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Soulcrusher

Ein Roman aus dem Weltverband
von

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Tan´erees 07: Die Welt der Dämonen (2) – Delomelanés Erscheinen

205.Kapitel
 

Soulcrusher packte mich am Arm und zog mich auf die Füße.

„Genug jetzt mit diesem Heulen“, schnauzte er. Davon kriege ich Kopfweh.“

„Lass mich einfach gehen“, flehte ich. Ich kann dir sowieso nichts geben.“

„Ich bestehe auf die Einhaltung des Vertrages. Du gehörst jetzt mir. Delomelanés hat viel Unordnung in meinem Reich angerichtet. Du wirst mir helfen, meine Untertanen zu formieren. Das Reich der Menschen ist reif geerntet zu werden.“

„Niemals. Eher sterbe ich.“

Der Rachegeist umklammerte meine Kehle. Ich konnte in seinen Augen sehen, wie gerne er zudrücken würde, doch irgendetwas hielt ihn davon ab.

„Du kannst mich nicht reizen, Bengel. Du wirst dieses Zimmer nicht verlassen. Meine Diener stehen vor der Tür und sie passen auf dich auf. Ich würde dir jedoch davon abraten, sie zu ärgern. Zuweilen gehen ihnen die Nerven durch, wenn sie es mit Menschen zutun bekommen.“
 

206.Kapitel
 

Der Dämon wandte sich um und ging zur Tür.

„Ich werde dich niemals lieben“, rief ich ihm nach.“

Soulcrusher drehte den Kopf soweit, dass ich in seine Augen sehen konnte.

„Das erwarte ich auch gar nicht. Ich bin ein Dämon und kein Mensch.“

Mit diesen Worten verließ er mich endgültig. Ich ging auf den Balkon hinaus. Ich war umgeben von unendlicher Schwärze und einem kalten Wind. Voller Angst ließ ich mich auf den kalten Boden nieder.

„Sambril, wo bist du?“
 

207.Kapitel
 

Der Messias schlug die Augen auf und blickte in das Gesicht eines bärtigen Mannes.

„Wir haben es geschafft La Crois“, sagte der Mann.“

Sambril´s Lippen bewegten sich.

„Zeit wurde es ja auch, mein Freund.“

Ihm ging ein Licht auf. Der Zauber hatte tatsächlich funktioniert. Er befand sich im Gedankengut des Anführers. Doch ihm waren die Zusammenhänge zwischen La Crois und dem Mann noch nicht ganz klar. Ein Leichnam lag auf einem Tisch, in den Zahlen und Formeln eingeritzt waren.

Ein schwarzer Ball glomm über dem Körper auf. Er zitterte, fiel dann in sich zusammen und baute sich neu auf. Sambril wusste, was es war. Denn er hatte diese Technik hunderte Male ausführen müssen, doch unter seinen Händen waren die Leichen reihenweise zu Staub zerfallen. Die Todesmagie war in diesem Moment geboren worden.
 

„Komm“, sagte La Crois. Auf diesen wissenschaftlichen Sieg müssen wir anstoßen.“

Er ging zu einem Schrank und holte zwei Gläser und eine bauchige Flasche heraus. Er füllte die Gläser bis zur Hälfte.

„Auf unseren Sieg über den Tod, Delomelanés“, prostete der Direktor dem Mann zu.“

208.Kapitel
 

Sambril glaubte den Boden unter den Füßen zu verlieren. Delomelanés? Der erste Beschwörer eines Dämons war an der unmittelbaren Erschaffung der Messien des Todes beteiligt gewesen. Allmählich ergaben diese Dinge einen Sinn.

Der Beschwörer setzte sein Glas ab, ohne getrunken zu haben.

„Was wir da herausgefunden haben, könnte sich gegen uns wenden“, sagte er. Wenn der Kaiser …“

„Der Kaiser wird uns die Füße küssen“, widersprach La Crois ihm. Wir halten den Schlüssel über Leben und Tod in unseren Händen. Wenn wir die Menschen ins Traumdämmern führen und den unmittelbaren Verfall in Todesmagie umwandeln haben wir eine Waffe in der Hand, wie sie tödlicher nicht sein kann. Sie muss nur richtig kanalisiert werden.“
 

Delomelanés schüttelte den Kopf.

