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Gefährliche Schlange

Katie Bell x Marcus Flint
von

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Marcus Flint

Meine Gefühle machten mir Angst, verwirrten mich. Ich war irgendwie nicht mehr ich. Es brachte mich fast um, dass ich nur noch an Bell denken konnte. Egal, was ich tat, wo ich war, mit wem ich sprach, ich sah immer nur sie.

Der Abend mit dem anderen Mädchen hatte mir die Augen geöffnet. Bell war anders als alle anderen Frauen vor ihr. Bis jetzt war es immer so gewesen, dass ich mich auf ein Mädchen eingelassen hatte, und es danach wieder vergessen hatte. Spaß. Mehr war es nicht. Ein kurzweiliges Vergnügen. Doch bei Bell war das nicht so. Ich hatte sie noch nicht einmal gehabt, und dachte dennoch dauernd an sie.

Damit konnte ich nicht umgehen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Es machte mich wahnsinnig. Also versuchte ich, sie so gut es eben ging zu ignorieren. Wenn ich ihr aus dem Weg ging, würde ich vielleicht wieder der Alte werden.

Ich hasste es, mich verwirrt zu fühlen und mir machte die Tatsache, dass ich es mochte, welche Macht Bell über mich hatte, eine Heidenangst. Es war nicht normal, dass ich es genoss. Es war nicht einmal ansatzweise natürlich, dass ich nur mehr daran denken konnte, sie nach Hogsmeade einzuladen, damit ich sie endlich nehmen konnte.

Das durfte alles nicht wahr sein. Wo waren die guten alten Zeiten geblieben, in denen ich mir einfach eine Frau geschnappt hatte und sie nicht einmal einen Gedanken an ein Date verschwendet hatte?

Jede Eroberung war nur an meinem Körper interessiert. Zumindest voranging. Natürlich gab es im Nachhinein immer mal wieder welche, die mich an sie banden wollten. Aber auch nur, weil ich so gut im Bett war. An mehr hatten sie alle kein richtiges Interesse.

Es ging immer um belanglosen Sex. Einfaches Arrangement, unkompliziert. Genau so, wie ich es wollte.

Nur leider hatte ich das Gefühl, dass Bell irgendeinen anderen Plan verfolgte. Dass sie wirklich an meiner Person interessiert war, konnte ich trotzdem nicht glauben. Wir kannten uns nicht gut. Eigentlich gar nicht. Außer, wenn es um Quidditch ging.
 

Ich seufzte auf. Ich konnte nicht mehr klar denken. Ich wollte mich nicht verändern. Ich mochte mein unkompliziertes Leben. Ich brauchte keine Frau, die das alles erschwerte. Nein. Sicher nicht.

Das fehlte mir gerade noch. Das einzige, das ich von Bell wollte, war doch nur, endlich in ihren Schenkeln zu versinken. Sie unter mir windend zu haben, während sie meinen Namen immer und immer wieder stöhnte.
 

Ich seufzte schon wieder auf. Bei dem Gedanken an ihre weiche Haut, ihren Duft, ihre Stimme wurde ich, wieder einmal, steif. Ich konnte nichts dagegen tun, es war wie ein Zwang.

Wieder einmal besuchte ich meine Dusche, befriedigte mich selber. Als ich fertig war, mich im kalten Wasser abduschte, wurde mir klar, dass das so nicht weiter gehen konnte.

Bell war wie ein Gift. Ich musste es aussaugen, solang es noch möglich war, bevor ich daran verreckte.

Ich fasste einen Entschluss. Ich würde mich von ihr fern halten. Irgendwann würde ich sie vergessen. Dann wäre ich wieder der alte. Ich könnte wieder mein sorgloses Leben führen und wäre auch nicht mehr so verwirrt. Perfekt.

Natürlich würde es schwer werden. Besonders, wenn man bedachte, dass wir in ein paar Wochen gegen Gryffindor spielen würden, doch für mich war nichts unmöglich.
 

