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Denn man sieht nur mit dem Herzen gut

Und manchmal ist alles erschreckend normal
von

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Shakespearean Love Sonnet Part 1

„Reimi, bist du da? Musst du nicht gleich zu deinem ersten Arbeitstag in der Kaiba Corporation?“

Lautstark klopfte Kanako an die Tür ihrer großen Schwester.

Diese lag mit heruntergelassenen Rolläden in ihrem Bett und hatte sich ein Kissen ins Gesicht gedrückt. Sie hatte Kanako von ihrem neuen „Beruf“ erzählt, und diese war mal wieder unverständlicher Weise total neugierig und redete die ganze Zeit davon, ob sie dort auch Mokuba sehen würde.

Reimi konnte noch gar nicht wirklich glauben, dass sie echt zugestimmt hatte für Kaiba zu arbeiten. Eigentlich hatte sie das ja gar nicht. Diese ganze Szene war sehr verworren und schwer zu erklären, aber irgendwie schien sie ihr Schicksal doch angenommen zu haben.

Doch jetzt, da sie wirklich hingehen musste, meldete sich die Unlust und sie wäre am Liebsten ihr restliches Leben im Bett geblieben. Doch sie brauchte immer noch Setos Hilfe.

„Reimi, willst du an deinem ersten Tag zu spät kommen?“

Immer noch klopfte Kanako nervend an die Tür, bis Reimi endlich öffnete.

„Hör endlich auf, ich geh ja schon.“

Mürrisch schlurfte sie zu ihren Schuhen.

„Willst du echt in deiner Schuluniform gehen? Du bist doch angestellt, du musst schon etwas seriöser rüber kommen.“

Kanako verschwand in Reimis Zimmer, während diese genervt mit den Augen rollte. Eigentlich war es ihr völlig egal, wie sie dort auftrat.

„Komm mal her Reimi. Du solltest das hier anziehen“, rief Kanako aus Reimis Zimmer.

Mürrisch schlenderte diese zurück in ihr leider viel zu vernachlässigtes Zimmer. Die drei PCs verstreuten ihre Kabel über dem Boden, das Bett war unordentlich zerknäult und der kleine Kleiderschrank rechts neben der Tür hätte auch mal wieder eine Politur vertragen. Das Fenster war jedoch immer schön sauber, da Reimi die meiste Zeit ja den Rolladen herunter gelassen hatte.

Reimi sah zu Kanako, die ihr eine weiße Bluse und einen knielangen schwarzen Rock hinhielt.

„Darin seh ich aus wie eine Gouvernante.“

„Nein, das ist seriös. Du darfst nicht als kleines Schulmädchen rüber kommen. Los, zieh dich um.“

Reimi seufzte kurz, tat dann jedoch wie ihr geheißen wurde. Manchmal konnte man wirklich denken, Kanako sei die Ältere von beiden.

Letztere verschwand wieder aus dem Zimmer als Reimi sich umzog.

„Zufrieden jetzt?“, fragte sie, als sie wieder aus der Tür kam.

„Was meinst du, Häschen. Sieht sie jetzt gut aus?“

Kanako hatte sich über die Jahre hinweg einer Menge Tiere angenommen, konnte jedoch nur wenige davon behalten, da die Wohnung der drei Frauen nicht groß genug war. So bewohnten den Haushalt noch ein weißes Häschen, ein schwarzer Kater mit einem halben Ohr und ein dunkelbraunes Meerschweinchen. Keines dieser Tiere besaß einen Namen, da Kanako der Meinung war, nur die Eltern dieser Tiere dürften ihnen Namen geben. Und in diesem Moment wusste Reimi wieder ganz genau, wer hier die Ältere war. Immerhin sprach sie nicht mit Tieren und hatte nicht diese seltsamen Vorstellungen.

„Er sagt, du siehst gut aus. Also dann viel Glück!“

Reimi knurrte leise vor sich hin, als sie die Wohnung verließ.

Sie hatte überhaupt keine Lust für Kaiba zu arbeiten. Aber sie hatte keine Wahl. Lieber würde sie jetzt in den sauren Apfel beißen. Bald wäre ihre Schulzeit sowieso zu Ende und dann würde sie Kaiba nie wieder sehen müssen.
 

Doch als sie vor dem großen, kalten Gebäude stand, war von „In-den-sauren-Apfel-beißen“ nicht mehr viel übrig. Reimi überlegte sich bereits eine gute Ausrede, weswegen sie nicht erscheinen konnte, als sie plötzlich angesprochen wurde.

