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Denn man sieht nur mit dem Herzen gut

Und manchmal ist alles erschreckend normal
von

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Unscheinbares Mädchen

Jetzt war sie schon so lange ein Mitglied dieser Klassengemeinschaft, doch mit ein paar der Leute hatte sie noch nie auch nur ein Wort gewechselt. Sie war mit ein paar Mädchen und Jungs ganz gut befreundet, zumindest so gut, dass sie hin und wieder was mit ihnen unternahm, doch diese Leute waren eher unscheinbar. So wie sie selbst.

Doch da gab es die berühmte Gruppe um Yugi Muto, den König der Spiele, bei dessen Namen schon die meisten ehrfürchtig wurden.

Sie hatte diesen Rummel um Yugi Muto nie verstanden. Wenn sie sich recht erinnerte, hatte sie ach nur ein Wort mit ihm gewechselt, seit die Oberschule begonnen hatte und das war ein Hallo gewesen.

Außerdem gab es da noch Seto Kaiba. Eine noch viel berühmtere Person als Yugi Muto. Er hatte schon mit 16 Jahren die Leitung des Firmenimperiums seines verstorbenen Stiefvaters übernommen. Die Mädchen himmelten ihn an. Selbst ihre Freundin Aiko war bis über beide Ohren in Seto Kaiba verschossen.

Doch Reimi Yanagiwara verstand diesen Rummel nicht. Sie hatte mitbekommen, dass Yugi und seine Freunde und auch Seto Kaiba vor einiger Zeit verschwunden waren, dann jedoch wieder gekommen waren. Warum sie weg waren und was alles geschehen war, hatte sie nie erfahren und sich auch nie gefragt.

Reimi war eher der Typ Randfigur, die niemals besonders auffiel, weder Heldin noch Rivalin war. Sie war zwar recht hübsch, doch für viele auch etwas langweilig. Nur ihre Freunde wussten, dass Reimi ein Genie war, was Computertechnologie anging.

Sie liebte es zu Programmieren und besuchte alle Arten von Veranstaltungen, die in irgendeiner Weise mit neuen Technologien zu tun hatten.

Doch ihre große Leidenschaft hatte auch einen gewaltigen Nachteil.

Vor einigen Jahren, als Reimi noch die Mittelschule besuchte, lernte sie einen Jungen kennen, in den sie sich unsterblich verliebte. Als sie sich endlich dazu durchgerungen hatte, ihn um einen Verabredung zu bitten, musste sie feststellen, dass ihre Vernarrtheit in Computer ihn in die Flucht schlug.

Er hatte damals zu ihr gesagt, Mädchen die sich mit Computern auskennen würden, seien unheimlich und unattraktiv.

So hatte sich Reimi vorgenommen, niemals einem Jungen zu sagen, dass sie sich mit Computern auskannte. Sie glaubte, dass Männer immer Angst vor Frauen hätten, die sich in technischen Dingen auskannten. Denn dieser Bereich war leider auch heute noch in vielen Köpfen Männerterritorium.

Also veränderte Reimi ihr Aussehen, tauschte Laptop gegen Modezeitschrift und verriet nur ihren besten Freunden von ihrer wahren Leidenschaft. Alle anderen hielten sie für ein gewöhnliches Mädchen, dass weder besonders klug, noch besonders dumm sei und einfach nur langweilig war.

So verging die Mittelschule, und auch die letzten Jahre der Oberschule und niemandem fiel Reimi auf.

Es war ein warmer Junitag und alle Schüler, selbst Seto Kaiba, ihrer Klasse waren anwesend. Soeben hatte die Lyrikstunde begonnen, ein Fach, was Reimi zutiefst verabscheute. Reimi liebte alles, was mit Mathematik und Technik zu tun hatte, doch hasste wiederum jegliche Kunstfächer. Sie konnte nun mal nicht singen und auch nicht zeichnen, und ihr Verständnis für Literatur, die nicht über Technik handelte, war auch sehr begrenzt.

In Musik schaffte sie es gerade so über die 50% Hürde, in Kunst versagte sie völlig und Literatur war manchmal ganz passabel, jedoch nicht wenn es um Lyrik ging.