Der Plan, den ich mit Adrian geschmiedet hatte, wurde dann eben vergessen werden. Egal. Adrian würde es verstehen müssen. Zumindest akzeptieren.
 

In den darauffolgenden Tagen musste ich mich zwingen aufzustehen und in den Unterricht zu gehen. Gut, das war nicht so ungewöhnlich. Ich stand nie gerne früh auf und die Schulstunden gingen mir auch auf die Nerven, aber es war doch um ein vielfaches schlimmer als sonst.
 

Ich hatte keinen Appetit und war zudem noch ständig erregt. Aber weder selbst Hand anlegen, noch ein anderes Mädchen vermochten mir Erleichterung zu verschaffen.
 

Natürlich ließ ich mir nichts anmerken. Das wäre ja noch schöner. Adrian beäugte mich dennoch jeden Tag seltsamer, doch seine Fragen ignorierte ich einfach.
 

Dass ich den Plan mit Bell aufgegeben hatte, hatte er gleichgültig hingenommen, doch irgendwie ahnte ich schon, dass er vermutete, was mit mir los war.
 

In meinem Inneren tobte ein Kampf. Gut gegen Böse. Alt gegen Neu. Ja gegen Nein. Bell gegen Keine Bell.
 

Ich verstärke alle Abwehrmechanismen, sah sie inzwischen nicht einmal mehr an, doch je stärker ich versuchte, sie zu ignorieren, desto schlimmer schlich sie sich in meinen Kopf.
 

Wenn sie nur einen Versuch unternommen hätte, mit mir zu sprechen, mich zu berühren, oder mir einen ihrer typischen verführerischen Blicke zugeworfen hätte, dann hätte ich sie auf der Stelle genommen. Hätte alle Zweifel beiseite geschoben, sie verdrängt, und einfach JA gesagt.
 

Doch sie tat es nicht. Und das verletzte mein Ego gewaltig. Ich hatte eigentlich angenommen, dass sie mich genauso sehr wollte, wie ich sie. Wenn nicht sogar noch stärker, da sie mir ja dieses Ultimatum gestellt hatte. Anscheinend lag ich falsch.
 

Es waren fast zwei Wochen vergangen. Bell sah so gut aus wie immer, doch irgendwie spiegelte sich in ihrem Blick Enttäuschung wieder.

Eines Abends, ich saß gerade bei meinem Abendessen, sah ich Bell lachen. Wood hatte anscheinend irgendetwas komisch gesagt, denn auch Johnson und Spinnet amüsierten sich.

Ich konnte Bells Lachen bis an meinen Tisch hören. Es klang einfach zu sexy.

Fast hätte ich die Augen geschlossen, um in diesem Moment zu schwelgen, als ich Wood sah. Er starrte Bell regelrecht an. Mit Verlangen in seinen Augen. Irgendwie Liebevoll, fürsorglich und doch verlangend. Ich erschauderte. Was bildete sich dieser Mistkerl eigentlich ein?

Bell würde nie etwas mit ihm anfangen, dazu war er einfach zu langweilig. Oder?

Ich war mir dessen eigentlich ziemlich sicher, doch als ich sah, wie Bell ihn anlächelte, brodelte die Eifersucht nur so in mir. Sie sollte nicht ihn so ansehen. Nein. Mich sollte sie mit einem solch liebevollen Blick bedenken.
 

Wütend stürmte ich schließlich aus der Halle. Ich hielt das einfach nicht mehr aus. Ich wäre nie so wie Wood, was ich eigentlich immer als sehr positiv empfunden hatte. Doch im Moment fand ich es schrecklich. Bell würde mich nie so lieb anlächeln. Lustvoll, verlangend, ja. Aber fürsorglich? Sicher nicht.
 

Ich seufzte gequält auf. Doch wenn ich ehrlich war, war mir ein lustvoller Blick immer noch lieber, als gar keiner.
 

