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Würfelzucker

„Ein guter Detektiv lässt sich nicht von seinen Emotionen leiten. Er lebt für seine Arbeit und erlaubt sich keine Subjektivität“
von

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Nachrichten

„Ein guter Detektiv lässt sich nicht von seinen Emotionen leiten. Er lebt für seine Arbeit und erlaubt sich keine Subjektivität“
 

Zwei Sätze, die jedes einzelne Kind in Wammy’s Haus im Schlaf aufsagen könnte. Ihnen wurde schon sehr früh beigebracht, was es bedeutete Verbrechern das Handwerk zu legen und in jeder Situation einen klaren Kopf zu bewahren. Besonders ein Junge schien ein Naturtalent dieser Kunst zu sein.
 

„Near“, ertönte eine Stimme durch das Esszimmer in dem gerade unzählige Kinder und Jugendliche ihr Mittagsmahl verspeisten. Der weißhaarige Junge erhob seinen Kopf und drehte ihn in Richtung Türe, woher auch sein Name zu erklingen schien. „Komm nach dem Essen in mein Büro.“ Der Mann der nun das Aufsehen des gesamten Raumes erregt hatte war Roger Ruvie, der in Abwesenheit von Quillsh Wammy das Waisenhaus leitete.

Near nickte nur stumm und widmete sich wieder seiner Suppe welche, er gerade erst zu essen begonnen hatte.

Währenddessen starrten einige Kinder ihn an, andere flüsterten. Man konnte Wortfetzen wie „perfektes Ergebnis“ oder „Wetten wieder ein Lob ...- - besondere Fähigkeiten...“ heraushören, was den apathischen Jungen nicht sonderlich zu stören schien. Es fielen auch Worte wie „arrogant“ und „eingebildet“, da die meisten es nicht verstanden, wie man es scheinbar als selbstverständlich ansehen konnte, dass einem Aufmerksamkeit in diesem Maße entgegengebracht wurde. Besonders Mello war dieses Verhalten zuwider, was man auch an seinem Gesicht ablesen konnte. Near hatte alles was der Blonde jemals wollte und er nahm es einfach so hin. In aller Ruhe schlürfte er seine Suppe, als ob nichts wäre. Doch jeder wusste, wer extra ins Büro geholt wurde, hatte entweder etwas angestellt oder besondere Leistungen vollbracht und da Near nie mit jemanden stritt, geschweige denn sich prügelte, konnte es nur letzteres sein.
 

Als er schließlich fertig war packte er sein Puzzle zusammen, nahm seinen leeren Teller und erhob sich langsam von seinem Stuhl. Auf seinen Weg zur Türe stellte er den Teller auf einen kleinen dafür vorgesehenen Tisch ab und schleifte sich in Richtung Büro. Träge öffnete er die prunkvolle Türe, machte einige Schritte hinein und ließ sich am Teppich nieder. Erneut senkte er seinen Kopf und widmete sich nun seinem Puzzle. Stück für Stück nahm er die Teile in die Hand und begann ein Grundgerüst, den Rahmen, aufzubauen.

Obwohl beide, Roger und Near, anwesend waren erfüllte eine erdrückende Stille den Raum.

„Near“, begann der ältere Herr schlussendlich, „Wie du weißt kämpfen du und Mello um den Platz als Ls Nachfolger. Und auch, dass du momentan weit in Führung liegst.“

Er machte eine Pause um den Jungen zu beobachten, doch dieser schien völlig in sein Tun vertieft zu sein. Aber Roger wusste, dass er immer aufmerksam zuhörte, auch wenn er keinen Mucks von sich gab.

„Deshalb“, fuhr er fort, „hatte L die Idee, dich und deine Fähigkeiten zu testen. Er sitzt momentan an einem Fall, den er schon vor längerer Zeit angenommen hatte. Und da du bereits 16 Jahre alt bist, möchte er dich nach Japan einfliegen lassen, damit du ihm dabei zur Seite stehen kannst.“ Er beendete diese Nachricht mit einem zustimmenden Laut und blickte Near erneut an.

