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Der Kristallprinz

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Der Kristallprinz

Der Kristallprinz
 

In einem fernen Reich lebte einst ein Königspaar, das zwei Kinder hatte, einen Sohn und eine Tochter. Der Junge hieß Joseph, wurde aber von allen Joey genannt, und seine Schwester war auf den Namen Serenity getauft worden. Seine Eltern bezeichneten Joey häufig als ein Kind der Sonne, denn seine Haare waren von goldblonder Farbe wie die Strahlen der Sonne und immer fand sich ein Lachen auf seinen Lippen.

Eines Tages kehrte Serenitys Amme ganz aufgeregt und allein aus dem Wald wieder, in welchen sie mit dem Mädchen gegangen war, um Blumen zu holen, und berichtete, dass die Prinzessin verschwunden sei. Der König schickte sofort einen berittenen Trupp Soldaten und alle verfügbaren Diener los, um sie zu suchen. Als Joey hörte, dass seine Schwester nicht ins Schloss zurückgekehrt war, ließ er eiligst sein Pferd satteln. Seine Mutter bat ihn, zu Hause zu bleiben, damit sie wenigstens eines ihrer Kinder in Sicherheit wisse, doch er antwortete, dass er keine Ruhe fände, solange seine kleine Schwester allein durch die Wälder irre.

Er gab seinem Pferd die Sporen und ritt in den Wald hinein. Viele Stunden vergingen, ohne dass er Serenity fand. Er suchte alle Orte auf, wo sie als Kinder zusammen gespielt hatten, untersuchte die Höhlen und den Fluss, der von einem kleinen Wasserfall gespeist wurde, die Wiesen und das Tal. Doch wo er auch hinging, von seiner Schwester fehlte jede Spur.

Schließlich brach der Abend herein und er setzte sich unter eine alte Eiche, um etwas zu essen. Viel von dem Brot und Käse, was er sich als Proviant eingepackt hatte, brachte er jedoch nicht herunter. Sein Magen verschloss sich vor Sorge. Er überlegte, wo er noch nach ihr suchen sollte.

„Vielleicht ist sie auch schon zu Hause“, überlegte er. „Dann sollte ich mich auch auf den Heimweg begeben.“

Als er sich erhob, um sein Pferd zu besteigen, bemerkte er, dass Nebel aufgezogen war, dichter als er ihn je zuvor gesehen hatte. Wie sollte er so zum Schloss zurückfinden? Dann aber straffte er sich. Er hatte seine halbe Kindheit in diesen Wäldern verbracht, es wäre gelacht, wenn er nicht den Weg aus ihnen fände. Entschlossen schwang er sich in den Sattel.

Bald jedoch musste er sich eingestehen, dass er sich gnadenlos verlaufen hatte. Die Bäume standen immer dichter, bis er vom Pferd steigen und zu Fuß gehen musste. Das konnte doch unmöglich der richtige Weg sein ... Er sah sich um, versuchte sich zu orientieren. Dort drüben bei den Erlen schien der Nebel weniger zu werden.

Ein kräftiger Windstoß riss die Dunstfetzen auseinander und offenbarte eine Lichtung, in deren Mitte ein Ring aus bunten Blumen wuchs. Joey stutzte. Er hatte in den vergangenen Jahren jeden Winkel des Waldes erkundet, doch an diese Lichtung konnte er sich beim besten Willen nicht erinnern. Leises Lachen drang an seine Ohren und ließ ihn am Rand der Lichtung anhalten. Aus dem Nebel lösten sich schlanke Gestalten in leichten, vielfarbigen Gewändern, die sich mit federnden Schritten dem Blütenring näherten und dort zu tanzen begannen. Joey hielt den Atem an. Elfen ... das mussten Elfen sein.

Serenitys Amme, die früher auch die seine gewesen war, hatte ihnen davon erzählt. Doch mit eigenen Augen hatte sie sie gewiss nicht gesehen, sonst hätte sie gewusst, dass einige Dinge, die sie den Kindern über ihr Aussehen verraten hatte, nicht stimmten. Die Ohren der Elfen waren kaum größer als die der Menschen und aus ihrem Rücken sprossen auch keine Flügel – oder waren das Feen gewesen? Joey neigte dazu, diese beiden Völker miteinander zu verwechseln. Nur in einem war er sich absolut sicher, Elfen wie Feen mochten es nicht, wenn Menschen in ihre Reiche eindrangen und sie störten.

Der junge Prinz wollte sich gerade zurückziehen und die Elfen ihrem Tanz überlassen, als er ein glockenhelles Lachen hörte, das er nur zu gut kannte. Sein Blick richtete sich genauer auf die Lichtung und sein Verdacht bestätigte sich. Unter den Tänzerinnen drehte sich seine Schwester. Doch wie sah sie aus. Das feine, lange Haar war zerzaust und sie wirkte müde, als hätte sie tagelang nicht mehr geschlafen. Voll Schrecken erkannte Joey, dass sie in den Bann der Elfen geraten war. Er musste sie da rausholen oder sie würde tanzen, bis ihre Füße wund und blutig wurden und sie schließlich vor Erschöpfung tot zusammenbrach.

Er marschierte auf sie zu und ergriff Serenity, gerade als sie an ihm vorbeiwirbelte, am Arm. Verwirrt blieb sie stehen. Er hob ihr Kinn an und blickte in leere Augen, die durch ihn hindurch zu sehen schienen.

„Serenity, komm wieder zu dir“, bat er. „Unsere Eltern warten auf uns.“

Die Elfen unterbrachen ihren Reigen und warfen dem Eindringling empörte Blicke zu. Nur sehr selten wagte es ein Mensch, sie zu stören, heute aber waren es gleich zwei Menschenkinder gewesen.

„Was geht hier vor?“, verlangte eine strenge, kühle Stimme zu wissen.

Joey hob den Kopf und sah sich mit dem stechenden Blick eines Augenpaars konfrontiert, das einem jungen Elf gehörte. Dichtes Haar in der Farbe von Haselnüssen bedeckte sein Haupt. Seine Gewänder waren aus hell- und dunkelblauer Seide gefertigt und harmonierten so vollkommen mit seinen Augen. Um seinen Hals, der von einem großen Kragen eingerahmt wurde, hing eine silberne Kette. Die Elfen verbeugten sich tief vor ihm.

„Wer wagt es, meine Elfen bei ihrem Tanz zu unterbrechen?“

„Ich“, erwiderte Joey und blickte ihm geradeheraus in die Augen. „Sie haben meine Schwester entführt und ich verlange ihre Freigabe.“

„Und wer bist du, dass du es wagst, Forderungen an mich zu richten, Mensch?“

„Joseph von Falkenstein, der Kronprinz dieses Landes.“

„Du befindest dich auf elfischem Gebiet, hier gelten deine Herrschaftsrechte nicht. Hier herrsche ich, Seto, der Prinz des Saphirwaldes.“

„Dann bitte ich Euch, mir Serenity zurückzugeben. Sie gehört nicht hierher, wahrscheinlich hat sie sich in Euer Reich verirrt.“

„Warum sollte ich das tun?“

„Prinz Seto, bitte! Sie wird sterben, wenn Ihr sie nicht freigebt. Seht sie Euch an, sie ist vollkommen erschöpft. Bitte, ich tue, was Ihr verlangt, aber lasst sie gehen.“

„Würdest du auch den Platz mit ihr tauschen?“

„Ich ...“ Joey betrachtete seine Schwester, die immer noch ohne erkennbares Bewusstsein in seinen Armen lag. „Ja, das würde ich, wenn Ihr das von mir verlangt.“

Seto musterte ihn gründlich und machte dann eine winkende Handbewegung. Ein tiefes Seufzen kam von Serenity, dann wachte sie auf. In ihrem Blick lag Verwirrung.

