Zum Inhalt der Seite

The man who would be a king

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Er seufzte, strich sich die fettigen Haare aus dem Gesicht. Seine Pupillen hatten sich zusammen gezogen, ein weiterer Stich - eine weitere Gefährdung der Freundschaft.

Pete warf den Kopf in den Nacken, starrte gegen die rissige Decke und lächelte dümmlich. "Schon wieder?", war der Kommentar seines Freundes. Er hatte es schon längst aufgegeben, seine Bemerkungen hatten schon längst nichts mehr Besorgtes an sich, sondern schienen eher desinteressiert und gelangweilt.

Er warf sich neben den Jüngeren, wühlte ihm durch die dunklen Haare um danach seine Hände angewidert an der zerrissenen Jeans abzuwischen.

Seit Monaten ging es so, Konzerte - Drogen - noch mehr Drogen und Sex. Schon lange überlegte er, die Band zu verlassen, sein eigenes Ding anzufangen. Talentiert genug war er ja. Sein Blick schweifte zu dem Kleineren, er konnte es einfach nicht. Konnte ihn nicht hängen lassen, trotz all dem Ekel und der Abneigung für sein "Hobby". Carl gähnte, der Gig war nicht ansatzweise so gut, wie er sich es erhofft hatte. Schuld war ein betrunkener Leadgitarrist und Sänger.

"Planst du demnächst noch mal nüchtern zu werden?", erwähnte der Braunhaarige beiläufig, würdigte dem Kleineren keines Blickes. Zu groß war der Schmerz bei diesem Anblick, der Schmerz des klanglosen Versagens.

Sie waren schon lange befreundet, kannten jede Faser des Menschen neben ihm. Nach und nach wurde dieser Körper fremd, immer tiefer sank er, suchte sich falsche Freunde und verlor sich in hoffnungslose Liebschaften. Carl jammerte nicht mehr, fand sich schon fast mit seinem neuen Galgenhumor ab, dass die Freundschaft - die ihm mehr als alles andere bedeutete - zu Bruch ging.

Er nuschelte etwas unverständliches, er kümmerte sich auch nicht weiter um ihn, Ignoranz folgte oft auf seine Unverständlichkeit.

Damals, kämpfte Carl noch dafür, dass Pete sich mäßigte - seinen Traum von einer Karriere als Mega-Rockstar erfüllen konnte, doch dies schien schon längst in Vergessenheit geraten zu sein.

Stille brach in den Raum herein, sein Blick fiel abermals auf die Spritze und die ausgedrückten Joints auf dem kleinen Tisch. Unmerklich schüttelte er den Kopf, wie er es hasste. Wie er ihn für sein verhalten hasste, ihn aber nicht gehen lassen konnte. Er wollte ihn nicht vergessen, oder gar verlieren, nicht so. Nicht an seine Sucht. Oft dachte er darüber nach, das Land zu verlassen und in den Urlaub zu fahren, für ein oder zwei Jahre. Einfach nur abschalten, irgendwo am anderen Ende der Welt. Doch die Angst, dass ein Bandmitglied - Freunde oder die Familie jenen Tod auf dem Boden im Badezimmer auffanden, und er selbst nicht da war, hemmten ihn. Er verfluchte sich für seine Abhängigkeit und die sinnlose Fürsorge, die eher schon Hohn und Spott gewichen war. Carl strich sich die Haare aus dem Gesicht, musterte den abwesenden Gitarristen genau. Die geschlossenen Augen, welche sanft aufeinander lagen und den leicht geöffneten Mund mit den vollen Lippen.

Wie oft hatte er sie schon geküsst, bei einer Party, auf einem Konzert, sogar dann - wenn es ihm schlecht ging? Sehnsucht übermannte ihn, sollte er? Sollte er ihn küssen, eine weitere Lüge, sich damit einreden, dass sie immer noch dicke Freunde sind? Er wusste es nicht, konnte seine Gedanken seit Tagen sowieso nicht mehr ordnen, Pete brachte ihn noch am Rande des Nervenzusammenbruchs.

Carl schüttelte seinen Kopf, richtete sich ein wenig auf und fuhr mit seinem Zeigefinger die Konturen der Lippen nach, Pete - der bis dahin keine Reaktion zeigte - verzog diese zu einem Lächeln, drehte seinen Kopf in die Richtung des Anderen, seine großen, dunklen Augen sahen ihn wie ein unschuldiges Reh an.

Unschuldig.

Ja, das passte auf den kleinen Gitarristen.

Ein Lächeln bahnte sich auf die zusammengepressten Lippen, der Schwarzhaarige streckte seine Hand nach der, des Größeren aus. Ihre Finger verknoteten sich ineinander, ohne weitere Gedanken an irgendwas zu verschwenden lehnte sich Carl nach vor, drückte seinen Mund auf den von Pete. Er öffnete leicht seine Lippen, ließ so die taube Zunge in seine Mundhöhle. Es war irgendwo schon Routine, auch wenn sie schwiegen, immer wieder beteuerten das sie "nur" Freunde wären, der Kuss sagte etwas anderes aus. Eine stille Bindung, ohne Kompromisse und Pflichten.

Sie lösten ihren Kuss, sahen sich intensiv an und lächelten. Einer aus Ehrlichkeit, der andere aus Verlogenheit.

"Carl? Danke, das du bei mir bist."

Er nickte langsam, sein Lächeln vereiste.

"Kein Problem, das machen doch Freunde."

Pete drehte sich um, der Größere umarmte ihn von hinten, atmete den falschen Geruch von Alkohol und Drogen ein vermischt mit billigem Deo.

"Ich bleibe bei dir.", hauchte er gegen das Ohr des Kleineren, doch dieser schlief schon.

Lügner. Elender Lügner.

Er lachte leise auf, schüttelte über diesen Gedanken ein weiteres Mal seinen Kopf, wenn es Pete glücklich machte, dann würde er für immer für ihn lügen...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Marge91
2009-04-27T20:50:58+00:00 27.04.2009 22:50
super mach weiter so
schreib schnell weieter
mfg Marge91 :-)
Von: abgemeldet
2009-04-27T08:47:49+00:00 27.04.2009 10:47
endlich eine Pete FF :D
Schöööön geschrieben. =D



Zurück