„Entschuldigen Sie, haben Sie einen Termin in der Kaiba Corporation?“

Erschrocken drehte Reimi sich um und erblickte einen Mann, etwa Mitte 20 mit schwarzem Anzug, braunem Haar und braunen Augen.

„Äh, wie bitte?“, stotterte sie verlegen.

„Nun, Sie stehen schon eine Weile vor dem Gebäude, da dachte ich, Sie hätten vielleicht einen Termin, wüssten aber nicht genau wo“, antwortete der Mann freundlich lächelnd.

„Naja, um ehrlich zu sein...ist das heute mein erster Arbeitstag“, gab Reimi schließlich kleinlaut zu. Sie konnte noch nie gut lügen, und eigentlich hatte sie sich ja auch vorgenommen tapfer zu sein, und sich ihrer neuen „Arbeit“ zu stellen.

„Wirklich? In welchem Bereich?“

„Gameprogramming...glaube ich zumindest“, entgegnete sie verlegen. Sie wusste gar nicht so genau, was sie tun sollte, aber sie dachte sich, dass es wohl etwas mit ihrem Entwurf eines Kampfsystems zu tun hatte.

„Wirklich? Na dann sind wir ja so etwas wie Kollegen.“

„Was?“, stammelte Reimi verwundert.

„Oh, entschuldigen Sie. Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt, mein Name ist Ryuichi Kawada, ich arbeite im Bereich Charakterdesign“, verkündete Herr Kawada fröhlich.

„Sie kennen sich hier wahrscheinlich noch nicht aus. Ich zeige Ihnen alles, wenn Sie möchten. Wie ist denn Ihr Name?“

„Äh...Reimi Yanagiwara“, antwortete Reimi immer noch verwirrt.

Doch noch ehe sie sich versehen konnte, stand sie in der Eingangshalle der Kaiba Corporation. Dabei wollte sie doch ganz schnell die Fliege machen. Warum prasselte plötzlich alles auf sie ein? Doch Herr Kawada war so freundlich ihr gegenüber, dass sie sich nicht mehr getraut hatte, zu verschwinden. Es war auch ganz schön, zu sehen, dass in dieser seltsamen Firma auch nette Leute arbeiteten.

Dennoch wusste sie nicht, was sie jetzt tun sollte. Kaiba hatte ihr nur gesagt, dass sie heute, als Gegenleistung zu seiner Hilfe, für ihn anfangen sollte zu arbeiten. Aber er hatte ihr nicht gesagt, wie und wo.

„Das heißt, ich muss ihn fragen“, dachte sich Reimi und biss sich dabei nervös auf die Unterlippe.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte Kawada besorgt, als er Reimis angestrengten Gesichtsausdruck bemerkte.

„Ich glaube, ich muss noch einmal mit Kaiba reden“, antwortete Reimi verlegen, und entfernte sich von Kawada, der ihr verwundert nach sah.

Erst als sie im Aufzug stand, meldete sich ein weiteres Mal die Panik diesem Mann gegenüber zu stehen.

„Hör auf, dich lächerlich zu machen. Er ist auch nur ein ganz normaler Mensch. Aber er macht mich wahnsinnig. Am Liebsten würde ich im Boden versinken.“

In ihren Gedanken versunken, bemerkte sie gar nicht, wie sich die Fahrstuhltüren öffneten und plötzlich jemand vor ihr stand.

„Sieh mal an, du bist ja doch gekommen.“

Erschrocken sah Reimi auf und blickte in eben diese blauen Augen, die sie total einschüchterten. Jahrelang hatte sie nichts mit ihm zu tun haben müssen, und jetzt wurde sie ihn gar nicht mehr los.

„Kaiba, ich...“, stammelte sie zögerlich.

„ Ich bin hier, weil ich überhaupt keine Ahnung habe, was ich eigentlich tun soll. Du hast gesagt, ich soll dieses Kampfsystem...“

„Schon klar. Komm mit“, unterbrach Seto sie und betätigte den Knopf für das dritte Stockwerk.

„Mal wieder super freundlich, der Kerl. Worauf hab ich mich da nur eingelassen?“, dachte sich Reimi, sagte jedoch nichts, da sie keine Lust auf eine weitere Auseinandersetzung mit diesem Mann hatte.

