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Unify

Wenn Zeiten und Welten aufeinander treffen...
von

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Arils kleine, grüne Fee

Das Meer.
 

Das Meer, das diese gesamte Welt nun bedeckte, als wären es die Tränen der Göttinnen selbst über ihr verlorenes Reich.
 

„Eine Handvoll Inseln und Meer. Ein Meer, dass nicht einmal genügend Fische beherbergt, um einen zufriedenstellenden Fang einzuholen…“
 

„Hey, was sagst du da?“, fragte Toki Kaze neugierig.
 

Er blickte nur auf die sich kräuselnden Wellen und sagte:

„Das hat Ganondorf gesagt, bevor ich gegen ihn gekämpft habe… Aber…
 

Ein weiterer Blick hinaus auf das Meer:
 

„Vielleicht liegt es daran, dass ich hier aufgewachsen bin, aber ich verstehe nicht, wie man dieses Ort für schlecht halten kann… diese Welt.“
 

„Nein, du hast Recht.“, sagte Toki. Immerhin hatte er sich ja erst vor kurzem mit dieser Frage beschäftigt:

„Nur weil ein Ort nicht perfekt ist und das Leben darin mühsam und vielleicht auch gefährlich ist, heißt das noch lange nicht, dass er keine verborgene Schönheit bieten kann… das ist etwas, was Ganon wohl nie begriffen hat.“
 

Die beiden Jungen standen, über die Reling gelehnt, an Deck des Piratenschiffes, während am Horizont langsam die Außenlinien von Präludien wieder auftauchten.

Zurück nach Präludien.

Toki warf seufzend noch einen Blick auf die Karte:

„Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich nicht gleich erkannt habe, dass deine Insel in Wirklichkeit aus den beiden hohen Felsen im alten Hylia-See besteht! Das hätte ich merken müssen!“

„Das erklärt zumindest die Süßwasserquelle, aus der wir unser Trinkwasser kriegen.“, meinte Kaze „Die anderen Inseln arbeiten alle mit Destillation oder müssen das ganze Wasser von Quellen wie unserer importieren. Ich habe mir zwar irgendwie gedacht, dass unser Präludien ein ganz klein wenig anders aussieht als die anderen Inseln, aber an eine ehemalige See-Insel hätte ich dabei echt nicht gedacht!“

„Ist aber so. Die Karte lügt nicht!“, hielt sich Toki vor, der seine Ignoranz eigene immer noch nicht fassen konnte. Fast 2 Tage turnte er auf dieser Insel herum und erkannte sie nicht wieder…

„Womit wir aber beim Problem wären: Wie kommen wir in den Wassertempel?“

Toki versuchte durch Gesten die Lage zu verdeutlichen:

„Er lag bereits zu meiner Zeit schon tief unter Wasser, als das ganze noch ein SEE war, und kein MEER. Da nach unten zu gelangen, ohne zu ertrinken, geschweige den an Unterdruck zu sterben wird ein kleines Meisterstück werden….“

„Hast du den nicht irgendein Hilfmittel, das wir nehmen könnten?“, fragte Kaze „So wie die rote Tunika!“

„Naja, ich habe eine blaue Tunika aus Zora-Stoff, aber die muss sehr eng anliegen, damit etwas bringt, und das tut sie eben nicht, weil wir Kinder sind. Außerdem ist es nur eine einzige…“

„Uhf… Das hilft uns nicht weiter.“

„Und dann habe ich da noch…“

Toki zögerte, weiter zu sprechen:

„Uhmm…“

„Was?“, fragte Kaze „Was hast du den?“

„…Ah, nicht wichtig… es bringt uns sowieso nichts, damit kommt auch nur eine Person weiter, und da wir zusammen bleiben müssen…“

„Das wird schwierig…“

Kaze seufzte. Schließlich drehte er sich um:

„Was machst du da eigentlich, Eyna?“

Er schaute auf den Boden, wo die blaue Fee den Kristall, den sie von Medolie erhalten hatten betrachtete:

„Ich versuche herauszufinden, was für ein Zauber das ist!“, erklärte sie „Vielleicht kann er uns weiter helfen!... Aber er scheint sehr alt zu sein, ich kann die die Spruch-Symbole nicht richtig erkennen…“

Kaze patete sie vorsichtig auf den Kopf:

„Wenn du es weiter versuchst schaffst du es bestimmt! Feen sind schlau!“

„Hehe, danke!“

Sie lächelte ermuntert.
 