Kurz gesagt, Reimi war eine Niete in Lyrik.

„Liebe Schüler, einige wird es freuen, andere wiederum nicht, doch wir beginnen heute mit einer Partnerarbeit in Lyrikanalyse. Sie werden jeweils zu zweit eingeteilt und bekommen ein Gedicht zugeteilt. Dazu müssen Sie binnen drei Wochen eine fertige Analyse vorlegen. Jegliche Materialien, die sie verwenden, müssen durch Quellenangabe gekennzeichnet sein. Außerdem wird einer von Ihnen am Ende der Partnerarbeit eine Präsentation über die Ergebnisse abhalten. Ich werde bestimmen, wer von Ihnen das sein wird.“

Einige Schüler stöhnten sofort genervt auf, als sie die Worte Herrn Satos hörten, andere freuten sich schon auf diese Aufgabe und suchten sich Partner.

„Wir arbeiten doch zusammen, oder Aiko?“, fragte Reimi ihre langjährige Freundin.

„Natürlich, aber ich muss dich warnen, Lyrik ist auch nicht mein Fachgebiet, wie du weißt.“

„Egal, hauptsache ich muss mich nicht mit einem nervigen Partner herumschlagen“, antwortete Reimi lächelnd.

„Da ich mir Ihre Zensuren angesehen habe, möchte ich es bei einigen von Ihnen nicht zulassen, dass sie mit Partnern arbeiten, die demselben Zensurenbereich angehören. Kurz gesagt, einem schlechten Schüler wird ein guter Schüler zugeordnet“, fuhr Herr Sato fort.

Ein empörtes Gemurmel ging durch die Klasse, als der Lehrer weiter sprach.

„Ich weiß, das wird den meisten von Ihnen nicht gefallen, aber sehen Sie es so. Wenigstens hat so jeder von Ihnen die Chance auf eine hohe Punktzahl.“

Das empörte Gemurmel endete jedoch nicht. Reimi war auch nicht begeistert, da ihre Freundin Aiko ebenso schlecht war wie sie und deshalb die Wahrscheinlichkeit mit ihr zusammen zu arbeiten recht gering war. Sie hoffte nur, dass sie einem angenehmen Partner zugeteilt werden würde.

„Ich werde Ihnen jetzt die Zuteilungen zeigen, Sie können diese auch auf der Jahrgangshomepage nachlesen. Bitte nehmen Sie Ihre Aufgabe ernst.“

Herr Sato schaltete seinen Laptop an, den Beamer und projizierte eine Liste mit Namen an die Wand. Gespannt suchte Reimi nach ihrem.

„Hey sieh mal, ich wurde mit Anzu Mazaki eingeteilt“, meinte Aiko und deutete auf ihren Namen. „Sie scheint doch ganz nett zu sein, freu dich doch“, entgegnete ihr Reimi, weiter nach ihrem Namen suchend.

„Shinichi Yamada und Yugi Muto, Kenichiro Tsuda und Umi Yosaki, Seto Kaiba und...was?“, stotterte sie plötzlich.

„Was ist denn, Reimi?“, fragte Aiko verwundert.

„Ich wurde mit Seto...Kaiba eingeteilt!“ Sie deutete geschockt auf die Liste.

„Oh, hast du es gut!“, jammerte Aiko, die schon seit langem ein Auge auf Kaiba geworfen hatte, sich aber noch nie getraut hatte mit ihm zu reden.

„Nur weil du auf ihn stehst, heißt das nicht, dass ich mich darüber freue.“

„Ich tausche gern mit dir, wenn du willst.“

Aiko war für gewöhnlich ein sehr aufgeschlossenes Mädchen. Es fiel ihr nicht schwer mit Männern zu reden, doch bei Seto Kaiba hatte selbst sie Angst. Sie suchte stets nach einem Grund mit ihm zu reden, fand jedoch bisher keinen. Dies wäre perfekt für sie gewesen.

„Moment mal, du willst mit mir tauschen? Das ist ja perfekt. Du bist genauso schlecht, wie ich. Ob du jetzt mit Anzu oder mit Seto Kaiba zusammen arbeitest, oder ich, ist doch egal“, kam es Reimi plötzlich in den Sinn.

