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Es war ein Sommer

von

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Muskelkater, oh lieber Muskelkater

„Na, wenn das nicht ein Zufall ist! Bonjour mon amies!“

David Gaelle blieb vor Kyoko, Kanae und Maria stehen. „Gaelle-san! Es freut uns Sie wiederzusehen!“, sagte Kyoko herzlich. „Seht ihr euch das Schloß an?“ „Ja. Es sah schon von der Stadt so faszinierend aus.“ David machte eine einladende Geste. „Meine Damen, darf ich mir erlauben euch zu begleiten?“ Maria lachte. „Natürlich dürfen Sie! Nicht wahr, Kotonami?“ „Gern.“

„Also?“ Er bot seinen Arm der Kleinsten an, den sie gern annahm. Er zwinkerte ihr verschmitzt zu. „Dann wollen wir mal.“ Maria nickte aufgeregt. Wenn nur ihr Ren-sama das mal machen würde!
 

Durch das Schloß wurde eine Führung angeboten – sogar in verschiedenen Sprachen!David ging zur Kasse und ließ seine Damen etwas abseits des Gedränges stehen.

Kyoko schaute sich erstaunt um. Wie es wohl wäre hier zu wohnen? Als Prinzessin? Als Kind hatte sie sich immer vorgestellt einmal in so einem Schloß zu hausen.... einem europäischen Schloß! Und nun durfte sie das erste Mal eines von Innen betrachten. Ein Traum wurde für sie wahr!

David kam soeben von der Kasse zurück. „Sie haben hier sogar eine Führung für Japaner. Wenn ihr wollt, könnte ich da was einrichten.“ „Oh, Gaelle-san! Das würden Sie tun?“ Er nickte. Die Augen der „Damen“ begannen zu leuchten.

„Wartet einen Moment.“ Schon war er wieder zur Kasse gegangen.
 

„Und hier sehen Sie das Bildnis von Ludwig dem XIV. . Er ist auch bekannt als der Sonnenkönig. Er lebte von 1638 bis 1715. Während seiner Herrschaft blühte der Absolutismus so richtig auf. Er sagte von sich selbst: 'Der Staat, das bin ich!'“ Kyoko und Maria bestaunten mit großen Augen, das riesige Gemälde vor ihnen. Kanae stand etwas erschöpft außerhalb der kleinen Gruppe. Außer ihnen hatten sich noch 5 andere Japaner zu der Führung angemeldet. Das Fräulein, das sie durch alle Räume führte, blieb an jedem Gemälde, an jedem Stuhl und jedem anderen Gegenstand stehen. Sie war sehr nett und man konnte ihr auch gut zuhören und es war auch sicherlich interessant.... Aber..... Kanae verdrehte kurz die Augen. Hätte sie das nur gewusst! Die Führung konnte noch Stunden dauern und ihre Beine taten ihr langsam weh. Wie machte das da nur der kleine Zwerg names Maria?

„Wann war denn dann die Revolution? War das nicht unter Ludwig XIV.?“, fragte Maria etwas verwundert. Kanae warf ihr einen bösen Blick zu. Jetzt musste der Zwerg auch noch eine Frage stellen und alles in die Länge ziehen! Das Fräulein lächelte. „Nein, das war unter Ludwig XVI. im Jahre 1789. Der Adel lebte über die Maßen und der restlichen Bevölkerung lebte unter der Existenzgrenze. Die Leute wurden immer wütender und erhoben sich gegen den Adel. Am 14.7.1789 stürmten sie die Bastille. Die Revolution war in vollem Gange. Die Königsfamilie wurde abgesetzt und einige Zeit später hingerichtet.“ Maria schüttelte sich leicht. Hingerichtet..... wie grausam...... „Das war das Ende des Absolutismus und der Anfang einer neuen Ära.“ Die Besucher nickten verstehend. „Lasst uns in den nächsten Raum gehen. Wenn Sie mir bitte folgen wollen.“ Die kleine Gruppe setzte sich in Bewegung. Kyoko ließ noch einmal den Blick über das Gemälde von Ludwig XIV. schweifen. Hingerichtet..., schoss es ihr durch den Kopf. Ob man auch als Prinzessin gehaßt wird? Sie schüttelte leicht den Kopf. Nein, wenn das so wäre, würde sie keine Prinzessin sein wollen. „O-nee-sama? Kommst du?“ „Ja!“
 

„Es war herrlich!“ Maria schwärmte vor sich hin. Sie saßen wieder auf der Bank, auf der sie schon vor der Führung gesessen hatten und ließen noch ein letztes Mal das Schloß auf sich wirken. Es war Abend geworden. Die Sonne erhellte den Sandstein in einem etwas rötlichen Ton. Ein leiser, frischer Wind löste die Hitze des Tages ab. „Es freut mich, dass es euch so gut gefallen hat.“ David lächelte die 3 an. „Da fällt mir ein, übermorgen, also am 14.7., findet wieder der Nationalfeiertag statt. Ich würde euch gern noch mehr von unserer Kultur zeigen, wenn ihr mögt.“ „Warum nicht, aber was ist so besonderes an diesem Feiertag?“, fragte Kanae. „Am 14.7.1789 war der Sturm auf die Bastille und ein Jahr später hat man diesen Tag zum Feiertag ernannt. Der Tag als Beginn der Revolution. Und daran erinnern wir uns. Die Siege Frankreichs!“, sagte er voller Stolz. „Es wird ein Feuerwerk geben und in Paris gibt es auch Paraden. Wir sind hier zwar zu weit weg von der Hauptstadt, aber dafür gibt es Tanz auf der Straße und andere Spektakel!“ „Wir kommen gern“, entschied Kyoko. „Fein! Freut mich.“ David lächelte.

