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Bergseen

Ein paar Jubiläumsoneshots für den AS-Zirkel ^^
von

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1. Wertvoll (Asterisk)

Er war weg!

Wie jeden Tag war Fraw zu Kios Schlafraum geflogen um diesen zu wecken. Allerdings war ihm das nicht möglich denn sein Kindheitsfreund war – mal wieder – nicht da wo man ihn erwartete.

Er hatte versucht herauszufinden wo dieser steckte, aber sowohl Milk als auch Silk schienen zusammen mit ihm verschollen zu sein und auch niemand der anderen wusste wo sich der Manifisbekämpfer aufhielt.

Mitten in der Luft verharrte der Langhaarige. Durch sinnloses herumfliegen würde er ihn vermutlich nicht finden. Kio hatte niemanden mitgeteilt, dass er bereits wieder arbeiten würde, also war die Möglichkeit dass er einfach wieder fortgegangen war ausgeschlossen. Aber in der Engelswelt war er offensichtlich auch nicht. Blieb nur noch…

Er war doch zur Erde geflogen und der Blonde hatte schon eine ganz bestimmte Vermutung wohin. Und richtig, als er zum entsprechenden See flog, sah er es bereits von weitem. Dort am Bergeshang, weit entfernt von jeder menschlichen Behausung leuchtete etwas in den Farben der Sonne.

Möglichst leise näherte er sich seinem Freund, der anscheinend eingeschlafen war, Milk – warum konnte SEIN heiliges Tier eigentlich nie von Kio lassen - und Silk zu beiden Seiten. Auch andere Tiere hatten sich herangeschlichen, schnüffelten sanft über die schlanke Gestalt des Engels oder ließen sich einfach in der Nähe zum Ausruhen nieder.

Ein Lächeln erschien auf Fraws Miene. Egal wo Kio war, die Tiere liebten ihn. Mit einem letzten Flügelschlag gesellte er sich ihnen hinzu und betrachtete das schlafende Gesicht seines Freundes.

Er konnte die Falte zwischen dessen Augenbrauen sehen, anscheinend hatte er sich wieder mit unerquicklichen Gedanken herumgeschlagen.

Sein Blick glitt weiter, zu Kios rechter Hand. Den Handschuh hatte dieser ausgezogen, so dass die „Prellung“, welche sich über seinen gesamten Handrücken zog, deutlich zu sehen war.

Hatte er sich wieder Sorgen gemacht? Sorgen, dass diese Zeichen etwas Böses war, Sorgen, dass er Fraw nur mit seinen vielen Verletzungen belastete, Sorgen, ob er die Freundschaft der Sieben wirklich verdiente?

Ein kurzes Zittern huschte über den Körper des Schläfers. Fraw hob Milk auf und legte sie neben Silk, auf die andere Seite Kios. Dann platzierte er sich selbst an der frei gewordenen Stelle und bedeckte den wenige Minuten jüngeren Engel mit seinen Flügeln um ihn warm zu halten.

Behutsam strich seine Hand über dessen Gesicht. Was würde er wohl sagen, wenn er wüsste, wer er war? Wenn er wüsste, dass dieses Zeichen auf der Hand, welches in so besorgte, in Wirklichkeit das Zeichen des Erzengels wäre? Wenn er wüsste, dass er den Sieben nicht nur ebenbürtig, sondern sogar überlegen wäre?

Nun, wenn er ernsthaft darüber nachdachte… Der Schwarzhaarige würde es nicht glauben. Er würde denken es wäre ein dummer Scherz und sich wieder zurück auf die Erde begeben um weiterhin die Menschen zu schützen und die Manifis zu vernichten. Und er würde sich weiterhin andauernd für andere verletzen lassen.

Warum musste er sich aber auch immer in Gefahr begeben? Nun, eigentlich wusste er es, aber das hieß noch lange nicht, dass es ihm gefiel. Er schlang seine Arme um seinen Freund und drückte ihn eng an sich.

Blinzelnd schlug Kio die Augen auf. So warm… er kuschelte sich noch ein wenig näher an die Wärmequelle. Erst einige lange Sekunden später drang ihm der Gedanke ins Bewusstsein, dass es hier eigentlich nichts Warmes geben durfte – zu mindestens nicht so etwas Großes.

Er wusste schon halb was ihn erwartete, als er die Augen aufschlug. Fraw. Natürlich wusste dieser, wo er sich hin verzog, wenn er mal nachdenken wollte. Eins aber wusste der blonde Engel nicht…

Niemand sagte etwas, keiner de beiden wollte die Stille brechen, die wie verwunschen über dem See hing.

Der Jüngere setzte sich auf, sah hinaus auf das kalte Wasser, so still, so harmlos und doch in seiner Tiefe so gefährlich. Und hinter dem Wasser, wie ein König der über sein Land regierte, ein schneebedeckter Berg, kalter Thron vor lichtem Himmel.

Er war versucht es Fraw sofort zu sagen, hielt sich aber zurück. Mal sehen, ob sein Freund etwas merkte…

„Glaubst du die Manifis werden jemals vollkommen verschwinden?“ Brach der Dunkelhaarige die Stille.

Fraw schreckte auf. Solche Fragen waren… nicht gut. Es waren Fragen, auf die es keine Antwort gab, beziehungsweise höchstens eine, die einem nicht gefiel. Fragen die sich jeder Engel der kämpfte stellte, nach dem er wieder und wieder gegen den nicht weniger werdenden Feind angetreten war. Fragen, die einen in den Wahnsinn treiben konnten.

