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An die lieben Leser

drogen
von

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An den lieben Leser

An den lieben Leser,

wenn du denkst es ist leicht von Drogen wegzukommen, sag ich dir du täuschst dich gewaltig. Es fängt mit dem ersten Mal an, meistens bieten es dir deine Freunde an, wenn du mal so richtig am Boden bist, wegen vielleicht schlechter Noten oder Stress mit den Eltern. Dann kommt das zweite Mal du denkst beim ersten Mal hat es dir geholfen warum nicht jetzt auch und schon hast du es so oft genommen, dass du gar nicht mehr merkst, wenn du die Drogen zu dir nimmst. In meinem Fall Marihuana.

Doch irgendwann kommt ein Schüsselerlebnis auf dich zu, es trifft dich ganz unerwartet und kann ganz verschiedener Art sein z.B.: Du wachst auf und bist ganz alleine oder du steckst in Knie tiefen Schulden, aber wenn du ganz viel Pech hast siehst du eines Tages dein Kind im Rollstuhl und fragst dich wieso, dann musst du dich Entscheiden nimmst du wieder was zu dir, um alles zu vergessen für ein paar Stunden oder versuchst du was zu ändern.

In meinem Fall war es so, dass ich zu meinen Freunden gegangen war und die hatten sich schon die volle Dröhnung verpasst und da sah ich, wie sie rumhockten und vor sich hinstarrten. Sie sahen schrecklich aus, so blass wie Leichen und wenn ich einen von ihnen fragte wie es ihm gehen würde, bekam ich erst nach eine kleinen Unendlichkeit eine Antwort, da wusste ich, dass ich was machen musste um nicht so zu enden wie sie oder mich auch zu dröhne und alles vergesse. Nun war eine Entscheidung von mir verlangt.

Tja, ich hatte mich entschieden aufzuhören, hört sich jetzt sicher nicht sehr glaubhaft an, dass ich einfach aufhören wollte, aber um ehrlich zu sein in dem Moment habe ich nichts gebraucht, da ich Ferien hatte, also kein Stress mit Schule, noch mit den Eltern. Mir ging es gut und dann dieser Anblick, da war es echt nicht schwer sich fürs richtige zu entscheiden, aber durchhalten ist etwas vollkommen anders.

Der erste Tag war schon der Horror, obwohl ich mich nicht beklagen konnte wollte ich Stoff und das meine Freunde mich anriefen und fragen ob ich zu ihnen kommen soll, erleichterte die Sache nicht sehr, ich versuchte mich mit allem möglichen abzulenken. Als erstes versuchte ich es mit einem Buch, dann mit dem Fernseher, meine Gitarre holte ich endlich mal wieder raus, sogar mit Malen habe ich es versucht, doch letztendlich hat nicht mal Schlafen was geholfen. Denn ich wachte öfters auf, manchmal Schweiß gebadet und obwohl ich nur Marihuana rauche und manchmal Haschisch zu mir nahm, was keine körperliche Abhängigkeit zur Folge hat, hatte ich trotzdem das Gefühl das mein Körper es braucht um weiter zumachen. Als ich am ersten Tag zum vierten Mal aufwachte hielt ich es nicht mehr aus ich wollte nur noch etwas zu mir nehmen und abschalten, zum Glück hatte ich immer einen Vorrat. Ich nahm das Marihuana und drehte mir einen Joint, mein ganzer Körper zitterte schon vor Vorfreude. Als ich fertig gedreht hatte nahm ich den Joint in die eine Hand und das Feuerzeug in die andere, ich blickte schnell hoch und sah mein Spiegelbild, ein Bild des Elends, genau wie meine Freunde, obwohl ich das verhindern wollte, ich ließ meine Hände sinken und sah über den Spiegel drüber, dort hing ein Kreuz, ein Kreuz wie meine Mutter in jedem Zimmer aufhängte, leise sprach ich zum Kreuz, dass ich nächsten Sonntag in die Kirche gehen würde, wenn ich jetzt diesen Joint wegwerfen kann und all den anderen scheiß den ich noch hatte, bis heute weiß ich nicht ob es Gott war, aber genau in dem Moment kam meine Mutter ins Zimmer und sah den Joint und das Haschisch auf meinem Bett, sie machte einen riesen aufstand und nahm die ganzen Sachen und spülte sie im Klo runter. Dann gab es eine mächtige Standpauke, aber ich hörte schon den nervigen Wecker vom Sonntag.

Die Tage darauf konnte ich auch nichts Rauchen, ich versuche erst gar nicht zu beschreiben wie ich mich dabei gefühlt habe nichts zubekommen. Wenn ihr du dich fragst wieso ich nichts Rauchen konnte die Antwort ist leicht meine Mutter hatte all meine Drogen in die Kanalisation gespült und mir Hausarrest gegeben, damit ich nicht mit meinen Freunden abhängen konnte und Taschengeld bekam ich auch keins mehr. Da ich in den Tagen eine Menge Zeit hatte, spielte ich öfters Gitarre da es mich doch sehr ablenken konnte. Nach einiger Zeit wo ich endlich ein bisschen spielen konnte, hatte meine Mutter hatte mich auch schon für ein Suchtsemina angemeldet. Im Nachhinein wundere ich mich, dass ich mich nicht mehr dagegen gewehrt habe z.B. indem ich einfach durch mein Zimmer raus geschlichen und zu meinen Freund kiffen gegangen bin oder mir von meinen Eltern Geld genommen habe und mir neuen Stoff besorgt habe. Ich würde gerne sagen, dass ich halt eine nette Person bin, aber es liegt wohl eher daran das ich extrem Faul bin.