„Wir legen in knapp 10 Minuten in Präludien an!“, rief Niko vom Ausguck aus herunter.

Linebeck, der neben Senza beim Steuer stand drehte sich zu Link:

„Dann hol mal lieber dein Gepäck, Kleiner. Zeit ist kostbar!“

„OK, machen wir!“

Kaze grinste und lief zusammen mit Toki unter Deck, ihre Sachen vorbereiten.
 

Das Anlegen verlief problemlos und schnell, wenn sie auch eine Menge überraschter Blicke der Dorfbewohner auf sich zogen.
 

„Hey, ist das nicht das Schiff von Link’s kleiner Freundin?“

„Aber sie sind doch erst vor ein paar Tagen abgelegt!“

„Ist etwas passiert?“
 

Und schon machten sich alle wieder Sorgen… Ah, er konnte doch auf sich aufpassen, warum machten sich die Nachbarn nur immer so viele Sorgen um ihn? Die Nachbarn und seine arme, alte Großmutter…

Link(Kaze) tat gerade den ersten Schritt aus dem Schiff, als ihm auch schon seine Großmutter entgegen kam:

„Link!!“

Sie lief auf ihn zu und nahm seine Hände:

„Warum seid ihr wieder zurück, Junge? Ist etwas passiert? Wurdet ihr überfallen? Oh, du bist bestimmt müde, komm, du gehst jetzt nach Hause und ruhst dich aus!“

„Oma, mir geht es gut!“, sagte Link schnell „Es gab nur ein paar kleine… Planänderungen…“

Er versuchte, ernsthaft zu klingen, doch erntete nur einen verwirrten Blick von seiner Großmutter.

Link seufzte:

„Oma, sag mal… weißt du vielleicht zufällig irgendwas über einen Tempel, der hier mal gelegen haben soll?“

Die alte Frau schüttelte nur ratlos den Kopf:

„Link… was ist den geschehen?“

„Es ist... schwer zu erklären, Oma.“
 

„Bruder!!“

Aril kam auf den Steg zu ihnen gelaufen:

„Du bist ja schon wieder da! Hehe! Wie schön!“

"Hallo, Aril!"

Sie bemerkete auch Toki hinter ihm:

„Oh, und der „andere Link“ ist auch wieder dabei! Hallo, anderer Link!“

Sie winkte ihm, der gerade Mal 3 Meter von ihr entfernt stand, zu und er winkte zurück… tja, kleine Mädchen… Aril wandte sich wieder ihrem Bruder zu:

„Und, was hast du mir mitgebracht? Huh? Huh?!“

„Uhmmm…“

Ach ja, genau, das Souvenir für Aril! Darauf hatte er vergessen!

Oder, besser gesagt, er hatte nicht damit gerechnet jetzt schon eins zu brauchen…

„Ähm, naja, weißt du, Schwesterchen, eigentlich habe ich… es war nicht geplant, das wir schon wieder… wir…“
 

„Ugh… kann mir nicht mal einer tragen helfen?!“
 

Alle drehten sich nach hinten:

Eyna kam aus dem Schiff geschwebt, ihre Hände an den Kristall mit dem Zauber von Medolie geklammert. Sie gab ihr bestes, das Artefakt nicht fallen zu lassen, aber für jemanden so klein wie sie, war es wohl sehr schwer…

„Oh, tut und Leid, Eyna!“, sagte Kaze schnell und wollte ihr den Kristall abnehmen, aber da zischte Aril an ihm vorbei, die Augen auf das Juwell fixiert:

„Oh…. Wie schön!!“

Aril lief auf Eyna zu und schnappte sich schnell den Kristall.