Er setzte sich ebenfalls auf, umschloss seinen Freund wieder mit seinen Flügeln. „Wer weiß? Niemand kann in die Zukunft blicken, nicht einmal der Erzengel. Es wäre also nicht unmöglich.“

Ein leichtes Lächeln erschien auf Kios Gesicht, während er sich – ausnahmsweise mal nicht protestierend – an den Höherrangigen lehnte.

„Wie geht es Dean?“

„Gut, er ist schon wieder vollkommen geheilt. Lys und Ante wollen sich mit ihm zusammen tun, damit sie bei ihrer Arbeit auf der sicheren Seite stehen.“

„Ante und Dean als Team? Na das wird lustig“, erwiderte der Jüngere leise lachend. Schließlich hatten sich die beiden bereits als Jungen ständig miteinander gekabbelt.

„Übrigens soll ich dich fragen, ob du ebenfalls mit ihnen zusammen reisen willst.“ Man hörte am Ton des Engels deutlich, dass er diese Nachricht zwar ausrichtete, sie ihm aber nicht gefiel.

„Nein… nein. Du hast es selbst gesagt, nicht wahr? Ich stoße außergewöhnlich oft auf besonders starke Manifis. Ich möchte sie nicht in Gefahr bringen.“

„Gut, also reisen wir wieder zu zweit.“ Der Langhaarige wirkte äußerst zufrieden.

„Hey, das hab ich nicht gesagt! Ich möchte dich ebenfalls nicht in Gefahr bringen.“

„Aber…“

Plötzlich löste sich Kio mitsamt seiner sonnenfarbenen Flügel auf, zerfiel zu Staub der im aufbrausenden Wind davon wehte, einzig fünf schillernde Federn zurücklassend.

Entsetzt starrte Fraw auf seine nun leeren Arme. Was zum… Wo war Kio? Hektisch sah er sich um, als wäre sein Freund einfach davon gegangen und er könnte ihn entdecken.

„Kio?“

Nichts, keine Antwort, nur der Wind in den Zweigen der Nadelbäume. „Kio?“, seine Stimme wurde drängender.

Dann hatte er eine Eingebung und beobachtete die Tiere statt weiterhin ins nichts zu rufen. Sie alle schienen auf einen bestimmten Punkt im Wald zuzustreben und er tat es ihnen nach.

Allerdings leise und vorsichtig, so dass er möglichst unbemerkt blieb. Und wie er es vermutete hatte: Alle Tiere strebten zu Kio, der immer wieder hinter einem der schlanken Stämme hervor lugte.

„Was soll das?“

Erschrocken richtete der Schwarzhaarige sich auf. Er hatte seinen Freund von der anderen Seite erwartet – und vor allem hatte er nicht mit dessen Gesichtsausdruck gerechnet.

Statt des üblichen ewig ruhigen Fraws, den die meisten Engel kannten, stand vor ihm jemand, der eine halb verletzte, halb wütende Miene zur Schau trug.

Seufzend erhob sich der Jüngere und umarmte seinen Freund. Schon als Kind hatte er es nicht ertragen können, wenn dieses so aussah als ob er gleich weinte. „Es tut mir leid, in Ordnung? Ich wollte nur eine neue Federtechnik ausprobieren.“

„Welche?“ immer noch schien der Langhaarige ihm nicht ganz verziehen zu haben.

Als Antwort rupfte Kio sich einfach fünf Federn raus und warf diese in die Luft.

„Zwillingsstern!“, rief er und im nächsten Moment standen dort ZWEI Kios. Und beide begannen gleichzeitig zu sprechen. „Es ist nicht in dem Sinne ein Doppelgänger, sondern eher so etwas wie ein Ersatzkörper, in den man seinen Geist projizieren kann, während der echte Körper sich irgendwo in Sicherheit befindet. Es ist sogar möglich Kopie und Original unbemerkt zu vertauschen. Allerdings ist er noch nicht perfekt, er beherrscht keine Federtechniken.“

Und im nächsten Moment zerfiel eine der beiden Gestalten zu Staub. Mit großen Augen sah Fraw die Übriggebliebene an. Von solch einer Technik hatte er noch nicht einmal gehört, geschweige denn sie gesehen. Und er war sich ziemlich sicher, dass auch keiner der anderen Sieben sie kannte. „Woher kennst du die?“

Verlegen kratzte sich sein Gegenüber am Hinterkopf. „Ich hab sie selbst entwickelt. Hat zwar ne Weile gedauert, aber wenn sie erst mal voll ausgereift ist, wird sie bestimmt praktisch. Dann musst du auch nicht so viel Energie darauf verschwenden mich zu heilen.“

„Energie die verwendet wird um dich zu heilen ist nicht verschwendet“, meinte der Blonde teils schmollend, teils ärgerlich.

Betreten sah der einfache Engel zu Boden. „Wenn du meinst“, murmelte er leise, um im nächsten Moment jedoch wieder wie üblich strahlend zu lächeln. „Na komm, lass uns zurückfliegen. Ich muss mich noch mit Dean unterhalten.“ Und im nächsten Moment befand er sich bereits in der Luft.

Fraw folgte ihm sofort, ein leichtes Lächeln auf den Lippen.

Es war ihm einfach unmöglich diesem ganz speziellen Engel lange böse zu sein.

Dann wurde seine Miene aber wieder ernst, während er die Hand seines Freundes ergriff.

„Jag mir nie wieder so einen Schrecken ein.“

„Ok“, murmelte Kio, mit schuldbewusster Miene. Er hatte nicht gedacht, dass der andere sich das Geschehen so zu Herzen nehmen würde.

