Kapitel 1 - Schulpflicht bezieht sich aufs Aussehen
„Diese Nacht war ein Horror.“
Das kleine Grüppchen Shinigamis, das am Abend zuvor noch auseinander gestoben war, fand sich in der früh wieder, allerdings sah man ihnen an, dass bis auch Hitsugaya Toushirou und Matsumoto Rangiku niemand ein Bett gefunden hatte, denn eine Privatperson hatte niemand ansprechen können, bzw. ihnen wurde abgesagt bei der Frage nach einem Nachtquartier.
„Jetzt kommt schon, so schlimm kann das nicht gewesen sein!“
Matsumoto war wie immer die Gute-Laune-Kanone schlecht hin, auch wenn sie Gefahr lief den einen oder anderen bösen, und vor allem übernächtigten Blick zu ernten.
„Während Aizen sich nicht blicken lässt können wir doch so lange ein wenig Spaß in der realen Welt haben!“
„Matsumoto!“
Mehr musste von ihrem Taichou nicht kommen, und eine andere Antwort würde auch nicht so schnell kommen, denn neben Yamamoto der wie so oft im stehen eingeschlafen war, lehnte der gesamte Rest inzwischen entweder an einer Wand oder aneinander und schnarchten mehr oder minder laut.
Doch lange sollte die Stille und der Frieden auf den lehr gefegten Straßen Karakuras nicht wehren, denn mit lauter Sirene kam die Polizei um die nächste Ecke um wie jeden Morgen Schulschwänzer zu erwischen und zur Schule zu fahren.
„Was haben wir denn hier? Ein ganze Gruppe von Schülern, wenn das mal nicht der Fang des Tages ist!“
//Schüler?//
schoss es Hitsugaya durch den Kopf. Alle hier anwesenden waren älter als diese Polizisten, auch wenn sie vielleicht nicht so aussahen.
„LOS AUFWACHEN!“
schallte es laut von einem der Polizisten, und alle fielen um oder schreckten auf, aber wach waren sie hinterher auf jeden Fall, nur der Generalkommandant war noch immer am schlafen.
„Yama-ji ist echt nicht so einfach aufzuwecken“
gähnte Kyouraku.
„Los, ab in den Wagen und dann ab zur Schule.“
Neben Renji, Izuru, Momo, Hitsugaya, Nanao, Shuuhei, Matsumoto und Nemu mussten auch Soi Fon und Isane einsteigen, auch wenn es niemandem gefiel, doch in den Augen der Polizei schienen sie noch zu jung zu sein um aus der Schule raus zu sein. Nur Yachiru durfte bei den anderen bleiben, sie hätte höchstens in den Kindergarten gemusst, aber Kenpachi hatte damit gedroht Hackfleisch aus den Beamten zu machen, sollten sie seinen Fukutaichou auch nur anrühren.
„Wo habt ihr überhaupt eure Schuluniformen? Ihr könnt hier doch nicht einfach so in Straßenklamotten zur Schule gehen!“
//Schuluniform?//
Bei einem kleinen Teil, der inzwischen leicht zusammengequetscht auf dem Rücksitz eingezwängten, Shinigamis dämmerte es, als sie vor ein paar Wochen schon einmal im Diesseits waren, dem Rest stand nur ein unsichtbares Fragezeichen über den Köpfen.
„Aber dafür haben wir, und ihr, gerade keine Zeit, jede einzelne Uniform zu besorgen. Also werdet ihr heute so zur Schule gehen!“
Der Rest der Gotei 13, der nicht der Schulpflicht zum Opfer gefallen war, stand leicht bedröppelt dort, wo sie bis vor ein paar Minuten noch geschlafen hatten.
„Viel Spaß in der Schule!“
Kommandantin Retsu Unohana winkte dem um die nächste Ecke verschwindenden Polizeiwagen nach. Der Rest schaute sie nur verwirrt, geschockt und teilweise, wie in Omaedas Fall einfach nur doof, an. Ob diese Frau wusste was das eigentlich zu bedeuten hatte? Anscheinend nicht.
Vor der Karakura-Highschool kam der Wagen zum stehen. Die Gruppe an ‚Schülern’ stieg unwillig aus, hatte allerdings keine Chance sich zu wehren. Das wäre zu auffällig gewesen und am Ende hätten sie nur noch mehr Schwierigkeiten gehabt.
Eine Tür wurde beiseite geschoben, und alle anwesenden Schüler wollten wissen wer da rein kam. Auch Ochi-sensei war sichtlich erstaunt als rund ein Dutzend Leute eintraten. Der Unterricht war für den Moment natürlich vergessen.
„Tut uns leid wenn wir stören, doch wir haben ein paar Schulschwänzer erwischt. Einer von ihnen sagte sie würden auf diese Schule gehen, können sie das bestätigen?“
Ochi-sensei schaute, als würde sie vermuten sie sei bei der versteckten Kamera gelandet. Nur zögerlich machte sie den Mund auf nachdem eine kleine Weile lang betretenes Schweigen geherrscht hatte, Sie hatte sich erst die ‚Schüler’ anschauen müssen.
„Ja, kann ich.“
Zwei kamen ihr bekannt vor, der Rest war ihr unbekannt, Hitsugaya mal außen vor gelassen. Der sollte vermutlich eh zur Grundschule, genau wie Hinamori.
„Gut.“
Die beiden Polizisten verschwanden wieder mit Hitsugaya und Hinamori, der Rest blieb zurück.