„Uhh… Erleichterung…“, seufzte Eyna, als das Gewicht des Zauberkristalls nicht mehr auf ihr lastete.

Die kleine Aril derweil den Kristall in die Höhe und betrachtete ihn:

„Das funkelt so toll im Sonnenlicht…“

Sie wandte sich schnell Kaze zu:

„Link!! Du bist der beste Bruder der Welt, danke für das schöne Geschenk!!“

„Uhm, das …WAS?!“

„Hihihi!!!“

Aril lief schnell davon, als wäre sie sich vollkommen im klaren, dass dieser Kristall, in Fakt, nicht ihr Geschenk war und begab sich in Richtung des Hauses.

„Oh nein!!“

Kaze schaute ihr verdattert und erschrocken nach. Er mochte den Gedanken nicht, dass seine kleine Schwester mit Magie herumspielte.

Ihm kamen rosa Seemöven, die Eier aus Eiskrem legen, in den Sinn.

Seine arme Großmutter verstand gar nichts mehr:

„Huh? Link, womit ist Aril da gerade…“

„Keine Panik, Oma, ich bring das in Ordnung!“, sagte er ihr, doch seine Stimme verritt überdeutlich, dass er selbst bereits in Panik war.

Er griff Toki am Arm:

„Komm schon!!“

„WOAH!“

Sein Gegenstück hinter sich her schleifend, rannte Kaze in Richtung seines Hauses, riss die Tür auf und schaute sich um:

„Aril?!“

„Auauauau…“, war Tokis Statement.

„Aril, komm her, bitte!!“

Endlich echote eine Stimme zurück:

„Hihi! Komm du doch herauf zu mir, Link!!“

Die Stimme kam vom Dachboden…

Seit wann hatte Aril den Dachboden Schlüssel?! Großmutter war doch die einzige, die da je raufging!

„Aril, stop, warte!!“, schrie Kaze und rannte die Treppe hoch, jede 2. Stufe überspringend.

Tatsächlich – die Dachboden Tür ging auf. Warum jetzt plötzlich?

Er lief hinein in den kleinen Lagerraum und wurde sofort von einer dicken Staubwolke, die die Tür aufgewirbelt hatte, überrascht, so dass er und Toki beide nießen mussten.

Als sich der Staub wieder verzog, saß Aril da auf den Dielen und spielte mit dem Kristall.

„He He He! Sieh mal, Link, da steht etwas drinnen!“

Kaze trat einen Schritt vor:

„Aril, das ist kein Spielzeug! Gib das her!“

Aril ignorierte ihn:

„Hmm… Kulula… nein…. Kurulo…“

„Aril!!“, rief Link bereits etwas sauer. „Ich rede mit dir!“
 

„Ah!“

Link’s kleine Schwester hob den Kristall in die Höhe, so dass er im Licht einer Dachluke aufleuchtete. Sie lachte:
 

„KURURINPA!!“
 

In just diesem Moment leuchtete der Kristall plötzlich hell auf und auch Aril hatte eine leuchtende Aura. Das Licht bündelte sich im Kern des Juwels und dann schoss es einen einzigen, grell leuchtenden Strahl ab…

Direkt auf Kaze.
 

„WHAAAAAA!“
 

Der Strahl traf ihn und das Licht hüllte ihn ein, während er einen Schreckensschrei von Eyna und Toki nach Luft schnappen hörte.

Oh Götter, was würde jetzt geschehen?! Sie hatten ja keine Ahnung, was dieser Zauber bewirkte!!