Das Lächeln kehrte zurück in die Miene des blonden zurück und beide machten sich zurück auf den Weg in die Heimat.

Mit nahezu unhörbarem Grummeln dachte Fraw an ihr Gespräch zurück.

Egal ob Kio es für Energieverschwendung hielt oder nicht, er selbst würde stets alles tun, um dem anderen Engel zu helfen.

Nichts war so wertvoll wie Kio.

Absolut gar nichts.

2. Kunstunterricht und seine Tücken (Tokyo Crazy Paradise)

Kunstunterricht war eine undankbare Aufgabe, dachte Fräulein Minami bei sich – vor allem wenn Jungs zu den Schülern gehörten.

Seufzend teilte sie die Bilder aus, welche sie heute interpretieren würden. Besser gesagt, sie selbst würde sie wohl erläutern müssen und ihre Klasse würde brav dazu nicken. Nun, was wollte man erwarten, wenn das künstlerische Interesse sich dem Nullpunkt näherte, und das auch noch von unten?

Sie ließ ihren Eleven fünf Minuten Zeit um das Bild genauer zu betrachten. Wer wusste schon ob heute nicht ein Wunder geschah und irgendeiner von ihnen sich plötzlich zur Kunst berufen fühlte.

„Das Bild sagt mir irgendetwas“, murmelte plötzlich ein zierlicher Junge in der Uniform der Rokuominami Junior High School.

Fräulein Minami sog hörbar die Luft ein. Sie hatte zwar um ein Wunder gebeten, aber dass gleich ihr gesamtes Weltbild erschüttert werden würde hätte sie nicht gedacht. Gerade dieser Tsukasa!

Nicht, dass sie irgendetwas gegen ihn hätte. Er war meist höflich, hielt sich an die Regeln und brachte auch seine Klassenkameraden dazu sich daran zu halten, ganz wie man es vom Kind zweier hochrangiger Polizisten erwartete.

Andererseits… sein Nebenjob – wenn man es denn so nennen wollte – war weithin bekannt. Er arbeitete als Bodyguard. Als Bodyguard für seinen Klassenkameraden Ryuji. Als Bodyguard für seinen Klassenkameraden Ryuji, der das Oberhaupt der Kuryigumi-Clans war, des einflussreichsten Yakuzaclans in Tokyo.

Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte. In den Jahren, in denen sie die zwei nun schon unterrichtet hatte, hatte sie zwar bemerkt, dass auch die Yakuza ihre Prinzipien hatten, aber dennoch hielt sie das einfach nicht für die richtige Umgebung für zwei Jugendliche.

Nun, sie war mit den Gedanken abgeschweift, was sie eigentlich ausdrücken wollte, war die Tatsache, dass Tsukasa sich absolut nicht für Kunst interessierte. Sport, vor allem Kampfsport, japanische Geschichte und Sozialkunde, das waren seine Fächer. Mit Kunst und Musik konnte er in etwa soviel anfangen wie ein Fisch mit einem Fahrrad. Und eben dieser Junge war nun der Meinung, dass ihm das Bild etwas sagte?!

Grübelnd sah sich Tsukasa das Bild an. Irgendwas… irgendetwas klingelte dabei in ihrem Hinterkopf, aber sie kam nicht darauf was.

Am beste sie ging es einfach strategisch durch. Gezeigt wurde ein Teil eines Sees, offensichtlich in den Bergen angesiedelt. Kleine Wellen kräuselten das Wasser, welches im Großen und Ganzen aber eher ruhig wirkte. Am Ufer waren Reihen von Bäume zu sehen, dicht beieinander stehend, aber kahl, woraus sich entweder auf Spätherbst oder Vorfrühling schließen lies.

Ein paar glitzernde, bunte Punkte deuteten auf so etwas wie einen kleinen Hafen oder Anlegesteg hin, die einzigen anderen Anzeichen von menschlicher Zivilisation waren ein Strommast und ein Flugzeug, welches in weiter Ferne den Himmel durchschnitt.

Im Hintergrund erhob sich ein schroffer, größtenteils schneebedeckter Gipfel, der beinahe aus sich selbst heraus zu leuchten schien.

Was war es nur, was sie an etwas erinnerte? Sie warf einen fragenden Blick zu ihrem Sitznachbarn, Ryuji, aber dieser ignorierte sie auf geradezu auffällige Weise.

Das verwunderte sie nun erst recht. Heute Morgen schien noch alles in Ordnung gewesen zu sein, ignorierte man mal die Tatsache, dass er es ziemlich eilig gehabt hatte in die Schule zu kommen.

„Möchtest du uns vielleicht erst mal sagen, was du siehst Tsukasa-kun?“, unterbrach Fräulein Minami ihre Gedankengänge.

Verwirrt sah das Mädchen, welches für die Außenwelt wie ein Junge erschien auf das Blatt vor sich. Wieso sollte sie extra sagen, was sie sah? Es hatten doch alle das gleiche Blatt. Oder sollte sie da irgendwelche scheinbaren Muster, Köpfe und rosa Kaninchen erkennen?

