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The more you love, the deeper you fall!

(KaryuxUruhaxTsurugi und HizumixRuki)
von

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Rapprochement

Es herrschte Schweigen. Karyu sah auf den Boden und Tsurugi spielte etwas mit seinem halbvollen Colaglas. Nachdem Uruha fluchtartig die Wohnung verlassen hatte, obwohl Karyu versucht hatte ihn daran zu hindern, war Stille eingekehrt. Er wusste nicht so recht, warum Tsurugi nicht auch gegangen war. Erwartete er von ihm weitere Erklärungen? Doch Karyu war nicht in der Lage auch nur einen klaren Gedanken zu fassen.

„Karyu …“

Tsurugi brach die Stille und der Angesprochene sah auf. Doch anscheinend wusste auch der Sadie-Gitarrist nicht so recht was er eigentlich sagen sollte. Karyu seufze leicht.

„Ich versteh es einfach nicht …“, sagte er leise.

„Tsurugi … ich kann es nicht ändern.“

Karyus Stimme versagte bei den letzten Worten. Wie konnte er nur so dämlich sein und sich in zwei Männer verlieben. Warum hatte er Tsurugi nicht schon früher seine Gefühle gestanden, dann wäre er sicher nicht in dieser Situation.

„Das meine ich nicht. Ich meine dein Verhalten.“

Nun verwirrte Tsurugi ihn. Wie meinte er das? Wahrscheinlich sah sein Gesicht sehr verwirrt aus, denn der Gitarrist legte eine Erklärung nach.

„Ich meine, immer wenn wir uns getroffen haben, warst du immer so als wären wir nur Freunde, die hin und wieder miteinander schliefen. Und danach hast du meist so schnell wie nur möglich das Weite gesucht. So wie vor zwei Tagen in diesem Club. Ich kam mir so … ich weis nicht … ich hatte mich so gefreut, dich endlich wieder gesehen zu habe und dann warst du plötzlich wieder weg.“

Karyu sah ihn erstaunt an.

„Wie … wie meinst du das?“

Tsurugi sah nach unten.

„Meinst du nicht, ich hätte mich gefreut, wenn du mal über Nacht geblieben wärst? Oder mich nach dem Sex in den Arm genommen hättest, um etwas zu kuscheln. Manchmal kam ich mir vor, wie ein Spielzeug, das du nicht mehr brauchst, wenn du befriedigt warst.“

Der Brünette war über die Worte des Anderen schockiert und wusste nicht was er sagen sollte. Er schluckte heftig und stand auf, um sich neben ihn zu setzen. Er legte einen Arm um ihn und zog ihn zu sich.

„Du warst nie ein Spielzeug für mich … manchmal wäre ich gern über Nacht geblieben. Und manchmal wäre ich gern zu dir gekommen, um dich einfach nur in den Arm zu nehmen und bei dir zu sein. Aber ich hab mich nie getraut. Ich wollte nicht, dass du jemals herausfindest was ich fühle, weil ich Angst hatte, du würdest mich dann hassen und nichts mehr von mir wissen wollen …“

„ … deswegen war diese Art von Beziehung, die wir zueinander hatten, am besten für uns …“, vervollständigte Tsurugi den Satz.

„Ich weis nicht wann es passiert ist, aber ich liebe dich fast die ganzen fünf Jahre, die wir uns kennen.“, gestand der Blonde schließlich.

Endlich war es raus. Tsurugi hatte es endlich gesagt und irgendwie fühlte er sich erleichtert, aber das hieß nicht, dass nun alles gut war, denn Karyu liebte noch jemand anderen, der kurz zuvor noch neben ihm gesessen hatte und nach dem Geständnis die Wohnung verlassen hatte. Es herrschte wieder Stille, doch diesmal war Karyu ganz nahm bei ihm. Er schloss die Augen und genoss die Zweisamkeit sehr. Aber aus irgendeinem Grund ließ ihn, aber Uruha nicht los.

„Was glaubst du, warum Uruha gegangen ist?“, fragte er schließlich und sah auf.

Karyu hob den Kopf, hielt den Anderen aber weiterhin im Arm.

„Ich weis es nicht. Aber ich wünschte er wäre noch hier.“

Seine Worte ließen Tsurugis Magen etwas zusammen krampfen, aber er hatte schließlich gefragt. Er hatte eigentlich nichts anderes erwartet. Er wusste nicht, wie lange wieder Stille zwischen ihn herrschte, doch plötzlich brach Karyu sie.

