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On a wing and prayer

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On a wing and prayer
 


 

Thanx…

Mari…Es tut mir leid.

Piratenbraut…Vielen Dank ^-^

Mariluna…Todsünden sind schon was schönes ;-) Vor allem der Jähzorn und die Eifersucht
 


 

On a wing and prayer

Etwas fehlte, das ewige Brausen des Sturms, das in den letzten Wochen schon ein fester Bestandteil der Geräuschkulisse von Port Royal gewesen war, war verstummt. Jack, den diese ungewohnte Stille irgendwann aufgeweckt hatte, lächelte daraufhin leicht und tastete nach James. Das Lächeln wurde zufriedener, als er dann den zufrieden schlafenden Commodore neben sich spürte und ihm sanft über die Hand streichen konnte. Als Dank für seine sanften Berührungen erntete der Pirat ein genüssliches wölfisches Brummen, ohne das James Anstalten machte, aufzuwachen, „Ich liebe dich, James.“

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JAMES!!!“, einige Zeit später schreckte dieser Schrei James aus seinem Schlaf auf und er setzte sich, sich nach Jack umsehend, auf, „Jack?“ Es dauerte eine Weile bis James den Piraten, beziehungsweise den Wolf wiedergefunden hatte, lag dieser doch auf dem Boden, gerade halb unter dem Bett versteckt. Und auch sein Schlafzimmer erkannte James nur schwerlich wieder. Schließlich lag der komplette Inhalt des Kleiderschranks, ebenso wie der sämtlicher anderer Schubladen und Fächer als unordentliche Haufen im ganzen Raum verteilt. Alle Kleidungsstücke wurden dann aber auch immer und immer wieder durcheinandergeworfen, wenn der goldene Wolf auf einen der chaotischen Haufen sprang, hineintauchte und dort drinnen dann irgendetwas zu suchen schien.

J.A.C.K”, wieder war die leichte Gereiztheit in der Stimme des Commodores zu hören und als der Wolf schließlich aus einem der Haufen, als deren Spitze James nun seine Uniformjacke erkannte, hinausspähte, hatte das Geräusch des Schneesturms auch schon wieder eingesetzt und er rüttelte wütend an den Fenstern.

Die schlanken Finger des Briten tippte gleichzeitig und im Takt ungeduldig auf das Holz des Bettrahmens und das goldene Tier fiepte nur hilflos, während es die Ohren hängen ließ, „Mein Kompass!“ „Dein Kompass. Ah ja.“, so ganz schien der Commodore nicht überzeugt zu sein, aber das Tier nickte, „Er ist weg!“

„Es ist mitten in der Nacht, draußen tobt ein Schneesturm und du bist ein Wolf. Was willst du also gerade mit einem Kompass?“, James’ Fäuste waren fest geballt, aber der Wolf winselte leise und stellte die Vorderpfoten auf James’ Oberschenkel, um den Blickkontakt auch weiterhin aufrechtzuerhalten zu können und hoffentlich auch noch ein paar Streicheleinheiten zu bekommen, „Ich mag es zu sehen, wie die Nadel in deiner Nähe kreiselt…“

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„Nun ist alles verloren…“, Eshu, der als kleines Kind erscheinende Gott der Narren stellte sich auf die Zehenspitzen und spähte auf den Tisch, wo sich die Bildnisse wie von unsichtbarer Hand bewegten, „Der Gehörnte ist in die Mitte getreten…“ „Nichts ist verloren.“, Erzulie trat nun an seine Seite und wuschelte dem scheinbaren Kind durch die roten Haare. Danach deutete sie dann auf die umrisshaften Bildnisse der Wölfe, die nun nicht mehr einander anzugreifen schienen, sondern von denen ein sanftes gold-silbernes Glühen ausging, „Sie werden die Meridiane schützen.“

