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Die Geschichte meines Lebens

kann sich Chrolo verlieben?
von

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Chrolo und die Wahrheit

Also gingen wir etwas essen. Mein Essen bestand aus 5 Stullen, die mit allem Möglichen belegt waren. Phinx sah mich immer noch leicht verzweifelt an.

„Wenn du so weiter machst, frisst du uns noch die Haare vom Kopf“, meinte er dann nach einer halben Stunde Stullen schlucken.

„Wieso? Ich denk ihr seid Diebe. Dann stehlt doch was zu essen. Außerdem ess ich ja wohl kaum mehr als dieses Ubo-Etwas.“ Das war meine einzige Antwort, denn ich wollte in Ruhe essen.

Nach meiner Mahlzeit, die viel zu viel war, gingen wir also in das Zimmer von Chrolo.

Mir fiel auf, dass ich mir sein Zimmer beim ersten Mal gar nicht richtig angesehen hatte. Ich hatte nur ihn angestarrt und war kurz vorm Nervenzusammenbruch, da hatte ich einfach keine Zeit es genau zu betrachten. Aber da ich ja jetzt hier schlief, hatte ich genügend Zeit mir alles gründlich anzuschauen. Phinx schloss die Tür auf, ließ mich rein und schloss die Tür wieder ab. Als ob ich abhauen würde!! Wie ist der denn drauf ey. Nur weil ich ihn zur Verzweiflung getrieben hatte, musste er ja nicht gleich seine Laune an mir auslassen. Echt jetzt, solche Leute hasse ich über alle Maßen. Aber egal, ich versuchte meinen Ärger einfach runterzuschlucken und mich auf etwas anderes zu konzentrieren.

Also wollte ich mich umschauen, aber irgendwie war alles dunkel, ich konnte nichts sehen!! War ich jetzt plötzlich blind geworden? Das konnte ja nicht sein! Einfach so plötzlich erblinden ging doch gar nicht, ich hatte ja auch keine Kopfschmerzen oder so etwas. Aber ich hatte trotzdem Panik, also schrie ich nach Phinx, der fast sofort ins Zimmer gestürmt kam und vom Flur drang Licht in das Zimmer. Also war ich doch nicht blind geworden! Ich hätte nur das Licht anmachen müssen, was Phinx just in diesem Moment tat.

„Was ist denn?“

„Sag mal, hast du vor der Tür Wache gehalten? Du warst so schnell hier.“ Irgendwie musste ich ja meine Peinlichkeit überspielen.

„Anweisung vom Boss falls du was blödes vorhast. Hast du mich grad gerufen, weil du den Lichtschalter nicht gefunden hast und Angst im Dunkeln hast, oder was?“

„Hää, wie kommst du denn auf diese Idee? Als wenn mir so etwas Peinliches passieren könnte. Unterstell Leuten nicht immer Sachen, die du nicht beweisen kannst, das könnte mal dein Verhängnis werden. Echt jetzt, so was solltest du wirklich nicht zu einer Angewohnheit werden lassen. Das ist nur ein gut gemeinter Rat von mir. Hörst du mir überhaupt zu? Phinx??“ ich drehte mich um, aber da war niemand mehr. Ich ging zur Tür und versuchte sie aufzumachen, aber sie war verschlossen. Na toll, der Kerl war einfach gegangen, ohne mir zuzuhören. Unhöflicher Mistkerl.

Egal. Ärger verdrängen und jetzt erstmal Chrolos Zimmer auseinander nehmen.

Es war größer als Matis, das sah man auf den ersten Blick. Aber es war auch ganz anders gestaltet. In der Wand gegenüber der Tür waren zwei weitere Türen. Die eine war scheinbar dunkelrot gestrichen, aber ich war mir nicht so sicher, ob es nicht getrocknetes Blut sein könnte. Ich versuchte daran nicht zu denken und betrachtete die zweite Tür. Die war schwarz mit einem umgedrehten Kreuz, das scheinbar darauf gemalt worden war.

Meine Neugierde trieb mich dazu, auszuprobieren, ob die Türen offen waren, aber ich wollte mir erst einmal den Rest des Zimmers ansehen.

