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Heroes

von

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Five

Tsukasas Augen brannten, als er sie vorsichtig öffnete. Er rieb stöhnend über sie, und blinzelte, während er sich langsam aus seiner Lage hochhievte. Auf der Hälfte stutzte er, da ihn irgendetwas zurückhielt. Als er schließlich halbwegs zur Besinnung gekommen war, bemerkte er den Arm, der quer über seinem Bauch lag und sich wieder um ihn schlingen wollte. Tsukasa starrte auf ihn, als würde sich dort eine Schlange räkeln. Als hätte er eine Genickstarre, wandte er sich mit seinem ganzen Oberkörper zur Seite und entdeckte einen auf dem Bauch liegenden Karyu. Einen nackten auf dem Bauch liegenden Karyu, dem die Haare zu allen Seiten abstanden, mit einer Hand das Kissen umschlang und mit der anderen versuchte, Tsukasa wieder aufs Bett zu drücken. Dem fiel langsam aber sicher der Mund auf und langsam bahnten sich die Erinnerungen an den gestrigen Abend einen Weg durch sein Gehirn. Sein ganzer Körper spannte sich an, er griff vorsichtig nach Karyus Arm und hob ihn von sich herunter. Dann erhob er sich so leise wie möglich und tat drei große Schritte von seinem Bett weg. Karyu brummte, drehte sich auf die Seite und umklammerte das Kissen als Tsukasa-Ersatz. Der starrte ihm eine ganze Weile auf den Rücken, ohne sich von der Stelle zu bewegen und begann sich schließlich an die Wand gepresst aus dem Zimmer zu schieben. Die Tür stand noch offen, und er beäugte die zahlreichen Kleidungsstücke, die auf dem Boden verstreut waren. Mit einem letzten ungläubigen Blinzeln verließ er mit einer eleganten Drehung den Raum. Als er jedoch im stillen Flur stand fiel ihm ein, dass es vielleicht ratsam wäre, sich des einen oder anderen Kleidungsstückes zu bemächtigen, bevor er völlig nackt durch die Gegend lief. Mit einem gekonnten Sprung betrat er erneut das Zimmer, riss irgendwelche Sachen aus dem Schrank heraus und verschwand wieder.

Koffein – das war es was er brauchte. Oder nein, noch besser! Eine Dusche. Eine eiskalte Dusche, damit er wieder klar denken konnte.

Er hechtete förmlich durch den Flur und riss die Tür zu seinem Badezimmer auf. Tief einatmend versuchte er sich unter Kontrolle zu halten und stieg in die Dusche. Ohne weiter nachzudenken drehte er das Wasser voll auf und konnte gerade noch einen Aufschrei unterdrücken, als ihm das kalte Wasser auf die Haut platzte. Für einen Moment startete er sogar den Versuch, seine Finger in die blanken Fliesen zu krallen, aber das wollte nicht so ganz klappen wie er es sich gedacht hatte.

Er hatte mit einem Mann geschlafen. Er hatte mit einem Mann geschlafen. Er hatte mit einem Mann geschlafen. Zwanghaft starrte er auf die Wand und versuchte, auf andere Gedanken zu kommen. Das Wasser war kalt. Das Wasser war durchsichtig. Die Fliesen waren weiß. Er hatte Kopfschmerzen, er würde gleich einen Kaffee trinken, er würde Ankouru füttern und selbst etwas essen. Er musste Yagasumos Kündigungsschreiben verfassen, Erdbeeren waren rot, Bananen gelb, Obst war gesund, er hatte mit einem Mann geschlafen.
 

Ankouru saß maunzend neben dem Küchentisch und beobachtete mit großen Augen, wie heftig Tsukasa in seinem Kaffee rührte und dabei an die gegenüberliegende Wand starrte. Sie war pastellgelb, aber er merkte es nicht, da sein Hirn wohl noch immer drei Türen weiter neben Karyu im Bett lag. Heiße Flüssigkeit spritzte ihm auf die Hand, und er zog sie leise fluchend zurück. Vor sich hin murmelnd drehte er sich um sich selbst und suchte nach einem Lappen, fand aber keinen. Als er sich mit Küchentüchern begnügen wollte, stolperte er beinahe über seine Katze und schob sie daraufhin entnervt mit dem Fuß zur Seite. Ankouru miaute entsetzt, drehte sich um und machte sich mit hoch erhobenen Haupt auf und davon.

Tsukasa starrte wir hypnotisiert auf das Papier, das die große Kaffeepfütze auf dem Tisch aufsog, und irgendwie beruhigte ihn dieser Anblick. Genau in dem Moment, als er erneut zu seiner Tasse griff, klingelte es. Seine Hände bebten, als er zur Uhr sah: es war noch früh am Morgen.

Mit müdem Schritt schlurfte er durch den Flur auf seine Wohnungstür zu – und es kam ihm vor, als wurde dieses Sturmklingeln mit jedem Meter schneller. Er atmete tief ein und riss die Tür so schnell und heftig auf, dass er hoffte, der Störenfried würde vor Angst das Weite suchen.