„Wo bin ich?“

„Serenity ...“, er drückte sie an sich, „ich bin so froh, dass es dir gut geht.“

„Geht, ihr beiden“, sagte Seto.

„Aber Ihr sagtet doch, ich solle ihren Platz –“

„Geht, bevor ich es mir anders überlege.“ Die Stimme des Elfenprinzen wurde ungeduldiger. „Und sprecht zu niemandem ein Wort über das, was ihr hier gesehen habt, oder ich werde es mir anders überlegen und euch beide holen.“

„Danke, Euer Hoheit.“

Joey hob seine Schwester, die sich kaum noch auf den Beinen halten konnte, hoch und brachte sie zu seinem Pferd, auf das er sie setzte. Er nahm die Zügel und verließ mit ihr die Elfenlichtung. Nach einer Weile ließen sie den Nebel hinter sich und gelangten wieder in einen Teil des Waldes, der Joey besser bekannt war. Durch die Kronen der Bäume konnte er schon die Mauern des heimatlichen Schlosses ausmachen, das hell erleuchtet war.

Als er den Weg erreichte, der auf die Zugbrücke zuführte, erklang ein Fanfarenstoß von den Außenmauern. Der Vollmond schien, offenbar hatte man sie gesehen. Im Innenhof strömten die Schlossbewohner zusammen, um sie zu begrüßen. Erleichtert schlossen der König und seine Frau ihre Kinder in die Arme. Serenity wurde gleich von ihrer Amme in ihr Zimmer geführt, damit sie sich ausruhen und ihre wunden Füße behandelt werden konnten. Joey wurde von allen Seiten bedrängt, zu sagen, wo er sie gefunden habe, doch er antwortete immer nur, dass er sie schlafend unter einem Baum gefunden habe. Er wollte das Versprechen, das er Seto gegeben hatte, nicht brechen.
 

In der Nacht lag er lange wach. Jedes Mal, wenn er kurz davor war, in das Reich der Träume einzutauchen, schoben sich zwei blaue Augen, die wie tiefe Waldseen wirkten, in sein Bewusstsein und ließen ihn an die Begegnung auf der Lichtung denken. Er konnte nicht genau definieren, was es war, er wusste nur, dass ihn etwas an Seto faszinierte. Auch in den folgenden Tagen ging ihm der junge Elfenprinz nicht aus dem Kopf. Mehrfach fing er sich einen Tadel von seinen Lehrern ein, wenn er bei den Kampfübungen nicht aufpasste und, statt auf seinen Gegner zu achten, zum Wald hinsah. Seine Mutter wunderte sich, dass er nicht wie sonst kräftig bei den Mahlzeiten zulangte, sondern sich mit kleinen Portionen zufrieden gab.

Eine Woche ging das so, dann beschloss er, erneut in den Wald zu reiten und den Elfenprinzen aufzusuchen. Er sagte seinen Eltern, dass er auf die Jagd gehen wolle, um einen Hirsch für das nächste Bankett zu schießen. Seinen Bogen und den mit Pfeilen gefüllten Köcher geschultert, verließ er das Schloss und versuchte sich zu erinnern, welchen Weg er genommen hatte.

Der Mittag war längst vergangen und von der Lichtung war immer noch nichts zu sehen, dabei war ihm der Rückweg letzte Woche gar nicht so lang vorgekommen. An Aufgeben dachte er deshalb aber keineswegs. Wenigstens einmal noch wollte er in dieses tiefe Blau sehen. Joey lächelte erleichtert, als er den Nebel sah, der ein Stück voraus zwischen den Bäumen hing. Nun konnte es nicht mehr weit

sein.

Hoffentlich ist er nicht böse, weil ich zurückgekommen bin, dachte er und tauchte in den Nebel ein. Er hatte die Lichtung noch nicht ganz erreicht, als er eine Stimme durch die Bäume dröhnen hörte.

„Was habt Ihr hier zu suchen, Prinz Joseph?“

Er brachte sein Pferd zum Stehen und sah sich um.

„Wo seid Ihr, Seto? Ich kann Euch nicht sehen.“

„Beantwortet mir meine Frage.“

„Ich habe nach Euch gesucht.“

„Warum?“

Seto tauchte vor ihm auf, dieses Mal ohne sein Gefolge von Elfen.

„Ich ...“, Joey schluckte und räusperte sich. „Ich wollte Euch gern wiedersehen.“

Der Elfenprinz musterte den blondhaarigen Menschen, der seinem Pferd beruhigend über den Hals strich und abstieg, um mit Seto auf Augenhöhe sprechen zu können. Es war unhöflich, hoch zu Ross zu sitzen, während der Herr des Gebietes, auf dem man sich befand, auf der Erde stand.

„Ihr dürftet nicht hier sein, Prinz Joseph.“

„Joey – ich werde Joey genannt.“

„Auch gut, Joey. Bitte verlasst meinen Wald jetzt. Beim letzten Mal ließ ich Euch ziehen, doch das kann ich nicht, wenn Ihr weiterhin in mein Gebiet eindringt.“

„Dann müsste ich also bei Euch bleiben?“, überlegte Joey. „Wenn das so ist ...“

Er zog sein Pferd in Setos Richtung.

„Seid Ihr des Wahnsinns?“, rief Seto. „Verschwindet, sofort! Ihr könnt nicht hier bleiben.“

„Aber warum denn nicht?“

„Ihr seid ein Mensch und Menschen dürfen nicht im Elfenreich leben. Kehrt zu Eurer Familie zurück.“
 

Wenn Seto glaubte, den Prinzen damit vertrieben zu haben, hatte er sich geirrt. Am nächsten Tag fand er Joey wieder auf der Lichtung, dieses Mal hatte er schon schneller den Weg gefunden. Jedes Mal schickte er ihn heim, nur um ihn im Lauf des folgenden Tages wieder in seinem Gebiet vorzufinden.

„Prinz Joey, was hat Euer Verhalten zu bedeuten?“, fragte der Elf nach zwei Wochen. „Denkt Ihr, ich hätte nichts anderes zu tun, als Euch wieder und wieder aus meinem Wald zu vertreiben?“

„Dann hört damit auf“, antwortete Joey und betrachtete den Blauäugigen, der ihm in strenger Haltung, wie immer, gegenüberstand. „Habt Ihr nicht bemerkt, warum ich ständig hierher komme, obwohl Ihr es mir verboten habt?“

Er nahm Setos Gesicht zwischen seine Hände, reckte sich etwas und ließ seine Lippen kurz auf dem Mund des anderen ruhen. Die Wangen des Elf, die sonst wie feines Porzellan wirkten, röteten sich etwas. Zögernd legten sich zwei Arme um den Blondhaarigen und zogen ihn näher an den anderen Körper.

