Ein Stück vom Kuchen
»Ich hab keine Ahnung, was du hast, es war echt nicht so schlimm!«
»Obwohl ich weiß, dass du ein Exemplar Mensch mit besonders geringer Intelligenz bist, Wheeler, hätte ich gedacht, dass dir klar ist, dass meine Villa natürlich zu jeder Tages- und Nachtzeit videoüberwacht wird und auch Presseleute dauernd darauf lauern, irgendeinen Skandal aufzudecken…«
»Ach, Skandal. Stell dich nicht so an, Kaiba, es war doch lustig!«
»Ich fürchte, mir entfällt deine Art von Humor Wheeler. Muss daran liegen, dass mein IQ außerhalb deiner Reichweite liegt.«
»Mit anderen Worten, du bist zu blöd, um ‘nen guten Witz zu verstehen, selbst wenn er dir nackt vor der Nase rumtanzt.«
»Wheeler! Meine Geduld ist ohnehin rar gesät, ich habe wirklich besseres zu tun, als mich mit dir über deinen unterirdisch schlechten Humor zu streiten!«
»Selbst wenn die Presseleute Bilder gemacht habe, ist das doch total egal! Was wollen sie denn schreiben? ‚Chef der Kaiba Corporation hatte zwei knutschende Teenager in seinem Garten!‘. Wow. Was für eine Schlagzeile! Erstens war es dunkel und zweitens hat dein Garten erstaunlich wenig mit dir zu tun. Auch wenn du gern denkst, dass die Welt sich um dich dreht.«
»Dann hättest du deinem minderbemittelten Kumpanen auch wo anders die Zunge in den Hals stecken können, Wheeler! Und nicht nur das!«
»Ja, ja. Ich habe in den Schnee gepinkelt. Vor deiner Villa. Na und? Hast du DNA-Proben gesammelt und sie zum Beweis an irgendein teures Labor geschickt, um mich zu verklagen?«
»Wheeler, du hast ‚Kaiba ist schwul‘ in den Schnee gepinkelt!«
»Ich weiß, was ich in den Schnee gepinkelt hab. Tristan fand es witzig.«
»Das beweist nur, was ich vorhin über deinen grottenschlechten Humor gesagt habe, Wheeler! Und jetzt zur Sache. Du wirst diese Erklärung unterschreiben, dass dein Verhalten nichts damit zu tun hat, dass du irgendwelche Einblicke in mein Privatleben hast, sondern dass du gegen besseres Wissen in den Garten meiner Villa eingedrungen bist und–«
»Ich unterschreib gar nichts. So wie ich dich kenne, gibt’s irgendwo was Kleingedrucktes, wo ich meine Seele an deine Firma verkaufe. Oder noch schlimmer, meine Jungfräulichkeit!«
»…«
»Im Übrigen sehe ich nicht ein, was so tragisch an meinen Einblicken in dein Privatleben sein soll, wir wissen schließlich beide, dass du noch nie eine Freundin hattest und heimlich auf meinen Hintern guckst, wenn du denkst, dass ich nicht hinsehe. Also hab ich nicht gelogen! Abgesehen davon ist auch nichts Schlimmes dran, schwul zu sein, Kaiba. Ich dachte, du stehst da drüber, echt. Ich bin enttäuscht von dir.«
»Wheeler, es ist absolut vermessen von dir zu glauben, dass ich jemals auf deinen–«
»Ach, komm, Kaiba! Du warst eifersüchtig, weil ich Tristan geknutscht hab, und nicht dich! Ich weiß, ich bin heiß begehrt, aber es kann eben nicht jeder ein Stückchen vom Kuchen abhaben.«
»Du machst dich absolut lächerlich, Wheeler.«
»Na, dann kannst du ja jetzt gehen und deine Erklärung mitnehmen. Ich treff mich nämlich gleich noch mit Tristan. Zum Sex. Hier, auf diesem Sofa, von dem ich übrigens nicht gedacht hätte, dass du dich drauf setzt. Wegen Flöhen und so. Und dann werde ich Tristan mich vögeln lassen und HMPFGH–«
»…«
»ICH HAB ES JA GEWUSST! EIFERSÜCHTIG! HA!«
»Wheeler, halt die Schnauze.«
»So vulgär, Kaiba?«
»Du weißt, was vulgär heißt?«
»Fick dich, Kaiba!«
»Tatsächlich hatte ich andere Pläne.«
»Wer hätte gedacht, dass die Idee mit deinem Vorgarten tatsächlich klappen würde…«
»Wheeler…!«
»Was denn? Du siehst, ich bin schlauer, als du denkst! Und es hat funktioniert!«
»…«
»Wolltest du jetzt noch ein Stück von diesem umwerfenden Hintern, oder soll ich mich doch mit Tri… Hmpfgh–«