Wieder dachte ich an sie. An ihre Augen, ihre Lippen, ihre Haut. Und ich fasste einen Entschluss.

Morgen würde ich sie um ein Date bitten. Ich brauchte sie und wollte sie. Anders hielt ich es nicht mehr aus. Mein Widerstand war gebrochen.
 

Mit wilder Entschlossenheit ging ich am nächsten Morgen zum Frühstück. Als Bell die Halle betrat, sah ich sie unverwandt an. Ich konnte, und wollte, meinen Blick nicht von ihr abwenden. Sie schien es zu bemerken, denn sie warf mir mehrmals nervöse Blicke zu. Auch anderen Schülern war mein Gestarre aufgefallen, doch dass war mir verdammt noch mal egal. Sollten sie doch alle wissen, was ich vorhatte. Richtig anlegen würde sich sowieso niemand mit mir. Dazu hatten sie alle viel zu viel Angst vor der großen bösen Schlange.
 

Langsam, aber mit entschlossenen Schritten, stand ich auf und ging zu ihrem Tisch, sah sie dabei aber unentwegt an. Es war wie ein Zwang.

Sie drehte sich auf ihrer Bank. Als ich bei ihr war, saß sie so, dass sie mich genau anschauen konnte.

Wood, der Idiot, hatte mich gerade erst bemerkt und verschluckte sich an seinem Saft. Ich wünschte, er wäre daran erstickt. War er natürlich nicht.

Er knurrte meinen Namen, aber ich beachtete ihn dennoch nicht. Hatte er nicht verdient.

Ich sah nur noch Bell und ihre tollen Augen, die mich irgendwie argwöhnisch und doch neugierig musterten. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ihr musste doch klar sein, warum ich hier war, oder?
 

„Was willst du, Flint?“, fragte sie mich und zu meiner Belustigung klang sie verärgert. Es schien ihr nicht gefallen zu haben, dass ich erst jetzt ankam.

Ich konnte mir ein Grinsen einfach nicht verkneifen.
 

„Das hatten wir doch schon, Kätzchen.“, seufzte ich gespielt auf. Sie sollte wieder meinen Namen sagen. Ich musste ihn einfach aus ihrem Mund hören. Musste hören, wie sich mich beim Vornamen nannte.

Die anderen Idioten um uns herum gafften und tuschelten, doch das interessierte mich nicht.
 

Es dauerte eine Weile. Sie musterte mich, doch dann nickte sie langsam und antwortete: „Gut, Marcus. Was gibt’s?“ Ich war mir ziemlich sicher, dass ihr uninteressierter Tonfall nur gespielt war, aber er machte mich dennoch irgendwie wütend.

Deshalb fragte ich sie nicht höflich, wie ich es vorgehabt hatte, sondern befahl ihr: „Morgen, halb elf. Wir beide gehen nach Hogsmeade.“

Leider hatte das nicht die Wirkung, die ich mir erhofft hatte. Sie schmolz nicht dahin, lächelte verträumt oder jubelte. Nein. Sie sah mich zweifelnd, leicht höhnisch an.
 

„Ach, tun wir das?“

Jetzt war es an mir zu nicken. Was sollte ich auch sonst tun? Ich hatte eben nicht mit so einer Reaktion gerechnet. Bell schaffte es eben immer wieder aufs Neue mich zu überraschen.
 

„Und wenn ich schon ein Date habe?“ fragte sie und daraufhin musste ich sie höhnisch ansehen. Innerlich kochte ich bereits vor Wut. Sie konnte kein Date haben. Das war einfach unmöglich.

„Dann sagst du es ab.“ Ich versuchte fest zu klingen, befehlend und so, als wäre es das natürlichste auf der Welt. Was es für mich ja auch war. Doch auch darauf stieg sie nicht ein.