„Ich weiß, dass wir aus verschiedenen Welten stammen, Seto“, sagte Joey, „doch Liebe hält sich nicht an solche Gesetze.“
 

Viele Meilen von ihnen entfernt, in einem Schloss, zu dem durch die dichten Wolken nie ein Sonnenstrahl drang, landete die Faust eines Mannes, in dessen Haaren sich Feuer und Gold vermischten, krachend auf der Lehne seines Thrones. Die juwelenbesetzten Ringe, die seine Finger zierten, hinterließen tiefe Schrammen in dem polierten Holz.

„Wie kann er es wagen, ihn zu wählen!“

Sein Blick war auf einen mannshohen Spiegel gerichtet, in dem ein Bild des Elfenprinzen und seines menschlichen Geliebten zu sehen war.

„Dafür werden sie bezahlen. Ich denke, es wird Zeit, dass ich dem König des Kristallwaldes mal wieder einen Besuch abstatte.“
 

Gozaburo hielt sich mit seinen Beratern im Thronsaal seines Palastes auf, der in den Tiefen des Kristallwaldes versteckt lag. Er sah überrascht auf, als Tristan, der Hauptmann der Wache, eintrat und ihm verkündete, dass der Herr des Geisterreiches gekommen sei und um eine Audienz ersuche.

„Was verschafft mir die unverhoffte Ehre Eures Besuches, Yami?“, erkundigte sich Gozaburo, als dieser sich dem König näherte.

„Eine Warnung, verehrter Herr der Elfen“, sagte Yami und verbeugte sich, sein böses Lächeln verbergend, vor ihm.

„Eine Warnung? Vor was?“

„Vor der Torheit, die Euer Sohn Seto im Begriff zu begehen ist. Wie Ihr wisst, besitze ich einen Spiegel, durch den ich alles sehen kann, was in der Welt der Menschen vor sich geht. Und ich sah Euren Sohn zusammen mit einem Menschen. Einem jungen Mann. Sie küssten sich.“

„Ein Unglücklicher, der in den Bann geraten ist und von ihm den Todeskuss erhielt“, wischte Gozaburo die Beobachtung fort. „Nichts, was Anlass zur Sorge geben sollte.“

„Seid Ihr Euch dessen so sicher? Mir schien es eher, als empfänden sie etwas füreinander. Sprecht mit Eurem Sohn, wenn Ihr mir nicht glauben wollt.“

Yami neigte erneut das Haupt, wandte sich um und verschwand in einem Wirbel dunkler Wolken.

„Hauptmann Tristan, lasst Seto rufen. Er soll unverzüglich zu mir kommen.“
 

„Ihr wolltet mich sehen, Vater?“

„Mir sind da einige Dinge über dich zu Ohren gekommen, mein Sohn, über die ich mit dir zu sprechen wünsche.“

„Und was wäre das?“, fragte er kühl.

„Du sollst dich in einen Menschen verliebt haben. Noch dazu in einen Mann.“

Nichts in Setos Miene verriet, was er dachte, doch im Inneren sah es ganz anders aus. Er weiß es ... Woher? Und wenn er es weiß, dann ist Joey in Gefahr.

„Wie kommt Ihr auf diesen abstrakten Gedanken?“ Seto begann zu lachen.

„Ihr wurdet gesehen“, sagte Gozaburo und musterte seinen Sohn.

„Von wem?“

„Das tut nichts zur Sache. Du wirst diesen Jungen nicht noch einmal treffen. Unser Volk hat nichts mit den Menschen zu schaffen.“

„Aber –“

„Wage nicht, mir zu widersprechen! Noch bin ich der Herrscher über die Elfen und so auch über dich“, beschloss er und entließ ihn mit einem Wink seiner Hand.
 

Joey lehnte sich an Seto und sah auf den See, an dessen Ufer sie saßen. Das Wasser kräuselte sich leicht und glitzerte in der Sonne des späten Nachmittags.

„Was wirst du tun?“, fragte er leise. „Folgst du dem Befehl deines Vaters?“

Seto ließ seine Hand in den Nacken des Blondschopfs wandern und kraulte ihn dort.

„Nein. Er mag der König sein, doch er kann mir nicht vorschreiben, wem ich mein Herz gebe.“

„Das gleiche gilt für mich. Vater will morgen einen Ball veranstalten, um für Serenity und mich passende Ehepartner zu finden.“

„Du willst heiraten?“

„Ja, aber nicht eine dieser aufgetakelten Prinzessinnen.“

„Und wen dann?“

„Einen Elfenprinzen mit blauen Augen“, lächelte Joey.

„Dann werde ich morgen Abend zum Ball kommen und deinen Vater um deine Hand bitten ... Wenn man das so bei einem anderen Mann sagt.“
 

Yamis Diener duckte sich unter dem Trinkkelch, der auf ihn zugeflogen kam. Das Gefäß landete an der Wand und hinterließ einen großen roten Fleck.

„Bakura!“

„Ihr habt gerufen, Herr?“

Ein Mann mit Haaren, die weiß wie Schnee waren, löste sich von einer Säule und schritt auf den König der Geister zu.

„Geh und berichte Gozaburo von den neuen Entwicklungen“, knurrte Yami.

Bakura grinste maliziös und verschwand.
 

Nichts ahnend kam Seto am nächsten Morgen in den Palast. Seit ihn sein Vater gewarnt hatte, hatte er noch mehr aufgepasst, dass ihn niemand sah, wenn er sich mit Joey traf. Im Innenhof des Palastes, in dem ein Baum mit silbernen Blättern blühte, traf er auf Tristan, der seine Männer für die Wache einteilte.

„Guten Morgen, Euer Hoheit.“

„Dir auch einen guten Morgen, Tristan. Kannst du mir sagen, was mein Vater so früh am Tage von mir will?“

„Das weiß ich nicht, mein Prinz. Nur eines: Gestern erhielt Euer Vater Besuch von einem Diener des Geisterkönigs, nach welchem er sehr schlechter Stimmung war.“

Nachdenklich setzte Seto seinen Weg fort, bis er in die Gemächer seines Vaters kam, wo dieser ihn erwartete.

„Du hast dich meinen Anordnungen widersetzt“, sagte er statt einer Begrüßung. „Ich hatte dir untersagt, dich mit diesem ... Menschen zu treffen.“

„Ich liebe ihn aber.“

„Liebe? Wie oft habe ich dir gesagt, so etwas wie Liebe gibt es nicht, Seto. Es gibt nur Macht, nach der alle streben, vor allem die Menschen.“

„Das ist nicht wahr!“

„Schweig! Ich habe genug von deinen Eskapaden.“

Gozaburo hob den langen Stab, an dessen Spitze sich ein großer Kristall befand. Seto zuckte zusammen. Angst schlich sich in seine Züge.

„Vater, was – Das könnt Ihr nicht tun!“

„Wenn du dich meinem Befehl verweigerst, lässt du mir keine Wahl“, war die Antwort des Königs und er stieß den Stab auf den Boden.

Der Kristall begann zu glühen und schickte einen gleißend hellen Strahl aus, der Seto traf. Ein Schrei drang aus seiner Kehle, seine Augen weiteten sich entsetzt, dann erfüllte Stille den Raum.
 

Joey stand auf dem Balkon seines Schlafgemachs und schaute zum Himmel auf. Keine Wolke war zu sehen, so gut waren die Sterne lange nicht zu erkennen gewesen. Ob Seto schon da ist?, dachte er. Es klopfte und er fuhr herum.

