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Bikou-no-Jutsu

Die Kunst der Beschattung
von

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Am Denkmal

Kapitel 5: Am Denkmal
 

Bis zum frühen Nachmittag schlugen die beiden die Zeit wieder auf ihrem Zimmer tot, indem Shikamaru ihr Shogi beibrachte. Als Anfängerin machte sie sich gar nicht so schlecht, das musste er zugeben, aber ihr Talent war wirklich noch ausbaufähig.

Nachdem er sie bereits zum zehnten Mal in dem Spiel geschlagen hatte, gab sie auf. Temari lehnte sich weit zurück, streckte sich und gähnte. „Nächstes Mal kannst du wieder mit dir selbst spielen“, meinte sie müde. „Ich hab ohnehin keine Chance.“

„Allerdings“, stimmte er zu. „Aber gegen mich hat noch fast keiner gewonnen.“

„Ja und dafür darfst du dir gleich mal ’nen Keks kaufen“, erwiderte Temari unbeeindruckt. „Im Kampf nützt dir das alles nämlich gar nichts!“

Insgeheim gab er ihr Recht. Gegen Tayuya hatte er damals ziemlich alt ausgesehen … Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn Temari ihm damals nicht zu Hilfe gekommen wäre … Sich als Mann von einer Frau beschützen zu lassen, konnte ganz schön am männlichen Ego kratzen. Allerdings hatte er sich ja schon lange dafür revanchiert, sodass sie nun quitt waren. Wenn man es recht bedachte, hatte er sogar noch etwas bei ihr gut. Schließlich spielte er nun seit fast drei Monaten ihren tagtäglichen Beschützer … Aber bei seinem Glück würde sich der Ausgleich sicher nicht mehr lange hinziehen. War ja immer dasselbe, wenn er auf Mission war …
 

Seufzend stand er auf und schaute auf die Uhr. Es war viertel vor vier. Nicht mehr lange und sie würden erfahren, was der Kerl im Schilde führte … Das hieß, wenn er überhaupt etwas im Schilde führte, wie Shikamaru von Anfang an vermutete … Tsunade hatte diesen Auftrag doch bloß angesetzt, um die beiden loszuwerden. Da war er sich ziemlich sicher. Wenn der Typ wirklich zu Orochimaru gehörte, fraß er doch glatt einen Besen samt Stiel …
 

Zehn Minuten später waren die Zwei auf dem Weg zum Denkmal. Dieses fanden sie aufgrund eines riesigen Wegweisers auch sehr schnell.

Dort angekommen, suchten sie sich ein Versteck im Schatten der Bäume.

Shikamaru gähnte, legte sich hin und verschränkte die Hände hinter seinem Kopf. „Wenn irgendwas aufregendes passieren sollte, kannst du mich ja wecken …“, sagte er teilnahmslos und schloss die Augen.

„Du spinnst wohl!“, keifte Temari ihn daraufhin an, „Du kannst doch jetzt nicht pennen, du Idiot!“

Ihre Proteste nahm er allerdings nur noch als Echo in der Ferne wahr, bevor er ins Land der Träume hinüber glitt …
 

Temari schnaufte verächtlich. Nie wieder würde sie mit ihm zusammen eine Mission annehmen, das stand ja mal fest. So was Demotiviertes! Er gehörte definitiv zur schlimmsten Sorte Mann, die sie kannte. Aber immerhin stand er ihr so nicht im Weg, wie es bei ihren Geschwistern ab und zu mal der Fall sein konnte … Mit Kankurou und Gaara unterwegs zu sein war eine ganze Ecke anstrengender. Allein schon wegen Kankurous großer Klappe … Und wenn dann noch ihre Sturheit dazukam, war Streit natürlich vorprogrammiert. Fing sie allerdings an, sich mit Shikamaru zu streiten, zog dieser schnell von sich aus schon den Kürzeren, weil er keine Lust hatte, gegen sie anzureden … Vielleicht auch besser so für ihn. Doch sie musste zugeben, dass es durchaus Vorteile hatte, Shikamaru als Missions-Partner zu haben …

Seine Anwesenheit war irgendwie … angenehm. Den Grund kannte sie nicht. Es war eben so. Zumindest traute sie niemandem außer ihn aus Konoha richtig über den Weg … Nun gut, mit den anderen hatte sie meist nicht viel zu tun, aber irgendwie … Eventuell hatte sie sich aber auch schon daran gewöhnt, ihn ständig an der Backe zu haben. Früher waren es ihre Geschwister gewesen und nun seit ihrer Versetzung halt Shikamaru … Irgendwen hatte sie ständig um sich. Wer war letzten Endes doch egal …
 

Sie warf einen Blick auf ihre Taschenuhr. In zehn Minuten war es so weit …

Temari stieß dem Schlafenden unsanft in die Seite und weckte ihn so.

„Mendoukuse!“, stöhnte er auf. „Ich hab grad so schön geschlafen …“ Verschlafen blickte er zu ihr hoch.

„Du bist einfach jämmerlich“, erwiderte Temari tonlos. „Pennen kannst du auch nachts.“

„Ja, ja …“, seufzte Shikamaru, bevor er aufstand. Wie nervig …

Ein Ja hätte auch gereicht!“, merkte sie bissig an.

Er gab nur einen weiteren Seufzer von sich. Diese Frau war vielleicht … Dafür fehlten einem wirklich die Worte …
 

Schließlich tauchte der Kleinere von den beiden Männern auf. Auf den ersten Blick war kein verdächtiger Gegenstand zu erkennen …

Es dauerte nicht lange und auch der andere kam am verabredeten Ort an.