Das erste was mir auffiel, war ein gigantisches Bild an der rechten Wand. Es zeigte das Meer, so wie bei Matis Bild, allerdings nicht bei Sturm, sondern bei strahlend blauem Himmel, mit einem leichtem roten Touch, da scheinbar die Sonne gerade unterging. Im Hintergrund konnte man die leichten Umrisse einer Insel erahnen, die sich nur durch einen gelben Touch vom Meer abhob, doch beim genaueren Hinsehen erkannte man steile Klippen, die goldgelb waren. Und man sah eine einzige Möwe über das Meer fliegen, die sehr detailliert gemalt worden war, man konnte jede einzelne Feder erkennen. Sie sah so echt aus, das ich einen Moment dachte, sie würde gleich aus dem Bild geflogen kommen. Aber das Faszinierendste waren die 13 Orcas die in diesem Meer schwommen, sprangen und neugierig hoch guckten. Ich glaube, ich habe dieses Bild stundenlang angestarrt, ohne den Blick abwenden zu können. Wieso war mir dieses wundervolle Gemälde nicht schon vorher aufgefallen?

Ich fragte mich, ob Mati dieses Bild auch selbst gemalt hatte und wenn ja, woher sie das Motiv dafür nahm. Hatte sie es mal live gesehen, oder nur auf einem Foto? Oder sich gar total ausgedacht? Was für eine faszinierende Seele musste solch eine Frau wohl haben, die so etwas Wundervolles vollbringen konnte.

Nachdem ich wohl einige Stunden auf dieses Bild gestarrt hatte, wurde ich langsam doch müde und ich sah mich nach einem Bett um.

Ich musste allerdings schnell feststellen, dass es in diesem riesigen Wohnzimmer alles gab, einen großen, viereckigen Tisch, der an einem ebenso großen Sofa stand und um den herum noch viele Holzstühle aufgestellt waren. Das Sofa war aus weißem Leder und der Tisch aus einem dunklen, massiven Holz, was irgendwie nicht zu dem restlichen Zimmer passte, das eher in hellen Tönen gehalten war.

Es gab sogar einen Kühlschrank, in dem Unmengen Bier war, aber nichts zu essen. Wovon lebten diese Leute bloß? Nur von Bier?? Das kann ja gar nicht sein, dann wären sie ja alle Alkoholiker. Allein diese Vorstellung war für mich sehr amüsant, auch wenn ich nicht ganz weiß, warum eigentlich^^.

Nachdem ich den Rest des Zimmers sorgfältig untersucht hatte, wollte ich nun doch mal nachsehen, was sich hinter den beiden Türen verbarg, also ging ich auf die rote Tür zu und versuchte sie zu öffnen. Zu meiner Verwunderung ging sie auch auf und es kam ein Bad zum Vorschein, das scheinbar vollkommen aus Marmor bestand. Mein Gott, der Kerl hatte wirklich Stil, das musste man ihm lassen. Und obwohl die Badewanne aus weißem Marmor wirklich einladend aussah, wollte ich doch lieber weiter nach einem Bett suchen. Also schloss ich die Tür, und wandte mich an die Nächste, gleich daneben. Ich drückte die Klinke runter, und siehe da…

Sie war verschlossen. Na super. Und wo sollte ich jetzt schlafen? Das waren die einzigen beiden Türen hier und die, hinter der vermutlich ein wunderschönes, weiches Bett stand, war verschlossen!

Aber Moment mal! Vielleicht war das Bett ja in dem großen Schrank versteckt!

Also ging ich zu dem riesigen Wandschrank, der in einer Ecke des Zimmers stand und öffnete ihn. Zum Vorschein kamen ein Haufen Klamotten, ziemliche viel Mäntel, die genauso aussahen, wie der, den er gestern anhatte, einige eigenartig aussehende Stiefel und ganz normale Schuhe. Hmm, wofür er die wohl brauchte? Na ja, war ja auch erstmal egal, es war auf jeden Fall kein Bett hier drinnen versteckt.

Was dann wohl hieß, dass ich diesmal wirklich auf dem Sofa schlafen musste, ohne Decke oder Kopfkissen und dass, obwohl es hier drinnen langsam recht kalt wurde. Gab es hier etwa keine Heizung? Also suchte ich etwas, dass annähernd wie eine Heizung aussehen könnte, aber diese Suche war aussichtslos. Es gab weder eine Heizung, noch einen Kamin, noch sonst irgendwas, mit dem man dieses Zimmer hätte heizen können.

Erschöpft von dieser erfolglosen Suche und auch ein wenig frustriert, legte ich mich also auf das weiße Sofa, das weniger bequem war, als es auf den ersten Blick aussah, und schlief endlich ein.