Irgendetwas passierte mit ihm, das spürte er, aber er hatte keinen Plan, was das sein konnte. Und sehen konnte er auch nichts, weil das Licht so hell war, dass es ihn geblendet hatte…
 

„GAH!“, hörte er Toki ausrufen, als das Licht etwas schwächer wurde.
 

„Gah?“

Das hieß garantiert nichts Gutes!

Er musste sehen, was mit ihm los war, verdammt! Wenn er sich jetzt schon in irgendetwas verwandelt hatte, dann musste er zumindest wissen, in was.

Er machte sich bereit, hob die Hände vor’s Gesicht an, holte tief Luft und öffnete die Augen…
 


 

Normale, menschliche Hände und die Arme umhüllt vom hellgrünen Stoff seines Unterhemds.

Erleichterung.

„Phewww… “, seufzte er…

Doch nun hörte er plötzlich Gekicher. Gekicher von Toki’s Stimme.

„Hey! Was ist so lusti---„

In diesem Moment merkte Kaze, dass etwas nicht stimmte. Er schlug sich die Hände, die er eben noch vor den Augen gehabt hatte, vor den Mund.
 

Seine Stimme.

Sie war zu hoch. VIEL zu hoch.

Mindestens 5 Oktaven oder so zu hoch.

Dann…

Jetzt, wo er seine Hände nicht mehr vor den Augen hatte, fiel ihm auf, dass alles um ihn herum plötzlich grün leuchtete…. Oder kam das grüne Licht etwa von …. Ihm?!?!

Und… dann bemerkte er, dass er in der Luft schwebte.

Seine Füße berührten den Boden nicht mehr!

Wie ging das?!

Der Raum ist doch nur 1 einhalb Meter hoch---

Korrektur. Er WAR mal nur 1 einhalb Meter hoch.

Auf einmal fand sich Kaze in einem mindestens 20 Meter hohen HOLZ DOM wieder, in dem alles gigantische Ausmaße zu haben schien.

„Huh?! Was… Was ist hier los?! Wo bin ich, wie…“

Umso größer der Schrecken in Kazes Gesicht wurde, umso lauter wurde Toki’s Kichern, bis er sich schließlich zu ihm umwandte…

Und einen 10 Meter hohen, grünen Riesen vorfand:

„WAHH!!!“

Er schaffte es irgendwie, vor Schrecken in der LUFT zurückzustolpern, worauf Toki sich nicht mehr zurückhalten konnte und voll und ganz zu lachen begann.

Der nun sehr, sehr kleine Link versuchte, sie vorwärts zu bewegen, doch er blieb nur an ein und demselben Fleck in der Luft hängen, Beine schwingen brachte gar nichts.

Aril (die jetzt um die 7 Meter hoch war) lächelte Glückseelig:

„Aww, Link, du bist ja so niedlich!!! Darf ich dich behalten, darf ich, darf ich?“

Inzwischen starb Toki vor lachen:

„HAHAHA! OH MEIN GOTT, DAS IST SO UNBEZAHLBAR!! Fotobox!! Jemand muss ein Foto machen, schnell!!“

„Ich würde lieber einen Spiegel haben!! BITTE!!“, rief Kaze außer sich mit dieser hohen, piepsigen Stimme.

„Uhm…“

Das war Eynas Stimme. Er drehte sich, in der Luft, zu ihr um…

Und fand ein junges Mädchen im blauen Licht vor, absolut normal groß…. Zumindest für seine Augen.

„Du.. bist sicher, dass du das sehen willst?“, fragte sie ihn.

„JA, will ich!“, schrie Kaze.

„Uhm, na gut…“

Eyna nahm ihn an der Hand Und zog ihn in der Luft zu einem verstaubten Spiegel, den sie mit einer Handbewegung entstaubte….