Und nach vier, mir endlos vorkommenden Tagen war der Sonntag da, als ich früh aufstand und zu meiner Mutter ging um mit ihr gemeinsam in die Kirche zu gehen, war sie erst mal geschockt, da ich seit Jahren nicht mehr in die Kirche gegangen bin.

Und als ich in der Kirche war, war mir auch wieder klar warum, wie immer gab es nichts Neues. Doch der Rückweg war hart, denn wir gingen einen anderen Weg zurück durch einen Park, wo ich immer mein Haschisch kaufte. Ich suchte krampfhaft nach einer Methode um mir was zu besorgen, aber ich konnte schlecht was vor meiner Mutter kaufen und Geld hatte ich auch keins und meine Mutter auch nicht, ich überlegte schon wie ich Leute beklauen konnte, die uns entgegen kommen, aber es kam keiner, zum Glück. Dann hatte ich noch daran gedacht den Dealer zu beklauen um endlich was zukriegen. Im Park dann hatte meine Mutter meine Hand ergriffen, so als hätte sie meine innere Unruhe bemerkt und hat fest zugedrückt. Die Wärme, die von ihrer Hand ausging, schwemmte die Vorstellung vom nächsten Joint weg und brachte frühe Erinnerungen zurück, wie ich mit meinen Eltern durch den Park ging, ihre Hände hielt und die Blumen blühten, ich war in eine einfache und unkomplizierte Welt zurück versetzt.

Am Abend dann war dieses Suchttreffen. Wie bei einer Kindergruppe saßen alle im Kreis und eine Menge zu Essen gab es, sowie zu Trinken. Wir hatten eine Gruppenleiterin, sie stellte sich vor und wies alle an es ihr nach zu tun. Ich aber fragte mich wie sie uns helfen wollte, sie sah nicht gerade aus als hätte sie schon mal Drogen genommen, was mich aber wunderte war das die anderen in der Gruppe viel jünger als ich wirkten, dabei war ich erst sechszehn. Und als sich alle der Reihe nach vorgestellt hatten, hatte ich meine Bestätigung, ich war die älteste Person unter den Süchtigen. Die Gruppenleiterin fragte uns wie es war als wir das erste Mal was nahmen. Ich musste sehr lange darüber nachdenken, alle mussten das, aber ich glaube ich fand eine passende Beschreibung, es ist wie wenn du zum ersten Mal Fahrrad fährst und dich keiner mehr hält, du fühlst dich frei und ungebunden, du kannst überall hin wo du willst, dir sind keine Grenzen gesetzt.

Unsere Gruppenleiterin sagte wir sollten einen Brief schreiben um anderen zu helfen von Drogen wegzukommen, also wir sollten aufschreiben von dem wir denken das es hilft und ich hoffe es hilft dir wenn du es liest (Es soll anonym sein, deshalb keine Namen). Da fällt mir ein meine Freunde und ich hatten mal Kekse mit Haschisch gebacken und in die Schule mitgenommen. Anscheinend sahen die Kekse gelungen aus, den ein Mädchen kam und fragte ob sie einen Keks kriegen könne, wir lachten und sagten die seien zu stark für sie, die meisten auch sie wussten, dass meine Freunde und ich Haschisch nahmen, aber sie kam gar nicht auf die Idee, das was in den Keksen sein könnte. Jetzt denke ich die Welt braucht mehr so naive Menschen.

Außerdem habe ich meine Freiheit wieder gefunden, ich spiele jetzt Gitarre, sogar schon ziemlich gut und während ich spiele spüre ich wie ungebunden ich doch bin. Zwar will ich manchmal immer noch was Rauchen, aber ich gebe mein Bestes um Clean zu bleiben. Das rate ich dir auch.

Gez. Dan.....



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Marge91
2009-06-15T20:40:33+00:00 15.06.2009 22:40
wow
super kapi
schadte das es nur eins geworden ist
du hast nämlich eine super cooles kapi geschreiben
du bekommst ein ganz dickes lob von mir
diese kapi gefällt mir weil ich mich für drogen interesse




ps.
du kannst ja mal meine Geschichten lesen
wenn du magst und ein komi hinterlassen darüber wirde ich mich sehr freuen




mfg Marge91

Von: abgemeldet
2009-06-15T17:31:53+00:00 15.06.2009 19:31
Wohoo! Dein Ovag-Beitrag!
Ist super. (Davon abgesehen, dass ich nicht wirklich Fan von diesen ganzen Drogen-Geschichten bin, weißte ja. Aber wie auch immer... :D)
Musst bloß mal gucken, sind ein paar Rechtschreibfehlerchen drin!


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