„Ich möchte mit euch beiden zusammen sein. Ich möchte keinen von euch beiden wieder missen müssen, ich möchte immer bei euch sein.“, flüstert er leise.

Tsurugi musste schlucken.

„Eine … eine Beziehung zu dritt?“

Tatsächlich hatte Karyu über diese Alternative nachgedacht. Für ihn gab es nur diese zwei Möglichkeiten: Eine Beziehung zu dritt, oder gar keine. Das musste er ihm sagen und nickte schließlich.

„Tsurugi, ich kann und werde mich nicht entscheiden und wenn ich alleine bleiben muss. Ich kann nicht mit einem zusammen sein ohne den anderen.“

Tsurugi musste schlucken und zog sich etwas aus der Umarmung.

„Ich weis nicht, ob ich das kann. Ich kenne Uruha doch gar nicht.“

Das war Karyu natürlich klar. Die beiden hatten sich heute das erste Mal getroffen und er erwartete nicht, dass beide begeistert von der Idee waren, aber mit einem kleinen bisschen mehr Offenheit hätte er schon gerechnet.

„Ich weis, für dich … für euch ist die Situation auch nicht einfach. Aber vielleicht können wir uns zusammen kennen lernen, uns zum Abendessen treffen oder was anderes unternehmen, oder …“

„Karyu …“

Tsurugi unterbrach den Gitarristen und sah ihn an.

„Ich werde darüber nachdenken. Ich muss das alles erst Mal ordnen.“

Er stand auf und stellte sein Glas auf den Tisch.

„Es ist wirklich keine einfache Situation und deswegen werde ich jetzt nach Hause gehen, ein schönes Bad nehmen und darüber nachdenken.“

Karyu nickte nur leicht. Wahrscheinlich war es das Beste, auch wenn er Tsurugi eigentlich nicht gehen lassen wollte.

„Ich bring dich noch zur Tür.“

Der Despa-Gitarrist stand auf und folgte dem Anderen in den Flur. Dieser drehte sich um, als er sich seine Schuhe angezogen hatte und lächelte Karyu an.

„Schlaf gut.“

Er gab ihm einen kleinen flüchtigen Kuss und verließ dann die Wohnung.
 

Am anderen Ende der Stadt fiel im gleichen Moment eine andere Wohnungstür zu. Uruha war nach einer kleinen Irrfahrt mit der U-Bahn endlich nach Hause gekommen. Er lehnte sich gegen die Tür und atmete tief durch. Langsam lief er in sein Schlafzimmer und zog sich dabei aus. Eine Spur von Klamotten zog sich durch die Wohnung und er stand schließlich nackt im Dunklen vor seinem Bett. Er ließ sich darauf nieder und krabbelte unter die Decke. In seiner Hand hielt er sein Handy. Kurz überlegte er, Karyu anzurufen, oder ihm eine SMS zu schreiben. Doch dann ließ er die Nummer von Ruki wählen, der kurz darauf an sein Handy ging.

„Hey Uruha …“

Es klang ganz nach einem Lächeln auf Rukis Lippen. Eine Weile war Ruhe.

„Uruha?“

Er klang schon besorgter und der Gitarrist überlegte, warum er ihn überhaupt angerufen hatte. Er konnte ihm unmöglich von Karyus Geständnis erzählen, er hatte ihm ja nicht einmal von dem Kuss erzählt.

„Ich … ich wollte nur wissen, ob du immer noch mit mir morgen zu den Untersuchungen gehen willst? Wenn Hizumi lieber mit dir zusammen sein will, gehe ich auch allein.“

„Ach was. Ich habe ihm schon gesagt, dass ich morgen mit dir wohin will, also keine Sorge. Ich hole dich morgen früh ab und dann fahren wir zu deinem Termin. Ich hab es dir doch versprochen.“

„Okay. Danke. Ich wollte nicht stören. Ich wünsch dir noch einen schönen Abend und einen lieben Gruß an Hizumi.“

Uruha zwang sich erleichtert und etwas fröhlich zu klingen. Er verabschiedete sich von Ruki und legte auf. Er fühlte sich tatsächlich erleichtert, dass Ruki morgen zusammen mit ihm dorthin gehen würde. Er legte sein Handy auf den Nachtschrank und stellte sich den Wecker, damit er nicht verschlief. Doch er konnte nicht einschlafen, auch nach den zwei Schlaftabletten nicht, die er sich etwas später aus dem Bad geholt hatte.