„Wer stör- MUTTER?!“

„Kenji!“

„VATER?!“

„Kenji!“

„KANTSUO?!“

„Hi.“

Tsukasas Augen weiteten sich, und er bemerkte nur beiläufig, wie ihm langsam aber sicher der Mund auffiel. Seine Familie war hier. Seine streng religiöse Familie war hier. Seine streng religiöse Familie, die Menschen vom anderen Ufer aufs übelste verpönte war hier.

Und Tsukasa hatte nebenan einen splitterfasernackten Mann liegen, mit dem er geschlafen hatte.

„Kenji, willst du uns nicht reinlassen?“

„Ehm... jaaa...“

Er machte zwei schlappe Schritte zur Seite und sah zu, wie Mutter, Vater und Bruder nacheinander eintraten. Sich die Haare raufend schloss er die Tür wieder und starrte die Rücken seiner Familienmitglieder an. Als er sah, wie seine Mutter in Richtung Wohnzimmer gehen wollte, griff er nach ihrem Arm und hielt sie zurück. Um da hinzukommen, musste sie am Schlafzimmer vorbei. Tsukasa hatte die Tür nicht geschlossen.

„Lasst uns doch in die Küche gehen, ich mache euch Frühstück!“

Er lachte nervös und nickte dem Raum neben sich zu. Ohne Verdacht zu schöpfen ließen sich die drei von Tsukasa vor sich herschieben. Er hörte im Hintergrund, wie sie sich niederließen und machte sich daran, mit fliegenden Fingern nach irgendetwas Essbarem zu suchen. Zum Glück war gerade seine Mutter so blauäugig, dass sie seine Nervosität wohl kaum bemerkt hätte. Nach ein paar Minuten hatte er ein durchaus ansehnliches Angebot an Nahrung zusammenstellen können und machte sich daran, Teller aus seinem Schrank zu reißen.
 

„Ws... lisemf... wll nich...“

Karyu zuckte einmal leicht, bevor er blinzelte und gemächlich seine Augen aufschlug. Ihm gähnte ein ihm völlig unbekanntes Zimmer entgegen. In seinem Hirn begann es langsam zu arbeiten. Lokal. Tsukasa. Aufzug. Wohnung. Weiche Matratze.

„Uuuh... genau.“

Für einen Moment legte sich ein entspanntes Grinsen auf seine Lippen, verschwand aber, als ihn sein Kater einholte. Sich den Kopf reibend, tastete er neben sich im Bett herum – und fand nichts. Er gab einen undefinierbaren Laut von sich, dann setzte er sich auf. Vielleicht war er im Bad, oder sonst wo. Was essen vielleicht.

„Kenji?“, rief er, jedoch so kraftlos, dass er meinte die Worte würden nicht mal durch die Tür herausgelangen, die sperrangelweit offen stand.
 

„Wieso habe ich eigentlich die Ehre?“, fragte Tsukasa leicht zerknirscht, während er beobachtete, wie seine Mutter in ihrem Tee herumrührte. Sein Vater inspizierte gerade den Toaster, den Tsukasa auf den Tisch gestellt hatte. Sein jüngerer Bruder schob ein Stück Rührei auf seinem Teller hin und her.

„Ach, ich dachte einfach, wir könnten dich wieder besuchen kommen. Kantsuo hatte zufällig auch Zeit. Seine Vorlesung ist heute ausgefallen.“

„Ah“, meinte Tsukasa lächelnd und nickte. Scheiße aber auch.

„Und? Wie ergeht es dir in deinem Job? Ich habe gehört, im Krankenhaus ist die Polizei stationiert.“ Sein Vater zog seine Brille ab und blinzelte quer über den Tisch zu ihm hinüber. Tsukasa tat es ihm nach.

„Es läuft bestens. Bisher ist noch nichts passiert.“

„Wird das Gebäude nicht auch erst seit zwei Tagen abgesichert?“, fragte sein Bruder und blickte vom Ei auf. Er hatte Augenringe, ein Indiz für sein Studentenleben.

„Das stimmt auch wieder.“ Tsukasa lachte, und kam sich unheimlich blöd dabei vor.

„Aber das heißt ja nicht, das-“

Er hielt inne, als er meinte, etwas gehört zu haben. Für ein paar Sekunden konzentrierte er sich auf mögliche Laute, dann schüttelte er kaum merklich den Kopf und griff nach seiner beinahe geleerten Tasse.

„Ist irgendwas?“

„Nein, nicht doch.“ Tsukasa setzte sie an die Lippen und nahm die letzten Schlucken seines Kaffees.

„Kenji!“

Japsend schluckte er den Rest hinunter und knallte die Tasse mit so einer Wucht auf den Tisch, dass er erzitterte. Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein.

„Alles in Ordnung, mein Schatz?“, fragte seine Mutter mit gehobenen Augenbrauen.

„Alles bestens. Ich hab mich nur-“

„Kenji!“

Ruckartig schob Tsukasa seinen Stuhl vom Tisch fort und hielt sich an dessen Kante fest.

„Ähm, verschluckt.“ Mit einem dämlichen Grinsen erhob er sich, nur um etwas möglichst lautes zu tun, drehte sich um und suchte nach irgendetwas. Er fixierte ein Tablett, griff danach und drehte sich wieder um.

