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Forever Together

von

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Together Forever?

"Akako..." Hiroko stand weinend im Dunkeln, schaute auf einen der kleinen Steine, die im Familiengrab prangten. Das Tsuchiharagrab. Der kleine Stein ging unter in der Menge, wüsste sie nicht, dass dieser neu war, sie hätte ihn nicht gefunden in der Dunkelheit. Das kleine, längliche Steinchen, schon leicht verdreckt und bemoost, auf dem Tsuchihara Akako stand. Denn es war tiefe Nacht, der Friedhof lag zum Glück etwas abseits des Dorfes, in dem die Lichter noch brannten, also sah sie niemand. Sie schluchzte und kümmerte sich nicht darum, dass eine ihrer weißen Strähnen aus ihrer Spange gerutscht war. "Akako, verzeih mir..." Langsam fiel sie auf die Knie, ihr war egal, dass dadurch ihr weißer Kimono dreckig wurde. Sie verachtete ihn, doch derzeit gab es sonst nichts. Nichts, dass sie mit Akako verband. "Wieso...?" schluchzte sie und ihre Stimme bebte. Ihr war klar, dass niemand sie hörte. Auch nicht ihre Schwester. War sie doch weder begraben noch eingeäschert worden. Sie war einfach fort. In jenem tiefem Loch voll von Bosheit und Leid. Das Tor zur Hölle. Wieso musste Akako allein dorthin? Wieso nicht sie? Wieso nicht sie?! Sie hatten sich geschworen, sich nie im Stich zu lassen und doch war Akako nun tot, allein in diesem teuflichem Abgrund und sie hier, ebenfalls allein. Was hatten sie nur falsch gemacht? Was hatten sie nur verbrochen...?

"Akako!" Rascheln. Vorbeifliegende Bäume, Büsche, Steine. "Hiroko!" Eine Hand, ich greife sie. "Lass nicht los, hörst du!?" Meine Kraft, meine Beine, mein Atem... Ich fühle mich so schwach, doch ich will nicht ausruhen, kann es nicht. Darf es nicht. "Werde ich nicht!" rufe ich heißer zurück und laufe weiter. Der Schrein war direkt vor uns, die Dorfbewohner suchten vermutlich am Misonohügel nach uns, wie könnten sie wohl darauf kommen, dass wir die Wege verlassen, um zum geheimen Durchgang zu kommen. Der Schrein war leicht beleuchtet, doch es waren alle auf der Suche nach uns. Wie könnte jemand darauf kommen, dass wir durch den Geheimgang fliehen wollen, der nur für den Falle eines Überfalles gedacht ist? Wir öffneten die Eingangstüre und schlossen sie hinter uns. Wir hörten Stimmen, vielleicht waren sie doch dahinter gekommen?! "Schnell!" Wir liefen los, an dem Gitter vorbei, zur Rückseite des Altars, wo unauffällig die Türe war. Wir stießen sie auf und liefen die Treppen runter. Wir waren noch nicht im Gang selbst angekommen, da hörten wir schon, wie sie oben die Türe öffneten. Wir rannten. Sahen nicht zurück, rannten einfach nur. Hinter uns war Geschrei, Schritte, Gefluche. Und dann passierte es doch. Ich sah zurück. Ich sah die wütende Menge aus den Bauern des Umkreises, die Diener und Priester, die mit ihren Stäben drohten. Ich stieß einen heißeren Schrei des Entsetzens aus. Und stolperte. Eine kleine Steinkante, die ich nicht gesehen hatte, ließ mich stürzen. "Hiroko!" schrie Akako entsetzt und zerrte mich hoch, ehe wir wieder losrannten. Doch die Menge war direkt hinter uns. Sie waren nur wenige Meter hinter uns und sie holten immer mehr auf. "Hiroko!" rief Akako, jetzt hinter mir, jetzt an meiner Hand. "Lauf, bleib nicht stehen und komm nicht zurück!" Ich drehte meinen Kopf zu meiner Schwester, nicht verstehend, was sie meinte. Da riss sie sich von meiner Hand los, blieb mit ausgestreckten Armen stehen und so stürzte sich die Menge auf sie und staute sich bei ihr, ehe sie sie sicher gefasst hatten. Ich wollte stehen bleiben, zu ihr rennen, ihr helfen. Doch sie sah mir streng in die Augen und rief nur "LAUF!". Und ich tat es. Ich rannte, rannte weg, rannte durch den Tunnel und den darauf folgenden Wald. Schnell hörte ich meine Verfolger nicht mehr, doch ich lief weiter. Und weinte. Sie würden sie töten. Alleine. Als Opfer oder zur Bestrafung, doch sie würden sie töten. Ich könnte sie retten. Ich müsste nur zurückgehen, dann könnte sie durch meine Hände... Doch ihr harter Blick, ihr "Lauf" war wie in meinem Kopf eingemeißelt. Ich würde nicht wiederkommen. Vielleicht nach ein paar Jahren. Heimlich. Im Dunkeln...

