer zugemauerten Wand. > Was jetzt? <, fragte Yugi sich panisch. Irgendjemand spielte mit ihm Schnitzeljagd! Es war kein Zufall, dass Yugi hier landete. Also drehte er sich wieder dem Sagropharg zu und ging langsam auf ihn zu. Was wohl in ihm sein mochte? Natürlich eine Mumie, oder etwa nicht? Yugi kam dem großen, aufwendig bemalten Gefäß näher und blieb vor diesem stehen. Es war geschlossen. Sollte Yugi den Sagrpharg öffnen? Was würde dann passieren? Wäre er nicht dann ein Leichenschänder? Würde die Leiche ihn nicht verfluchen? Doch warum wurde er dann hier hin geführt? Das musste doch eine Erklärung haben! Yugi wartete keine Sekunde länger und wollte es hinter sich bringen. Er kniff die Augen zusammen, legte die Hände an das Gefäß und sagte laut: „Bitte verzeih mir!“. Mit einem Ruck zog Yugi an dem Deckel, immer und immer wieder. Er bewegte sich, bis Yugi ihn schließlich weit genug bewegt hatte, um in das Innere des Sagrphargs zu sehen. „Puh!“, keuchte Yugi. Dieser Deckel muss aus massivem Gold sein! Yugi wischte sich den Schweiß von der Stirn und ging auf die andere Seite, um zu sehen, was sich unter dem Deckel befand. „Mögen mich die Götter bestrafen.“, jammerte er und öffnete seine Augen. Nur eine Sekunde später riss er die Augen weit auf. Traute er seinen Augen richtig? Es war keine Leiche, Mumie oder sonstiges. Der Sarg war mit einem weißen glänzenden Stoff gefüllt. Mehr nicht? Yugis Neugier wuchs. Wofür hatte er dann den Sagropharg geöffnet? Yugi zog an dem edlen Stoff und traf auf einen sehr alten, vertrauten Gegenstand. War das etwa…das Milleniumspuzzle? Ruckartig griff Yugi danach, doch plötzlcih hörte er eine Stimme: „Yugi! Yugi!!“ Das war Joeys Stimme. Auf einmal wurde alles um Yugi schwarz, bis kurz darauf ein Licht erschien. Ein weißer Strahl blendete Yugi so sehr, dass er sich die Hände vors Gesicht hielt. „Yugi!!“ Schon wieder Joeys Stimme, doch sie klang so verschwommen. Das Licht nahm eigenartige Farben an. Yugi konnte Umrisse erkennen. „Yugi, wach auf!“ Wieder Joeys Stimme, doch diesmal wurde sie klarer. Mit jedem Wort wurde Joeys Stimme klarer und die Umrisse wurden schärfer. „Hey, Yugi!“ Yugi erkannte Joeys Gesicht direkt über ihm. Er befand sich in einem weißen Raum. „Wo bin ich?“, fragte Yugi reflexartig. „Im Krankenzimmer.“, sagte antwortete Joey. Erst jetzt wurden die Umrisse scharf und deutlich. Er befand sich tatsächlich in einem Krankenzimmer. Joey saß an seinem Bett und hielt seinen Arm fest. „Sorry, du hast plötzlich deine Hände über den Kopf gelegt.“, meinte Joey, als dieser Yugis fragenden Blick auf Joeys Hand richtete, mit der er Yugis Arm festhielt. „Echt?“, fragte Yugi mit schwacher Stimme. „Ja.“ Yugi befreite seine Hand und rieb seine Augen. „Was ist passiert?“, wollte Yugi wissen. „Du bist ohnmächtig geworden. Dann haben wir dich ins Krankenzimmer gebracht. Der Arzt hat gesagt, dass du unter Schlafmangel leidest. Du hast fast zwei Tage durchgeschlafen.“ Ach ja, stimmt. Er wurde ohnmächtig und….ja, er war in diesem kleinen Raum. …das Milleniumspuzzle? Joey hatte ihn aus seinem Traum gerissen. Zwei Tage also…Moment mal…Zwei Tage? Was war mit dem Turnier? Was war mit Joey und den anderen? Wurde das Turnier wegen Yugi abgebrochen? Er war doch schließlich auch noch im Rennen?! Mit einem Ruck riss Yugi seinen Körper hoch: „Zwei Tage? Aber was ist mit dem Turnier? Was ist mit den anderen? Ich…“, doch Joey packte Yugi an den Schultern und drückte ihn wieder aufs Kissen zurück. „Beruhig dich, Yugi! Das Turnier wurde vertagt. Es geht morgen weiter. Dann duelliere ich mich mit Josef, diesem komischen Typen mit dem Kriegerdeck. Danach kämpfst du gegen mich!“ Vorausgesetzt Joey würde Josef besiegen, was wohl kein Thema sein würde. „Hm…“, brachte Yugi nur raus. „Die Leute haben voll den Schock bekommen, als sie gehört haben, dass du zusammen gebrochen bist. Sorry, Mister D. konnte seine Klappe wieder nicht halten, aber dafür wird er noch büßen!“ Na super, jetzt wusste die ganze Welt von Yugis Black Out. „Aber mach dir mal keinen Kopf, Kleiner! Schlaf dich erstmal aus und iss erstmal was. Morgen bist du wieder auf den Beinen!“ „Ja.“, brachte Yugi nur raus. „Die anderen warten draußen im Flur. Wir befinden uns immer noch im Arenagebäude. Wir haben ein paar Zimmer bekommen; war schon lustig.“ Sie sind extra wegen Yugi hier geblieben. Die gemietete Wohnung war noch wenige Blöcke entfernt, trotzdem blieben sie hier, für Yugi. Hoffentlich konnte Joey Yugis Tränen nicht sehen. Er war ihnen so dankbar. Was würde er ohne sie nur machen? Die Tür ging auf und Thea trat hinein. „Ist Yugi wach?“, fragte sie leise. „Ja, ihr könnte reinkommen.“, sagte Joey. Thea erblickte Yugi und begann zu lächeln. „Leute, er ist wach!“, sagte sie nur und rannte zum Bett. „Yugi! Gott sei Dank! Wir haben uns Sorgen gemacht!“ Die anderen traten ebenfalls hinein. Yugi war so froh die Gesichter seiner Freunde wieder zu sehen. Es kam ihm vor, als wäre es eine Ewigkeit her. Warum wohl? Yugi rieb sich erneut die Augen. „Ist alles in Ordnung?“, wollte Thea wissen. „Ja.“, antwortete Yugi schwach. „Ich habe nur schlecht geträumt.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  TeaGardnerChan
2010-02-19T18:03:02+00:00 19.02.2010 19:03
Ich hab die FF schon vor einiger Zeit gesehen und sie zu meinen Favos gepackt.
Nun komme ich auch mal dazu sie mir zu gemüte zu führen, denn die Charabeschreibungen, der Titel und die einführung macht lust auf mehr.
Und ich bin sehr von dem ersten Kaptel beeindruckt.

Armer Yugi.
Er findet einfach keine Ruhe...
Hoffentlich geht es ihm bald besser.
Von:  KaitoDC
2009-09-12T11:12:17+00:00 12.09.2009 13:12
das hört sich alles aber hächst interessant an.. wird bestimmt noch sehr ispannend, wenn das Millenniumspuzzle jetzt schon mal auftaucht ;)
ich les dann mal weiter
lg
KaitoDC


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