„Wieso sollte ich das tun?“

Langsam konnte ich mich nicht mehr beherrschen. Ich wollte sie, sie wollte mich. Es wäre so einfach, aber nein, sie musste ja auf diese Farce hier bestehen. Dann sollte sie es ihm aber auch nicht so schwer machen.

„Weil du mit mir ausgehst.“, knurrte ich, wobei ich versuchte, mich zu beherrschen.
 

Nun mischte sich auch noch Wood ein. „Lass sie in Ruhe, Flint. Katie wird niemals mit dir ausgehen.“ Was bildete sich dieser Idiot eigentlich ein? Bell stand nicht auf Typen wie Wood. Sie war zu gut für solche Langweiler. Außerdem war es nicht angebracht, mich in meiner derzeitigen Verfassung einfach anzusprechen. Nicht, wenn man Oliver Wood hieß und ein Löwe war.

Ich wollte ihm gerade eine verpassen. Wirklich. Ich stand so kurz davor, als Bell sprach: „Oliver, halt dich da bitte raus. Das geht nur Marcus und mich etwas an.“

Ich musste schon sagen, dass mich das ziemlich verblüffte. Immerhin hatte sie gerade einen Kollegen in die Schranken gewiesen, wegen einer Schlange.
 

Nun wandte sie sich mir endlich wieder zu.

„Du willst also mit mir ausgehen?“

Ich überlegte, was ich tun sollte. Ihr den Kopf umdrehen, weil sie mich so hinhielt? Auf ihr Spielchen eingehen und sie anbetteln? Druck machen? Oder einfach verschwinden?
 

Ich entschied mich dafür, ihr zu drohen. „Kätzchen, wir beide wissen, dass du es auch willst. Ich sage es dir noch einmal, nimm an, oder lass es. Es wird keine weitere Aufforderung geben.

Du hast morgen ein Date mit mir. Halb elf.“ Nun gut, eine kleine Drohung und leider schwang in meinem Ton etwas Bittendes mit. Ich konnte es nicht verhindern, aber sie hatte es sicher nicht gemerkt, immerhin starrte ich sie herausfordernd an. Damit überspielte ich sicher meine Aufregung. Ich wusste nicht, was ich tun würde, würde sie absagen.

„Gut, halb elf vor dem Schloss.“ Endlich die erlösenden Worte. Zufrieden nickte ich ihr noch mal zu und konnte mich endlich abwenden. Schnell verließ ich die Große Halle. Ich musste mit Adrian reden. Über morgen. Ich musste herausfinden, wie ich es nicht vermasseln würde. Ich wollte sie unbedingt in mein Bett bekommen, mehr als einmal. Nein, sagte ich mir. Ich MUSSTE sie ins Bett bekommen. Das hatte nichts mehr mit Wünschen zu tun. Nicht mit wollen, mögen. Nein. Es war notwendig mit ihr zu schlafen. Lebenswichtig.
 

„Du hast sie also endlich gefragt?“, begrüßte mich Adrian, als ich nach dem Unterricht einfach in sein Zimmer stürmte. Während des Tages hatte ich ihn nicht gesehen. Er hatte die ganze Zeit in seinem Zimmer verbracht, er hatte geschwänzt. Aber das war mir egal, ich hatte es immerhin auch schon oft getan.
 

Ich nickte ihm nur zu und ließ mich auf seinem Sofa nieder. Ich fragte mich nicht, warum er es wusste. Er war mein bester Freund und kannte mich besser als alle anderen.
 

„Gratuliere, Mann.“ Er grinste mich an, doch ich schüttelte den Kopf.

„Ich muss sie flachlegen, Adrian.“, meinte ich dann doch zu kläglich für meinen Geschmack, aber es war egal, Adrian verstand mich.

„Ich weiß. Ich merke doch schon seit Tagen wies dir geht. Du leidest wie ein Hund.“ Langsam setzte er sich von seinem Bett auf.

„Ich finde es nur seltsam, dass du dir nicht einfach eine andere nimmst.“, gestand er und sah mich abwartend an.
 

