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Ein Schuss...

GemeinschaftsFF der Majesticsiten
von

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Zweifel

Hallihallo!
 

Diese FF ist eine Zusammenarbeit der User des Majestics-Fanzirkels und ist eine sogenannte FortsetzungsFF.
 

Ich wünsche in jedem Fall viel Spaß beim Lesen!
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

Zweifel
 

Unterdessen im Krankenhaus saßen Robert und Oliver noch immer schweigend an Enricos Bett. Sie machten sich Sorgen. Sorgen um Johnny, Sorgen um Enrico... Oliver schmiegte sich vorsichtig an Enrico, legte seinen Kopf behutsam neben den des Italieners und schloss die Augen. Es war für Oliver nicht normal, solch engen Kontakt zu anderen Menschen zu haben, aber in diesem Moment war ihm einfach danach, er hatte das Bedürfnis seinem Freund nahe zu sein, ihm irgendwie Schutz durch seine Nähe zu schenken. Eigentlich hätte der Franzose ihm noch gerne sanft durchs Haar gestreichelt, nicht aus sexuellen Gründen, eher als Geste der Freundschaft und Zuwendung, doch den jetzigen Drang zu noch engerem Kontakt verkniff er sich.

Robert seufzte. Was sollten sie jetzt nur tun? Er war verzweifelt. Warum war Johnny entführt und Enrico niedergeschossen worden...? Warum? Sollte er warten bis Enrico wieder wach war? Könnte man ihn fragen...? Bestand die Möglichkeit, dass der Italiener wusste, was hier vor sich ging? Was hatte er mit alldem zu tun?

Auf einmal stand Robert auf und ging aus dem Zimmer. Oliver bemerkte nichts, weil er eingeschlafen war. Robert ging währenddessen aus dem Krankenhaus und überlegte. "Was sollen wir jetzt tun? Heutzutage ist die Polizei nicht mehr so zuverlässig wie früher." Ein paar Sekunden später rannte er los.
 

In der Zwischenzeit machte sich Johnny mit den Gedanken verrückt, dass seinen Freunden etwas passiert sein könnte. Und ob er diesen Mann wirklich glauben schenken sollte...

Der Raum war dunkel. Kein Laut war zu hören. Nur diese Stille, in der gelegentlich ein fast unerkennbares Tropfen von der Decke zu hören war. Johnny blinzelte bevor er seine Augen vorsichtig öffnete. Er war eingeschlafen.

Jeder Atemzug fiel ihm schwer, sein Brustkorb schmerzte, sein Kopf war schwer. Er war verschwitzt und schwach. Und immer noch diese Fesseln an seinen Armen und Beinen. Sie schnitten ihm bereits tiefe Wunden ins Fleisch. Aber sein Körper war taub, Schmerzen bemerkte er nicht mehr. Er grübelte auch nicht mehr. Er versank... er versank in Fragen und Zweifeln. Und obschon er seine Augen geöffnet hatte, erkannte er nichts. Es war zu dunkel.

Plötzlich vernahm er drei Männerstimmen die durch die geschlossene Tür klangen. "Hat sich immer noch niemand von denen auf die Suche gemacht?!", rief vermutlich ein hysterischer, junger Mann. "Nein. Sie wollen erst einmal abwarten, wie und ob die Polizei darauf reagieren wird", die antwortende Stimme wirkte sehr ruhig und erfahren. Sie war wohl von einem älteren. "Vielleicht sollten wir", meinte der dritte, der sich jetzt auch zu Wort meldete, "doch einen Erpresserbrief schreiben. Natürlich nur, wenn es dem da oben recht ist..." Mit "der da oben" war vermutlich ihr Boss gemeint - ein etwas unliebevoller Kosename, aber jeder wusste, wer gemeint war.

Johnny versuchet sich an die Dunkelheit zu gewöhnen, um zur Türe sehen zu können. Aber es war alles verschwommen. "Schließlich haben wir ja jetzt eine Geisel, oder etwa nicht?" Johnny verstand es nicht. War er gar nicht als Geisel geplant gewesen? Warum sollten sie ihn denn dann entführt haben? Und vor allem: wozu?
 