„Nun… ich sehe einen Bergsee. An seinem Ufer befindet sich ein kleiner Hafen oder etwas Ähnliches. Dahinter erhebt sich ein großer, zugeschneiter Berg. Der Himmel ist klar, heiter, die Sonne scheint gerade zwischen den Bergen zu versinken. Am Himmel zeigt sich der kurze Kondensstreifen eines Flugzeugs.“

„Sehr schön“, lächelte die Kunstlehrerin. Sie hatte zwar bereits von der Erziehungsmethode Zuckerbrot und Peitsche gehört, war aber bis jetzt nur bis zum Zuckerbrot gekommen – das hieß man konnte von ihr bereits ein Lob dafür erwarten, wenn man überhaupt zur Stunde erschien.

„Und was möchte uns der Künstler damit sagen?“ Tsukasa wartete darauf, dass die junge Frau am Lehrerpult jemanden aufrief, um dieses Frage zu beantworten. Mit Erschrecken erkannte sie, dass die Dame das auch tat – allerdings rief sie das kurzhaarige Mädchen, fast dem gesamten Rest der Welt als Junge bekannt, persönlich auf.

Kalter Schweiß brach ihr aus. Warum immer sie? Als sei ihr Leben nicht schon schwer genug. Nein, neben der Tatsache, dass sie täglich für einen Yakuza ihr Leben riskierte – zugegebenermaßen für einen Yakuza den sie liebte – wurde sie jetzt auch noch im Unterricht zur Schlachtbank geführt.

„Äh… ähm…“, verzweifelt versuchte sie sich vergangene Stunden ins Gedächtnis zu rufen, irgendetwas, was diesem Bild ähnlich war, was sie verwenden konnte um sich nicht vollkommen zu blamieren.

Das leicht fiesliche Grinsen, welches Ryuji ihr zuwarf, half ihr dabei auch nicht weiter.

„Also…“, sie erinnerte sich daran, dass es irgendwie darum ging einzelne Bildbestandteile zu finden und zu sagen, was man normalerweise damit verband.

„Das Flugzeug…“, sprach sie stockend weiter. „Es steht für… Bewegung… und Reisen… in ihm sitzen… Leute, Personen, Freunde die fortgehen oder ankommen…“ Beim letzten Wort war sie zunehmend leiser geworden, als dränge sich ihr ein ganz bestimmter Gedanke auf.

Ankommen. Ankommen! Verflucht, sie hatte ganz vergessen, dass sie heute Akira-san vom Flughafen abholen wollte! Sie hatte sich sogar extra vom Direktor die Erlaubnis geholt frei zu machen! In nahezu verbotener Geschwindigkeit packte sie – unter den erstaunten und verständnislosen Blicken der Lehrerin – ihre Sache, verabschiedete sich mit einem schnellen „Ich muss noch jemanden abholen“ und war bereits zur Tür hinaus, ehe man auch nur blinzeln konnte.

Ryuji biss die Zähne zusammen. Mist, dabei hatte es so gut geklappt.

Ein halbes Jahr hatte dieser dämliche Polizist in Amerika gearbeitet und heute sollte er zurückkehren. Er hatte natürlich gewusst, dass Tsukasa diesen Typen abholen wollte und sie heute Morgen extra in Hektik versetzt, damit sie das vergaß. Und er hatte es geschafft – bis eben. Was musste die Schule auch ausgerechnet ein Bild mit Flugzeug darauf interpretieren lassen?

Etwas langsamer als seine Freundin, schließlich hatte er ein Image zu wahren, packte er seine Sachen, verabschiedete sich mit einem kurzen Nicken von der scheinbar zur Salzsäule erstarrten Lehrerin und ging, so schnell, dass es gerade noch nicht wie laufen aussah, zum Auto.

Seinetwegen konnte Tsukasa diesen Polizisten dann eben treffen – aber auf keinen Fall würde er den beiden auch nur den Hauch von Zweisamkeit gestatten.
 

Es brauchte fast eine Minute, bis Fräulein Minamis Hirnfunktionen die Arbeit wieder aufnahmen. Sprachlos sah sie den beiden soeben verschwundenen Schülern hinterher, konzentrierte sich dann mit einem Seufzen wieder auf den zurückgebliebenen Rest.

Kunstunterricht war eine undankbare Aufgabe.

3. Ruhe bewahren (Skip Beat!)

Lautlos seufzte er, während er seinen Blick auf das Bild an der Wand richtete. Es war das einzige Foto, welches im Gastraum des Darumaya hing.

Die Szenerie - ein klarer, ruhiger See, im Hintergrund ein schneebedeckter Berg – strahlte eine Ruhe aus, die auch er äußerlich vermittelte, selbst dann, wenn er innerlich ganz anders dachte.

Und das war in letzter Zeit leider häufiger der Fall. Der Grund dafür kam soeben mit nahezu unmenschlicher Geschwindigkeit die Treppe hinunter gerast. Abrupt verharrte die Gestalt vor ihm, verbeugte sich, wünschte ihm einen guten Morgen und war im nächsten Moment bereits zur Tür hinaus.

Zwei Jahre war es nun her, dass das Mädchen, welches vorher nur bei ihnen gearbeitet hatte auch eingezogen war. Zwei Jahre, in denen sie im Showbusiness zunehmend erfolgreicher geworden war.

Auch wenn er anfangs nicht unbedingt für ihre Berufswahl gewesen war, so musste er doch zugeben, dass er sich für sie freute. Sie hatte ihre Schulausbildung mit Auszeichnung abgeschlossen, war glücklich bei dem was sie tat und – so weit er das beurteilen konnte – auch erfolgreich.

Und doch hinterließ das Ganze bei ihm einen bitteren Beigeschmack, auch wenn sie selbst daran eher unschuldig war.
 