„Ach und wie? Sie können sie nicht sehen, ebenso wie wir! Und er hat den Kompass…Wie sollen wir ihn nun aufhalten? Er wird dieses Mal gewinnen…“, Erzuiel lächelte und strich behutsam den Staub vom Bildnis der beiden Raben, welche den großen goldenen Wolf auch auf dieser Karte begleiteten, „Erinnerung und Gedanke, bald werden sie sich erinnern, und dann werden ihre Herren kämpfen…Wie damals.“

„Damals? Damals war es doch aber Fenris, der Odin tötete und sich dann aus Gram selber richten ließ…“, Eshu funkelte sie an, aber die Göttin strich noch einmal über die eingebrannten Umrisse in der Steinplatte, „Ich kenne die alten Geschichten genauso gut wie du, aber ich vertraue ihnen trotzdem.“ „Du vertraust auf ihre Liebe.“, warf der kindliche Gott ihr vor und sie nickte, „Ja, genau das tue ich und deshalb bin ich so beruhigt.“

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Laster.

Wünsche.

Träume.

Egoismus.

All das hatte geschlummert.

In jedem Menschen.

Nun war es erwacht.

Durch den fauligen Atem des Teufels.

Völlerei.

Wollust.

Habsucht.

Zorn.

Neid.

Trägheit.

Hochmut.

Sie übernahmen die Herrschaft.

Machten keinen Unterschied.

Männlich oder weiblich.

Frei oder Eigentum.

Arm oder reich.

Jung oder alt.

Soldat oder Bürger.

Jeden traf es.

Eine neue Gesellschaft.

Getrieben von Gefühlen.

Geleitet von Wünschen.

Keine Rationalität.

Nur noch Instinkte.

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„Dein kaputter, kreiselnder Kompass ist also weg.“, James seufzte und der Rhythmus der tappenden Finger beschleunigte sich noch etwas, während der goldene Wolf nur energisch nickte und nicht zu merken schien, dass sich Sarkasmus in James’ Stimme geschlichen hatte, „Genau, mein kaputter, in deiner Nähe immer kreiselnder Kompass ist weg.

„Dein kaputter, in meiner Nähe immer kreiselnder Kompass, der nicht nach Norden zeigt ist weg.“, James fragte, immer noch mit einem deutlich ironischen Unterton in der Stimme, noch einmal nach und wieder nickte der Wolf, „Genau, mein kaputter, in deiner Nähe immer kreiselnder Kompass, der nicht nach Norden zeigt ist weg.“ James stöhnte nur genervt auf und verbiss sich nun jeden weiteren Kommentar. Stattdessen schob er den Wolf von seinem Schoss, bevor der Commodore aufstand. Er hüllte sich in seinen Morgenmantel und verließ dann das Schlafzimmer.

Nach wenigen Minuten kam der Commodore dann aber auch schon wieder zurück und warf etwas in die Richtung des Wolfes. Natürlich achtete James darauf, das Tier nicht zu treffen, weshalb er das ‚Geschenk’ sicherheitshalber in einen der Wäschehaufen neben Jack warf, „Hier, bist du nun endlich wieder zufrieden?“

Die dunklen Augen des Wolfes blickten ihn fragend an und das goldene Tier blinzelte ihn verwirrt an, „Was ist das?“ „Das ist ein Kompass, Jack. Du weißt doch, das kleine Hilfsmittel, das einem verrät, wo Norden ist, damit man leichter navigieren könnte.“, James saß nun wieder auf dem Bett und deutete auf das kleine Kästchen, „Und, ob du es glaubst oder nicht, dieser hier ist sogar heil.“

Er zeigt nach Norden?“, der Gesichtsausdruck des Wolfes zeigte deutlich seinen Schock und auch in seiner Stimme schwang er überdeutlich mit, „Wie soll ich denn damit bitte vernünftig navigieren?“ „Jack, wie hast du denn bisher navigiert? Ohne funktionierenden Kompass?“, irgendwie hatte James schon beim Aussprechen geahnt, dass er diese Frage früher oder später sicherlich bereuen würde, aber dennoch war er irgendwie auch gespannt auf die Antwort, die er nun erhalten mochte, „Wieso? Das ist doch nicht schwer! Mein Kompass zeigt nur nicht nach Norden! Aber, ich wollte ja auch nicht immer nach Norden, da ist es viel zu kalt…“