„So waren diese Experimente nicht gedacht, Fergus.“

La Crois seufzte schwer.

„Ich weiß schon. Du willst das Leben deiner Frau retten, doch bedenke nur die Möglichkeiten die sich uns nun bieten.“
 

209.Kapitel
 

Delomelanés ließ seine Hand über den Todesball gleiten. Das Licht erlosch und der Körper zerfiel zu Staub.

„Der Preis ist zu hoch, mein Freund. Wir müssen an das Wohl aller denken. An die Todkranken und die Leidenden, dafür war dieses Experiment gut und dafür lohnt es sich auch weiterzumachen.“

Der Beschwörer lächelte seinen Freund an und wandte ihm dann den Rücken zu. La Crois verzog die Mundwinkel zu einem enttäuschen Lachen.

„Bedauerlich, dass du so denkst, mein Freund“, sagte er zu sich selbst. Zusammen hätten wir viel erreichen können.“
 

210.Kapitel
 

Ich stand auf. Der Boden des Balkons wurde mir doch zu kühl. Doch mein Körper sandte keine Gefühle aus. Mir kam es so vor, als ob ich bereits tot wäre. Ich öffnete die Tür meines Zimmers. Zwei grobschlächtige Dämonen mit spitzen Hauern in den Mäulern wandten sich zu mir um und grunzten.

„Lasst mich gehen“, befahl ich ihnen.“

Als ich vorbeigehen wollte, schnaubten sie und trieben mich mit ihren Pranken zurück ins Zimmer. Ich ließ es auf einen weiteren Versuch ankommen und trat einem der Widerlinge in den Bauch.

„Geht weg, ihr fetten Schweine.“

Die Dämonen knurrten und kamen auf mich zu. In diesem Punkt schien Soulcrusher Recht behalten zu haben. Ich hätte die Biester nicht reizen dürfen. Wut schnaubend traten sie in mein Zimmer und glotzen mich aus ihren kleinen tückischen Augen an. Sabber troff von ihren Mäulern.

Ich ging auf den Balkon. Ich blickte in die Tiefe und sprang dann auf den Vorbau. Ich würde lieber sterben, als noch weiter unter den Dämonen weilen zu müssen.

Mit einem Schrei ließ ich mich der Dunkelheit entgegenfallen.

211.Kapitel
 

Die Vision war vorbei. Sambril fühlte ein erneutes Ziehen und dann kehrte sein Selbst zurück in seinen eigenen Körper. Er hustete und rang nach Luft. Prinz Theores beugte sich über ihn und zwei Soldaten halfen ihm auf die Beine.

„Hast du etwas gesehen?“

Der Messias nickte.

„Delomelanés und La Crois waren früher Partner gewesen. Sie haben zusammen den Weg für die Messien des Todes geebnet, aber es stehen noch viele Fragen aus. Die Hallen der Unendlichkeit bilden ein Portal ins Reich der Dämonen. Das kann kein Zufall sein. Irgendetwas muss damals passiert sein. Doch ich komme nicht weiter in seine Gedanken hinein. Die tieferen Ebenen sind mit Blockaden versehen.“
 

„Er ist tot und damit ist die Todeskaste am Ende“, sagte Theores. Wir sollten ihn verbrennen und an die Zukunft denken.“

Sambril bat um ein Glas Wasser, die Reise hatte seine Kehle ausgedörrt.

„Vielleicht habt ihr Recht, Hoheit. Wenn ihr erlaubt, würde ich mich gerne ausruhen. Morgen werde ich nach Aeribia zurück reiten.“

„Und Jonathan?“

Sambril verzog die Lippen zu einem schmerzhaften Zug.

„Ich werde nicht aufhören nach ihm zu suchen.“
 

212.Kapitel
 

Ich hatte gehofft endlich sterben zu können, doch mein Flug war von Soulcrusher abgebremst worden. Seine Klauen hatten mich im Fallen gepackt und wieder auf den Balkon gezogen. Die Augen des Dämons blitzten. Er musste wirklich wütend sein. Mit einer Klaue hielt er mich in Schach mit der anderen deutete er auf die beiden Schweinsköpfe.