„Ist Kyoko-chan heute gar nicht da?“ Fragend sah Akito, einer der Stammgäste des Restaurants, den Besitzer an. Auch Tateno, ein Kollege und ebenso häufiger Kunde des Darumayas warf dem Chef einen fragenden Blick zu.

An dessen Stelle antwortete allerdings die Wirtin. „Doch, doch, sie wollte später noch herunter kommen, aber sie muss erst noch ein Skript lesen.“ Ihr Lächeln zeigte deutlich, dass sie es dem Mädchen nicht übel nahm, dass es zuerst noch ein wenig lernen wollte.

„Ah, für diesen neuen Film in dem sie zusammen mit diesem Tsuruga-san spielt, nicht wahr? Meine Frau hat mir davon erzählt.“

Von Tateno kam ein leises Lachen. „Meine auch – außerdem meinte sie sie sei ganz neidisch. Wenn sie 20 Jahre jünger wäre würde sie mit dem Jungen drehen wollen.“

„Wenn ich 20 Jahre jünger wäre, würde ich mit jemanden wie Kyoko-chan drehen wollen. Nett, höflich und niedlich.“

„Tja, da kann sie ja froh sein, dass du es nicht bist – sonst hätte sie sich noch mit dir herumschlagen müssen.“

Akito zog eine gespielt empörte Miene, grinste dabei aber breit.

Die Wirtin schenkte den beiden gerade noch etwas nach, als drei Jugendliche eintraten.

Nun, das war nicht so ungewöhnlich, aber doch eher die Ausnahme, der Großteil der Gäste hier stand bereits voll im Leben.

Kyoko, welche gerade in ihrer Arbeitskleidung eintrat, begab sich sofort zu ihnen und gab jedem von ihnen eine Speisekarte. Die großen Augen, die sie dabei anstarrten, ignorierte sie.

Im Gegensatz zu ihrem Chef. Dieser richtete einen misstrauischen Blick auf das Grüppchen, hielt aber den Mund geschlossen.

Die Ohren allerdings öffnete er weit, um zu verstehen worüber sie sprachen. Zu seinem Glück hatten sie sich ganz in seine Nähe gesetzt.

„War das eben etwa Kyoko?“ Die Frage kam von einem etwa 20jährig, braungebrannten Mann, dessen strohblond gebleichte Haare ihm bis auf die Schultern fielen.

„Ne, oder? Die würde doch nicht in so einem Schuppen hier arbeiten“, antwortete sein geringfügig jüngerer Freund, der seine Frisur mit viel Gel zu schwarzen Stacheln geformt hatte.

„Naja, aber immerhin verdient sie als Anfängerin noch nicht so viel. Außerdem – schau sie dir doch mal an!“ Als wäre die Aussage des unauffälligen braunhaarigen mit den drei Löchern im Ohr ein Befehl gewesen, drehten sich drei Köpfe nach der Bedienung um, welche gerade ein paar anderen Gästen ihre Bestellung servierte.

„Ich glaub‘s nicht“, Langhaars Stimme klang nahezu ehrfürchtig, „die Süße da ist echt Kyoko!“

„Ey, Kenchi, du hast doch bestimmt nen Block oder so was dabei? Ich muss mir unbedingt nen Autogramm holen – und die Adresse von hier aufschreiben.“

Der Unauffälligere der drei, suchte wortlos in seiner Tasche und förderte tatsächlich einen Notizblock zu Tage. „Aber sagt mal…“

Fragend beobachteten ihn seine Freunde.

„Glaubt ihr, sie ließe sich von mir zu einem Date einladen?“

Der Blick des Chefs nagelte sich an das Bild. Ruhe, ganz ruhig, er musste sich ruhig verhalten. Die drei waren immer noch seine Gäste. Er würde sie weiterhin beobachten und erst eingreifen, wenn es ernst wurde.

Kyoko schienen die starrenden Blicke der drei ebenfalls aufgefallen zu sein, denn sie wandte sich ihnen zu um die Bestellungen aufzunehmen. Alle drei bestellten Ramen mit Schweinfleischeinlage, dazu Cola.

Gerade wollte sie die Bestellungen an den Wirt weiterleiten, als sie von den Gästen aufgehalten wurde. „Sag mal, könntest du uns ein Autogramm geben?“

Verdutzt sah sie den Jungen vor sich an. Zwar war es schon ein paar Mal vorgekommen, dass sie danach gefragt wurde, aber im Allgemeinen eher selten und auf Arbeit noch nie. Allerdings hatte Ren ihr bereits erklärt, wie man mit Fans am besten umging: Lächeln und ihre Wünsche erfüllen, wenn es nicht zu sehr störte.

Also lächelte sie weiterhin, während jeder der Jungen ihr einen Zettel reichte, auf welchen sie unterschrieb. Je einmal für Noizuma, Katori und Kenchi.

„Na Kyoko-chan, begehrt?“, witzelten die beiden erwachsen Männer an der Bar, als sie sich von ihren drei Fans entfernte. „Jaja, wenn ich 20 Jahre jünger wäre…“, seufzte Akito.

Die Schauspielerin verzog nur zweifelnd das Gesicht. „Was dann Akito-san?“

„Ach nichts“, murmelte er während er ihr auf die Schultern klopfte, grinsend über soviel Unschuld.

Der Chef kommentierte das mit einem Schnauben, woraufhin das Mädchen nun ihn fragend ansah, ohne jedoch eine Antwort zu erhalten.