„Eigentlich schon, denke ich.“

„Super, dann lass uns Herrn Sato fragen, ob wir tauschen können.“

Auch Aiko gefiel diese Idee und am Ende der Stunde machten die beiden ihr Vorhaben wahr.

„Entschuldigen Sie, Herr Sato, könnten wir Sie etwas fragen?“, begann Reimi etwas schüchtern.

„Yanagiwara, was ist Ihr Anliegen?“, erkundigte sich Herr Sato freundlich.

„Nun, Aiko und ich dachten, da wir ja beide nicht besonders gute Schüler in Lyrik sind, ist es doch egal, ob sie mit Anzu Mazaki zusammen arbeitet, oder ich. Wissen Sie, ich würde viel lieber mit Mazaki zusammen arbeiten, und...“

„Das dachte ich mir schon, aber ich muss Sie enttäuschen“, unterbrach sie Herr Sato.

„Sie mögen zwar Recht haben aber, im Gegensatz zu Nishida, bleiben Sie zu oft der Schule fern. Sie gefährden damit ihre Versetzung.“

„Wie meinen Sie das. Ich kann doch gar nicht sitzen bleiben“, meinte Reimi verwundert.

„Normalerweise ist das in unserem Schulsystem nicht möglich, da haben Sie Recht. Doch unter besonderen Umständen, können wir selbst hier manchmal die Versetzung nicht gewährleisten. Darum habe ich Sie mit Seto Kaiba zusammen getan. Er ist mit Abstand der beste Schüler, den diese Schule je hatte. Wenn Kaiba Ihnen nicht zu besseren Leistungen verhelfen kann, weiß ich auch keinen Rat mehr“, fuhr Herr Sato fort.

„Aber meine Leistungen in Mathematik und Physik sind doch gut, wieso...“

„Ich weiß, aber das reicht nun mal nicht. Naturwissenschaften sind nicht immer alles. Also bitte Yanagiwara, geben Sie sich einen Ruck und arbeiten Sie mit Kaiba zusammen. Sie können sich keine Fehltritte mehr leisten.“

Reimi wusste daraufhin nichts mehr zu sagen, und Herr Sato sah dies als Zustimmung an und verabschiedete sich.

„Tja, da kann mal wohl nichts machen, Reimi“, meinte Aiko nach einer Weile.

Auch sie war enttäuscht. Hatte sie sich doch erhofft endlich eine Chance zu bekommen, mit Kaiba zu reden.

„Du weißt ja gar nicht, was für ein Glück du hast“, seufzte Aiko als beide Freundinnen nachdenklich auf dem Schulgang standen.

„Glück? Ich weiß echt nicht, warum du so sehr auf ihn stehst. Ich kenn ihn zwar nicht wirklich, aber in der Zeit, die wir nun zusammen in einer Klasse sind, ist er mir immer nur als gemeiner, unfreundlicher Eisklotz aufgefallen. Er ist arrogant und unverschämt, und...“

„Ja, aber er sieht so wahnsinnig gut aus!“, unterbrach sie Aiko schwärmerisch.

„Ist Aussehen denn alles worauf es ankommt?“, sagte Reimi vorwurfsvoll.

„Natürlich nicht, aber es ist immerhin mal ein Anfang. Außerdem glaub ich, dass er in seinem Inneren ein netter Mensch ist.“

„Wenn du meinst...“

Schweigend sahen die beiden aus dem Fenster. Reimi gefiel das alles nicht. Sie mochte Kaiba nicht, und was noch viel schlimmer war, sie hatte auch etwas Angst vor ihm. Zumindest so viel Angst, dass sie sich nicht traute, mit ihm zu reden.

„Und? Sprichst du ihn auf eure Arbeit an? Was für ein Gedicht habt ihr eigentlich bekommen?“, unterbrach Aiko die Stille.