Als der Morgen graute, hielt er es nicht mehr aus und stand schließlich auf. Kurz nachdem er sich geduscht und sein Frühstück heruntergewürgt hatte, klingelte es an der Tür. Es konnte nur Ruki sein, trotzdem sah er zur Sicherheit durch den Spion und schloss dann erst die Tür auf, um sie zu öffnen.

„Guten Morgen!“, begrüßte Ruki ihn lächelnd.

Uruha erwiderte etwas gequält das Lächeln und zog seine Schuhe an. Ruki war das nicht entgangen, aber für ihn war es einfach nur die Anspannung vor den Untersuchungen.

„Du schaffst das schon.“, versuchte er ihn aufzumuntern, als sie zusammen zu Rukis Auto liefen, mit dem er gekommen war.

Auf der Fahrt zu der Klinik, in dem Uruha beide Untersuchungen – psychologisch, als auch körperlich – hatte, sagte keiner ein Wort. Der Gitarrist war mit seinen Gedanken auch mehr bei Karyu als bei den anstehenden Terminen. Seit gestern Abend konnte er an nichts anderes mehr denken und so langsam fragte er sich, warum er überhaupt davon gelaufen war. Als Ruki auf den Parkplatz fuhr und schließlich ausstieg, hatte er keine Zeit weiter darüber nachzugrübeln. Nun übermannte ihn die Aufregung und Angst vor den Untersuchungen doch. Zum Glück regelte Ruki alles mit der Anmeldung und so setzte er sich mit ihm ins Wartezimmer und wartete darauf, aufgerufen zu werden.

Bereits nach wenigen Minuten kam eine junge Frau aus einem Praxiszimmer und rief Uruhas Namen auf. Ruki wollte schon mit aufstehen, doch der Gitarrist lächelte nur leicht.

„Ruki ich schaff das allein.“

Er folgte der Psychologin in den Raum und wusste nicht so recht ob er sich darüber freuen sollte, dass erst das Gespräch dran war, oder das er die körperliche Untersuchung noch nicht hinter sich hatte. Das Gespräch dauerte fast eine ganze Stunde und Ruki machte sich wieder Sorgen um seinen Freund. Gerade als er aufstehen wollte, um an der Tür zu klopfen und zu fragen, ob alles okay sei, öffnete sich die Tür und Uruha kam etwas verheulte aus dem Raum.

„Dann begleite ich sie jetzt noch zu ihrer Untersuchung.“

Die Psychologin lief vor und die Beiden folgten ihr schweigend. Auch ohne Worte, wusste Ruki, dass sein Freund mit jedem Schritt zum Behandlungszimmer nervöser wurde. Gleich müsste er sich von jemandem – den er noch nie zuvor gesehen hatte – dort anfassen lassen, wo er sich selbst ungern berührte.

„Ruki …“

Uruha stoppte vor der Tür und griff nach der Hand des Anderen.

„Keine Sorge, Uruha, ich werde mitkommen egal was die sagen.“

Beide betraten zusammen das Zimmer und Uruha drehte sich der Magen um, als er den Behandlungsstuhl sah. Er wäre am liebsten sofort umgedreht, aber Ruki hielt seine Hand zu fest und auf ihn kam schon beruhigend lächelnd eine nette dickliche Schwester zu.

„Sie bekommen etwas zur Beruhigung.“

Wenige Minuten später, saß Uruha auf dem Stuhl, der einen Gynäkologenstuhl sehr ähnlich war, im Halbschlaf und neben ihm Stand Ruki und hielt seine Hand. Eine Ärztin untersuchte den Gitarristen und warf immer wieder medizinische Begriffe durch den Raum, die die Schwester, die zuvor Uruha ruhiggestellt hatte, in einer Akte notierte. Es dauerte länger als Ruki erwartet hatte, war aber wirklich erleichtert, als er dabei helfen sollte ihn wieder anzukleiden und zu einer Liege zu bringen, wo er langsam wieder wach werden konnte.

„Mh …“

Nach guten zwanzig Minuten öffnete Uruha die Augen und drehte den Kopf zu Ruki.

„Ich will nach Hause … duschen …“, flüsterte er leise und versuchte aufzustehen.

„Du solltest noch ein bisschen liegen bleiben.“

Ruki versuchte ihn wieder auf die Liege zu drücken, aber Uruha war stärker als er erwartet hatte und stand einen Augenblick später wieder auf seinen eigenen Beinen.

„Bitte lass uns gehen …“

Ruki gab sich geschlagen und nickte.