„Kenji!“

Krachend landete auch das auf dem Tisch, und seine Familie sah erschrocken zu ihm auf.

Tsukasa zuckte mit den Schultern und setzte sich wieder. „Zum... äh... abräumen.“
 

Ein Brummen entfuhr Karyus Kehle, und er ließ sich wieder in das weiche Kissen fallen. So leise konnte er ja auch nicht gewesen sein, dass Tsukasa ihn tatsächlich nicht hörte. Sein Magen knurrte im gleichen Moment, in dem Karyu auf die Idee kam, dass eine Dusche jetzt doch ganz angebracht wäre. Wieder setzte er sich auf und schwang träge die Beine aus dem Bett. Wenn der Berg nicht zum Propheten kam, dann musste eben der Prophet zum Berg kommen. Karyu wickelte die Bettdecke um sich und erhob sich wackelig. „KEN-JI!“
 

Tsukasa trat seinem Bruder beinahe reflexartig gegen das Bein. Der fluchte auf und blickte ihn verständnislos an. „Was sollte das denn?! Hab ich dir was getan?!“

„Was? Oh! Tut mir leid, mein Bein ist wohl weggerutscht.“

„Zur Seite?“

„Anscheinend, ich-“

„KEN-“

„-NE, da einen, der hätte vielleicht Interesse an dir als Praktikant! Du brauchst doch noch ein Praktikum?“

„Ja, aber-“

„KEN-“

„-NST du vielleicht auch. Utada Kiraima, das ist die Schwester von einem meiner Kollegen.“

„Nein, sagt mir nichts.“

„Kenji, warum bist du so nervös?“
 

Vor sich hin murmelnd schlurfte er in Richtung Tür – und stolperte gleich nach zwei Schritten. Ein Schrilles Miauen reinigte seine Sinne, und er nahm gerade noch wahr, wie er auf den Türrahmen zufiel. Das Fell unter seinen Füßen verschwand wie ein grauer Blitz und sein Kopf knallte gegen das Holz. Das dumpfe Geräusch hallte in seinem Kopf nach, und er stöhnte auf. Der Schmerz, der hinter seiner Stirn gesessen hatte, flammte nun richtig auf, er rieb sich schwer seufzend den Kopf, dann setzte er seinen Weg fort. In der Tür stehend beugte er sich langsam vor und blickte in den Flur. Als er einen weiteren Schritt nach draußen machte, verfing sich sein Fuß in der Decke und er legte sich der Länge nach hin.
 

„Kenji, warum bist du so nervös?“

„Ach, es geht mir gut, wirklich. Ich hatte bloß- ehm... gestern einen anstrengenden Arbeitstag.“

„Aber warum sagst du das nicht gleich? Wir können uns auch an einem anderen Tag unterhalten.“

Tsukasa witterte seine Chance, seine Familie loszuwerden, und kaum hatte er das realisiert, machte sich Erleichterung in ihm breit.

„Wisst ihr, vielleicht ist das tatsächlich eine gute Idee. Ich hatte gestern eine wichtige OP, und-“

Er hielt inne, als er kurz an seiner Mutter vorbei und direkt durch die zweite Küchentür in den Flur blickte. Für einen Moment schien die Welt stillzustehen, in dem Tsukasa sich fragte, ob das wirklich Karyu war, der aus seinem Schlafzimmer getorkelt kam und anschließend den Boden küsste. Die Szene flog wie in Zeitlupe vor seinen Augen vorbei, und Entsetzen breitete sich in seinem Blick aus. Wenn hier irgendwer irgendwas mitbekommen sollte, dann konnte er sein Stoßgebet zum Himmel schicken. Es war einfach zu offensichtlich, wenn Karyu nackt aus Tsukasas Schlafzimmer kam, als das man hätte sagen können, dass er ihm ein Buch vorbeigebracht hatte.

Seine Mutter schien etwas bemerkt zu haben, denn als Tsukasa meinte, wieder klar denken zu können, war sie drauf und dran, seinem Blick zu folgen. Geistesgegenwärtig griff er nach ihrem Arm, und sie zuckte vor Schreck zusammen, bevor sie ihn wieder anblickte.

„Mutter, ich muss dich etwas Wichtiges fragen.“

„Oh. Was denn?“

Tsukasa griff nach einem Teller und schob ihn ihr unter die Nase.

„Toast?“

„Was? Oh, nein danke. Ich denke wir machen uns jetzt auf den Weg, du scheinst mir wirklich sehr erschöpft zu sein.“

„Oh, ähm. Natürlich-“

Tsukasa hielt inne, als ihm einfiel, dass ein nackter Karyu im Flur lag. Mit gehetztem Blick sah er so unauffällig wie möglich an seiner Mutter vorbei. Er war verschwunden.

Er wusste nicht so recht, ob ihn das freuen oder missfallen sollte, dann er entschied sich für eine Mischung. Dass er nicht mehr da war, hieß, dass seine Familie ihn nicht sehen würde. Andererseits könnte er aus heiterem Himmel über sie hereinplatzen.