„Setzt euch wo gerade Platzt; Kurosaki, Sado und Ishida sind zum Glück ja gerade nicht da.“
Ansonsten hätten auch drei von ihnen auf dem Boden Platzt nehmen dürfen.
Es war zum Glück die Stunde vor der Pause, also mussten sie fürs erste nicht allzu viel Verwirrung ertragen. Doch anstatt wie geplant hinterher, wenn sie sicher den Raum verlassen hatten, versuchen abzuhauen, wurden sie bei der erst besten Gelegenheit belagert. Jeder wollte wissen wer denn jetzt die neuen waren. Besonders Shuuhei wurde von der weiblichen Hälfte der Klasse belagert, da alle etwas Bestimmtes mit der tattoowierten 69 verbanden.
„Bist du schwul?“
Tönte es von überall her. Er wäre am liebsten im Erdboden versunken. In der Soul Society hatte ihn das bisher niemand gefragt, und diese Assoziation war ihm völlig neu.
„Nein, bin ich nicht!“
Besonders überzeugend klang es nicht, aber wenigstens verkleinerte sich der Pulk der ihn umgab bis schließlich nur eine kleine, nicht Shonen-Ai besessene Gruppe von Spontanverehrerinnen übrig blieb.
„Armer Shuuhei.“
Matsumoto hatte wieder was zu lachen, während Izuru und Renji eher leicht geschockt wirkten und Angst hatten ihnen würden dieselben Fragen gestellt werden, doch ihre Angst bleib unbegründet. Stattdessen wurde Matsumoto belästigt, und zwar von niemand anderem als Chizuru Honsho.
Alle, auch jene der Gruppe, die bisher eher im Hintergrund gestanden hatte, und auch keine Probleme mit Verehrern oder peinlichen Fragen hatten, sahen geschockt zu Matsumoto und ihrem neuen Anhängsel.
//Ist die Lebensmüde???//
Schoss es allen gleichzeitig durch den Kopf während Matsumoto einfach nur perplex dastand und auf die Hände starrte die sich an ihren Brüsten zu schaffen machten.
„Du bist fast noch süßer als Orihime.“
Die geschockten Gesichter der anderen Shinigamis waren noch geschockter als vorher, sofern dies noch möglich war.
Chizuru war letzten Endes doch mit einem gezielten Tritt Matsumotos an die Wand geschleudert worden und ein wenig Blut blieb zurück, zumindest an der Wand.
„War das alles? Von so etwas lasse ich mich doch nicht abwimmeln!“
Chizuru startete schon den nächsten Angriff auf Matsumotos Oberweite, sie war einfach unverbesserlich.
Die Gruppe Shinigamis, die mit Chizuru inzwischen die letzten im Klassenraum waren, schaute sich das Spektakel an, wie Chizuru immer und immer wieder versuchte Matsumotos Brüste zu fassen zu bekommen, aber immer und immer wieder an die Wand geklatscht wurde.
Es schien eine Ewigkeit gewesen zu sein. Eine Ewigkeit gespickt mit nervenden Fragen, Aufgaben und allem was sonst noch zum Schulunterricht gehörte. Doch am Ende passierte es trotzdem, das erlösende Klingeln der Schulglocke sagte, dass der Unterricht vorbei war, zumindest für heute. Denn Morgen sollte es garantiert noch einmal losgehen, und wenn nicht freiwillig, dann vermutlich auch wieder mit Gewalt, so wie heute. Aber so etwas gehörte nun einmal dazu wenn man sich anpassen musste.
„Endlich.“
seufzte Renji. Er hatte es noch mit am schwersten gehabt, denn anscheinend hatten die Lehrer ihn besonders auf dem Kieker, denn auch er stach unter der Gemeinschaft heraus.
Draußen, vor dem Eingang der Highschool warteten Hitsugaya und Hinamori bereits. Besonders glücklich sahen sie nicht aus, vermutlich war auch ihr Schultag nicht sonderlich angenehm gewesen.
„Ah, Taichou. Wie war ihr Tag so? Unserer war außerordentlich erheiternd.“
Was gab Matsumoto das Recht einfach schon für alle zu reden, obwohl eigentlich nur sie ihren Spaß hatte, wobei ihr eigentlich so gut wie Alles Spaß macht.
Dagegen konnte Renji nicht behaupten er hätte Spaß gehabt. Die Lehrer haben ihn regelrecht mit Fragen gelöchert, er war ausgepresster als eine Zitrone nach der Saftpresse. Izuru wurde als Emo eingestuft und hatte schon den ersten Termin beim Schulpsychologen das vermutet wurde er hätte seelische Probleme. Soi Fon war von Anfang an schlecht gelaunt und Shuuhei wurde bei jeder möglichen Gelegenheit gefragt ob er schwul wäre.
Nur Nanao und Isane waren recht gut durch den Tag gekommen.
„Wie mein Tag war? Wie ist es wohl von einer Horde Mädchen gejagt zu werden die dich unbedingt knuddeln wollen, und nur Hinamori einen retten kann indem sie einen küsst?“
Hinamori lief rot an. Es war zwar schon seit langem ihr Wunsch gewesen klein Shiro-chan mal zu küssen, allerdings hatte sie sich eine andere Kulisse gewünscht in der dies Geschehen sollte.
„Wirklich?“
Matsumoto war begeistert, Hitsugaya davon eher entgeistert.
Doch sie alle würden garantiert ihren Eindruck schlagartig ändern, würden sie wissen was die ‚Erwachsenen’ durchmachen musste.