„Ihr Narren, habt ihn fast getötet. Sind euch eure Fehler bewusst?“

Die Dämonen gaben Grunzlaute von sich. Soulcrusher unterband sie mit einem Blitz aus seiner Klaue. Zwei gellende Schreie erklangen, dann fiel nur noch ein Haufen Asche auf den Boden. Dann wandte er sich wieder mir zu.

„Nun zu uns beiden, Jona. Hast du wirklich geglaubt, mir so einfach entkommen zu können? Durch den Tod? Du bist törichter als ich dachte.“
 

213.Kapitel
 

„Du bist ein Ungeheuer.“

„Ich weiß. Was ist daran so falsch? Meine Natur gebietet es mir, dich zu quälen. Du gehörst mir, begreif das endlich. Doch wenn du unbedingt erfahren willst, wie sich Wahnsinn anfühlt, SO SEI ES.“

Aus dem Nichts erschien eine Kette, mit der er meine Handgelenke zusammenband.

„Nein“, flehte ich. Ich tu es nie wieder. Bitte. BITTE.“

Doch es half nichts. Meine Tränen ließen ihn kalt. Mit einem höhnischen Lachen warf er mich über das Gelände. Ein kurzer Schmerz floss durch meinen Körper als die Kette sich straffte. Soulcrusher hatte sie oben am Gelände befestigt und nun baumelte ich über der Finsternis und der Wind riss an meiner Kleidung.

„Das dürfte deinen Tatendrang dämpfen. Genieße die Angst, Jona. Sie wird dich auf ewig begleiten.“

214.Kapitel
 

Der Leichnam von Fergus la Crois bewegte sich. Die Finger krümmten sich, als ob der ganze Körper unter Krämpfen litt. Die Lippen verzogen sich zu einem amüsierten Grinsen. Der Tote schlug die Augen auf.

La Crois richtete seinen Oberkörper auf. Sambril dieser Narr war so unwissend über die Macht des Todes. Die Kapsel die er geschluckt hatte, enthielt einen Tropfen der Todesmagie und ließ den Körper für ein paar Stunden tot sein. Er hatte dem Schüler prophezeit, dass er wiederkommen würde und jetzt war die Zeit gekommen, nach Abysseus aufzubrechen um dort das letzte aktive Tor zu öffnen.

Der Rückkehr der Dämonen auf die Erde stand nun nichts mehr im Weg. La Crois hob einen Arm und riss ein Loch in die Wirklichkeit.

„Wir sehen uns wieder, Sambril. Diesmal wird es für dich kein Entkommen geben.“

Mit einem schauderhaften Lachen trat der Direktor in das Loch ein und war verschwunden.
 

215.Kapitel
 

Sambril schreckte aus dem Schlaf auf. Verwirrt blickte er sich um. Irgendetwas hatte ihn aufgeweckt, doch er konnte nicht sagen was. Einem mulmigen Gefühl im Bauch folgend, stieg er aus dem Bett und suchte den Keller auf. Er entzündete ein magisches Feuer. Als er auf den Tisch schaute, erstarrte er. Der Leichnam … war weg.

„Das ist nicht möglich“, redete er auf die Finsternis ein. Wo ist er hin?“

„Fort. Er hat dich an der Nase herumgeführt.“

Aus dem Schatten löste sich ein Schatten. Ein Mann trat ins Zwielicht.

„Wer bist du?“

„Delomelanés.“
 

Diese Antwort hatte Sambril nicht erwartet. Doch sogleich wandelte sich seine Überraschung in Zorn um.

„Du trägst die Schuld an dem allen hier.“

Der Beschwörer seufzte schwer.

„Mich trifft eine große Schuld, Sambril. Doch ich habe nur im Interesse aller gehandelt.“
 

216.Kapitel
 

„Davon war la Crois auch überzeugt.“

„Fergus Verständnis von Nächstenliebe reichte nie über seinen eigenen Schatten hinaus. Er war besessen von dem Gedanken die Todesmagie als eine Waffe gegen den Kaiser zu benutzen.“

„Wie seid ihr an die Formeln für die Magie gekommen“, fragte Sambril? Der ganze Vorgang riecht nach Dämonen.“

Delomelanés lachte.