Ich seufzte auf. „Ich kann nicht.“, flüsterte ich. Adrian sah mich fragend an.

„Wie, du kannst nicht? Da draußen sind doch ein Haufen Weiber, die dich wollen. Sicher kannst du.“ Ich seufzte erneut, sah auf den Boden und antwortete leise: „Nein, ich KANN nicht.“

Adrian schien einen Moment zu überlegen, dann riss er erstaunt die Augen auf.

„Du KANNST nicht?“, fragte er und ich nickte. „Wegen Bell?“ Wieder ein Nicken meinerseits.
 

„Das ist doch wohl nicht dein Ernst, oder? Du hast dich in Bell verknallt?“

Erschrocken fuhr ich hoch, schüttelte den Kopf. „Nein, Mann. Ich habe mich nicht verliebt. Ich will sie nur flachlegen. Es macht mich einfach wahnsinnig. Sie macht mich einfach nur so verdammt scharf.“
 

Er sah mich noch eine Weile zweifelnd an, doch ich nickte ihm bestätigend zu. Dann gab er auf.

„Okay. Du willst sie bumsen. Verstehe. Das sollte ja jetzt kein Problem mehr sein. Aber ich warne dich trotzdem. Pass auf deine Gefühle auf. Löwen sind keine gute Wahl für Schlangen.“

Ich sah ihn höhnisch an. Vielleicht zu höhnisch, keine Ahnung. „Ich habe keine Gefühle für Bell und ich werde auch keine für sie entwickeln. Du kennst mich, Adrian. Ich entwickle nie Gefühle.“

Es kam mir ganz schön seltsam vor, mit Adrian über Gefühle zu sprechen. Das taten wir sonst nie. Zumindest nicht in Bezug auf Frauen.

Sicher, wir redeten darüber, wie wir uns fühlten, wenn wir endlich Sommerferien hatten, wenn wir beim Quidditch gewonnen hatten, wenn unsere Eltern uns wieder einmal mit Geschenken abspeisten. Aber nie bei Mädchen. Da gab es einfach keine Gefühle. Nur Hormone.
 

„Stimmt. Wir verlieben uns nicht. Das war doch die Abmachung.“ Wieder grinste er mich an und ich nickte zurück.
 

„Ich wollte eigentlich deine Hilfe.“, gestand ich später.

„Dachte ich mir schon. Du hattest noch nie Schwierigkeiten eine abzuschleppen, aber eine ins Bett zu kriegen, die nicht will, ist was anderes.“
 

Er überlegte einen Moment. Ich wusste, ich konnte auf ihn zählen. Im Gegensatz zu mir hatte Adrian schon ein paar Mädchen gehabt, die davon überzeugt waren, dass sie zu der Sorte Mädchen gehörten, die nicht für eine Nacht zu haben waren.

Er hatte ihnen das Gegenteil bewiesen. Er war einfach verdammt gut, wenn es ums verführen ging. Ich bevorzugte die direktere Art. Doch bei Bell würde ich so nicht weit kommen, vermutete ich. Sie schien wild entschlossen zu sein, mich nicht ranzulassen.
 

„Am Besten du gehst mit ihr in dieses übertriebene Cafe, wo die ganzen Spinner hingehen. Und du kaufst ihr im Honigtopf etwas Süßes. Natürlich zahlst du alles, verstanden?“, meinte er schließlich zu mir.

Ich war nicht dumm. Mir war schon klar gewesen, dass ich sie einladen würde, wenn ich mit ihr ausging.
 

„Ja, Mann.“, knirschte ich. Adrian hingegen war wieder ganz in Gedanken versunken.