„Bist du fertig?“, fragte Serenity. „Wir dürfen die Gäste nicht warten lassen, hat Vater gesagt.“

„Ich komme ja schon. Du siehst hübsch aus.“

„Vielen Dank, großer Bruder“, erwiderte sie und drehte sich einmal um sich selbst. „Du wirst für die Damen aber auch ein Anblick sein – auch wenn sie dich nicht interessieren und du sie sicher spätestens beim Anblick eines gewissen Elfen vergessen hast.“

„Wie ... Woher weißt du ...“

„Du hast im Schlaf geredet, Brüderchen.“

„Ohh ...“, Joey kratzte sich verlegen am Kopf. „Hab ich das?“

„Ich habe niemandem davon erzählt, keine Sorge. Wollen wir?“

Die Geschwister begaben sich zum Ballsaal, in dem sich die Gäste bereits versammelt hatten, und wurden vom Haushofmeister angekündigt. Während Joey an Serenitys Seite würdevoll die große Treppe herunter schritt, sah er sich im Saal um, ohne den zu entdecken, nach dem er suchte.

Es ist noch zu früh, beruhigte er sich. Er wird noch kommen.

Auf das Zeichen seines Vaters setzte die Musik ein und die ersten Herren traten vor, um Serenity zum Tanz zu bitten. Joey verbeugte sich vor einer Comtesse mit halblangen dunkelbraunen Haaren und führte sie auf die Tanzfläche. Die königliche Einladung hatte junge Adlige aus dem ganzen Königreich und aus den Nachbarländern angezogen. Die Stunden vergingen, dreimal passierte der große Zeiger der Uhr die Zwölf.

„Und, mein Sohn, hast du schon gewählt?“, erkundigte sich der König gegen halb zwölf. „Um Mitternacht sollt ihr eure Entscheidung verkünden.“

„Serenity scheint ihre Wahl getroffen zu haben“, wich Joey aus und warf einen Blick auf seine Schwester, die seit einiger Zeit nur noch mit einem jungen, gut aussehenden Herzog namens Duke tanzte.

„Aber was ist mit dir? Heute Abend haben sich in unseren Hallen die schönsten Damen des Landes versammelt.“

„Doch keine von ihnen entspricht dem, was ich mir wünsche.“

Sein Vater sah ihn verständnislos an.

„Wie kann das sein, bei dieser Auswahl.“

„Die ist wohl gegeben, aber ... ich habe mein Herz einem anderen ... Mann geschenkt.“

Erschütterte braune Augen musterten ihn.

„Du bist ...“

„Ich fürchte, so ist es, Vater.“

Der König atmete tief durch, schloss kurz die Augen und holte noch einmal tief Luft.

„Du hättest eher mit der Sprache herausrücken sollen, dann hätte ich mir die Einladung und Verköstigung dieser vielen Prinzessinnen sparen können.“

„Du bist nicht böse?“

„Ich muss das ... erst einmal verarbeiten. Und wo steckt nun dein Auserwählter?“

„Er –“

Ein starker Windstoß riss die Türen zum Saal auf und lenkte die allgemeine Aufmerksamkeit auf die Treppe. Joeys Herz schlug schneller. Das musste Seto sein. Dunkler Rauch drang durch die Türöffnung und die Schritte von Stiefeln hallten von den Marmorfliesen wider. Der Eintretende war in Schwarz und Scharlachrot gekleidet und fixierte Joey mit seinen violetten Augen. Der Prinz schluckte. Er hatte diesen Mann nie zuvor gesehen, hatte aber das Gefühl, dass sein Erscheinen nichts Gutes bedeutete. Er durchmaß den Raum mit raschen, eleganten Schritten und deutete, als er die Empore mit der königlichen Familie erreichte, eine Verbeugung an.

„Wer gibt sich zu so später Stunde noch die Ehre?“, fragte der König. „Wenn Ihr kommt, um meine Tochter zu freien, so fürchte ich, Ihr seid zu spät.“

„Mein Name ist Yami“, stellte er sich vor, „und ich bin nicht wegen der Prinzessin gekommen, sondern weil ich Euren Sohn zu ehelichen wünsche.“

„Ist das der, von dem du sprachst?“, wandte sich der König an seinen Sohn, von dem er nur ein Kopfschütteln erhielt.

„Aus welchem Land stammt Ihr, Yami?“

„Meine Heimat liegt in den Grauen Bergen, jenseits des Meeres der Tränen. Dort befindet sich mein Palast.“

„Ein ungewöhnliches Land, von dem ich bisher nichts gehört habe.“

„Das wundert mich nicht, Euer Majestät“, lächelte Yami. „Nur wenige Lebende haben es bislang gesehen oder betreten. Mein Königreich ist das Land der Geister.“

Es war fast, als wäre dem Raum mit einem Schlag die Wärme entzogen worden. Ein kalter Schauer lief den Anwesenden über den Rücken. Joey kamen die Dinge in den Kopf, die Seto ihm über den Geisterkönig erzählt hatte. Er verfolgte seine Ziele ohne Skrupel und regierte seine Untertanen mit eiserner Hand. Seto hatte es bedauert, dass sich Yami und Gozaburo deshalb ganz gut verstanden, weil sie einen ähnlichen Führungsstil pflegten. Joey räusperte sich vernehmlich.

„Es tut mir leid, ich muss Euren Wunsch abschlagen. Derjenige, den ich gewählt habe, wird bald hier eintreffen.“

„Wenn Ihr vom Prinz des Saphirwaldes sprecht“, Yami lächelte ihn nachsichtig an, „auf den könnt Ihr lange warten. Er wird nicht kommen.“

„Woher wollt Ihr das wissen?“

„Der Zorn seines Vaters hat ihn getroffen, fürchte ich. Überlegt Euch mein Angebot, Joseph. Ich gebe Euch vierundzwanzig Stunden Zeit, es anzunehmen. Bis dahin gehabt Euch wohl.“

Einen Herzschlag später war Yami verschwunden und hatte die Kälte mit sich genommen. In die Gäste kehrte das Leben zurück, Joey hingegen fühlte sich wie betäubt. Er konnte und wollte nicht glauben, was ihm der Geisterkönig berichtet hatte.

„Joey?“

Serenity stupste ihn an der Schulter an.

„Ich muss sofort zu Seto“, murmelte er und lief aus dem Saal.
 

„Seto! Seto, wo bist du?“

Joey sah sich auf der Lichtung um, auf der sie sich zum ersten Mal getroffen hatten. Er war am See gewesen und an allen anderen Stellen im Wald, wo sie sich verabredet hatten. Langsam wusste er nicht mehr weiter. Seto hatte ihm nie gesagt, wo sein Schloss lag oder ihn dorthin mitgenommen, um ihn vor seinem Vater zu schützen und noch weniger wusste er, wo er den Palast von König Gozaburo suchen sollte. Joey setzte sich auf einen Stein und vergrub den Kopf zwischen den Armen.

„Verzeihung.“

Der Prinz sah auf. Vor ihm stand ein junger Elf, der aussah, als wäre er etwa so alt wie er, allerdings ein gutes Stück kleiner war. Er war in eine lange, kunstvoll bestickte Robe gehüllt.