Dieser bewegte sich nicht und er hörte auf mit seinen Fingern nach den Puzzleteilen zu fischen, starrte jedoch weiterhin zu Boden. Nach wenigen Sekunden ertönte ein unerwartetes „Verstanden“ und mit diesem Wort fing er wieder an sein Puzzle zu vervollständigen.

Nach einigen Momenten der Stille begann Roger wieder zu übernehmen. „L sagte auch noch, dass du den nächstmöglichen Flug nach Tokio nehmen solltest, also beginn langsam deine Sachen zu packen, morgen früh um neun wirst du fliegen.“

Schließlich erhob sich der Junge vom Teppich und nahm sein Puzzle in die Hand. Erneut erklang ein monotones „Verstanden“, danach kehrte Near Roger den Rücken zu und verschwand aus der Türe.

Er ging mit seiner gewohnten Mimik durch den Flur, mit dem Ziel in sein Zimmer zu gelangen, als schließlich Mello in der Türe stand. Near sah ihn an, er war leicht erschrocken über Mellos plötzliches Auftauchen, was aber keineswegs in seinem Gesicht reflektiert wurde. „Was willst du?“, gab Near nüchtern von sich während er an Mello vorbei schritt, wodurch dieser gezwungen war Platz für den Kleineren zu machen.

Bevor er die Frage beantwortete, machte er einen Bissen von einer Tafel Schokolade und folgte Near mit seinen Augen. „Was hatte Roger mit dir zu besprechen?“, fragte Mello mit gewohnter Provokation in der Stimme.

Währenddessen öffnete Near seinen Schrank und holte einen Koffer unter seinem Bett hervor. Er zögerte kurz und wog innerlich ab, ob er es ihm erzählen sollte oder nicht. Dabei schnaufte er leise, fast unhörbar. Er wollte sich Mellos - seiner Meinung nach - unnötiges Gemecker zwar nicht anhören, anlügen wollte er ihn allerdings auch nicht und was sollte er ihm denn sagen weswegen er seine Sachen packte?

„Nun...“, begann Near in aller Ruhe, „Morgen soll ich nach Japan fliegen um L bei einem Fall beizustehen.“

Und obwohl er so klang als ob es selbstverständlich für ihn wäre, klopfte innerlich sein Herz sehr schnell, zudem er sich schon beinahe vor Mellos Reaktion fürchtete.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2009-06-28T16:24:49+00:00 28.06.2009 18:24
Ich find dein Anfang garnicht mal so übel und ich mag deinen Schreibstil. Du hast die Charaktere und deren charakter Züge gut beschrieben. Daher konnte ich mir vorallem die Szene in dem Büro gut vorstellen...
... bin gespannt auf Teil zwei
Von:  Kumiko-
2009-05-04T18:33:20+00:00 04.05.2009 20:33
aww die geschichte hört sich echt lieb an >//3//<
ich tu mir schwer einen direkten ergleich zu ziehen da ic ff´s eigentlich nur auf englisch lese...
meiner meinung nach ist die geschichte echt gut geschrieben und near ist auch ein echt schwerer charakter doch du hast ihn echt gut beschrieben und ich kann mir echt vorstellen wie er so am boden sitzt und mit seinem puzzle herumtut >///<
das einzige was ich nicht so mag ist das du mello so böse darstellst ich weiß das er kein engel ist und sich mit near nicht vertseht aber er kommt mir so vor als müsste er sich immer zusammenreißen das er near nicht jede sekunde verprügelt...aber ich bin auch ein extremer mello fan hihi..hi
Von: abgemeldet
2009-05-04T17:00:20+00:00 04.05.2009 19:00
Es muss schwer sein, Near zu schreiben, wenn man als Leser das Bild dazu nicht sehen kann, wie er ständig mit seinen Puzzelteilen spielt.
Aber das hast du gut hingekriegt.
Ein Satz darüber was er fühlt, war für den geheimnissvollen Kerl wirklich genug.
Aber einen kleinen Kritikpunkt habe ich da: "Türe"- Sind wir denn im 19. Jahrhundert oder was?


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