Steif saß er da und sah zu, wie sich seine Familie erhob. Mehr um etwas zu tun, als etwas zu bezwecken ergriff Tsukasa das Tablett und erhob sich ebenfalls. Für einen Moment spielte er mit dem Gedanken, etwas abzuräumen, doch dann folgte er lieber den anderen, die gerade in den Flur verschwanden.

„Machs gut, mein Junge. Erhol dich.“ Sein Vater klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter und strahle ihn an. Tsukasa konnte nur ein krampfhaftes Lächeln erwidern.

„Werde ich. Auf Wiedersehen, Kantsuo. Und das mit dem Bein tut mir leid.“ Sein Bruder gab ihm High-Five und lächelte müde. „Vergessen.“

„Ach, Kenji, ich hoffe dir geht es bald besser!“

Seine Mutter fiel ihm um den Hals, und er konnte gerade noch sehen wie Vater und Bruder mit den Augen rollten. Er fragte sich, ob seine Mutter die beiden dafür gemeuchelt hätte.

„Hai, Mutter. Das wird es bestimmt. Ich- Mutter?“

Die Umarmung hatte sich stark verkrampft, und Tsukasa konnte fühlen, wie sich ihre Nägel in seinen Rücken krallten. Eine dunkle Vorahnung beschlich ihn, und er riss sich von ihr los, um in die gleiche Richtung blicken zu können.

„Da... da, da, da...“

Tsukasa hatte fest damit gerechnet, das Unheil von sich abwenden zu können. Er hatte seine Küchenutensilien beschädigt, er hatte sich zum Affen gemacht. Und doch stand nun Karyu vor ihnen, in seiner ganzen Pracht, und starrte die Vier wie ein Auto an.

Sie starrten zurück.

Langsam aber sicher wanderten alle Augenpaare von Karyus Gesicht über seinen Körper hinab. Als sie beinahe bei seinen Lenden angekommen waren, warf Tsukasa Karyu geistesgegenwärtig das Tablett zu. Der fing es auf, und presste es sich vor den Schritt.

„Oh- Bitte verzeihen Sie!“

Leicht gekrümmt ging Karyu ein paar große Schritte rückwärts, ohne sie aus den Augen zu lassen. Dann angelte er mit seiner Hand nach der nächstbesten Tür und hielt sich an ihr fest, als er sie fand. Noch bevor er versuchen konnte, sie zu öffnen, fiel sie von allein nach innen auf, und Karyu stolperte in den Raum dahinter. Ein dumpfes Geräusch verriet, dass er wieder Bekanntschaft mit dem Boden gemacht hatte.

Tsukasa sah wie betäubt zu, wie die Tür zu seinem Kunstraum hin und her schwang. Er spürte zwei fragende und ein entsetztes Augenpaar auf sich liegen.

Seine Mutter japste hörbar nach Luft und gestikulierte neben ihm. Tsukasa überlegte sich fieberhaft, was er sich jetzt einfallen lassen konnte.

„WER um alles in der Welt, war DAS?“

„Ano... ein Freund. Er hat hier geschlafen.“

„Und warum läuft er nackt durch deine Wohnung?!“

„Er war sehr betrunken, gestern. Da ist er etwas schwer zu handhaben.“

Es hatte sich durchaus gelohnt, so ruhig und unverdächtig wie möglich zu reden, denn aus den Augenwinkel erhaschte er ein Nicken seines Vaters.

„Gut... ähm. Dann denke ich, dass wir jetzt gehen sollten.“ Er griff bestimmt seine Frau an der Schulter und drehte sie in Richtung Tür.

„ABER-“

„Es war ein Versehen. Er ist uns bestimmt nicht mit Absicht in diesem... ähm... Aufzug über den Weg gelaufen.“

„Ich-“

„Auf Wiedersehen, Kenji!“

Sein Vater und sein Bruder winkten ihm, während sie seine Mutter zur Tür hinausschoben.

Sie schloss sich und Tsukasa atmete auf.

Kaum hatte er das getan, kam ihm in den Sinn, dass es vielleicht ganz angebracht wäre, mal nach Karyu zu sehen. Er drehte auf dem Absatz um und ging den Flur entlang, bis er an der noch immer leicht schwingenden Tür ankam. Er drückte sie leicht auf, und lugte in den Raum hinein. „Yoshitaka?“

„Sind sie weg?“

„Ja.“

Tsukasa trat ein und betrachtete Karyus Rücken, den er ihm zugewandt hatte.

„Das war der peinlichste Auftritt, den ich jemals in meinem Leben hingelegt habe.“

„Ohne das Tablett wäre es um einige Spuren peinlicher geworden.“

Karyu warf einen Blick hinter sich und kam nicht umhin, zu grinsen. „Jetzt hast du mir schon zweimal den Hals gerettet.“

„Keine Angst, ich werde es nicht zur Gewohnheit werden lassen.“

Tsukasa zögerte, dann ging er langsam um Karyu herum und ließ sich wie er auf den Boden sinken. Die Tatsache, dass er nur mit einem Stück Plastik bekleidet war, ignorierte er recht erfolgreich. Eine Weile herrschte Stille, dann seufzten sie wie aus einem Munde auf.