„Okay …“

Er stütze seinen Freund etwas, der trotz allem noch etwas wackelig auf seinen Beinen war und ging mit ihm aus dem Raum Richtung Empfang um dann die Klinik zu verlassen. Uruha noch Ruki hatte ihn kommen sehen, doch plötzlich kam jemand um die Ecke und rannte gegen Uruha. Der Stoß war so heftig gewesen, dass der Gitarrist sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte und rückwärts auf den Boden knallte.

„Autsch …“

„Oh Gott … es tut mir Leid.“

Uruhas Blut gefror in seinen Adern. Er kannte die Stimme.

„Uruha ... ?“

Noch bevor er hoffen konnte der andere würde ihn nicht erkennen, war es bereits zu spät. Er sah ihn an und zwang sich zu einem leichten Lächeln.

„Hey …“

Tsurugi reichte ihm die Hand und half ihm auf. Schnell verbeugte er sich nochmal.

„Entschuldige bitte nochmals … ich bin in Eile. Ist alles in Ordnung?“

Schnell nickte Uruha, er wollte so schnell wie möglich nach Hause und dem Anderen nicht erklären müssen, warum er in dieser Klinik war, wenn er sich nicht selbst schon alles zusammengereimt hatte. Hoffentlich erzählte er Karyu nichts. Doch dies jetzt auszusprechen würde noch mehr Verdacht erregten. Er hob die Hand zur Verabschiedung und zwang sich erneut zu einem Lächeln.

„Hai, es ist alles okay. Vielleicht sehen wir uns mal.“

Uruha suchte so schnell er konnte das Weite und Ruki folgte ihm.

„Hey, wer war das?“

Uruha antwortete nicht. Erst als Ruki vor Uruhas Haustür geparkt hatte und ihn ansah, wusste er das er nicht herumkam es ihm zu erzählen.

„Nicht im Auto … Ich mach uns oben einen Tee.“

Ruki schien die Idee gut zu finden, denn er nickte und stieg aus. Kurz darauf stellte Uruha zwei Tassen Tee auf den kleinen Tisch im Wohnzimmer und setzte sich neben den Vocal auf das Sofa. Dass er eigentlich duschen gehen wollte hatte er verdrängt, genauso wie die ganze Untersuchung. Tsurugi hatte seine Gedanken wieder auf den gestrigen Abend gelenkt.

„Also?“

Uruha schreckte etwas hoch und sah Ruki an. Er erwartet immer noch eine Erklärung.

„Wer war das? Eigentlich kenne ich die Leute mit denen du zu tun hast.“

Ruki lächelte und trank einen Schluck Tee.

„Ich kenne Tsurugi erst seit gestern Abend.“, sagte er leise.

Er müsste weiter ausholen um das alles zu erklären.

„Ruki … an dem Tag, als wir bei der Polizei waren und Karyu mich nach Hause gebracht hat … da hat er mich geküsst.“

Er achtete gar nicht auf Rukis schockiertes Gesicht, denn er wollte gar nicht wissen was ihn daran so schockierte, die Tatsache an sich, das Karyu es gewagt hatte ihn zu küssen, oder dass Uruha noch nicht früher etwas gesagt hatte.

„Ich weis auch nicht, er hat darauf bestanden mit hochzukommen, damit er …“

Ruki sah ihn immer noch geschockt an.

„Hat er sonst was mit dir gemacht?“

Anscheinend was Ruki gerade dabei Mordpläne für Karyu zu schmieden, doch Uruha schüttelte den Kopf.

„Er hat mich bis nach oben begleitet, mir einen Tee gekocht und dann ist er gegangen … halt hat er mich zum Abschied geküsst.“, gestand Uruha dann leise.

Ruki schien das nicht von seinen Plänen abzubringen. Er lehnte sich an und grübelte.

„Ich wollte wissen warum er das gemacht hat. Also bin ich gestern Abend zu Karyu gefahren.“

Nun sah Ruki noch geschockter aus und Uruha seufze.

„Ruki … ich kann auch Dinge allein, auch wenn du das nicht glaubst.“

Uruha wusste, das er oft Hilfe von anderen brauchte, insbesondere von Ruki, da er niemanden näher an sich heranließ als ihn. Doch er musste lernen auch auf eigenen Beinen zu stehen. Ruki schien das zu verstehen und nickte leicht. Für ihn musste, dass auch eine neue Erfahrung sein, zu sehen, das Uruha etwas ohne seine Hilfe schaffte.

„Du warst also gestern bei Karyu?“

Uruha nickte.