Und nun konnte Kaze sehen, was eigentlich passiert war, auch wenn er es schon geahnt hatte:
 

Sein Körper sah immer noch genauso aus, wie vorher, nicht mal Tunika oder Mütze hatten sich verändert, aber er war jetzt auf ein 1/20 seiner eigentlichen Größe geschrumpft und vielleicht auch vom Bau her etwas zierlicher. Sein ganzer Körper strahlte ein helles, grasgrünes Licht aus, das ihn merkwürdigerweise nicht störte…

Aber, am wichtigsten:

Er hatte Flügel.

2 große Paare libellenartiger Flügel wuchsen aus seinem Rücken und flatterten unabwegs, was wohl der Grund war, warum er die ganze Zeit in der Luft war. Warum hatte er die Flügel nicht eher bemerkt?
 

„Oh, bei Farore…."

Er hatte das starke Bedürfniss, sich selbst zu Kneifen, nur um sicher zugehen, dass er nicht schlief:

"Das...Das gibt’s nicht! Ich bin ein… eine…. .F-Fe…“
 

„Eine Fee, ja.“, sagte Eyna irgendwie leicht verlegen.
 

Kaze war das zu viel. Er ließ einen Schrei raus:

„AHHHHHHHHHHH!!! Das kann nicht sein!!“

Nervös versuchte er, sich irgendwie vom Fleck zu bewegen, doch die Flügel gehorchten ihm nicht und er drehte sich nur in der Luft um seine eigene Achse:

„Ich… ich kann keine Fee sein!! Ich will nicht den Rest meines Lebens damit verbringen um Quellen herumzufliegen!! Mach das Rückgängig!!“, verlangte er.

Doch Aril hob inzwischen ihren Kristall auf:

„Hey, das ist lustig!! Hehe, ich will auch mal!“

„Warte, Mädchen!!“, rief Eyna „Magie verbraucht spirituelle Energie! Geh damit nicht so leichtsinnig um!“

„Huh? Awww!“, sie sah enttäuscht aus „Unfair! Mein Bruder darf jetzt fliegen, und ich nicht?“

„Das ganze wäre was anderes, wenn ich fliegen KÖNNTE!“, rief Kaze aus, denn er verbrachte seine Zeit gerade damit, verzweifelt zu versuchen, die Balance wieder zu erlangen, die er eben verloren hatte. Er konnte mit seinen Flügeln absolut nicht umgehen und baumelte nur hilflos in der Luft, wie ein kleines, grünes, betrunkenes Glühwürmchen.

„Hi-hi-Hilfe!!“

"Hier..."

Toki benutzte einen Finger, um die Rotation des kleinen "Feen-Helden" zu stoppen und Kaze vor dem Schwindelanfall des Jahrhunderts zu bewahren, aber die Art wie sich seine Backen dabei aufbließen veritten Kaze, dass sein lieber Freund mit der Okarina wohl am liebsten gleich wieder in einen Lachanfall ausgebrochen wäre.

Er warf Toki einen sauren Blick zu, wobei sein grünes Leuchten einen Moment lang in rot umschlug und seine Flügel noch schneller flatterten.

Daran war doch überhaupt nichts lustig!!
 

Eyna hatte sich inzwischen wieder Medolies Kristall gewidmet. Sie machte große Augen:

„Jetzt versteh‘ ich das! Auf dem Zauber war ein Schutzmechanismus, damit nur Hylianer ihn benutzen können! Darum ist er auf Medolie und mich nicht angesprochen, aber als deine Schwester ihn benutzen wollte, hat der Kristall den Spruch freigegeben!“

„Und was für ein Zauber… ist das genau..? He He He....“, fragte Toki, immer noch recht amüsiert.

Kaze kämpfte sich verzweifelt durch die Luft näher an ihn heran, bis er es endlich schaffte, seinen Flügelschlag direkt über Toki zu stoppen. Er plumpste ihm auf die Schulter und krallte sich zitternd an dessen Tunika fest, um bloß nicht wieder in die Luft zu müssen. Die Flüge zuckten, doch er hielt sie so gut wie möglich still.
 