„Du bist echt anstrengend. Auch außerhalb des Krankenhauses.“

„Das war bloß ein dummer Zufall. Waren das deine Eltern?“

„Ja.“

„Ach du Scheiße...“

„Das kannst du laut sagen. Sie haben so einiges gegen Homosexuelle. Und dann kam es nicht gerade gut, dass ein nackter Mann in meiner Wohnung herumtorkelt.“

„Ich bin nicht schwul.“

Ihre Blicke trafen sich, und Tsukasa, der eben noch dachte, dass Karyu einen Scherz machte, merkte nun, dass er es ernst meinte.

„Du hast mich geküsst und um eine Verabredung gebeten. Und du sagst mir, dass du nicht schwul bist?“

„Deine Familie färbt wohl auf dich ab. Für dich gibt es kein Dazwischen.“

„Du meinst, du bist bisexuell?“

„Nein.“

Tsukasa lachte einmal trocken auf. Er blickte an die gegenüberliegende Wand.

„Und was bist du dann?“

„Ich bin ich. Vor dir habe ich nie einen Mann geküsst. Es kommt mir nicht auf das Geschlecht an, sondern auf die Person.“

Ein eigenartiges Gefühl beschlich Tsukasa. Er wollte Karyu ansehen, aber er konnte es nicht. Ich bin ich – das war eine gute Antwort.

„Ich bin auch nicht schwul“, sagte er leise, als habe er plötzlich Angst vor diesem Wort.

„Und trotzdem habe ich einen Mann geküsst, bin mit ihm ausgegangen und habe mit ihm geschlafen.“

„Bereust du es?“

„Ich weiß es nicht.“

Karyus Augen lagen auf ihm, und wanderten schließlich im Raum umher.

„Hast du die alle gemacht?“, fragte er und deutete auf die zahlreichen Bilder, die sich hier verteilten.

„Ja.“

„Und wieso hast du mich gemalt?“

„Was...?“

Karyu deutete nun in eine Ecke des Raumes, in der Tsukasa mehrere bearbeitete Leinwände abgestellt hatte. Ganz vorne lehnte das Bild von Karyu, und als er es anblickte, stieg Scham darüber in ihm auf.

„Ich- ich konnte an dem Tag keinen klaren Gedanken fassen.“

„Sondern nur an mich denken?“

Tsukasa öffnete den Mund und stockte; er sah zu Karyu auf, der ihn amüsiert anlächelte.

„Ob du es bereust oder nicht, das wird dir klar, wenn du einfach nicht daran denkst, dass ich ein Mann bin.“

Stille kehrte ein, und Tsukasa blickte beinahe durch Karyu hindurch, als er über seine Worte nachdachte. Sein Gesicht verschwamm nach und nach, und irgendwann war da nicht mehr dieser Kunstraum, und auch nicht der Karyu, der nur mit einem Tablett bekleidet neben ihm saß. Da waren sein Schlafzimmer und der Karyu, der sich an ihn schmiegte und warm war, dessen Atem rasend neben Tsukasas Ohr ging, der, der für eine Nacht das Einzige gewesen war, was es in Tsukasas Welt gab. Es war schwer, die Erkenntnis zu überwinden, dass es nicht nur der Alkohol gewesen sein konnte, der das alles geschehen lassen hatte.

„Und?“, zerriss Karyu die Stille.

Tsukasas Blick kehrte aus seinen Tagträumen zurück und verfestigte sich wieder. Er nahm Karyus Gesicht wieder klar wahr, und auch das Erwatungsvolle in ihm.

„Ich glaube... ich bereue es nicht.“

Karyu nickte lächelnd, musterte ihn, und blickte wieder an die Wand. Tsukasa tat es ihm zögerlich nach. Erneutes Schweigen kehrte ein, und es riss an Tsukasas Nerven.

„Drei Worte“, sagte Karyu plötzlich. Er wandte seinen Blick wieder Tsukasa zu. Der drehte seinen Kopf ebenfalls und musterte Karyu unsicher. Als er jedoch die weichen und erwartungsvollen Augen sah, wurde ihm bewusst, was er gemeint hatte.

„Ach, sag doch gleich, dass du Hunger hast!“, versuchte er sich aus der Affäre zu ziehen und lachte künstlich.

Karyu sah ihn verwirrt an, schien dann jedoch noch einmal die Worte abzuzählen, die Tsukasa wohl erwartet hatte, und rollte dann mit den Augen.

„Ich kann dir was-“

Karyu griff nach Tsukasas Hand und verschränkte seine in ihr, während er bestimmt den Kopf schüttelte.

„Drei Worte, Kenji. Und ich glaube es ist an dem Tag passiert, an dem ich herausgefunden habe, was du wirklich für mich getan hast.“

Tsukasas schauspielerische Einlage fand bei diesen Worten ein jähes Ende. Sie starrten sich mehrere stille Sekunden an, und ihm schlug das Herz bis zum Hals. Karyus Hand war weich und sie schloss die von Tsukasa zärtlich in sich ein. Er drohte, sich in seinen Augen zu verlieren.