„Seid Ihr Prinz Joey?“

„Wer will das wissen?“

„Ich bin Yugi, der Hofmagier und Vertraute von Prinz Seto.“

„Habt Ihr Nachricht von ihm? Er wollte heute kommen und –“

„Er konnte nicht, Euer Hoheit. Sein Vater hat ihn verflucht.“

„So ist es wahr, was Yami gesagt hat“, flüsterte Joey und fügte lauter hinzu: „Was ist geschehen?“

„Es ist am besten, wenn Ihr Euch das selbst anseht, Euer Hoheit.“

Yugi stieß einen kurzen Pfiff aus und schwang sich auf den Rücken des Pferdes, das darauf angetrabt kam. Sie ritten die ganze Nacht hindurch, denn im Gegensatz zu den Elfen konnte Joey nicht durch Magie von einem Ort zum andern wechseln. Er nickte zwischenzeitlich immer wieder im Sattel ein. Im Morgengrauen erreichten sie den Palast von König Gozaburo. Yugi führte Joey durch etliche Säle voll Kristall, Gold und Silber, bis sie den Raum erreichten, in den Gozaburo seinen Sohn hatte bringen lassen.

Joey erschrak, als er seinen Liebsten sah. Er war von Kopf bis Fuß von einem farblosen Kristall eingeschlossen, der eisige Kälte ausstrahlte. Seine Augen waren geschlossen, es schien, als schlafe er. Joey sank vor ihm auf die Knie.

„Wie konnte das nur geschehen ...“

„Es war ein Fluch, in Wut gesprochen“, sagte Yugi.

„Ihr seid ein Magier, könnt Ihr ihn nicht brechen?“

„Seine Majestät hat eine Art von Fluch verwendet, die nicht einmal er im Stande ist, aufzuheben. Das vermag nur eine Macht, die größer ist als die des Kristallzepters. Ich habe Euch hierher gebracht, weil Ihr vielleicht der Schlüssel zu seiner Rettung seid.“

„Ich? Aber was kann ich tun?“

„Wie groß ist Eure Liebe zu meinem Herrn? Würdet Ihr für ihn weiter gehen, als ein Lebender es je wagen würde?“

„Bis ans Ende der Welt, wenn ich ihn so befreien kann“, sagte Joey mit fester Stimme.

Yugi lächelte zufrieden, als er das hörte.

„Ganz so weit müsst Ihr nicht. Der Fluch kann gebrochen werden, wenn Ihr den Prinz mit einer goldenen Lilie berührt. Sie wächst nur an einem Ort, in den Gärten der Dämmerung, unweit des Schlosses, wo der Geisterkönig residiert. Die Gärten werden von einem Dämon mit Namen Diabound bewacht. Ihr müsst einen Weg an ihm vorbei finden und eine der Lilien pflücken. Ich würde selbst gehen, doch es muss von jemandem getan werden, der Seine Hoheit aufrichtig liebt.“

„Ich werde mich sofort auf den Weg machen.“

„Ich wusste, dass ich mich auf Euch verlassen kann“, sagte Yugi. „Noch etwas, sprecht mit niemandem, wenn Ihr das Geisterreich erreicht habt. Yami ist listenreich wie ein Fuchs und mir ist nicht entgangen, dass Ihr sein Interesse erregt habt. Er wird versuchen, Euch von Eurer Mission abzuhalten.“
 

Joey ritt viele Tage lang, immer gen Sonnenuntergang, bis er das Meer der Tränen erreichte. Es war eigentlich kein richtiges Meer, sondern ein riesiger See, das andere Ufer war aber so weit entfernt, dass es mit dem bloßen Auge nicht auszumachen war. Um hinüber zu kommen, gab der Prinz seine goldene Halskette einem Fischer, der ihn mit einem Boot ans andere Ufer brachte und sich bereit erklärte, drei Tage lang auf ihn zu warten.

Als er ausstieg, wusste der blondhaarige Prinz auf einen Blick, dass er sich im richtigen Reich befand. Die Grenze zum Gebiet des Geisterkönigs markierten zwei steinerne Obelisken, an deren Basis sich Totenschädel stapelten. Das Land, das dahinter lag, war karg, die Pflanzen verdorrt und die Bäume verkrüppelt. Die einzigen Tiere, die zwischen dem dürren Geäst saßen, waren pechschwarze Raben. Joey konnte sich nur schwer vorstellen, dass in diesem Ödland ein Garten sein sollte.

Bald wurde die Landschaft hügeliger und die Grauen Berge kamen in Sicht. Schroff und zerklüftet, wie zu Stein gewordene Riesen ragten sie hervor, dass sich Joey wie ein Zwerg vorkam. In einiger Entfernung sah er die dunklen Zinnen des Schlosses aufragen. Er hätte gern einen weiten Bogen darum geschlagen, nur ging dies kaum. Nach Yugis Beschreibung befanden sich die Gärten am Fuß des Berges.

Ab jetzt ließ Joey doppelte Vorsicht walten und verließ die Straße, sobald er jemanden näher kommen sah. Mehrmals stieß er dabei auf Soldatentrupps, die in knöchernen Rüstungen steckten und verbarg sich vor ihnen so gut er konnte. Schließlich erreichte er den Fuß des Schlossberges und fand dort eine hohe Mauer vor. Der Stein war glatt poliert, dass er weder mit Händen noch mit Füßen Halt finden konnte. Joey folgte dem Verlauf der Mauer bis zu einem grauen Portal, vor dem der Dämon saß und Wache hielt. Sein Oberkörper war muskulös, das Gesicht ähnlich dem eines steinernen Gargoyle und aus seinem Rücken wuchsen große Flügel. Der Schwanz von Diabound endete in einem Schlangenmaul, das ein tödliches Gift verspritzte.

Nachdem Joey sein Pferd bei einer Gruppe Felsen versteckt hatte, näherte er sich Diabound vorsichtig und versuchte einen Moment abzupassen, in dem er unaufmerksam war. Bei zwei Köpfen, die sich mit der Wache abwechselten, keine einfache Angelegenheit. Er versuchte es mit verschiedenen Ablenkungen, doch nichts half. Gern hätte er zum Schwert gegriffen und wäre Diabound gegenübergetreten, um ihn zum Kampf zu fordern, davon jedoch hatte ihm Yugi ausdrücklich abgeraten. Niemand überlebte eine Begegnung mit diesem Dämon und ein Mensch, der im Reich des Geisterkönigs starb, wurde automatisch zu dessen Untertan. Über Joeys Überlegungen wurde es Nacht und er musste sich schlafen legen, um neue Kraft zu schöpfen.
 

Die Sonne war noch nicht über die Hügel, als Joey geweckt wurde. Ein alter Mann hockte neben ihm und lächelte ihn freundlich an.