Im dritten Stock öffnete sich schließlich die Fahrstuhltür und Seto stieg aus. Schweigend folgte ihm Reimi. Eigentlich widerstrebte es ihr immens, den Aufforderungen Kaibas nachzukommen. Doch sie hatte eine Abmachung mit ihm, und würde diese einhalten. Schließlich wollte sie diese dämliche Lyrikaufgabe erfolgreich abschließen.

Sie gingen einen langen Gang mit vielen gläsernen Türen entlang. Beim Vorbeigehen erhaschte Reimi ein paar Blicke in besagte Räume. Sie sah jedoch nur zahlreiche Computer und starr davor sitzende Menschen.

„Irgendwie haben die Angestellten dieser Firma etwas Roboterartiges. Ich werde sowieso wohl nie verstehen, wie man freiwillig für Seto Kaiba arbeiten kann“, dachte Reimi, folgte jedoch weiter Kaiba.

Ziemlich am Ende des Flures öffnete Seto schließlich eine der gläsernen Türen und trat ein, Reimi im Schlepptau.

Sofort waren alle Augen auf den Chef der Kaiba Corporation gerichtet. Niemand sagte auch nur ein Wort. Reimi hatte mehr das Gefühl, hier säßen brave Sklaven, die ehrfürchtig ihrem Sklaventreiber entgegen blickten, als normale Angestellte, die auf eine Anordnung des Chefs warteten, doch sie blieb nach wie vor still.

„Dein Job ist es zusammen mit dem Team deinen Entwurf eines Kampfsystems auszuarbeiten und zwar für ein virtuelles RPG“, meinte Kaiba plötzlich an Reimi gewandt.

„Was? Ein virtuelles RPG? Aber das ist doch...“, versuchte Reimi zu protestieren.

„Wenn du das nicht schaffst, dann geh.“

Entrüstet sah Reimi Kaiba in die Augen. Ihr war nun mittlerweile klar, dass Kaiba kein Mensch für lange Diskussionen war. Er erwartete klare Ergebnisse und keine schwammigen Vermutungen. Reimi hatte noch nie darüber nachgedacht, wie man ein virtuelles Kampfsystem programmiert, doch sie würde nicht als Versager vor ihm stehen.

„Unsinn! Natürlich schaff ich das!“, antwortete sie entschieden.

„Gut“, antwortete Kaiba bloß und wandte Reimi den Rücken zu.

Ehe sie noch etwas sagen konnte, war er auch schon verschwunden.

Die verwunderten Angestellten Kaibas starrten sie an und sie fühlte sich mehr als unwohl in dieser Umgebung. Aber sie würde diese Aufgabe erfüllen, nicht allein um Kaiba zu beweisen, dass sie kein Versager war, sondern auch weil es eine Herausforderung war, und es ihr wahrscheinlich sogar Spaß machen würde.

Obwohl niemand der Angestellten wirklich mit ihr sprach, nahmen sie Reimi als vollwertige Mitarbeiterin auf, denn niemand widersprach Seto Kaiba.

Es fiel Reimi zwar etwas schwer in diesen neuen Maßstäben zu arbeiten, und noch hatte sie keine Ahnung, wie dieses virtuelle RPG aussehen sollte. Sie spielte sehr gerne Rollenspiele, und sie hatte sich auch schon öfters an der Programmierung eines RPG versucht. Ihr Problem war jedoch, dass sie überhaupt keine Ideen für die Story hatte.

Sie war nicht besonders einfallsreich, wenn es um diese Art von Kreativität ging. Ihre Kreativität lag eher darin, Lösungen für mathematische Probleme, oder Fehler in der Programmiersprache geschickt zu umgehen.

Sie liebte zwar spannende Geschichten, doch ihre Fantasie war äußerst spartanisch ausgelegt, wenn es um das Erfinden von Geschichten ging. Nicht zuletzt erklärte dieser Mangel an Fantasie und Kreativität ihre Probleme im lyrischen Bereich.

Die Stunden vergingen wie im Flug, je mehr sie von den Mitarbeitern in die unbekannte Materie eingeführt wurde. Die Programmierung war recht verständlich, auch wenn man immer beachten musste, dass das Kampfsystem später für ein virtuelles, menschliches Bewusstsein ausgelegt war.

Schließlich neigte sich der Tag dem Ende zu.

Im Gegensatz zu anderen Firmen, war es in der Kaiba Corporation anscheinend ganz normal, dass die Angestellten ständig Überstunden machten.

Allerdings hatte Reimi an diesem Tag noch etwas Anderes vor.