„Keine Ahnung, irgendwas mit Shakespeare, irgendein Sonnet, oder so was. Ist auch egal.“

„Wahrscheinlich noch so ein tolles Liebesgedicht, oh wie ich dich beneide.“

Reimi rollte die Augen. Sie kannte hundert Männer, in die sie sich lieber verlieben würde. Trotzdem, sie würde mit Kaiba reden müssen.

Die letzte Stunde hatte begonnen. Vorsichtig schielte Reimi zu Kaibas Platz. Er saß wie immer an seinem Laptop. Sie verstand sowieso nicht, wieso ihm die Lehrer das durchgehen ließen. Es war doch furchtbar unhöflich, sein Desinteresse so deutlich zu zeigen. Aber wahrscheinlich saß er ja nur hier, weil es seine Pflicht war. So wie es schien, war er ja ein hoch-intelligentes Genie, das es nicht nötig hatte, dem Unterricht zu folgen. Natürlich hatte Aiko Recht. Seto Kaiba war ein verdammt gut aussehender Mann, doch das reichte Reimi bei weitem nicht. Ein so unhöflicher Mensch konnte sie niemals faszinieren.

Und obwohl sie sich immer wieder sagte, dass Kaiba nur grob und unhöflich sei, sie jedoch keine Angst vor ihm zu haben brauchte, wagte sie es an diesem Tag nicht, mit ihm zu sprechen.
 

„Verdammt!“, fluchte sie, als sie an der Haustür ihrer Wohnung stand. Dieser Tag hatte so schlecht angefangen, er konnte nur schlecht weiter gehen.

Sie kramte ihren Schlüssel hervor und öffnete die Tür. Es war eine kleine, aber feine Wohnung, die Reimi zusammen mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester bewohnte. Reimis Vater hatte sich vor einigen Jahren scheiden lassen und war ins Ausland gegangen. Hin und wieder rief er zu den Geburtstagen seiner Töchter an, doch Reimi und ihre Schwester Kanako legten nicht sehr viel Wert darauf. Trotzdem wollten sie ihren Vater nicht hassen. Was auch immer für Gründe er hatte, die Familie zu verlassen, sie mussten es akzeptieren.

„Hallo Schwesterchen!“, vernahm Reimi aus dem Wohnzimmer.

Sie zog ihre Schuhe aus, legte ihre Tasche ab und folgte dem kleinen Gang, der an vier Zimmern vorbeiging und schließlich im Wohnzimmer endete. Das Wohnzimmer war auch Esszimmer mit einer kleinen Küchenzeile und die vier Zimmer waren jeweils das Schlafzimmer ihrer Mutter, ein Badezimmer und die Zimmer von Reimi und ihrer 15jähriger Schwester Kanako.

„Hallo Kana“, gab Reimi lustlos zurück, warf sich sofort auf das Sofa und schaltete den Fernseher an.

Kanako saß am Küchentisch und hatte anscheinend bereits mit den Hausaufgaben begonnen. Im Gegensatz zu ihrer großen Schwester war Kanako sehr fleißig in der Schule und erziehlte stets hervorragende Ergebnisse.

„So schlecht drauf heute? Was ist denn passiert?“, erkundigte sich Kanako und kam auf ihre Schwester zu.

Ebenso wie Reimi hatte sie lange braune Haare, doch im Gegensatz zu ihr, die tiefbraune Augen hatte, waren Kanakos ozeanblau. Sie war etwas kleiner als ihre große Schwester, die 1,70 m maß.

„Och nur dass ich mit dem schlimmsten Menschen der Welt zusammen arbeiten muss?“, antwortete Reimi und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Aha und wer ist der schlimmste Mensch der Welt?“, harkte Kanako weiter nach, während sie sich neben Reimi niederließ.

„Oh du kennst ihn gut...aus dem Fernsehen. Seto Kaiba!“

„Was echt? Wow, ich bin beeindruckt. Das ist doch der Bruder von Mokuba Kaiba, der in meine Klasse geht.“

„Ja, und?“

„Nichts, aber ich bin gespannt, wie es dir ergehen wird. Wenn du Mokuba mal siehst, dann...“

„Eigentlich habe ich überhaupt nicht vor, mit Kaiba zu arbeiten“, unterbrach sie Reimi wütend.