Der Brite brummte unwillig und massierte sich abwesend die, zu schmerzen beginnenden Schläfen, „Sparrow, Ihr bereitet mir Kopfschmerzen.“ „Das wollte ich nicht.“, die Matratze bewegte sich und James spürte wenige Sekunden später einen anderen, sehr viel wärmeren Körper neben sich, „Du hast meinen Kompass weggeworfen?“

„Das würde ich nie tun, Jack…“, Er zog den kleineren Mann auf seinen Schoss und wollte gerade antworten, als die Tür plötzlich aufflog und vier Frauen im Schlafzimmer des Commodore standen. Ein hilfloser Bediensteter war ihnen gefolgt, oder besser hinterhergehetzt und versuchte, während die beiden Männer ihren unangemeldeten Besuch etwas überfordert musterten, die vier Damen zu beruhigen und wieder hinauszubegleiten, während der Pirat versuchte unter den seidenen Morgenmantel des anderen zu kriechen.

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In den Schatten.

Wohlverborgen.

Wartete der Handlanger.

Beobachtend.

Lauernd.

Nichts entging ihm.

Keine Veränderung.

Die beginnende Eifersucht.

Den langsam wachsenden Jähzorn.

Die Schatten waren seine Verbündeten.

Bis auf einen.

Grüne Augen musterten ihn.

Der Schatten knurrte.

Kälte.

Kroch zu Mercer.

Festigte seine Gestalt.

Das Entkommen war knapp.

Ein Teil blieb zurück.

Schattenhaft.

Ein gewundenes Horn.

Auf dem Boden.

Bewacht von einem Schattenwolf.

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Wo warst du?“, seit einigen Tagen wurde James nun schon von einem knurrenden Wolf mit gefletschten Zähnen begrüßt und jedes Mal schnüffelte das goldene Tier an seiner Jacke, als ob es etwas suchen würde. „Im Fort, Jack.“, unwillig brummend und schon an diese Begrüßung gewöhnt, schob James seinen Wolf einfach kurzerhand beiseite und ignorierte die weiteren Fragen einfach, während er sich in sein Arbeitszimmer zurückzog und sich einen Brandy einschenkte.

„Ich war heute in der Stadt, James.“, der inzwischen wieder menschliche Jack brach die unangenehme Stille nach einer Weile und sah seinen Partner ernst an. Der Commodore zuckte nur mit den Schultern, „Und?“ „Ich war in der Sleepy Cat.“, nun sah der Brite auf und Jacks Lächeln gefror, als er weitersprach, „Ich habe euch gesehen.“

„Uns. Aha.“, James seufzte und schwenkte nachdenklich den Brandy in dem Glas, „Jack, in der Sleepy Cat waren, wie du gesehen hast, heute sicher ziemlich viele Leute…“ „Oh ja, das stimmt. Aber von all diesen Leuten hat aber auch nur einer bei dir am Tisch gesessen und deine Hand berührt!“, schnappte der Pirat und schlug wütend auf die Schreibtischplatte, „Ist es das, was du machst, wenn du abends lange im Fort bleibst? Schläfst du mit jedem Mann, der dir unterkommt?

Der Sturm brüllte auf.

Der Brandy verteilte sich über die Schreibtischplatte.

James sah schockiert auf seine Hand.

Schnaubte.

Vor Wut.

Jack hielt sich seine Wange., „So ist das also.“

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Ein dunkles Haus.

Voller Kälte.

Der Wind liebkoste es.

Versuchte zu trösten.

Vergeblich.

Die Wut blieb.

Eisig kalt.

Der Wolfschatten blinzelte.

Verschmolz mit dem Commodore.

Endlich eins.“

Lautes Heulen.

Eines Wolfes.

Hallte durch das Haus.

Durch den Sturm.

Wurde weitergetragen.

Die Wolken wurden finsterer.

Der Schneefall stärker.

Unbarmherzige Kälte.

Schneidend.



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