„Ja und schon wo ich ankam hatte ich das Gefühl er erwartete eigentlich jemand anderen. Aber er hat mich hereingebeten. Ich wollte einfach wissen warum er mich geküsst hat, also saß ich wenig später bei ihm auf dem Sofa mit einem Glas Cola in der Hand. Naja … aber sein Handy hatte dann geklingelt noch bevor er mir antworten konnte und dann meinte er, er bekomme noch Besuch. Natürlich wollte ich gehen um nicht zu stören. Aber Karyu bestand darauf, dass ich bleiben soll. Und dann kam Tsurugi. Ich glaube er war auch nicht begeistert mich zu sehen. Anscheinend wollte er mit Karyu auch etwas besprechen.“

Uruha machte eine Pause und nahm einen Schluck Tee. Rukis Blick konnte er im Moment nicht wirklich deuten und er sagte auch nichts also erzählte er einfach weiter.

„Karyu war unheimlich nervös und durcheinander, aber er meinte es wäre gut, dass wir beide nun bei ihm wären. Natürlich hat Tsurugi genauso wenig verstanden was Karyu wollte wie ich. Naja und dann hat er gesagt das er in uns beide verliebt ist.“

Ein klirren war neben ihm zu hören. Ruki hatte seine Tasse aus der er gerade trinken wollte fallen gelassen.

„Entschuldige …“

Bevor Uruha noch etwas sagen konnte war der Vocal aufgesprungen und in die Küche geeilt. Das Malheur war schnell beseitigt und Ruki setzte sich wieder neben ihn.

„Karyu liebt also dich und diesen Tsurugi?“

Uruha nickte und fühlte sich schon wieder schrecklich weil er gestern einfach davon gelaufen war. Vielleicht hat sich Karyu ja jetzt für Tsurugi entschieden. Sein Magen krampfte sich zusammen.

„Ruki … was soll ich jetzt machen? Ich bin danach gestern einfach weggelaufen. Karyu ist jetzt sicher mit Tsurugi zusammen.“

Er war den Tränen nahe. Ruki legte ihm eine Hand auf den Rücken und zog ihn zu sich.

„Lass es uns rausfinden. Zu wissen, dass es wirklich so ist, ist etwas anderes als wenn man es nur glaubt und seine Chance vertut. Ich weis, es wir weh tun zu es endgültig zu wissen, aber das ist alle Mal besser als mit dieser Ungewissheit zu leben.“

Der Vocal lächelte leicht.

„Ich fahr dich auch zu Karyu und warte unten im Auto wenn du willst.“

Uruha dachte über dieses Angebot eine ganze Weile nach und nickte dann leicht.

„Okay … aber vorher will ich noch duschen und mir was anderes anziehen.“

Plötzlich war ihm wieder bewusst, dass er sich eigentlich total eklig und schmutzig von der Untersuchung fühlte. Er stand auf und ging auf direktem Weg ins Badezimmer um dich unter die Dusche zu stellen. Ruki schaute nach einer Stunde, die Uruha bereits im Bad verbrachte vorbei und wollte wissen ob alles in Ordnung sei. Das es keine Dusche von fünf Minuten werden würde, war dem Vocal klar gewesen, doch eine Stunde unter dem Wasser war dann wirklich genug. Er holte Uruha aus dem Schlafzimmer neue Klamotten zum Anziehen und trat dann ins Bad.

„Uruha, jetzt ist aber Schluss.“

Er lächelte sanft und griff nach einen Handtuch.

„Du weichst noch völlig auf wenn du noch ne Stunde unter der dusche stehst.“

Ruki drehte das Wasser aus und legte das Handtuch um ihn. Uruha seufze und fühlte sich wie ein kleines Kind, doch Ruki hatte Recht und er musste sich eingestehen, dass er immer noch nicht so selbstständig war wie er es sich gewünscht hätte. Nachdem Ruki ihn wieder allein gelassen hatte trocknete er sich ab und föhnte seine Haare, bevor er dann in die Klamotten schlüpfte die auch Ruki ihm gebracht hatte. Schnell stylte er sich etwas und kam aus dem Bad.

„Ich glaub ich bin fertig …“, meinte er dann leise als er ins Wohnzimmer, wo Ruki auf ihn wartete, ging.
 

Wenig später saßen sie in Rukis Auto auf dem Weg zu Karyu. Uruha war sehr nervös, weil er auch gar nicht wusste wir der Despa Gitarrist darauf reagieren würde.

„Ich warte hier.“

Ruki lächelte ihm aufmunternd zu. Uruha hatte gar nicht bemerkt, dass sie schon da waren und nickte dann leicht.