„Was hat dich in diese verlassene Gegend getrieben, Jungchen?“

„Ich muss eine Blume aus dem Garten der Dämmerung holen, um einen bösen Zauber zu lösen“, gab Joey mit einigem Zögern Auskunft. Er dachte an Yugis Warnungen und wollte nicht zu viel erzählen, hoffte aber, dass der Alte ihm einen Rat geben konnte. „Leider weiß ich nicht, wie ich an dem Wächter vorbeikommen kann.“

„Da kann ich dir helfen.“ Der Fremde zog eine fein gearbeitete Flöte hervor, die wie ein Schlangendrache geschnitzt war. „Spiel ihm darauf etwas vor, dann wird er einschlafen. Wenn du deine Blume gefunden hast, komm zu mir, meine Hütte ist dort drüben.“

„Ich habe nicht viel Zeit, ich muss mich beeilen, wenn ich sie habe, oder mein Schiff legt ohne mich ab.“

„Gut, wenn das so ist, dann eile nach Hause, löse den Fluch und kehre danach hierher zurück und bring mir die Flöte. Sie ist nicht nur nützlich, um Dämonen einzuschläfern und vielleicht brauchst du sie auf deinem weiteren Weg noch. Du musst sie mir aber unbedingt zurückgeben, bevor du heiratest oder sie verliert ihre Kraft.“

Joey nahm die Flöte entgegen und blies probeweise hinein, was ihr einen tiefen, sanften Ton entlockte.

„Ich weiß nicht, wie ich dir dan –“

Von dem alten Mann war nichts mehr zu sehen.
 

Mit der Flöte näherte sich Joey dem Dämon und begann auf dem Instrument ein Schlaflied zu spielen, das die Amme früher den Kindern vorgesungen hatte. Es dauerte nicht lange und Diabound wurden unter den süßen Klängen die Lider schwer. Eins nach dem anderen fielen die vier Augen zu, er sank auf den Boden und rollte sich zusammen. Joey schlich an ihm vorbei und in den Garten hinein.

Wohin er dort auch sah, überall blühten Blumen, ganz gleich welcher Jahreszeit sie sich sonst in der Menschenwelt unterordneten. Er ging zwischen Beeten mit Schneeglöckchen, Rosen, Malven und Astern entlang, suchte jedes ab, doch die einzigen Lilien, die er fand, waren schwarz. Die Sonne überschritt den Zenit, während er immer tiefer in den Garten vordrang.

In seinem Zentrum fand er endlich, wonach er gesucht hatte. Umgeben von Dornensträuchern, standen die goldenen Lilien. Joey bahnte sich mithilfe seines Schwertes einen Weg durch die Dornen und pflückte eine der Blumen, an deren Stängel drei Blüten saßen. Als er sich umdrehte, waren die Sträucher wieder zusammengerückt und dieses Mal viel hartnäckiger, als er ihnen mit der Waffe zu Leibe rückte. Von oben bis unten mit Kratzern und Schnittwunden übersät, erreichte er am frühen Abend den Ausgang des Gartens und blies vorsorglich noch einmal auf der Flöte. Bei Diabounds Anblick musste er sich sehr zusammenreißen, um nicht einem Lachanfall zu erliegen. Der Dämon schlummerte friedlich eingeringelt inmitten des Portals und nuckelte an seinem Daumen.

Ohne weitere Rast machte sich der Prinz auf den Rückweg zum Meer. Schlafen konnte er immer noch, wenn das Meer der Tränen hinter ihm lag, sagte er sich, wichtiger war, dass er pünktlich zu dem Fischer kam. In den späten Nachmittagsstunden des dritten Tages erreichte er das Ufer. Joey sah sich nach dem Fischer um, doch das Boot lag nicht mehr an der Stelle, an der er es an Land gezogen hatte. Beim Anblick der weißen Segel, die sich gegen den Horizont abhoben, stieß er einen wütenden Schrei aus. Der Mann hatte ihn betrogen. Wie sollte er so zurückkommen? Die Strecke war viel zu weit, als dass er sie schwimmend zurücklegen konnte.

Frustriert setzte er sich in den Sand und zog die Flöte hervor, in der Hoffnung, beim Spielen auf einen guten Einfall zu kommen. Er war noch mitten in der ersten Strophe des Liedes, das er sich ausgesucht hatte, als auf einmal das Wasser zu schäumen anfing. Die Wasseroberfläche teilte sich, ein großer Drache tauchte auf. Joey stolperte erschrocken zurück. Der Drache sah ihn ruhig an und wartete, bis sich der Blondschopf ihm vorsichtig wieder näherte.

„Bist du hier, um mir zu helfen?“ Der Drache blinzelte ihm zu. „Kannst du mich über das Meer bringen, Drache?“

Dieser nickte und senkte sich so weit herab, dass Joey sein Pferd auf dessen Rücken führen und selbst aufsteigen konnte. Sie hatten das Fischerboot bald eingeholt. Der Fischer fiel beim Anblick des Drachen und seines sehr grimmig dreinblickenden Reiters von Bord und schaffte es nur mit Mühe, sich auf sein Schiff zurückzuziehen. Die Kette, die Joey ihm als Bezahlung gegeben hatte, sank auf den Grund des Meeres.
 

Yugi ging unruhig auf und ab. Einmal hatte sich der Mond schon neu mit Licht gefüllt und noch immer hatte er nichts von Prinz Joey gehört. Jeden Tag war er auf den höchsten Turm des Schlosses gestiegen und hatte nach ihm Ausschau gehalten, so auch heute. Die Sonne stand tief und tauchte das Land in einen roten Schein. Als er sich abwenden wollte, um seine Kristallkugel zu Rate zu ziehen, erschien Kuriboh neben ihm, ein kleiner Geist, der ihn überall hin begleitete. Das braune Fellknäuel deutete aufgeregt zum Horizont. Yugi sah durch sein Fernrohr und jubelte. Er flog die Treppen des Turms herunter, lief in Tristan hinein, ohne ihn zu bemerken.

„Warum so eilig, Meister Yugi?“, fragte der Hauptmann und hielt den Magier fest, damit dieser nicht über den Saum seines langen Gewandes stürzte.

„Prinz Joey kommt zurück! Öffnet die Tore, rasch!“

Mit den letzten Strahlen der Sonne erreichte Joey den Palast.

„Habt Ihr die Blume?“, fragte Yugi aufgeregt.

Joey nickte und ließ sich von ihm zu dem Saal führen, wo der Kristall stand, in den Gozaburo Seto eingeschlossen hatte. Er berührte ihn mit einer der goldenen Blüten und der Kristall schmolz dahin wie Eis. Seto stürzte ihm entgegen, wurde von ihm und Yugi aufgefangen. Der junge Magier legte seinem durchgefrorenen Herrn, der sich verwirrt umsah, einen Mantel um die Schultern. Erleichtert und todmüde, nachdem er die letzten Tage fast ohne Schlaf durchgeritten war, brach Joey zusammen.
 

Er wachte erst am nächsten Mittag auf. Seto saß an seinem Bett und strich ihm durch das Haar.

„Na, ausgeschlafen? Ich habe gehört, was du für mich getan hast.“

„Geht es dir wieder gut?“

„Die Frage sollte ich eher dir nach deiner tollkühnen Reise stellen. Erzählst du mir davon?“

Und Joey erzählte, von dem Fischer und dem Dämon, von dem alten Mann, der ihm mit seiner Flöte geholfen hatte und dem Drachen, den er damit gerufen hatte.

„Hatte der Drache violette Schuppen?“, hakte Seto nach.