„Wie dir sicherlich bekannt ist, gelte ich als der erste Beschwörer eines Dämons. Ich vertrat die Ansicht dass es neben unserer Welt noch eine andere geben musste. Das Reich der Dämonen. Unsere Technologie war zu jener Zeit nicht ausgereift und ich suchte die Bibliotheken der Welt auf um mehr über das Wesen dieser Dämonen zu erfahren. In einem alten zerlesenen Wälzer stieß ich dann auf eine Möglichkeit mit den Dämonen in Kontakt zu treten. Das Buch war so alt, dass niemand mehr an dieses Reich glaubte. Die Todesmagie war der Schlüssel zu einem Portal.“

217.Kapitel
 

„Fergus und ich studierten diese Zahlen und Formeln und wir waren bald schon bereit sie an einem lebenden Menschen auszuprobieren. Ich wollte einen Leichnam nehmen, doch la Crois war der festen Überzeugung, dass nur ein lebender Mensch genügend Lebensenergie besaß um sie in Todesmagie umzuwandeln. Wir hüllten das Objekt in einen Zustand, den wir Dämmerschlafen nannten. Der Mensch empfindet dann keinen Schmerz mehr und wir begannen damit seine Lebensenergie umzuwandeln. Dabei zerfällt der Körper langsam in seine Bestandteile.“

„Darum auch die schwarzen Teilchen, die in den Sog gefallen sind, oder?“

„Richtig. Als genügend Todesmagie freigesetzt worden war öffnete sich ein Tor durch das ich in die Dämonenwelt eindrang. Ich traf auf den Herrscher. Soulcrusher, doch ich war unvorsichtig. Seine Macht baut auf Angst und Chaos. Ich hielt ihn mit einem Siegel aus lebendiger Lebensenergie in Schach, doch er schnitt mir den Rückweg ab. Um seinen Zorn zu mildern, ging ich auf sein Anliegen ein. Ich verkaufte ihm meinen erstgeborenen Sohn.“
 

218.Kapitel
 

Sambril ging ein Licht auf.

„Das ist unmöglich“, stammelte er. Jonathan? Jonathan ist dein Sohn?“

„So traurig es auch sein mag. Doch dem ist so. Ich gab den Kampf jedoch nicht so einfach auf und lernte weiter. Die Verbindung zu La Crois brach ab. Ich wollte von seinen Vorstellungen nichts mehr wissen und brach unsere Experimente ab.“

„Doch er forschte weiter“, sagte Sambril. Er perfektionierte die Magie und schuf die Todeskaste.“
 

„Ich kann es nicht leugnen. Als ich alles über die Dämonen zu wissen glaubte, kehrte ich zurück und forderte den Dämonenfürsten zu einem Kampf heraus, doch mein Körper kollabierte und Soulcrusher bestrafte mich indem er meine Seele an sein Reich band. Viele Jahre lang vegetierte ich dahin, bis ein Tor in die Dämonenwelt geöffnet wurde und ich Jonathan wieder sah.“

„In der Halle der Unendlichkeit“, führte Sambril aus. Jetzt fügt sich alles zusammen.“
 

219.Kapitel
 

„Sambril du musst La Crois aufhalten. Sein Ziel ist es die Menschenwelt mit der Dämonenwelt zu verbinden. Irgendwo muss es noch eine Halle der Unendlichkeit geben.“

„Das einzige Reich welches noch übrig bleibt wäre Abysseus.“

„Dann wirst du ihn dort finden. Richte ihn in meinem Namen und hindere ihn an der Erfüllung seiner Pläne.“

„Was könnte den passieren?“

„Wenn die Welten miteinander verbunden werden, wird die Todesmagie mit der Lebensenergie kollidieren und die Explosion würde alles Leben zerstören. Der Weltverband würde in Schutt und Asche liegen.“
 

„Wo ist Jonathan“, fragte Sambril zornig?“

„Er ist bei Soulcrusher. Konzentriere dich auf deine Aufgabe. Ich werde versuchen meinen Sohn zu befreien.“



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