„Danke …“

Der Gazette-Gitarrist stieg aus und lief schon wie am Abend zu vor unangekündigt zu Karyus Wohnung. Plötzlich machte er sich Gedanken, dass er vielleicht gar nicht da war oder was machte er wenn Tsurugi auch in der Wohnung war und er sie bei irgendetwas störte. Doch Karyu war da. Er öffnete die Tür und strahlte den Anderen sofort an.

„Uruha … Komm rein.“

Etwas zaghaft trat er ein und lächelte leicht, als Karyu die Tür hinter ihm schloss.

„Ich freu mich dich zu sehen. Ganz ehrlich … ich hatte vor später noch zu dir zu kommen.“

Er lächelte leicht und begleitete ihn ins Wohnzimmer.

„Setzt dich doch. Magst du was Trinken?“

Uruha nickte leicht als er sich setzte.

„Vielleicht einen Tee.“

Karyu verschwand in der Küche und schien tatsächlich Tee zu kochen, da er eine ganze Weile beschäftig zu sein schien. Als er wieder ins Wohnzimmer kam setzte er sich neben Uruha und reichte ihm die Tasse Tee, die er dankend annahm.

„Danke. Und Entschuldige, dass ich gestern so überstürzt gegangen bin.“

Er wurde etwas rot und nahm einen Schluck Tee. Karyu lächelte ihn freundlich an.

„Ist schon okay … Ich hätte vielleicht nicht anders reagiert.“

Uruha wusste nicht was er darauf antworten sollte und sah in seine Teetasse. Stattdessen ergriff Karyu wieder das Wort.

„Ich hab dich gestern sehr damit überrumpelt oder? Aber dass du heute wieder hergekommen bist, zeigt mir irgendwie, dass es dir nicht ganz egal ist, was ich da gestern gesagt habe.“

Uruha schüttelte leicht den Kopf. Natürlich war es ihm nicht egal.

„Ich möchte dir das gleiche sagen wie ich Tsurugi schon gesagt habe. Ich will und werde mich nicht entscheiden, mit wem ich von euch beiden zusammen bin. Ich liebe euch beide. Dich und Tsurugi. Und entweder ich kann mit euch beiden zusammen sein, oder mit keinem.“

Er sah ihn ernst aber freundlich an.

„Du bist also nicht mit Tsurugi … zusammen?“

Karyu schüttelte den Kopf.

„Nein. Und ich werde auch nicht mit ihm zusammen sein, wenn ich nicht auch mit dir zusammen sein kann.“

Uruha schluckte.

„Was … was hält Tsurugi davon?“

„Viel wichtiger finde ich im Moment was du davon hältst.“

Der Gazette Gitarrist sah weiterhin seine Tasse an und schluckte.

„Ich … ich weis nicht. Ich kenn Tsurugi nicht.“

Neben ihm vernahm er ein Kichern. Lachte Karyu ihn jetzt aus? Machte er sich über ihn lustig?

„Genau das leichte hat Tsurugi auch gesagt. Ihr beide seid so unterschiedlich, aber keiner macht sich Gedanken ob so eine Beziehung zu dritt funktionieren könnte, nein ihr beiden macht euch mehr Gedanken darüber das ihr den anderen gar nicht kennt.“

Uruha sah ihn verwirrt an und er merkte, dass er recht hatte. Erst jetzt machte er sich Gedanken darum wie eine Beziehung zu Dritt funktionieren soll und bereits im nächsten Moment bemerkte Uruha das nächste Problem, dass er in einer Beziehung haben würde – egal ob mit einem oder mit zwei Partnern. Er klammerte sich an seine Tasse und schluckte hart.

„Uruha, es ist in Ordnung. Ich weis doch, dass du ein Problem damit hast. Also mit Nähe. Und es tut mir auch Leid wenn ich dich mit dem Kuss überfordert habe, aber in diesem Moment konnte ich nicht anders als dich zu küssen.“

Karyu sah ihn entschuldigend an.

„Ich versprech dir, dass wir alles langsam angehen lassen würden. Einfach ausgehen, damit ihr euch kennenlernt. Zusammen Abendessen oder mal einfach in ne Bar. Das habe ich Tsurugi auch vorgeschlagen.“

„Karyu … ich bin bald auf Tour.“, sagte Uruha leise immer noch seine Tasse anstarrend.

Doch er merkte wir ablehnend das klingen musste. Er blickte auf und sah Karyu an.

„Aber … vielleicht finden wir für die Zeit die ich auf Tour bin eine andere Möglichkeit.“

Auf Karyus Gesicht tauchte das Lächeln wieder auf.