Sie hatte bis jetzt den Teil ihrer Abmachung mit Kaiba erfüllt, nun war er an der Reihe.
 

Als fast alle anderen Mitarbeiter gegangen waren, machte auch Reimi sich auf den Weg zu den Fahrstühlen. Allerdings, im Gegensatz zu den anderen, führte ihr Weg ins Stockwerk, in welchem Kaibas Büro lag.

Sie war sich mehr als sicher, dass der Chef dieses Firmenimperiums wohl als Allerletzter die Firma verließ, wenn überhaupt.

So stand sie schließlich wieder vor der großen Tür und klopfte an. Allerdings warteten sie gar nicht erst auf eine Antwort, sondern öffnete einfach die Tür.

Seto saß, wie sie erwartet hatte, hinter seinem Schreibtisch und schien zu arbeiten. Er sah sie nicht an, doch sie wusste genau, dass er sie gesehen hatte.

„Was willst du noch?“, fragte er schließlich unhöflich.

„Ich will, dass du deinen Teil der Abmachung erfüllst“, antwortete Reimi und näherte sich dem Schreibtisch.

„Ich arbeite an dem Kampfsystem, damit halte ich mich an meinen Teil. Jetzt bist du dran mir zu helfen. Oder willst du mich jetzt irgendwie abschütteln? Vergiss es. Ich hab zwar auch keine Lust, ausgerechnet deine Hilfe annehmen zu müssen, aber es bleibt mir ja nichts Anderes übrig, also...“

„Jaja...meinetwegen“, unterbrach sie Kaiba genervt.

Reimi war etwas überrascht, dass sie auf so wenig Widerstand stieß, gab sich aber natürlich mit dieser Antwort zufrieden.

Erwartungsvoll setzte sie sich auf den Stuhl vor Kaibas Schreibtisch.

Plötzlich drehte Kaiba seinen Laptop zu ihr um.

„Lies das“, meinte er nur.

Verwundert sah Reimi auf den Bildschirm. Zu sehen war ein 14-zeiliger Text, allerdings in Englisch.

„Das ist ja Englisch“, meinte Reimi.

„Überrascht dich das? Du kannst es gern übersetzen, sofern du es überhaupt verstehst.“

„Natürlich versteh ich es. Für wie blöd hältst du mich eigentlich?“, antwortete Reimi wütend. Die Arroganz, mit welcher ihr Kaiba gegenüber trat, nervte sie immer noch sehr.

„Shall I compare thee to a Summer's day? Thou art more...was soll der Mist? Was ist das eigentlich für ein Englisch?“, meckerte Reimi beleidigt.

Es war schon richtig, dass sie diese Sprache nicht sehr gut beherrschte, ganz zu schweigen von ihrer Aussprache, doch das meiste verstand sie und ausdrücken konnte sie sich auch soweit ganz gut. Doch Reimi hatte in ihrem Leben noch nie von Middle English gehört, geschweige denn konnte sie diese alte Version des Englischen verstehen.

Doch die Blöße, die sie sich damit gegeben hatte, war ein gefundenes Fressen für Kaiba.

„Das dachte ich mir.“

Er drehte den Laptop zu sich zurück.

„Was meinst du damit? Entschuldige, dass ich kein Verständnis für diesen Schwachsinn habe, aber wie diese Leute vor 500 Jahre geredet haben, interessiert mich nun mal überhaupt nicht“, entgegnete Reimi empört.

Sie bekam immer deutlicher das Gefühl, dass Kaiba sie anscheinend für blöd hielt.

„Solange du dieses Sonett nicht einmal lesen kannst, brauch ich mich gar nicht weiter mit dir herum schlagen. Komm wieder, wenn du es Lesen kannst.“

Reimi wollte protestieren, doch sie merkte mehr als deutlich, dass dies wohl überhaupt keinen Sinn machte. Irgendwo hatte er schließlich Recht, auch wenn sie sich für dieses Eingeständnis hätte selbst in den Hintern treten können.

So stand sie schließlich empört auf und verließ ohne ein weiteres Wort Kaibas Büro.
 

„Dieser miese, gemeine, arrogante, egoistische, selbstsüchtige Kerl. Und er hat leider auch noch Recht!“, fluchte Reimi, den Kopf in ihr Kissen drückend.

Sie hatte sich in ihrem Zimmer verbarrikadiert und sich aus lauter Scham unter der Decke verkrochen.