„Mach ihr Komplimente. Mädchen verbringen Stunden mit ihrem Outfit, bevor sie zu einem Date gehen. Zeige ihr, dass sie dir gefällt. Aber auf eine nette Art, Marcus. Nicht `du siehst geil aus´, oder `du bist so scharf, lass es uns treiben´. Gut? Eher `du siehst heute gut aus´, oder sag irgendetwas Nettes über ihre Klamotten oder so.“

Langsam wurde ich doch wütend. Wofür hielt mich mein bester Freund eigentlich? Doch andererseits war ich zu ihm gekommen, ich wollte seine Hilfe, also sollte ich ihn vielleicht nicht verärgern.

Deshalb nickte ich nur. Mein Tonfall wäre sicher alles andere als `nett´ gewesen.
 

„Frag sie irgendetwas Persönliches. Nicht zu intim, aber eben persönlich. So dass sie sieht, dass du Interesse hast. Sag ihr, dass sie Einzigartig ist, etwas Besonderes. Dass du sie gern hast und so was eben. Sie muss das Gefühl haben, dass du es ernst meinst, okay? Sie darf nicht wissen, dass es nur für eine Nacht ist, sonst spielt sie nicht mit.“ Er sah mich prüfend an, so als wollte er sicher gehen, dass ich alles verstanden hatte.
 

Ich nickte wieder. Ich wollte ihm besser nicht sagen, dass ich nicht daran dachte, es nur einmal mit ihr zu machen.
 

Am nächsten Morgen war ich ziemlich nervös. Ich brachte kaum einen Bissen hinunter. Ich wollte es nicht vermasseln. Ich durfte es einfach nicht vermasseln. Das wäre mein Untergang.
 

Als ich sah, wie sie langsam aufstand, die Blicke und Sätze ihrer Freunde ignorierte und mich ansah, stand ich auch auf und machte mich auf den Weg aus dem Schloss.
 

Ziemlich gleichzeitig traten wir aus dem Tor. Ich musterte sie kurz.

Sie hatte eine Jeans an und ein rotes enges T-Shirt. Sie sah gut aus, keine Frage, aber sie machte nicht den Eindruck, als hätte sie Stunden vor dem Spiegel verbracht. Sie trug ihre Haare offen und hatte, außer ein wenig Lipgloss, oder wie das hieß, nichts aufgelegt. Sie sah natürlich aus. Es gefiel mir. Sonst kleisterten sich die Mädels immer alle zu.
 

Ihr Shirt hatte einen V-Ausschnitt und spannte ich über ihre Brüste. Ihr Hintern kam in der engen Hose einfach super zur Geltung. Alles in allem machte sie mich schon wieder heiß, einfach, weil sie so dastand.
 

„Du sieht gei… gut aus.“ Ich konnte mich gerade noch berichtigen und versuchte sie anzulächeln.
 

Bell hingegen musterte mich mit unverhohlenem Interesse. „Und du siehst scharf aus.“, antwortete sie, bevor sie auch schon losging.
 

Verblüfft stiefelte ich ihr hinterher. Hätte mir auch klar sein müssen, dass Bell es eher direkt mochte.

Dennoch wollte ich es weiter auf Adrians Art versuchen. Meine eigene hatte bis jetzt ja nicht viel erreicht.
 

„Ich möchte zuerst in den Quidditch Laden. Die haben neue Besen. Außerdem brauche ich ein Pflegeset. Meines geht langsam aus.“, meinte sie zu mir gewandt, als ich sie eingeholt hatte.
 

„Ich dachte, wir gehen vielleicht erst mal einen Kaffee trinken. Du weißt schon, in diesem Cafe.“, antwortete ich ihr. Ich wollte wieder das Ruder in die Hand nehmen. Ihr zeigen, dass ich mich vorbereitet hatte. Doch anstatt zu strahlen und wild zu nicken, wie es Adrian vorausgesagt hatte, sah sie mich nur zweifelnd an.
 

„Du willst in Madam Puddifoot´s Café?“, fragte sie noch einmal nach. Woraufhin ich nickte.