„Das ist der Zauber „Fairy“.“, erklärte Eyna „Ein Zauber, mit dem sich Hylianer in Feen verwandeln können! Ein sehr nützlicher und starker Spruch eigentlich.“

„Klingt wie die Art von Zauberspruch, die Tingle gefallen würde…“, schmunzelte Toki.

„Ist das etwa für i-immer?!“, wimmerte Kaze.

Eyna lachte:

„Nein, derjenige, der den Spruch gesprochen hat, kann ihn jeder Zeit zurücknehmen es sei den, er hat ihn auf sich selbst gewirkt! Und selbst dann lässt die Wirkung nach 20 Minuten nach!“

Kaze, immer noch an Tokis Tunika gekrallt, schaute seine Schwester mit Hundeblick an:

„Verwandel mich zurück, Aril!! Bitte!!“

„Aber… du bist doch sooo niedlich!“, sagte sie.

„BITTE!“

„Hmm…“

Sie wirkte etwas enttäuscht.

„Um den Zauber zurückzunehmen, muss man die Silben des Spruchs in der anderen Reihenfolge aufsagen!“, erklärte Eyna.

Aril seufzte:

„Na gut…“

Sie hob den Kristall an und sagte lustlos:

„Panriruku“

Ein zweiter Lichtstrahl schoss aus dem Kristall und traf wiederum Kaze…

5 Sekunden später konnte man Toki: „UGH!“, ausrufen hören:

Kaze war in einem Augenblick wieder zu seiner ursprünglichen Größe herangewachsen, saß dabei aber allerdings immer noch auf Tokis Schulter… und die plötzliche Gewichtszunahme auf dieser riss ihn schlichtweg zu Boden.

Die beiden Helden lagen jetzt wie ein eingestürztes Kartenhaus aufeinandergestapelt.

"Uhh... endlich ist das vorbei..."

„AH! Mein Rücken!“, schrie Toki auf.

„Jetzt sind wir quit!“, antwortete Kaze nur, die Arme verschränkend: „Immerhin hast du mich vorher ausgelacht!“

„Das hab ich nicht so gemeint! Es war ein Reflex, ehrlich! Bitte, geh runter!!!“

Kaze nahm Schwung und sprang wieder auf seine Beine, so das Toki sich auch wieder aufrichten konnte. Der Zurückverwandelte stand immer noch sehr wackelig auf den Beinen:

„Es ist offiziell: Ich HASSE diesen Zauber!!“

Er versuchte, endlich wieder auf dem festen Boden seine Balance zu finden:

„Ich meine, ernsthaft, wer würde sich schon freiwillig in eine kleine, hilflose F---“

Ihm fiel Eyna ins Blickfeld und er brach den Satz abrupt ab. Sie wirkte etwas verlegen und schaute zu Boden.

Kaze hob schnell die Arme und versuchte, alles zurückzunehmen:

„S-So hab ich das nicht gemeint! Ich habe nichts gegen Feen, ehrlich, ich wollte nicht unsensibel sein, ich könnte das nur einfach nicht selbst, ich….“

„Ist schon gut…“, sagte Eyna ruhig „Du hast ja recht…“

Sie schaute auf und setzte ein falsches Lächeln auf:

„Da ist wirklich nichts tolles, daran, eine kleine, hilflose Fee zu sein… Naja… So spielt das Leben.“

„Das stimmt doch gar nicht!!“

„Huh?“

Es war Aril. Sie stand unter Eyna und nahm sie in die Hände:

„Ich wäre gerne eine Fee! Feen sind hübsch und soooo süß! Hehe!“

„Süß bist du doch ohnehin schon, oder?“, fragte ihr Bruder sie mit einem leicht schmeichelnden Ton.