„Dann“, begann er leise, und merkte erst jetzt, dass Karyu ihm immer näher kam, „Dann will ich, dass du sie auch aussprichst.“

Karyus Lippen berührte ein Lächeln, ein unheimlich schönes Lächeln, und schon allein dadurch fühlte sich für Tsukasa alles richtig an. Er fühlte, wie sich ein Arm um seine Schulter legte, herunterwanderte und wie Karyus zweite Hand Tsukasas zweite Hand packte, mit der er sich abstützte.

„Ich liebe dich.“

Karyu sprach die Worte so leise und doch so intensiv gegen Tsukasas Lippen, dass sie ihn völlig elektrisierten. Er blickte von Karyus Mund in Karyus Augen, und merkte plötzlich wie froh er darüber war, dass es seine waren, und nicht die irgendeines anderen.

„Jetzt machs nicht so spannend und küss mich endlich“, meinte er genauso leise.

Karyu kam lachend und ziemlich plötzlich der Bitte nach, weshalb beide nach hinten über kippten.
 

„Oh nein, bestimmt nicht!“

„Wieso denn nicht?“

Tsukasa filterte Karyus Lachen zwischen dem Prasseln des Wassers hervor und legte seine Kleidung säuberlich gefaltet auf einen kleinen Hocker direkt neben der Dusche. Durch das milchige Glas konnte er Karyus Silhouette erkennen.

„Weil ich schon geduscht habe!“

„Das ist doch kein Grund.“

„Für mich schon.“

Er drehte sich von der Duschkabine weg und verschränkte die Arme vor der Brust. Bei dem bloßen Gedanken daran, zu Karyu hereinzukommen, wurde ihm heiß im Gesicht.

„Jetzt stell dich nicht so an, es gibt nichts an mir, was du nicht schon gesehen hast!“

„Es ist- trotzdem- Nein!“

Karyu lachte wieder, und das brachte Tsukasa irgendwie auf die Palme. Er dachte daran, wie er ihm vor knapp einer Stunde gesagt hatte, dass er ihn liebe, und daran, wie er selbst in diesem Moment unheimlich glücklich gewesen war. Jetzt war ihm diese direkte und nicht gerade unintime Nähe innerhalb einer Dusche schlicht und ergreifend peinlich.

Hinter sich hörte er, wie eine der Kabinentüren zur Seite geschoben wurde. Das Wasser wurde quietschend abgedreht, und schon kurz darauf fühlte Tsukasa, wie sich Karyus nasse Hand auf seine Schulter legte, und wie das warme Wasser seine Kleidung durchdrang.

„Jetzt komm schon. Ich fress’ dich nicht.“

Tsukasa konnte schon allein an der Stimme hören, dass Karyu seine Rückseite liebevoll anlächelte. Das konnte der Mann verdammt gut, und Tsukasa hasste ihn für seinen Charme. Es vergingen etliche Sekunden, in denen Karyus warme Hand auf Tsukasas Schulter lag, und in denen er mit sich selbst und seiner leicht verklemmten Art kämpfte. Dann drehte er sich mit den Augen rollend um und blickte Karyu ins Gesicht. Er hatte bloß seinen Oberkörper durch den Spalt geschoben, wofür er ihm irgendwie dankbar war.

„Ist ja gut!“

„Du kommst rein?“, fragte er erfreut.

„Ja...“

Für einen längeren Augenblick stand er einfach da, und begann dann zögerlich, sich seiner Kleidung zu entledigen. Karyu, der anscheinend merkte, dass es Tsukasa unangenehm war wenn er ihm dabei zusah, verschwand mit einem breiten Grinsen wieder in der Dusche.

Tsukasa stieß seine Sachen etwas missmutig mit dem Fuß aus dem Weg und blickte die Dusche vor sich an, als sei sie das Tor zur Hölle. Im Grunde genommen wusste er nicht einmal so recht, wieso er so nervös war, immerhin hatte er schon Heftigeres mit Karyu getan, als zu duschen. Er überlegte, ob ihm der Tritt in die Kabine nach ein paar Bier vielleicht leichter fallen würde, dann schüttelte er den Gedanken ab und ging die zwei Schritte, die fehlten, um zu Karyu hineinzugehen.

Er kam sich selbst außerordentlich geschmeidig vor, als er lautlos durch den Türspalt in die Dusche sprang, sie schloss, und sich mit dem Rücken zu Karyu drehte. Für einige Augenblicke schien das auch gut zu gehen, dann wurde ihm an die Schulter getippt. Sein Körper spannte sich an, und er versuchte die Fliesen an der Wand als äußerst interessant einzuordnen.

„Hey“, sagte Karyu und lachte leise. „Hier spielt die Musik.“

Tsukasa hörte, wie Karyu den Hahn wieder aufdrehte, und das warme Wasser prasselte auf sie hinab. Er bekam eine Gänsehaut, und er konnte nicht so recht sagen, ob das am Wasser lag, das so plötzlich seine Haut berührte, oder an Karyu, dessen Hände an Tsukasas Oberarmen hinabwanderten und ihn sanft aber bestimmt zu sich umdrehten. Sie wanderten weiter und schlossen schließlich Tsukasas Hände in sich ein.