Plötzlich fing sie an zu lachen. „Marcus, du bist echt witzig. Hatte ich gar nicht erwartet.“

Noch verwirrter ging ich ihr nach. Was war daran bitte witzig gewesen? Ich hatte es so gemacht, wie Adrian es gesagt hatte.

„Wieso?“, brachte ich schließlich hervor. Noch immer kicherte sie. „Du und ich? In dieses Liebescafé? Dieses kitschige Ding?“ Sie lachte noch einmal. „Sorry, aber du passt da nicht hinein. Und ich habe echt keine Lust auf solchen Kram.“

„Wieso passe ich da nicht hinein?“, wollte ich unsinniger Weise wissen. Sie hatte ja Recht. Ich passte da wirklich nicht hinein und ich wollte auch nicht hinein, aber dennoch kränkte es mich ein wenig, dass sie so dachte. Anscheinend hielt sie mich nicht für fähig, mich zu verlieben. Immerhin gingen verliebte Paare dort doch hin.
 

„Dort gehen doch nur Spinner hin. Keiner, der wirklich bei Verstand ist, betritt dieses Ding.“, klärte sie mich auf.
 

„Du meinst, Verliebte gehen da hin.“ Doch sie schüttelte den Kopf. „Verliebte gehen genauso gut in die Drei Besen. Besonders, wenn sie noch normal im Hirn sind.“
 

„Du warst mit Wood dort.“, schoss es aus mir heraus, bevor ich es verhindern konnte. Sie blieb stehen und sah mich verblüfft an.

Jetzt wo ich es schon einmal gesagt hatte, konnte ich auch dazu stehen, also sah ich sie auffordernd an.
 

Langsam nickte sie, sagte aber nichts weiter dazu, sondern setzte ihren Weg fort.
 

Ich hatte keine Ahnung, was das zu bedeuten hatte.

Doch ich fragte nicht nach. Sie wollte es anscheinend nicht erzählen. Auch gut. Immerhin musste ich nicht in dieses ekelhafte Café.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Seufziii
2009-06-07T15:41:39+00:00 07.06.2009 17:41
Ich mochtt dieses Cafee noch nie... *kotz* ^^
hihi... Supi geschriebn^^ xDDD Katie ist echt ne Powerfrau^^

kuss
Seufziii
Von: abgemeldet
2009-06-06T14:08:59+00:00 06.06.2009 16:08
oh man, ich liebe deine sachen!!
wieder ein grandioses kap!!
marcus ist schon eine arme schlange^^
bin ja mal echt gespannt, wie lange er braucht, um seine löwin rumzubekommen!! *muhaha*

wirklich toll geworden!!
ich hoffe, das nächte Kap kommt schnell^^

glg emmett
Von:  Monny
2009-06-06T09:29:53+00:00 06.06.2009 11:29
echt cool und total witizg^^. Freu mich schon auf das nächste Kapitel^^. Schreib schnell weiter^^.

gez.Monny^^.
Von:  PoS
2009-06-06T06:29:07+00:00 06.06.2009 08:29
Sorry, dass ich das jetzt sage, aber ich muss es einfach loswerden:

ABER DAS WAR EINFACH NUR GEIL ...

Ich liebe DEINEN Marcus und ich liebe auch DEINE Katie und ich will MEHR, MEHR, MEHR.

Er ist so herrlich naiv in seinem Denken, dass er sie einfach nur flachlegen muss und schwups ist die Erlösung da.
Ich hoffe, Du lässt ihn weiter zappeln.
Katie als taffe Frau und nicht als braves, naives Kätzchen, einfach mal genial.
Gefällt mir sehr, sehr gut.

Von:  il_gelato
2009-06-06T00:03:39+00:00 06.06.2009 02:03
Ich find Marcus Gefühlschaos super!!!! Und die Abfuhr von Katie audf die jeweiligen Vorschläge sind grandios!

Du wirst immer besser mit deinem Ausdruck und der Vielfältigkeit dein Wortwahl!

Freu mich schon riesig auf Katies Sicht der Dinge...


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