„Ja, aber ich kann nicht fliegen! Und meine Seemöwen sind zwar süß und können fliegen, aber sie sind nicht so hübsch wie Feen!“

Sie warf Kaze einen Blick zu:

„Und mein Bruder lässt mich nie mit seinem tollen Flugblatt spielen!“

„Weil das gefährlich ist, Aril! Du könntest dir wehtun!“

„Pah!“

Aril grinste:

„ Aber wenn eine Fee fliegt, dann sagt niemand, dass das gefährlich ist! Ich würde gerne fliegen können, so wie eine Fee! Hihi! Und außerdem…“

Das kleine Mädchen sah die Fee fest an:

„Finde ich dich sehr, sehr schön!!“

„…“

Eyna lief beinahe rot an. Das war wohl das größte Kompliment, das sie in ihrem Leben gekriegt hatte. Auch wenn es von einer 8 jährigen kam…

„Ich finde auch, dass Feen was Besonderes sind.“, sagte Toki plötzlich „Ich weiß nicht, aber ihr habt irgendwie etwas an euch, dass keine andere Art von Wesen sonst hat. Eine besondere Schönheit.“

Kaze nickte:

„Ich wäre zwar nicht selbst gerne eine geblieben, aber ihr verdient Respekt für das was ihr tut, finde ich… hehe, schon allein dafür dass ihr das mit dem Fliegen so hinkriegt!“

Er wurde etwas verlegen.

Der Held der Winde hatte sich vor wenigen Minuten als absolut flugunfähig herausgestellt.

„Ich bleibe lieber bei meinem Dekublatt. Das ist zwar vom Wind abhängig, aber, tja…“

„Hehehe..“

Eyna lachte:

„Ach was… man braucht nur Übung… ehrlich…“

Sie schaute etwas verlegen weg:

„Ihr… findet wirklich, dass das wir etwas Besonderes sind?“
 

„Ja klar!!“

„Hundert Prozent!“

„Du bist soooo süß! Hihi!“
 

Eyna sagte nichts mehr… sie wirkte irgendwie nicht… glücklich über diese Aussage.

„Was hast du denn?“, fragte Kaze „Ich wollte dich wirklich nicht beleidigen!“

„Das ist es nicht…“, antwortete Eyna „Es ist nur, dass ich… Leute, die Wahrheit ist…ich…“
 

„Link!! Aril!! Was macht ihr den auf dem Dachboden?!“
 

Die Atmosphäre war mit einem mal gebrochen. Großmutter stand in der Tür, eindeutig leicht erschrocken:

„Oh, Kinder!! Habe ich euch nicht gesagt, ihr sollt nicht auf dem Dachboden spielen?!“

„Aber es war offen, Oma!“, rechtfertigte sich Aril „Ich dachte immer, wir sollen nicht, weil es abgeschlossen ist! Aber heute war es offen, also hast du doch aufgesperrt, oder Oma?“

„Ja schon, aber das bedeutet nicht, dass du hier spielen darfst, Aril!“, sagte die alte Frau schnell:

„Und Link, von dir habe ich eigentlich auch mehr erwartet! Ich dachte, du wärst verantwortungsbewusst!“

„W-Was? Ich habe nicht gespielt! Ich wollte Aril nur runterholen!“, verteidigte sich Kaze schnell.

„Oma, ich wollte wirklich nicht…“

„Sagen sie, was sind das da eigentlich für Bücher?“
 

Toki hatte sich vor ein Regal gestellt und betrachtete es.
 

Großmutter schreckte auf:

„Oh! Das sind….“

Sie pausierte kurz:

„…Familienerbstücke… aber nichts Wichtiges…“

„Aber… die sind ja in Alt-Hylianisch geschrieben!“

Toki pustete etwas Staub von einem Bucheinband.

„Kaze, sieh dir das an! Die Legenden Hyrules!“

„Zeig!“

Kaze warf einen Blick auf die, für ihn unlesbare Schrift…

Bunte Bilder illustrierten wohl die Geschichten daneben… Manche davon kamen Kaze bekannt vor:
 

Zum Beispiel Bilder einer Art himmlischen Orchesters, das verschiedenste Instrumente hielt…. Darunter der Taktstock des Windes und die Okarina der Zeit.