„Natürlich. Und wenn wir jeden Tag telefonieren müssen.“

Er schien in diesem Moment ziemlich glücklich und erleichtert zu sein. Uruha trank seinen Tee aus und stellte die leere Tasse auf den Tisch.

„Telefonieren klingt gut.“

Er nickte und lächelte leicht. Er hatte jetzt drei Monate Zeit sich etwas einfallen zu lassen wie er mit der neuen Situation umgehen sollte bevor es wirklich ernst werden konnte.

„Ich würde heute Abend gern mit euch Sushi Essen gehen.“

Uruha sah ihn an und schluckte leicht.

„So … ein richtiges Date??“

Karyu überlegte kurz.

„Wenn du es so sehen willst … ja.“

Er lächelte Uruha aufmunternd zu und hoffte auf eine Zusage. Zögerlich nickte Uruha.

„Hai … okay.“

Es schien ganz so als würde Karyu ein großer Felsbrocken vom Herzen fallen.

„Ich sollte dann auch wieder gehen … Ruki hat mich hergefahren und wartet unten im Auto auf mich.“

Uruha lächelte entschuldigend und stand auf. Karyu folgte ihm zur Tür.

„Kennst du ne gute Sushibar?“

Karyu wusste, dass Uruha sehr gern Sushi aß, also kannte er vielleicht eine gut. Der Gitarrist nickte schnell und nannte ihm eine Adresse.

„Dann komm gut nach Hause. Ich ruf dich einfach an, wegen der Zeit.“

Er gab Uruha noch einen Kuss auf die Wange zum Abschied.
 

Uruha saß den ganzen Nachmittag auf heißen Kohlen. Jetzt wusste er zwar wo es hinging, aber nicht wann. Ruki hatte darauf bestanden ihn hinzufahren und notfalls auch wieder abzuholen. Der Gitarrist wollte erst gar nicht wissen was Hizumi dazu sagen würde wenn er erfahren würde, das Ruki Fahrservice für Ruki spielte. Er seufze und schaute erneut auf sein Handy. Es hatte immer noch nicht geklingelt. Also beschloss er erst einmal duschen zu gehen. Vielleicht konnte er sich mit den Vorbereitungen für den Abend ablenken – oder es würde alles nur noch schlimmer machen. Gerade als er sich entgleiten wollte um sich unter einen Schauer warmen Nasses zu begeben klingelte sein Telefon. Doch es war nicht Karyu, der ihn da anrief. Kurz überlegte er ob er es nicht einfach ignorieren sollte, ging dann aber doch ran.

„Hallo?“

„Hey Uruha.“

Es war Tsurugis Stimme am Anderen Ende der Leitung.

„Entschuldige. Deine Nummer habe ich von Karyu. Ich dachte, wenn ich dich anrufe, wann wir uns treffen sind wir schon mal ein Stückchen weiter.“

Man konnte das Lächeln auf den Lippen des Sadie Gitarristen regelrecht aus seinen Worten heraus hören.

„Auf die Idee hätte ich auch kommen können.“, antwortet Uruha leise.

Doch er wusste, selbst wenn er ihm diese Idee eingefallen wäre, er hätte es nicht getan. In diesem Punkt unterschieden sich die beiden gewaltig. Tsurugi war wirklich für alles offen. Wahrscheinlich malte er sich schon eine blühende Beziehung and Karyus und Uruhas Seite aus. Es schien ihm wirklich nichts aus zu machen, das Karyu so etwas vorgeschlagen hatte.

„Ach was … Also jedenfalls war Karyu für 7 Uhr. Er hat sogar einen Tisch bestellt.“

Karyu meinte es wirklich ernst. Ein Date zu Dritt mit allem Drum und Dran.

„Sieben ist Gut.“

Uruha gab sich Mühe nicht allzu nervös zu klingen.

„Ich werde mit dem Taxi kommen, soll ich dich vielleicht einsammeln und wir fahren zusammen hin?“

Tsurugi schien alles daran zu setzten, auch Zeit mit Uruha allein zu haben. Wollte er ihn etwa wegen dem Besuch in der Klinik ausfragen?

„Tut mir Leid, aber Ruki hat darauf bestanden mich hinzufahren. Aber vielleicht können wir zusammen zurückfahren, wenn ich Ruki davon überzeugen kann, das er mich nicht abholen muss.“

Am Liebsten hätte er Ruki abgesagt. Er kam sich fast so vor als wäre Ruki sein Aufpasser, damit ihm auch ja nichts passierte. Wahrscheinlich hielt Tsurugi ihn jetzt für ein kleines Kind oder so was.