„Ach, und du kannst das so einfach entscheiden? Was sagt denn dein Lehrer dazu?“

„Nein, natürlich kann ich das nicht. Ich muss, weil sonst meine Versetzung gefährdet ist.“

„Was? Sag das bloß nicht Mama, sie wird austicken“, meinte Kanako besorgt.

„Na und? Ich werde dieses Jahr 19, dann dauert es nur noch ein Jahr, bis ich volljährig bin. Sie kann mir also nicht mehr lange etwas vorschreiben.“

Mürrisch verschränkte Reimi ihre Arme noch mehr.

„Sei nicht so gemein. Mama meint es immer nur gut mit uns.“

„Jaja, ich weiß. Ich werde schon mit ihm zusammen arbeiten...irgendwie“, gab Reimi schließlich nach.

Kanako lächelte und machte sich wieder an ihre Aufgaben. So verging der Tag recht ruhig. Ihre Mutter kam am Abend von ihrer Arbeit nach Hause und die Mädchen verbrachten noch einen netten Abend.
 

Doch bereits am nächsten Tag hatte Reimi die Realität wieder eingeholt. Sie musste endlich mit Kaiba reden.

Sie seufzte tief, als sie vor der Tür zu ihrem Klassenraum stand.

„Jetzt oder nie“, sagte sie sich selbst und öffnete die Tür.

Sofort sah sie zu Kaibas Platz, doch dieser war heute leer. Auf der einen Seite war Reimi erleichtert, doch sie wusste, dass sie irgendwie noch mit ihm reden musste.

Je länger sie es vor sich herschieben würde, desto schlimmer würde es. Doch wie sollte sie mit ihm reden, wenn er nicht da war?

„Hey Reimi! Na wie geht es dir?“, begrüßte sie Aiko.

„Hallo, nicht gut. Eigentlich wollte ich heute mit Kaiba sprechen, aber der Herr hat anscheinend Besseres zu tun, als in der Schule aufzukreuzen.“

„Dann geh doch einfach zu seiner Firma“, schlug Aiko vor.

„Was? Niemals! Ich war noch nie dort. Der muss mich doch für bescheuert halten. Ich warte einfach, bis er wieder in der Schule auftaucht.“

„Aber du weißt doch, dass das unter Umständen lange dauern kann. Vor einiger Zeit ist er wochenlang nicht da gewesen. Und dir bleiben nur drei Wochen.“

Natürlich wusste Reimi, dass ihre Freundin Recht hatte. Und es war nun mal wirklich ihre letzte Chance versetzt zu werden.

Dennoch wusste Reimi nicht genau, was sie da tat, als sie nach der Schule vor dem riesigen Gebäude der Kaiba Corporation stand.

„Wahrscheinlich redet er nicht einmal mit mir. Wahrscheinlich weiß er nicht einmal, wer ich bin“, sagte Reimi zu sich selbst, als sie zu dem großen Gebäude aufschaute.

Es verging eine viertel Stunde, bis sie sich dazu durchringen konnte, das Gebäude zu betreten.

Sie war wirklich noch nie hier gewesen. Natürlich war sie öfters daran vorbei gegangen und hatte es oft im Fernsehen gesehen, doch drin war sie noch nie.

Vorsichtig trat sie durch die riesigen, sich automatisch öffnenden Türen. Viele Menschen waren zwar nicht in der Eingangshalle, doch die verwunderten Blicke der beiden Empfangsdamen genügte Reimi.

Dennoch, sie wollte jetzt nicht als Feigling dastehen, also ging sie geradewegs auf eine der Damen zu.

„Kann ich etwas für Sie tun?“, fragte diese zwar freundlich, betrachtete Reimi aber immer noch skeptisch.

„Ja, ich würde gerne Herrn Kaiba sprechen“, antwortete diese etwas kleinlaut.

„Haben Sie einen Termin?“

„Nein, aber vielleicht könnten Sie ihn fragen, ob er trotzdem etwas Zeit hat?“

„Tut mir Leid, aber Herr Kaiba ist sehr beschäftigt“, meinte die Dame und wollte sich schon wieder ihrer Arbeit widmen.