„So schlimm ist es doch nicht, oder?“

Tsukasa schüttelte benebelt den Kopf und starrte so konzentriert auf Karyus Schlüsselbeine, dass er fürchtete, bald durch sie hindurchzusehen. Das Wasser lief tropfenweise von Karyus Haut ab, und er beobachtete wie sich diese ihren Weg über die nassen Striemen bahnten, die sich aus seiner Brust gebildet hatten. Karyu ließ seine Hände los und schloss ihn schweigend in die Arme, sodass Tsukasas Kopf auf seiner Schulter auflag. Zögerlich, aber trotzdem in keiner Weise aufgeregt, legte er seine Arme um Karyus Rücken, und die warme Haut unter seinen Fingern beruhigte ihn. Er konnte fühlen, wie ihre Herzen gegeneinander pochten und seine Augen schlossen sich wie von selbst.

„Was findest du eigentlich an mir?“, fragte er in einem müden Ton, denn das warme Wasser und Karyus Umarmung lullten ihn ein. Dessen Finger tanzten über Tsukasas Wirbelsäule, und er tat es so gekonnt, dass Tsukasa Finger und Wassertropfen schon bald kaum noch auseinander halten konnte.

„Du meinst, abgesehen davon, dass du mich gerettet hast?“

„Das zählt bei so was nicht.“

Karyu antwortete nicht weiter, und so standen sie weiterhin umschlungen da und lauschten dem Wasser. Tsukasa öffnete für einen Moment die Augen und blickte an die Glastür, die bereits beschlagen war. Er seufzte auf und schloss sie wieder.

„Erst warst du sauer, dass du nicht tot bist. Und jetzt bist du froh darüber. Du meintest erst, dass die Blamage über diese fehlgeschlagene Mission unerträglich sei, und jetzt redest du gar nicht mehr davon. Ich versteh das nicht.“

Er fühlte, wie Karyus Hände seinen Rücken auf und ab wanderten, und sich letztendlich auf seine Schulterblätter legten. Sie pressten sich leicht an sie, und auch Tsukasa verstärkte den Druck seiner Arme.

„Es ist, weil du recht hattest.“ Karyu machte eine Pause, und Tsukasa dachte erst, dass er nicht weiterreden würde. Dann bewegte er leicht seinen Kopf und fuhr fort. „Es ist, weil du mir Stück für Stück die Zweifel genommen hast, die ich gehegt habe. Durch dich ging es mir jeden Tag ein bisschen besser, und das nicht nur körperlich. Auch wenn ich es vielleicht nicht gezeigt habe, dazu war ich wahrscheinlich viel zu stolz. Und als ich schließlich erfahren habe, unter welchen Umständen du mir geholfen hast, da wurde mir klar, dass es irgendetwas auf der Welt geben musste, an das du glaubst. Es hat sich auf einmal dieser Wunsch in mich gepflanzt, dich nicht zu enttäuschen. Ich weiß nicht, wieso, aber ich weiß, dass das gut war.“

Während Karyu redete, hatte sich der Druck seiner Arme immer mehr verstärkt, und Tsukasa wagte es nicht, sich zu rühren. Beinahe so, als hätte er Angst, dass Karyu abrupt abbrechen und Tsukasa in Unwissenheit versumpfen lassen könnte. Was er ihm da erzählt hatte, schlug Tsukasa genauso stark aufs Gemüt, wie es ihn erleichterte und fröhlich stimmte. Ein grausiger Gedanke brannte sich in seinen Kopf.

„Die Vorstellung, dass du jetzt nicht mehr leben würdest, ist schrecklich.“

„Dann denk nicht drüber nach.“

Karyu hob ohne Vorwarnung Tsukasas Kopf und küsste ihn unverblümt. „Ich tu es auch nicht.“

Noch völlig überrascht von Karyus plötzlichem Handeln arbeitete es in Tsukasas Hirn. Dann blinzelte er ein paar Tropfen aus seinen Augen und kam nicht umhin, zu lächeln. „Gut, dann können wir ja auf meine Frage zurückkommen.“

Nun war es Karyu, der für einen Moment auf dem Schlauch zu stehen schien, doch dann hellte sich sein Blick wieder auf. „Was ich also an dir finde?“, fragte er vergnügt und schien dann nachzudenken. „Nun, eigentlich weiß ich das nicht.“

„Sollte ich das jetzt als Kompliment auffassen?“

Karyu lachte und begann an Tsukasas Haaren herumzuspielen. „Ich weiß, das da etwas ist, aber nicht genau was. Das ist doch das Besondere an solchen Dingen. Es gibt eine unerklärliche und unsichtbare Verbindung.“

„An was für Dingen?“

„Na an der Liebe, natürlich.“

Tsukasa stutzte, hob dann aber grinsend die Augenbrauen. „Ich hätte ja nicht gedacht, dass ich dich derartig blauäugig gemacht habe.“

„Stimmst du mir etwa nicht zu?“

Gerade noch mit Tsukasas Haaren beschäftigt, hielt er plötzlich inne. Ein unheimlich beruhigendes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Dann schloss er Tsukasa wieder in die Arme und legte seinen Kopf auf seine Schulter.