"Fliehen?" Akako nickte und ich schluckte schwer. "Aber sie werden es nicht..." "Die Kiryus sind auch noch da." sagte Akako streng und ich schaute sie kurz entsetzt an. "Die Zwei sind Kinder! Sie sind erst sechs Jahre alt!" protestierte ich und Akako zischte mir sofort zu, ich soll leiser sprechen. "Es ist mir egal, wer leiden muss. Aber ich will nicht, dass du deine Hände beschmutzt mit einem Mord!" Ich verstand nicht. Einem Mord? Ich würde eins mit Akako werden, wieso nannte sie es so. Akako konnte offenbar meine Gedanken lesen, denn ihr Blick verfinsterte sich. "Hiroko, jetzt hör mir gut zu! Mir haben sie das selbe erzählt wie dir, doch es ist unser Leben! Sie haben kein Recht, es zu beenden, wann sie es wollen. Wir dürfen darüber entscheiden, hörst du? Wir! Dieses ganze Gerede von einer Opferung ist unsinnig! Ich will nicht von etwas beschützt werden, dass dafür ein Menschenopfer verlangt. Lieber sterbe ich an diesem Fluch, der kommen soll als das ich getötet werde, weil irgendwer dies verlangt. Nur du darfst es, aber du würdest es wegen ihnen tun. Nicht weil du es willst." Sie legte ihre Hand an die Stelle, wo mein Herz schlug und ich senkte den Kopf. Ich hatte den Gedanken zwar auch immer komisch gefunden, doch zeitgleich hatte ich mich damit abgefunden. Akako wäre einer der wunderschönen Schmetterlinge geworden, die das Dorf beschützen und...sie wäre für immer bei mir. Doch sie sprach davon so schlecht. Sie glaubte, es wäre etwas schreckliches. Ich könnte ihr aber niemals etwas schlechtes antun... "Na gut." sagte ich schließlich und Akako lächelte, ehe sie mich umarmte. "Glaub mir, wir sind immer zusammen. Wir können das, auch ohne dieses dumme Ritual. Ich lasse dich niemals alleine. In unseren Gedanken und unseren Herzen sind wir immer zusammen, egal was passiert. Dazu brauchen wir kein Opfer und kein Schmetterlingsmal. Hörst du?" Ich nickte und als ich sie glücklich sah, musste auch ich leicht lächeln. "Ich liebe dich, Akako. Niemand auf dieser Welt ist mir so wichtig wie du. Ich würde mir niemanden sonst als Schwester wünschen als dich." Akako lächelte glücklich, ehe sie ihre Hand hob und den kleinen Finger ausstreckte. Ich tat dasselbe und wir kreuzten die Finger. "Zusammen für immer?" fragte sie und ich zögerte nicht mit der Antwort. "Zusammen für immer."



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