Als ich aufwachte, lag ich in einem weichen Bett und eine dünne Decke war über mich ausgebreitet. Ich musste überlegen, ich war doch schließlich auf dem Sofa im Wohnzimmer eingeschlafen und jetzt lag ich hier, in einem übergroßen Bett, das so gemütlich war, dass man am liebsten nie wieder aufstehen mochte. Die Sonne schien durch ein großes Fenster und man hörte sogar Vögel zwitschern.

Moment! Ich war auch wirklich noch da, wo ich glaubte zu sein, oder? Ich setzte mich schnell auf und sah mich verwirrt um.

Das war eindeutig ein Schlafzimmer, aber es sah nicht so aus, als würde jemand wie Chrolo hier drinnen schlafen. Das Bett war ein Himmelbett mit ziemlich vielen Rüschen und in einem leichten Rosè gehalten. An der Wand gegenüber hing ein großer Spiegel, vor dem eine Schminkkommode stand. Das war doch eindeutig das Zimmer eines Mädchens und nicht das eines brutalen Diebes und Mörders. Aber konnte man Chrolo überhaupt als solchen bezeichnen?

„Na, endlich wach?“, fragte dieser auf einmal von der Tür her.

Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er die Tür geöffnet hatte, aber jetzt war er da und sah mich lächelnd an. Und da war es wieder! Lachte er mich nun aus, oder sah ich so lustig aus, dass er sich nicht beherrschen konnte?

„Steh auf und zieh dir was an. Das Frühstück ist fertig.“ Mit diesen Worten drehte er sich um, ging aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich.

Wie jetzt, zieh dir was an. Ich hatte doch meine Sachen angelassen, als ich mich schlafen gelegt hatte. Ich war verwirrt und schaute an mir hinunter. Ich hatte tatsächlich mal wieder nur meine Unterwäsche an. Hatte er mich etwa ausgezogen, als er mich ins Bett gebracht hat, oder war es Phinx gewesen, der mich hier hin gebracht hat? Nein, das ist unmöglich, dem ist es doch egal, ob ich auf dem Sofa, dem Fußboden oder sonst wo schlafe, also kann es nur Chrolo gewesen sein. Ich lief rot an. Das ist doch zum Mäuse melken, vermutlich hatten mich jetzt schon sämtliche Illusionisten halb nackt gesehen, mit Ausnahe von Nobu, der mich bereits ganz nackt gesehen hatte. Wie sollte ich Chrolo jetzt unter die Augen treten? Das war doch einfach zu peinlich, aber egal, ich hatte Hunger und er hat gesagt, dass das Frühstück fertig ist. Also zog ich mich schnell an, die geliehenen Sache von Mati lagen zum Glück auf einem Stuhl neben dem Bett und ging ins Wohnzimmer, wo es herrlich nach frischen Brötchen und Tee roch. Doch das musste ich erstmal ignorieren, auch wenn mein Magen sich lauthals darüber beschwerte, nichts zum verdauen zu bekommen, aber ich musste halt erst mal ins Bad und meine täglichen Bedürfnisse verrichten. Damit meine ich natürlich Zähne putzen, waschen, was halt dazu gehört, um frisch und munter in einen neuen Tag zu starten. Auch wenn ich nicht so optimistisch sein konnte, wer wusste schließlich schon, was heute auf mich drauf zu kommen würde.

Als ich fertig war, ging ich wieder ins Wohnzimmer, wo es immer noch himmlisch roch und setzte mich an den Tisch, an dem schon Chrolo saß. Es war nur für zwei Mann gedeckt, also vermutete ich, dass wir wohl alleine frühstücken würden. Das war mir doch ziemlich unheimlich, erst legt er mich in sein Bett und dann essen wir nur zu zweit. Irgend etwas stimmte doch nicht. Und als ich hoch sah, wurde ich sofort in meiner Vorahnung bestätigt. Anstatt zu essen, sah er mich nachdenklich an, er starrte mich geradezu an, und er schien nicht einmal zu blinzeln. Ich hörte auf zu essen und sah ihn ebenfalls an, doch mein Blick war fragend, so dass er irgendwann darauf antworten musste. Und ich musste nicht einmal lange warten.