"Oliver...?"

Enrico blinzelte schwach. Er schaute zu Oliver herüber, welcher immer noch schlief. Der Italiener sah seinen schlafenden Freund für kurze Zeit nachdenklich an. Der Franzose rührte sich kein Stück und Enrico versuchte, sich vorsichtig und unbemerkbar aufzurichten, aber ein stechender Schmerz zog durch seinen gesamten Körper. Er ächzte laut und schmerzerfüllt auf. Oliver vernahm diesen Ton und erwachte sofort. "Enrico!"

Er blickte ihm in die blauen Augen, welche nur erschrocken zurück starrten. "Bleib liegen! Du brauchst Ruhe..."

"NEIN!" Oliver zuckte zusammen bei dem groben Ton, den der Italiener verwendete. Es war ungewöhnlich, dass sein Freund derart garstig wurde. "Aber...", quiekte Oliver leise.

Verlegenes Schweigen erfüllte das Zimmer. Der blonde Italiener schaute betreten zur Seite weg. "Tut mir leid... aber..."

"Ja...?"

"Ihr müsst euch in Sicherheit bringen."

"Warum? Und... ich... wir müssen Johnny retten! Wir sollen wir das machen, wenn wir uns verkriechen?"

"Es geht nicht anders!"

"Warum? Was ist los?"

"Das kann ich dir nicht sagen", er würde Oliver damit nur schocken und verletzen, würde er ihm sein ‚Geheimnis’ verraten, "Ich kann es dir nicht sagen. Es tut mir leid..." Enrico biss sich auf die Unterlippe. Es war nicht nur die Angst, Oliver zu verletzen. Er würde ihn mit hineinziehen, in sein Problem. Sie waren alle schon in Lebensgefahr, aber er muss es ja nicht noch schlimmer machen, als es ohnehin schon war. Oliver sah Enrico nun mit stechendem Blick in die Augen. Dem Italiener machte es schon fast Angst. Was soll dieser Blick? Auf einmal wirkte Oliver so selbstsicher, so überzeugt. Seine Worte hämmerten auf Enrico ein wie das Blei der Waffe vor einigen Tagen. "Du wurdest von der Mafia niedergeschossen, oder?"

"Ich...", was sollte Enrico jetzt sagen? "Wieso? Wieso wollten sie dich umbringen?", fragte Oliver ungeduldig.
 

Einer der drei Männer kam zu Johnny, beugte sich über ihn und packte ihn grob bei den Haaren, um seinen Kopf hochzuziehen. Der Schotte keuchte vor Schmerz schwach auf. Zwar sah Johnny alles verschwommen, aber als der Mann näher kam erkannte er, dass er genau so aussah wie Enrico. Er runzelte verwirrt die Stirn und öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, doch er brachte keinen Ton hervor.

"So hier hast du den Beweiß. Ich bin Enricos Zwillingsbruder. Und mein Vater ist der Boss der größten sizilianischen Mafia. Noch Fragen?" Johnny konnte kein Wort herausbringen so schwach war er. Aber er konnte nicht glauben, was er sah. Sein Gegenüber grinste ihn nur bösartig an, ehe er fortfuhr: „Na, wie fühlt man sich, wenn man so ganz alleine als Geisel gehalten wird und niemand nach einem sucht?“

Schwer atmend presste Johnny seine Lippen aufeinander und versuchte die aufkeimende Hoffnungslosigkeit in ihm zu unterdrücken. Er wusste, dass dieser Typ ihn manipulieren wollte, ihm Lügen erzählte. Es wäre wohl das sinnvollste, einfach wegzuhören, all das nicht auf sich wirken zu lassen... Enricos Bruder ließ seine Haare los und Johnnys Kopf sackte herunter.

„Weißt du, wir geben dir gerne eine Chance, wieder frei zu kommen. Du bist uns sofort los, du musst uns einfach nur Enrico ausliefern...“ Johnny erstarrte, verzog sein Gesicht zu einem elenden Lächeln und brachte ein trockenes Lachen zustande. Es klang eher wie ein Husten.

