Rot und Blau
Nach dem Ereignis am Rheinufer hatten sich die Freunde schnell getrennt und waren auf dem Weg nach Hause. Während Claudia, Chantal und André recht nah zusammen wohnten, hatte Ann den längsten nach Hause weg.
Die Physikerin lebte im Südlichen Teil der Stadt, der zum größten teil Industriegebiet war. Gemütlich ging sie neben dem Zaun her, und sah zu der Fabrik auf.
Sie schüttelte nur leicht den Kopf und versank dann wieder in Gedanken.
Aufgrund dessen bemerkte sie nicht, das jemand oder eher etwas ihr folgte.
Erst als sie die Straßenseite wechseln wollte drehte sie sich um, sah jedoch nichts. Die Physikerin stutzte, drehte sich wieder um und überquerte die Straße.
'Schon Komisch, dass heute kaum Verkehr ist', dachte sie sich, als sie die Straße runter sah, normalerweise herrscht hier none-Stop Verkehr.
Diese Gedanken tat sie mit einem Schulterzucken ab. Das ging sie doch gar nichts an.
Ann sah in den kleinen Wald, der neben der Straße war und musste lächeln. Vielleicht würde sie später mal wieder durch das Unterholz streifen. Das letzte Mal wo sie es getan hatte, war schon so lange her. Eine gefühlte Ewigkeit.
Die Physikerin blieb stehen als es im Unterholz knackte. Ihr Blick suchte das Dickicht ab, aus dem plötzlich etwas hervor kam. „Ih“ machte sie leise. Das Etwas war eine schon fast riesenhafte gelbe Raupe. Wie Ann erkennen konnte hatte diese 'Raupe' einen roten Bauch und einen blauen...Schnabel? Seit wann haben Raupen Schnäbel?
Doch dieser Gelben Schnabelraupe schien es recht egal zu sein ob sie nun normal oder nicht war und hielt weiterhin auf Ann zu. Ann wich etwas zur Seite, die Raube änderte ihren Kurs.
'Was will das Ding von mir?', fragte sie sich und ging rückwärts weiter. Plötzlich öffnete die Raupe ihren Schnabel und es ertönte etwas was sich wie 'Speeding Thread' anhörte und es schoss ein Faden auf Ann zu.
Mehr aus Instinkt wich sie dem Faden aus, der nicht weit von ihr an einem Baum hängen blieb. Erneut richtete die Raupe auf und schoss einen neuen Faden. Doch bevor dieser Ann erreichte kam etwas aus dem Wald geflogen und durchtrennte den Faden.
Beim genauerem Hinsehen erkannte sie, das es sich dabei um eine Feder handelte. Um eine rote Feder. Diese beschrieb einen Bogen und flog wieder zurück Richtung Wald, wo sie ein rot weißer Vogel - oder etwas ähnliches – auffing.
„Alles in Ordnung?“ fragte der Vogel. Ann nickte „Ja, Danke. Warte, du kannst reden?“
„Sicher“ „Naja...jetzt auch egal. Ich bin Ann“ „Freut mich Ann“
„Weißt du was das ist?“ Ann deutete auf die gelbe Raupe.
„Sicher das ist ein Kunemon“
„Warum greift es mich an?“
„Weiß ich nicht“ gab Hawkmon zu.
Wie aufs Stichwort spie Kunemon wieder einen Faden auf Ann.
„ Speeding Thread“ rief Hawkmon aus und warf seine Feder wieder, die nicht nur den Faden durchtrennte, sondern auch die Raupe streifte.
Dies schien dem gelben Wesen nicht zu passen, denn es zog sich wieder in den Wald zurück.
Ann betrachtete Hawkmon und richtete ihr Brille „Kannst du mir sagen Was du bist?“
„Sicher, ich bin ein Digimon“
„Nie gehört“
„Kunemon ist auch ein Digimon“
„Das sagt mir trotzdem nichts.“
„Muss es nicht, Digimon sind einfach Digimon“
Ann schüttelte den Kopf „Dann belassen wir es lieber dabei.“
Zur gleichen Zeit saß Claudia in der S-Bahn. Claudia telefonierte mit ihrem Mann als plötzlich der Zug bremste. Die Bühnenbildnerin wurde nach vorne geworfen und klammerte sich an dem Sitz fest.
Kaum war der Zug am stehen, rannten die meisten Leute nach Vorne um zu sehen was passiert war.
Auch Claudia, manchmal neugierig veranlagt, ging nach vorne. Als sie sich aus dem Fenster lehnte sah sie eine kleinen Löwen der auf den Schienen hin und her lief.
Als der kleine Löwe Claudia erblickte rief er "Leo Claw" und sprang auf sie zu.
Erst jetzt fiel ihr auf, das der Löwe eine Kette trug an dem ein er einen Smaragd oder so hatte.
Im letzten Moment sprang sie zurück und entkam den scharfen Krallen des Löwen.
Leider war nun auch der Löwe im Zug.
Und dieser wollte Claudia nicht in Ruhe lassen.
Auch als sie durch den Gang des Zuges lief, rannte er ihr nach.
Am Ende des Zuges stand ein komisches Blaues Wesen mit gelblichem Bauch und einem Horn auf der Stirn. Auf dem Bauch war auch ein seltsames Muster.
Das Blaue Ding sprang vor: „Horn Attack.“
Doch anstatt dass er Claudia angriff, stieß er mit dem Horn nach dem kleinen Löwen.
Der Löwe schlug nach dem neuen Gegner , der nach unten weg tauchte, dann nach hinten sprang und einen eisblaue Flamme in Richtung Löwe spie. „Blue Blaster „
Der getroffene Löwe brüllte auf, sprang durchs Fenster und verschwand.
„Danke“, keuchte Claudia und sah das Wesen an, das sie gerettet hatte, „Ich bin Claudia.“
„Freut mich Claudia, ich bin Gabumon.“
Claudia legte den Kopf schief und stricht Gabumon über den Kopf „Dein Fell ist weich“
„Oh“, Gabumon druckste herum, „danke“
„Da hinten!“
„Na los!“, ertönten Stimmen.
Gabumon sah auf „da kommt wer, und die sehen nicht so aus als würden die Spaß verstehen.“
Das Digimon spielte darauf an, das die ernsten Männer, die auf sie zugelaufen kamen keinerlei Emotionen zeigten.
Claudia schüttelte sich, hatten Chantal und Ann nicht von einen Fremden erzählt der sie weniger erfreut angesehen hatte?
„Verschwinden wir“ flüsterte sie, nahm Gabumon hoch und verließ den, immer noch stehenden Zug durch die nächstbeste Tür und verschwand.