Er seufzte und fragte: „Also, warum hast du dich geweigert mit Phinx zu trainieren?“

Ich sah ihn verblüfft an. Was sollte das denn jetzt heißen? Was hatte dieser blöde Mistkerl von Phinx ihm erzählt? Ich hab mich ja wohl kaum geweigert, im Gegenteil, ich hab echt versucht zu verstehen, was er mir da alles vorgelabert hat. Aber nein, jetzt bin ich wieder die Blöde. Aber wieso sollte es hier anders laufen, als bei mir zu Hause. Da ist man froh, endlich von diesen Leuten weg zu sein, die einen so schrecklich behandeln und dann trifft man auf die Nächsten, die scheinbar noch schlimmer sind.

„Ist doch gut. Ich wollte doch nur deine Version der Geschichte hören. Du brauchst nicht gleich in Tränen auszubrechen“, sagte Chrolo leicht verwirrt und auch ziemlich geschockt über meine Reaktion. Obwohl ich schon wieder nicht wusste, dass ich das alles überhaupt laut ausgesprochen hatte. Und tatsächlich merkte ich nun, wie mir leise Tränen die Wangen herunter liefen. Ich wischte sie schnell weg und sah Chrolo durch meinen Tränenschleier verzweifelt an. „Tut mir leid, aber ich hab wirklich versucht zu machen, was Phinx von mir verlangt hat, aber ich hab es einfach nicht auf die Reihe bekommen. Ich hab ja nicht mal verstanden, was er von mir wollte. Irgendwas mit Nen und Aura. Keine Ahnung. Ich bin einfach nicht gut in solch komplizierten Sachen.“ Ich schniefte einmal und musste mir wieder die Tränen abwischen.

„Ich hab mich schon gewundert, dass du es so gut verkraftest, auf einmal hier in dieser Welt zu sein, mit Leuten, die du für Mörder und Diebe hältst und dann noch von deinen ganzen Freunden getrennt bist“, fing er jetzt mitfühlend an.

Was? Chrolo kann mitfühlend sein?? Das verwirrte mich zutiefst, aber diese Frage stellte ich jetzt erst einmal in den Hintergrund, da er etwas von Freunden erzählt hatte.

„Freunde? So was hatte ich da nie. Niemand wollte mit mir befreundet sein und um ehrlich zu sein, irgendwann hatte ich auch keine Lust mehr so zu tun, als hätte ich welche, nur damit meine Mutter zufrieden war. Ich war immer allein und ich fand es auch gar nicht so schlecht.“

„Ach so ist das also. So was Ähnliches dachte ich mir schon vom ersten Tag an. Paku hatte damals noch welche von deinen Kameraden nach dir befragt. Die meinten alle so was Ähnliches. Aber sie haben auch gesagt, dass du nie lügen würdest, im Gegenteil, du sagst manchmal knallhart die Wahrheit, egal zu wem.“ Ich sah ihn etwas schüchtern an. Ja, das stimmte, vor allem meine Lehrer habe ich oft angemault, wenn mir was im Unterricht nicht gepasst hatte. Und auch hier hatte ich wohl schon bewiesen, dass ich mit diesen Sachen keine Probleme hatte.

„Kann sein“, war meine einzige Antwort darauf.

„Und was soll ich jetzt mit dir machen?“, fragte er mit einem eigenartigen Blick.

„Woher soll ich das wissen? Am liebsten hätte ich einfach meine Ruhe, aber damit kann ich ja wohl kaum rechnen, oder?“

„Leider nein. Aber du kannst mir ja helfen, dein Leben ein bisschen leichter zu machen. Am Besten lassen wir das mit dem Nen-Training erst mal beiseite. Ich hätte da nämlich eine bessere Idee“, sagte er mit einem leichten Lächeln.

„Ach? Und die wäre?“, fragte ich ihn zweifelnd.

„Na, wir werden deine Gedanken-Lese-Künste etwas auf Vordermann bringen. Dazu scheinst du ja kein Nen zu brauchen. Und das wird auch nicht so schwierig wie das Training mit Phinx“, und wieder dieses unwiderstehliche Lächeln, bei dem jeder nur so dahin schmelzen musste.

„Na dann. Und wann willst du damit anfangen?“ Ich war ziemlich skeptisch. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich so eine tolle Begabung haben sollte, geschweige denn, dass ich die irgendwie kontrollieren konnte.

„Na jetzt sofort“, sagte er, während, er aufstand, langsam um den großen Tisch herum ging, sich neben mich hinkniete, mein Gesicht in beide Hände nahm und seines immer näher kam, mit den sinnlichen Lippen, von denen ich meinen Blick nicht abwenden konnte. Und er kam näher und näher.



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