„Äh, ja. Wieso fragst du?“

„Der Drache gehört Yami, soweit ich weiß. Er hört nur auf den Befehl seines Herrn. Der alte Mann, den du gesehen hast, muss in Wahrheit der Geisterkönig gewesen sein. Er liebt Verkleidungen.“

„Aber warum hätte er mir bei deiner Befreiung helfen sollen? Das ergibt keinen Sinn.“

„Doch, bedenkt man, was du ihm versprochen hast. Du solltest ihn vor deiner Hochzeit besuchen. Wer weiß, was er sich dafür ausgedacht hat, um dich in seinem Reich zu halten. Bitte bleib hier, Joey, und lass uns so schnell wie möglich heiraten.“

„Schon morgen, wenn du willst“, nickte Joey. „Aber dein Vater ...“

„Gozaburo ist am dritten Tag, nachdem er mich in den Kristall eingeschlossen hatte, in seinen Gemächern über einen vergessenen Besen gestürzt, aus dem Fenster gefallen und hat sich das Genick gebrochen. Da ich, wie es aussieht, keine eigenen Nachkommen haben werde, habe ich mit meinem Bruder Noah schon vor einiger Zeit vereinbart, dass er als Prinz des Smaragdwaldes die Nachfolge unseres Vaters antreten soll. Er ist jetzt der König der Elfen – und gegen uns hatte er allerspätestens nichts mehr einzuwenden, als er die goldenen Lilien gesehen hat, die du mitgebracht hast. Sie wurden einst von uns als Heilmittel gezüchtet, bis Yami uns in einer Nacht den ganzen Samen stahl. Nun können sie hier wieder wachsen. Du hast meinem Volk damit einen großen Dienst erwiesen.“
 

An diesem Tag suchten selbst Yamis mutigste Krieger beim Anblick ihres Herrn das Weite. Der Geisterkönig fegte wie ein Orkan durch sein Schloss und ließ seine Wut, seine Pläne erneut durchkreuzt zu sehen, an seinen Möbeln aus.

„So einfach lasse ich sie nicht davonkommen!“, brüllte er und eilte in die Gärten der Dämmerung. Joey würde ihm gehören, koste es, was es wolle.
 

Alles war vorbereitet. Morgen Mittag wollten sie einander das Ja-Wort geben. Sie hatten Nachricht an Joeys Eltern geschickt, dass man sie am Vormittag abholen und zu der Lichtung bringen würde, wo die Trauung stattfinden sollte. Die letzte Nacht davor sollten sie, wie es die Tradition verlangte, getrennt voneinander verbringen. Joey hatte ein Zimmer im Gästeflügel von Setos Schloss zugewiesen bekommen und war im Begriff, zu Bett zu gehen, als ein gebeugt gehender Diener eintrat und einen goldenen Pokal auf den Tisch stellte.

„Mein Herr schickt Euch einen Schlummertrunk, junger Prinz.“

Joey trank den Wein in wenigen Zügen aus. Das würzige Fleisch, das man ihm zum Abendessen serviert hatte, hatte ihn sehr durstig gemacht. Der letzte Tropfen der rubinroten Flüssigkeit war kaum seine Kehle hinab geflossen, als er sich an selbige fasste und zu würgen begann. Sein Hals brannte wie Feuer. Aus verschwommenen Augen sah er, wie der Diener die Gestalt des Geisterkönigs annahm.

„Du wirst mein sein, ob tot oder lebendig, das ist einerlei, Joseph.“

Er strauchelte, versuchte sich am Tisch abzustützen und stürzte ihn um. Der Pokal rollte scheppernd über den Boden. Die Tür zu seinem Zimmer wurde aufgerissen, Tristan stürzte herein, der draußen Wache gestanden hatte.

„Euer Hoheit! Was habt Ihr mit ihm gemacht, König der Geister?“

Yami warf eine schwarze Lilie neben Joey.

„Ich erwarte dich in meinem Palast“, lachte er und verschwand.

Durch den Lärm angelockt, kamen Yugi und Seto herein.

„König Yami war eben hier“, teilte Tristan ihnen mit.

Yugi hob den Pokal auf, roch daran und wischte die Weinreste mit dem Finger zusammen, den er ableckte.

„Liliensamen ... Er muss seine schwarzen Lilien benutzt haben, um ihn zu vergiften. Hauptmann Tristan, bringt mir die goldene Lilie, die unser Freund mitgebracht hat. Schnell!“

Seto kniete sich währenddessen zu Joey und zog ihn in seine Arme. Sein Atem ging nur noch flach. Tristan lief, als wären alle Schatten hinter ihm her und holte die von Yugi gewünschte Blume aus dessen Studierzimmer. Keuchend kam er in Joeys Gemächer zurück. In aller Eile häckselte Yugi eines der Blütenblätter klein und mischte es in ein Glas mit Wasser, das er Seto reichte.

„Trink das“, sagte er und hielt es Joey an die Lippen.

„Beeilt Euch“, drängte Yugi, der seine Finger an das Handgelenk des Blonden gelegt hatte und seinen Puls fühlte. „Sein Herz flattert wie ein Vogel, er gleitet uns in die Geisterwelt davon.“

„Das lasse ich nicht zu.“

Seto öffnete Joey den Mund, nahm einen tiefen Schluck von dem Gegengift und legte seine Lippen auf Joeys, um es ihm einzuflößen. Als er schluckte und hustete, setzte Seto ihm das Glas wieder an und ließ ihn den Rest trinken. Nach und nach nahm sein Gesicht wieder eine gesündere Farbe an.

„Se ... Seto?“

„Yami hat versucht, dich zu vergiften. Das war ganz schön knapp. Ich hätte es nicht ertragen, dich wieder zu verlieren und dieses Mal für immer.“
 

Die Mittagssonne strahlte hell durch die Bäume des Waldes und auf die Lichtung, wo sich die Hochzeitsgesellschaft versammelt hatte. Serenity stand zwischen ihren Eltern und ihrem Verlobten Duke, den ihr Vater zu seinem Nachfolger ersehen hatte. Die Klänge mehrere Mandolinen näherten sich und ließen die Vögel verstummen. Seto und Joey, beide in weiße Kleidung gewandet, traten unter den Bäumen hervor und schritten zu Yugi, der die letzte halbe Stunde damit verbracht hatte, den Trauspruch nervös vor sich hin zu murmeln. Setos Brüder Noah und Mokuba folgten ihnen ein Stück und gesellten sich dann zu Joeys Familie.

„Wir haben uns hier eingefunden“, begann Yugi, „um Zeugen zu werden, wie diese beiden Männer einander den Treueschwur ablegen. Prinz Seto, wollt Ihr Seine Hoheit Joseph von Falkenstein zu Eurem Mann nehmen?“

Seto nahm Joeys rechte Hand in seine.

„Ja, das will ich. Du bist für mich bis zum Ende der Welt gegangen, Joey. Ich werde dich lieben, ehren und dir treu sein, bis zum Ende aller Tage.“

„Prinz Joseph, wollt Ihr Seine Hoheit Seto, den Prinz des Saphirwaldes, zu Eurem Mann nehmen?“

„Ja, das will ich“, sagte Joey. „Wir haben alle Schwierigkeiten überwunden, Seto. Mein Herz und meine Seele gehören dir, bis zum Ende aller Tage.“

„So haben wir Euren Schwur vernommen!“

Aus Yugis Zauberstab schlängelte sich ein schmales Band, das sich erst um ihre Handgelenke schloss und dann zu ihren Fingern glitt, wo sich zwei silberne Ringe bildeten. Unter dem Applaus ihrer Gäste besiegelten Joey und Seto ihre Ehe mit einem Kuss. Von diesem Tag an herrschten sie gemeinsam über den Saphirwald.
 