„Es muss so eine Verbindung zwischen uns geben“, flüsterte er an sein Ohr, und wiegte dabei ihre Körper leicht von einer Seite zur anderen. Trotz des noch immer laufenden Wassers konnte Tsukasa seine Stimme klar und deutlich hören. „Ich kann sogar dein Herz spüren.“

Ihn überlief eine Gänsehaut, als er das sagte, und im gleichen Augenblick fühlte auch wieder das dumpfe Pochen in Karyus Brust, dass er zuvor schon bemerkt hatte. Mit einem Mal fiel solch eine Ruhe über ihn, dass er schon beinahe Angst vor ihr bekam.

Karyu begann leise zu lachen, was in den paar Sekunden gar nicht mit Tsukasas Gefühlswelt übereinstimmte.

„Was ist?“, fragte er.

„Ich musste gerade daran denken, dass du mir wichtiger bist als mein Auto, und das will was hei – Moment... MEIN AUTO!“

Karyu riss sich urplötzlich von Tsukasa los und packte ihn an den Schultern, während er ihm entgeistert ins Gesicht starrte.

„E-es stand im Halteverbot!“

Tsukasas Blick hellte sich auf, und auch er erinnerte sich daran, wie Karyu in seiner Verzweiflung den Wagen einfach an einer nicht gerade vorbildlichen Stelle abgestellt hatte – und ihn dann daließ.

Entsetzt blickten sie einander an, bis sie gleichzeitig voneinander abließen, die Duschkabine aufrissen und hinausstolperten. Tsukasa riss ein paar Handtücher von einem Regal und warf eins davon Karyu zu, der sich damit in Windeseile des Wassers an seinem Körper entledigte. Tsukasa tat es ihm nach und sie zogen sich gemeinsam mit fliegenden Fingern an, bevor sie aus dem Bad stürmten. Karyu machte drei Sätze zum nächstbesten Raum, stürzte hinein und rannte aufs Fenster zu, nur um es aufzureißen und dann hinauszublicken. Seinem Fluchen nach zu urteilen, konnte man den Parkplatz von dort aus nicht sehen und er kehrte zurück. Wortlos packte er Tsukasa an der Hand und gemeinsam verließen sie trabend die Wohnung, zwängten sich in den Aufzug und warteten angespannt, bis sie unten angelangt waren. Kaum machte es Pling, hüpften sie aus den sich noch öffnenden Türen und traten schließlich ins Freie. Sie blickten geradewegs auf die Stelle, an der Karyus Wagen stehen müsste. Und sie war leer.

„Ooooh“, Karyu raufte sich die nassen Haare und drehte sich einmal um sich selbst, um sicher zu gehen, dass er sein Auto nicht doch irgendwo fand. Als er merkte, dass es vergebens war, stöhnte er einmal auf und stampfte auf den Boden. Tsukasa fand, dass er in diesem Augenblick wie ein kleines Kind wirkte.

„Das gibt Ärger. Ein Bulle, dessen Auto abgeschleppt wurde!“

Tsukasa sah zu, wie Karyu auf und ab ging und sich eine Hand vor den Mund hielt, während er angestrengt nachdachte. Dann, es kam ihm vor als wären mehrere Minuten vergangen, blieb er endlich stehen und drehte sich Tsukasa um. Seinem Gesicht nach zu urteilen war er nicht weniger verzweifelt als vorher. Genau das wurde deutlich, als er wieder zu Tsukasa schritt, ihn an den Schultern packte und einmal schüttelte.

„Was soll ich tun, verdammt?!“

„Also ich würde ja erst mal bei der Polizei anrufen und nach meinem Auto fragen.“

„Was?! Oh. Gute Idee.“

Zögerlich ließ er Tsukasa wieder los und sah ihn entschuldigend an.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Micawber
2009-05-03T18:30:20+00:00 03.05.2009 20:30
the love x33
bin im stress, muss duschen, aber das kapitel war toll wie immer ^^~
armer karyu xDD" bin sehr gespannt wie es weitergeht ^^
Von:  Tsu
2009-05-03T18:01:54+00:00 03.05.2009 20:01
Waha!!!
Oh Gott ich liebe diesen Wechsel *_*
Harmonie,Chaos,Harmonie,Chaos,Harmonie,Chaos...

Das könnte so ewig weitergehen x°D
*giggle*

Mach weiter hop hop xD
Ich will mich über was freuen wenn ich nach den FF Updates schaue!!
Von: abgemeldet
2009-05-03T15:05:18+00:00 03.05.2009 17:05
Die beiden sind so putzig <3333

Und brav, dass du keinen Lemon gemacht hast^^ dann könnte ich nicht lesen und das wäre sehr, sehr schlimm, nicht war? XD

Wie immer gefällt mir das Kapitel sehr... ich hab echt nicht damit gerechnet, dass Tsukasas Familie da auftaucht oO aber es war ja sehr amüsant *g*

tu mir und dem Rest nen Gefallen und mach SO SCHNELL WIE MÖGLICH (!!!) weiter hier, ja? XD *leicht drohenden Tonfall hat* <3


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