Er blätterte weiter.

Ein Bild von einer wunderschönen Frau, umgeben von Wasser mit langem, blauen Haar:

„Nayru, die Ordnung und Weisheit…“

Auf der nächsten Seite war eine Frau, umgeben von Feuer, mit flammendrotem Haar, dass zu einem Zopf gebunden war, abgebildet:

„Din, die Leidenschaft und Kraft…“

Noch eine Seite weiter blätterten sie.

Eine dritte Frau, wesentlich kleiner als die anderen beiden, mit zwei Zöpfen, umgeben von einer Blumenwiese.

„Farore, Lebensspenderin und Mut…“

Umblättern.

Und auf dieser Seite zeigte sich:

„Das heilige, goldene Dreieck. Triforce…“

„Das Triforce…“, flüsterte Kaze mit.

Toki kam zu einer Erkenntnis:

„Das… Das ist ein Buch aus dem alten Hyrule!! Schau mal, da ist das Wappen von Hyrule Stadt auf dem Umschlag! Und das ist das Emblem der hyrulianischen Ritter! Wie kommt ihr an sowas?!“

Kaze hatte darauf keine Antwort und er verstand selbst wohl noch weniger, was dieses Buch im Besitz seiner Familie machte, als Toki:

„Oma?! Woher…“

„Das reicht jetzt, Kinder.“

Link’s Großmutter kam auf die Beiden zu. Sie nahm das Buch:

„Das hier ist sehr alt… Älter als ich und noch älter als meiner Mutter Großmutter…“

„Oma…“

Die alte Frau sah zu ihren Kindern:

„Kinder... Kommt doch runter essen. Ich habe Suppe gemacht...“

Schweigend, mit dem Buch in der Hand, verließ Link’s Großmutter den Dachboden und ging die Treppe hinunter.

Verwirrt folgten die Kinder der alten Dame.
 

Was hatte sie....?
 

---Author's Note---
 

Ah, nächstes Kapitel.

Diesesmal kein so über langes.

Tja, endlich finden wir heraus, was es mit dem Zauber von Medolie auf sich hat...

hehe...

HAHAHAHAHAHA!!

XD

Diese Stelle zu schreiben, hat solchen Spaß gemacht! Erst wollte ich, dass das ganze erst mit Absicht in einer wichtigen Situation eingesetzt wird, aber das ganze zu einem Unfall zu machen war einfach viel lustiger!

Wie ist eigentlich das maskuline Wort für "Fee"? "Feerich"? O.o
 

Ob ihr's glaubt oder nicht, dieser Zauber EXISTIERT! In "The Legend of Zelda II: The Adventure of Link" kann Link einen Zauber namens "Fairy" lernen, der exakt das macht! Das MUSSTE einfach in die Fanfiction rein!

Ich habe sogar eine Skizze von beiden Links als Feen gemacht, aber die ist nicht so gut. ^^; Wenn ich eine schöne habe, zeige ich sie her, der Zauber kommt sowieso noch mal zum Einsatz.
 

Dieses Kapitel widme ich der Hyrulianischen Geographie, die mir hierbei sehr entgegengekommen ist! XD Denn als ich nachforschte, wo der Hylia See auf der Wind Waker Seekarte liegen müsste stieß ich auf... Präludien, den ANDEREN wichtigen nächsten Ort in der Story! Was für ein ZUFALL! XD

Um genauer zu sein, dass ganze wäre jetzt extrem kompliziert geworden, vielleicht sogar unlogisch, wenn Präludien nicht über dem alten Hylia See liegen würde!

Applaus für die Hyrulianische Geographie bitte! ^^
 

Tja, wie einige schon vermuten ist es jetzt wohl offensichtlich, dass Eyna was zu verbergen hat.

Nein, meine Lippen bleiben versiegelt.

Ich will euch viel lieber spekulieren sehen!^^ Das gefällt mir!



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