Yami konnte sich nicht lange in seiner Trauer über Joeys Verlust vergraben, da er sich mit einem sehr wütenden Bakura auseinandersetzen musste. Er war mehrere Wochen im Auftrag seines Herrn unterwegs gewesen und erst am Tag der Hochzeit von Seto und Joey zurückgekehrt. Nach einem Blick auf seinen Diabound, den er Yami zur Bewachung der Gärten geliehen hatte, stürmte er wutentbrannt das Schloss und warf dem Geisterkönig vor, aus seinem mächtigen Diabound ein kleines Schoßhündchen gemacht zu haben. Seit dieser Joeys Schlaflied gehört hatte, bestand er darauf, es jeden Abend vorgespielt zu bekommen.

In der Nacht stattete er Yami einen Besuch in dessen Gemächern ab, um genüsslich an ihm Rache zu nehmen. Was ursprünglich als Strafe für den Herrn der Geister gedacht war, wurde bald zu einer regelmäßigen Einrichtung. Aber das ist eine andere Geschichte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (15)
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Von:  Lunata79
2012-08-03T21:27:30+00:00 03.08.2012 23:27
Wirklich ein wunderschönes Märchen.
Hat mich irgendwie an den Salzprinz erinnert. Der wurde ja auch zur Salzsäule und musste von seiner Geliebten von dem Fluch befreit werden.
Hach, einfach nur schön. Das ist jetzt das vierte Märchen mit Seto und Joey, das ich auf animexx bisher gefunden habe. Ich kann nur sagen, ich liebe Märchen mit den beiden!!! *verträumt drein schau*

Lg
Lunata79
Von:  _Raphael_
2010-07-09T09:40:11+00:00 09.07.2010 11:40
Wow
ads war ritig toll
ahst du supper gemacht
Von:  oOArtemisOo
2010-07-03T23:05:34+00:00 04.07.2010 01:05
Wundervoll das kann mit jedem "herkömmlichen" Märchen mithalten.
Das einzige was mich ein bisschen irritiert hat war das du nach der Trauung geschrieben hast das Seto und Joey über den Smaragdwald herschen ... hatte Seto die Herrschaft nicht an Noah abgegeben?
Kann aber auch sein das ich es nur falsch verstanden habe. ^^
Lg
Artemis
Von:  Yu_B_Su
2010-06-19T16:26:25+00:00 19.06.2010 18:26
Joey und Kaiba als Märchen - eine coole Idee! Du hast dich gut an einem Märchen orientiert und für jede Figur die passende Rolle gefunden: Seto als verschlossener Elfenkönig, Joey als seine Schwester liebender Prinz, Yami als Fiesling - ungewohnt, aber eine schöne Anspielung auf seine frühere Rolle im Manga - Yugi als Magier, Tristan als Diener... nur Thea fehlt...

Schön fand ich die Beziehung zwischen Joey und Serenity, obwohl ich denke, dass es der Brücke zu Kaiba gar nicht bedarft hätte - denn im Grunde spielen die Elfen keine Rolle mehr, Seto steht im Mittelpunkt. Die Idee mit dem Drachen war toll, auch Yami spielte seine Rolle gut - die Anspielung am Ende ist genial :-D - und der klassiche Ball - obwohl das vlt. auch in Zusammenhang mit dem flotten Coming-out doch etwas zuviel war - es erhöht zwar die Spannung, aber nicht wirklich förderlich für die Handlung... der Handlungsstrang mit Yami war nett, aber im klassischen Märchen verfolgt man eher den Helden auf dem Weg zu seinem Ziel - aber du hattest mit Gusaburo schon einen Fiesling, den du noch dazu sehr plötzlich sterben lässt... es hat nicht gestört, man konnte auch alles mitverfolgen, aber der Fokus ist so etwas von Joey weggerückt...

Auch wenn es toll ist, dass du Motive mehrere Märchen vermischt hast.

Was ich auch schade fand war, dass Joey nur fasziniert ist; natürlich ist im Märchen alles total einfach, aber Joey ist einfach nur verknallt und küsst Seto noch dazu. Außerdem sieht Seto das Werben zwar kritisch, aber ihm fehlt ein bisschen die Kälte, die wir an ihm so lieben - sie wäre ja durchaus mit dem der Strenge seines Vaters vereinbar gewesen...

Der Schreibstil war toll, du hast alles sehr elegant ausgedrückt, dir über vieles Gedanken gemacht z. B. dass hoch zu Ross unfair ist, weil man dann über jemandem steht, die Naturbeschreibungen waren sehr gut!

Außerdem waren wenigen Tipp- und Ausdrucksfehler drin wie "blondhaarig", was echt gut war.

Und wie sieht das ferne Reich aus?

Alles in allem: eine tolle Idee, ziemlich gute Ausführung, vielleicht ein bisschen überladen, aber das fällt nicht so sehr auf. Scheen :-D

Von:  greenPrincess
2010-01-27T10:15:38+00:00 27.01.2010 11:15
ich liebe diese geschichte... wie ein märchen richtigtoll...

wenn du nichts dagegen hast probiere ich mich in naher zukunft mal an einem douji... :)
Ich muss unbedingt üben männer zu malen x3 unddeine geschichte würde sich ausssssgesprochen gut eignen!!
Von:  Aschra
2010-01-25T19:32:54+00:00 25.01.2010 20:32
So Süße da ich gerade Zeit habe hier mein Kommi!
Ich liebe diese Story einfach ich habe sie gelesen und ich wusste das ist mein erster Platz... ja und dann kam _Ritsuka-chan_ und jetzt musst du dir den ersten Platz halt mit ihr teilen^^

Was die Story angeht ich mag sie einfach sie hat alles was ein Märchen braucht, sie hat spannung sie hat Romantik sie hat einen Prinzen und einen bösen Zauberer, hach ja da war alles was mein Herz begehrte und hey du hast es geschaft das ich wieder gerne Seto X Joey lese, sei Stolz auf dich^^

So du denk an deine Wunsch FF sobald dir was einfällt sag bescheid!!!
Von:  Nisa
2009-10-27T01:24:08+00:00 27.10.2009 02:24
Die Story ist ja sooooooooooo suess ^^

Seto als Elf das ist echt wai XDDDD

Sie ist echt gut gelungen ^^

Richtig putzig ^^

Und eine klasse zusammenstellung

lg Nisa
Von:  Okami_Tenshi_Ryolein
2009-08-26T10:32:32+00:00 26.08.2009 12:32
XD ich bin ja schon auf so einige scheiße gekommen
aber seto als elf XD
ich find die story hammer
mach weiter
mir gefallen deine ideen

Von:  Pandaishie
2009-06-21T14:22:12+00:00 21.06.2009 16:22
hahahaha
XDD
wie toll

eine wirklich sehr schöne geschichte^^
ich liebe märchen <3
Von:  mu_chan
2009-06-18T20:45:12+00:00 18.06.2009 22:45
oh mein gott is dit putzig und süß!!!
echt ne total tolle fic!!!
einfach genial!!
ehrlich!!

aber das märchen vom geisterkönig und seinem bakura wäre ja auch noch interessant!!!
naja aufjedenfall mach weiter so!!!
lg mu_chan


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