„Hey Karakuri, altes Haus!“, wurde er freundschaftlich begrüßt. „Ich hab’s dabei! Wie abgesprochen!“
 

Danach redeten die Männer erst einmal eine ganze Zeit. Temari hörte gebannt zu, damit ihr auch ja nichts Wichtiges entging …

Shikamaru hingegen hatte ganz andere Sorgen. Karakuri … Irgendwo hatte er das schon mal gehört. Er wusste nur nicht mehr wo und in welchem Zusammenhang …

Dann klingelte es aber doch bei ihm. So war das also … Jetzt war ja alles klar! Er grinste kurz in sich hinein und beschloss, den Rest Temari zu überlassen …
 

„Was grinst du so?“, fragte diese auch gleich leise. „Ist dir irgendwas aufgefallen oder so?“

„Nö“, entgegnete Shikamaru nur. „Nichts Weltbewegendes …“

„War ja klar“, sagte Temari missbilligend. „Anstatt dich auf die Mission zu konzentrieren, hängst du lieber irgendwelchen Tagträumen nach. Wenn man nicht alles selbst macht …“

Wieder schlich sich ein kleines Grinsen auf seine Lippen. Sie hatte es ja wirklich nicht verstanden … Mal sehen, wie lange es dauerte, bis sie dahinter kam …
 

Temari verfolgte weiterhin das Gespräch, doch nach einer Weile merkte sie, wie ihre Aufmerksamkeit nachließ. Es war noch kein Wort gefallen, was in irgendeiner Weise auf Otogakure oder Orochimaru hinwies … Nein, stattdessen führten sie ein typisches Männergespräch! Das Hauptthema waren die neuesten Computerspiele und natürlich Frauen … Anschließend fing dann der Kleinere auch noch an, sexistische Witze zu reißen.

Temari musste zwar zugeben, dass der eine oder andere ziemlich amüsant war, sehnte aber gleichzeitig das Ende dieses schier endlosen Gespräches herbei. Immerhin hockte sie nun seit fast drei Stunden mit Shikamaru in den Büschen herum, ihr Magen meldete sich bereits und die Mücken, die langsam aber sicher aus ihren Löchern gekrochen kamen, schienen Gefallen an ihrem Blut zu finden … Sie war kurz davor, einfach zu gehen. Sollte Shikamaru die Typen doch weiter belauschen. Der konnte mit diesem Männer-Gequatsche sicherlich auch mehr anfangen …

Dennoch zwang sie sich, zu bleiben. Nicht, dass die Mission noch an so einer Kleinigkeit scheiterte … Außerdem erweckte ihre Begleitung ohnehin den Eindruck, dass ihm alles egal war … Ja, auf Shikamaru schien heute so gar kein Verlass zu sein …

Sie seufzte schwer und schlug die nächste Mücke tot, die sich an ihr vergreifen wollte. Diese Umstände waren – wie Shikamaru ja immer so schön sagte – einfach nur lästig …
 

Eine weitere halbe Stunde verging. Temaris Magen hing ihr inzwischen schon in den Kniekehlen … Hätte sie doch wenigstens einen Apfel mitgenommen … Aber wer hätte auch schon gedacht, dass Männer so viel und lange quatschen konnten? Von wegen, Frauen redeten doppelt so viel an einem Tag wie Männer … Die Statistik war ja wohl ein absoluter Witz!

Sie stupste Shikamaru halbherzig an, der wieder im Begriff war, einzunicken.

„Wenn das hier alles vorbei ist, beschwer ich mich bei der Hokage“, meinte sie flüsternd. „Statt uns hätte sie genauso gut ein paar Anfänger-Genin schicken können …“

Er nickte nur zustimmend. Aber er hätte nicht gedacht, dass Temari so schnell die Motivation verlieren würde. Das machte sie irgendwie … nun ja … sympathisch. Und weniger furchteinflößend …
 

„Wenn in den nächsten zehn Minuten nichts passiert, dann …“, fing sie wieder an, doch abrupt brach sie ab.

Der Kleinere der beiden hatte ein verschnürtes Päckchen aus seiner Weste gezogen und reichte es seinem Gegenüber.

»Na, endlich!«, dachte Temari triumphierend. Jetzt hatte sich das lange Warten wohl doch ausgezahlt …
 

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Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an BaalHammon für die Kommentare, die du mir hinterlassen hast. Schön zu wissen, dass diese Geschichte doch jemand liest. =)



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  sama-chan
2010-01-31T19:39:11+00:00 31.01.2010 20:39
>„Nächstes Mal kannst du wieder mit dir selbst spielen“, meinte sie müde. „Ich hab ohnehin keine Chance.“<
XDDDDDD Das is so schön eindeutig zweideutig!!!
Mhmmhmm... was hat Shika denn da gehört? Bin ich schon so aus der Narutomania ruas, dass ich den Namen nich mal kenne? o_O???
Deprimierend...-_-
Aber sooooooo schööööön!
Der erste Schritt ist immerhin getan. Beide wissen schon ein wenig, dass der jeweils andere doch garnicht so uninteressant ist.^^
Bravo! weiter so!
In den nächsten drei Kapis will ich einen Kuss sehen!
Das schafft ihr! Nur mut! *mit cheerleaderfahnen danebensteh**anfeuer*
XDDDDDD



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