„Oh, da dann. Ich werde ihn schon überreden, dass wir nicht beißen und wir dich auch sicher wieder nach Hause bringen.“

Tsurugi konnte sich das Kichern nicht verkneifen und so konnte sich Uruha genau vorstellen was er dachte.

„Also, dann bis um sieben.“

Nach einer kurzen Verabschiedung legte Uruha auf und seufze. Er hatte das Gefühl, dass das Ganze ein riesen Reinfall werden würde.
 

Ruki war der Meinung er bräuchte lediglich eine halbe Stunde bis zur Sushibar. Doch in der Zwischenzeit standen sie schon eine halbe Stunde im Stau. Uruha lehnte sich zurück und seufze. Warum musste er auch sein Handy zu Hause liegen lassen. Er konnte Karyu oder Tsurugi nicht mal anrufen, dass er sich verspäten würde. Wahrscheinlich machten sie sich einen schönen Abend zu zweit und dachten gar nicht weiter an ihn. Jetzt wünschte er sich das Angebot von Tsurugi nicht ausgeschlagen zu haben.

Erst gegen acht Uhr erreichte Ruki endlich das Restaurant. Uruha hatte kaum Zeit sich zu verabschieden. Er sprang aus dem Auto, winkte Ruki noch schnell nach und verschwand dann in dem Restaurant. Und genau da stellte sich das nächste Problem. Alle Tische waren in abgegrenzten kleinen Räumen. Deswegen mochte er das Restaurant auch so sehr. Das Essen wurde mit kleinen Booten auf dem künstlich angelegten Kanalsystem zwischen die kleinen Räume serviert. Man war völlig unter sich wenn man hier aß. Eigentlich perfekt für ein Date zu Dritt, wenn man schon eine gewisse Persönlichkeit ist.

„Uruha?“

Er erschrak etwas und drehte sich blitzschnell um. Tsurugi stand hinter ihm und lächelte ihn freundlich an.

„Wir haben uns schon solche Sorgen gemacht. Wo warst du den so lange?“

Der Sadie Gitarrist ergriff Uruhas Hand und zog ihn in einen der kleinen Räume in dem anscheinend Karyu wartete.

„Hallo.“

Uruha verbeugte sich tief als er den Raum betrat. Karyu sprang sofort auf und legte seine Arme um ihn.

„Gott, Uruha. Wo warst du? Wir haben dich unzählige Male versucht dich anzurufen. Warum bist du nicht rangegangen? Wir haben uns Sorgen gemacht.“

Tsurugi hatte in der Zwischenzeit die Schiebetür geschlossen und hatte sich gesetzte.

„Entschuldigung. Ich … wir haben im Stau gestanden und ich hab meine Handy zu Hause liegen lassen … und …“

Er war völlig durcheinander und das alles war ihm ganze furchtbar peinlich.

„Schon gut, jetzt bist du ja da. Setz dich.“

Er führte Uruha zu dem freien Sitzkissen und setzte sich auf sein eigenes. Alle drei saßen an einer anderen Seite des Tisches, auf dem bereits einige Sushiplatten standen.

„Wir haben schon mal bestellt. Ich hoffe du magst das alles. Natürlich können wir noch mehr bestellen.“

Tsurugi nahm seine Stäbchen und nahm ein Stück Maki-Sushi auf, während Karyu Sake in die drei kleinen Schalen goss. Uruha war noch nicht wirklich da, aber die anderen beiden gaben ihm das Gefühl, das er bereits die ganze Zeit hier gewesen war.

„Magst du nicht?“

Uruha sah Tsurugi an und dann das Stück Sushi, das er vor seinen Mund hielt. Er lächelte und ließ sich füttern. Plötzlich fühlte er sich wahnsinnig wohl wie schon lange nicht mehr.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
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Von:  -Aurora-
2010-01-10T23:30:05+00:00 11.01.2010 00:30
OMG eigendlich wollte ich nur ein kapitel lesen und dann ins bett...nunja hab jetzt doch alles gelesen...süße du MUSST! weiter schreiben ich hab hummeln im hintern und will wissen wie es weiter geht *-*
Von:  Jukiko
2009-11-12T09:53:21+00:00 12.11.2009 10:53
mir gefällt die ff
mach bitte schnell weiter ja?!
Von:  ManaHime
2009-10-28T20:56:37+00:00 28.10.2009 21:56
Das Kapi is toll^^
ich find es is echt gut geschrieben
mach weiter so
ich hoffe es geht bald weiter ^^


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