„Mon petit lapin au sucre!“ Das Fräulein kam auf die kleine Gruppe zu. „Ah, Dian!“ David ging ihr etwas entgegen, nahm sie bei der Hand und stellte sie den anderen vor. „Das ist Dian, meine Verlobte.“ Er lächelte über das ganze Gesicht. „Freut mich sie kennenzulernen.“ Sie ist doch die Frau, die uns durch das Schloß geführt hat, schoss es Kanae, Kyoko und Maria durch den Kopf. David hatte also seine Verbindungen gebraucht, um für die Japanerinnen eine Führung in deren Sprache zu arrangieren. Das Fräulein names Dian wandte sich ihrem Verlobten zu und flüsterte ihm etwas ins Ohr. „Also, wir müssen uns leider auch schon verabschieden. Wir haben noch eine wichtige Verabredung heute Abend“, entschuldigte David sich. „Kein Problem. Wir möchten Ihnen nicht zur Last fallen“, meinte Kyoko lächelnd. So ging das Paar davon und ließ die Urlauber stehen. „Jetzt machen wir uns auf den Weg zum Hotel!“, entschied Kanae und wollte schon fast los laufen, als Maria jammerte: „Ich hab aber solch einen Hunger!“ Kanae seufzte leicht, nahm den Rucksack vom Rücken und packte die Lunchpakete aus. „Jetzt ist es sogar gut, dass Tsuruga-san uns zum Mittag eingeladen hat.“
 

Es war schon sehr spät als sie nun endlich im Hotel angekommen waren. Ihre Füße schmerzten und die Augen drohten in jedem Moment zu zuklappen. Es war ein sehr schöner Tag für alle 3 gewesen, aber auch sehr anstrengend. Nachdem sie sich gewaschen hatten, gingen sie auch sofort zu Bett und schliefen innerhalb von Sekunden ein.
 

Der dritte Tag ihrer Reise gestaltete sich sehr ruhig. Vom Muskelkater geplagt, beschlossen sie einstimmig den Tag mit Karten schreiben und ausruhen zu verbringen.

Am Abend ging Maria zeitig zu Bett. Kyoko und Kanae liefen noch einmal am Strand entlang und genoßen die letzten Sonnenstrahlen des Tages. Verlassen lag das Meer und der Strand vor ihnen. Ihre nackten Füße schmiegten sich in die wohlige Wärme des Sandes.

„Miss Menno?“ „Hmmm?“ „Wie...wie meintest du das? Das mit dem Schicksal?“ „Welches Schicksal denn?“, fragte Kanae verwundert. „Du hast gemeint, dass es schicksalhaft sei wie oft Tsurauga-san und ich uns begegnen.“ „Ach, das meinst du!“ Sie dachte einen Moment nach. „Na ja, du weichst ihm aus, du versteckst dich vor ihm und doch findet er dich immer wieder. Findest du das denn nicht seltsam?“ Kyoko nickte nachdenklich. „Wenn das Schicksal zwei für einander bestimmt hat, dann zieht es die beiden zueinander. Ist doch ganz logisch!“ „Für... für einander bestimmt??? Miss Menno, du machst Scherze!!!“, rief Kyoko erbost. „Das kann nicht stimmen! Niemals!“ „Ach, und warum nicht?“, meinte Kanae etwas gereizt. „Du hängst doch auch sonst immer mit ihm rum. Warum sollte das dann also nicht möglich sein?“ „Ich... er ist mein Sempai! Und außerdem will ich doch....“, Kyoko hielt kurz inne. „Ich habe andere Ziele!“ „Ganz wie du meinst...“, Kanae zuckte mit den Schultern und ging einen Schritt schneller. „Aber wunder dich dann nicht!“, rief sie noch ihrer Freundin zu und verschwand.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Coppelius
2009-06-06T19:53:39+00:00 06.06.2009 21:53
tolles kappi^^
Von:  DarkEye
2009-05-12T18:42:33+00:00 12.05.2009 20:42
das war großarig
nur weiter so
dark
Von:  Kyoko-Hizuri
2009-05-12T13:32:55+00:00 12.05.2009 15:32
super^^
ein schönes Kap...*grins*
allerdings könnte ein bisschen mehr spannung nichts schaden
na dann, bis zum nächsten Kap^^
Kyo-Hizu


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