„Kyoko-chan, uns sind die Lauchzwiebeln ausgegangen, könntest du bitte ein paar holen?“

Sobald sie ihre Ersatztochter somit außer Hörweite gebracht hatte, wandte sich die Okami-san an ihren Ehemann. „Und du hör auf unsere Gäste so böse anzustarren. Sie wollten schließlich nur ein Autogramm.“

„Ach, ich kann ihn verstehen, bei so einer niedlichen Tochter… Allerdings braucht ihr zukünftiger Freund bestimmt einiges an Mut um seinem Schwiegerpapa gegenüber zu treten“, kicherte Akito, während er sich noch ein wenig Sake nachgießen ließ.

„Alles Wertvolle hat seinen Preis“, murmelte sein Freund lapidar.
 

Behutsam balancierte Kyoko die drei Schüsseln zu ihren Gästen und setzte sie schließlich mit einem kleinen „Klock“ ab.

„Das sieht bei dir echt voll elegant aus“, bewunderte sie Kenichi. Sie versuchte ihre Verlegenheit zu verbergen, während sie sich für das Kompliment bedankte. „Sag mal, wie lange musst du heute denn noch arbeiten?“

„Bis um acht“, antwortete sie arglos. Der Chef schüttelte im Hintergrund den Kopf – das Mädchen hatte wirklich keinerlei Selbstschutz.

„Toll, das sind ja nur noch ein eineinhalb Stunden. Wollen wir uns danach treffen?“ „Es tut mir leid, aber dafür habe ich leider keine Zeit.“

„Och komm schon, nur ein bisschen zusammen abhängen.“

„Genau“, mischten sich nun auch die anderen beiden mit ein, „wir würden dich echt gerne etwas besser kennen lernen.“

Misstrauisch beobachtete der Chef die Situation. Wie er es sich gedacht – und es auch gehofft – hatte, lehnte sie ab. „Es tut mir wirklich sehr leid, aber ich habe wirklich keine Zeit. Außerdem gehe ich nicht mir Fremden aus, verstehen Sie das bitte.“

Er konnte deutlich sehen, dass ihr die Situation unangenehm war, auch wenn sie weiterhin lächelte, wie sich das in diesem Gewerbe gehörte.

Diese Bengel gaben aber immer noch nicht auf. „Aber Kyoko-chan, wir wollen doch nur…“

„Kyoko-chan.“

Auch wenn er ihr Gesicht nicht sah, konnte er ihre Erleichterung fast spüren, als sie ihn hörte. Mit einer kurzen Entschuldigung ließ sie die Gäste allein und trat zu ihm an die Arbeitsfläche. „Schneide die Zwiebeln und das Fleisch, damit wir mit den Bestellungen rechtzeitig hinterherkommen.“

Sie warf ihm einen dankbaren Blick zu, den er mit einem Nicken erwidert, bevor er wieder einen Blick auf das Bild warf.

Das Restaurant war zwar nicht leer, aber es voll zu nennen wäre keine einfache Übertreibung mehr, sondern eine direkte Lüge gewesen.

Sie wusste, dass er in Wirklichkeit keine Hilfe benötigte, und er wusste dass sie es wusste. Ihre jungen Gäste wussten es allerdings nicht und das war die Hauptsache. Seufzend warf sie einen kurzen Blick zu den dreien und sah ihre Augenpaare starr auf sie gerichtet. Nun, sie hatten die Abfuhr bestimmt verstanden – hoffte sie.
 

„Aber Yashiro, das ist doch viel zu umständlich. Lass uns einfach kurz irgendwo rechts ranfahren und schnell etwas im…“

„Nein, Ren! Wir kaufen uns nichts ‚nur mal schnell‘. Es geht darum dass du nicht nur etwas, sondern auch ordentlich isst! Wir werden uns ein richtiges Restaurant suchen, uns dort hineinsetzen und ganz normal etwas essen.“

Mit einem Seufzen gab sich der große Schauspieler geschlagen. Er wusste, wann eine Diskussion sinnlos geworden war. „Wohin soll ich fahren?“

„Willst du japanisch essen oder ausländisch?“

‚Am liebsten gar nichts‘, hätte er am liebsten geantwortet, unterließ es aber. Yashiro hatte eine Menge Geduld, aber auch diese war nicht grenzenlos. „Japanisch.“

„Hm, dann… Ah, ich weiß schon eines, meine Schwester hat es mir mal empfohlen. Zwar nicht all zu groß, aber gemütlich und lecker. Da vorne müssen wir erst mal links – glaube ich.“
 

Eine halbe Stunde später fuhren sie zum gefühlten hundertsten Mal am gleichen Reklameschild vorbei.

„Weißt du Yashiro“, ließ Ren mit einem maliziösen Grinsen verlauten, „ich glaube beinahe du hast keine Ahnung, wo wir hin müssen.“

„Nun, so würde ich das nicht direkt beschreiben“, murmelte der blonde leise.

Mit einem Schnauben richtete Ren seinen Blick wieder auf die Straße. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er diese Gegend kannte – hier hatte er einmal Kyoko abgesetzt. Er spielte mit dem Gedanken bei ihr vorbeizuschauen, scheiterte aber an der Tatsache, dass er keine Ahnung hatte wo sie wohnte.

Eigentlich seltsam, sie war schon etliche Male bei ihm gewesen, aber er kannte nicht mal ihre Straße.

„Da, da ist es!“, riss ihn sein Freund freudestrahlend aus den Gedanken.

Gehorsam fuhr der Schauspieler auf den zugewiesenen Parkplatz und betrachtete das Restaurant genauer. Es nannte sich Darumaya und die Zeichnung vor dem Namen sah genauso aus wie das Ding, was Kyoko einmal zur Abwehr gegen das Böse bei sich getragen hatte.