„Wieso bin ich nur so unfähig? Kann ich denn wirklich gar nichts? Ich bin echt ein Freak. Und dann auch noch ausgerechnet vor diesem überheblichen Arschloch. Warum bin ich nur an den geraten? Die ganzen Jahre ist er mir erspart geblieben, und jetzt...ach verdammt!“

Zum Glück waren Kanako und ihre Mutter noch nicht da. Sie hätten Reimi sicher ausgefragt.

Doch sie wusste auch, dass sie etwas ändern musste. So nahm sie schließlich ihr eigenes Notebook, schaltete es ein und suchte den Text.

Jedes einzelne Wort, das sie nicht verstand, schaute sie nach und versuchte den Text zu verstehen. Nach etwa einer Stunde hatte sie endlich den Inhalt begriffen.

„So ein schwachsinniges Liebesgedicht. Na toll, was soll man da bitte analysieren? Oh Gott, ich hasse den Mist.“

Reimi drückte sich erneut ihr Kissen ins Gesicht und ließ sich rücklings aufs Bett fallen.

„Es hat keinen Sinn. Ich muss das Zeug verstehen. Also, was hätte sich Shakespeare dabei denken können? Ich muss meine Fantasie anstrengen, mich in die Personen hinein versetzen.“

Reimi schloss die Augen und konzentrierte sich.

Sie hatte einmal eine Verfilmung von Shakespeares „Romeo and Juliet“ gesehen, und das war auch schon alles, was sie über Shakespeare wusste.

Dennoch versuchte sie sich den Barden vorzustellen, wie er seiner Angebeteten dieses Sonnet vortrug. Doch in ihrer Fantasie wollte sich nichts tun.

Langsam wurde sie schläfrig.

„Oh William, wo bist du nur? Trag mir doch bitte dein Sonett vor, dass ich es verstehe“, nuschelte Reimi schläfrig.

Und tatsächlich begann ihre Vorstellungskraft zu arbeiten. Sie stellte sich selbst in der Person der Geliebten vor, wie sie erwartungsvoll in einem rosenbewachsenen Garten saß und auf ihren Barden wartete. In ihrer Fantasie hörte sie plötzlich die Worte des Sonetts, stellte sich dabei einen warmen Sommertag vor.

Die Blumen blühten, die Sonne schien, in weiter Entfernung konnte man einen Wald erkennen. Sie fühlte, wie sich ihr jemand von hinten näherte, die letzte Zeile des Sonetts vortrug.

Reimi drehte sich um und sah ihren Prinzen, einen großen Mann mit braunem Haar und eisblauen Augen.

„Verdammte Scheiße! Was macht Kaiba hier?“

Erschrocken öffnete sie die Augen und sprang auf.

„Ist meine Fantasie wirklich so grottenschlecht, dass ich mir nur Kaiba vorstellen konnte? Wie soll man denn da sich in die Personen hinein versetzen, wenn dann plötzlich der schlimmste Alptraum vor einem auftaucht?“

Genervt schlug sich Reimi mit dem Kissen ins Gesicht und ließ sich anschließend wieder auf ihr Bett fallen.

Es war doch nicht zum Aushalten. So würde sie diese dämliche Lyrik nie begreifen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2010-03-13T16:36:12+00:00 13.03.2010 17:36
Jut hier bin ich wieder.
Also was war gut…

… das sie keine Fantasie hat XD
Das ist echt krass.
Ich besitze eine aber eine echt kranke.

… die kleine Schwester ist lol
Tiere echt XD
Das mit nur die Eltern dürfen denen Namen geben ist genial.
Und das nicht so klar ist wehr hier die große Schwester ist XD

… der Schluss vor allen. Zum Brüllen XDDDDDDDDDDDDDDD

Aber so im Ganzen fehlte mir die Spannung.
Auf jeden Fall ist das nicht mein Favorit unter den Kapiteln.
Dazu ist es mehr oder weniger so ein überlauf-Kapitel.
Sind ja auch wichtig aber eben nicht die schönsten

Hoff im nächsten Kapitel ist wieder was los ^^

Von:  GarudaPhoenix
2010-03-12T16:07:26+00:00 12.03.2010 17:07
hmmmm irgendwie find ich des Kapitel komisch. also es is gut geschrieben keine frage. aber irgendwie werd ich aus dem kapitel net so ganz schlau.
naja bin mal aufs nächste kapitel gespannt :-)
lg
Von:  Raishyra
2010-03-12T15:14:18+00:00 12.03.2010 16:14
Die Story ist richtig gut geschrieben.^^


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