„Ich verrate meine Freunde nicht“, brachte er tonlos und mit rauer, dünner Stimme hervor. Er sah sein Gegenüber nicht an, als er sprach. Doch allem Anschein nach war der Junge mit seiner Antwort nicht zufrieden und er trat ihm grob in den Bauch. Johnny keuchte schmerzerfüllt auf, war aber ansonsten zu keiner anderen Reaktion fähig.

„Keine Sorge, mein Lieber. Du wirst deine Meinung schon noch ändern. Ein paar weitere Stunden ohne Essen und Trinken und du wirst und anflehen, dir einen Deal anzubieten. Zudem haben wir deine Freunde in unserer Hand“, er lachte laut auf, „Und ich denke für deine Freunde Oliver und Robert wäre es wesentlich gesünder, wenn du uns hilfst.“

Auch zehn Minuten, nachdem Enricos Zwillingsbruder wieder verschwunden war, konnte Johnny die ganze Sache nicht begreifen. Er schüttelte den Kopf. Das alles war einfach unmöglich! Enrico hatte keinen Zwilling und er gehörte nicht zu einer Mafia-Familie. Das konnte einfach nicht sein! Johnny ließ den Kopf hängen und starrte den kalten, dreckigen Boden an. War wirklich alles, was er bisher geglaubt hatte über Enrico zu wissen, eine große Lüge?

Diese ganze Situation begann Johnny langsam aber sicher verrückt zu machen. Er konnte verstehen, dass Enrico nichts von seiner Herkunft erzählt hatte - Wieso auch? Jemand, der der Mafia angehörte, gehörte zur Mafia. Das in die Welt hinaus zu posaunen wäre nicht sonderlich klug und höchstens gefährlich. Aber was wollte Enrico? War er bei ihnen als eine Art Spion tätig und nur aus diesem Grund mit ihnen überhaupt "befreundet" gewesen? War die ganze Freundschaft zu ihnen von ihm nur erlogen gewesen? Und was sollte diese Geschichte mit Enricos Zwillingsbruder? Hatte Enrico wirklich einen Bruder? Warum hatte er bisher nie von Enrico irgendetwas über diesen erfahren? Und wieso waren diese Kerle von der Mafia hinter Enrico her?

Gereizt presste Johnny seine Lippen aufeinander und versuchte verzweifelt einen Grund dafür zu finden, warum Enricos Bruder - und damit die sizilianische Mafia - ihn als Geisel hielt. Brauchten sie ihn wirklich, um an Enrico heran zu kommen? Oder diente er nur der allgemeinen Belustigung und man wartete nur darauf, dass er elendig starb?

Was sollte er tun? Er wusste, dass er nicht mehr allzu lange durchhalten würde. Er war schon fast an den Grenzen seines Durchhaltevermögens und er war sich sehr sicher, dass er wohl in diesem Drecksloch sterben würde, wenn ihm nicht bald irgendjemand rettete.

War das alles wirklich auf Enricos Mist gewachsen?! War Enrico der Grund, dass er so leiden musste? Dass sie alle in Gefahr waren?! Wenn er wirklich zur Mafia gehörte... warum hatten die Kerle überhaupt in die Richtung seiner Freunde gezielt? Warum waren sie überhaupt hinter ihm her?

Schlagartig fragte er sich, ob sie es tatsächlich geschafft hatten, einen seiner Freunde zu erwischen. Waren sie vielleicht schon tot? Auf wen hatten sie gezielt? Auf Enrico? Oder auf jemand anderen?

Johnny spürte, wie sich seine Kehle zusammenzog. In was, verflucht noch mal, war er da hinein gezogen worden? Was hatte Enrico damit zu tun? Bei Gott, hoffentlich waren Oliver und Robert in Ordnung!
 

~*~



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Lorne_Malvo
2010-09-22T20:25:28+00:00 22.09.2010 22:25
Hey, das Kappi gefällt mir :)
Coole vorstellung..noch ein Enrico XD hat er dennauch nen namen?
auf jeden fall ein gelungendes kappi ^^
ich hoffe es geht bald weiter x3


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