Er musste leicht verlegen grinsen, als er daran dachte, wo sie es aufbewahrt hatte…

„Hm, all zu groß sieht es wirklich nicht aus – aber das kann uns nur gelegen kommen, so haben wir vielleicht mehr Ruhe.“ Und bevor sein Schützling doch noch vor dem Essen floh, schob er seinen Schützling auf den Eingang zu.

Dieser folgte brav seinen Anweisungen, kam dann aber plötzlich zum Stocken. Yashiro seufzte. Der würde doch nicht jetzt auf dem Absatz kehrt machen, oder? Er mochte Essen zwar nicht, aber er würde doch nicht davor flüchten… oder?

„Ren, du verstopfst den Eingang.“ Als wenn der junge Mann aus einer Trance erwacht wäre, schüttelte er den Kopf und trat einen Schritt vor. Nun konnte der Blonde auch endlich den Grund für das Verharren sehen – denn auf der anderen Seite der Theke stand jemand und starrte ihn mit großen Augen an. Und dieser jemand war niemand anderes als Kyoko.

Auch bei ihr schien das Gehirn die Funktion langsam wieder aufzunehmen. „Tsuruga-san, Yashiro-san, was machen Sie denn hier?“

„Den hier zum Essen bewegen“, antwortete ihr der Ältere freimütig, während er seinem Begleiter einen kleinen Schubs in Richtung Theke gab.

„Oh, setzen sie sich doch.“ Die beiden Männer ließen sich direkt vor dem Mädchen nieder und dieses zauberte, scheinbar aus dem nichts, zwei Speisekarten hervor.

„Kennst du die beiden, Kyoko-chan?“ Rens Kopf ruckte herum, diese Stimme war eindeutig männlich gewesen. Gesprochen hatte offenbar einer der beiden anderen Männer an der Theke. Fröhlich nickte die Bedienung. „Ja, dass sind Ren-san, mein Senpai in der Agentur, und Yashiro-san, sein Manager.“

Sofort machte sie sich daran den beiden Neuankömmlingen den Rest vorzustellen. „Das sind Akito-san und Tateno-san, zwei unserer Stammgäste, die Okami-san und der Chef. Sie müssen unbedingt einmal seine Wasabihähnchenstreifen probieren.“

„Damit tust du ihm aber Unrecht Kyoko-chan, an und für sich müssten sie alles mal probieren, was der Chef kocht, ansonsten würden sie etwas verpassen“, korrigierte Tateno sie.

Lachend stimmte sie ihm zu.

Ren sah zu dem hochgerühmten Chef. Unwillkürlich musste er ein Schaudern unterdrücken, angesichts des scharfen Blickes. Gerade wollte er sein Gentlemanlächeln aufsetzen, als er sich noch rechtzeitig daran erinnerte, was Kyoko davon hielt. Stattdessen versuchte er sich an einem ehrlichen Lächeln, woraufhin sich der ältere Mann mit nahezu unhörbarem Schnauben abwandte.

„Kyoko-chan, deine Gäste scheinen fertig zu sein.“

Mit einem resignierten Seufzen begab sie sich an den Tisch der drei Jugendlichen, in der Hand die Rechnung. „Drei Ramen und drei Cola macht insgesamt 3 300 Yen. Möchten Sie getrennt oder zusammen bezahlen?“

„Zusammen“, erwiderte Kenichi sofort und legte den Betrag auf den Tisch. „Und, kommst du jetzt mit uns mit?“

Nur mit knapper Not konnte sie einen tiefen Seufzer zurückhalten. Sie wusste ja, dass auch sie selbst manchmal recht schwer von Begriff war, aber was war an einem ‚nein‘ so schwer zu verstehen?

„Ich muss Sie leider enttäuschen, aber nein.“

„Warum denn nicht?“

„Ich habe zu tun.“

„Na dann vielleicht morgen?“

„Da habe ich ebenfalls zu tun.“

„Und übermorgen?“

„Auch.“

„Kyoko-chan, jetzt stell dich nicht so an. Es ist doch nur ein Date.“

„Ich möchte aber nicht.“

„Ich lass dich nicht gehen, bevor du nicht ja gesagt hast“, grinste Kenichi, während er ihr Handgelenk umfasste.

„Ich möchte aber nicht“, erwiderte sie vehement und versuchte ihren Arm wegzuziehen.

„Nicht bevor du nicht ja gesagt hast.“ Der Junge hielt ihr Gelenk weiter fest umklammert. Um es im nächsten Moment kreidebleich wieder los zu lassen. Hinter Kyoko standen gleich zwei Männer.

Der eine war der hiesige Koch – jedenfalls deute das große und scharf glitzernde Messer in seiner Hand darauf hin. Der Blick den er allen dreien zuwarf ließ sie unwillkürlich die Hand an den Hals legen, als spürten sie bereits die Klinge.

In der Hoffnung auf ein wenig Erleichterung, sahen sie etwas nach rechts – und direkt in die Augen eines Killers. Hätten sie sich etwas konzentriert, wäre ihnen vielleicht aufgefallen, dass diese Augen zum berühmten Ren Tsuruga gehörten, ebenso wie zu seiner Verkörperung des BJ.

Die Konzentration konnten sie allerdings nicht aufbringen, viel zu sehr waren sie damit beschäftigt so schnell wie möglich das Weite zu suchen, ohne die beiden potentiellen Mörder noch weiter gegen sich aufzubringen.