Doch Reimi konnte jetzt nicht umdrehen. So viel Stolz besaß sie noch, also blieb sie standhaft.

„Bitte fragen Sie ihn trotzdem.“

Die Dame blickte sie wieder skeptisch an, gab dann aber nach.

„Wie ist Ihr Name?“

„Yanagiwara Reimi.“

„Herr Kaiba, entschuldigen Sie die Störung, aber hier ist eine Frau Reimi Yanagiwara, die sie sprechen will“, sprach die Empfangsdame in ein Mikrophon.

Zunächst blieb es still, dann jedoch vernahm man Kaibas Stimme durch den Lautsprecher.

„Ich kenne keine Frau Yanagiwara, also schicken Sie sie weg.“

„Verstanden Herr Kaiba, ich...“

„Ich bin deine Mitschülerin! Wer müssen ein gemeinsames Projekt machen“, unterbrach Reimi die Empfangsdame, solange diese die Sprechtaste noch gedrückt hatte.

Wieder blieb es einen Moment still, bis Kaiba sich wieder meldete.

„Du hast 5 Minuten!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2010-02-17T23:14:09+00:00 18.02.2010 00:14

-.-
Ich hab so ein Gefühl, dass…
KEIN SCHWEIN, auch nur irgendwas den Gewusel von Wörtern, da unten was entnehmen kann
Also noch mal in Klartext:

Ich bin begeistert
Weiter so
Fünf Sterne + Bonus Sternchen

(Ich sollte mir echt abgewöhnen diese ewiglangen Kommis, die nerven sicher. Sorry)

Von: abgemeldet
2010-02-17T23:06:33+00:00 18.02.2010 00:06
^^
Geile Story!
Die Idee ist echt gut.
Mal was Neues.
Ein Computerfreak XDD

Der Hauptcharakter ist perfekt.
Ich finde er passt sehr gut herein.
Durch die Macken, hat er eine wunderbare Wirkung.
Originell.
So was hab ich echt noch nicht gelesen.
Überall sind die eigenen Charaktere das krasse Gegenteil von Kaiba.
Sicher so wird die Geschichte interessant und nicht eintönig.
Aber mal ehrlich. Liegt es wirklich nur daran?
Glaub ich nicht! Ich denke es ist um einiges leichter, Spannung aufzubauen, Ideen zu finden und eine gute Story zu bekommen. Klar das Ergebnis ist meistens mehr als nur zufriedenstellend (Ich mag es auch.), doch wenn man immer die gleiche Art liest wird es langweilig.
Gegensätze ziehen sich an. Schön aber bitte nicht immer…

-.-
… Ich hab mich verquatscht! Was ich eigentlich damit sagen wollte ist, ich find es unglaublich toll, dass jemand auf solch eine Idee kommt. Oder besser ausgedrückt Ideen zu verwirklichen und auf Papier bringt. Großes Mega Lob. Könnt ich nicht!

Nur (ja ich hab immer was auszusetzten) ich kann mich noch nicht an die Schwester gewöhnen.
Zwar kam sie im Kapitel nicht schlecht weg. Man konnte eher noch nicht viel über sie aussagen.
Doch in der Beschreibung, wird sie fast sie das Gegenteil, der besten Freundin dargestellt.
Kann auch sein, das ich mir nur nicht vor stellen kann das sie so zu meinen Liebling wird.
Naja auch egal, Hauptsache ich lese.

Hoffe dir fehlt nicht die Begeisterung, Ideen oder der Anreiz zum weiter schreiben.
Ich fände es sehr Schade wenn ein solches Werk in den Wind geschossen würde.
Ich hab regelrecht Angst dass es nicht weiter geht.
Also BITTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTE es soll weiter gehen.

Von:  GarudaPhoenix
2010-02-17T21:32:26+00:00 17.02.2010 22:32
*schmunzel* ^^ also der anfang war schonmal gut. ist mal echt ne andere idee, dass seto sich mit nem computergenie auseinander setzen muss :-)
soviel kann ich jetzt eigentlich noch gar net sagen, außer das ich mal gespannt bin wie es weiter geht ;-)
freu mich schon aufs nächste kapitel
lg


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