Die drei starrten ihnen noch kurz hinterher, bevor Kyoko sich ihren beiden ‚Rettern‘ zuwandte. „Vielen Dank Ren-san, danke Chef. Es tut mir leid, dass ich soviel Unruhe verursacht habe.“ Sie verbeugte sich.

„Nicht deine Schuld“, murmelte der Chef, wuschelte ihr beruhigend einmal durchs Haar und begab sich wieder hinter die Theke. Erleichtert lächelte das Mädchen.

Als sie sich allerdings wieder Ren zuwandte, zeigte sich leichte Besorgnis. „Du konntest wirklich absolut nichts dafür“, antwortete er auf ihre unausgesprochene Frage, zusammen mit einem sanften Lächeln, bevor auch er sich wieder hinsetzte.

Der Chef sah wieder auf das Bild. Er musste sich ein wenig beruhigen. Sollten diese drei Kerle noch einmal wiederkommen… Nun, Gastfreundschaft durften sie von ihm nicht erwarten.

Was ihn etwas verwundert hatte, war die Reaktion dieses Ren. Natürlich hatte er von Kyoko schon viel von diesem gehört, aber es wirkte fast, als sähe in dem Mädchen ein bisschen mehr als nur eine Kohai.

Er warf ihm einen prüfenden Blick zu, der mit einem Lächeln erwidert wurde. Nun, feige war der Junge auf jeden Fall nicht, dachte er bei sich, während er weiter auf Zwiebeln einhackte.

Tateno, der die gesamte Szene aufmerksam beobachtet hatte, kicherte. Dann klopfte er dem jungen Mann neben sich auf den Rücken. „Ich wünsche dir viel Glück bei deinem Kampf“, flüsterte er verschwörerisch, bevor er ihm einmal zuzwinkerte. Dann machte er sich über das Essen des Chefs her.

Verdutzt ließ sich der Schauspieler die Worte durch den Kopf gehen. Wieso sein ‚Kampf‘? Nach einem Blick auf den Besitzer des Darumayas verstand er die Worte. Nun, er hatte nie damit gerechnet, dass das Werben um Kyoko einfach werden würde…



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Von:  Nalahime
2012-08-28T19:24:32+00:00 28.08.2012 21:24
Toller OS. Gefällt mir richtig gut und ich liebe einfach Fraw & Kio. Die Beiden sind so süß zusammen! Weiter so!

Von:  KuroMikan
2011-08-03T19:52:18+00:00 03.08.2011 21:52
Wow XD lol der erste kommi ...
kennt wohl iwie fast keiner was? ^^
is mega gut geworden!!!!
Von:  Dorothy
2010-03-29T16:07:04+00:00 29.03.2010 18:07
TCP ~ love!
Es ist so schön mal wieder etwas von den beiden... oder drein? zu lesen!!
Was als Szene im Manga vielleicht gerade mal 3,4,5 Seiten gehen würde, ist hier eben mal lange ausgeschreiben. Mir gefällts. Ich denke wenn das Kopfkino mit der Story Hand in Hand spielt kann man sich Tsukasa wunderbar überfordert forstellen und Ryujis Grinsen hatte ich ganz genau vor Augen. *lach*
Der Blickwechsel zwischen Lehrerin und Schülerin hat bei mir etwas gehinkt aber sonst: wirklich schön mal wieder TCP im Kopf zu haben *gg*

Von:  Ito-chan
2009-04-30T21:28:25+00:00 30.04.2009 23:28
Hi Hybie ^^

Jetzt habe ich den letzten Satz immer noch nicht kommentiert... aber ich hole es nach, allein weil ich Skip Beat und deinen Stil so mag...
Und nun kommen wir beide mal zum Thema: Dem Kapi hier ^^
Ich finde es genial ^^
Endlich mal jemand, der Kyokos Arbeit im Darumaya berücksichtigt und so eine sehr illustre, angenehme, ja heimelige und doch komisch, romantisch, verwegene Szenerie schafft.
Jemanden der das alles vereint, trifft man nur selten, daher ein riesiges Lob an dich und dein Kapitel dieses Mal ^^

Alles Liebe
Ito
Von:  Kyoko_16
2009-04-23T22:34:47+00:00 24.04.2009 00:34
endlich XDDDDDDDDDD *augen voll wasser angelaufen sind*
ENDLICH EINE FF VON TCP XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD
wie viele jahre sehnsuchtsvollen schmachtens musste ich nun durchstehen ehe sich mir jemand erbarmte *in gedanken schwelg*
*sich umseh*
Ó.Ò bi bi bin ich etwa wirklich mal die erste??? ich dachte immer tcp sei allseits bekannt???
na egal^^ ich bin erste xDD
toller schreibstiel obwohl er leicht vom manga was den spaß angeht abweicht, aber dazu ist dies ja auch eine ff^^
gefällt mir, ein toller auftackt für, so hoffe ich doch, weitere kapitel zu Tokyo Crazy Paradise^^ *däumchen hoch*
du machst das toll!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

lg Kyoko-Chan
Von:  Kyoko-Hizuri
2009-04-20T16:57:30+00:00 20.04.2009 18:57
^^find ich super...*strahl*
hätte nichts dagegen wenn du daraus eine ganze ff machst^^
ist mal ne schöne abwechslung, wenn mal jemand ein Kap schreibt aus der Sicht des Besitzers des Darumaya...*grins*
ich wünsch mir weitere solcher schöne Kaps^^
bis bald,
Kyo-Hizu


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